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Snowtimes-2011-Saanenland

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Ein von der Natur<br />

beherrschtes Königreich<br />

Text: artikuliert.ch<br />

Bilder: Marco Felix<br />

Willi Romang ist SAC-Hüttenwart<br />

auf dem Wildhorn.<br />

Aus Schnee kocht er im Frühjahr<br />

das erforderliche Wasser,<br />

Nachschub kommt auf dem<br />

Rücken der Pferde.<br />

Den Winter verbringt er als<br />

Skilehrer im Tal.<br />

Eine ganz besondere Aufmunterung ist<br />

jeweils im Sommer das morgendliche Alpenpanorama.<br />

Willi Romang geniesst es jedes<br />

Mal, wenn bereits um 5.40 Uhr die Sonne<br />

aufgeht. Dann haben seine Gäste längst gefrühstückt,<br />

sind unterwegs auf die Bergspitzen.<br />

Zumindest die normalen Gäste der<br />

Wildhorn-Hütte. Denn: «SAC steht für Bergsteiger»,<br />

erklärt Willi Romang. Während er<br />

genüsslich ein Bier trinkt.<br />

Jetzt, in der Wintersaison, kann der<br />

55-Jährige Saanenländer durchatmen. Er arbeitet<br />

als Skilehrer im Tal, ist in der Nähe<br />

der Familie. Sobald die Temperaturen etwas<br />

wärmer werden, der Föhn durchs Tal zieht<br />

und die ersten Skitouren-Gänger den Frühling<br />

erobern, bricht er auf zur Wildhornhütte.<br />

Und schaut zum Rechten. Im März und April<br />

ist dabei der Schnee noch einer der treuesten<br />

Gäste, das ganze Gebiet weiterhin eingedeckt,<br />

was Willy Romang zur planmäßigen<br />

Wasserzufuhr nutzt. Schaufelweise kommt<br />

der Schnee in die Pfannen, wird auf dem<br />

Herd geschmolzen, aufgekocht und dann zu<br />

Suppe, Kaffee oder Polenta weiter verarbeitet.<br />

«Mit der Säge schneide ich Blöcke, die<br />

vor dem Fenster gelagert werden», erklärt<br />

der Hüttenwart. Erneut am Bier nippend<br />

meint er, bevor er weiterfährt: «Ich bin übrigens<br />

der Willi. Alle nennen mich so. Sie können<br />

mir ruhig Du sagen.»<br />

Es ist wie ein eigenes Königreich da<br />

oben, auf der Wildhornhütte, eingebettet «in<br />

dieser lieblichen Gegend – mit den Dreitausendern<br />

im Hintergrund. Das ist einfach fantastisch.»<br />

Willi ist «im Grossen und Ganzen<br />

mit den Gästen zufrieden», die ihn besuchen.<br />

Die meisten sind unkompliziert. Übernachtet<br />

wird unter Duvets oder in Schlafsäcken,<br />

die Matratzen bleiben die gleichen. «Die<br />

Hygiene ist auch dadurch gewährleistet,<br />

Bild: «Pünktlich um<br />

19.00 Uhr wird<br />

gegessen», SAC Hüttenwart<br />

Willi Romang.<br />

dass jeder sein eigenes Pyjama oder den<br />

Trainer mitbringt.» Darin wird geschlafen.<br />

96 Plätze hat die Wildhornhütte insgesamt,<br />

in der sommerlichen Hochsaison sind diese<br />

heiss begehrt. 3800 Gäste beherbergt Willi<br />

durchschnittlich jedes Jahr. 2009 erzielte er<br />

einen Umsatzrekord, danach wollten viele<br />

Bergsteiger die neue Monte Rosa Hütte in

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