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KÖLN • STADT 4<br />
Community<br />
Traditionell findet an Fronleichnam<br />
das Benefiz-Fußballturnier<br />
Come-Together-Cup auf den<br />
Vorwiesen des RheinEnergie-<br />
STADION statt. Mit über 1.200<br />
Spielerinnen und Spielern, mehr<br />
als 250 Ehrenamtlichen und<br />
mehr als 20.000 Besucherinnen<br />
und Besuchern ist das Turnier<br />
eine feste Größe im Kölner<br />
Eventkalender. In diesem Jahr<br />
kann der Come-Together-Cup<br />
auf die zusätzliche Unterstützung<br />
von zwei ganz besonderen<br />
Personen zählen: Shary Reeves<br />
und Alexander Wehrle wurden<br />
zur Botschafterin bzw. zum Botschafter<br />
des Turniers ernannt.<br />
Auf der Richard-Wagner-Straße<br />
eröffnet im alten Midnight-Sun<br />
das „Café Berlin“. Betreiber<br />
Johannes und Vasili proben den<br />
Spagat zwischen gemütlichem<br />
Ambiente in der oberen Etage<br />
und Begegnungsräumen im<br />
Keller, wie sie im Einzugsbereich<br />
des Rudolfplatzes noch<br />
nicht existieren. Die neue<br />
Location wird von Montag bis<br />
Sonntag ab dem frühen Abend<br />
geöffnet sein.<br />
Der Arcus-Stiftungsvorstand<br />
teilt mit, dass das Land<br />
Nordrhein-Westfalen zum<br />
Jahreswechsel 2016-<strong>2017</strong> eine<br />
Zustiftung in Höhe von 135.600<br />
Euro an die Stiftung vornehmen<br />
konnte. Seit 2016 gibt es im<br />
Landeshaushalt den Zusatz,<br />
dass Haushaltsmittel, die nicht<br />
im Arbeitsbereich „Förderung<br />
der Politik für Lesben, Schwule,<br />
Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender<br />
und Intersexuelle“ verwendet<br />
wurden, als Zustiftung<br />
der ARCUS-Stiftung zugutekommen.<br />
Dies war seit Gründung<br />
der Stiftung eine der zentralen<br />
Forderungen der lesbischen und<br />
schwulen Selbsthilfe gegenüber<br />
der Landesregierung im Rahmen<br />
ihrer politischen Arbeit. <br />
Nachgefragt<br />
GEGEN DEN HASS<br />
Deutschland hat ein „Bundestrollamt für<br />
gegen den digitalen Hass“ – klingt lustig,<br />
ist aber so und zudem auch notwendig.<br />
Wir chatteten mit einem, der es mitaufgebaut<br />
hat: Sami Rauscher. •rä<br />
WIE GING ES LOS MIT DEM PROJEKT?<br />
Das „No Hate Speech Movement“ ist eine<br />
Initiative des Europarats und wurde 2013<br />
bereits in einigen europäischen Ländern<br />
ins Leben gerufen. Im letzten Jahr wurde<br />
dann von den Neuen deutschen Medienmachern<br />
eine Bewegung für Deutschland<br />
gestartet. Gefördert wird diese Arbeit<br />
durch das BMFSFJ-Bundesprogramm<br />
„Demokratie leben!“. Sowohl der Bund,<br />
also die staatliche Seite, als auch zivilgesellschaftliche<br />
Organisationen haben<br />
gesehen, dass wir uns alle noch mehr<br />
engagieren können gegen den Hass im<br />
Netz. Natürlich gab es davor auch schon<br />
Initiativen, online wie offline, die sich<br />
gegen Hass eingesetzt haben. Ziel war<br />
es dementsprechend, für all das, was<br />
bereits passiert, Katalysator zu sein und<br />
eine Plattform zu schaffen, die durch<br />
ihre Vielfältigkeit noch mehr Menschen<br />
einlädt mitzumachen.<br />
WAS FOKUSSIERT IHR SO?<br />
Bei uns geht es vor allem um das, was<br />
jede und jeder Einzelne tun kann – mit<br />
der Hilfe von vielen großen Organisationen,<br />
die zum Beispiel Argumente<br />
für Diskussionen zur Verfügung stellen<br />
oder auch Tipps geben, wie man sich<br />
selbst schützen kann. Oftmals ist der<br />
Widerspruch in den sozialen Netzwerken<br />
nämlich noch viel zu zurückhaltend.<br />
Unabhängig von der Frage, was gelöscht<br />
werden müsste, weil es zum Beispiel<br />
volksverhetzend ist, treibt uns vor allem<br />
die Frage um: „Weshalb schweigen so<br />
viele, wenn sie Hass im Netz begegnen?“<br />
SIND DIE ZEITEN DENN RAUER<br />
GEWORDEN?<br />
Wir scheinen uns in der öffentlichen<br />
Debatte an Ausgrenzung und Intoleranz<br />
gewöhnt zu haben. Diese Stimmen werden<br />
deshalb immer lauter. Gleichzeitig<br />
bleibt die Hoffnung, dass auch wieder<br />
mehr Menschen den Mut finden, Diskriminierung<br />
entgegenzustehen. Gerade<br />
mit Blick auf die USA und die Wahlen in<br />
Deutschland und Frankreich wird das in<br />
diesem Jahr weiterhin eine sehr wichtige<br />
Frage bleiben.<br />
WIE KANN MAN MITMACHEN?<br />
Erst mal sehr gerne informieren auf<br />
no-hate-speech.de. Hier weisen wir auch<br />
auf andere Initiativen hin. Zunächst hilft<br />
man mit dem direkten persönlichen<br />
Einsatz, für den es nichts weiter braucht<br />
als Zivilcourage. Also einmischen!<br />
Dann ist es aber natürlich auch<br />
so, dass sicher jeder und jede<br />
ein Herzensthema hat, für das er<br />
oder sie sich noch einmal besonders<br />
einsetzen möchte. Der<br />
LSVD arbeitet zum Beispiel<br />
auch an Argumenten, die<br />
man online in Diskussionen<br />
entgegensetzen kann, wenn<br />
wieder gegen LGBT*I gehetzt<br />
wird. Außerdem wurde<br />
im letzten Jahr eine Handreichung<br />
veröffentlicht: https://<br />
issuu.com/facebookberlin/<br />
docs/schluss_mit_lgbtmobbing.<br />
no-hate-speech.de