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komm und sieh, Heft 46

Zeitschrift für die christliche Familie, Ausgabe Januar-März 2017

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DAS HERZ UND DIE ARME DES VATERS<br />

Vor kurzem beeindruckte mich wieder das Vaterherz<br />

Gottes. Der Gr<strong>und</strong> war ein Lied, das in<br />

der Gemeinde gesungen wurde. Es handelt sich<br />

um ein schon etwas älteres Lied (ungefähr aus<br />

dem Jahr 1750). Ich habe dieses Lied schon oft<br />

gesungen, doch es war mir, als würde ich es<br />

zum ersten Mal singen. Du kennst das vielleicht<br />

auch. Das Lied handelt von dem ewigen Vorsatz<br />

Gottes, Sünder in sein Herz zu schließen. In wenigen<br />

Zeilen gibt die erste Strophe dieses Liedes<br />

den ganzen Ratschluss Gottes wieder:<br />

Es ist das ewige Erbarmen,<br />

das alles Denken übersteigt,<br />

dess’, der mit offnen Liebesarmen<br />

sich nieder zu den Sündern neigt;<br />

der uns von Fluch <strong>und</strong> Tod befreit,<br />

uns führt zu Jesu Herrlichkeit.<br />

(Geistliche Lieder, Lied 143)<br />

Die ersten Zeilen der dritten Strophe zeigen,<br />

warum Gott so mit dem Sünder handeln konnte<br />

<strong>und</strong> handeln kann:<br />

O Gnade, welche alle Sünden<br />

durch Christi Blut jetzt tilgen kann.<br />

Ich hörte einmal einen Vergleich, der gut illustriert,<br />

was Gott mit jemandem getan hat, der<br />

von seinen Sünden durch das Blut seines Sohnes<br />

gereinigt wurde. Es geht dabei um einen<br />

reichen Mann <strong>und</strong> einen armen Straßenjungen.<br />

Ein reicher Mann könnte einem armen Straßenjungen<br />

einen großen Dienst erweisen,<br />

wenn er für ihn eine Bußgeldzahlung begleicht,<br />

die der Junge wegen eines Vergehens schuldig<br />

ist. Das wäre wirklich fre<strong>und</strong>lich von dem<br />

Mann, denn so ent<strong>komm</strong>t der Junge auch den<br />

Folgen, die er tragen müsste, wenn er das Bußgeld<br />

selbst nicht bezahlen kann. Die Fre<strong>und</strong>lichkeit<br />

des Mannes wäre nun noch größer, wenn er<br />

dem Jungen nun auch ermöglichte, eine Schule<br />

zu besuchen, um ihn so von seiner mangelnden<br />

Bildung zu befreien. Wenn er nun auch noch für<br />

den Lebensunterhalt des Jungen sorgte, wäre<br />

dieser sogar nicht mehr arm. Alle diese Wohltätigkeiten<br />

orientieren sich allein an der großen<br />

Not, in der der Junge steckt.<br />

Wenn der Mann den Straßenjungen jedoch<br />

als Sohn adoptieren würde, ihn somit ganz eng<br />

in seiner Nähe hätte <strong>und</strong> ihm Reichtum <strong>und</strong><br />

Einfluss gäbe, stünde das in keinem Verhältnis<br />

mehr zu der Not des Jungen. Dies zeigt dann<br />

nur noch, wie der reiche Mann selbst ist, wie<br />

seine Gesinnung ist <strong>und</strong> woran er selbst Freude<br />

findet. Ja, so denkt Gott an den Sünder <strong>und</strong><br />

so handelt Er mit ihm, dessen Sünden durch das<br />

Blut Christi abgewaschen sind.<br />

Psalm 23 zeigt uns das Herz Gottes <strong>und</strong> sein<br />

unermüdliches Sorgen für seine Kinder. Die<br />

Kehrseite des ewigen Erbarmens aber ist der<br />

Ernst der ewigen Strafe. Das Bewusstsein der<br />

überwältigenden Güte <strong>und</strong> Gnade führt auch<br />

zum Bewusstsein unseres eigenen Versagens.<br />

Wir sehen das bei Esra. Demut <strong>und</strong> Gebet sind<br />

Auswirkungen des neuen Lebens. Bei Ahab sehen<br />

wir das nicht. Bei Josaphat kann man es<br />

schon erkennen, aber er handelte nicht danach.<br />

Elia handelte entsprechend, brachte dem Volk<br />

den Segen Gottes, den es durch seine Untreue<br />

verspielt hatte.<br />

Verlangen wir danach, den Reichtum des Vaterherzens<br />

Gottes besser zu kennen <strong>und</strong> wertzuschätzen<br />

<strong>und</strong> dass das auch in unserem Leben<br />

sichtbar wird? Das wird zur Freude Gottes<br />

<strong>und</strong> zum Segen für andere sein.<br />

Ger de Koning<br />

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