10.12.2012 Aufrufe

16/3377 - Abgeordnetenhaus von Berlin

16/3377 - Abgeordnetenhaus von Berlin

16/3377 - Abgeordnetenhaus von Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bericht des <strong>Berlin</strong>er Beauftragten für Datenschutz und<br />

Informationsfreiheit 2009<br />

1. Technische Rahmenbedingungen<br />

1.1 Entwicklung der Informationstechnik<br />

1.1.1 Intelligente Stromnetze – Smart Grids<br />

Was intelligente Stromnetze können sollen<br />

Im vorigen Jahr berichteten wir über intelligente<br />

Stromzähler, die sog. Smart Meters, weil der<br />

Stromversorger Vattenfall in <strong>Berlin</strong>er Wohnanlagen<br />

solche Stromzähler erproben wollte, die den<br />

Anforderungen des neuen Energiewirtschaftsgesetzes<br />

genügen sollen6. Dabei geht es um Zähler, die –<br />

sofern technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar<br />

– ab 30. Dezember 2009 in Neubauten und bei<br />

größeren Renovierungen einzubauen sind. Sie zeigen<br />

den tatsächlichen Energieverbrauch und die<br />

tatsächliche Nutzungszeit an, können also wesentlich<br />

mehr verbrauchsbezogene Daten offenbaren als die bis<br />

heute eingesetzten sog. Ferraris-Zähler. Den übrigen<br />

Kundinnen und Kunden sollen diese Zähler zum<br />

freiwilligen Einbau angeboten werden. Des Weiteren<br />

sollen die Energieversorgungsunternehmen bis Ende<br />

2010 den Verbraucherinnen und Verbrauchern einen<br />

Tarif anbieten, bei dem Anreize zur<br />

Energieeinsparung oder zur Steuerung des<br />

Energieverbrauchs durch die Wahl neuer Tarife<br />

gegeben werden sollen. Die neuen Zähler müssen<br />

diese Tarife abbilden können und die für die<br />

Tariffindung relevanten Verbrauchsdaten liefern. Wir<br />

kommen am Ende dieses Abschnitts auf die<br />

Weiterführung der Diskussion um die<br />

datenschutzgerechte Gestaltung der intelligenten<br />

Stromzähler zurück.<br />

Die intelligenten Stromzähler sind jedoch eine erste<br />

konkrete Komponente der wesentlich umfassenderen<br />

Vision <strong>von</strong> intelligenten Stromnetzen (Smart Grids),<br />

über die inzwischen eine weltweite Diskussion<br />

eingesetzt hat. Die Befassung mit dem Thema bewirkt<br />

teilweise euphorische Vorhersagen über die<br />

segensreichen Auswirkungen des „Internets der<br />

Energie“ auf die Rettung der Umwelt durch Reduktion<br />

der Treibhausgase, die Einsparung <strong>von</strong> Energie, die<br />

Verbesserung der Versorgungssicherheit und auf die<br />

Generierung neuer Märkte, neuer Marktrollen und<br />

neuer Geschäftsmodelle. Es geht um nichts weniger<br />

als um die Überführung der größten Maschine der<br />

Welt, des alten, störungsanfälligen und den modernen<br />

Anforderungen nicht mehr gewachsenen weltweiten<br />

Stromnetzes, durch die Konvergenz7 mit der<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie in das<br />

digitale Zeitalter – wenn man so will, mit der<br />

6 JB 2008, 8.4.3<br />

7 JB 2007, 1.1<br />

Stellungnahme des Senats<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!