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Snowtimes-2011-Saanenland

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26<br />

Das Abenteuer eingetauscht<br />

Bild: «Immer in<br />

Bewegung sein»,<br />

Familie Buchs.<br />

Personen von l. nach r.:<br />

Simon u Nick Buchs,<br />

Eric Pyrolle<br />

und Marc Flageul<br />

Text: Matthias Raaflaub<br />

Foto: Nik Buchs<br />

Nik und Simon Buchs präsentieren auf dem Wasserngrat<br />

Berghüttenküche mit Anspruch. Seit sie von 3’000<br />

auf 2’000 Meter über Meer umgezogen sind, haben sie<br />

im Winter auch regelmässig geöffnet.<br />

Es «hudlet» wieder einmal im <strong>Saanenland</strong>.<br />

Und erst recht auf dem Gipfel der<br />

Wasserngrat auf 1940 Meter über Meer.<br />

Selbst auf der Türkante des Berghauses<br />

liegt Neuschnee.<br />

Erfahrungen<br />

mitgenommen<br />

Anders als die wenigen Skifahrer, die<br />

um den Mittag ins Bergrestaurant geflohen<br />

sind, lassen sich Nik und Simon Buchs davon<br />

nicht mehr beeindrucken. Schliesslich haben<br />

die Wirte ihre Gäste auch schon in ruppigerem<br />

Gebiet empfangen. Während acht<br />

Jahren im «Refuge» auf dem Diablerets-Gletscher.<br />

In einer spärlichen Baracke. Auf 3ʼ000<br />

Metern den Elementen ausgeliefert.<br />

Öffnet der Gast die Türe zum Berghaus,<br />

heisst ihn das Haus noch vor dem Servicepersonal<br />

willkommen. Das Bergrestaurant<br />

ist behutsam eingerichtet, das Holzinterieur<br />

stimmungsvoll beleuchtet. Den<br />

kleinen Salon erhellt das Feuer aus dem<br />

Cheminée. Fünf Jahre ist es her, seit Küchenchef<br />

Nik und Innendekorateur Simon<br />

Buchs vom «Refuge» auf die «Wassern» gezügelt<br />

sind. Damit haben die Brüder ein<br />

Stück Abenteuer gegen mehr Stabilität getauscht.<br />

«Auf dem Gletscher lernst du, flexibel<br />

zu sein», sagt Nik Buchs rückblickend.<br />

Wo das Wetter von Tag zu Tag bestimmt, ob<br />

der Herd angeworfen und der Weisswein<br />

kaltgesellt werden kann, komme man gar<br />

nicht zurecht, wenn man mit dem Unerwarteten<br />

nicht umgehen könne.<br />

Konstantes Taktgefühl<br />

Nicht jeder wäre dem aussergewöhnlichen<br />

Projekt gewachsen gewesen. Nicht<br />

umsonst klingt ihr Bericht davon so, als<br />

käme er von zwei Alpinisten. Und dennoch:<br />

Nik und Simon sind ruhige Typen. Bei den<br />

beiden findet man weder einen aufgeregten<br />

Eventgeist, noch eine überhebliche Haute-<br />

Cuisine-Manière. Stattdessen stellen sie<br />

gerne klar, dass sie auch nur mit Wasser kochen,<br />

auch wenn darum auch schon einmal<br />

heisse Luft gemacht wird. «In der Gastronomie<br />

geht es um Gastfreundschaft», sagt Nik<br />

Buchs. Ob auf 3ʼ000 oder 2ʼ000 Höhenmetern,<br />

das spiele keine Rolle. Hauptsachte,<br />

der Gast fühle sich wohl.<br />

Immer wieder<br />

überzeugend<br />

Ihr jetziger Arbeitsplatz ist das beste<br />

Zeugnis. Trotz der stilvollen Ausstattung<br />

und dem Sinn für Details und das Schöne,<br />

findet der Gast auf der Mittagskarte des<br />

Berghauses gutbürgerliche Speisen wie<br />

Pouletschenkel, Berner Platte oder Rösti<br />

mit Bratwurst. Trotz? Nik scheut sich nicht,<br />

sein Angebot als «Regionale Berghüttenküche»<br />

zu umschreiben. Warum sollte er auch.<br />

Schliesslich weiss er, was dahinter steckt:<br />

«natürliche Grundformen und topfrische<br />

Spitzenprodukte.»<br />

Die Berghütten-Gastronomie habe zu<br />

Unrecht einen schlechten Ruf, sagt er. Nik

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