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Bhagavad Gita

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det, wird sie von ihm erleuchtet und befreit. Wenn sie sich aber der<br />

Materie, d.h. dem Körper, zuwendet und darin verharrt, wendet sie<br />

sich gleichzeitig vom Licht des Geistes oder des Bewußtseins ab, und<br />

sie wird von den Kräften der Natur hin- und hergeworfen. Das ist das<br />

ganze Problem von Freiheit und Notwendigkeit. Wenn wir uns den<br />

Kräften der Natur oder des Körpers unterwerfen, sind wir der physischen<br />

oder der psychischen Kausalität unterworfen. In Indien drückt<br />

man es so aus: Wir sind dem samsara, dem Kreislauf der Zeit und der<br />

endlosen Frustration, unterworfen. Nur wenn wir uns dem höheren<br />

Bewußtsein zuwenden und ein reines Bewußtsein erlangen, werden<br />

wir befreit. Somit haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir entdecken<br />

die Freiheit im Geist, oder wir werden von den Kräften der<br />

Natur oder des Unbewußten mitgerissen.<br />

So kann man von drei Ebenen sprechen: zuerst das Unbewußte mit<br />

den physischen und psychischen Kräften der Natur, die in uns wirken;<br />

dann das mentale Bewußtsein; und darüber drittens ein Überbewußtsein<br />

oder der transzendente Geist. Alles hängt davon ab, womit wir<br />

uns identifizieren - ob wir uns erlauben, von den Kräften des Unbewußten<br />

wie Spielbälle hin- und hergeworfen zu werden, oder ob wir<br />

uns davon lösen können und zulassen, daß wir durch den Geist bewegt<br />

und aktiviert werden. Wir stehen zwischen dem Überbewußten und<br />

dem Unbewußten. Entweder sind wir dem einen oder dem anderen<br />

unterworfen. Das eine bedeutet Freiheit und Unsterblichkeit, das andere<br />

Tod und Zerstörung. Das ist die Wahl.<br />

Der Vers spricht außerdem noch von Geburt und Wiedergeburt. Wiedergeburt<br />

wird hier so verstanden: Wenn man an der Natur, der Materie,<br />

dem Körper und seinen Leidenschaften anhaftet, wird man im<br />

Rad der Zeit gefangen gehalten, bis man lernt, sich davon zu befreien.<br />

Denn über dem Mechanismus der Natur und der Zeit steht der Höchste<br />

Geist, der purusha.<br />

22 Als Zuschauer, Gewährer und Erhalter,<br />

als den Erfahrenden, als Großen Herrn<br />

und auch als Höchstes Seihst bezeichnet man<br />

den Höchsten personalen Geist,<br />

sofern er in diesem Körper wohnt.<br />

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