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komm und sieh, Heft 46

Zeitschrift für die christliche Familie, Ausgabe Januar-März 2017

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Bibel<br />

praktisch<br />

dem nach allen seinen Wegen, wie du sein Herz<br />

kennst – denn du allein kennst das Herz aller<br />

Menschenkinder –; damit sie dich fürchten alle<br />

Tage, die sie in dem Land leben werden, das du unseren<br />

Vätern gegeben hast (1Kön 8,38–40).<br />

Als ich das las, hat es mich getroffen! Gottes Absicht<br />

in allen Prüfungen <strong>und</strong> Leiden besteht darin,<br />

dass wir selbst unser eigenes Herz erkennen.<br />

Er kennt die wahre Not, weil er allein unser Herz<br />

<strong>und</strong> das Herz jedes Menschen kennt. Das ist Gottes<br />

Absicht im Alten wie im Neuen B<strong>und</strong>: Dass<br />

der Mensch sein sündiges, durch <strong>und</strong> durch verdorbenes<br />

Wesen, seine sündigen Neigungen<br />

<strong>und</strong> Begierden, seine pervertierten Freuden vor<br />

Gott erkennt, bereut <strong>und</strong> zu Gott umkehrt, damit<br />

er von Gott ein neues Herz mit neuen Wünschen,<br />

Zielen <strong>und</strong> Freuden be<strong>komm</strong>t.<br />

Das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von<br />

seiner Jugend an (1Mo 8,21). … Und ich werde<br />

euch ein neues Herz geben <strong>und</strong> einen neuen Geist<br />

in euer Inneres geben; <strong>und</strong> ich werde das steinerne<br />

Herz aus eurem Fleisch wegnehmen <strong>und</strong> euch ein<br />

fleischernes Herz geben (Hes 34,26).<br />

WAS IST IN MEINEM HERZEN?<br />

Wie treffend hat Salomo erkannt, dass es bei<br />

Prüfungen <strong>und</strong> Leiden, die uns von außen treffen,<br />

nicht darum geht, deren Ursachen <strong>und</strong> Wirkungen<br />

möglichst zu verstehen <strong>und</strong> Strategien<br />

zu entwickeln, wie wir mit ihnen umgehen<br />

oder ihnen entgehen können! Nein, es geht darum,<br />

dass wir Gottes Absichten erkennen, die<br />

auf unser Herz zielen. Schon David betete in<br />

Psalm 139,23: „Erforsche mich, Gott, <strong>und</strong> erkenne<br />

mein Herz; prüfe mich <strong>und</strong> erkenne meine<br />

Gedanken!“<br />

Daher spricht Salomo in den Sprüchen der<br />

Weisheit sehr viel vom Herzen. Einer der wichtigsten<br />

Verse dazu lautet: „Behüte dein Herz<br />

mehr als alles, was zu bewahren ist; denn<br />

von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens“<br />

(Spr 4,23).<br />

Der Herr Jesus selbst lehrte die Jünger, dass<br />

sie nicht durch das verunreinigt würden, was<br />

von außen an sie heran<strong>komm</strong>t, sondern dass<br />

die Quelle von sündiger Verunreinigung in ihnen<br />

selbst ist, in ihrer alten sündigen Natur:<br />

Was aus dem Menschen ausgeht, das verunreinigt<br />

den Menschen. Denn von innen aus dem Herzen<br />

der Menschen gehen hervor die schlechten Gedanken:<br />

Hurerei, Dieberei, Mord, Ehebruch, Habsucht,<br />

Bosheit, List, Ausschweifung, böses Auge,<br />

Lästerung, Hochmut, Torheit; alle diese bösen Dinge<br />

gehen von innen aus <strong>und</strong> verunreinigen den<br />

Menschen (Mk 7,20–23).<br />

Als Kinder Gottes haben wir ein neues Herz be<strong>komm</strong>en,<br />

<strong>und</strong> der Geist Gottes wohnt in uns.<br />

Doch wir haben neben der neuen göttlichen<br />

Natur noch die alte menschliche Natur in uns.<br />

Das nennt die Bibel „das Fleisch“. Jeder von uns<br />

steht in dem Streit zwischen den Regungen des<br />

„Fleisches“, das uns zu entsprechenden Werken<br />

veranlassen will, wie sie in Galater 5,19 beschrieben<br />

werden, <strong>und</strong> dem Geist, dem neuen<br />

Leben in uns. Mir macht zum Beispiel der Hochmut<br />

zu schaffen. Wie schnell bilde ich mir etwas<br />

darauf ein, wenn ich meine, geistlicher zu sein<br />

als mein Bruder!<br />

DIE EIGENTLICHE PLAGE<br />

Da frage ich mich: Ist es mir wirklich bewusst,<br />

dass diese alte verdorbene Natur der Sünde die<br />

eigentliche Plage ist? Die Sünde ist unheilbar,<br />

lässt sich nicht einfach vertreiben. Sie ist hartnäckiger<br />

als das schlimmste Unkraut. Sie ist in<br />

der Welt das, was die Menschen im unerbittlichen<br />

Würgegriff des Todes hält. Leider hat sie<br />

immer noch viel zu viel Spielraum in unserem<br />

Leben <strong>und</strong> in unseren Gemeinden.<br />

Aber dabei darf ich nicht auf andere zeigen,<br />

sondern ich muss lernen, über mein eigenes<br />

Herz Buße zu tun <strong>und</strong> mich vor Gott zu demütigen.<br />

John Nelson Darby hat einmal geschrieben:<br />

„Eine einzelne Sünde ist in Gottes Augen<br />

schlimmer als tausend Sünden in unseren Augen,<br />

ja die Sünden der ganzen Welt.“ 4<br />

DAS EINZIGE HEILMITTEL: GOTTESFURCHT<br />

Salomo nennt in seinem Gebet das einzige Heilmittel<br />

gegen diese Plage: Gottesfurcht. Je mehr<br />

ich lerne, Gott in Ehrfurcht zu begegnen <strong>und</strong><br />

vor Ihm zu leben, desto mehr werde ich von<br />

dieser Plage der alten sündigen Natur befreit.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich bin ich ja befreit von der Macht<br />

der Sünde durch den Tod des Herrn Jesus, aber<br />

es gilt, nun auch in dieser Freiheit zu leben.<br />

Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht;<br />

steht nun fest <strong>und</strong> lasst euch nicht wieder unter<br />

einem Joch der Knechtschaft halten. … Denn ihr<br />

seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; nur gebraucht<br />

nicht die Freiheit zu einem Anlass für das<br />

Fleisch, sondern durch die Liebe dient einander<br />

(Gal 5,1.13).<br />

4<br />

John Nelson Darby: „A single sin is more horrible to God than a<br />

thousand sins – nay, than all the sins in the world are to us“. Aus „The<br />

true grace of God in which you stand“, Collected Writings.<br />

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