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COMPACT-Magazin 03-2017

Schulz wird Merkel

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<strong>COMPACT</strong> Politik<br />

in Dresden. Dort hatte der Thüringer am 17. Januar<br />

<strong>2017</strong> unter anderem eine Kehrtwende in der deutschen<br />

Erinnerungspolitik gefordert. «Die Deutschen<br />

sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal<br />

der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt<br />

hat», sagte er mit Blick auf das Berliner Holocaust-Mahnmal.<br />

Nach rechts gezielt –<br />

und links getroffen<br />

gar nicht übertreiben, aber etwas anderes wird bald<br />

gar nicht mehr möglich sein.» Als Zugabe präsentierte<br />

Westpol den längst von der AfD geschiedenen<br />

Hans-Olaf Henkel, der die AfD politkorrekt als<br />

«richtiges Monster» einordnete.<br />

Die AfD dementierte die ihr zumindest indirekt<br />

unterstellten Holocaust-Phantasien umgehend.<br />

«Die gezeigte Person im grauen Kapuzenpullover<br />

ist nicht Mitglied der AfD. Alles spricht dafür, dass<br />

dieses Video nach Abschluss der Veranstaltung mit<br />

der Absicht produziert wurde, die AfD politisch zu<br />

beschädigen», hieß es in einer Stellungnahme des<br />

Bundesvorstandes.<br />

Erkennbar unwirsch räumte der WDR schließlich<br />

ein, dass «es sich um verdeckte Filmaufnahmen handelte»,<br />

die aus rechtlichen Gründen nicht mit Originalton<br />

gezeigt werden dürften. Zudem habe der<br />

Beitrag angeblich «nie behauptet oder suggeriert,<br />

dass es sich bei der Person um ein AfD-Mitglied»<br />

handele. Aufzufinden ist das Video beim WDR übrigens<br />

nicht mehr. Warum die größte GEZ-Anstalt<br />

ihre Enthüllung löschte? «Dies kann mehrere Ursachen<br />

haben», heißt es beim Sender.<br />

Die Schandmal-Lüge<br />

Björn Höcke hatte seine Rede kaum beendet, da<br />

glühten im Internet die virtuellen Drähte. «Das ist<br />

ein Nazi. Und er ist dort nicht der einzige», twitterte<br />

der CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz.<br />

Der Thüringer Fraktionsvorsitzende trete «das<br />

Andenken an die sechs Millionen ermordeten Juden<br />

mit Füßen», echauffierte sich der Präsident des Zentralrats<br />

der Juden, Josef Schuster.<br />

Offenbar willkommener Stein des Anstoßes<br />

war ein Auftritt Höckes bei der Jungen Alternative<br />

Den Weg in die Redaktionsstuben der Mainstreammedien<br />

fand die Rede zunächst durch die<br />

Deutsche Presse-Agentur. Die Meldungsmacher<br />

dichteten Höckes Aussage jedoch schlicht in ihr Gegenteil<br />

um: «AfD-Politiker Höcke nennt Holocaust-<br />

Gedenken eine ”Schande”». Doch genau so hatte es<br />

der Gescholtene nicht gemeint, wie er tags darauf in<br />

einer Presseerklärung klarstellte. «Ich habe gesagt,<br />

dass wir Deutsche diesem auch heute noch unfassbaren<br />

Verbrechen, also dieser Schuld und der damit<br />

verbundenen Schande, mitten in Berlin ein Denkmal<br />

gesetzt haben.»<br />

Die Lüge von der friedlichen Antifa<br />

Für den MDR war es eine hörbare Genugtuung.<br />

«Bei einer geplanten Veranstaltung der AfD an der<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am Donnerstagabend<br />

hat es im Hörsaal lautstarke Proteste<br />

gegeben», meldete der Gebührensender im Januar<br />

<strong>2017</strong>. Verbale Kritik also? Tatsächlich hatten Antifa-<br />

Trupps eine Rede des sachsen-anhaltinischen Fraktionsvorsitzenden<br />

André Poggenburg mit Gewalt<br />

verhindert, wie selbst die Magdeburger Volksstimme<br />

einräumen musste. Demnach habe «ein junger<br />

Mann einen Böller auf AfD-Landeschef Poggenburg<br />

geworfen», daraufhin sei die Situation eskaliert.<br />

«Mindestens ein AfD-Anhänger wurde von offensichtlich<br />

linksgerichteten Studenten am Auge verletzt.»<br />

Der Focus verniedlichte das Ganze zu «Rangeleien<br />

zwischen Veranstaltern und Zuhörern». «Unsere<br />

Studierenden zeigen Flagge und Haltung. Darauf<br />

bin ich stolz», fabulierte der Dekan der Fakultät Humanwissenschaften<br />

Michael Dick.<br />

Am 6. Februar 2015 präsentierte<br />

die Heute Show im ZDF aufgeregt<br />

eine rothaarige Frau, die<br />

sich scheinbar offen zur Wandelung<br />

ihrer Wählerpräferenz<br />

bekannte. «Ich möchte nicht<br />

mehr die NPD wählen, weil die<br />

mir zu rechtsextrem ist, und deswegen<br />

wähle ich jetzt die AfD.<br />

Ich sag immer, das ist die NPD in<br />

freundlich», diktierte die Dame<br />

in die Kamera. Nun war die<br />

Interviewte durchaus kein Fake,<br />

sondern Marlena Schiewer –<br />

ihres Zeichens jugendpolitische<br />

Sprecherin der Linkspartei in<br />

Görlitz. Aus ihrer Aussage hatte<br />

die Heute Show einen entscheidenden<br />

Vorsatz herausgeschnitten:<br />

«Hier auf dem Dorf gibt es<br />

ziemlich viele Leute, die rechter<br />

Meinung sind und die einfach<br />

sagen…» Schiewer zeigte<br />

sich über ihren unfreiwilligen<br />

Auftritt wenig erbaut: «Das ist<br />

eine Frechheit und widerspricht<br />

meinem bisherigen politischen<br />

Engagement für Flüchtlinge und<br />

gegen Rassismus.»<br />

Marlena Schiewer.<br />

Foto: Screenshot ARD<br />

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