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tassilo - Sep./Okt. 2016

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Kurze Pause im Streuobst-Bauerngarten, wo Melanie Kleider und Norbert<br />

Weimann am Wochenende Gäste ihres Cafés bewirten.<br />

und Steinobst wie Birne, Zwetschge,<br />

Quitte, Kornelkirsche, verschiedene<br />

Apfelsorten, darunter<br />

natürlich der Weilheimer Berleis.<br />

300 Weißdornbüsche sollen später<br />

für Marmelade oder medizinische<br />

und kosmetische Zwecke<br />

dienen.<br />

Sind Beeren und Obst reif, können<br />

Besucher selbst zum Pflücken<br />

anrücken. Es kämen viele ältere<br />

Menschen, vor allem Städter, die<br />

sich noch aufs Einmachen verstünden.<br />

Familien begleitet Kleider<br />

oftmals, denn „manche Kinder<br />

reißen die hellroten Himbeeren<br />

ab, weil sie die so vom Joghurtbecher<br />

kennen.“ Ihnen zeigt sie,<br />

was wirklich gut schmeckt — das<br />

nächste Mal auch beim „Beerenfest“<br />

am 4. <strong>Sep</strong>tember.<br />

Obstbau als Wagnis<br />

mit globaler Erfahrung<br />

Es sei „sicher ein Wagnis, auf 750<br />

Metern Meereshöhe“ eine Landwirtschaft<br />

auf Obst zu gründen,<br />

räumen Kleider und Weimann ein.<br />

Doch sie bringen entsprechende<br />

Erfahrung mit: Die Hohenloherin<br />

befasste sich im Studium mit<br />

Sonderkulturen und biologischem<br />

Wirtschaften. Und der 50-jährige<br />

Dietmannsrieder kam „schon<br />

als junger Bursch und landwirtschaftlicher<br />

Quereinsteiger ohne<br />

eigenen Hof“ in viele Länder der<br />

Welt, arbeitete in Skandinavien,<br />

der Schweiz, in Amerika, Asien<br />

und Afrika. Im erworbenen<br />

Wissen wurzelt<br />

nun die Paradieshof-<br />

Plantage. Die Pflanzen<br />

sind so angeordnet,<br />

dass die Standorte<br />

Wachstum in Nachbarschaft<br />

oder durch<br />

Beschattung begünstigen.<br />

„Genannt wird<br />

das Agroforst, den<br />

kenne ich aus Frankreich<br />

und Afrika“,<br />

erzählt Weimann.<br />

Nebenbei produziert<br />

er übrigens Mikroorganismen,<br />

die er quer<br />

durch Europa, nach<br />

Indien, Sambia und in<br />

einige arabische Länder<br />

exportiert.<br />

Die 23 Hektar, die zur<br />

Hofstelle „Wolfhof 7“<br />

gehören, werden im<br />

Süden, Westen und<br />

Norden umrahmt von<br />

einem prächtigen<br />

Baumgürtel mit um<br />

die 200 Jahre alten<br />

Laubbäumen und<br />

reichlich Buschwerk.<br />

„Jeder meint, das sei<br />

eine prächtige Oase und sollte so<br />

erhalten bleiben“, erzählt Landwirtschaftsmeister<br />

Weimann, der<br />

vom „Flächen-Ausputzen“ sowieso<br />

nichts mehr hält. Gerade hier<br />

wüchsen die besten Kräuter und<br />

Wildbeeren für Kleiders Wildkräuterkurse.<br />

Außerdem schützen<br />

Bäume und dichtes Gebüsch das<br />

Land vor Wind und bieten Vögeln,<br />

Wild und Insekten einen unberührten<br />

Lebensraum.<br />

Wie auch so manchem Paradieshof-Besucher:<br />

Einmal sei eine<br />

ältere Dame zum Pflücken gekommen.<br />

Als ihr Auto vier Stunden<br />

später immer noch am Hof stand,<br />

machte man sich auf die Suche.<br />

Sie lag im Gras und beantwortete<br />

die besorgte Frage nach dem<br />

Wohlergehen äußerst vergnügt:<br />

„Ich meditiere mit dem Milan dort<br />

oben.“<br />

ts<br />

Melanie Kleider und Norbert Weimann auf ihrer<br />

Beerenplantage vor einer Heidelbeer-Staude.<br />

Zefix, jetzt hat<br />

er auch noch<br />

Schmuck!<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 35

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