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Bhagavad Gita

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Im Vers 10 beginnen nun einige Betrachtungen zum Yoga. Die Yoga<br />

Sutras des Patanjali sind der klassische Text zum Yoga, man datiert<br />

sie jedoch meistens recht spät. Sie bauen aber auf einer langen Tradition<br />

auf, die mindestens 1000 Jahre weiter zurückreicht. Erste Hinweise<br />

auf Yoga finden wir in der Katha Uparüshad (etwa 500 v. Chr.)<br />

und in der Shvetashvatara Upanishad, die etwas jünger ist (vielleicht<br />

400 v. Chr.) 9 . Der nächste Vers ist eines der Schlüsselworte der <strong>Gita</strong><br />

über den Yoga.<br />

10 Ein Yogi soll sich unablässig auf das Selbst zentrieren,<br />

indem er in Abgeschiedenheit verweilt.<br />

Er bleibe für sich allein, zügele Bewußtsein und sich selbst<br />

und sei wunschlos und besitzlos.<br />

Man sollte an einem abgesonderten Ort sitzen. Es ist hilfreich, Yoga<br />

an einem Ort zu praktizieren, der keine Ablenkungen bietet. Für viele<br />

Menschen ist es hilfreich, einen festen Platz zu haben, an dem sie sich<br />

immer wieder niederlassen können. Man sagt, daß es nützlich sei,<br />

immer denselben Platz zu benutzen, weil man eine Beziehung zu dem<br />

Ort entwickelt, der durch die Übung allmählich eine besondere Qualität<br />

bekommt. Obwohl dies nicht notwendig ist, kann es doch helfen. Dann<br />

muß man sein Bewußtsein zügeln. Yoga wird von Patanjali im ersten<br />

Sutra als citta vritti nirodha gekennzeichnet, »das Zur-Ruhe-Bringen<br />

der vritti (Bewegungen) des citta (Bewußtsein)«. »Besitzlos« ist das<br />

Äquivalent für aparigraha, einer der fünf yamas oder Verbote im<br />

Yoga-System des Patanjali. Die anderen sind: nicht zu töten (ahimsa),<br />

nicht zu stehlen (asteya), Keuschheit zu bewahren (brahmacarya) und<br />

die Wahrheit zu sprechen (satya). Aparigraha heißt »nicht greifen«,<br />

was ein Äquivalent zu dem Gebot der hebräischen Bibel ist: »Laß dich<br />

nicht gelüsten 10 «. Wunschlos zu sein bedeutet, keinen irdischen Hoffnungen<br />

nachzuhängen. Das schließt eine spirituelle Hoffnung nicht<br />

aus.<br />

// An einem saubere)] Ort soll er<br />

sich einen stabilen Sitz bereiten,<br />

der nicht zu hoch und nicht zu niedrig ist,<br />

mit Kusha-Gras, Fell und schließlich einem Tuch bedeckt.<br />

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