komm und sieh, Heft 46

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ZUM ANFANG 2 Ein neues Jahr, das schon nicht mehr ganz jung ist – wir sind schon wieder voll im Trott oder im Stress oder wie auch immer du deinen Alltag bezeichnen würdest. Es wird wohl wieder ein Jahr mit schnellen Veränderungen. Unzählige Informationen werden auf dich einprasseln, das Meiste davon, wie so oft, völlig belanglos. Eine ganz wichtige Frage ist für uns: Wird es in diesem Jahr gelingen, in Ruhe auf Gottes Stimme zu hören? Werde ich in diesem Jahr die Zeit haben, mich von Gott verändern zu lassen? Für unser Glaubensleben gibt es weder Fast-Food noch Power-Napping. Wir brauchen dafür Zeit und Ruhe. Denn Veränderung erreichen wir durch das Anschauen der Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus. Das ist ein geistliches Prinzip aus 2. Korinther 3,18. Wir haben einen alten Artikel von J. N. Darby ausgegraben und wünschen viel geistlichen Gewinn und Freude beim „Verändern-Lassen“ ab Seite 5. 3 BIBEL AKTUELL Aufrechtstehend 5 BIBEL PRAKTISCH Die verändernde Kraft durch die Betrachtung des Herrn in der Herrlichkeit 7 FRAGE / ANTWORT Frage zum Seelenschlaf 8 BIBELSTUDIUM Sehnsucht nach der himmlischen Heimat 12 BIBELSTUDIUM Beten und Lobsingen 13 ERMUTIGUNG Lk 12,25.26 14 BIBELSTUDIUM Das Geheimnis „Christus und die Gemeinde“ 17 LUTHERJAHR 2017 500 Jahre Reformation 20 BUCHEMPFEHLUNG J. Busch, Stille Gespräche 22 BIBEL PRAKTISCH Die Plage meines Herzens erkennen? 25 ZUM NACHDENKEN Das Herz und die Arme des Vaters 26 SCHÖPFUNGSANDACHT Versorgung aus der Luft IMPRESSUM Cover-Foto: lizenzfrei, von U.S. Air Force – U.S. Navy National Museum of Naval Aviation photo No. 2000.043.012; National Museum of the U.S. Air Force photo 050426-F- 1234P-008, gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3552352 HERAUSGEBER UND REDAKTION: Daniel-Verlag Lychener Straße 7 OT Retzow 17279 Lychen Telefon 039888-52248 Fax 039888-52310 info@daniel-verlag.de www.daniel-verlag.de TITELSEITENGESTALTUNG UND INNENLAYOUT: ideegrafik, Sonja Ivens ERSCHEINUNGSZEITRAUM: vierteljährlich JAHRESABO 2017: € 14,00 (D) € 18,00 (Europa) BESTELLADRESSE: siehe Herausgeber Probehefte können jederzeit angefordert werden.
Bibel aktuell AUFRECHTSTEHEND BRETTER, DIE DEM MENSCHEN BEDEUTUNG GEBEN „Und die Bretter zur der Wohnung sollst du von Akazienholz machen, aufrechtstehend: 10 Ellen die Länge eines Brettes, und eine und eine halbe Elle die Breite eines Brettes“ (2Mo 26,15). Was könnte uns Menschen besser beschreiben als dieses eine Wort: aufrechtstehend. Das unterscheidet uns wesentlich vom Tier, das macht unsere Position unserem Schöpfer gegenüber aus, und das markiert unsere Haltung unserem Nächsten gegenüber. Aber was ist geschehen? Stehen wir noch 2017, stehen wir wirklich aufrecht oder sind wir längst gekrümmt unterwegs? Ist der Mensch nicht im wahrsten Sinn des Wortes unterwegs auf einer krummen Tour? Sind wir eigentlich noch richtige Menschen? Bedeutet der griechische Ausdruck für Mensch anthropos nicht der Aufrechtgehende, der nach oben Blickende? DIE BRETTER DER STIFTSHÜTTE Zwar kannte ich die Beschreibung der Stiftshütte und hatte selbst in einer Jugendfreizeit an einem Modell des ersten Gotteshauses mitgearbeitet. Aber als ich den Text vor einigen Wochen wieder las, begann dieses Wort mich regelrecht anzuspringen – aufrechtstehend. Es steht einfach so da, ein Satzteil, bestehend aus einem Wort. Von Gott durch die Einfachheit betont und hervorgehoben. Und heute, 2017, mit einer hochaktuellen Botschaft. Aus mehreren Stellen des Neuen Testamentes kann man entnehmen, dass häufig Dinge oder Geschichten des Alten Testamentes eine sinnbildliche Bedeutung haben. So ist es auch mit der Stiftshütte. Weisen mehrere Einrichtungsgegenstände auf Christus hin (wie z. B. die Bundeslade oder der Leuchter), so reden diese Bretter von einzelnen Gläubigen, die zusammen das Haus Gottes bilden und durch besondere Mechanismen miteinander verbunden sind. Die Lagebeschreibung dieser Gläubigen ist eindeutig: aufrechtstehend! Das ist Gott wichtig. Das hebt Er hervor. Und genau das ist uns verlorengegangen. DER MENSCH Als der Mensch erschaffen wurde, war schnell deutlich, dass er kein veredeltes oder weiterentwickeltes Tier ist, sondern eine einmalige Spezies. Er wurde im Bild Gottes erschaffen. Gott legte ihm nach dem Buch Prediger die Ewigkeit ins Herz und machte ihn fähig, mit Gott zu kommunizieren (Pred 3,11). Man könnte auch sagen: Er legte die Sehnsucht nach Gott in den Menschen. Äußerlich gesehen war die aufrechte Körperhaltung ein deutliches Erkennungsmerkmal. Jahrhunderte später anerkennt der weiseste Mensch des Alten Testaments, Salomo: „Allein, siehe, dieses habe ich gefunden, dass Gott den Menschen aufrichtig geschaffen hat; sie aber haben viele Ränke gesucht“ (Pred 7,29). Statt aufrichtig haben hier einige Übersetzungen die Fußnote aufrecht, gerade. Sein Blick sollte nach oben zu seinem göttlichen Gegenüber gerichtet sein. Für den Schreiber des 123. Psalms eine Selbstverständlichkeit: „Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du thronst in den Himmeln!“ NEBUKADNEZAR Der Unterschied zwischen Tier und Mensch wird besonders deutlich am Beispiel des gewaltigen Herrschers von Babel, Nebukadnezar. Seine Geschichte wird in den ersten Kapiteln des Buches Daniel beschrieben. Gott hatte ihm für den Fall fortdauernden Hochmuts eine markante Bestrafung angekündigt. Er würde ihn von den Menschen ausstoßen und bei den Tieren des Feldes wohnen lassen (Dan 4). Genau das geschah dann – aber im weiteren Verlauf demütigte sich dieser Herrscher vor Gott. In diesem Prozess der Umkehr berichtet die Bibel einen bemerkenswerten Ausspruch Nebukadnezars: „Und am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel und mein Verstand kam mir wieder.“ Der Übergang vom Tierzum Menschsein wird dadurch markiert, dass dieser Mann seine Augen wieder nach oben richtete. Er wird gerade. Das macht ihn wahrhaft zum Menschen. Und das ist wiederum untrennbar damit verbunden, dass ihm sein Verstand wiederkam. Dazu später mehr. 3 komm und sieh, Heft 1/2017
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