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Snowtimes-2011-Saanenland

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Buchs weiss deren Einfachheit zu schätzen.<br />

Er pflege ihre «Traditio», wie er sagt. Dennoch<br />

nimmt sich der 37-Jährige die Freiheit,<br />

den Gästen Tag für Tag eine neue Auswahl<br />

an Hauptgängen zu präsentieren. Schmecken<br />

soll es im Berghaus dem Gourmet<br />

ebenso wie der Familie. Ihr Publikum sehen<br />

die Brüder Buchs in erster Linie wie sich<br />

selbst. Als «Genussmenschen».<br />

Bild: Tradition und Moderne – eine einmalige<br />

Kombination an einem wunderschönen Ort.<br />

Umfassendes<br />

Sinneserlebnis<br />

Auf dem Wasserngrat setzen Nik und<br />

Simon das Konzept «Art & Food» fort, mit<br />

welchem sie vor neun Jahren in die Selbstständigkeit<br />

gestartet sind. Von einer langen<br />

Asienreise heimgekehrt, war es beiden nicht<br />

danach, sesshaft zu werden. «Wir wollten<br />

unseren Job dort verrichten, wo es sich gerade<br />

ergeben würde. Immer in Bewegung<br />

sein», sagt Simon Buchs. So verbanden sie<br />

ihre Talente zu einem neuen Geschäftsmodell,<br />

einem Event-Catering ohne Restaurant.<br />

Wo immer eine Anfrage kam, reisten die<br />

Brüder hin, um ihre Zelte aufzuschlagen.<br />

Das «Refuge» auf dem Gletscher war ein<br />

erster stationärer Ableger der Idee, mitinitiiert<br />

vom Schönrieder Event-Unternehmen<br />

«Experience.» Auch die Werke des Vaters<br />

Herbert, Künstler mit Atelier in Saanen,<br />

fanden in der Idee Eingang. Seither organisiert<br />

der Familienbetrieb regelmässig gemeinsame<br />

Anlässe oder Vernissagen. Auch<br />

das Berghaus Wasserngrat schmücken Bilder<br />

von Herbert Buchs.<br />

Was braucht es<br />

zum Erfolg?<br />

Bereits planen Simon und Nik den<br />

nächsten Streich: In Saanen wollen sie einen<br />

Ganzjahres-Betrieb eröffnen. Werden die<br />

rastlosen Brüder nach ihren Abenteuern sesshaft?<br />

«Einen festen Betrieb sein Eigen<br />

nennen zu können, hat seine Vorteile», sagt<br />

Simon. «Man kann seine Arbeit täglich pflegen.»<br />

«Marktpositionierung», auch so ein<br />

Wort, das die Buchs-Brüder im Gegensatz<br />

zu manchen Branchenkollegen nicht in den<br />

Mund nehmen. «Konkurrenz belebt das Geschäft»,<br />

sagt Nik. Und das meint er ernst:<br />

«Das <strong>Saanenland</strong> hat auf kleinstem Raum<br />

eine aussergewöhnlich gute Gastronomie.<br />

Und überdies das Glück, ein Publikum zu<br />

bedienen, das das Schöne und Gute zu<br />

schätzen weiss.» Nik und Simon Buchs<br />

glauben, dass es zum Erfolg nichts Verrücktes,<br />

nur gute Qualität braucht. Die kleine,<br />

aber feine Karte im Berghaus spiegelt<br />

ihre Philosophie. «Die am wenigsten erfolgreiche<br />

Speise fällt jedes Jahr aus dem Angebot»,<br />

erklärt Nik. Und so behauptet dort bis<br />

heute auch die asiatische Suppe ihren Platz<br />

neben der Rösti.<br />

Das Zelebrieren<br />

der Vielfalt<br />

27<br />

Text: Kommentar von<br />

Christiane Zingre<br />

zur Zukunft der Schulen<br />

im Saaneland<br />

Kinder und Jugendliche haben hier im<br />

<strong>Saanenland</strong> ein wunderbares Aufwachsen.<br />

Die Region bietet viele Möglichkeiten, seine<br />

sportlichen und musikalischen Fähigkeiten<br />

weiter zu entwickeln. Auch die Jugendarbeit<br />

Saanen trägt viel zur Freizeitgestaltung für Jugendliche<br />

bei. Mein Blick aber schweift in die<br />

Zukunft: Wie wird die Erziehung und Bildung<br />

von Morgen aussehen? Bereits heute kennen<br />

wir das Problem der Klassenschliessungen<br />

mangels Kinder. Politische Parteien machen<br />

sich stark, damit die Schulhäuser nicht vollends<br />

geschlossen werden. Doch andererseits<br />

müssen so einige Schulen Klassen mit über 26<br />

Kindern in mehrstufigem Unterricht führen.<br />

Da bleibt die Frage, ob die Chancengleichheit<br />

noch gewährt ist? Angesichts der weiteren,<br />

noch bevorstehenden Klassenschliessungen,<br />

sollte man doch unseren Kinder zu liebe endlich<br />

eine richtige Lösung finden und dementsprechend<br />

handeln.<br />

Das neueröffnete Jugendzentrum zeigt<br />

auf, dass ein gemeinsames Anpacken für Begeisterung<br />

bei Jung und Alt sorgt. Dies muss<br />

auch Ziel der Schule von Morgen werden. Die<br />

heutige Gesellschaft hat das Potential der Gemeinschaft<br />

vergessen. «Wir» packen gemeinsam<br />

an. Die eigenen Interessen müssen für das<br />

Allgemeinwohl Platz machen. So hoffe ich,<br />

dass in nicht allzu ferner Zukunft das <strong>Saanenland</strong><br />

seine Schulen zusammenlegt und so in<br />

den Besitz eines einzigen Schulhauses kommt.<br />

Ein Schulhaus, in dem das Wir und die Vielfalt<br />

stark sind. Alle ziehen am gleichen Strang.<br />

Kinder lernen primär das, was man ihnen vorlebt.<br />

Klein und Gross könnten sich gegenseitig<br />

unter die Arme greifen. Das Akzeptieren der<br />

Vielfalt kann zum Kapital der Region <strong>Saanenland</strong><br />

werden. Lehrpersonen von gestern unterrichten<br />

Kinder von Heute für das Morgen –<br />

setzen wir diesem veralteten System ein Ende<br />

und gestalten die Zukunft zusammen, Kinder,<br />

Jugendliche, Lehrpersonen und Eltern aus<br />

dem Saaneland, alle an einem Ort.

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