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TIPP<br />
FERNREISEN MIT HIV<br />
REISE<br />
Eines vorweg: Last minute zu buchen und<br />
spontan loszudüsen, ist keine gute Idee.<br />
„Wer sich fit für eine Fernreise fühlt und<br />
seit mindestens drei, besser noch seit sechs<br />
Monaten unter der bestehenden HIV-Therapie<br />
einen stabilen Immunstatus aufweist und<br />
das Okay vom behandelnden Arzt hat, kann<br />
mit den Reisevorbereitungen loslegen“, sagt<br />
Birgit Eußem. Sie berät HIV-Patienten bei der<br />
Europa Apotheek.<br />
WICHTIGE SCHUTZIMPFUNGEN<br />
Schutz gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten<br />
sowie Hepatitis A und B ist ein Muss. Das Robert<br />
Koch-Institut rät zudem, sich auch gegen<br />
Pneumokokken impfen zu lassen, um das Risiko<br />
einer Lungenentzündung klein zu halten. Ideal ist<br />
eine CD4-Zellzahl von mehr als 300 pro Mikroliter<br />
Blut vor einer Impfung, die möglichst auch schon<br />
drei oder mehr Monate Bestand hat.<br />
UNTERWEGS MIT EINER HIV-THERAPIE<br />
Beim Reisen in eine andere Zeitzone ist die<br />
richtige Verschiebung des Einnahmezeitpunktes<br />
sehr wichtig und sollte mit dem Arzt besprochen<br />
werden. Faustregel: Bei Reisen von Ost nach<br />
West die Einnahmeabstände täglich um eine<br />
Stunde verkürzen und bei Reisen von West<br />
nach Ost die Einnahmeabstände täglich um<br />
eine Stunde verlängern, bis die Zeitverschiebung<br />
ausgeglichen ist.<br />
RICHTIG PACKEN<br />
Um Hindernisse in der Versorgung zu vermeiden,<br />
ist es besser, antiretrovirale Medikamente für die<br />
gesamte Reisezeit von zu Hause mitzunehmen.<br />
Am sichersten verstaut man sie im Handgepäck.<br />
Je nach Tablettenmenge ist es nützlich, wenn<br />
der Arzt schriftlich bescheinigt, dass man die<br />
Medikamente persönlich benötigt. Manche<br />
packen die Tabletten übrigens lieber in neutrale<br />
Behälter, um im Gastland keinen Anlass für<br />
Nachfragen zu geben. Länder, die sich mit der<br />
Einreise von HIV-positiven Menschen schwertun,<br />
sind unter www.hivtravel.org gelistet.<br />
PLATZ FÜR DIE REISEAPOTHEKE<br />
Herkömmliche Mittel gegen Durchfall (Loperamid,<br />
lebende Keime wie z. B. E. coli und Tannine)<br />
sind zusammen mit der HIV-Medikation nicht<br />
unbedenklich. Arzt und Apotheker beraten individuell<br />
und passend zur antiretroviralen Therapie.<br />
www.smart-leben.com/hiv<br />
FOTO: HERMANNN TRAUB/GEMEINFREI