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Bhagavad Gita

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7' Wer diese meine Entfaltung und Rückkehr zur Einheit 1<br />

kennt, erkennt wahrheitsgemäß.<br />

Durch seine unerschütterliche Yoga-Kraft<br />

wird er mit mir geeint. Darüber besteht kein Zweifel.<br />

Gottes Herrlichkeit ist seine vibhuti, die Kraft der Entfaltung und die<br />

Fähigkeit, alles durchdringen zu können 8 . Yoga bedeutet hier die Implikation,<br />

Einung, die geordnete Integration aller Dinge um ihr unsterbliches<br />

Zentrum herum. Wenn man diese Analogie etwas weiter<br />

ausführen wollte, könnte man sagen, daß vibhuti mit den Sinnen des<br />

Menschen korrespondiert. Gott kontrolliert und integriert das kosmische<br />

Ganze, so wie die Seele die Sinne koordiniert und integriert.<br />

Dieses Spiel mit dem Wort »Yoga« ist nicht nur außerordentlich subtil,<br />

sondern wirft auch Licht auf die Philosophie der <strong>Bhagavad</strong>gita: die<br />

Untrennbarkeit von ewigem Sein und zeitlichem Sein und die Interdependenz<br />

der Integration des Menschen mit sich selbst und der kosmischen<br />

Integration in Gott.<br />

8 Ich bin der Ursprung von allem,<br />

alles geht aus mir hervor.<br />

Daran denkend, verehren mich die Weisen<br />

und haben so Anteil an meiner Seinsweise.<br />

Das Wort bhava, das Sein bedeutet, wird gelegentlich an dieser Stelle<br />

auch mit Liebe im Sinne von einem Affekt übersetzt. Genau das ist<br />

es, was Ramakrishna oft erfuhr. Es handelt sich um einen Bewußtseinszustand<br />

über den gewöhnlichen Bewußtseinsphänomenen, aber<br />

noch unterhalb der vollkommenen Versenkung (samadhi). Es ist ein<br />

Zustand der hingegebenen Verehrung. So sagt Krishna, daß diejenigen,<br />

die ihn als Ursprung von allem erkennen, sich ihm ganz und gar in<br />

Verehrung zu Füßen werfen 9 . Sie kommunizieren mit ihm in Liebe<br />

und Hingabe.<br />

Es fällt auf, daß in den ersten Kapiteln der <strong>Gita</strong> viel mehr die Rede<br />

war vom Yoga des Handelns und wie man den vollkommen ruhigen<br />

Bewußtseinszustand des brahma/u das nirvana des brahmaiu erlangen<br />

kann. Hier hingegen ist von Gottesliebe die Rede. Alle diese Stadien<br />

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