13.02.2017 Aufrufe

Bhagavad Gita

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das heißt: brahmán erfahren, brahmán werden, ohne daß wir dabei<br />

aufhören, wir selbst zu sein. Wir werden zu einem vollkommenen<br />

Spiegel des Absoluten. Nach christlichem Verständnis gibt es dabei<br />

keinen Verlust des Selbst, sondern vielmehr die Verwirklichung des<br />

Selbst in dem Einen, in dem Ewigen.<br />

27 Alle ¿infieren Berührungen haben sie unterbunden<br />

und den Blick auf den Punkt zwischen den Augenbrauen<br />

gerichtet.<br />

Ein- und Ausatmung haben sie gleich lang gemacht<br />

und lassen sie innen durch beide Nasenlöcher strömen.<br />

28 Der Schweigeasket, der nur nach Befreiung strebt,<br />

der Sinne, Denken und Vernunft völlig beherrscht,<br />

der Verlangen, Furcht und Zorn überwunden hat,<br />

ist bereits für immer befreit.<br />

Dies ist eine vollkommene Beschreibung des Yoga. Es ist einer der<br />

frühesten Texte, der sich mit Yoga befaßt. Die Yoga Sufras Patanjalis<br />

stammen vermutlich aus dem 4. Jh. nach Christus, und dieser Text ist<br />

wohl früher anzusetzen. Auch in Texten von Katha Upanishad und<br />

Shvetashvatara Upanishad gibt es Beschreibungen, die auf den Yoga<br />

hinweisen 27 .<br />

Der schweigende Asket läßt die Sinneseindrücke, die er erhalten hat,<br />

»draußen«. Das ist immer der erste Schritt, pratyahara, das heißt das<br />

Zurückziehen der Sinne von der äußeren Welt, so daß man sie in dem<br />

inneren Selbst konzentrieren kann. Der Blick und die innere Aufmerksamkeit<br />

werden dabei auf die Stelle zwischen den Augenbrauen gelenkt.<br />

Das heißt, daß man das Bewußtsein so üben muß, daß es sich<br />

in einem einzigen Punkt zentriert. Meist ist ein solcher Punkt eines der<br />

cakras, d.h. eines der Zentren psychischer Energie, der Kraft und des<br />

Lebens, die in jedem von uns existieren.<br />

Im Kundalini-yoga zählt man sieben cakras oder psychische Energiezentren<br />

28 . Die göttliche Energie, so heißt es, ist an der Basis der<br />

Wirbelsäule konzentriert. Man hat dafür das Bild einer zusammengerollten<br />

Schlange geprägt, und diese Energie muß allmählich nach oben<br />

135

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!