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rik März 2017

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KÖLN • STADT 4<br />

Community<br />

Traditionell findet an Fronleichnam<br />

das Benefiz-Fußballturnier<br />

Come-Together-Cup auf den<br />

Vorwiesen des RheinEnergie-<br />

STADION statt. Mit über 1.200<br />

Spielerinnen und Spielern, mehr<br />

als 250 Ehrenamtlichen und<br />

mehr als 20.000 Besucherinnen<br />

und Besuchern ist das Turnier<br />

eine feste Größe im Kölner<br />

Eventkalender. In diesem Jahr<br />

kann der Come-Together-Cup<br />

auf die zusätzliche Unterstützung<br />

von zwei ganz besonderen<br />

Personen zählen: Shary Reeves<br />

und Alexander Wehrle wurden<br />

zur Botschafterin bzw. zum Botschafter<br />

des Turniers ernannt.<br />

Auf der Richard-Wagner-Straße<br />

eröffnet im alten Midnight-Sun<br />

das „Café Berlin“. Betreiber<br />

Johannes und Vasili proben den<br />

Spagat zwischen gemütlichem<br />

Ambiente in der oberen Etage<br />

und Begegnungsräumen im<br />

Keller, wie sie im Einzugsbereich<br />

des Rudolfplatzes noch<br />

nicht existieren. Die neue<br />

Location wird von Montag bis<br />

Sonntag ab dem frühen Abend<br />

geöffnet sein.<br />

Der Arcus-Stiftungsvorstand<br />

teilt mit, dass das Land<br />

Nordrhein-Westfalen zum<br />

Jahreswechsel 2016-<strong>2017</strong> eine<br />

Zustiftung in Höhe von 135.600<br />

Euro an die Stiftung vornehmen<br />

konnte. Seit 2016 gibt es im<br />

Landeshaushalt den Zusatz,<br />

dass Haushaltsmittel, die nicht<br />

im Arbeitsbereich „Förderung<br />

der Politik für Lesben, Schwule,<br />

Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender<br />

und Intersexuelle“ verwendet<br />

wurden, als Zustiftung<br />

der ARCUS-Stiftung zugutekommen.<br />

Dies war seit Gründung<br />

der Stiftung eine der zentralen<br />

Forderungen der lesbischen und<br />

schwulen Selbsthilfe gegenüber<br />

der Landesregierung im Rahmen<br />

ihrer politischen Arbeit. <br />

Nachgefragt<br />

GEGEN DEN HASS<br />

Deutschland hat ein „Bundestrollamt für<br />

gegen den digitalen Hass“ – klingt lustig,<br />

ist aber so und zudem auch notwendig.<br />

Wir chatteten mit einem, der es mitaufgebaut<br />

hat: Sami Rauscher. •rä<br />

WIE GING ES LOS MIT DEM PROJEKT?<br />

Das „No Hate Speech Movement“ ist eine<br />

Initiative des Europarats und wurde 2013<br />

bereits in einigen europäischen Ländern<br />

ins Leben gerufen. Im letzten Jahr wurde<br />

dann von den Neuen deutschen Medienmachern<br />

eine Bewegung für Deutschland<br />

gestartet. Gefördert wird diese Arbeit<br />

durch das BMFSFJ-Bundesprogramm<br />

„Demokratie leben!“. Sowohl der Bund,<br />

also die staatliche Seite, als auch zivilgesellschaftliche<br />

Organisationen haben<br />

gesehen, dass wir uns alle noch mehr<br />

engagieren können gegen den Hass im<br />

Netz. Natürlich gab es davor auch schon<br />

Initiativen, online wie offline, die sich<br />

gegen Hass eingesetzt haben. Ziel war<br />

es dementsprechend, für all das, was<br />

bereits passiert, Katalysator zu sein und<br />

eine Plattform zu schaffen, die durch<br />

ihre Vielfältigkeit noch mehr Menschen<br />

einlädt mitzumachen.<br />

WAS FOKUSSIERT IHR SO?<br />

Bei uns geht es vor allem um das, was<br />

jede und jeder Einzelne tun kann – mit<br />

der Hilfe von vielen großen Organisationen,<br />

die zum Beispiel Argumente<br />

für Diskussionen zur Verfügung stellen<br />

oder auch Tipps geben, wie man sich<br />

selbst schützen kann. Oftmals ist der<br />

Widerspruch in den sozialen Netzwerken<br />

nämlich noch viel zu zurückhaltend.<br />

Unabhängig von der Frage, was gelöscht<br />

werden müsste, weil es zum Beispiel<br />

volksverhetzend ist, treibt uns vor allem<br />

die Frage um: „Weshalb schweigen so<br />

viele, wenn sie Hass im Netz begegnen?“<br />

SIND DIE ZEITEN DENN RAUER<br />

GEWORDEN?<br />

Wir scheinen uns in der öffentlichen<br />

Debatte an Ausgrenzung und Intoleranz<br />

gewöhnt zu haben. Diese Stimmen werden<br />

deshalb immer lauter. Gleichzeitig<br />

bleibt die Hoffnung, dass auch wieder<br />

mehr Menschen den Mut finden, Diskriminierung<br />

entgegenzustehen. Gerade<br />

mit Blick auf die USA und die Wahlen in<br />

Deutschland und Frankreich wird das in<br />

diesem Jahr weiterhin eine sehr wichtige<br />

Frage bleiben.<br />

WIE KANN MAN MITMACHEN?<br />

Erst mal sehr gerne informieren auf<br />

no-hate-speech.de. Hier weisen wir auch<br />

auf andere Initiativen hin. Zunächst hilft<br />

man mit dem direkten persönlichen<br />

Einsatz, für den es nichts weiter braucht<br />

als Zivilcourage. Also einmischen!<br />

Dann ist es aber natürlich auch<br />

so, dass sicher jeder und jede<br />

ein Herzensthema hat, für das er<br />

oder sie sich noch einmal besonders<br />

einsetzen möchte. Der<br />

LSVD arbeitet zum Beispiel<br />

auch an Argumenten, die<br />

man online in Diskussionen<br />

entgegensetzen kann, wenn<br />

wieder gegen LGBT*I gehetzt<br />

wird. Außerdem wurde<br />

im letzten Jahr eine Handreichung<br />

veröffentlicht: https://<br />

issuu.com/facebookberlin/<br />

docs/schluss_mit_lgbtmobbing.<br />

no-hate-speech.de

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