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stahlmarkt 12.2015 (Dezember)

Aus dem Inhalt: Steel International / Markieren & Kennzeichnen / Verzinken / Steel Art & Culture / Blechexpo & Schweisstec - Nachbericht

Aus dem Inhalt: Steel International / Markieren & Kennzeichnen / Verzinken / Steel Art & Culture / Blechexpo & Schweisstec - Nachbericht

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

12<br />

<strong>Dezember</strong> 2015<br />

Stahlmarkt-Barometer: Stimmen zur Marktlage<br />

<br />

<br />

®


ZUVERLÄSSIGKEIT und PRÄZISION<br />

aus Tradition<br />

Bandstahl aus Warmbreitband<br />

gebeizte und ungebeizte Oberflächenausführung<br />

Bevorratung aller gängigen Materialgüten<br />

kaltgewalzte und oberflächenveredelte Bänder<br />

sowie Aluminiumbänder<br />

Materialstärken zwischen 0,3 bis 8,0 mm<br />

Qualitätslieferant für die Automobil-, Elektro- und<br />

Bauindustrie sowie für Press-Stanz-Zieh-Betriebe<br />

Produktion auf hochmodernen,<br />

computergesteuerten Spaltanlagen<br />

ausgereiftes Logistiksystem<br />

Qualitätssicherung nach DIN EN ISO 9001:2008<br />

Feuerverzinktes Band • Warmbreitband • Kaltband • Elektroband • Aluminiumband<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH<br />

Walzenstraße 12 - 17<br />

58093 Hagen<br />

Tel. +49 (0) 23 31/95 02-0<br />

Fax +49 (0) 23 31/95 02-91/-92<br />

info@bandstahlservice-hagen.de<br />

www.bandstahlservice-hagen.de<br />

Bandstahl-Service-Hagen


Editorial K 3<br />

Zur aktuellen Wetterlage<br />

Ȇber die Stahlindustrie sind dunkle Wolken aufgezogen.<br />

Auch die wettbewerbsstarke Stahlindustrie in<br />

Deutschland kann sich davon nicht vollständig entkoppeln«,<br />

lautete das Fazit von Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts VDEh, auf der Jahrestagung<br />

STAHL 2015 im November. Auch der Weltstahlverband<br />

worldsteel hatte bereits im Herbst seine Wachstumserwartungen<br />

im aktuellen Short-Range-Outlook für die<br />

EU leicht nach unten korrigiert: Weltweit sinkt die Stahlnachfrage<br />

2015 zum ersten Mal seit 2009, hieß es.<br />

Wachsende Überkapazitäten in China und gestiegene<br />

Exporte aus dem Reich der Mitte sind derzeit kaum zu<br />

stemmende Belastungen für die Stahlindustrie.<br />

Handelsschutzverfahren müssten deshalb in der EU<br />

konsequenter angewendet und schneller durchgeführt<br />

werden. Dem gegenüber steht jedoch ein vergleichsweise<br />

träges Handelsschutzinstrumentarium in der EU,<br />

das der Branche zu schaffen macht. »Wenn ausgerechnet<br />

jetzt die Europäische Union China den Status einer<br />

Marktwirtschaft verleiht, werden die Abwehrmöglichkeiten<br />

gegen Dumping in einer Situation entscheidend<br />

geschwächt, in der sie dringend gebraucht werden«,<br />

unterstrich der Stahlpräsident. Das sagt auch Prof. Dr.<br />

Markus Taube, Direktor der IN-EAST School of Advanced<br />

Studies an der Universität Duisburg-Essen und Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Ostasienwirtschaft / China. Mehr dazu<br />

finden Sie ab Seite 16.<br />

Auch die im internationalen Stahlhandel aktiven<br />

Unternehmen klagen über die Verschiebungen der Handelsströme,<br />

verursacht durch die hohen Exporte Chinas.<br />

Die EU-Kommission müsse die Bedürfnisse aller Beteiligten<br />

ausbalancieren, hieß es z. B. auf dem Treffen des<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

europäischen Dachverbands für die Stahldistribution,<br />

EUROMETAL. Die heimischen Stahlerzeuger seien zu<br />

schützen, jedoch müsse Importeuren auch ein freier<br />

Handel ermöglicht werden, mehr ab Seite 13.<br />

Dunkle Wolken können sich aber verziehen. Wann<br />

die Wetterlage auf den Stahlmärkten dann tatsächlich<br />

besser wird, ist allerdings noch schwer vorherzusagen.<br />

Wir haben deshalb in diesem Heft ein »Stahlmarkt-Barometer«<br />

eingeführt: Vertreter aus verschiedenen Stahlunternehmen<br />

äußern sich dort zur Situation der Branche,<br />

den Risiken und Perspektiven, mit besonderem Blick auf<br />

die Stahldistribution und den Stahl-Service. Zum bevorstehenden<br />

Jahreswechsel haben wir gefragt: Wie war das<br />

Jahr? Wie wird das nächste werden? Welchen Aufgaben<br />

muss man sich stellen? Lesen Sie selbst: ab Seite 6.<br />

Allen Leserinnen und Lesern wünschen wir frohe<br />

Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.<br />

Nicht vergessen und Termin schon mal vormerken:<br />

Nächster <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

Wann? Erster Messetag von<br />

wire & Tube 2016<br />

Wo? Congress Center Düsseldorf,<br />

CCD.Süd, Raum 6 – 8<br />

»Branchentreff<br />

4. April 2016 ab 17:30 Uhr<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>12.2015</strong><br />

6 Stahlmarkt-Barometer<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

13 Turbulenzen im internationalen Stahlhandel<br />

16 Kein Adelsschlag für Chinas Wirtschaftspolitiker<br />

18 Europäische Schiffe stranden seltener in Südasien<br />

19 Die Vision vom Weg an die Spitze<br />

20 US-Stahlarbeiter in Tarifgesprächen<br />

22 Sonderwerkstoffe für Südamerika<br />

26 Kundennähe ist das A und O<br />

BRANCHENBERICHT<br />

28 Baumaschinen laufen besser als erwartet<br />

MARKIEREN & KENNZEICHNEN<br />

30 Rationell Zeichen setzen<br />

38 Mobil dauerhaft kennzeichnen<br />

VERZINKEN<br />

42 Richtige Balance zwischen Innovation und Bewahrung<br />

44 Bildgebende Perforation<br />

STEELART<br />

46 Helmut Jahn: Bauten 1975 – 2015<br />

48 Berliner Stahlkunst<br />

NACHBERICHT BLECHEXPO & SCHWEISSTEC<br />

50 Neuer Schweißautomat macht Fertigung effizienter<br />

52 Richten und Entgraten<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

54 Jeckes Jubiläum<br />

RUBRIKEN<br />

53 Inserentenverzeichnis<br />

55 Veranstaltungen<br />

57 StahlTermine<br />

58 VIP-Seite<br />

59 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im Oktober 2015<br />

»STAHLMARKT«-BARO-<br />

METER Der Stahlmarkt befindet<br />

sich derzeit in einer schwierigen<br />

Phase. Wie die Lage im Einzelnen<br />

bewertet wird, wo auch Chancen<br />

liegen und welche Herausforderungen<br />

die Unternehmen<br />

beschäftigen, haben wir einige<br />

Markt teilnehmer im »<strong>stahlmarkt</strong>«-<br />

Barometer gefragt.<br />

30<br />

MARKIEREN & KENNZEICH-<br />

NEN Um die Produktions- und<br />

Logistikprozesse effizienter zu<br />

gestalten, werden Produkte immer<br />

umfangreicher gekennzeichnet.<br />

Oft verlangen aber auch strengere<br />

gesetzliche Vorgaben eine<br />

verbesserte Rückverfolgbarkeit.<br />

Dafür steht eine Vielzahl von<br />

Lösungen bereit.<br />

STEELART Stahl ist der Baustoff<br />

der Moderne. Bestens zu besichtigen<br />

ist das im Werk des deutschamerikanischen<br />

Architekten<br />

Helmut Jahn, der einige der<br />

spektakulärsten Wolkenkratzer<br />

konstruiert hat. Aber auch Berlin<br />

zeigt, was mit Stahl in Architektur<br />

und Kunst machbar ist.<br />

6<br />

46<br />

Fotos: Rainer Viertlböck / courtesy Schirmer/Mosel, Markator, Unternehmensfotos,<br />

Die an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2014 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Oktober<br />

2015<br />

September<br />

2015<br />

Oktober<br />

2014<br />

% Veränd.<br />

Okt. 15/14<br />

10 Monate<br />

2015 2014<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 640 e 600 e 657 – 2,6 6.311 6.195 1,9<br />

Bulgarien 50 e 48 51 – 2,7 523 512 2,0<br />

Deutschland 3.638 3.379 3.542 2,7 36.208 36.095 0,3<br />

Finnland 327 318 332 – 1,4 3.355 3.183 5,4<br />

Frankreich 1.170 1.250 1.480 – 20,9 12.827 13.647 – 6,0<br />

Griechenland 110 e 105 e 105 4,8 857 857 0,0<br />

Großbritannien 913 579 959 – 4,8 9.514 10.272 – 7,4<br />

Italien 1.871 2.083 2.047 – 8,6 18.593 20.397 – 8,8<br />

Kroatien 15 e 10 e 8 79,8 127 159 – 20,4<br />

Luxemburg 205 e 190 e 205 – 0,2 1.841 1.869 – 1,5<br />

Niederlande 604 607 e 612 – 1,2 5.927 5.770 2,7<br />

Österreich 618 599 722 – 14,3 6.387 6.598 – 3,2<br />

Polen 810 e 690 753 7,6 7.971 7.179 11,0<br />

Schweden 436 400 394 10,5 3.674 3.754 – 2,1<br />

Slowakei 427 395 439 – 2,8 3.965 3.866 2,6<br />

Slowenien 55 52 54 0,5 520 532 – 2,2<br />

Spanien 1.251 1.277 1.291 – 3,1 12.612 12.080 4,4<br />

Tschechien 421 363 426 – 1,1 4.467 4.440 0,6<br />

Ungarn 145 145 145 0,0 1.434 918 56,2<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 485 e 480 e 531 – 8,7 4.474 4.296 4,1<br />

Europäische Union (28) 14.191 13.571 14.754 – 3,8 141.586 142.620 – 0,7<br />

Bosnien-Herzegovina 65 e 60 e 51 28,0 672 650 3,4<br />

Mazedonien 15 e 0 20 – 23,9 110 188 – 41,5<br />

Norwegen 57 55 e 58 – 2,0 479 494 – 3,2<br />

Serbien 85 75 61 39,1 819 454 80,4<br />

Türkei 2.774 2.489 2.720 2,0 26.554 28.520 – 6,9<br />

Europa außer EU 2.996 2.679 2.909 3,0 28.633 30.306 – 5,5<br />

Kasachstan 258 308 334 – 22,8 2.984 3.102 – 3,8<br />

Moldawien 63 46 20 216,4 375 303 23,9<br />

Russland 5.678 5.528 5.818 – 2,4 59.307 59.413 – 0,2<br />

Ukraine 2.055 2.061 1.931 6,4 19.148 23.439 – 18,3<br />

Usbekistan 43 51 55 – 21,2 544 631 – 13,8<br />

Weißrussland 186 171 183 1,7 2.209 2.055 7,5<br />

C.I.S. (6) 8.284 8.165 8.341 – 0,7 84.568 88.943 – 4,9<br />

El Slavador 10 e 10 e 12 – 14,6 96 96 – 0,4<br />

Guatemala 40 e 35 e 38 5,1 319 313 2,0<br />

Kanada 1.030 e 1.120 e 1.110 – 7,2 10.534 10.666 – 1,2<br />

Kuba 25 e 25 e 23 10,5 222 211 5,3<br />

Mexiko 1.750 e 1.600 e 1.621 8,0 15.873 16.030 – 1,0<br />

Trinidad und Tobago 12 27 37 – 66,7 266 418 – 36,3<br />

USA 6.739 6.682 7.391 – 8,8 67.243 73.748 – 8,8<br />

Nordamerika 9.606 9.499 10.231 – 6,1 94.553 101.483 – 6,8<br />

Argentinien 469 446 478 – 1,8 4.252 4.581 – 7,2<br />

Brasilien 2.983 2.501 3.052 – 2,3 28.236 28.606 – 1,3<br />

Chile 85 e 95 e 92 – 7,4 900 905 – 0,5<br />

Ecuador 70 e 60 e 58 21,4 587 556 5,6<br />

Kolumbien 130 e 110 e 114 14,2 1.040 1.035 0,5<br />

Paraguay 5 e 5 e 5 5,4 38 37 3,1<br />

Peru 110 e 100 e 92 19,4 949 893 6,2<br />

Uruguay 10 e 10 e 10 2,7 76 73 4,3<br />

Venezuela 100 e 140 e 161 – 38,0 1.205 1.195 0,8<br />

Südamerika 3.961 3.467 4.061 – 2,5 37.281 37.880 – 1,6<br />

Ägypten 400 e 384 494 – 19,0 4.735 5.246 – 9,7<br />

Iran 1.380 e 1.337 1.444 – 4,4 13.611 13.510 0,7<br />

Katar 216 227 278 – 22,3 2.204 2.535 – 13,1<br />

Libyen 15 0 42 – 63,2 256 636 – 59,7<br />

Marokko 30 9 52 – 41,9 456 433 5,2<br />

Saudi- Arabien 400 381 543 – 26,3 4.867 5.205 – 6,5<br />

Südafrika 650 e 625 e 525 23,8 6.334 5.490 15,4<br />

Vereinigte Arabische Emirate 272 265 225 20,7 2.494 1.939 28,6<br />

Afrika / Mittlerer Osten 3.363 3.229 3.603 – 6,7 34.956 34.996 – 0,1<br />

China 66.124 66.120 68.240 – 3,1 675.104 690.290 – 2,2<br />

Indien 7.500 e 7.261 7.152 4,9 75.075 72.668 3,3<br />

Japan 9.003 8.573 9.362 – 3,8 87.815 92.492 – 5,1<br />

Pakistan 240 e 200 e 214 12,1 2.351 1.940 21,2<br />

Südkorea 5.830 e 5.615 e 6.175 – 5,6 57.672 59.847 – 3,6<br />

Taiwan, China 1.705 e 1.760 e 2.070 – 17,6 18.289 18.977 – 3,6<br />

Thailand 335 e 300 e 316 5,9 3.236 3.420 – 5,4<br />

Asien 90.737 89.829 93.530 – 3,0 919.542 939.635 – 2,1<br />

Australien 430 423 446 – 3,6 4.118 3.902 5,6<br />

Neuseeland 71 74 67 5,1 717 713 0,6<br />

Ozeanien 501 498 513 – 2,5 4.835 4.615 4,8<br />

Gesamt 133.640 130.938 137.942 – 3,1 1.345.955 1.380.476 – 2,5<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


6 K Stahlmarkt-Barometer<br />

Stahlmarkt-Barometer<br />

Stimmen zur Lage auf den Stahlmärkten<br />

Düsseldorf. Die Branche ist sich weitgehend einig: Die Lage auf dem<br />

Stahlmarkt ist derzeit schwierig. Doch wie wird die Situation derzeit von<br />

den einzelnen Unternehmen eingeschätzt und welche Maßnahmen<br />

werden ergriffen? Wir haben nachgefragt und dabei in diesem Heft den<br />

Schwerpunkt eher auf die Stahldistribution und den Stahl-Service gesetzt.<br />

Einige Stimmen dazu finden Sie deshalb auf den folgenden Seiten.<br />

Der Druck auf die Unternehmen war und<br />

ist in diesem Jahr hoch. Ob es nun um die<br />

Lage in China, die hohen Überkapazitäten,<br />

zunehmende Importe, unfairen Handel, politische<br />

Rahmenbedingungen oder steigenden<br />

Wettbewerb geht – um nur einige Themen zu<br />

nennen – so gut wie alle Unternehmen hatten<br />

in diesem Jahr ihre Bürde zu schultern.<br />

Wir haben uns umgehört und festgestellt:<br />

Die Meinungen sind ähnlich, wenn auch<br />

nicht gleich. Anregungen aus der Leserschaft,<br />

doch mal die Stimmung in der Branche<br />

aufzunehmen, haben wir deshalb zum<br />

Jahresende mit diesem Stahlmarkt-Barometer<br />

aufgegriffen.<br />

Ziel war es, aus mehreren Meinungen<br />

einen Gesamteindruck zu bilden darüber,<br />

wie hoch der Druck derzeit auf den Stahlmärkten<br />

tatsächlich ist bzw. wie er aus den<br />

unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen<br />

wird. Geäußert haben sich kleinere<br />

wie größere, werksgebundene wie unabhängige,<br />

mittelständische wie börsennotierte<br />

Unternehmen – mit besonderem Blick auf<br />

die Lage der Stahldistribution und der Stahl-<br />

Service-Center.<br />

Wie sich die Aussichten für die Zukunft<br />

gestalten könnten, ergibt sich dann als<br />

unmittelbare Anschlussfrage. Denn es geht<br />

nicht nur um das Heute, sondern viel mehr<br />

noch um das Morgen.<br />

Unsere Fragen lauteten:<br />

1. Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

2. Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

3. Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen<br />

(in kurzen Stichworten)?<br />

Sehen Sie selbst auf den folgenden Seiten,<br />

welche Herausforderungen und Perspektiven<br />

die verschiedenen Unternehmenslenker<br />

zum bevorstehenden Jahreswechsel hervorgehoben<br />

haben.<br />

Wir danken an dieser Stelle allen Personen<br />

und Unternehmen, die bereit waren, sich<br />

dazu zu äußern.<br />

Auch unsere Leser rufen wir ausdrücklich<br />

auf, uns Feedback zu geben. Schreiben Sie uns,<br />

z. B. per E-Mail an <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de. K<br />

(sm 15120273-A-Vorspann<br />

Sören Filipczak<br />

Geschäftsführer<br />

BEPRO Blech und Profilstahl<br />

Handelsges. mbH & Co. KG<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Neue notwendige Definition von Preis,<br />

Wert und Service; effiziente Strukturen,<br />

motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter<br />

sowie dem Geschäft angemessene Kosten;<br />

Konsolidierungen und Anpassungen der<br />

Mengen über die gesamte Wertschöpfungs-<br />

kette beginnend bei der Produktion bis hin<br />

zum Handel; überschaubar planen und<br />

Erwartungen der Realität anpassen.<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Wir haben gesehen, dass die Preise für<br />

Rohstoffe gefallen sind und dass wir uns aus<br />

Sicht im Monat Oktober ein gutes Stück in<br />

Richtung Boden bewegt haben. Die Verkaufspreise<br />

standen unter Druck. Die Bedeutung<br />

von typischem Lager- und Streckengeschäft<br />

haben sich zunehmend vermischt<br />

und stehen in gegenseitigem Wettbewerb.<br />

Dies bedeutet: geringere oder keine Roherträge.<br />

Das Eigenkapital der Unternehmen<br />

wird dadurch in diesem Jahr erneut belastet<br />

sein. Die Importe haben zusätzlich in den<br />

verschiedenen Produktgruppen bis hin zum<br />

Vormaterial die Preise belastet und vielseitige<br />

Lieferwege nach Europa gefunden. China<br />

hat hier gegenwärtig sogar den Bogen<br />

überspannt und muss – wahrscheinlich<br />

EU-kontrolliert – korrigieren.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Chancen bestehen nach wie vor für gut<br />

aufgestellte Unternehmen, die es schaffen,<br />

ihre Kosten und die Effizienz den geringeren<br />

Margen weiterhin anzupassen. Ich bin weiterhin<br />

davon überzeugt, dass gut aufgestellte<br />

Teams sehr effektiv arbeiten können.<br />

Durch einen konstruktiven sowie kritischen<br />

Dialog wird man gemeinsam im eigenen<br />

Unternehmen immer besser. Wir werden<br />

auch 2016 weiterhin in neue Technik und in<br />

die Erweiterung unserer Produkte investieren.<br />

Hinsichtlich der Digitalisierung und Vermarktung<br />

über Online-Plattformen habe ich<br />

eigentlich mehr erwartet. Die Abnehmer<br />

von Stahlprodukten wissen persönlichen<br />

Einsatz und Service scheinbar doch mehr zu<br />

schätzen, als angenommen wurde. Es werden<br />

sich in den nächsten Jahren sicherlich<br />

weitere Entwicklungen ergeben, die uns<br />

dann der Markt aufzeigen wird. Eines scheint<br />

aber sicher zu sein, im »Netz« und in der<br />

Digitalisierung ist nicht die alleinige Heilung<br />

der Unternehmenszahlen zu finden. K<br />

(151202773)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Stahlmarkt-Barometer K 7<br />

Sven Koepchen<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

Klöckner & Co Deutschland GmbH<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Überkapazitäten abbauen, damit Angebot<br />

und Nachfrage wieder ein gesundes<br />

Gleichgewicht finden; Informationsfluss<br />

zwischen Produzenten, Händlern und Kunden<br />

optimieren, durch umfassende Digitalisierung<br />

der Liefer- und Leistungskette;<br />

Fokussierung auf individuelle Kundenbe-<br />

dürfnisse hinsichtlich Anarbeitung und Versorgungssicherheit.<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Auch im Jahr 2015 war das Umfeld von<br />

erheblichen Überkapazitäten – insbesondere<br />

in China und Europa – und damit einer<br />

hohen Wettbewerbsintensität geprägt. Als<br />

Folge entwickelten sich die Stahlpreise deutlich<br />

rückläufig. Während die Produzenten<br />

den Preisdruck aufgrund der fallenden No -<br />

tierungen für die wesentlichen Einsatzstoffe<br />

Eisenerz, Schrott und Kokskohle abfedern<br />

konnten, schlugen die sinkenden Preise im<br />

Stahlhandel ungefiltert durch. In Erwartung<br />

weiter fallender Preise entwickelte sich<br />

zudem die Nachfrage schleppend. Dies<br />

zeigt, dass das Geschäftsmodell des klassischen<br />

lagerhaltenden Stahlhandels allein<br />

nicht mehr tragfähig ist. Neben dem Ausbau<br />

des margenstärkeren Geschäfts mit höherwertigen<br />

Produkten und Anarbeitungsdienstleistungen<br />

setzen wir daher auf die<br />

Digitalisierung unserer Liefer- und Leistungskette.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Auch im kommenden Jahr werden uns<br />

die volatilen Stahlpreise voraussichtlich<br />

erhalten bleiben. Zwar erwarten wir ein<br />

leichtes Marktwachstum. Das wird jedoch<br />

nicht reichen, um Angebot und Nachfrage<br />

wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu<br />

bringen. Die Rahmenbedingungen bleiben<br />

damit herausfordernd. Ein wichtiger Impuls<br />

wird von der fortschreitenden Digitalisierung<br />

ausgehen, die auch unsere Branche<br />

nachhaltig verändern wird. Für Deutschland<br />

als hochentwickelten Industriestandort<br />

sehen wir besonders gute Perspektiven für<br />

die Industrie 4.0. Aufgrund unserer digitalen<br />

Kompetenzen sind wir hierfür gut aufgestellt<br />

und arbeiten schon an konkreten Projekten.<br />

Weitere Chancen sehen wir in der<br />

tieferen Integration in die Wertschöpfungsketten<br />

unserer Kunden – beispielsweise<br />

durch die komplexe Anarbeitung von Stahlteilen<br />

mit Hilfe von 3-D-Lasern. In diesem<br />

Bereich haben wir gezielt investiert und<br />

wollen weiter wachsen.<br />

K<br />

(151202815)<br />

(Foto: Stahlo)<br />

Guido Spenrath<br />

Geschäftsführer<br />

Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Überkapazitäten, alternative Werkstoffe,<br />

Nachwuchs von Führungskräften.<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Nicht nur im Jahr 2015, auch in den Jahren<br />

davor waren die deutlichen Überkapazitäten<br />

auf Werks- und Stahl-Service-Center-<br />

Seite das beherrschende Thema. Die Überkapazitäten<br />

haben zu immer größerem<br />

Preisdruck geführt und die Ergebnisstruktur<br />

nachhaltig negativ beeinflusst. Daraus resultierend<br />

wurden Restrukturierungs- und Konsolidierungsprozesse<br />

im Stahlmarkt angestoßen.<br />

Ein weiteres Thema war mit Sicherheit<br />

die schwächer werdende Konjunktur in<br />

China mit der daraus resultierenden Preispolitik<br />

der chinesischen Stahlwerke in Europa.<br />

Auch haben wir mit Interesse die Entscheidung<br />

von Ford in Amerika verfolgt, mit dem<br />

F 150 das erste hochvolumige Fahrzeug<br />

komplett aus Aluminium zu bauen.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Das schwebende Antidumpingverfahren<br />

im Bereich der kaltgewalzten Flachstahlerzeugnisse<br />

gegen chinesische und russische<br />

Stahlproduzenten birgt Chancen und Risiken<br />

zugleich. Der Ausgang des Verfahrens<br />

wird mit Spannung erwartet und wird<br />

erheblichen Einfluss auf die Preisstruktur im<br />

kommenden Jahr haben.<br />

Daneben wird die Automobilindustrie<br />

noch das Thema CO 2<br />

-Manipulation und<br />

Volkswagen beschäftigen. An diesem Thema<br />

hängen mittel- und unmittelbar viele<br />

investitions- und unternehmenspolitsche<br />

Entscheidungen.<br />

Für das Unternehmen Stahlo steht im Jahr<br />

2016 der Baubeginn für den neuen Standort<br />

Ost als oberstes Thema auf der Agenda. Mit<br />

dem neuen Standort wollen wir weiter in<br />

Anlagentechnik investieren, die speziell im<br />

Bereich der Anarbeitung von Spaltband wieder<br />

zukunftsweisend sein wird und Stahl mit<br />

einer Zugfestigkeit von 1.800 N/mm 2 spalten<br />

kann.<br />

(151202818) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


8 K Stahlmarkt-Barometer<br />

Volker Schult<br />

Vorstand Salzgitter Mannesmann<br />

Handel GmbH<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Managen von Überkapazitäten bei rückläufiger<br />

Nachfrage. Kundenorientierte Sortimentsanpassung.<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Aus der Sicht eines lagerhaltenden Handelsunternehmens<br />

war für uns das Be -<br />

standsmanagement in Anbetracht der Entwicklung<br />

der Einkaufspreise eines der<br />

erfolgskritischen Themen.<br />

Der Preisdruck in den Märkten wurde<br />

zudem durch die Importe aus Drittländern<br />

stark erhöht.<br />

Darüber hinaus war es schwierig, Zusatzkosten<br />

wie Positionsaufschläge, Kommissionierungszuschläge,<br />

Administrationskosten<br />

für Zeugniswesen, Normen u. ä. im Markt zu<br />

implementieren und weiterzugeben, die den<br />

internen Aufwand nur annähernd widerspiegeln.<br />

Abgesehen davon, dass wohl niemand<br />

voraussagen kann, wie lange die derzeitig<br />

kritische Lage auf den deutschen Stahlmärkten<br />

anhalten wird, kann man wohl davon<br />

ausgehen, dass 2016 den gleichen Schwierigkeitsgrad<br />

wie das Vorjahr bereit halten<br />

wird.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

In den derzeitigen schwierigen Marktverhältnissen<br />

wird es in hohem Maße darauf<br />

ankommen, die noch vorhandenen Effizienzpotenziale<br />

zu heben und die Geschäftsprozesse<br />

auf ein auskömmliches Kostengerüst<br />

zu verschlanken. Dabei spielt die Digitalisierung<br />

eine entscheidende Rolle. Nicht<br />

nur wir, sondern auch unsere Kunden sind<br />

längst auf dem Weg, ihre internen Prozesse<br />

aus der analogen Welt herauszuführen und<br />

sie signalisieren uns in zunehmendem Maße<br />

die Notwendigkeit, diesen Weg auch ge -<br />

meinsam zu gestalten.<br />

Industrie 4.0 macht es uns vor. Wir öffnen<br />

2016 das Tor zum Handel 4.0 für unsere<br />

Kunden. Dabei werden wir nicht den (On-<br />

line-)Markt revolutionieren, sondern (digitale)<br />

Kundenanforderungen erfüllen. Mit<br />

dem digitalen Schnittstellenkonzept von<br />

e-CONNECT werden wir zunächst in Ergänzung<br />

zu den bisherigen Kanälen die Möglichkeit<br />

eröffnen, in nahezu allen maschinenlesbaren<br />

Formaten Daten zwischen den<br />

Warenwirtschaftssystemen auszutauschen.<br />

Weitere digitale Lösungen für eine gemeinsame<br />

Win-win-Situation mit unseren Ge -<br />

schäftspartnern, die auch für bisher noch<br />

nicht bediente Marktsegmente interessant<br />

sind, werden in Kürze folgen. (151202822) K<br />

Eberhard Frick<br />

Geschäftsführer<br />

Friedrich Kicherer GmbH &<br />

Co. KG<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Generell leidet die Stahl-Lieferkette zurzeit<br />

unter den Überkapazitäten auf der Herstellerseite.<br />

Wie, wann und v. a. wo auf der Welt das<br />

Thema angegangen werden muss, wird<br />

nicht nur im kommenden Jahr 2016 eine<br />

Herausforderung sein.<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Im Jahr 2015 war aus Sicht des Stahlhandels<br />

der mehrfache Preisverfall eine Herausforderung<br />

– kaum hatten wir Mengen be -<br />

stellt, waren diese zum Zeitpunkt der Anlieferung<br />

bereits wieder zu teuer.<br />

Bei der vorliegenden Informationstransparenz<br />

war es nicht möglich, Preisnachteile<br />

ausgleichend weiterzugeben. Preisvorteile<br />

lagen nicht vor, daher waren die Mengen<br />

zwar befriedigend, die Erlöse jedoch nicht.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Die preisliche Situation wird gewiss<br />

angespannt bleiben, bei den Bedarfsmengen<br />

erwarten wir zumindest eine kontinuierliche<br />

Fortsetzung des bestehenden Ab -<br />

satzvolumens.<br />

Chancen hat derjenige, der weiterhin mit<br />

dem passenden Sortiment in der Auftragsabwicklung<br />

bei der Geschwindigkeit die<br />

Nase vorn hat.<br />

Der kommende Trend ist der alte Trend:<br />

Nicht der Große frisst den Kleinen, sondern<br />

der Schnelle frisst den Langsamen. K<br />

(151202732)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


e-WORLD<br />

SYSTEME. SERVICE. STAHL. DIGITAL.<br />

Komplexe Welten einfach gestalten.<br />

Das geht nur gemeinsam: e-CONNECT.<br />

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Schwannstraße 12 · 40476 Düsseldorf<br />

Germany<br />

Tel.: +49 211 4300-1 · Fax: +49 211 4300-90<br />

www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de


10 K Stahlmarkt-Barometer<br />

Dr. Klaus Kremper<br />

Vorsitzender des Vorstands/CEO<br />

Knauf Interfer SE<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Die Konsolidierung auf Produzentenund<br />

Distributionsseite gemeinsam verantwortlich<br />

zu gestalten.<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Der hohe Wettbewerbsdruck geht an<br />

Substanz und Struktur des Stahlmarktes in<br />

Europa.<br />

Die Hersteller setzen zunehmend auf<br />

eigene Distributionsplattformen und Stahl-<br />

Service-Center – und positionieren sich<br />

damit gegen die unabhängigen Akteure.<br />

Nicht immer mit Erfolg, unsere Kunden beispielsweise<br />

legen großen Wert auf die Flexibilität<br />

und Agilität eines unabhängigen<br />

Anbieters.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Die Kapazitäten werden auf europäischer<br />

Ebene weiter zurückgefahren. Dieser<br />

Prozess wird aber durch zunehmende Übermengen<br />

aus Fernost auch auf lange Sicht<br />

ausgehebelt; der Preisdruck auf austauschbare<br />

Produkte ist unverändert gewachsen.<br />

In diesem schwierigen Marktumfeld reicht<br />

es nicht, einfach an der Kostenschraube zu<br />

drehen.<br />

Nur Unternehmen, die über Produkte und<br />

Services echte Mehrwerte für die Kunden<br />

generieren, werden in Zukunft eine Chance<br />

haben.<br />

Positiv formuliert: Über Operational Excellence<br />

und eine enge Verzahnung der Prozesse<br />

auf Kunden- und Anbieterseite lassen<br />

sich Alleinstellungsmerkmale schaffen sowie<br />

Kundenbindung und Wertschöpfung nachhaltig<br />

erhöhen.<br />

(151202821) K<br />

rung des Geschäftsmodells – sei es durch<br />

mehr Dienstleistungen in Form von Anarbeitung<br />

und Logistik oder durch Spezialprogramme<br />

für bestimmte Kundengruppen.<br />

Diese Veränderung braucht jedoch Zeit und<br />

erfordert zum Teil hohe Investitionen bei<br />

momentan schmalen Renditen.<br />

Hersteller drängen immer mehr direkt in das<br />

Verbrauchergeschäft. Die Ertragssituation ist<br />

unbefriedigend. Zusätzlich belasten uns<br />

noch Gesetzesänderungen, z. B. die Änderung<br />

der Insolvenzordnung und des Anfechtungsgesetzes<br />

sowie die verschuldensunabhängige<br />

Nacherfüllungshaftung für Einund<br />

Ausbaukosten.<br />

Heinz Herbort<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Kerschgens Werkstoffe<br />

& Mehr GmbH<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Es bestehen Chancen für Unternehmen,<br />

die sich bereits in der Vergangenheit verändert<br />

haben. Die notwendige Differenzierung<br />

vom Wettbewerb erfordert eine Verände-<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Auf der Absatz- und Beschäftigungsseite<br />

ist der Stahlhandel mit dem Jahr zufrieden.<br />

Sorgen machten uns der gravierende Preisrückgang<br />

bei Rohstoffen und damit auch<br />

der Preisrückgang für Stahl, Edelstahl und<br />

NE- Metalle sowie steigender Importdruck.<br />

Das führt zu großen Risiken für den lagerhaltenden<br />

Handel in Form von sinkenden<br />

Roh erträgen und Risikopotenzial für die<br />

Bewertung der Bestände. Es führt zu weiterer<br />

Verschärfung des Wettbewerbs in der<br />

Distribution, insbesondere im Commodity-Geschäft.<br />

Einfache Geschäftsmodelle<br />

geraten stark unter Druck, Internetplattformen<br />

kommen auf den Markt und auch die<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Risiken sehen wir in der Eintrübung der<br />

Weltwirtschaft, insbesondere in China. Da -<br />

durch bleiben die Rohstoffpreise weiterhin<br />

unter Druck. Wie stark wird sich die VW-<br />

Krise auf die Gesamtwirtschaft auswirken?<br />

Das Staatsschuldenproblem in der EU – verbunden<br />

mit der Flüchtlingskrise – ist immer<br />

noch nicht befriedigend gelöst. Die Rahmenbedingungen<br />

für den Stahlhandel werden<br />

2016 genauso schwierig sein wie 2015.<br />

Falls die Nachfrage etwas zurückgehen sollte<br />

wird es noch schwieriger und es ist mit<br />

einer Konsolidierung in der Distribution zu<br />

rechnen.<br />

(151202819) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Stahlmarkt-Barometer K 11<br />

Dr. Hendrik Adam<br />

Chief Commercial Officer<br />

Tata Steel Europe Limited<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Bekämpfung unlauterer Einfuhren, Steigerung<br />

der Stahlverwendung in gesättigten<br />

Märkten, hohe Energiekosten.<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Hauptthemen waren der Rückgang der<br />

globalen Stahlnachfrage und die Zunahme<br />

weltweiter Handelsströme mit kostengünstigem<br />

Stahl. Obwohl die europäische Nachfrage<br />

weitgehend stabil ist und ein kleines<br />

Wachstum verzeichnet, deuten jüngste Einschätzungen<br />

von worldsteel da rauf hin, dass<br />

die weltweite Nachfrage nach Stahl derzeit<br />

rückläufig ist. Gründe dafür sind die Verlangsamung<br />

des chinesischen Wirtschaftswachstums<br />

und der Rückgang der Ölpreise.<br />

Auch wenn die chinesische Wirtschaft<br />

generell weiter wächst, ist der Anteil an<br />

stahlintensiven Infrastrukturprojekten ge -<br />

sunken, sodass die Stahlnachfrage seit Mitte<br />

2014 rückläufig ist. China produziert rund<br />

die Hälfte des weltweiten Stahlangebots<br />

und mit der Verlangsamung der Wirtschaft<br />

wachsen die Überkapazitäten auf dem eigenen<br />

Markt schnell an. Sowohl chinesische<br />

als auch andere Stahlwerke weltweit versuchen<br />

die geringere lokale Nachfrage durch<br />

den Export zu äußerst niedrigen Preisen<br />

auszugleichen. Daher wurden weltweit be -<br />

reits Handelsbarrieren errichtet, um die lokale<br />

Stahlindustrie zu schützen – ein Trend der<br />

sich wahrscheinlich fortsetzen wird.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Die weltweite Nachfrage nach Stahl wird<br />

2016 nur ein leichtes Wachstum aufweisen.<br />

Die parallel einhergehende Neuordnung der<br />

chinesischen Wirtschaft und die daraus<br />

resultierenden hohen Überkapazitäten bei<br />

Stahl werden die weltweiten Märkte weiterhin<br />

unter Druck setzen. Für Europa, das im<br />

Vergleich zu vielen anderen Regionen noch<br />

keinen effektiven Handelsschutz gegenüber<br />

Dumpingpreisen aufgebaut hat, erwarten<br />

wir trotz einer intakten Binnennachfrage<br />

unter diesen Umständen einen ziemlich<br />

schwierigen Start in das neue Jahr. Allerdings<br />

sprechen verschiedene Indikatoren<br />

dafür, dass wir das Schlimmste dann hinter<br />

uns lassen. Wenn die Rahmenbedingungen<br />

einen fairen Wettbewerb erlauben, blicken<br />

wir dem weiteren Jahresverlauf aufgrund<br />

der Nachfrage aus Europa und Wachstumschancen<br />

in einigen Industriebereichen positiver<br />

entgegen.<br />

Außerdem wird 2016 aus unserer Sicht<br />

die lokale Versorgung stärker in den Mittelpunkt<br />

rücken. In einem gesättigten Markt<br />

wie Europa ist es für Stahlhersteller daher<br />

besonders wichtig, neue Produkte zu entwickeln,<br />

mit denen Kunden noch effizienter<br />

und wettbewerbsfähiger werden.<br />

K<br />

Carsten Loch<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Schierle Stahlrohre KG<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Lean Management, Erschließung neuer<br />

Märkte, Automatisierung.<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Generell kann man sicherlich konstatieren,<br />

dass das aktuelle Jahr von einer wachsenden<br />

Unsicherheit geprägt war. Der Zu -<br />

sammenbruch des Exports nach Russland<br />

bedingt durch die Ukraine-Krise hat uns<br />

direkt und indirekt betroffen. Während<br />

unsere direkten Kunden aus Russland nicht<br />

mehr bestellen, haben natürlich auch unsere<br />

Kunden in Deutschland die gleichen Probleme.<br />

Sie können nichts mehr nach Russland<br />

exportieren und damit fällt ein Teil<br />

unseres Geschäftes einfach weg.<br />

Speziell unser Hydraulik-Markt ist weiterhin<br />

von dem Preiskampf geprägt, den rumänische<br />

Hersteller von Kolbenstangen und<br />

Zylinderrohren eingeleitet haben und der zu<br />

ruinösen Wettbewerbssituationen geführt<br />

hat. Zwar sind die nachgefragten Mengen<br />

auf dem Markt noch verträglich, aber der<br />

Preisdruck ist immens.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Ich persönlich sehe die Fortsetzung der<br />

aktuellen Situation als wahrscheinlich an<br />

und glaube nicht an einen nachlassenden<br />

Margendruck oder eine stark ansteigende<br />

Nachfrage.<br />

Es besteht sicherlich generell der Trend<br />

auf dem Markt, intern Prozesse zu verschlanken<br />

und extern neue Märkte zu<br />

erschließen, sei es organisch oder anorganisch.<br />

Man muss dem Kostendruck standhalten<br />

und versuchen, gesundes neues<br />

Geschäft zu gewinnen.<br />

Die Schierle Stahlrohre KG baut aktuell ein<br />

vollautomatisches Hochregallager mit 2.500<br />

Fächern, das im ersten Quartal 2016 in<br />

Betrieb gehen wird. Dies wird dazu beitragen,<br />

unsere Prozesse zu verschlanken, zu<br />

beschleunigen und mittel-/ langfristig günstiger<br />

zu gestalten. Wir arbeiten parallel an<br />

M&A-Maßnahmen.<br />

(151202820) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


12 K Stahlmarkt-Barometer<br />

Patrick Meessen<br />

Geschäftsführer<br />

ArcelorMittal Distribution GmbH<br />

Deutschland und Schweiz<br />

Welche Herausforderungen muss die<br />

Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />

Eine Marktkonsolidierung ist notwendig,<br />

um die Überkapazitäten im Stahlhandel<br />

anzugehen. Investitionen in Infrastrukturen<br />

und Produktionsmittel müssen verstärkt<br />

werden. Preisrückgänge wegen unfairer<br />

Importe aus China sind nicht akzeptabel,<br />

europäischer Stahl muss in der Wertschöpfungskette<br />

weiter seinen Platz haben.<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Auch das Jahr 2015 stellte uns, wie<br />

schon die Jahre zuvor, vor große Herausforderungen.<br />

Der Wettbewerbsdruck ist weiterhin<br />

stark und wird durch die Überkapazität<br />

am Markt geprägt. Überdies war die<br />

Zurückhaltung bei Aufträgen der öffentlichen<br />

Hand weiter spürbar<br />

Der ohnehin schon immense Preisdruck<br />

wird darüber hinaus durch unfaire Importe<br />

aus Asien und den sinkenden Schrottpreis<br />

verstärkt. Im Stahlhandel steht das reine<br />

Stahlerzeugnis schon lange nicht mehr im<br />

Vordergrund, sondern vielmehr die kundenorientierte<br />

Gesamtlösung. Daher lag 2015<br />

ein besonderer Augenmerk auf der Erweiterung<br />

von Dienstleistungen und Service.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Mit einer gravierenden Trendwende ist<br />

auch im Jahr 2016 nicht zu rechnen. Wir<br />

werden uns der Marksituation stellen, unsere<br />

Prozesse weiter optimieren und uns den<br />

Be dürfnissen unserer Kunden anpassen. Die<br />

Wertschöpfung liegt heute nicht mehr allein<br />

im Produkt, sondern im Gesamtpaket aus<br />

Stahl, Anarbeitung und Service. Der Stahlhandel<br />

wird sich auch zukünftig auf die individuellen<br />

Kundenanforderungen konzentrieren.<br />

Ein Risiko bleiben sicher auch die unfairen<br />

Importe aus Billiglohnländern. Schwache<br />

Exporte drücken dazu weiter aufs Geschäft<br />

und beeinflussen das Marktumfeld. K<br />

(151202845)<br />

Dr. Jens Horstmann<br />

Leiter Produktstrategie<br />

ThyssenKrupp Steel Europe<br />

Welche Themen haben die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />

Ein wesentlicher Aspekt war auch im<br />

vergangenen Jahr der anhaltende Innovationsdruck<br />

in der Branche. Im Vordergrund<br />

stand der Wunsch der Kunden, leistungsfähigere<br />

und gewichtssparende Stähle zur<br />

Verfügung zu haben. Wir haben uns dieser<br />

Aufgabe auf verschiedenen Ebenen gestellt.<br />

Zum einen haben wir neue und kundenspezifische<br />

Werkstofflösungen entwickelt: Mit<br />

TRIBOND haben wir beispielsweise einen<br />

dreischichtigen Stahlverbund zur Serienreife<br />

gebracht, der Automobilherstellern neue<br />

Perspektiven im Karosseriebau eröffnet.<br />

Darüber hinaus arbeiten wir intensiv an<br />

unserem Ziel, die »Time-to-Market« um gut<br />

ein Drittel zu verkürzen, da es in der Zukunft<br />

noch entscheidender sein wird, die Produktentwicklungszyklen<br />

zu straffen, um<br />

schneller mit Neuentwicklungen am Markt<br />

zu sein.<br />

Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />

Mit zurückliegenden Investitionen in die<br />

Neuzustellung eines Hochofens, in die Mo -<br />

dernisierung einer Stranggießanlage und<br />

zweier Warmbandwerke haben wir die Leistungsfähigkeit<br />

unserer Anlagen und die<br />

Qualität unserer Produkte weiter verbessert.<br />

Dies ist Teil unserer Strategie, vor allem die<br />

Chancen, die sich im Bereich der höher- und<br />

höchstfesten Stähle bieten, zu nutzen, wo<br />

noch weiteres Entwicklungspotenzial be -<br />

steht. Zudem besteht weiterhin ein starker<br />

Trend in Richtung Warmumformung, den<br />

wir mit einer Reihe von Entwicklungen be -<br />

dienen. Vor allem die Automobilindustrie ist<br />

hier ein Treiber. Schließlich gibt es großes Interesse<br />

an Hybrid- und Sandwichstählen, die<br />

bedeutende Vorteile bei Eigenschaften und<br />

Gewicht bieten können. Hier sehen wir uns<br />

in einer Pionierrolle: Über den nun serienreifen<br />

TRIBIOND hinaus entwickeln wir zurzeit<br />

weitere Produkte in diesem Segment. K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


(Foto: WS)<br />

Ein kleiner, aber sehr feiner Kreis an ausgewiesenen Kennern<br />

der internationalen Stahlhandelsmärkte traf sich Ende<br />

Oktober zum EUROMETAL Steel Trade Meeting in Düsseldorf.<br />

Turbulenzen im internationalen Stahlhandel<br />

EUROMETAL-Meeting für international aktive Händler<br />

Düsseldorf (kibi/WS). Der internationale Stahlhandel nimmt eine wichtige Schlüsselposition innerhalb des<br />

globalen Stahlmarktes ein. So werden in diesem Jahr rd. 450 Mill. t der insgesamt nachgefragten 1.537 Mrd. t<br />

Stahl über nationale Grenzen hinweg gehandelt. Doch die Herausforderungen sind groß, wie bei einem Meeting<br />

der Gruppe der international tätigen »Steel Trader« des europäischen Dachverbands für Stahldistribution,<br />

Service-Center und Trader, EUROMETAL, deutlich wurde.<br />

Globaler Stahlmarkt<br />

in Mill. t<br />

1.219<br />

1.219<br />

445 437<br />

37% 36%<br />

Stahlnachfrage weltweit<br />

1.141<br />

327<br />

29%<br />

1.300<br />

1.403<br />

Exporte weltweit<br />

1.430<br />

1.475<br />

389 417 414 387<br />

30% 30% 29% 28%<br />

1.537<br />

452<br />

29%<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

Quelle: worldsteel, EUROMETAL Steel Trade Meeting, Okt. 2015<br />

Schwache Nachfrage,<br />

erdrückende Importe<br />

Die internationalen Stahlhandelsströme<br />

haben sich im Jahr 2015 weiter verschoben.<br />

»In den ersten sechs Monaten kletterten<br />

beispielsweise die Grobblechimporte aus<br />

Drittländern in die Europäische Union so<br />

stark, dass die Gemeinschaft zum Nettoimporteur<br />

wurde«, sagte Georges Kirps, Generaldirektor<br />

des europäischen Stahlhandelsverbands<br />

EUROMETAL, während des Steel<br />

Trade Day Ende Oktober in Düsseldorf.<br />

Bereits in der ersten Jahreshälfte erreichte<br />

das Einfuhrvolumen an Quartoblechen 72 %<br />

des Gesamtjahres 2014. Bei warm- und kaltgewalzten<br />

Feinblechen zeigt sich ein ähnliches<br />

Bild. Hier machten die Einfuhren von<br />

Januar bis Ende Juni schon 75 % bzw. 66 %<br />

des gesamten Vorjahres aus.<br />

Zugleich verlieren die europäischen Exporteure<br />

in Drittländern Marktanteile: Bei der<br />

Ausfuhr von Quartoblechen ist ihr Anteil in<br />

den ersten sechs Monaten 2015 im Vergleich<br />

zum Gesamtjahr 2014 in der Gemeinschaft<br />

Unabhängiger Staaten auf 3 % von<br />

zuvor 15 % gefallen und in den USA von<br />

26 % auf 20 %.<br />

Im Jahr 2014 hatten die meisten EU-Quartoblechimporte<br />

ihren Ursprung in der Ukraine.<br />

Mehr als verdoppelt haben sich zudem<br />

die Einfuhren aus China. Auch Südkorea<br />

und Russland erhöhten ihre Lieferungen in<br />

die Europäische Gemeinschaft. Bei Warmbandimporten<br />

stehen Russland und die<br />

Ukraine mengenmäßig an der Spitze, bei<br />

Kaltbandeinfuhren Russland und China.<br />

Importe gefährden die Erholung<br />

Die internationale Stahlindustrie bewegt sich<br />

in einem sehr schwierigen Umfeld. »Die Nachfrage<br />

nach Stahlerzeugnissen ist schwach und<br />

der Wettbewerb im Handelsbereich wird<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


14 K Steel International<br />

immer härter«, sagte Dr. Martin Theuringer,<br />

Leiter Geschäftsfeld Wirtschaft der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl in Düsseldorf.<br />

Das erste Mal seit 2009 wird der globale<br />

Stahleinsatz im Jahr 2015 sinken und sich erst<br />

2016 stabilisieren. China wird allerdings auch<br />

noch im kommenden Jahr einen Rückgang<br />

verzeichnen. Die Stahlexporte dürften 2015<br />

mit 350 Mill. t einen Rekord erreichen. Der<br />

Anteil Chinas an der Erhöhung der Ausfuhren<br />

ist überproportional, wie Theuringer zeigte.<br />

Diese Situation wird sich aller Voraussicht<br />

nach 2016 nicht ändern: Die Überkapazitäten<br />

im Reich der Mitte steigen weiter und<br />

damit auch der Druck, den die Importe auf<br />

die Europäische Gemeinschaft ausüben.<br />

Verschärft wird das Ungleichgewicht<br />

durch die liberalen Handelsvorschriften in<br />

der EU. Im Vergleich zu den USA benötigen<br />

die Europäer viel Zeit, um Anti- Dumping-<br />

Maßnahmen durchzusetzen und die heimische<br />

Industrien zu schützen.<br />

Um das Kräfteverhältnis nicht weiter zu<br />

verschieben, sollte China den Status einer<br />

Marktwirtschaft nach Einschätzung Theuringers<br />

erst dann zuerkannt bekommen, wenn<br />

alle Voraussetzungen auch tatsächlich erfüllt<br />

sind. Das sei derzeit noch nicht der Fall.<br />

China: Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage<br />

in Mill. t<br />

718<br />

574<br />

144<br />

800<br />

e)<br />

geschätzt f) Vorhersage<br />

Marktverzerrende Maßnahmen,<br />

aber auch Subventionen müssen<br />

unterbleiben<br />

Die größten Probleme der internationalen<br />

Stahlindustrie resultieren auch in den kommenden<br />

Jahren aus den extremen Überkapazitäten.<br />

Die Exporte dürften nach Einschätzung<br />

von Anthony de Carvalho, Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (OECD), künftig weiter<br />

steigen. China werde die höchsten Mengen<br />

liefern.<br />

Kurzfristig sieht die OECD nur eine Möglichkeit,<br />

die unfairen Handelspraktiken zu<br />

reduzieren. Verzerrende staatliche Anreize<br />

einiger Regierungen, um Exporte zu fördern,<br />

müssten unterbleiben, so de Carvalho.<br />

Auf lange Sicht müsste vor allem sichergestellt<br />

werden, dass staatlich geführte Unternehmen<br />

nach marktwirtschaftlichen Prinzipien<br />

handeln und es allgemein gültige<br />

Regeln für Subventionen gibt. Investitionen<br />

in neue Anlagen sollten sich auch langfristig<br />

rechnen. Außerdem sollten Erfahrungen<br />

über den erfolgreichen Abbau von Überkapazitäten<br />

untereinander geteilt werden.<br />

Weitere Antidumpingmaßnahmen würden<br />

zwar unfaire Handelsbedingungen teilweise<br />

beseitigen. Das Problem der Überkapazitäten<br />

lösen sie aber nicht.<br />

Handelsschutzmaßnahmen sind<br />

unausweichlich<br />

Die Europäische Gemeinschaft muss weitere<br />

Handelsschutzmaßnahmen ergreifen, um<br />

ihre Stahlindustrie vor anhaltend hohen<br />

Importen zu schützen. Diese Einschätzung<br />

vertrat Yuriy Rudyuk, Partner der belgischen<br />

Rechtsanwaltskanzlei Van Baels & Bellis, in<br />

Rohstahlkapazität Stahlverwendung (Rohstahl) Überkapazitäten<br />

612<br />

188<br />

863<br />

668<br />

195<br />

960<br />

688<br />

272<br />

1.073<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 e 2016 f<br />

766<br />

306<br />

1.083<br />

741<br />

342<br />

1.096<br />

715<br />

381<br />

1.111<br />

701<br />

410<br />

Quelle: worldsteel, WV Stahl, EUROMETAL Steel Trade Meeting, Okt. 2015<br />

seinem Vortrag in Düsseldorf. Zwar gebe es<br />

bereits diverse protektionistische Maßnahmen,<br />

diese würden aber nicht ausreichen.<br />

Die europäischen Stahlverbände und andere<br />

Organisationen müssten noch aktiver werden.<br />

Wegen der anhaltend hohen Überkapazitäten<br />

und der aggressiven Exportstrategie<br />

dürfte China Mittelpunkt aller zu ergreifenden<br />

Maßnahmen bleiben. Die Europäische<br />

Gemeinschaft würde gut daran tun, die<br />

Verfahren in den USA zu beobachten und<br />

ebenfalls einzuleiten. Dort würden die In -<br />

dustrieverbände wesentlich schneller auf<br />

unfaire Handelspraktiken reagieren.<br />

Wichtig sei, dass die Europäische Kommission<br />

die Bedürfnisse aller Beteiligten ausbalanciert.<br />

Auf der einen Seite müssten die<br />

heimischen Stahlerzeuger geschützt und auf<br />

der anderen Seite müsse den Importeuren<br />

ein freier Handel ermöglicht werden.<br />

Es gebe bereits Gerüchte in Brüssel über<br />

neue Antidumpingverfahren. Betroffen seien<br />

Stahldrahtseile aus Korea und nichtrostende<br />

Flansche aus Taiwan und China. Aber<br />

auch Quartobleche und warmgewalzte Bänder<br />

dürften in den Fokus geraten.<br />

Bangemachen gilt nicht<br />

Es gab aber auch warnende Stimmen vor<br />

weiteren Antidumpingverfahren. Eine davon<br />

ist Tony Singer, Präsident des vor allem in<br />

Großbritannien tätigen internationalen<br />

Stahlverbands ISTA. Er riet zur Vorsicht bei<br />

weiteren Handelsbeschränkungen und forderte<br />

die europäische Industrie auf, von den<br />

Stahlerzeugern aus China und vielen anderen<br />

Schwellenländern zu lernen.<br />

Verbote für die Einfuhr von günstigen<br />

Stahlprodukten können seiner Einschätzung<br />

zufolge die verarbeitenden Industrien in<br />

Europa auch schädigen. Ohne die billigen<br />

Einfuhren seien diese nicht mehr in der<br />

Lage, zu wettbewerbsfähigen Preisen zu<br />

produzieren. In der Folge müssten diese<br />

Unternehmen schließen. Dies würde sich<br />

zum einen negativ auf den Absatz der heimischen<br />

Stahlerzeuger auswirken und zum<br />

anderen den Import von Fertigprodukten<br />

begünstigen.<br />

Singer forderte Fairness von allen Beteiligten.<br />

Die Qualität von Importstählen sei nicht<br />

unbedingt so minderwertig, wie manchmal<br />

dargestellt. Es gebe gegenwärtig eine sehr<br />

importfeindliche Grundstimmung.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Steel International K 15<br />

Chinas Stahlexporte (in Mill. t)<br />

2005<br />

2010<br />

2015<br />

7,1<br />

61,9<br />

5,1<br />

3,8<br />

1,4<br />

1,4 1,6<br />

0,2<br />

GUS<br />

23,7<br />

20,0<br />

3,1 1,5<br />

NAFTA<br />

0,1 0,5 2,8<br />

Andere in Europa<br />

EU-28<br />

9,5<br />

China<br />

Exporte 2015 p :<br />

105 Mill. t<br />

8,5<br />

0,7<br />

3,4<br />

Andere in Asien<br />

8,4<br />

2,3<br />

Naher und<br />

Mittlerer Osten<br />

0,2<br />

4,2<br />

Lateinamerika<br />

0,4<br />

Afrika<br />

0,4 0,9 0,8<br />

Australien/Ozeanien<br />

Stahlprodukte: Walzstahl, Halbfertigerzeugnisse, Stahlrohre, kaltgewalzte und geschmiedete Stahlprodukte<br />

p)<br />

Prognose<br />

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik, WV Stahl, EUROMETAL Steel Trade Meeting, Okt. 2015<br />

Der Stahlverband ISTA empfiehlt vielmehr<br />

Gespräche mit den exportierenden Ländern,<br />

wie beispielsweise China. Zur Vermeidung<br />

weiterer Antidumpingverfahren könnten sie<br />

möglicherweise zu freiwilligen Exportlimits<br />

angehalten werden.<br />

Globaler Handel ist und bleibt<br />

unverzichtbar<br />

Über die schwierige Situation der unabhängigen<br />

Stahlhändler sprach Alexander Julius.<br />

Der Geschäftsführende Gesellschafter des<br />

Hamburger Stahlhandelshauses Macrometals<br />

wies darauf hin, dass immer mehr Stahlerzeuger<br />

die Weiterverarbeitung der Stähle<br />

selbst in die Hand nehmen und eigene Verkaufsniederlassungen<br />

und Service-Center<br />

aufbauen würden. Um überleben zu können,<br />

müssten die unabhängigen Händler Stähle<br />

aus Nicht-EU-Ländern importieren. Die steigende<br />

Zahl von Antidumpingverfahren würde<br />

das Geschäft zusätzlich erschweren.<br />

Aus diesem Grund plädieren die unabhängigen<br />

Händler für freiwillige Exportbeschränkungen<br />

der Länder. Sie sollten Ge -<br />

genstand für künftige Handelsabkommen<br />

sein. Der freie und faire Handel müsse<br />

bewahrt werden.<br />

www.eurometal.net<br />

K<br />

/<br />

Zum Download<br />

(sm 151202770-EUROMETAL-SteelTradeDay)<br />

Die Grafiken dieses Artikels finden Sie auch auf<br />

unserer Website.<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


16 K Steel International<br />

Kein Adelsschlag für Chinas<br />

Wirtschaftspolitiker<br />

von Prof. Dr. Markus Taube *)<br />

Im Jahr 2016 jährt sich der Beitritt der VR China zur WTO zum fünfzehnten<br />

Mal. In Peking glaubt man, dass zu diesem Anlass die EU dem Land den<br />

Status einer Marktwirtschaft gewähren müsse. D. h. die EU soll formal<br />

feststellen, dass die chinesische Volkswirtschaft gemäß den Gesetzen freier,<br />

wettbewerblicher Märkte operiere und der chinesische Staat sich auf eine<br />

rahmengebende, regulierende Rolle zurückgezogen habe. Dieser Status<br />

sollte China nicht verliehen werden.<br />

Markus Taube<br />

*) Prof. Dr. Markus Taube ist Direktor der IN-EAST<br />

School of Advanced Studies an der Universität Duisburg-<br />

Essen und hat den Lehrstuhl Ostasienwirtschaft / China<br />

der Mercator School of Management, ebenfalls an der<br />

Universität Duisburg-Essen angesiedelt, inne.<br />

Die Gewährung des Status »Markwirtschaft«<br />

für China hätte einschneidende Folgen<br />

für die Behandlung von Handelsstreitigkeiten<br />

der EU mit China. Bei der Bewertung<br />

von Dumpingvorwürfen gegen chinesische<br />

Exporteure könnte die EU nicht mehr auf<br />

Preisstrukturen in – definitiv marktwirtschaftlich<br />

organisierten – Vergleichsländern<br />

zurückgreifen, sondern müsste die ausgewiesenen<br />

chinesischen Preise als gegeben<br />

hinnehmen. Die Feststellung von Dumpingverstößen<br />

wäre faktisch nicht mehr möglich.<br />

Nun mag jeder,<br />

der in und mit China<br />

ge schäftlich zu<br />

tun hat – und das<br />

sind mittlerweile<br />

viele – gerne attestieren,<br />

dass dort auf<br />

Märkten Preise er -<br />

mittelt werden und kompromisslose Ge -<br />

winnmaximierung offensichtlich einen<br />

hohen unternehmerischen Wert darstellt.<br />

Das so gezeichnete Bild eines chinesischen<br />

Kapitalismus trifft aber nur die halbe Wahrheit.<br />

Märkte bestimmen das ökonomische<br />

Geschehen lediglich auf einer oberflächlichen<br />

Ebene. Die grundlegenden strategischen<br />

und strukturbildenden Entscheidungen,<br />

wie auch wichtige Eckpreise der chinesischen<br />

Volkswirtschaft werden jenseits von<br />

Märkten getroffen. Sie entstehen unter<br />

unmittelbarer Kontrolle und Steuerung der<br />

chinesischen Regierung, d. h. der Kommunistischen<br />

Partei.<br />

Staatliche Steuerung der Märkte<br />

Die steuernde Hand des Staates manifestiert<br />

sich auf verschiedenen Ebenen. Eine der<br />

offensichtlichsten ist dabei wahrscheinlich<br />

die der chinesischen Fünfjahrespläne. 2016<br />

»<br />

Die chinesische Volkswirtschaft ist auf einer grundlegenden<br />

Ebene inkompatibel mit der europäischen<br />

und deutschen Wirtschaftsordnung.<br />

beginnt eine neue Planungsperiode. Das<br />

»13. Programm zur ökonomischen und ge -<br />

sellschaftlichen Entwicklung (2016 – 2020)«<br />

wird schnell in diversen Übersetzungen verfügbar<br />

sein – und dann dem Leser wenig<br />

mehr offenbaren als vage Visionen und allgemeine<br />

Leitideen der Zentralregierung zur<br />

wirtschaftlichen Entwicklung. Diskretionäre<br />

staatliche Steuerungsansprüche sind hier<br />

kaum mehr zu finden als in deutschen<br />

Regierungsprogrammen. Die Wahrheit liegt<br />

jedoch auch hier unter der Oberfläche.<br />

Unterhalb dieses öffentlich zugänglichen<br />

Zentral-Dokuments existieren tausende von<br />

Detailplänen, die auf der Ebene lokaler<br />

Regierungseinheiten, funktionaler Bürokratien,<br />

sektoraler und industrieller Sektoren<br />

sowie spezifischer Sonderthemen über mehrere<br />

Hierarchiestufen hinweg, klare Ziele<br />

und Vorgaben aufstellen. Das an der deutschen<br />

Strategie der Industrie 4.0 angelehnte<br />

Programm »Made in China 2025« fällt im<br />

Übrigen in das gleiche Muster. Auch hier<br />

existiert ein recht unverfänglicher, der breiten<br />

Öf fentlichkeit zugänglicher Masterplan.<br />

Hinter diesem aber steht ein großer Komplex<br />

von nicht frei einsehbaren Detailplänen,<br />

deren Inhalte dem Prinzip frei wettbewerbsgesteuerter<br />

Märkte klar zuwiderlaufen.<br />

Ökonomische und politische<br />

Sphäre nicht getrennt<br />

Das entscheidende Defizit an marktwirtschaftlichen<br />

Strukturen in der chinesischen<br />

Volkswirtschaft liegt letztlich aber gar nicht<br />

in der fortbestehenden Existenz von Plänen<br />

begründet. Sehr viel bedeutsamer ist die<br />

jenseits von formalen Planungen und diskretionären<br />

Staatseingriffen allgegenwärtige<br />

Kollision zwischen staatlichen Regulierern<br />

und zu regulierenden Unternehmen. Das<br />

obere Management der die chinesische<br />

Volkswirtschaft dominierenden Unternehmen<br />

– seien dies Staats- oder Privatbetriebe<br />

– ist bei der Kommunistischen Partei kooptiert<br />

bzw. sucht deren Nähe. Topmanager in<br />

chinesischen Staatsbetrieben sind in der<br />

Regel gleichzeitig mit führenden Funktionen<br />

in Parteigremien betraut und wechseln zwischen<br />

unternehmerischen Funktionen sowie<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Steel International K 17<br />

solchen in lokalen Regierungsorganisationen<br />

hin und her. Im Ergebnis ist so eine ho -<br />

mogene, polit-ökonomische Elite entstanden,<br />

in der unternehmerische Ziele und<br />

strategische Planungen der Partei bzw.<br />

Regierung als im Einklang stehend begriffen<br />

werden. Ein Widerstreit zwischen ökonomischer<br />

und politischer Sphäre, zwischen<br />

Regulierten und Regulierern besteht zumeist<br />

nicht – beide sind Eins.<br />

Als Folge dieser Verquickung von Staat<br />

und Unternehmen existieren Unternehmen,<br />

die sich nicht wie Unternehmen auf wettbewerbsgesteuerten<br />

Märkten verhalten, und<br />

Regierungen, die nach Gutdünken in unternehmerische<br />

Entscheidungsspielräume eingreifen.<br />

Manifestation dessen sind Zwangsfusionen<br />

(aktuell in der Aluminiumindus trie),<br />

Zwangskartelle (Stahlindustrie), verschleppte<br />

Konkursverfahren und massive Überkapazitäten<br />

(Automobilindustrie, Glas, Photovoltaik,<br />

Zement, etc.) ebenso wie langfristig<br />

verzerrte Austauschrelationen. Die Preise für<br />

Kapital, Landnutzungsrechte, Energie, zahlreiche<br />

Rohstoffe und vieles mehr liegen in<br />

China deutlich unter ihren wahren Knappheitswerten<br />

und verzerren somit die strukturelle<br />

Ausrichtung der Volkswirtschaft. Un -<br />

ternehmerische Leistungsfähigkeit ist in<br />

diesem Umfeld nicht das entscheidende Kriterium<br />

für den Erfolg, da Wettbewerb nur<br />

in nachgeordneten Arenen stattfindet.<br />

Chinas Volkswirtschaft mit hiesiger<br />

Wirtschaftsordnung inkompatibel<br />

Diese Konstitution der chinesischen Volkswirtschaft<br />

macht sie auf einer grundlegenden<br />

Ebene inkompatibel mit der europäischen<br />

und deutschen Wirtschaftsordnung.<br />

Notwendig ist daher ein ordnungspolitischer<br />

Filter, der eine Eins-zu-eins-Übertragung von<br />

verzerrten Preisen aus China in den europäischen<br />

Wirtschaftszusammenhang verhindert.<br />

Notwendig ist ein Mechanismus, der<br />

derartige Verzerrungen entdecken und mittels<br />

Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen<br />

neutralisieren kann. Das hat<br />

nichts mit Protektionismus zu tun. Vielmehr<br />

kann nur so sichergestellt werden, dass<br />

Wettbewerb funktioniert, leistungsstarke<br />

Unternehmen nicht durch künstlich gestützte<br />

Akteure verdrängt werden und für alle<br />

Beteiligten Wohlfahrt geschaffen werden<br />

kann.<br />

Ein Verzicht Europas auf die Möglichkeit,<br />

eine Ausbreitung der im chinesischen Wirtschaftssystem<br />

generierten Preisverzerrungen<br />

im internationalen Wirtschaftsverkehr zu<br />

verhindern, gefährdet die Funktionsfähigkeit<br />

der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.<br />

Dass es dabei durchaus um Existenzfragen<br />

geht, macht das Ausmaß der in China<br />

bestehenden Überkapazitäten klar. China<br />

stellt derzeit z. B. ca. 50 % der globalen<br />

Stahlproduktion und verfügt darüber hinaus<br />

über Produktionskapazitäten zur Herstellung<br />

von weiteren 380 Mill. t pro Jahr – ausreichend<br />

um die gesamte Stahlnachfrage<br />

der OECD-Staaten zu bedienen. Daher: Kein<br />

Marktwirtschafts-Status für China! Chinas<br />

Wirtschaftspolitiker haben sich den Adelsschlag<br />

noch nicht verdient. (151202807) K<br />

2016<br />

Unsere Welt des Stahls.<br />

Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest<br />

und viel Erfolg für das neue Jahr.<br />

Universal Eisen und Stahl GmbH<br />

Hauptsitz Neuss<br />

Duisburger Straße 26, 41460 Neuss<br />

T +49 2131 185-0<br />

F +49 2131 185-444<br />

info@universal-stahl.com<br />

www.universal-stahl.com<br />

Hannover T +49 511 21996-0, Nürnberg T +49 911 37751-0, Stuttgart T +49 711 34215-0,<br />

Viersen T +49 2162 81706-0, Zwickau T +49 375 35380-20<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


18 K Steel International<br />

Europäische Schiffe stranden<br />

seltener in Südasien<br />

Grünes Recycling setzt sich langsam durch<br />

London. Schiffe, die in der Europäischen Union zugelassen sind, dürfen<br />

künftig nicht mehr zu Lasten der Arbeiter und der Umwelt an den Stränden<br />

Indiens, Pakistans oder Bangladeschs abgewrackt werden. Ausschließlich<br />

zertifizierte Betriebe sollen das Recycling übernehmen.<br />

(Foto: Hapag Lloyd)<br />

Die Europäische Kommission erstellt<br />

gegenwärtig eine Liste von Recyclinganlagen,<br />

die von der EU zertifiziert und genehmigt<br />

wurden. Dies können auch außereuropäische<br />

Betriebe sein, wenn sie von einem<br />

unabhängigen Gutachter inspiziert wurden.<br />

Sechs Monate nach Veröffentlichung der<br />

Liste müssen sich die europäischen Schiffseigner<br />

an die Vorgaben halten. Die Veröffentlichung<br />

soll zwischen 2016 und 2018<br />

erfolgen.<br />

Die Containerschiffreederei Hapag-Lloyd<br />

hat sich schon im Jahr 2014 freiwillig verpflichtet,<br />

die ausrangierten Schiffe nicht<br />

mehr unter fragwürdigen Bedingungen in<br />

Schwellenländern zerlegen zu lassen. Sie<br />

nimmt damit eine Vorreiterrolle in der globalen<br />

Industrie ein. 2015 lieferten die Hamburger<br />

die »Bonn Express« und die »Heidelberg<br />

Express« im türkischen Aliaga ab. Dort<br />

werden die großen Pötte entsprechend der<br />

europäischen Umwelt- und Sozialstandards<br />

entsorgt.<br />

Abwrackungen seit Jahren<br />

rückläufig<br />

Weltweit gesehen geht das Abwracken ausgedienter<br />

Schiffe seit einigen Jahren zurück.<br />

Nach Angaben eines Händlers lag der Wert<br />

der betroffenen Schiffe 2012 noch bei<br />

5,1 Mrd. USD, fiel 2013 auf 4 Mrd. USD und<br />

2014 auf 3 Mrd. USD. Dies entspricht Leergewichten<br />

(LDT) von 12,1 Mill. t, 10,9 Mill. t<br />

beziehungsweise 4,5 Mill. t. Im Jahr 2015<br />

dürften es nur noch 3,5 Mill. t sein. Von<br />

Januar bis Mai 2015 wurden 268 Bulkcarrier,<br />

50 Containerschiffe und 50 Tanker zerlegt.<br />

Der Händler begründet den Rückgang<br />

Auch Schiffe sind sterblich. Doch wenn es irgendwann mal so weit ist, sorgt man bei Hapag-<br />

Lloyd für umweltgerechtes Recycling. Hier die Colombo Express auf Fahrt.<br />

vor allem mit geringeren Neubauten und<br />

stark fallenden Stahlpreisen.<br />

Recyclingexperten hoffen auf eine Trendwende.<br />

Sie blicken auf den Ausbau der<br />

Schiffsverbindungen zwischen Asien und<br />

Europa und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />

in China. Dies könnte die Flotten<br />

reduzieren.<br />

Indische Abwrackbetriebe locken Kunden<br />

gegenwärtig mit finanziellen Anreizen. Sie<br />

zahlen nach Angaben aus der Industrie pro<br />

Tonne 120 USD mehr als ihre Wettbewerber<br />

in der Türkei, ein Verlust, den Hapag-Lloyd<br />

aber in Kauf nimmt. Die Reederei setzt auf<br />

Nachahmer und hofft, dass die Unternehmen<br />

in Südasien ihre Umwelt-, Sicherheitsund<br />

Sozialstandards an europäische Vorgaben<br />

anpassen. Mittlerweile gibt es auch<br />

Banken, beispielsweise ABN AMRO, Rabobank<br />

und ING, die sich für umweltgerechtes<br />

Verschrotten einsetzen und Finanzierungen<br />

an Bedingungen knüpfen.<br />

Indessen werden Stimmen gegen die<br />

Abkehr aus Indien laut. Sie befürchten einen<br />

Rückgang der internationalen Recyclingkapazität<br />

und glauben nicht, dass die Betriebe<br />

in der Lage sind, die geforderten Standards<br />

zu finanzieren. Ein Sterben der Industrie in<br />

drei bis vier Jahren sei möglich.<br />

Hohe Umwelt- und<br />

Sicherheitsstandards<br />

In der Tat sind die Anforderungen hoch. Das<br />

Europäische Parlament verpflichtet Ab -<br />

wrackunternehmen, ihre Tätigkeit in »baulichen<br />

Anlagen« auszuführen. Diese müssen<br />

auf sichere und umweltschonende Weise<br />

entworfen, gebaut und betrieben werden.<br />

Für die an Bord befindlichen Gefahrstoffe<br />

bedarf es undurchlässiger Böden und einwandfrei<br />

funktionierender Ableitungssysteme.<br />

Abfälle müssen dokumentiert und in<br />

Abfallverwertungs- oder Recyclinganlagen<br />

entsorgt werden.<br />

Die türkischen Betriebe haben es einfacher.<br />

Sie investierten bereits viel Geld und<br />

erfüllen nach Einschätzung von Experten<br />

90 % der EU-Vorschriften. Europäische Reeder<br />

könnten sich diesem Regelwerk nur entziehen,<br />

wenn sie ihre Schiffe unter außereuropäischen<br />

Flaggen fahren lassen. Um diesen<br />

Schritt zu verhindern, erwägt die Europäische<br />

Kommission Anreize, die Eigentümer<br />

vom Ausflaggen abzuhalten und zu<br />

grünen Recyclierern zu machen.<br />

K<br />

(sm 151202703)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Steel International K 19<br />

Die Vision vom Weg an die Spitze<br />

Erdemir will bis 2020 einer der drei weltweit führenden Stahlhersteller werden<br />

Istanbul (kibi). Er reicht offenbar nicht aus, der achtgrößte Stahlerzeuger<br />

der Welt zu sein. Ein weiteres Superlativ steht auf der Wunschliste der Türken:<br />

Sie wollen in nur vier Jahren einen der ersten drei Plätze der Weltrangliste<br />

erklimmen und in den Bereichen Finanzen, Betriebsabläufe, Personal,<br />

Unternehmenskultur und Wertschöpfung für die Aktionäre brillieren.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong><br />

Um dieses Ziel zu erreichen, krempelt<br />

der integrierte Stahlerzeuger die gesamte<br />

Gruppe um. Er will wachsen, hochwertigere<br />

Produkte erzeugen und den Exportanteil<br />

steigern. Der Startschuss für die Realisierung<br />

der in der »Vision 2020« zusammengefassten<br />

Vorhaben fiel im Jahr 2005. Seinerzeit<br />

musste der türkische Staat seine Schulden<br />

reduzieren und veräußerte die Erdemir-<br />

Mehrheitsbeteiligung an den Pensionsfonds<br />

der türkischen Streitkräfte (OYAK).<br />

Nach Einschätzung des Chairman Ali<br />

Pandir ist Erdemir auf dem Weg zum Gipfel<br />

schon sehr weit vorangekommen und profitiert<br />

vor allem von der Entscheidung, die<br />

sieben Einzelgesellschaften der Gruppe wie<br />

eine Einheit zu führen. Dank neuer IT-Systeme<br />

gelang es, die Eisen- und Stahlerzeugung<br />

der verschiedenen Standorte aufeinander<br />

abzustimmen. Nun werden die Kapazitäten<br />

besser ausgelastet. Außerdem sinken<br />

die Produktionskosten und das Unternehmen<br />

ist in der Lage, verlässliche Liefertermine<br />

zu nennen.<br />

101 neue Kunden hat dieses Angebot im<br />

Jahr 2014 überzeugt. Die knapp 13.000<br />

Beschäftigten des Konzerns hoben den<br />

Umsatz um 2 % auf umgerechnet 5,3 Mrd.<br />

USD. Der Nettogewinn kletterte sogar um<br />

51 % auf 732 Mill. USD. Das gesunde<br />

Wachstum der türkischen Wirtschaft be -<br />

günstigte den Absatz der Erzeugnisse auf<br />

dem Heimatmarkt. Trotz vieler Antidumpingmaßnahmen<br />

exportierte der Stahlerzeuger<br />

Waren im Wert von 627 Mill. USD in 40 Länder,<br />

sogar bis in den Senegal und nach Peru.<br />

In den kommenden Jahren will Erdemir<br />

das Engagement im Ausland noch weiter<br />

ausbauen. Der Stahlerzeuger, der in der Türkei<br />

einer der größten Arbeitgeber ist und<br />

gerne als Vorzeigeunternehmen bezeichnet<br />

wird, will an allen wichtigen Stahlhandelsplätzen<br />

der Welt vertreten sein. Bereits im<br />

abgelaufenen Jahr wurden Verkaufsniederlassungen<br />

in Singapur und Kanada eröffnet.<br />

Auch der Entwicklung innovativer Produkte<br />

und Anwendungen messen die Türken<br />

inzwischen mehr Bedeutung bei. Im Jahr<br />

2014 eröffneten sie im Inland das erste Forschungs-<br />

und Entwicklungszentrum der<br />

Stahlindustrie.<br />

Ganz oben auf der To-do-Liste steht zu -<br />

dem der Einstieg in neue Marktsegmente.<br />

Jüngstes Beispiel für die Umsetzung ist die<br />

gerade bei Primetals bestellte Konti-Verzinkungsanlage<br />

für das Werk Eregli. Sie soll<br />

vom zweiten Quartal 2018 an hochfestes<br />

Kaltband für die Automobilindustrie verarbeiten,<br />

das vor allem in Außenteilen zum<br />

Einsatz kommt.<br />

Das vergleichsweise junge Stahlunternehmen<br />

hat sich viel vorgenommen. Gegründet<br />

wurde es erst im Jahr 1960. Bereits sechs<br />

Jahre zuvor überlegten Vertreter der Regierung,<br />

wie sie eine heimische Eisen- und<br />

Stahlindustrie finanzieren und aufbauen<br />

können. 1961 erfolgte der erste Spatenstich<br />

für das integrierte Stahlwerk in Eregli. Nach<br />

42 Monaten Bauzeit war die Anlage fertig<br />

und ging am 15. Mai 1965 mit einer Jahreskapazität<br />

von 0,5 Mill. t Rohstahl und 0,4<br />

Mill. t Flachstahl in Betrieb. In den kommenden<br />

Jahren modernisierte Erdemir ihre Anlagen<br />

und verlängerte die Wertschöpfungskette<br />

beispielsweise um das Minenunternehmen<br />

Ermaden, den Energiedienstleister<br />

Erenco, die Service-Center Erdemir Celik<br />

Servis Merkezi und die Häfen in Eregli und<br />

Der Anlagenbauer Primetals liefert für ein<br />

Erdemir-Werk in Eregli eine schlüsselfertige<br />

Verzinkungslinie, die 350.000 t/a IF-Stähle<br />

und hochfestes Kaltband produzieren soll.<br />

Iskenderun. Größte Einheiten sind die beiden<br />

integrierten Stahlwerke in Eregli und<br />

Isdemir.<br />

Erdemir steigerte ihre Rohstahlerzeugungskapazität<br />

von einst 470.000 t auf 4 Mill. t im<br />

Jahr 2014 und ihre Fertigstahlerzeugungskapazität<br />

von 378.000 t auf 5 Mill. t. Das<br />

Produktportfolio umfasst inzwischen 412<br />

Flachstahl- und 243 Langstahlerzeugnisse.<br />

Sie sind warm- oder kaltgewalzt und teilweise<br />

mit Zinn, Chrom oder Zink beschichtet.<br />

Eingesetzt werden die Erzeugnisse in Automobilen,<br />

Haushaltsgeräten, Schiffen, landwirtschaftlichen<br />

Geräten, Energieanlagen,<br />

Maschinen, in der Elektronik, beim Bau, in<br />

der Verpackungsindustrie und bei der Rohrherstellung.<br />

Stolz ist die Geschäftsführung auch auf<br />

die Reputation in der globalen Industrie.<br />

Gegenwärtig ist Erdemir der einzige türkische<br />

Stahlerzeuger, den der internationale<br />

Brancheninformationsdienst World Steel<br />

Dynamics in den Olymp der zehntbesten<br />

Stahlerzeuger der Welt gehoben hat.<br />

www.erdemir.com<br />

K<br />

/<br />

(Foto: Primetals/Erdemir)<br />

(kibi)WS/SE/ (sm 151202696)


20 K Steel International<br />

US-Stahlarbeiter in Tarifgesprächen<br />

Stahlindustrie in den USA kämpft mit schwacher Konjunktur<br />

New York (bln). Amerikas Stahlarbeiter verfolgten die Tarifgespräche in<br />

der Automobilindustrie mit einem lachenden und einem weinenden Auge:<br />

Auf der einen Seite waren Stahlarbeiter – wie der gesamte Stahlsektor –<br />

froh, dass es bei Fiat Chrysler und General Motors keine Streiks gab.<br />

Denn die relativ schnelle Einigung zwischen Unternehmen und der<br />

United-Autoworkers-Gewerkschaft (UAW) sicherte das hohe Niveau<br />

von Stahllieferungen an die U.S.-Autohersteller. Auf der anderen Seite<br />

hat sich herausgestellt, dass die eigene Verhandlungsposition der<br />

United-Steelworkers-Gewerkschaft (USW) weitaus schwächer ist, als die<br />

der UAW und der Autoarbeiter.<br />

Obwohl seit jeher eng verbunden durch<br />

ähnliche Arbeitsbedingungen und Organisationsmethoden,<br />

war die Lage in den beiden<br />

Industriesektoren im zweiten Halbjahr<br />

2015 grundverschieden. Während die Stahlindustrie<br />

in einer empfindlichen Absatzflaute<br />

steckte, meldete<br />

die Autoindustrie<br />

immer wieder neue<br />

Absatz- und Profitrekorde.<br />

Der Boom im<br />

Automobilsektor<br />

gehörte zum Hintergrund<br />

der ersten Tarifverhandlungen der<br />

Branche bei Fiat Chrysler und begründete<br />

die harte Gangart der Gesamtbelegschaft.<br />

Obwohl sich Management und UAW auf<br />

Lohnerhöhungen und Bonuszahlungen zu<br />

Beginn des ausgehandelten neuen Tarifvertrages<br />

einigten, weigerte sich die überwältigende<br />

Mehrheit der 44.000 Arbeiter, den<br />

Tarifvertrag zu ratifizieren. Nicht bereit,<br />

einen Streik zu riskieren, sah sich Fiat Chrysler<br />

gezwungen, einen großen Schritt zur<br />

Lösung eines industrieweiten Problems zu<br />

tun: Die Lohnschere zwischen langjährigen<br />

und relativ neuen Arbeitern wurde mit dem<br />

Ziel, das zweigleisige Lohnsystem möglicherweise<br />

ganz zu beseitigen, maßgeblich<br />

reduziert. Für Fiat Chrysler, wo 45 % der<br />

Belegschaft auf dem niedrigen Lohngleis<br />

fährt, war und ist dieses Problem massiver<br />

als bei der Konkurrenz; bei General Motors<br />

macht diese Entlohnungsart nur 20 % und<br />

bei Ford 28 % der Gesamtbelegschaft aus.<br />

Mit dem Fiat-Chrysler-Ergebnis als Modell<br />

gab es bei General Motors rasch ein Verhandlungsergebnis,<br />

das Management und<br />

»<br />

Wegen des ungünstigen wirtschaftlichen Umfelds<br />

gab die Gewerkschaft die Parole aus: weiterarbeiten<br />

und weiterverhandeln.<br />

UAW-Funktionäre vor der Ratifizierung<br />

durch die 53.000 Belegschaftsmitglieder als<br />

gut für das Unternehmen und für Autoarbeiter<br />

feierten. Es gab keine Zweifel, dass<br />

auch Ford und das UAW-Verhandlungsteam<br />

versuchen würden, dem Beispiel der beiden<br />

anderen Großen von Detroit zu folgen.<br />

Billig-Importe setzen<br />

US-Stahlindustrie unter Druck<br />

Ganz anders war die Lage im Stahlsektor,<br />

der schwer betroffen war von der globalen<br />

Absatzkrise und von Billigeinfuhren. Nichts<br />

illustriert die Krise der Branche besser als ein<br />

Blick auf den steilen Abwärtsrutsch von<br />

Stahlaktien. U.S.-Steel-Aktien fielen von<br />

einem 12-Monats-Hoch von 42 USD auf nur<br />

8 USD; AK-Steel-Aktien rutschten von 8 auf<br />

2 USD. Und auch wenn das größte Minihütten-Unternehmen<br />

Nucor nach wie vor Quartalsprofite<br />

meldete, wa ren die Aktien des<br />

Unternehmens im vierten Quartal 2015 von<br />

einem Jahreshoch von 55 USD auf 37 USD<br />

gesunken.<br />

Obwohl die Führer der USW die Stahlunternehmen<br />

im Sommer beschuldigten,<br />

den Absatzengpass auszunutzen und Ge -<br />

werkschaftsforderungen in den begonnenen<br />

Tarifverhandlungen abzulehnen, war<br />

im späten Herbst klar, dass die in Tarifgespräche<br />

verwickelten Unternehmen wie U.S.<br />

Steel oder Allegheni Technology Inc. von<br />

einer Absatzmisere betroffen waren. Aber<br />

während Unternehmen von einer langfristigen<br />

Krise sprachen, redeten Gewerkschaftsführer<br />

einem zyklischen Absatzproblem das<br />

Wort.<br />

Ob mit oder ohne auslaufende Tarifverträge,<br />

große und kleine, integrierte und Minihütten-Unternehmen<br />

fuhren ihre Kapazitäten<br />

zurück. Nucor z. B. nutzte im dritten<br />

Jahresquartal nur noch 69 % der Produktionskapazität.<br />

Andere Unternehmen stoppten<br />

die Produktion in einem Teil ihrer Werke<br />

und kündigten weitere Schließungen zum<br />

Jahresende an.<br />

Das galt insbesondere für die integrierten<br />

Unternehmen: AK Steel machte »die Flut<br />

von billigen Einfuhren« für die geplante Stilllegung<br />

eines Hochofens in Ashland, Kentucky,<br />

verantwortlich. U.S. Steel informierte<br />

die 2.000 Arbeiter des Granite- City-Werks<br />

in Illinois über einen avisierten, vorübergehenden<br />

Produktionsstopp. Das Werk produziert<br />

in der Hauptsache Flachstahl für die<br />

Herstellung von Rohrprodukten für die Erdöl-<br />

und Erdgasindustrie im U.S.-Steel-Lone-<br />

Star-Werk in Texas, das schwer von der Krise<br />

im Energiesektor betroffen ist.<br />

Verhandlungswille auf<br />

beiden Seiten<br />

Das wirtschaftliche Umfeld spielte bei den<br />

Tarifverhandlungen natürlich eine Rolle und<br />

beeinflusste die Gewerkschaftsvertreter,<br />

auch nach Auslaufen der alten Tarifverträge<br />

keine Streiks anzudrohen. Im Gegenteil gab<br />

die USW insbesondere in Bezug auf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Steel International K 21<br />

U.S. Steel und ArcelorMittal die Parole aus:<br />

weiterarbeiten und weiterverhandeln. Aber<br />

weder die intensiven Verhandlungen noch<br />

die wiederholten Verhandlungspausen führten<br />

zu Kompromissen auf beiden Seiten.<br />

Zwei Monate nach dem Ende des alten Tarifvertrages<br />

bei U.S. Steel informierte die<br />

Stahlarbeitergewerkschaft ihre Mitglieder<br />

über den vorübergehenden Abbruch der<br />

Tarifgespräche und über die Hoffnung des<br />

USW-Verhandlungsteams, dass das U.S.-<br />

Steel-Management die Pause nutzt, von<br />

seinen drastischen Kompromissforderungen<br />

Abstand zu nehmen. Insbesondere klagte<br />

die Gewerkschaft über fundamentale Änderungen<br />

in der Krankenversorgung, die für<br />

Arbeiter jährlich tausende von USD Mehrkosten<br />

bedeuten würden.<br />

Während zu diesem Zeitpunkt die wiederholt<br />

abgebrochenen Tarifgespräche bei<br />

ArcelorMittal fortgesetzt wurden, widersetzte<br />

sich die USW auch dort ähnlichen<br />

Unternehmensforderungen wie bei U.S.<br />

Steel. Dennoch blieb der Ton beider Seiten<br />

gemäßigt und verriet scheinbar eine Entschlossenheit,<br />

weiterhin über die Differenzen<br />

zu verhandeln.<br />

Einen bitteren Arbeitsstreit gab es dagegen<br />

bei Allegheny Technology, wo der Tarifvertrag<br />

Ende Juni auslief und das Unter nehmen nach<br />

dem Scheitern von Verhandlungen mit Ge -<br />

werkschaftsvertretern Mitte August 2.200<br />

gewerkschaftlich organisierte Stahlarbeiter in<br />

zwölf Werken aussperrte. Dem Unternehmen<br />

zufolge lief seitdem die Produktion mit<br />

Hilfe von Angestellten und vorübergehend<br />

angeheuerten Arbeitern weiter, aber CEO<br />

Rich Harshman erklärte die roten Zahlen in<br />

der dritten Quartalsbilanz mit den Auswirkungen<br />

»un fairer Importe« und der Aussperrung.<br />

Die ausgesperrten Arbeiter protestierten<br />

non-stop und errichteten »Aus-<br />

sperrposten« vor den Allegheny-Technology-Werken<br />

gegen »ungelernten« Aushilfen<br />

auf ihren Arbeitsplätzen. »Unhappy« waren<br />

nicht nur die Unternehmensleitung und die<br />

ausgesperrten Stahlarbeiter, sondern auch<br />

die Aktionäre des Stahlproduzenten. Von<br />

einem 12-Monats-Hoch von ca. 37 USD purzelte<br />

der Aktienpreis auf um die 14 USD. K<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


22 K Steel International<br />

Sonderwerkstoffe für Südamerika<br />

Interview mit Stappert-Exportleiterin Martina Stöver<br />

Düsseldorf. Auf zu neuen Ufern: STAPPERT, eigenen Angaben zufolge<br />

Deutschlands größter lagerhaltender Edelstahlhändler, wird jetzt verstärkt<br />

in Südamerika aktiv. Ein Fall für die Exportabteilung: »Ab sofort ist unser<br />

Team in Ahrensburg für diesen neuen Markt zuständig. Eine Herausforderung,<br />

die wir gerne annehmen«, betont Exportleiterin Martina Stöver<br />

im Interview – und erläutert, wie sie das Projekt angehen will. Mit<br />

Herausforderungen dieser Art kennt sich ihr 22-köpfiges Team jedenfalls<br />

bestens aus.<br />

(Foto: STAPPERT)<br />

Exportleiterin Martina Stöver<br />

Bislang ist Südamerika nahezu ein weißer<br />

Fleck auf der STAPPERT-Weltkarte. Wie gehen<br />

Sie das Projekt an?<br />

Zunächst schreiben wir unsere Kontakte<br />

an, dann besuchen wir im Oktober die Tubotech<br />

in São Paulo, um vor Ort einen Anfang<br />

zu machen. Daneben befassen wir uns mit<br />

Themen wie Importzöllen, Handelsgepflogenheiten,<br />

Händlerstrukturen etc. Und dann<br />

legen wir los… wir wollen schließlich handeln<br />

und nicht verwalten!<br />

Apropos handeln: Das Exportteam be -<br />

steht aus Sales-Mitarbeitern unterschiedlichster<br />

Nationalitäten. Wie stellen Sie sich<br />

personell für Südamerika auf?<br />

Wir sind in der Tat eine komplett internationale<br />

Truppe, die sich nicht in die üblichen<br />

Kategorien einordnen lässt. Hier arbeiten<br />

u. a. Türken, Russen und Spanier Hand<br />

in Hand mit unseren deutschen Mitarbeitern.<br />

Unsere Stärke ist, dass wir flexibel sind<br />

und unkonventionell arbeiten. Zudem kennen<br />

wir die unterschiedlichen Mentalitäten<br />

unserer Kunden. Das versetzt uns seit Jahren<br />

in die Lage, in die entlegensten Winkel der<br />

Welt zu liefern. Über kurz oder lang benötigen<br />

wir für unsere neue Aufgabe noch Portugiesisch<br />

sprechende Mitarbeiter, am liebsten<br />

mit südamerikanischen Wurzeln. Am<br />

Anfang sind unsere Spanisch sprechenden<br />

Kollegen gefordert, zu denen ich auch zähle.<br />

Bei einem solchen Projekt gehe ich natürlich<br />

vorweg – nicht nur wegen der Sprachkenntnisse.<br />

Welche Produkte haben Sie im Gepäck?<br />

Wir konzentrieren uns rein auf Spezialitäten<br />

und Sonderwerkstoffe. In Standardgütern<br />

und -produkten sehen wir keinen<br />

Mehrwert, höchstens eine Ergänzung zu<br />

unseren Paketen. In Indien beispielsweise<br />

haben wir im vergangenen Jahr einem Kunden<br />

mehrere Tonnen Stabstahl in Superduplex<br />

geliefert. Solche Aufträge streben<br />

wir auch in Südamerika an. Aber uns ist<br />

auch klar, dass wir dafür ein wenig Geduld<br />

haben müssen.<br />

Welche Branchen haben Sie im Fokus?<br />

Alles von der Petrochemie bis zur Pumpenproduktion.<br />

In erster Linie richten wir<br />

uns im Export an Händler, ergänzen gezielt<br />

deren Lagerbestände. Grundsätzlich wollen<br />

wir uns künftig verstärkt auf das Projektgeschäft<br />

konzentrieren. Wir haben beispielsweise<br />

vor Kurzem ein großes Paket für einen<br />

Auftrag in Indonesien geschnürt. Das be -<br />

stand aus 100 Positionen, von denen wir<br />

mehr als 90 zugekauft haben. Wir wollen,<br />

dass auch die Kunden in Südamerika bei uns<br />

nach dem Motto »All from one source« einkaufen.<br />

Das gilt übrigens weltweit für unsere<br />

Auftraggeber.<br />

Was sind Ihre Zielvorgaben für Südamerika?<br />

Wir haben einen dreijährigen Aufbauplan.<br />

Wir scannen den Markt, knüpfen Kontakte<br />

und realisieren erste Verkäufe. 2014<br />

war übrigens das erfolgreichste Jahr in der<br />

Geschichte der STAPPERT-Exportabteilung.<br />

Deshalb sind wir davon überzeugt, auch<br />

diesen Markt erfolgreich bearbeiten zu können.<br />

Darüber hinaus haben wir Spaß an<br />

solchen Herausforderungen…<br />

Herausforderungen bieten auch Geschäfte<br />

in anderen Teilen der Welt. Können Sie<br />

Beispiele nennen?<br />

Die Wege im Exportgeschäft verlaufen<br />

nicht immer geradeaus. So haben wir letztens<br />

eine Bestellung aus Russland erhalten,<br />

die von einem jungen Tataren abgeholt und<br />

nach Usbekistan gebracht wurde. Es handelte<br />

sich dabei um Rohre für eine Zuckerfabrik.<br />

Allgemein kann man sagen, dass wir<br />

immer in alle Richtungen offen sein müssen.<br />

Viele Kundenbesuche führen zu Angebotsanfragen,<br />

die man vorher gar nicht erwartet<br />

hätte. Solche Chancen gilt es zu erkennen<br />

– und dann müssen wir schnell und flexibel<br />

agieren.<br />

Gibt es eine Grundlage für das Handelsgeschäft,<br />

die trotz aller kulturellen Unterschiede<br />

weltweit gleich ist?<br />

Der persönliche Kontakt ist durch nichts<br />

zu ersetzen. Ob Katar oder Kanada, Thailand<br />

oder Turkmenistan, ohne den direkten<br />

Draht hat man praktisch keine Chance –<br />

trotz aller Onlinekanäle, die es mittlerweile<br />

gibt. So sind bei Messen oder Konferenzen<br />

die Abende für uns teilweise wichtiger als<br />

die eigentlichen Veranstaltungstage. Das<br />

sind die Momente, in denen man persönli-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Steel International K 23<br />

che Kontakte knüpft, die man später natürlich<br />

pflegen muss. Dazu gehört auch, dass<br />

man einem Kunden mal außerhalb des normalen<br />

Geschäfts behilflich ist – so haben wir<br />

vor kurzem einen Auftraggeber spontan bei<br />

der Dekoration seines Messestandes unterstützt.<br />

Ihre Arbeit klingt alles andere als alltäglich.<br />

Wie finden Sie Nachwuchskräfte?<br />

Wir bilden vor allem unsere eigenen Mitarbeiter<br />

aus. Ein großer Teil des heutigen<br />

Teams besteht aus ehemaligen Auszubildenden,<br />

die vor mehreren Jahren hier den Beruf<br />

erlernt haben. Zudem geben wir auch Quereinsteigern<br />

eine Chance, die nicht aus der<br />

Edelstahlbranche stammen. Wir sind uns<br />

natürlich bewusst, dass diese Kollegen eine<br />

längere Einarbeitungszeit benötigen.<br />

Welche Voraussetzungen müssen potenzielle<br />

Mitarbeiter mitbringen?<br />

Sie müssen ins Team passen und unseren<br />

Spirit haben. Zudem sollten sie gerne reisen.<br />

Sie sind mindestens vier bis sechs Wochen<br />

im Jahr unterwegs – auf Messen und Kundenbesuchen.<br />

Vor allem aber sollten sie<br />

authentisch sein und sich in einem bestimmten<br />

Kulturkreis heimisch fühlen.<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

STAPPERT Deutschland GmbH<br />

Willstätterstraße 13<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 5279-0<br />

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(sm 151202528)<br />

L STEEL TICKER<br />

NEUES ENTWICKLUNGSZENTRUM<br />

FÜR WINDKRAFTKOMPONENTEN<br />

Essen. Der Industrie- und Technologiekonzern<br />

ThyssenKrupp hat ein neues Prüf- und Entwicklungszentrum<br />

für Großwälzlager in Lippstadt in<br />

Betrieb genommen. Die Einrichtung ist weltweit<br />

eine der größten und modernsten ihrer Art. Auf rd.<br />

3.000 m² Fläche werden dort Großwälzlager für<br />

On- und Offshore-Windkraftanlagen getestet und<br />

weiterentwickelt. Durch das neue Entwicklungszentrum<br />

intensiviert ThyssenKrupp seine Zusammenarbeit<br />

mit Kunden, Zulieferern und Hochschulen.<br />

Gemeinsam wird am Standort die Entwicklung<br />

der Großwälzlagertechnologie für die industrielle<br />

Windkraftnutzung weiter vorangetrieben.<br />

»Die Windkraft ist weltweit die wichtigste erneuerbare<br />

Energieform – mit weiterhin großem<br />

Wachstumspotenzial. Die einzelnen Windkraftanlagen<br />

werden zunehmend größer und leistungsstärker.<br />

Damit verändern sich auch die Anforderungen<br />

an die Komponentenhersteller. Als Entwicklungspartner<br />

begleiten wir unsere Kunden<br />

aus der Windindustrie auf dem Weg zur großindustriellen<br />

Nutzung dieser Energieform. Mit einer<br />

der weltweit modernsten Forschungs- und Testeinrichtungen<br />

im Bereich der Großwälzlagertechnologie<br />

unterstreichen wir diesen Anspruch«,<br />

betonte Dr. Karsten Kroos, CEO der Business Area<br />

Components Technology.<br />

Auf den Prüfständen des neuen Entwicklungszentrums<br />

können Großwälzlager mit bis zu 6 m<br />

Außendurchmesser getestet werden. Solche Ro -<br />

torlager kommen in den größten derzeit kommerziell<br />

genutzten Windkraftanlagen mit bis zu 7 MW<br />

Leistung zum Einsatz. Bei den Tests geht es vor<br />

allem um die Materialgüte und Qualität unterschiedlicher<br />

Schwenk- und Drehlager. Darüber<br />

hinaus werden Funktions- und Lebensdauertests<br />

für einzelne Komponenten und Baugruppen<br />

durchgeführt. Im Fokus stehen dabei sogenannte<br />

induktiv gehärtete Lager. Dabei handelt es sich<br />

um extrem leistungsstarke Bauteile, die für besonders<br />

große Anwendungen geeignet sind.<br />

Bereits im nächsten Jahr soll das Testzentrum<br />

erweitertet werden. Ab dann werden in Lippstadt<br />

auch Großwälzlager für Turbinenklassen bis zu<br />

10 MW Leistung unter Realbedingungen erprobt<br />

und weiterentwickelt. Großwälzlager sind we -<br />

sentliche funktionsrelevante Bauteile in Windkraftanlagen.<br />

Sie kommen überall dort zum Einsatz,<br />

wo innerhalb der Windturbine Bewegungen<br />

übertragen und Kräfte weitergeleitet werden<br />

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24 K Steel International<br />

Erfahrene Akquisiteure schaffen mehr Wert für Aktionäre<br />

München. Unternehmen, die regelmäßig zukaufen, steigern Umsatz und Gewinn schneller als organisch<br />

wachsende Unternehmen, sie schaffen damit langfristig höheren Wert für Aktionäre, so der M & A-Report 2015<br />

der Boston Consulting Group (BCG).<br />

In der Studie mit dem Titel »From Buying<br />

Growth to Building Value« hat BCG den<br />

Mehrwert für Aktionäre (den sogenannten<br />

»Total Shareholder Return«, TSR, also die<br />

Summe aus Aktienkurssteigerung und Dividendenrendite)<br />

für rd. 19.000 Unternehmen<br />

aus ihrer M & A-Datenbank analysiert. Dabei<br />

wurde der jährliche TSR für verschiedene<br />

Käufertypen im Fünf-, Zehn- und 25-Jahres-<br />

Zeitraum untersucht, wofür BCG »Portfoliokäufer«<br />

(sie kaufen öfter als fünfmal in fünf<br />

Jahren andere Unternehmen), »Aktive Käufer«<br />

(zwei bis fünf Transaktionen innerhalb<br />

von fünf Jahren), für »Einmalkäufer« (eine<br />

Investition in fünf Jahren) und »Nichtkäufer«<br />

unterscheidet.<br />

»Aktive Käufer und Portfoliokäufer erzielen<br />

für ihre Aktionäre einen deutlich höheren<br />

jährlichen Mehrwert als Einmalkäufer oder<br />

organisch wachsende Unternehmen«, er -<br />

klärt Jens Kengelbach, BCG-Partner, Global<br />

Head of M & A und Co-Autor der Studie.<br />

Portfoliokäufer und Aktive Käufer erreichen<br />

einen durchschnittlichen TSR von<br />

11,6 % und 8,8 % über einen Zeitraum von<br />

25 Jahren, während Einmalkäufer und organisch<br />

wachsende Unternehmen über den<br />

gleichen Zeitraum 3,5 und 5,6 % erzielen.<br />

Aktive Käufer und Portfoliokäufer hingegen<br />

generieren einen relativen TSR von 6 und<br />

8 %, dabei erzielen über 50 % ihrer Transaktionen<br />

eine positive Wertschaffung.<br />

»Eine Akquisition wird erst durch eine ge -<br />

zielte und effektive Integration erfolgreich«,<br />

sagt Kengelbach, der auch das weltweit<br />

operierende Transaction Center von BCG<br />

leitet. Erfahrungswerte zur Integration eines<br />

gekauften Unternehmens sind laut der<br />

BCG-Studie rar; die Integration von Zu -<br />

käufen ist deshalb eine der schwierigsten<br />

Herausforderungen. »Unerfahrene Managementteams<br />

sind oft weniger vorbereitet als<br />

sie glauben«, so Kengelbach weiter. »Hier<br />

gilt es also, systematische und rigorose Ma -<br />

nagementprozesse zu implementieren. Nur<br />

so behält man die Kosten im Griff und kann<br />

Synergien heben.«<br />

www.bcg.com<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/WS(Jp) (sm 151202712)<br />

L STEEL TICKER<br />

PRODUKTION NICHTROSTENDER<br />

STÄHLE IM 1. HALBJAHR 2015<br />

Brüssel. Die Produktion nichtrostenden Stahls<br />

ist im ersten Halbjahr dieses Jahres geringfügig<br />

um 0,7 % auf 21,1 Mill. t gesunken. So lautet eine<br />

Meldung des International Stainless Steel Forum<br />

(ISSF). In den Regionen Amerika (+ 4,8 %) und<br />

China (+ 0,7 %) ist sie gestiegen. Der amerikanische<br />

Kontinent produzierte im ersten Halbjahr<br />

insgesamt 1,453 Mill. t. Größter Edelstahlproduzent<br />

ist China mit 10,759 Mill. t im ersten Halbjahr,<br />

gefolgt vom restlichen Asien mit 4,684 Mill. t<br />

und Westeuropa / Afrika mit 4,065 Mill. t. Die<br />

stärksten Einbußen verzeichneten Mittel- und<br />

Osteuropa mit – 7,0 %.<br />

K<br />

MUSS WS/SE/ (sm 151202784)<br />

AKQUISITION BEKANNTGEGEBEN<br />

Düsseldorf. Der Hoberg & Driesch Röhrenhandel<br />

und die Buhlmann-Gruppe haben den Verkauf<br />

der Gesellschaftsanteile an der MUT Tubes und<br />

ihrer Tochter, der MUT Automotive bekannt ge -<br />

geben.<br />

Hoberg & Driesch wird somit Mehrheitsgesellschafter<br />

der in Tschechien und der Slowakei tätigen<br />

Unternehmen und erweitert dadurch das<br />

Produktportfolio vor allem um Wertschöpfungsaktivitäten<br />

im Automobilbereich. Für die Buhlmann-Gruppe<br />

bedeutet der Anteilsverkauf einen<br />

Schritt zur weiteren strategischen Konzentration<br />

auf das Kerngeschäft.<br />

K<br />

MUSS WS(Jp)/SE/ (sm 151202840)<br />

SALZGITTER-ROHRE UND<br />

-ROHRBÖGEN FÜR<br />

TRANS-ADRIA-PIPELINE<br />

Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern wird 270 km<br />

Großrohre und 1.559 Rohrbögen für den Bau der<br />

Trans-Adria-Pipeline (TAP) liefern, die künftig Erdgas<br />

aus dem kaspischen Raum nach Europa transportieren<br />

soll. Die Gesamttonnage beträgt rd.<br />

170.000 t. Der Auftrag wurde von der Salzgitter<br />

Mannesmann International GmbH gebucht.<br />

Die Großrohre – hauptsächlich in den Abmessungen<br />

von 48“ – werden von der EUROPIPE<br />

GmbH, Mülheim, einem Joint Venture des Salzgitter-Konzerns<br />

und der AG der Dillinger Hüttenwerke,<br />

gefertigt. Sie sichern dort die Beschäftigung<br />

für mehrere Monate. Das Vormaterial stellen<br />

die Gesellschafter der EUROPIPE bereit.<br />

Die Produktion der 1.559 Rohrbögen für die<br />

Gesamtleitung von 878 km ist für das Mülheimer<br />

Rohrbiegewerk der Salzgitter Mannesmann Grobblech<br />

GmbH der bisher größte Auftrag in der<br />

Unternehmensgeschichte. Er sichert die Auslastung<br />

des Rohrbiegewerkes für ein Jahr. Mit der<br />

Auslieferung des Auftrags wird bereits im Januar<br />

2016 begonnen werden.<br />

TAP wird zukünftig Erdgas aus dem kaspischen<br />

Raum in Anbindung an die im Bau befindliche<br />

TANAP-Leitung von Griechenland über Albanien<br />

nach Süditalien transportieren. Die Anteilseigner<br />

der Trans Adriatic Pipeline AG sind BP (20 %),<br />

SOCAR (20 %), Statoil (20 %), Fluxys (19 %),<br />

Enagás (16 %) und Axpo (5 %). Bis zu 10 Mrd. m 3<br />

Gas sollen jährlich nach Fertigstellung der Leitung<br />

2020 aus dem Gasfeld »Shah Deniz II« durch das<br />

Kaspische Meer nach Europa transportiert werden.<br />

TAP plant die Kapazität zukünftig dann auf<br />

20 Mrd. m 3 Gas zu erhöhen. K<br />

MUSS WS(Jp)/ (sm 151202831)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Steel International K 25<br />

Importeure profitieren von steigender Nachfrage<br />

Brüssel. Die Stahlnachfrage in der Europäischen Union wird nach Einschätzung des Branchenverbands EUROFER<br />

im laufenden Jahr um 1,5 % und 2016 um 2 % steigen. Nutznießer dieser Erhöhung, die die Stahl einsetzende<br />

Industrie hervorruft, dürften vor allem außereuropäische Exporteure sein. An der Spitze stehen China, Russland<br />

und die Ukraine.<br />

Im zweiten Quartal 2015 kletterte der<br />

Stahleinsatz in der Union im Vergleich zum<br />

Vorjahreszeitraum um 5,5 %. »Die Einfuhren<br />

aus Drittländern haben fast das Niveau<br />

des zweiten Quartals 2011 erreicht«, sagte<br />

EUROFER-Generaldirektor Axel Eggert bei<br />

der Vorlage des Economic & Steel Market<br />

Outlook 2015 – 2016. Die außereuropäischen<br />

Lieferanten würden ihre Marktanteile<br />

zu Lasten der heimischen Stahlerzeuger ausbauen.<br />

Im laufenden Jahr rechnet der Verband<br />

mit einem Anstieg der Einfuhren aus<br />

Drittländern um 10 %.<br />

Nachlassende Auftragseingänge aus dem<br />

Binnenmarkt sind für den europäischen<br />

Stahlverband ein Beleg für die vorsichtige<br />

Herangehensweise der Stahlkäufer.<br />

Die Stahlerzeuger der Union müssen auch<br />

im Jahr 2016 mit schwierigen Marktbedingungen<br />

rechnen – obwohl die Einfuhren<br />

dann etwas weniger stark wachsen sollen.<br />

Grund dürfte die global besser austarierte<br />

Balance zwischen Angebot und Nachfrage<br />

sein. Dieser Rückgang folgt allerdings auf<br />

drei Jahre ungezügelten Wachstums und<br />

aggressiver Preisgestaltung seitens der Handelspartner.<br />

Beim Blick auf die Stahl einsetzende<br />

Industrie nimmt der Fahrzeugbau im zweiten<br />

Quartal 2015 den ersten Platz ein. Allerdings<br />

zeigt sich auch die Bauindustrie wieder<br />

in einer etwas besseren Verfassung.<br />

Während die Nachfrage aus den Schwellenländern<br />

etwas zurückging, unterstützte der<br />

schwächere Euro Exporte in die USA, Südkorea<br />

und Indien. Im Gesamtjahr 2015 dürfte<br />

die Aktivität der Stahl einsetzenden<br />

Industrie um 1,9 % höher als im Vorjahr<br />

ausfallen. Für 2016 rechnet EUROFER mit<br />

einem weiteren Anstieg um 2,5 %.<br />

Der Verband prognostiziert für das kommende<br />

Jahr eine weitere Belebung der wirtschaftlichen<br />

Aktivität innerhalb der Union.<br />

Die Investitionen könnten steigen und auch<br />

der Handel dürfte, begünstigt durch den<br />

anhaltend schwachen Euro, an Volumen<br />

zunehmen. Viele Bereiche werden ihre<br />

Gewinnsituation verbessern, da die Preise<br />

für Öl und andere Rohstoffe auf einem niedrigen<br />

Niveau verharren.<br />

www.eurofer.be<br />

K<br />

/<br />

kibi(Jp)/SE/WS(Jp) (sm 151202828)


26 K Steel International<br />

Kundennähe ist das A und O<br />

ArcelorMittal erforscht die Wünsche der internationalen Automobilindustrie<br />

Luxemburg. Der Stahlerzeuger ArcelorMittal will seine Position als einer<br />

der führenden globalen Automobilzulieferer behalten. Hierfür baut er<br />

nicht nur sein Engagement in Europa und in den USA aus, sondern auch in<br />

den Schwellenländern. Joint Ventures und Forschungsgemeinschaften<br />

verstärken den internationalen Fußabdruck.<br />

Der Fahrzeugbau wandelt sich stetig.<br />

Technische Neuerungen und innovative Ma -<br />

terialien verändern die Produktionsabläufe.<br />

Branchenexperten gehen davon aus, dass<br />

bereits in fünf Jahren 63 % aller Fahrzeuge<br />

auf globalen Plattformen gefertigt werden.<br />

Dann müssen Automobilhersteller an jedem<br />

einzelnen Produktionsstandort jederzeit Zu -<br />

gang zu den benötigten Teilen haben.<br />

ArcelorMittal sieht in dieser dynamischen<br />

Entwicklung die Chance, ihre Erzeugnisse<br />

noch besser auf die Bedürfnisse der Kunden<br />

abzustimmen. Dank der internationalen Präsenz<br />

ist sich das Unternehmen aber bereits<br />

jetzt sicher, jederzeit die richtigen Erzeugnisse<br />

an die richtigen Kunden zu liefern.<br />

Die automobile Sparte des internationalen<br />

Stahlkonzerns verfügt über Produktionsstätten<br />

in West- und Osteuropa, Nord- und Südamerika<br />

sowie Südafrika. Von hier aus können<br />

auch Kfz-Hersteller in Argentinien,<br />

Mexiko, Russland und dem Nahen Osten<br />

beliefert werden.<br />

Gemeinsam zum Ziel<br />

Um den internationalen Fußabdruck noch<br />

weiter zu stärken, engagieren sich die Luxemburger<br />

zusätzlich zu den eigenen Werken<br />

auch in Gemeinschaftsunternehmen. Be -<br />

sonders erfolgreich zeigt sich gegenwärtig<br />

das Joint Venture AM/NS Calvert, das 1994<br />

zusammen mit Nippon Steel & Sumitomo<br />

Metals Corporation (NSSMC) gegründet<br />

wurde. Die neu errichtete Anlage im US-<br />

Bundesstaat Alabama erzeugt nach Angaben<br />

von ArcelorMittal Stahlgüten, die den<br />

Sicherheitsanforderungen und Wirtschaftlichkeitsvorgaben<br />

des Jahres 2025 genügen.<br />

Im nächsten oder übernächsten Jahr soll das<br />

Werk mit voller Kapazität arbeiten. Abnehmer<br />

sind Kfz-Hersteller im Südosten der USA<br />

und in Mexiko.<br />

In China unterhält ArcelorMittal das<br />

Gemeinschaftsunternehmen Valin Arcelor<br />

Mittal Automotive (VAMA), das seit Juni<br />

2014 den weltweit schnellst wachsenden<br />

Automobilmarkt versorgt. Dort werden vor<br />

allem hochfeste Stähle (AHSS) nachgefragt.<br />

Konzentration auf Indien<br />

Im Mai dieses Jahres haben die Luxemburger<br />

mit der Steel Authority of India (Sail) eine<br />

Absichtserklärung über das Erstellen einer<br />

Machbarkeitsstudie unterzeichnet. Es soll<br />

erforscht werden, ob sich die Gründung<br />

eines Gemeinschaftsunternehmens für den<br />

Bau eines Stahlwerkes und die Produktion<br />

von automobilen Blechen in einem der indischen<br />

Automobilzentren lohnt.<br />

Da Indien bis zum Jahr 2020 zum viertgrößten<br />

Kfz-Hersteller der Welt aufsteigen<br />

soll, bezeichnet ArcelorMittal ein Engagement<br />

in dieser Region als nächsten logischen<br />

Schritt für den Ausbau der internationalen<br />

Automobilstrategie. Während die Luxemburger<br />

ihre technischen Fähigkeiten und das<br />

Wissen um Kundenbeziehungen in das Ge -<br />

meinschaftsunternehmen einbringen wollen,<br />

steuert Sail ihr Wissen über lokale Gegebenheiten<br />

und Großserienfertigungen bei.<br />

Aber nicht nur die regionale Nähe intensiviert<br />

die Kundenbeziehungen. Auch neuentwickelte<br />

Produkte verstärken die Zusammenarbeit.<br />

Bereits seit vielen Jahren erzeugt<br />

ArcelorMittal sogenannte Tailored Blanks.<br />

Das sind Stahlbleche, die aus unterschiedlichen<br />

Materialien und/oder unterschiedlichen<br />

Dicken bestehen sowie unterschiedliche Be -<br />

schichtungen aufweisen können. Die verschiedenen<br />

Bestandteile werden mit Lasern<br />

zu einem einzigen Blech verschweißt. Jeder<br />

Kunde wünscht sich eine andere Zusammenstellung.<br />

Gegenwärtig betreibt ArcelorMittal<br />

21 solcher Anlagen und beliefert Kunden in<br />

Nord- und Südamerika, im Nahen Osten, in<br />

Europa sowie Asien und Australien. Vier weitere<br />

Linien sind geplant.<br />

Forschung & Entwicklung<br />

sichert den Vorsprung<br />

Rund ein Drittel aller Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen<br />

des Konzerns fließen<br />

in den automobilen Bereich. Bereits in der<br />

Vergangenheit konnten so die Luxemburger<br />

dank vieler Innovationen die Anforderungen<br />

der Automobilindustrie erfüllen. Aktuell sitzen<br />

die kreativen Köpfe des Konzerns an der<br />

Entwicklung innovativer Stähle für die Fahrzeuge<br />

der Zukunft.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Metallurgical<br />

Research Centre in Lüttich entstand ein<br />

innovatives Beschichtungsverfahren mit<br />

dem Namen »Jet Vapor Deposition process«<br />

(JVD). Eine in der Nähe von Lüttich errichtete<br />

Produktionsanlage verzinkt nun Stähle<br />

mit hoher Geschwindigkeit. Mitte kommenden<br />

Jahres dürfte sie die volle Kapazität<br />

erreichen. Gegenwärtig entsteht dort vor<br />

allem Jetgal, eine innovative Beschichtung<br />

für die in der Automobilindstrie häufig eingesetzten<br />

AHSS-Stähle.<br />

www.arcelormittal.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 151102622)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


L STEEL TICKER<br />

SERVICE-CENTER VERKAUFEN<br />

MEHR FLACHSTÄHLE<br />

Brüssel. Die europäischen Flachstahl-Service-Center<br />

haben ihren Absatz in den ersten<br />

neun Monaten 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 6 % ausgebaut. Nach weiteren<br />

Angaben des europäischen Metallverbands<br />

EUROMETAL präsentierte sich das Geschäft in<br />

Italien, Spanien und Mitteleuropa besonders lebhaft.<br />

Dank ihrer wertschöpfenden Tätigkeiten<br />

können Stahl-Service-Center selbst in einem<br />

generell stagnierenden Markt wachsen, sagte<br />

EUROMETAL-Generaldirektor Georges Kirps. K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong><br />

Kibi(Jp)/ (sm 151202909)<br />

OUTOKUMPU REDUZIERT<br />

BETEILIGUNG IN CHINA<br />

Espoo. Outokumpu Oy trennt sich fast vollständig<br />

von seinem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen<br />

Shanghai Krupp Stainless Co. Ltd<br />

(SKS). 55 % gehen für fast 370 Mill. € an die<br />

Lujiazui International Trust Co. Ltd. 5 % behält der<br />

finnische Rostfreierzeuger. Die restlichen 60 %<br />

bleiben beim Joint-Venture-Partner Baosteel. Das<br />

Kaltwalzwerk SKS beschäftigt 450 Mitarbeiter<br />

und verfügt über eine Kapazität von 290.000 t pro<br />

Jahr. Outokumpu nimmt Abstand von diesem<br />

Unternehmen, da es nur handelsübliche Stahlgüten<br />

erzeugt. Die Finnen wollen sich aber von<br />

Wettbewerbern absetzen und konzentrieren sich<br />

auf Spezialstähle und individuell angefertigte<br />

Produkte.<br />

K<br />

kibi(ch)/SE/WS (sm 151202790)<br />

LOB FÜR TRANSPAZIFISCHE<br />

PARTNERSCHAFT<br />

Falls Church. Das American Institute for International<br />

Steel (AIIS) hat den Abschluss des transpazifischen<br />

Freihandelsabkommens TPP begrüßt.<br />

Die Partnerschaft zwischen den USA, Australien,<br />

Brunei, Chile, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko,<br />

Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam werde<br />

sich bei den gegenwärtig ungünstigen Rahmenbedingungen<br />

in den USA, Kanada und in einigen<br />

anderen Volkswirtschaften sehr positiv auf den<br />

internationalen Handel auswirken. Die TPP-Staaten<br />

stünden für rund ein Drittel des globalen Handels<br />

und 40 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.<br />

Außerdem weist diese Vereinbarung den weiteren<br />

Angaben des AIIS zufolge den richtigen Weg<br />

für künftige Vertragsabschlüsse. Der Stahlhandelsverband<br />

hofft zudem auf eine Ausweitung des<br />

Abkommens auf alle 21 Mitglieder der asiatischpazifischen<br />

Wirtschaftsgemeinschaft. Dann könnten<br />

die Verbindungen mit den derzeit am stärksten<br />

wachsenden Regionen der Welt intensiviert<br />

und Investitionen erhöht werden. Schließlich<br />

würde die Verhandlungsposition innerhalb der<br />

Welthandelsorganisation WTO gestärkt. K<br />

kibi(ch)/SE/WS (sm 151202739)<br />

AEGIS EUROPE MISSFALLEN<br />

ÄUSSERUNGEN AUS CHINA<br />

Brüssel. Der europäische Industriedachverband<br />

AEGIS Europe hat Aussagen des chinesischen<br />

Präsidenten Xi Jingping gegenüber britischen<br />

Journalisten hinterfragt. Der Hinweis, dass »China<br />

seine Angelegenheiten auf eigene Art und Weise<br />

regelt«, zeigt nach Angaben eines AEGIS-Sprechers,<br />

dass der Präsident nicht an die Grundprinzipien<br />

einer freien Marktwirtschaft glaubt. Diese<br />

Einstellung sollte die Europäer sehr beunruhigen.<br />

»Wir hoffen, dass China künftig die Regeln der<br />

Welthandelsorganisation (WTO) einhält und die<br />

internationalen Handelsgepflogenheiten akzeptiert«,<br />

sagte der Sprecher weiter. Nur so gäbe es<br />

faire Wettbewerbsbedingungen für alle international<br />

tätigen Unternehmen.<br />

K<br />

kibi(ch)/SE/WS (sm 151202778)<br />

LME UNTERSTÜTZT CHINAS NEUE<br />

SEIDENSTRASSENINITIATIVE<br />

London. Die London Metal Exchange (LME) hat<br />

mit chinesischen und britischen Kreditinstituten<br />

eine Absichtserklärung für die Unterstützung der<br />

neuen Seidenstraßeninitiative Chinas unterzeichnet.<br />

Die größte Metallbörse der Welt will mit diesem<br />

Schritt eine Brücke zwischen China und dem<br />

Rest der Welt schlagen. So sollen chinesische<br />

Händler künftig einen besseren Zugang zu den<br />

internationalen Rohstoffmärkten erhalten und<br />

sich an der internationalen Preisfindung beteiligen.<br />

Außerdem will die Clearingstelle der LME<br />

Verrechnungsmöglichkeiten mit der chinesischen<br />

Währung ermöglichen.<br />

K<br />

kibi(ch)/SE/ (sm 151202777)<br />

ARCELORMITTAL ZIEHT SICH<br />

AUS ALGERIEN ZURÜCK<br />

Luxembourg. Der luxemburgische Stahlerzeuger<br />

ArcelorMittal will sein Engagement in Algerien<br />

beenden. Seine Minderheitsbeteiligungen an<br />

AcelorMittal Algeria und ArcelorMittal Tebessa<br />

sowie seine Mehrheitsbeteiligung an Arcelor-<br />

Mittal Pipes & Tubes Algeria sollen an den Staat<br />

verkauft werden. Der algerische Staat hatte darauf<br />

gedrungen, die Stahlindustrie des Landes<br />

vollständig zu kontrollieren.<br />

K<br />

kibi(ch)/SE/WS (sm 151202697)<br />

<br />

<br />

<br />

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28 K Branchenbericht<br />

Baumaschinen laufen besser<br />

als erwartet<br />

Bauma soll 2016 weitere Impulse geben<br />

Frankfurt (kv). Nach einem erfolgreichen Jahr 2014 mit einem<br />

Umsatzwachstum von 8 % sehen die deutschen Baumaschinenhersteller<br />

weiter zuversichtlich nach vorn und rechnen mit einem Umsatzplus von<br />

4 % für das Gesamtjahr. Baustoffmaschinen sind dagegen derzeit schwerer<br />

zu verkaufen. Der Umsatz stagniert 2015.<br />

Im Frühjahr überwog bei den heimischen<br />

Produzenten von Baumaschinen noch<br />

eindeutig die Skepsis. »Mehr als eine Seitwärtsbewegung<br />

ist für die deutsche Baumaschinenindustrie<br />

2015 nicht drin«, sagte<br />

Joachim Strobel, stellvertretender Vorsitzender<br />

des Fachverbands Bau- und Baustoffmaschinen<br />

im Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA), im Februar. »Die<br />

Geschäfte auf den gut laufenden und den<br />

weniger gut laufenden Märkten werden sich<br />

tendenziell lediglich ausgleichen.« Inzwischen<br />

ist die Stimmung wieder besser, auch<br />

wenn die Planbarkeit des Geschäfts immer<br />

schwieriger werde.<br />

»Die Hersteller sind<br />

nun optimistischer<br />

als zu Jahresbeginn«,<br />

kann Verbandsvorsitzender<br />

Johann Sailer er -<br />

leichtert feststellen:<br />

»Wir haben deshalb<br />

die Prognose nach<br />

oben korrigiert. Ein<br />

Umsatzplus von 4 % auf 8,7 Mrd. € scheint<br />

machbar.« Im Übrigen – so erläutert der<br />

stellvertretende Verbandsgeschäftsführer<br />

Sebastian Popp – hat sich 2015 ähnlich wie<br />

das vergangene Jahr entwickelt. Nach einem<br />

starken Frühjahr flaute die Nachfrage im<br />

zweiten Quartal deutlich ab, bevor nach<br />

einem vergleichsweise langem Sommerloch<br />

wieder Nachfrageimpulse einsetzten. »Das<br />

absolute Niveau ist aber höher. Der Umsatz<br />

habe im ersten Halbjahr branchenweit<br />

zweistellig im Plus gelegen«, so Popp. Er<br />

»<br />

Die Hersteller sind optimistischer<br />

als zu Jahresbeginn. Ein Umsatzplus<br />

von 4 % auf 8,7 Mrd. € scheint<br />

machbar.<br />

erwartet für das vierte Quartal eine »eher<br />

ruhige Entwicklung mit nachlassender<br />

Dynamik in den Wachstumsmärkten«. 2016<br />

sehen die Firmen recht optimistisch entgegen.<br />

Vom 11. bis 17. April findet in München<br />

die Bauma statt. »Die Weltleitmesse der<br />

Branche gilt alle drei Jahre als Impulsgeber<br />

für neue Investitionen der Kunden weltweit.<br />

Erfreuliche Märkte für Baumaschinen<br />

in Europa und Nordamerika<br />

Die deutschen Maschinenbauer haben da von<br />

profitiert, dass der Baumaschinenabsatz in<br />

Europa und Nordamerika in der ersten Jahreshälfte<br />

deutlich<br />

gewachsen ist – und<br />

das, obwohl sich der<br />

russische Markt mit<br />

einem Minus von<br />

rd. 70 % im freien<br />

Fall be finde. Auch<br />

Frankreich, ehemals<br />

der zweitgrößte<br />

Baumaschinenmarkt<br />

Europas, liegt mit<br />

einem Rückgang von 38 % gegenüber dem<br />

Vorjahr überdurchschnittlich stark im Minus.<br />

Die Treiber des Geschäfts seien Großbritannien,<br />

Skandinavien und Deutschland. Auch<br />

aus Polen erwarten sich die Hersteller in diesem<br />

Jahr neuen Schwung. Südeuropa hole<br />

langsam wieder auf. Dennoch habe Europa<br />

immer noch einen Genesungsprozess vor<br />

sich. »Das ist für uns Baumaschinenhersteller<br />

ganz zentral«, betont Sailer.<br />

Der gut laufende nordamerikanische Baumaschinenmarkt<br />

habe heute schon das<br />

Johann Sailer, Vorsitzender Fachverband Bauund<br />

Baustoffmaschinen im Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />

Niveau der Vorkrisenzeit von 2006 erreicht.<br />

Im nächsten Jahr erwarte die Branche dort<br />

deshalb eher eine »flache Entwicklung«.<br />

Gutes Wachstum komme noch aus Saudi-<br />

Arabien und den Emiraten. China, Indien,<br />

Südostasien und vor allem Lateinamerika<br />

bleiben hinter den Erwartungen zurück.<br />

Nach Produktgruppen sortiert gibt es deutliche<br />

Entwicklungsunterschiede. Bei Straßenbaumaschinen<br />

laufe es aktuell noch<br />

rund.<br />

Skepsis im Baustoffmaschinenbau<br />

Schwächer entwickeln sich die Baustoffmaschinen.<br />

Sailer: »Die Hersteller von Baustoffanlagen<br />

sind skeptischer. Viele Unternehmen<br />

sind im Plan, Großaufträge aber<br />

rar und hart umkämpft. Wir gehen deshalb<br />

hier für 2015 von einer schwarzen Null<br />

aus.« Das entspräche einem Umsatz von<br />

4,3 Mrd. €. Somit käme die Gesamtbranche<br />

Bau- und Baustoffmaschinen 2015 auf<br />

einen Umsatz von rd. 13 (12,7) Mrd. €.<br />

Nach einem kurzen Zwischenhoch trübe<br />

sich die Auftragslage bei Baustoffanlagen<br />

derzeit wieder an. Die Gründe seien vielfältig:<br />

»Die Unternehmen bekommen vor<br />

allem geplatzte Aufträge aus dem für viele<br />

Betriebe sehr wichtigen russischen Markt zu<br />

spüren, z. T. in einer Grö ßenordnung von bis<br />

zu 80 Mill. €.« Auch die Fusion der beiden<br />

Branchenführer in der Zementherstellung,<br />

Lafarge und Holcim, habe die Branche<br />

durcheinandergewirbelt und einen Investitionsstau<br />

hervorgerufen.<br />

Weltweit fehlten Großprojekte und identifizierbare<br />

Wachstumsmärkte. Zwar gebe es<br />

viele Projekte, aber immer weniger werden<br />

auch tatsächlich realisiert; »und um diese<br />

wenigen buhlen dann alle«, erläutert Sailer.<br />

Das Spielfeld werde kleiner. Um auch in<br />

Zukunft zuversichtlich mitspielen zu können,<br />

benötigen die Baustoffanlagenbauer mehr<br />

Aufträge, fügt er hinzu. Neben Russland<br />

bereiten auch die Märkte in Südeuropa und<br />

Südamerika derzeit Schwierigkeiten. Impulse<br />

gibt es dagegen aus Skandinavien, dem<br />

Nahen und Mittleren Osten sowie Südostasien.<br />

»Dass sich viele Unternehmen diversifiziert<br />

haben und Anlagen in unterschiedliche<br />

Branchen liefern, erweist sich ebenfalls<br />

als positiv für die Auftragslage. Am Ende des<br />

Jahres wird aber für die Baustoffanlagenhersteller<br />

nicht mehr als eine schwarze Null<br />

herausspringen«, so Sailer.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Branchenbericht K 29<br />

Baumaschinen auf dem Niveau<br />

von 2006<br />

Das Wachstum bei den Baumaschinen im<br />

vergangenen Jahr brachte einen Umsatz von<br />

8,4 Mrd. € . Das entspricht in etwa dem<br />

Niveau von 2006. »Das eine ist der Umsatz,<br />

das andere der Ertrag«, relativierte Strobel<br />

auch mit Blick auf 2015. Die schnelle Ab folge<br />

der Abgasvorschriften hat für die Unternehmen<br />

einen extrem hohen Entwicklungsaufwand<br />

bedeutet, der kostenneutral nicht zu<br />

haben sei. Schließlich müssten die Firmen die<br />

neuen Maschinen auch erst einmal am Markt<br />

und an ihre Kunden verkaufen. Existenzielle<br />

Nöte der Baumaschinenhersteller schloss<br />

Strobel aber aus, auch wenn die Planbarkeit<br />

des Geschäfts immer schwieriger werde:<br />

»Von 7-Jahres-Zyklen wie früher kann keine<br />

Rede mehr sein«. 2014 gab es gute erste<br />

Monate, dann eine Flaute und schließlich<br />

einen Aufschwung. Die Auftrags eingänge<br />

lagen unter dem Strich um 7 % höher als im<br />

Vorjahr. Das sei vor allem der guten Nachfrage<br />

nach Erd- und Straßenbaumaschinen<br />

geschuldet. Großgeräte seien dagegen weniger<br />

stark abgesetzt worden, vor allem aufgrund<br />

der schlechten Lage in der globalen<br />

Mining-Industrie. Auch der Be reich Maschinen<br />

für den Hochbau erhole sich weiterhin<br />

nur langsam und liege heute umsatzmäßig<br />

noch immer 50 % unter dem, was in den<br />

Boomjahren erwirtschaftet wurde.<br />

Händler rechnen mit 2 %<br />

Umsatzplus<br />

Aufschlussreich für die Beurteilung des Marktes<br />

ist naturgemäß auch die Einschätzung<br />

des Maschinenhandels. Der bbi – Bundesverband<br />

der Baumaschinen-, Baugeräte- und<br />

Industriemaschinen-Firmen vertritt die Händler<br />

und Vermieter, die naturgemäß auch die<br />

Produkte der großen ausländischen Hersteller<br />

im Programm haben, aber vornehmlich im<br />

Inland und nur zu einem gewissen Teil im<br />

benachbarten Ausland tätig sind. Vom bbi<br />

befragt nach ihren Umsatzerwartungen für<br />

2015 äußerten sich die Händler und Vermieter<br />

vorsichtig optimistisch. Sie gehen von<br />

einem erneuten Plus des Ge samtumsatzes in<br />

Höhe von etwa 2 % aus. Für die einzelnen<br />

abgefragten Sparten weichen die Prognosen<br />

jedoch zum Teil von diesem Gesamtwert ab:<br />

So rechnen die Unternehmen beim Verkauf<br />

»<br />

Jetzt ist die dringend notwendige<br />

Investitionswende endlich da.<br />

Prof. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbands<br />

der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />

neuer Baumaschinen und -geräte insgesamt<br />

sowie für den Handel mit Gebrauchtmaschinen<br />

mit einer Umsatzsteigerung von jeweils<br />

nur 1 %. Genau im Durchschnitt liegt mit<br />

2 % Zuwachs der ermittelte Prognosewert<br />

für das Teilegeschäft. Zuwächse von je 2,5 %<br />

werden für die Vermietung und für den technischen<br />

Service erwartet.<br />

Das vergangene Jahr brachte für die Händler<br />

und Vermieter erneut ein leichtes Um -<br />

satzplus von 2 % auf rd. 8 Mrd. €. Die Zahl<br />

beruht auf einer bbi-Umsatzumfrage. Den<br />

größten Beitrag zum Gesamtwachstum leisteten<br />

dabei der technische Service mit einem<br />

Zuwachs von 3,5 % sowie der Teilehandel mit<br />

einem Plus von 3 %. Während der Handel mit<br />

Gebrauchtmaschinen mit einem Zuwachs von<br />

1,5 % abschloss, lagen die Ergebnisse für den<br />

Verkauf neuer Baumaschinen und -geräte<br />

insgesamt genau auf Höhe des Durchschnittswachstums.<br />

Einzig die Vermietung von Baumaschinen<br />

und Baugeräten mussten einen<br />

Umsatzrückgang von 1,5 % verkraften.<br />

Bauindustrie lobt den<br />

Verkehrsminister<br />

Genau beobachten müssen Hersteller und<br />

Händler die Entwicklung in der Bauwirtschaft<br />

und die Aktivitäten und Pläne der<br />

öffentlichen Hand in Sachen Bauinvestitionen.<br />

Wobei die Auswirkungen des Flüchtlingsstromes<br />

nach Deutschland quantitativ<br />

noch nicht abzuschätzen sind. Der Hauptverband<br />

der Deutschen Bauindustrie berichtet<br />

in seiner neuesten Ausgabe des »Aktuellen<br />

Zahlenbildes« von Ende Oktober von<br />

einer »gespaltenen Baukonjunktur«: »Auf<br />

dem deutschen Baumarkt zeichnen sich entgegengesetzte<br />

Entwicklungstendenzen ab:<br />

Während der Wohnungsbau weiter kräftig<br />

zulegt, zeigt der Wirtschaftsbau nach wie<br />

vor Schwächen. Auch der öffentliche Bau<br />

entwickelt sich nur verhalten. Im Branchendurchschnitt<br />

lagen die Konjunkturindikatoren<br />

aber über Vorjahresniveau.« Bemerkenswert<br />

sind die Äußerungen von Prof. Thomas<br />

Bauer, dem Präsidenten des Hauptverbands:<br />

»Jetzt ist die dringend notwendige Investitionswende<br />

endlich da.« Mit den vom Bundesverkehrsminister<br />

erteilten Freigaben von<br />

72 Bauprojekten für Bundesfernstraßen mit<br />

einem Volumen von insgesamt 2,7 Mrd. €<br />

mache der Verkehrsminister seine Ankündigung<br />

eines »Investitionshochlaufes im<br />

Bereich der Verkehrsinfrastruktur« wahr. K<br />

(sm 151202823)<br />

Hersteller von Bau- und Baustoffmaschinen und Baumaschinenhandel in Zahlen<br />

Der Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen in<br />

Frankfurt am Main vertritt als Branchenverband des<br />

VDMA die Interessen der deutschen Bau- und Baustoff-,<br />

Glas- und Keramikmaschinenindustrie. Die<br />

Branche mit rd. 330 Unternehmen wird dominiert<br />

von mittelgroßen bis sehr kleinen Betrieben mit<br />

5 bis 20 Mitarbeitern. Doch auch Großkonzerne<br />

und Töchter ausländischer Unternehmen sind in<br />

Deutschland tätig. Die Branche erwirtschaftet 2015<br />

voraussichtlich einen Umsatz von rd. 13 Mrd. €.<br />

Fast drei Viertel davon gehen ins Ausland. Baumaschinen<br />

kommen in diesem Jahr auf rd. 8,7 Mrd. €.<br />

Ihr Auslandsanteil liegt bei gut 70 %. Baustoffmaschinen<br />

sind noch exportintensiver. Von einem<br />

erwarteten Umsatz von rd. 4,3 Mrd. € werden fast<br />

80 % im Ausland erzielt. Die Statistik weist in<br />

Deutschland knapp 1.300 Unternehmen mit dem<br />

Schwerpunkt Handel mit Bau- und Industriemaschinen<br />

aus. Sie werden vom bbi – Bundesverband der<br />

Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen<br />

in Bonn vertreten. Die Unternehmen<br />

erzielten zuletzt einen Gesamtumsatz von über<br />

8 Mrd. €. Nahezu alle Handelsunternehmen sind<br />

auch in der Baumaschinen- und -gerätevermietung<br />

aktiv. Vom Gesamtumsatz werden über 20 % in<br />

diesem Geschäftsbereich erwirtschaftet. Nur 40 %<br />

aller Unternehmen erzielen einen Umsatz von über<br />

1 Mill. €. Lediglich 10 % kommen auf einen Umsatz<br />

von mehr als 10 Mill. €. Sie erzielen aber über 80 %<br />

des Branchenumsatzes.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


30 K Markieren & Kennzeichnen<br />

Rationell Zeichen setzen<br />

Immer mehr Unternehmen wollen und müssen ihre Produkte markieren und kennzeichnen.<br />

Die Beschriftung soll dabei dauerhaft, präzise und gut lesbar sein. Allgemein geht der Trend<br />

weg von der einfachen Produktmarkierung hin zu einer komplexen Beschriftung, z. B. in Form<br />

eines auslesbaren Codes.<br />

von Reinhold Mannel<br />

Bei Beschriftungen und Markierungen<br />

auf Produkten handelt es sich oft um Firmenlogos,<br />

Herstellerangaben oder individuelle<br />

Schriftzüge und Muster, die teilweise als<br />

Designelemente dienen. Was aber die Un -<br />

ternehmen vor allem treibt, sind gesetzlich<br />

vorgeschriebene Kennzeichnungen, verschärfte<br />

Produkthaftungsgesetze, Zertifizierungen<br />

und auch die Notwendigkeit, Ausschuss<br />

und Fehlerkosten bei der Produktion<br />

so gering wie möglich zu halten. Hierfür<br />

müssen Anwender ihre Produkte so kennzeichnen,<br />

dass diese später eindeutig identifizierbar<br />

und rückverfolgbar sind. Insbesondere<br />

Hersteller von sicherheitsrelevanten<br />

Komponenten stehen verstärkt in der<br />

Pflicht, Auskunft über sämtliche Einzelbauteile<br />

in ihren Systemen zu geben. Das<br />

bedeutet, dass sie die komplette Produktionskette<br />

kennzeichnen und archivieren<br />

müssen. Nur so ist eine einwandfreie Rückverfolgbarkeit<br />

gewährleistet. Und dafür<br />

steht eine Vielzahl von Lösungen zur Wahl.<br />

Plagiate verursachen jährlich Milliardenkosten<br />

durch Umsatzeinbußen, Produktionsausfälle<br />

oder die Gefährdung von Mensch<br />

und Gesundheit. Durch eine dauerhafte und<br />

fälschungssichere Kennzeichnung können<br />

u. a. der Hersteller, die Charge, das Produktionsdatum<br />

und die Produktionsstätte eindeutig<br />

rückverfolgt werden.<br />

Welche Lösung passt?<br />

Für die Materialflusssteuerung und Rückverfolgbarkeit<br />

von Bauteilen eignet sich beispielsweise<br />

der Data-Matrix-Code als Kennzeichnung.<br />

Sein Platzbedarf auf dem Bauteil<br />

ist gering, die Informationsdichte auf kleiner<br />

Fläche hoch. Er ist auch in schräger Betrachtung,<br />

seitenverkehrt oder gespiegelt lesbar.<br />

Auf Produkten dienen solche Codes häufig<br />

auch dazu, ein Original von einem Plagiat zu<br />

unterscheiden. Selbst wenn bis zu 20 % des<br />

Codes zerstört sind, lassen sich die Informationen<br />

vollständig rekonstruieren.<br />

Die RFID-Technik hilft dabei, jedem Teil<br />

seine Identität zu geben, diese kontaktlos zu<br />

kommunizieren und den Fertigungsverlauf<br />

direkt auf dem Teil zu dokumentieren –<br />

Grundvoraussetzungen für Industrie 4.0. Sie<br />

funktioniert nur, wenn die Erfassung der<br />

Produkte durchgängig und ihre Kommunikation<br />

selbstständiger wird. Intelligente<br />

RFID-Datenträger, beispielsweise in Form<br />

von Etiketten, sind dafür ein wichtiger Baustein.<br />

In Zukunft werden RFID-Etiketten mit<br />

integrierter Sensorik oder hohem Speichervolumen<br />

ein wichtiger Bestandteil einer<br />

intelligenten Bauteilkommunikation hin<br />

zum Verarbeitungssystem sein.<br />

Bei der Lasertechnik zur Produktkennzeichnung<br />

gewinnen Prozesslösungen mit<br />

integrierter Bildgebung an Bedeutung. Sie<br />

sind flexibel, denn Lasersysteme können<br />

meist gut in bestehende Produktionslinien<br />

und -anlagen integriert werden, Markierinhalte<br />

können ohne großen Aufwand flexibel<br />

gehandhabt werden; eine einfache und<br />

automatisierte Bedienung sowie Vorab- und<br />

Nachprüfung sind möglich. Bei der Kennzeichnung<br />

mit Laser ist kein zusätzlicher<br />

Einsatz von Verbrauchsmaterialien wie Tinte<br />

(Tintenstrahldrucker), Flüssigkeiten (Ätzen),<br />

Nadeln (Nadelprägen) oder Druckfarbe<br />

(Tampondruck) notwendig, zudem besteht<br />

ein geringer Wartungsaufwand. Lasermarkierungen<br />

sind auch nach langer Zeit<br />

abrieb,- temperatur-, licht- und schmiermittelbeständig.<br />

Dies fördert hohe Anforderungen<br />

an Fälschungssicherheit und Rückverfolgbarkeit.<br />

Eingesetzt werden vorrangig<br />

Festkörperlaser, wobei der Trend weg vom<br />

Nd:YAG-Laser hin zum flexiblen und oft in<br />

der Anschaffung günstigeren Faserlaser geht.<br />

Aber auch die Hersteller von Nadel- und<br />

Ritzmarkiersystemen profitieren weiterhin<br />

von der zunehmenden Nachfrage nach dauerhaften<br />

Markierlösungen durch immer strenger<br />

werdende Vorschriften zur Produktkennzeichnung.<br />

Doch auch sie müssen den höher<br />

werdenden Ansprüchen an Qualität, Taktzeit<br />

und Preis-Leistungsverhältnis genügen.<br />

Ein weiterer Trend geht in Richtung kombiniertes<br />

Markieren mit integriertem Lesesystem.<br />

Dabei wird eine unverlierbare, kontrastreiche<br />

Permanentmarkierung, die auch<br />

aus der Ferne lesbar ist, mit einem automatischen<br />

Lesesystem für die Materialflussverfolgung<br />

kombiniert. Alle Systeme kommen<br />

in einer Maschine zum Einsatz.<br />

Optimierung durch Codierung<br />

Die Kennzeichnung von Stahlprodukten mit<br />

maschinenlesbaren Codes ermöglicht die<br />

automatische Identifizierung der Artikel und<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


(Foto: REA Elektronik)<br />

Bild 1. Hier wird das Direct-Part-Marking<br />

eines Stahlteils per Laser gezeigt.<br />

Bild 2. Dieser Stempelmarkierkopf kann<br />

neben permanenten Schrift- und Matrixmarkierungen<br />

bis zu etwa 100 mm Höhe<br />

auch Data-Matrix-Codes aufbringen.<br />

(Foto: AMT Numtec)<br />

schafft damit die Basis für die lückenlose<br />

Rückverfolgung der Fabrikation. Informationen<br />

über Position, Umlaufzeit und Bestand<br />

der Ware liegen jederzeit vor, Logistik und<br />

Lager werden transparent, der Güterstrom<br />

wird automatisiert und damit beschleunigt.<br />

Auf diese Weise gelingt die Steuerung und<br />

Optimierung aller Prozesse.<br />

Für das Kennzeichnen gibt es von der REA<br />

Elektronik GmbH, Mühltal, wartungsfreie<br />

Ink-Jet- und Lasersysteme, die nahezu jedes<br />

Material hochauflösend und berührungsfrei<br />

codieren können. Die Lasertechnik erzeugt<br />

eine unverlierbare, dauerhafte Kennzeichnung<br />

und eignet sich daher für das Direct<br />

Part Marking (DPM, Bild 1) von Komponenten<br />

und Bauteilen. DPM ermöglicht die<br />

automatisierte Fertigungs- und Montagesteuerung,<br />

die Rückverfolgung und Eingrenzung<br />

fehlerhafter Chargen, den Plagiatsschutz<br />

sowie die Einhaltung von Normen<br />

entsprechend den Kundenvorgaben.<br />

Die Systeme von REA Jet können über das<br />

Firmennetzwerk oder via Webbrowser über<br />

das Internet ferngesteuert und überwacht<br />

werden. Sie haben frei parametrierbare digitale<br />

Ein- und Ausgänge sowie eine spezielle<br />

Event-basierte, asynchrone Kommunikationsschnittstelle.<br />

Dies ermöglicht die einfache<br />

und sichere Integration in unterschiedliche<br />

Produktionsumgebungen und Host<br />

Systeme, eine Voraussetzung für die Vernetzung<br />

von Maschinen und Anlagen.<br />

Die Laser- und hochauflösenden Ink-Jet-<br />

Systeme haben eine identische Benutzeroberfläche<br />

und ein anwenderfreundliches<br />

Bedienkonzept mit Touch-Funktion. Die<br />

Uni code-Kommunikation in UTF8-Kodierung<br />

sowie die uneingeschränkte Unterstützung<br />

von True-Type-Fonts sind weitere<br />

Merkmale.<br />

Markierungen werden per Tintenstrahl<br />

oder Laser auf kleinste Komponenten bis hin<br />

zu großen Stahlrohren appliziert. Codes<br />

können mit Messgeräten von REA-Verifier<br />

sofort auf Qualität, Dateninhalt und Code-<br />

Art überprüft werden.<br />

Das Programm des Herstellers umfasst<br />

neben Tintenstrahldruckern, Laser- und Signiersystemen<br />

für die berührungslose industrielle<br />

Beschriftung auch Etikettierlösungen<br />

sowie Tinten und Verbrauchsmittel.<br />

Markierungen bis 100 mm Höhe<br />

Mit den Stempelmarkierköpfen (Bild 2) von<br />

Alpine Metal Tech (AMT) Numtec, Regau,<br />

Österreich, lassen sich permanente Schriftund<br />

Matrixmarkierungen bis zu etwa<br />

100 mm Höhe aufbringen. Der Markierkopf<br />

kann auch einen Data-Ma trix-Code stempeln,<br />

der mehr Informationen als alphanumerische<br />

Zeichen enthält und mit höherer<br />

Sicherheit automatisch gelesen werden<br />

kann.<br />

Damit Markierungen auch aus großer Entfernung<br />

– z. B. aus Krankanzeln – gelesen<br />

werden können, entwickelte der Hersteller<br />

zudem eine neue Farbe. Sie wird vor dem<br />

Stempeln flächig auf die Stirnseite aufgetragen<br />

und beim Stempeln in die dabei entstehende<br />

Vertiefung gedrückt. Die Farbe<br />

hebt sich so besonders kontrastreich von der<br />

Stirnfläche ab und führt zu einer dauerhaft<br />

haltbaren Markierung. Selbst wenn die Farbe<br />

von der Stirnfläche entfernt ist, bleibt die<br />

permanente Markierung erhalten.<br />

Mit einer Inline-Maschine, die nach einer<br />

Brennschneidmaschine montiert ist, wird die<br />

Stirnseite bereits vor dem Bearbeiten permanent<br />

gekennzeichnet. Jedes Produkt ist so<br />

von Anfang an jederzeit identifizierbar und<br />

die Materialverfolgung zwischen Bearbeitung<br />

und Markieren kann entfallen. Auf<br />

diese Weise bleibt die Markierung auch bei<br />

manuellen Eingriffen in den Materialfluss in<br />

jedem Fall erhalten – z. B. auch dann, wenn<br />

das Teil mit dem Kran aus dem Materialfluss<br />

herausgenommen wird. Da die Brennschneidmaschine<br />

und die Markiereinheit ein<br />

System bilden, beansprucht die Anlage nur<br />

wenig Platz und der Auslaufrollgang kann<br />

entsprechend kürzer gestaltet werden.<br />

Berühungslos und schnell<br />

beschriften<br />

Der Tintenstrahldrucker Leibinger JET 3 up<br />

(Bild 3) der Wolf-Signiertechnik Stempel-<br />

Wolf GmbH, Siegen, lässt sich schnell in<br />

Fertigungslinien integrieren sowie einrichten<br />

und erfüllt alle Anforderungen der Produktkennzeichnung<br />

in der Stahl- und Metallverarbeitung.<br />

Er beschriftet berührungslos mit<br />

fixen und variablen Daten, darunter LOTbzw.<br />

Chargennummern, Barcodes, 2-D-<br />

Codes oder Grafiken. Dafür werden spezi-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


32 K Markieren & Kennzeichnen<br />

(Foto: Wolf Signiertechnik)<br />

Bild 3. Dieser Tintenstrahldrucker erreicht während der laufenden<br />

Produktion Geschwindigkeiten bis zu 10 m/s.<br />

Bild 4. Eine variable Pulsdauer und<br />

eine hohe mittlere Leistung bewirken<br />

beim faser laserbasierten<br />

Markierlaser TruMark 5050 eine hohe<br />

Produktivität und Flexibilität.<br />

(Foto: Trumpf)<br />

elle Tinten verwendet, die in weniger als<br />

einer Sekunde trocknen.<br />

Der Markierungsprozess findet während<br />

der laufenden Produktion mit Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 10 m/s statt. Es sind unterschiedliche<br />

Produktoberflächen – konvex,<br />

konkav, rau, glatt, flach – möglich. Durch<br />

die kontaktlose Kennzeichnung und die<br />

schnelle Produktweiterverarbeitung ist die<br />

CIJ-Markiertechnik (CIJ – Continuous Ink<br />

Jet, Tintenstrahldruck) besonders flexibel,<br />

vielseitig und wirtschaftlich anwendbar.<br />

Es ist ein wartungsfreier Start des Druckers<br />

ohne Spülzyklen möglich. Der automatische<br />

Düsenverschluss Sealtronic verhindert<br />

das Eintrocknen der Tinte im Druckkopf.<br />

Auch nach langen Stillstandszeiten ist<br />

der Drucker sofort druckbereit – durch seine<br />

Clean-Instant-Start-and-Stop-Technology in<br />

wenigen Sekunden. Bei beliebig vielen Startund<br />

Stopp-Zyklen liegt so immer ein sauberer<br />

Druckkopf vor.<br />

Der Drucker ist intuitiv bedienbar, hat ein<br />

farbiges 10,4“-Touchscreen-Display und<br />

eine windowsbasierte, individuell gestaltbare<br />

Benutzeroberflache mit einfacher Menüführung.<br />

Standardmäßig sind alle wichtigen<br />

Schnittstellen und über 800 Softwarefunktionen<br />

vorhanden, wobei ständig kostenfreie<br />

Updates erfolgen. Die exakte Platzierung<br />

der Tintentropfen unterstützt eine<br />

hohe Druckqualität sowie präzise und kontrastreiche<br />

Aufdrucke.<br />

Bild 5. Laserarbeitsplatz mit offenem Drehteller: Foba M3000-R<br />

Produktiv und flexibel markieren<br />

Die Trumpf GmbH + Co. KG, Ditzingen, hat<br />

ihre Laserserie TruMark 5000 um den faserlaserbasierten<br />

Markierlaser TruMark 5050<br />

(Bild 4) erweitert. Mit seiner einstellbaren<br />

Pulsdauer zwischen 7 und 500 ns ist der<br />

Markierlaser flexibel einsetzbar und kann<br />

unterschiedliche Werkstoffe in hoher Qualität<br />

bearbeiten.<br />

Dank seiner Strahlqualität von M2 < 1,6<br />

und seiner hohen mittleren Leistung ist der<br />

Markierlaser für hochwertige Gravuren und<br />

gleichzeitig auch feinste Strukturen geeig-<br />

(Foto: Alltec)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Markieren & Kennzeichnen K 33<br />

net. Seine kurzen Pulse erlauben einen gezielten Energieeintrag in<br />

das Werkstück. Dadurch arbeitet der Laser bei hoher Teilequalität<br />

sehr genau. Bei längeren Pulsdauern steigt die Produktivität des<br />

Markierlasers durch den höheren Energieeintrag. Noch produktiver<br />

wird der Laser mit dem optio nalen Doppelkopfsystem: Hierbei wird<br />

die Laserleistung auf zwei Scanner verteilt, sodass sich zwei Werkstücke<br />

gleichzeitig bearbeiten lassen.<br />

Mit seiner infraroten Wellenläge von 1.062 nm und einer einstellbaren<br />

Pulsdauer von 7 bis 500 ns markiert der Faserlaser ein breites<br />

Spektrum vielfältiger Werkstoffe. Er bearbeitet alle gängigen Metalle<br />

wie Bau- und Edelstahl wirtschaftlich und erzeugt insbesondere bei<br />

Tiefengravuren hochwertige Ergebnisse. Die Kombination aus hoher<br />

mittlerer Leistung, unterschiedlicher Puls formen und variabler Pulsdauer<br />

macht den Laser auch für die Mikrobearbeitung interessant.<br />

Wegen dem kompaktem Bearbeitungskopf und einfach handhabbaren<br />

Plug-and- produce-Anschlüssen ist der Markierlaser einfach in<br />

neue und bestehende Fertigungsanlagen integrierbar. Aufgrund<br />

seiner Zer tifizierung nach Schutzklasse IP 54 ist er gegen Staub und<br />

Spritzwasser geschützt und für die unterschiedlichen Fertigungsbedingungen<br />

im industriellen Umfeld gerüstet.<br />

®<br />

BORRIES<br />

MARKIER-SYSTEME<br />

Ihr Spezialist für dauerhafte<br />

Markierungen und Kennzeichnungen,<br />

auch im Hochtemperaturbereich!<br />

Mehr Durchsatz bei der Laserbeschriftung<br />

Foba Laser Marking + Engraving, Teil der Alltec GmbH, Selmsdorf,<br />

komplettierte seine Reihe kompakter Arbeitsplätze zur industriellen<br />

Lasermaterialbearbeitung der M-Serie mit den durchsatzstarken<br />

Lasermarkiermaschinen M2000-R und M3000-R (Bild 5) mit 2-Stationen-Rundtisch.<br />

Beide Maschinen eignen sich für die effiziente wie<br />

ergonomische Bearbeitung verschieden großer und geometrisch<br />

komplexer Werkstücke und Kleinserien.<br />

Die automatisierten Laserklasse-1-Drehtischmaschinen M2000-R<br />

und M3000-R haben in der Grundausstattung eine motorgetriebene<br />

Z-Achse und einen 2-Stationen-Rundtisch mit 670 mm (M2000-R)<br />

und 950 mm (M3000-R) Durchmesser. Weitere Achsen ebenso wie<br />

Kamerasysteme, Ab saugsysteme, Schnittstellen zur Prozessintegration<br />

und eine anwenderspezifische Schnittstelle auf dem Drehteller<br />

können optional ergänzt werden. Kleinere und größere Bauteile<br />

aller Art werden präzise, schnell und wirtschaftlich bearbeitet.<br />

Der robuste Aufbau der Laserbeschriftungsgeräte unterstützt eine<br />

störungssichere Bearbeitung in hoher Markierqualität.<br />

Verschiedene Anwendungen lassen sich mit dieser Art der Teilebestückung<br />

und -entnahme über einen 2-Zonen-Drehtisch effizienter<br />

und ohne zusätzliche Sicherheitslichtschranken verwirklichen.<br />

Bauteile werden be- und entladen, während in der Maschine laserbeschriftet<br />

wird. Bestückungszeiten wirken sich so kaum auf die<br />

Produktivität der Laserstation aus, die Maschinenauslastung wird<br />

ebenso erhöht wie der Teiledurchsatz in der Serienfertigung.<br />

Die Arbeitshöhe der Laserstation ist für ermüdungsarmes Arbeiten<br />

individuell einstellbar (stufenlose elektrische Höhenverstellung mit<br />

Minimalposition 1.844 mm und Maximalposition 2.144 mm). Das<br />

Bedienpult mit Monitor, Tastatur und Maus kann wahlweise links<br />

oder rechts an der Maschine angebracht werden. Sensoren zur Teileerkennung<br />

und Status-LEDs erleichtern die Bedienung und machen<br />

den Beladestatus und Bearbeitungsfortschritt für beide Tischhälften<br />

gut überschaubar. Lichtgitter an der Be- und Entladestelle erhöhen<br />

die Arbeits sicherheit.<br />

Borries Markier-Systeme GmbH<br />

Siemensstraße 3<br />

72124 Pliezhausen<br />

Tel. +49 (0) 7127/ 97 97-0<br />

www.borries.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


34 K Markieren & Kennzeichnen<br />

verschiedene Anforderungen angepasst und<br />

für die jeweilige Markieraufgabe konfiguriert<br />

werden. Anwender können zwischen verschiedenen<br />

Faserlasersystemen wählen, mit<br />

denen ein breites Anwendungsspektrum<br />

abgedeckt wird. Die konfigurierbaren Laserstrahlquellen<br />

sind luftgekühlt und nahezu<br />

wartungsfrei.<br />

(Foto: Kjellberg)<br />

Bild 6. Sowohl feinste Markierungen als auch stärkeres Kerben und Körnen sind mithilfe von<br />

Plasmaanlagen möglich.<br />

Für einwandfreie Lasermarkierungen an<br />

exakt definierten Positionen sind die Markierarbeitsplätze<br />

mit einer präzisen Kalibrierung<br />

ausgestattet. Zusätzlich lässt sich mit<br />

dem Kamerasystem IMP (Intelligente Markierpositionierung)<br />

die Lage zu bearbeitender<br />

Werkstücke automatisch erfassen. IMP<br />

richtet relativ dazu die Markierung aus, im<br />

Anschluss an den Markiervorgang kann das<br />

Markierergebnis hinsichtlich Qualität und<br />

Position überprüft werden. Alle Laserkennzeichnungen<br />

werden akkurat und wiederholgenau<br />

aufgebracht, der Ausschuss wird<br />

deutlich gesenkt, Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />

werden gesteigert.<br />

Drehtisch und Achsen sind schwimmend<br />

auf dem Maschinengestell gelagert, wo durch<br />

der Laserarbeitsplatz unempfindlich gegenüber<br />

Temperaturschwankungen und äußeren<br />

Vibrationen ist. Mit Optionen wie zusätzlichen<br />

Achsen, einer Manteldrehvorrichtung<br />

oder Dreh-/Schwenkeinheit, Schnittstellen<br />

zur Maschinenintegration oder bildgebenden<br />

Kamerasystemen können die Maschinen an<br />

Plasmamarkieren mit hoher<br />

Geschwindigkeit<br />

Mit Plasmaanlagen (Bild 6) der HiFocus- und<br />

Smart-Focus-Reihe der Kjellberg Vertriebs<br />

GmbH, Finsterwalde, lassen sich Bauteile<br />

beschriften, anreißen oder körnen. Dabei ist<br />

ein schneller und flexibler Wechsel dieser<br />

Bearbeitungsschritte möglich. Die Anlagen<br />

mit Invertertechnik unterstützen sowohl<br />

feinste Markierungen als auch stärkeres Kerben<br />

und Körnen, um z. B. Bohrarbeiten vorzubereiten.<br />

Somit können Kennzeichnungen<br />

dauerhaft oder nur vorrübergehend für<br />

den weiteren Bearbeitungsschritt wie Schleifen<br />

oder Farbgebung sichtbar sein.<br />

Die Plasmaanlagen der HiFocus-neo-Reihe<br />

erreichen mit der Einschnürung des Plasmastrahls<br />

durch ein stark rotierendes Wirbelgas<br />

laserähnliche Markierqualitäten. Wegen der<br />

hohen Markiergeschwindigkeiten werden<br />

niedrige Prozesskosten und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

erzielt. Die Anlagen können<br />

flexibel an allen gängigen CNC-Füh-<br />

«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN FOLGENDER FIRMEN ANGESPROCHEN:<br />

Alltec GmbH<br />

An der Trave 27 – 31<br />

23923 Selmsdorf<br />

Tel. +49 38823 55-0<br />

www.fobalaser.com<br />

inotec Barcode Security GmbH<br />

Havelstraße 1 – 3<br />

24539 Neumünster<br />

Tel. +49 4321 8709-0<br />

www.inotec.de<br />

REA Elektronik GmbH<br />

Teichwiesenstraße 1<br />

64367 Mühltal<br />

Tel. +49 6154 638-0<br />

www.rea-jet.de<br />

Alpine Metal Tech Holding GmbH<br />

Buchbergstraße 11<br />

4844 Regau<br />

Österreich<br />

Tel. +43 7672 78134-0<br />

www.alpinemetaltech.com<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH<br />

Oberhaanerstraße 2<br />

42653 Solingen<br />

Tel. +49 212 881795-60<br />

www.couth-butzbach.de<br />

Kjellberg Vertrieb GmbH<br />

Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />

03238 Finsterwalde<br />

Tel. +49 3531 500-0<br />

www.kjellberg.de<br />

O. R. Lasertechnologie GmbH<br />

Dieselstraße 15<br />

64807 Dieburg<br />

Tel. +49 6071 209 89-0<br />

www.or-laser.de<br />

Trumpf GmbH + Co. KG<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71254 Ditzingen<br />

Tel. +49 7156 303-0<br />

www.trumpf-laser.com<br />

Wolf Signiertechnik<br />

Stempel-Wolf GmbH<br />

Wallhausenstraße 55<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 23292-0<br />

www.wolf-signiertechnik.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Markieren & Kennzeichnen K 35<br />

Bild 7. Beim<br />

Hartkennzeichnen<br />

mittels eines<br />

luftgekühlten<br />

Nadelprägers wird<br />

dieser mittels Roboter auf<br />

die zu kennzeichnende<br />

Fläche geführt.<br />

(Foto: Couth)<br />

rungsmaschinen oder Robotern eingesetzt<br />

werden. Sie haben langlebige Verschleißteile<br />

und einen geringen Gasverbrauch.<br />

Die integrierten PerCut-Brenner haben<br />

eine spezielle Flüssigkeitskühlung bis in die<br />

Brennerspitze. Damit werden hohe Energiedichten<br />

und gute Markierergebnisse er -<br />

reicht. In Verbindung mit den hohen Markiergeschwindigkeiten<br />

und der effizienten<br />

Kühlung der Verschleißteile entstehen weniger<br />

Emissionen und Abfall sowie Einsparungen<br />

im Gas- und Energieverbrauch.<br />

Mit dem optionalen ATChanger ist das<br />

Umrüsten der Schnellwechselköpfe automatisiert<br />

und schnell möglich. Die Wechseleinheit<br />

hält für den mannlosen Wechsel bis zu<br />

acht Brennerköpfe bereit. Mit den automatischen<br />

und manuellen Gassteuerungen<br />

FlowControl und PGE werden die Plasmagase<br />

für jede Markieraufgabe gemischt. Das<br />

Ergebnis sind hochwertige, reproduzierbare<br />

und schnelle Markierungen. Die automatische<br />

Gaskonsole FlowControl beinhaltet<br />

eine Datenbank zur Regelung der Gasmengen.<br />

Die werkseitigen Parameter der Gassteuerungen<br />

können um eigene, individuelle<br />

Einstellungen erweitert werden.<br />

Bild 8. Für das Markieren,<br />

Gravieren, Beschriften und die<br />

3D-Textur ist die geschlossene<br />

Laserbearbeitungs station Orlas<br />

Portal einsetzbar.<br />

Umfangreiche Markiertechnik-<br />

Palette<br />

Für die industrielle Kennzeichnung u. a. von<br />

Stahl stellt die Couth Butzbach Produktkennzeichnung<br />

GmbH, Solingen, nicht nur<br />

Standardprodukte wie Handschlagstempel,<br />

Räderstempelapparate und Federschlagpressen,<br />

sondern auch Nadel- und Ritzpräger<br />

der Super-Fast-Serie MC2000 bereit. Es<br />

werden alle Anforderungen hinsichtlich<br />

Markiergeschwindigkeit, Eindringtiefe und<br />

Einbauräumen abgedeckt.<br />

Zudem ist das Hartkennzeichnen mittels<br />

luftgekühltem Nadelpräger (Bild 7) bei<br />

1.200 °C realisierbar. Der Nadelpräger wird<br />

in diesem Fall mittels Roboter auf die zu<br />

kennzeichnende Fläche geführt. Die Lösung<br />

erlaubt das Kennzeichnen von unterschiedlichen<br />

Geometrien. Im Programm sind zu -<br />

dem Schlagstempel, Zahlen- und Buchstabensätze,<br />

Kontroll- und Räderstempel,<br />

Typenhalter, elektromagnetische oder pneumatische<br />

Kennzeichnungsgeräte.<br />

Lasermarkierung à la carte<br />

Für die Lasermarkierung und -beschriftung<br />

von Stählen hat die O.R. Lasertechnologie<br />

GmbH, Dieburg, verschiedene maschinentechnische<br />

und Software-Lösungen im Programm.<br />

So eignet sich die vielseitige ge -<br />

schlossene Laserbearbeitungsstation Orlas<br />

Portal (Bild 8) für die Bereiche Markieren,<br />

Gravieren, Beschriften und 3-D-Textur. Große,<br />

auch palettierte Werkstücke mit einem<br />

(Foto: O.R. Laser)<br />

Qualität! Punktgenau!<br />

Signierblöcke – pneumatisch und elektromagnetisch<br />

Markiersysteme mit Farbspritztechnik<br />

Druckbehälter, Signierfarben, Signiertinten, Spülmittel<br />

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WALTHER Spritz- und Lackiersysteme GmbH<br />

Kärntner Str 18-30 | D-42327 Wuppertal | Tel.: 0202/787-0 | info@walther-pilot.de | www.walther-pilot.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


36 K Markieren & Kennzeichnen<br />

Gewicht von bis zu 1.000 kg können mit<br />

dem System bearbeitet werden. Durch<br />

Funktionen wie eine automatische Bauteilerkennung<br />

und die massive Granitplatte ist<br />

das Handhaben der Teile einfach und präzise<br />

möglich. Computergesteuert wird der<br />

Laserstrahl mittels eines Scannersystems<br />

über die Materialoberfläche geführt. Optional<br />

lässt sich die Maschine mit der Markierund<br />

Gravursoftware Orlas Suite betreiben.<br />

Mit ihr lassen sich herstellerübergreifend alle<br />

Dateien verarbeiten und alle Lasersysteme<br />

steuern.<br />

Für das stationäre Beschriften kleiner bis<br />

mittlerer Werkstücke eignet sich der MAG-<br />

Laser des Herstellers in den Ausführungen<br />

Box und Big Box, während die Ausführung<br />

MAG Laser Pro einfach in Produktionsanlagen<br />

für die Serienfertigung integrierbar ist<br />

und sich für jede Bauteilgröße eignet. Den<br />

Einstieg in Beschriftungs- und Gravurlaser-<br />

systeme erleichtert der kompakte All-in-One-<br />

Beschriftungslaser MAG-Laser Compact, der<br />

in jedes Arbeitsumfeld integrierbar ist.<br />

Mit den Software-Lösungen des Herstellers<br />

zur Steuerung der Anlagen stehen zahlreiche<br />

Werkzeuge und Funktionselemente<br />

bereit, mit denen der Prozessablauf vereinfacht<br />

wird und sich 2-D- und 3-D-Strukturen<br />

auf dem Werkstück markieren lassen. Bilder<br />

und Fotos können als Graustufen- oder als<br />

Rasterbild auf das Material übertragen werden.<br />

Für das Erzeugen von Texten stehen<br />

Schriftarten von MS Word bereit, aber auch<br />

spezielle geschwindigkeitsoptimierte Laserschriftarten.<br />

Vektorgrafiken im DXF-Format,<br />

oder 3D-Datensätze werden ebenfalls un -<br />

terstützt. Ein weiteres Werkzeug dient der<br />

Erstellung von 1-D- und 2-D-Codes wie<br />

EAN, Code128, Data-Matrix-Code und<br />

QR-Code. Hierbei werden Zahlen und Texte<br />

durch maschinenlesbare Codes ersetzt.<br />

Digitaldruckmaschine für Barcodes<br />

Die inotec Barcode Security GmbH, Neumünster,<br />

hat ihre Barcodeproduktion um eine<br />

Digitaldruckmaschine HP Indigo WS6600<br />

Digital Press erweitert. In der Kombination<br />

mit hochresistenten Farben wird so eine hohe<br />

UV-Beständigkeit sowie eine verbesserte Auflösung<br />

der Barcodes erzielt, wodurch eine<br />

sichere Identifikation im Trace-&-Trace-Prozess<br />

möglich wird. Daneben sind weitere<br />

Kombinationsmöglichkeiten der Sicherungsfeatures<br />

auf einem Etikett realisierbar. Die<br />

Maschine druckt mit bis zu sieben Farben<br />

und erreicht dabei eine Auflösung von<br />

2.430 dpi. Ihre Software unterstützt Sicherheitsfunktionen,<br />

die u. a. für die Produktschutzlösung<br />

Diosafe des Unternehmens<br />

eingesetzt werden sollen. (sm 151202729) K<br />

Themenschwerpunkt<br />

Schneiden / Trennen<br />

IVW-geprüft<br />

Innovative Schneid- und Trenntechnik.<br />

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Buchungsrelevante Daten<br />

Ausgabe: 2/2016<br />

Auflage:<br />

7.200 Exemplare<br />

Anzeigenschluss: 15.01.2016<br />

Erscheinungstermin: 05.02.2016<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Anzeigen-Hotline: +49 211 6707- 553 · Anzeigenleitung Sabine Dudek<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


SMART-LABEL FÜR TEMPERATUREN BIS 180 °C<br />

Oberhaching. Das für den Einsatz bis zu einer Temperatur von 180 °C<br />

ausgelegte smart-Label High Temperature der smart-TEC GmbH & Co KG<br />

übersteht auf diesem Temperaturniveau sowohl lange Dauerbelastungen<br />

als auch viele Wechselbelastungszyklen. Die RFID-Etiketten gibt es kundenindividuell<br />

bedruckt oder blanko. Neben statischen vorgedruckten<br />

Inhalten kann das Label auch personalisiert werden, z. B. mit UID/EPC<br />

(Unique ID/Electronic Product Code) als Klar schrift, normalem Barcode<br />

oder 2-D-Barcode, z. B. Datamatrix oder QR-Code. Das Label findet<br />

Anwendung in der Behälter- und Plattenkennzeichnung, für Lackiervorgänge<br />

im Automotivebereich oder bei Reinigungsprozessen, die in diesem<br />

Temperaturbereich durchgeführt werden.<br />

www.smart-tec.com<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 151202786)<br />

INNOVATIONSPREIS LASERTECHNIK<br />

Aachen. Herausragende Innovationen im Bereich Lasertechnik werden<br />

mit dem mit 10.000 € dotierten Innovation Award Laser Technology ausgezeichnet.<br />

Alle zwei Jahre verleihen der Arbeitskreis Lasertechnik e.V.<br />

und das European Laser Institute ELI diesen europäischen Wissenschaftsund<br />

Technologiepreis. Einreichungsfrist für Anträge zur laufenden Ausschreibung<br />

ist der 15. Januar 2016. Die offizielle Preisverleihung findet<br />

im Aachener Rathaus am 27. April 2016 im Rahmen des International<br />

Laser Technology Congress AKL‘16 statt.<br />

www.innovation-award-laser.org<br />

www.lasercongress.org<br />

K<br />

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WS(ch)/SE/mh (sm 151002476)<br />

NORTEC<br />

Die Fachmesse für Produktion im Norden<br />

Di 26. – Fr 29. Januar 2016 | Hamburg<br />

Vernetzen<br />

statt Verpassen:<br />

Auf der ersten Produktions-<br />

Fachmesse 2016!<br />

ERSATZPRÜFUNGEN MITTELS<br />

ZERSTÖRUNGSFREIER PRÜFVERFAHREN<br />

Hannover. Seit Inkrafttreten der novellierten Betriebssicherheitsverordnung<br />

am 1. Juni 2015 ist es Betreibern von überwachungsbedürftigen<br />

Anlagen und Einrichtungen im Rahmen der wiederkehrenden Prüfungen<br />

von Druckanlagen erlaubt, auf alternative Prüfverfahren zurückzugreifen.<br />

Neben den gewohnten inneren und äußeren Prüfungen sowie Festigkeitsprüfungen,<br />

sind nun auch zerstörungsfreie Prüfverfahren (ZfP-<br />

Verfahren) gestattet.<br />

Voraussetzung für diese Art der Prüfung ist ein von einer Zugelassenen<br />

Überwachungsstelle (ZÜS) bestätigtes Prüfkonzept, das sicherheitstechnisch<br />

gleichwertige Aussagen liefert wie die klassischen Prüfungen.<br />

Auf Grundlage eines derartigen Prüfkonzepts können sogar Anlagenteile<br />

mit den ZfP-Verfahren geprüft werden, ohne dass sie dafür außer Betrieb<br />

genommen werden müssen. Das bedeutet z.B., dass große Gaskugeln,<br />

erdgedeckte Flüssiggasbehälter, Druck behälter für Wasserstoff oder Stickstoff<br />

und Tankanlagen nicht mehr zu entleeren, zu säubern und mit einem<br />

Druckmedium zu füllen sind. »Die teilweise schädigenden Einflüsse von<br />

Luftsauerstoff oder Wasser auf die Druckbehälterwerk stoffe werden somit<br />

von vornherein ausgeschlossen«, sagte Horst-Lorenz Halliger, Geschäftsführer<br />

TÜV NORD MPA. »Die damit verbundenen Kosten einsparungen für<br />

den Betreiber sind hingegen enorm«, ergänzte er.<br />

TÜV NORD MPA, eine Tochtergesellschaft der TÜV NORD GROUP, hervorgegangen<br />

aus der ehemaligen Materialprüfung der Leuna Werke, ist<br />

seit Jahrzehnten aktiv in der Anwendung von zerstörungsfreien Prüfverfahren<br />

im Rahmen der Zu standsbewertung von Druckbehältern und<br />

Rohrleitungen in der chemischen und petrolchemischen Industrie.<br />

www.tuev-nord.de<br />

K<br />

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WS(Jp)/SE/mh (sm 151202734)<br />

nortec-hamburg.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


38 K Markieren & Kennzeichnen<br />

Mobil dauerhaft kennzeichnen<br />

Batteriebetriebener Handmarkierer FlyMarker mini von Markator<br />

ist ein Leichtgewicht<br />

Ludwigsburg. Das neue batteriebetriebene Handmarkier system<br />

FlyMarker mini der Markator Manfred Borries GmbH, das auf der<br />

EMO 2015 in Mailand seine Premiere hatte, ist durch sein geringes<br />

Gewicht von 2,7 kg und seine kompakte, aber dennoch stabile Bauweise<br />

gekennzeichnet. Damit durchführbar sind mobile, dauerhafte und<br />

fälschungssichere Kennzeichnungen.<br />

Der Handmarkierer erreicht schnelle<br />

Markierzeiten, ist mit einer selbsterklärenden<br />

und intuitiv zu bedienenden Software<br />

sowie einer schmutzunempfindlichen Tastaturschaltmatte<br />

ausgestattet, die im Vergleich<br />

zu Folientastaturen besonders langlebig<br />

ist. Das Gerätegehäuse besteht aus<br />

glasfaserverstärktem Kunststoff und ist<br />

bruchfest, anders als andere Gehäusematerialien<br />

wie Aluminiumdruckguss.<br />

Durch den in der Tastatur integrierten<br />

Zahlenblock sind zeitsparende Direkteingaben<br />

möglich, ohne in ein Untermenü der<br />

(Foto: Markator)<br />

Software wechseln zu müssen. Markiert<br />

werden können neben Schriftzeichen und<br />

Zahlen auch individuelle Firmenlogos, Prüfzeichen<br />

oder Data-Matrix-Codes.<br />

U. a. bei der Rohrkennzeichnung im Lager oder vor Ort ist der komfortabel bedienbare<br />

Handmarkierer FlyMarker mini einsetzbar.<br />

Umfassende Ergonomiemaßnahmen<br />

Durch seine ergonomische Formgebung<br />

liegt das Gerät gut in der Hand und kann<br />

auch in vertikaler Arbeitsposition kraftsparend<br />

eingesetzt werden. Ein zusätzlicher<br />

Handgriff ist an der Vorderseite des Gehäuses<br />

montiert. Dieser ermöglicht eine bequeme<br />

Zweihandbedienung und eine einfachere,<br />

präzisere und vor allem sicherere Positionierung<br />

des Handmarkierers auf dem<br />

Bauteil. Ein Abrutschen während des Markiervorgangs<br />

wird vermieden. Bei schwer<br />

zugänglichen Bauteilen und Platzmangel vor<br />

Ort kann der zusätzliche Bügelgriff schnell<br />

abgeschraubt werden.<br />

Das mobile Markiersystem kann durch<br />

sein geringes Gewicht wie ein herkömmlicher<br />

Akkuschrauber getragen und zum Bauteil<br />

gebracht werden. Dies ist vor allem bei<br />

der Kennzeichnung von großen und nicht<br />

oder nur schwer transportierbaren Werkstücken<br />

hilfreich. Für die Beförderung zu<br />

weiter entfernten Einsatzorten lässt sich der<br />

Handmarkiererer in einem Transportkoffer<br />

unterbringen.<br />

Zum Geräteumfang gehören zudem zwei<br />

leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus, mit<br />

denen auch lang andauernde Markieraufgaben<br />

ohne Unterbrechung abgearbeitet<br />

werden können. Stolperfallen durch Stromoder<br />

Druckluftkabel und Arbeitsunfälle<br />

durch herkömmliche Schlagzahlen werden<br />

so vermieden.<br />

Klares Markierbild<br />

Die Schlagstärke des speziell für die mobile<br />

Kennzeichnung entwickelten Schlagmagneten<br />

kann individuell auf das zu markierende<br />

Material und auf die gewünschte Markiertiefe<br />

angepasst werden. Markiert werden<br />

können nahezu alle Materialien – neben<br />

Edelstahl bis hin zu gehärtetem Stahl auch<br />

Kunststoffe und Leichtmetalle wie Aluminium.<br />

Bei nachträglichen Bearbeitungen der<br />

gekennzeichneten Werkstücke u. a. durch<br />

Sandstrahlen oder Lackieren bleibt die Markierung<br />

meist sichtbar.<br />

Die hohe Qualität des Markierbildes ist<br />

auf die stabile und langlebige Mechanik des<br />

Handmarkierers zurückzuführen. So hat er<br />

stabile, präzise Linearführungen in X- und<br />

Y-Richtung, die doppelt geführt sind. Im<br />

Vergleich zu Systemen mit einer Pendelachse<br />

können mit dem FlyMarker mini dadurch<br />

mehrzeilige Markierungen präzise und verzugsfrei<br />

durchgeführt werden. Das Markier-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Markieren & Kennzeichnen K 39<br />

feld mit einer Größe von 65 mm x 30 mm<br />

ist vollständig ausnutzbar. Durch einen<br />

durchgehenden, robusten Grundträger mit<br />

integriertem Stellwinkel wird die Steifigkeit<br />

der Mechanik weiter erhöht.<br />

Software erleichtert die Bedienung<br />

Die übersichtlich gestaltete Software des<br />

Handmarkierers, die in zahlreichen Sprachen<br />

vorliegt, unterstützt eine intuitive und einfache<br />

Bedienung. Aktuelle Prozessortechniken<br />

ermöglichen eine schnelle Navigation<br />

und kurze Zugriffszeiten auf die verschiedenen<br />

Markierbefehle. Hilfreiche Variablen wie<br />

Zeit, Datum oder Autonummerierung sind<br />

bereits im Standard-Lieferumfang enthalten.<br />

Über eine Vorschaufunktion können erstellte<br />

Markierdateien vor der Markierung im<br />

hochauflösenden LC-Farbdisplay angezeigt<br />

werden. Das hilft, Fehlmarkierungen zu vermeiden.<br />

Der interne Speicher des Handmarkiersystems<br />

kann mehrere hundert Markierdateien,<br />

Fonts und Logos aufnehmen, die über die<br />

am Gerät vorhandenen USB-Schnittstellen<br />

importiert oder exportiert werden können.<br />

An die Schnittstellen lässt sich daneben optionales<br />

Zubehör, wie ein Barcodescanner,<br />

anschließen. Auf diese Weise kann ein Barcode<br />

sicher und schnell eingelesen und in<br />

Klarschrift auf ein Bauteil markiert werden.<br />

Weitere Ausrüstungen<br />

Zwei Prismen am Aufstellfuß des Handmarkiersystems<br />

FlyMarker mini dienen zur einfachen<br />

radialen und axialen Markierung von<br />

Rundteilen. Höhenunterschiede von bis zu<br />

5 mm können dabei ausgeglichen werden,<br />

wodurch auch auf unebenen Bauteilen eine<br />

konstante Markiertiefe erreichbar ist. Für<br />

spezielle Anwendungsfälle, wie das stirnseitige<br />

Markieren von Rundteilen, steht eine<br />

umfangreiche Zubehörpalette zur Wahl.<br />

Über Gewindebohrungen im Stellwinkel lassen<br />

sich zudem anwendungsspezifische<br />

Vorrichtungen anschrauben.<br />

K<br />

(sm 151202647)<br />

« KONTAKT<br />

Markator Manfred Borries GmbH<br />

Bunsenstraße 15<br />

71642 Ludwigsburg<br />

Tel. +49 7144 8575-0<br />

www.flymarker.de<br />

www.markator.de<br />

KASTO ERÖFFNET<br />

NIEDERLASSUNG IN SINGAPUR<br />

Achern. Der badische Säge- und Lagertechnikspezialist<br />

Kasto hat eine Niederlassung in Singapur<br />

eröffnet. Das Unternehmen möchte von hier<br />

aus seine Präsenz auf dem südostasiatischen<br />

Markt verstärken. Für die Kunden in der Region<br />

hat das ganz klare Vorteile: einen noch umfassenderen<br />

und persönlicheren Service, kurze Reaktionszeiten<br />

und kompetente Beratung vor Ort.<br />

Mit der neuen Niederlassung reagiert Kasto auf<br />

die wachsende Bedeutung der internationalen<br />

Märkte, vor allem in Südostasien: Der Umsatzanteil,<br />

den das Unternehmen im Ausland erzielt,<br />

steigt seit Jahren kontinuierlich an. Lag dieser<br />

2013 noch bei 44,6 %, waren es 2014 bereits<br />

54,3 %. Das Unternehmen besitzt bereits Tochtergesellschaften<br />

in England, Frankreich und den<br />

USA. »Südostasien ist für uns schon lange ein<br />

wichtiger Markt mit einem stetigen Wachstum«,<br />

berichtet Armin Stolzer, der als geschäftsführender<br />

Gesellschafter den Familienbetrieb in fünfter<br />

Generation leitet. »Wir sind in der Region bereits<br />

seit 1991 aktiv und haben hier viele langjährige<br />

Kunden. Da war es für uns naheliegend, hier eine<br />

eigene Niederlassung zu gründen, um unsere<br />

Position weiter zu festigen.«<br />

Zahlreiche Kunden waren auch zur offiziellen<br />

Eröffnung des neuen Standorts Ende Oktober ins<br />

»German Center Singapore« geladen. Das Büround<br />

Geschäftszentrum der Landesbank Baden-<br />

Württemberg verfügt über Räumlichkeiten und<br />

Infrastruktur speziell für deutsche Unternehmen.<br />

www.kasto.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(jp)/SE/mh (sm 151202827)<br />

AUS FÜR BLUME STAHLSERVICE<br />

Mülheim/Ruhr. Im Rahmen seiner Geschäftsstrategie<br />

wird Tata Steel sich künftig noch stärker<br />

auf das Geschäft mit Flachstahl konzentrieren und<br />

in diesem Zuge die Blume Stahlservice GmbH mit<br />

Sitz in Mülheim an der Ruhr schließen. Das Unternehmen<br />

ist als Teil des Distributionsnetzwerks von<br />

Tata Steel auf dem europäischen Festland primär<br />

im Bereich der Distribution von Grobblechen tätig.<br />

Laut Pressemitteilung des Stahlkonzerns waren<br />

bis zuletzt große Anstrengungen unternommen<br />

worden, eine nachhaltige Zukunft des Unternehmens<br />

zu sichern. Mitte Oktober wurde den Mitarbeitern<br />

des Unternehmens jedoch mitgeteilt, dass<br />

diese Bemühungen eine Schließung nicht verhindern<br />

konnten.<br />

Die Entscheidung, diese Geschäftstätigkeit einzustellen,<br />

folgt einem erheblichen Rückgang in<br />

der Nachfrage und dem Preisniveau von Grobblechen,<br />

der Hauptproduktgruppe von Blume. Die<br />

Aktivitäten in Mülheim werden nun in den kommenden<br />

Monaten kontinuierlich verringert, was<br />

sich auf bis zu 50 Arbeitsplätze auswirken wird.<br />

Das Produktportfolio für Flachstahl, das Tata<br />

Steel seinen Kunden auf dem deutschen Markt<br />

anbietet, bleibt von dieser Entscheidung unberührt.<br />

Auch bestehende Verträge zwischen Blume<br />

und seinen Kunden werden erfüllt. Tata Steel wird<br />

während des gesamten Prozesses eng mit den<br />

Mitarbeitern und ihrem Betriebsrat in Mülheim an<br />

der Ruhr zusammenarbeiten und ihnen weitere<br />

Unterstützung anbieten. Die konsequente Beachtung<br />

aller Arbeitnehmerschutzrechte und die<br />

Berücksichtigung der sozialen Interessen habe für<br />

das Unternehmen oberste Priorität, hieß es.<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

K<br />

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MUSS WS(Jp)/SE/mh (sm 151202768)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


40 K Markieren & Kennzeichnen<br />

GROSSAUFTRAG: LEITUNGS ROHRE<br />

ZUR GASVERSORGUNG<br />

Essen. ThyssenKrupp Schulte aus der Business Area Materials Services hat<br />

für den Bau einer Pipeline knapp 10.000 t (ca. 37.000 m, Nennweite 800 mm)<br />

Leitungsrohre mit spezieller Kunststoffumhüllung sowie 57 entsprechende<br />

Rohr bögen geliefert. Die Pipeline verbindet den Untergrundgasspeicher, UGS<br />

Katharina, mit der zentralen Erdgasleitung JAGAL im Bundesland Sachsen-<br />

Anhalt und befindet sich kurz vor der Fertigstellung. Die Erdgasspeicher<br />

Peissen GmbH (EPG), ein Gemeinschaftsunternehmen der VNG Gasspeicher<br />

GmbH und der GAZPROM Germania GmbH, ist als Projekt- und Betreibergesellschaft<br />

für die Errichtung und den Betrieb des UGS Katha rina zuständig.<br />

Nach der Bauabnahme im Jahr 2017 bietet der Speicher ein Versorgungsvolumen<br />

von fast 600 Mill. m³ Erdgas. Das entspricht einer Energiemenge<br />

von 6,52 Mrd. kWh. »Die Infrastruktur spielt bei der Versorgung von Erdgas<br />

eine wichtige Rolle, daher waren die Kundenanforderungen an Werkstoffe,<br />

Toleranzen und Qualität sehr hoch«, erklärte Cay-Hubertus Fink, Projektleiter<br />

von ThyssenKrupp Schulte Leipzig. Die Lieferung erfolgte just-in-time per<br />

Lkw-Transport und in enger Abstimmung mit dem Hersteller, der Salzgitter<br />

Mannesmann Großrohr GmbH. Insgesamt wurden 500 Lkw benötigt, um die<br />

10.000 t Rohre nach Sachsen-Anhalt zu liefern. Für ThyssenKrupp Schulte<br />

war es eine der größten Rohrlieferungen in der Geschichte des Unternehmens.<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

K<br />

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<br />

• Ytterbium-dotierter Faserlaser<br />

• Laserschutzklasse I<br />

• Hohe Lebensdauer >100.000h<br />

• Markierbereich 100 x 100 mm<br />

• Arbeitsfeld 365 x 440 mm<br />

• Hohe Markierqualität<br />

• Logos, Texte, Codes<br />

• Zahlreiche Optionen<br />

Am Bruch 21 - 23<br />

42857 Remscheid<br />

www.sic-marking.de<br />

MUSS WS(jp)/SE/mh (sm 1512027354)<br />

<br />

<br />

<br />

• akkubetrieben<br />

• Steuerung integriert<br />

• keine Kabel<br />

• mit Transportkoffer<br />

<br />

<br />

<br />

Integrierbare Nadelmarkierer<br />

für Fertigungsanlagen<br />

Tragbare Nadelmarkierer<br />

für mobile Anwendungen<br />

Stationäre Nadelmarkierer<br />

für Arbeitsplätze<br />

SIC Marking GmbH - Industrielle Kennzeichnung<br />

Tel. 02191-46240 - 0<br />

Fax 02191-46240-40<br />

info@sic-marking.de<br />

NEU: STUDIENGANG GEBÄUDEHÜLLE<br />

Rosenheim. Gebäudehüllen sollen heute energetisch optimiert sein, sie<br />

müssen bestimmte funktionale Anforderungen erfüllen. Die Planung und<br />

Konstruktion solch optimierter Gebäudehüllen ist eine komplexe Aufgabe<br />

für speziell ausgebildete Ingenieure. Hier setzt die Studienrichtung »Gebäudehülle«<br />

der Fachhochschule Rosenheim an.<br />

Die Studienrichtung ist in Deutschland bislang einzigartig. Sie kann an der<br />

Fachhochschule Rosenheim ab dem dritten Semester eingeschlagen werden.<br />

14 Studenten haben sich bisher dafür entschieden. Die in enger Abstimmung<br />

mit der Industrie entwickelten Studieninhalte sind praxisnah und generalistisch.<br />

Schwerpunkte liegen in den Bereichen Konstruktion, Bauteile, Materialeinsatz,<br />

Solar- und Regelungstechnik, Projektsteuerung, Fertigung sowie<br />

Sanierung und Brandschutz. »Im Tagesgeschäft meines Fachbetriebs für<br />

Metallbedachungen und -fassaden habe ich irgendwann festgestellt, dass<br />

Planer und Architekten mehr Unterstützung erwarten und auch benötigen.<br />

Sie setzen Fachwissen voraus, das weit über das eines Meisters oder Bauingenieurs<br />

hi nausgeht. Die Anforderungen an die Gebäudehülle sind enorm<br />

gestiegen«, so Johannes Binder, Inhaber der Binder und Sohn GmbH in Ingolstadt,<br />

Initiator und Vorsitzender des Fördervereins der Studienrichtung.<br />

www.fh-rosenheim.de<br />

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mh/WS/SE/mh (sm 150101521)<br />

EFFIZIENZ-PREIS NRW 2015 VERLIEHEN<br />

Essen. Der mit insgesamt 15.000 € dotierte Effizienz-Preis NRW 2015 ging<br />

in diesem Jahr an drei mittelständische Preisträger. Ausgezeichnet wurde die<br />

AfB gGmbH aus Essen, Europas erstes gemeinnütziges IT-Systemhaus, für<br />

ihren innovativen Wiederverwertungs ansatz für IT Hardware, der Spezialschmierstoffhersteller<br />

CARL BECHEM GmbH aus Hagen für das ressourcenschonende<br />

Beschichtungsverfahren in der Kaltmassivumformung und Dörken<br />

MKS-Systeme aus Herdecke für ein neuentwickeltes Konzept für den Hochtemperaturkorrosionsschutz<br />

in der Stahlverarbeitung.<br />

www.effizienzpreis-nrw.de<br />

K<br />

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WS(Jp)/SE/mh (sm 151202785)<br />

NEUE FARBTÖNE FÜR PULVERBESCHICHTUNGEN<br />

Köln. Axalta Coating Systems, ein weltweit führender Anbieter von Flüssigund<br />

Pulverlacken, hat seine Fine Textured Collection aus der Reihe Alesta AP<br />

ausgebaut. Mit den 30 neuen, inspirierenden Farbtönen sind die Architekturfarben<br />

in Polyesterqualität zukünftig in 110 verschiedenen RAL-Farben erhältlich.<br />

Axalta ist der erste Lackhersteller, der eine exklusive Farbpalette mit feinstrukturierten<br />

Oberflächen in Matt-Optik der Architekturbranche anbieten kann.<br />

www.axaltacoatingsystems.com<br />

K<br />

/<br />

WS(CH)/SE/mh (sm 150802216)<br />

DIE PERFEKTE WABE: INNOVATIVES<br />

ANTIRUTSCH-MATERIAL<br />

Isernhagen. Die Verpackungs- und Ladungs sicherungsprofis Nordpack aus<br />

Isernhagen er weiterten ihre SAFETYgrip-Produktfamilie um ein neues Antirutschmaterial:<br />

SAFETYgrip comb. Die wabenförmige, beidseitige Antirutschbeschichtung<br />

dient dazu, biaxiale Rutschkräfte in der Ladeeinheit in allen Richtungen<br />

gleichmäßig aufzunehmen und abzubauen. Die spezielle Struktur der<br />

Beschichtung ermöglicht eine geringe Papiergrammatur von nur 100 g/m² und<br />

wird erfolgreich bei der Palettierung von Kartons verwendet. Das Wabenmaterial<br />

der SAFETYgrip comb ist auch durch Packroboter oder Palettiermaschinen<br />

problemlos einzusetzen. SAFETYgrip comb ist zu 5.000 Bögen auf Palette in den<br />

Formaten 700 x 1.000 mm, 940 x 1.140 mm und 1.140 x 1.140 mm lieferbar.<br />

www.nordpack24.de/MULTI-Cargo-Systemverpackung/<br />

SAFETYgrip-Palettensicherung<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/ mh (sm 151202762)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Verzinken K 41<br />

COATING-SYSTEME AUCH FÜR<br />

NORD- UND OSTDEUTSCHLAND<br />

ERHÄLTLICH<br />

Kirchheim Teck. Der Herbst 2015 ist bunt. Ab<br />

sofort ist das innovative Korrosionsschutzkonzept<br />

ZINKPOWER ® Coating der Kopf-Gruppe auch in<br />

den Regionen Sachsen-Anhalt und Brandenburg<br />

erhältlich. Damit folgt der Korrosionsschutzspezialist<br />

der Nachfrage des Marktes.<br />

Seit über einem Jahr wird das Farbschutzsystem<br />

bereits an den Norddeutschen Standorten der<br />

Gruppe erfolgreich angeboten. Es vereint auf un -<br />

komplizierte Art Langzeitschutz und Ästhetik. Die<br />

hochwertigen Coating-Lösungen ZINKPOWER ®<br />

Standard, Premium und Extreme sind exklusiv<br />

erhältlich, der Service erfolgt aus einer Hand:<br />

Dabei wird die Feuerverzinkung nach DIN EN ISO<br />

1461 ausgeführt, die darauf folgende Beschichtungsart<br />

wird auf die jeweiligen Anforderungen<br />

der Korrosivitätskategorie abgestimmt und ist<br />

durch renommierte Forschungsinstitute geprüft.<br />

ZINKPOWER Coating Schopsdorf im gleichnamigen<br />

Genthiner Ortsteil liegt im Herzen der<br />

östlichen Feuerverzinkungswerke der Gruppe –<br />

Calbe, Braunschweig, Berlin und Bernau sowie Tor<br />

Perfekter<br />

Korrosionsschutz mit<br />

Farbakzenten die<br />

auffallen.<br />

an Tor mit dem bestehenden Standort Schopsdorf.<br />

Der direkte Anschluss an die Autobahn A2 ermöglicht<br />

eine gute Erreichbarkeit. Kurze Transportwege<br />

zu den verbundenen Werken, interne Lkw-Touren<br />

und fachlich ausgebildetes Personal sichern<br />

sowohl beim Prozess des Verzinkens als auch in<br />

der Pulverbeschichtung die Qualität und kurze<br />

Lieferzeiten. Die neue Pulverbeschichtungsanlage<br />

ist für Stahl- und Aluminiumteile mit maximalen<br />

Abmessungen bis 10 m x 1,2 m x 3 m ausgelegt.<br />

Die Farbsysteme ZINKPOWER ® Standard, Premium<br />

und Extreme bieten perfekten Korrosionsschutz,<br />

in dekorativer Optik mit unbegrenzter<br />

Farbvielfalt, für eine hohe Lebensdauer der Stahlelemente.<br />

www.es-wird-bunt.de<br />

K<br />

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(Foto: ZInkpower)<br />

WS(Jp)/SE/WS (sm 151202849)<br />

ZWEI »INITIATIVE ZINK«-<br />

MITGLIEDER EMAS-ZERTIFIZIERT<br />

Düsseldorf. Vor 20 Jahren führten europaweit<br />

die ersten Unternehmen das Umweltmanagementsystem<br />

EMAS ein. EMAS steht für Eco-Management<br />

and Audit Scheme und gilt als das<br />

umfangreichste Umweltmanagement- und Um -<br />

weltauditsystem. Von den über 3 Mill. Unternehmen<br />

in Deutschland waren Ende 2014 1.223 im<br />

EMAS-Register eingetragen – zumeist Mittelständler.<br />

Zwei davon sind Mitgliedsunternehmen<br />

der Initiative Zink: die Befesa Steel Services GmbH<br />

mit ihrem Standort in Freiberg und die Wiegel<br />

Gruppe mit Hauptsitz in Nürnberg.<br />

www.initiative-zink.de<br />

K<br />

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mh/SE/WS (sm 151202678)<br />

DEUTSCHER VERZINKERPREIS 2015<br />

Düsseldorf. Zum 14. Mal hat der Industrieverband<br />

Feuerverzinken den mit 15.000 € dotierten<br />

Deutschen Verzinkerpreis für Architektur und<br />

Metallgestaltung verliehen. 55 überwiegend<br />

hochwertige Einreichungen zeugen von der<br />

Bedeutung und der Resonanz des Preises in der<br />

Fachwelt. Sie zeigen das breite Anwendungsspektrum<br />

von feuerverzinktem Stahl und die wachsende<br />

Bedeutung des Feuerverzinkens vor allem<br />

unter den Aspekten Nachhaltigkeit, Dauerhaftigkeit<br />

und Ästhetik. Es wurden insgesamt fünf Preise<br />

und drei Anerkennungen verliehen, die sich auf<br />

die Kategorien Architektur und Metallgestaltung<br />

aufteilten.<br />

Der erste Preis für Architektur ging an die HHS<br />

Planer und Architekten AG, Kassel, für die Umnutzung<br />

eines Hamburger Flakturmes aus dem Jahre<br />

1943 zu einem »Energiebunker«. Den ersten Preis<br />

für Metallgestaltung erhielten das Atelier Eisenzeit<br />

– Alfred Bullermann, Friesoythe, für das<br />

Schlüsselkreuz der St. Elisabeth Kapelle, Friesoythe.<br />

Zahlreiche weitere herausragende Projekte<br />

wurden prämiert bzw. anerkannt, so das Forschungsgewächshaus<br />

Campus Riedberg, das<br />

Druck- und Versandzentrum des LZfD Karlsruhe,<br />

die Grundschule am Wasserturm, Karlsruhe, eine<br />

Hängebrücke im Dschungel Sri Lankas und mehr.<br />

www.feuerverzinken. com<br />

K<br />

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WS(Jp)/SE/mh (sm 151202809)<br />

NEUE FEUERVERZINKEREI<br />

IN GRABEN<br />

Graben. Nach nur fünfmonatiger Bauzeit konnte<br />

die neue Feuerverzinkerei Graben der WIEGEL-<br />

Gruppe bereits im Oktober 2014 ihren Probebetrieb<br />

aufnehmen. Auf dem 12.000 m² großen<br />

Areal werden nun in der hochmodernen 7-m-Anlage<br />

zukünftig Stahlteile aller Art feuerverzinkt<br />

und damit dauerhaft korrosionsgeschützt. Durch<br />

die direkte Anbindung an die B17 ist das Werk für<br />

Kunden im Großraum Augsburg gut erreichbar.<br />

Mit der Feuerverzinkerei Graben hat die WIE-<br />

GEL-Gruppe ihren 27. Standort in Deutschland<br />

eröffnet.<br />

www.wiegel.de<br />

K<br />

/<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Oktober 2015<br />

WS(CH)/SE/ (sm 150802209)<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland hat im Oktober im Vergleich zum<br />

Vorjahresmonat um knapp 3 % zugelegt,<br />

nachdem sie im Vormonat noch um 4 % niedriger<br />

ausgefallen war. Für die Periode Januar<br />

bis Oktober 2015 ergibt sich kumuliert im Vergleich<br />

zum Vorjahr ein kleines Plus von 0,3 %.<br />

Die effektive Kapazitätsauslastung erreichte<br />

einen hohen Wert von 88 %, verglichen mit<br />

einem globalen Durchschnitt von 72 %.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


42 K Verzinken<br />

Richtige Balance zwischen<br />

Innovation und Bewahrung<br />

130 Jahre The Coatinc Company<br />

Bochum. In über 130 Jahren hat sich The Coatinc Company (TCC) von<br />

einer regional ansässigen Verzinkerei zu einer Unternehmensgruppe<br />

mit 19 eigenen Tochtergesellschaften in Europa entwickelt. 1885 – zu<br />

Zeiten der »Siegener Actiengesellschaft« – hätte sehr wahrscheinlich<br />

kaum jemand gedacht, dass man im 21. Jahrhundert immer noch<br />

»Träume veredelt«, wie der Claim des Oberflächenveredlers TCC lautet.<br />

Paul Niederstein, Geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der<br />

Geschäftsführung von The Coatinc Company, über die Herausforderung,<br />

eine Unternehmensgruppe mit langer Tradition in die Zukunft zu führen.<br />

(Bild: TCC)<br />

Die breite Verfahrenspalette der Unternehmensgruppe<br />

– von A wie Anodisierung<br />

bis Z wie Zinklamellenverfahren – wurde bis<br />

heute an den Standorten der Gruppe in<br />

Deutschland, den Niederlanden und Belgien<br />

sowie den weiteren zwölf Beteiligungen (in<br />

Tschechien, der Slowakei, der Türkei, Mexiko<br />

und Kalifornien) stark erweitert. Dabei hat<br />

es im Laufe der Firmengeschichte auch an -<br />

dere Zeiten gegeben: Unterschied liche Krisen<br />

stellten das Unternehmen immer wieder<br />

auf die Probe. Eine besondere Herausforderung:<br />

Qualität, Leidenschaft und Innovation<br />

in schwierigen Zeiten zu garantieren. Aber<br />

in erster Instanz galt es, das Familienunternehmen<br />

zu erhalten und Arbeitsplätze zu<br />

sichern.<br />

Werner Niederstein war von 1945 bis<br />

1977 Vorstandsvorsitzender der Siegener<br />

AG (SAG). Sein Sohn Klaus Niederstein,<br />

4. Generation, trat 1964 in das Unternehmen<br />

ein. 1992 kam es zur Gründung der<br />

Siegener Verzinkerei Holding GmbH. Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung war Klaus<br />

Niederstein. Unter seiner Leitung konnte das<br />

Unternehmen durch Innovationen und In -<br />

vestitionen weiter wachsen. Mehrere Standorte<br />

kamen hinzu – auch heute noch tragende<br />

Säulen der TCC. 2004 trat sein Sohn<br />

Paul Niederstein in das Unternehmen ein,<br />

drei Jahre später übergab der Vater die Führungsverantwortung<br />

schließlich ganz an den<br />

Sohn.<br />

Paul Niederstein, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung<br />

von The Coatinc Company Holding<br />

GmbH (TCC)<br />

Hätten Sie mit dem jetzigen Status zu<br />

Ihrer Eintrittszeit gerechnet?<br />

Mein Einstieg war mühsam. Er geschah<br />

in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld.<br />

Elf Jahre Baurezession nach dem Boom der<br />

Wiedervereinigung lagen hinter uns und<br />

damit die große Herausforderung, die Gruppe<br />

neu aus- und aufzurichten. Eine Reihe<br />

tiefgreifender, operativer Veränderungen<br />

und Sparmaßnahmen zeigten schnell Erfolge.<br />

Besonders der klare Fokus auf den »Kundennutzen«<br />

gab den Ausschlag für die Neuausrichtung.<br />

Die Profitabilität wurde gesteigert<br />

und die Eigenkapitalquote verbessert.<br />

Diese liegt noch heute über dem Durchschnitt.<br />

Was mir persönlich bei allen Maßnahmen<br />

sehr half: Ich konnte stets meine<br />

eigenen Vorstellungen und Ideen einbringen<br />

und mein Vater brachte mir viel Vertrauen<br />

entgegen. Der Verantwortung, ein Familienunternehmen<br />

zu führen, bin und war ich mir<br />

stets bewusst. Denn Werte zu erhalten,<br />

gleichzeitig aber innovativ zu denken und<br />

neue Wege zu gehen, ist eine große Herausforderung.<br />

Vor welchen Entwicklungen und Herausforderungen<br />

steht TCC heute?<br />

»Träume veredeln« klingt anspruchsvoll<br />

und ist es auch, denn der Markt ist gnadenlos.<br />

Deswegen mussten wir uns neu definieren<br />

und unsere Ausrichtung ändern – eine<br />

Grundvoraussetzung für längerfristige, teils<br />

Jahre andauernde »Veränderungsprozesse«.<br />

Die Zahlen und Erfolge zeigen heute: Wir<br />

haben in der Vergangenheit oft die richtigen<br />

Entscheidungen getroffen, uns gut aufgestellt<br />

sowie das nötige Quäntchen Glück<br />

gehabt.<br />

Welche Eigenschaften assoziieren Sie mit<br />

der TCC als Familienunternehmen?<br />

Allem voran bestimmt unsere Unternehmenskultur<br />

den Umgang mit Kunden und<br />

Mitarbeitern. Wir müssen uns immer wieder<br />

unserer Herkunft und Verantwortung be -<br />

wusst werden. Erhalt und Schutz anvertrauter<br />

Werte sowie ein ausgewogenes Verhältnis<br />

zum Risiko sind hier ein vernünftiger<br />

Schlüssel. Auch unsere selbst entwickelte<br />

Mission/Vision und Unternehmensphilosophie<br />

sind uns sehr wichtig: TCC bietet vielschichtige<br />

Verfahren der Oberflächenveredelung<br />

und komplementäre Dienstleistungen<br />

an. Das Ziel ist, mit den Kunden nicht<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Verzinken K 43<br />

nur eine Geschäftsbeziehung aufzubauen,<br />

sondern sich so gut wie möglich um ihre<br />

Produkte zu kümmern und sich mit ihnen zu<br />

»vernetzen«. Umfangreiche Beratung und<br />

Planung bis hin zu Lieferung, Aufbau und<br />

Wartung der Projekte: Dies bezeichnen wir<br />

als Full-Service und dabei ist es unerheblich,<br />

um welches der insgesamt zehn Oberflächenveredelungsverfahren<br />

es sich handelt.<br />

Was unserer Ansicht nach zählt, ist die Art<br />

und Weise der Kundenbeziehung. Wir streben<br />

eine Partnerschaft an, wo beide Seiten<br />

ihre Interessen einbringen können und sollten.<br />

Wo erkennen Sie die größten Wachstumschancen<br />

und -märkte?<br />

Wenn wir über Wachstum sprechen, so<br />

verfolgen wir das von uns in 2007 / 2008<br />

entwickelte »Drei-Säulen-Modell«. In erster<br />

Instanz beinhaltet es die weitere Positionierung<br />

und Festigung des Kerngeschäfts und<br />

die Generierung von Kontakten auf internationalen<br />

Märkten zum Zwecke weiterer<br />

Expansion, in zweiter Instanz die Weiterentwicklung<br />

der eigenen Dienstleistungen und<br />

Verfahren. Die letzte Säule beinhaltet unserer<br />

Ansicht nach großes Potenzial. Es ist ein<br />

neues Geschäftsmodell, über das es noch zu<br />

früh ist, im Detail zu sprechen.<br />

Worin bestehen für Sie die größten He -<br />

rausforderungen? Welchen Traum wollen Sie<br />

in Zukunft veredeln?<br />

The Coatinc Company hat in 130 Jahren<br />

viel überstanden. Losgelöst von allen »externen«<br />

Entwicklungen wünsche ich mir eine<br />

Art Alleinstellungsmerkmal, durch welches<br />

Kunden und Wettbewerber The Coatinc<br />

Company anders wahrnehmen und dass wir<br />

nicht nur Beschichter und Feuerverzinker<br />

sind, sondern dass wir Probleme ganzheitlich<br />

verstanden haben und diese von A bis Z<br />

zu lösen wissen. Für den Erfolg des Unternehmens<br />

arbeiten unsere Mitarbeiter tagtäglich<br />

mit vollem Einsatz. Damit werden<br />

sich sicherlich – auch und gerade in der<br />

Zukunft – noch viele Träume veredeln lassen.<br />

(sm 151202808) K<br />

« KONTAKT<br />

The Coatinc Company Holding GmbH<br />

Carolinenglückstraße 6 – 10<br />

44793 Bochum<br />

Tel. +49 234 52905-0<br />

www.coatinc.com<br />

Stahlmarkt 2016<br />

20. Handelsblatt Jahrestagung | 16. und 17. Februar 2016, Düsseldorf<br />

Digitalisierung,<br />

Innovationsdruck und<br />

die Auswirkungen<br />

der UN-Klimakonferenz<br />

Hier passiert die Zukunft<br />

des Stahlmarktes<br />

Diskutieren Sie u. a. mit diesen Meinungsführern:<br />

Dr.-Ing. Reinhold Achatz, ThyssenKrupp AG<br />

Dr. rer. soc. Karlheinz Blessing,<br />

AG der Dillinger Hüttenwerke und Saarstahl AG<br />

Burkhard Dahmen, SMS group GmbH<br />

Prof. Dr. Michael Süß,<br />

Georgsmarienhütte Holding GmbH<br />

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Salzgitter AG<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Dr. Stephan Krein, Verbundnetz Gas AG<br />

Dr.-Ing. Karl-Ulrich Köhler, Tata Steel Europe Ltd.<br />

Ali Pandir, Erdemir Group<br />

Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft,<br />

Arbeit, Energie und Verkehr Saarland<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gisbert Rühl, Klöckner & Co SE<br />

Dipl.-Ing. Frank Schulz,<br />

ArcelorMittal Germany Holding GmbH<br />

handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de 02 11.96 86 – 35 96<br />

Konzeption und Organisation:


Künstlerische<br />

Vorlagen,<br />

Zeichnungen oder<br />

Fotos können in<br />

individuelle,<br />

gelochte<br />

Fassadenoberflächen<br />

umgesetzt werden.<br />

Nachhaltig und wirtschaftlich: Die feuerverzinkte Blechfassade der Nordsternschule.<br />

(Fotos: RMIG)<br />

Bildgebende Perforation<br />

Feuerverzinkte Blechfassade der Nordsternschule<br />

in Dänemark<br />

Düsseldorf. Die Nordstjerneskolen (Nordsternschule) im dänischen<br />

Frederikshavn ist ein Public-Private-Partnership-Projekt bei dem<br />

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit wesentliche Entscheidungskriterien<br />

waren. Die Dauerhaftigkeit der Materialien, die Minimierung des<br />

Energieverbrauchs und eine flexible Gestaltung, die auch den<br />

Anforderungen von morgen gerecht wird, standen im Fokus der Planer.<br />

Die Schule wurde gemäß der dänischen<br />

Bauvorschriften in die »low energy class<br />

2020« eingestuft, was ungefähr LEED Gold<br />

entspricht (Leadership in Energy and En -<br />

vironmental Design, ein System zur Klassifizierung<br />

ökologischen Bauens). Das zweigeschossige<br />

Schulgebäude mit einer Gesamtfläche<br />

von 14.000 m 2 dient der Vorschul-,<br />

Grund- und Oberschulausbildung für etwa<br />

1.200 Schüler. Alle Klassenzimmer werden<br />

mit Tageslicht versorgt und natürlich klimatisiert.<br />

Bei der Gestaltung des Schulkomplexes<br />

wollten die Architekten von Arkinord<br />

A/S und Arkitema Architects ein Umfeld<br />

schaffen, in dem Lehren, Lernen und gesellschaftliche<br />

Aktivitäten miteinander verbunden<br />

werden können.<br />

Individuell perforierte Fassade<br />

Die Fassadengestaltung der sternenförmigen<br />

Schule wurde jeweils von der Himmelsrichtung<br />

jedes Sternenarms inspiriert. Auf<br />

dem westlichen Arm sind die USA und<br />

Großbritannien dargestellt, während An -<br />

sichten von Skandinavien, Afrika, dem Mittleren<br />

Osten und dem Nordpol von den<br />

anderen Designs getragen werden. Riesige<br />

grafische Bilder von Wahrzeichen aus der<br />

ganzen Welt schaffen eine individuelle Fassadenbekleidung.<br />

Die Fassade besteht aus<br />

2 mm dicken Stahl blechen, die durch tausende,<br />

verschieden große Perforationen<br />

grafische Bilder ergeben und durch Feuerverzinken<br />

vor Korrosion geschützt werden.<br />

Eine von dem Lochblechhersteller RMIG<br />

entwickelte Technologie ermöglicht die<br />

Umsetzung künstlerischer Vorlagen, Zeichnungen<br />

und sogar Fotos in individuelle,<br />

gelochte Fassadenoberflächen. Die Feuerverzinkung<br />

verleiht der Fassade nicht nur<br />

eine hohe metallische Anmutungsqualität,<br />

sondern auch einen dauerhaften und robusten<br />

Oberflächenschutz, der insbesondere<br />

auch im Kantenbereich der vielen Perforationen<br />

optimal funktioniert und Korrosion<br />

sicher verhindert.<br />

Arbeitshilfen zur Ausführung<br />

feuerverzinkter Fassaden<br />

Feuerverzinkter Stahl darf in Deutschland für<br />

die Fassadentragkonstruktion, die Fassadenbekleidung<br />

und für Verbindungs- und Be festigungselemente<br />

im Fassadenbereich ein gesetzt<br />

werden und ist diesbezüglich normungstechnisch<br />

in DIN 18516-1 geregelt. Konstruktionsbeispiele<br />

für feuerver zinkte Fassadenunterkonstruktionen<br />

sowie weitere Anwendungsbeispiele<br />

und Ausschreibungstexte für<br />

Fassaden aus feuerverzinktem Stahl stehen<br />

unter www.feuerverzinken.com/ fassaden zur<br />

Verfügung.<br />

K<br />

(sm 151202588)<br />

« KONTAKT<br />

Institut Feuerverzinken GmbH<br />

Graf-Recke-Straße 82<br />

40239 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 690765-0<br />

www.feuerverzinken.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Verzinken K 45<br />

Mit Feuerverzinkung sind Schwerindustrieanlagen gut geschützt<br />

Düsseldorf. Die Feuerverzinkung von Stahl ist in der Chemie- und Prozessindustrie, in Kraftwerken und unter<br />

Tage ein bewährtes Korrosionsschutzverfahren – doch besonders im Kraftwerksbau ist das Verfahren bisher noch<br />

wenig verbreitet, wie die Initiative Zink in der Wirtschaftsvereinigung Metalle berichtet.<br />

Wenn es um<br />

Lebensdauer,<br />

Ressourceneffizienz<br />

und Umweltschutz<br />

geht, kann die<br />

Feuer verzinkung im<br />

Kraftwerksbau eine<br />

vielversprechende<br />

Alternative zur<br />

Farbbeschichtung<br />

sein.<br />

Dipl.-Ing. Ullrich Pfabe, Geschäftsführer<br />

der Züblin Stahlbau GmbH, erklärt dazu:<br />

»Durch den Baustellenbetrieb mit Zwischenlagerungen<br />

und -transporten sowie den<br />

Einfluss von Drittgewerken werden an die<br />

mechanische Beanspruchbarkeit sehr hohe<br />

Anforderungen gestellt. Farbbeschichteter<br />

Stahl, der in diesem Anwendungsfeld mo -<br />

mentan Standard ist, wird hierbei oft be -<br />

schädigt, was dann kostenintensive Nachbesserungen<br />

zur Folge hat.«<br />

In Bezug auf Lebensdauer, Ressourceneffizienz<br />

und Umweltschutz kann die Feuerverzinkung<br />

im Kraftwerksbau eine vielversprechende<br />

Alternative zur Farbbeschichtung<br />

sein: An der Stahloberfläche bildet sich<br />

beim Feuerverzinken eine Eisen-Zink-Legierung,<br />

die einen Korrosionsschutz bewirkt,<br />

der sich von anderen Verfahren unterscheidet.<br />

Feuerverzinkte Oberflächen sind nicht<br />

nur gegen Wind und Wetter, sondern auch<br />

optimal vor mechanischen Beanspruchungen<br />

geschützt. Selbst bei höherer Belastung<br />

beträgt die Schutzdauer in der Regel mehr<br />

als 25 Jahre. Ullrich Pfabe: »Gerade Kraftwerksbauten<br />

sind auf langfristige Investitionen<br />

mit Lebenszyklen von 40 Jahren und<br />

mehr ausgelegt. Die Kosten, die in dieser Zeit<br />

für die Instandhaltung und hier speziell für<br />

die Erneuerung des Anstrichs entstehen,<br />

spielen in den Wirtschaftlichkeitsrechnungen<br />

der Betreiber eine immer wichtigere Rolle.<br />

Die Feuerverzinkung kann hier enorm punkten.«<br />

Die Fachgemeinschaft Anlagen- und<br />

Kraftwerksbau des Deutschen Stahlbauverbands<br />

beschäftigt sich daher in einem Forschungsprojekt<br />

damit, das Langzeitverhalten<br />

von farbbeschichteten und feuerverzinkten<br />

Konstruktionen zu untersuchen. »Ziel ist<br />

nachzuweisen, dass der Unterhalt einer<br />

feuerverzinkten Konstruktion deutlich billiger<br />

ist, als den potenziellen Anwendern<br />

derzeit bewusst ist«, so Dr. Thomas Pinger,<br />

verantwortlich für Nachhaltigkeit und Innovationsmanagement<br />

bei Voigt & Schweitzer,<br />

die an dem Projekt beteiligt sind. »Die Er -<br />

gebnisse können dann auch eine Signalwirkung<br />

für andere Schwerindustrien wie den<br />

Bergbau oder die Chemieindustrie haben.«<br />

www.zink.de<br />

K<br />

/<br />

(Bild: industrieblick/fotolia.com)<br />

WS/SE/mh (sm 151202794)<br />

ES WIRD BUNT.<br />

FARBIGE AKZENTE UND DOPPELTER<br />

SCHUTZ FÜR IHREN STAHL<br />

info@es-wird-bunt.de, www.es-wird-bunt.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


46 K SteelArt<br />

(Foto: Rainer Viertlböck/courtesy Schirmer/Mosel)<br />

Helmut Jahn: Bauten 1975 – 2015<br />

Das Gesamtwerk fotografiert von Rainer Viertlböck<br />

München. Der amerikanisch-deutsche Stararchitekt Helmut Jahn prägt<br />

mit seinen aufsehenerregenden Bauten aus Stahl und Glas seit den<br />

1970er-Jahren die Metropolen der Welt. Nun hat der Architekturfotograf<br />

Rainer Viertlböck das Gesamtwerk des in Nürnberg geborenen Architekten<br />

fotografiert. Herausgekommen ist ein eindrucksvoller Werkkatalog.<br />

Von Chicago und Las Vegas bis Singapur<br />

und Shanghai, von München, Frankfurt<br />

und Berlin bis Tokyo – seit mehreren Jahrzehnten<br />

setzt Helmut Jahn spektakuläre<br />

Meilensteine einer futuristischen Architektur.<br />

Der Wolkenkratzer »City Spire« in New<br />

York, Frankfurts berühmter Messeturm,<br />

Berlins »Sony Center« oder »Suvarnabhumi<br />

Airport« in Bangkok sind aus den Stadtbildern<br />

nicht mehr wegzudenken. Es zeugt<br />

von einer außergewöhnlichen Verbindung,<br />

dass nun ein Fotograf fast das gesamte<br />

Werk eines Architekten dokumentiert hat.<br />

Was mit einem fotografischen Portrait der<br />

Münchner »Highlight Towers« begann,<br />

resultiert nun in dem großformatigen Buch<br />

»Helmut Jahn, Buildings 1975 – 2015« des<br />

Fotografen Rainer Viertlböck, erschienen im<br />

Verlag Schimer / Mosel. Der vielfach ausgezeichnete<br />

Fotograf Rainer Viertlböck versteht<br />

es wie kein anderer, die Idee hinter Helmut<br />

Jahns Bauten in atmosphärisch wirkungsvollen,<br />

wohl komponierten Aufnahmen sichtbar<br />

zu machen. Im Wechsel von Schwarz-Weiß-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


SteelArt K 47<br />

Ganz links: Leatop Tower, Guangzhou, 2012<br />

Links: CitySpire, New York City, 1989<br />

(Foto: Rainer Viertlböck/courtesy Schirmer/Mosel)<br />

»Helmut Jahn<br />

Buildings 1975 – 2015<br />

Photographs Rainer Viertlböck«<br />

Schirmer/Mosel Verlag, München 2015, Hrsg. von<br />

Nicola Borgmann, mit einem Text von Aaron Betsky,<br />

232 S., 184 Tafeln in Farbe und Duotone,<br />

ISBN 978-3-8296-0723-0 (Deutsch/Englisch), 68.00 €<br />

und Farbfotografien zeigt er die bahnbrechenden<br />

Architekturen in ihrer Umgebung,<br />

stellt den Panoramaaufnahmen aber auch<br />

kühne Ausschnitte gegenüber.<br />

Helmut Jahn gehört mit seinen auf Hochhäuser<br />

und Wolkenkratzer spezialisierten,<br />

postmodernen Entwürfen zu den wegwei-<br />

senden Figuren der Gegenwartsarchitektur.<br />

Der neu erschiene Werkkatalog präsentiert<br />

mit den eindrucksvollen Fotografien Viertlböcks<br />

ein bisher ungesehenes, dichtes visuelles<br />

Gesamtportrait von Jahns spektakulären<br />

Monumentalbauten und deren unverwechselbarer<br />

Glas-Stahl-Architektur, die mit<br />

kontinuierlichen Schlüsselelementen wie<br />

den geschwungenen Linien, der natürlichen<br />

Belichtung und Belüftung, der Farbigkeit<br />

und den weiten Räumen zu den architektonischen<br />

Vorbildern der internationalen Baukultur<br />

zählt.<br />

www.schirmer-mosel.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 151202628)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


48 K SteelArt<br />

Berliner Stahlkunst<br />

Broschüre des Stahl-Zentrums zeigt herausragende<br />

Architektur und Kunst im »politischen« Berlin<br />

Berlin. »Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele« – dieses viel<br />

bemühte Zitat von Pablo Picasso trifft ganz besonders auf das von Hektik<br />

geprägte politische Berlin zu. Das Düsseldorfer Stahl-Zentrum hat deshalb<br />

einige hervorragende Kunst und Architekturbeispiele aus Stahl in Berlin-<br />

Mitte und Umgebung ausgesucht. Sie zeigen auf sympathische Weise:<br />

Kunst und Architektur leben ebenso wie die Stahlindustrie von Kreativität<br />

und Inspiration. Den Weg zu den Werken weist die Broschüre »Kunst und<br />

Architektur aus Stahl in Berlin«.<br />

Es sind durchweg erste Adressen der<br />

internationalen Kunst- und Architekturszene,<br />

die in Berlin ihre Visitenkarte hinterlassen<br />

haben, so z. B. das wohl am besten<br />

sichtbare Werk, das Architektur und Stahl<br />

vereint: die Reichstagskuppel des Briten Sir<br />

Norman Foster. Unter den 80 Bewerbungen<br />

für den 1992 ausgeschriebenen Umbau des<br />

Reichtagsgebäudes hat sein Kuppelentwurf<br />

das Rennen gemacht. Die ca. 800 t schwere,<br />

dennoch aber filigran wirkende Stahlkonstruktion<br />

ist seither integraler Bestandteil<br />

des Berliner Stadtbildes.<br />

Ein etwas älteres, an ästhetischer Wirkung<br />

aber ungebrochenes Kunstwerk ist die<br />

Skulptur »Berlin« von Martin Matschinsky<br />

und Brigitte Matschinsky-Denninghoff. Kurz<br />

vor der Wende sind die Stahlröhren, die sich<br />

kunstvoll umschlingen, zugleich aber in der<br />

Mitte wie durchgeschnitten sind, 1987 auf<br />

dem Ku‘Damm installiert worden. Zwar<br />

formt die Konstruktion ein Tor, doch wurde<br />

daraus sehr schnell ein Symbol für das<br />

damals noch geteilte Berlin.<br />

Von beeindruckender Eleganz ist die Konstruktion<br />

des kanadischen Stararchitekten<br />

Frank O. Gehry für das Atrium der DZ Bank<br />

am Pariser Platz. Der gesamte Innenhof ist<br />

walfischförmig von einer Tragstruktur aus<br />

1.500 Dreieckscheiben überspannt, die von<br />

Edelstahlstäben eingefasst werden. Die<br />

2001 fertiggestellt Konstruktion hat eine<br />

spielerische Leichtigkeit, die sich anzusehen<br />

auf jeden Fall lohnt. Die Broschüre »Kunst<br />

und Architektur aus Stahl in Berlin« mit weiteren<br />

Werken und Informationen sowie<br />

einem Übersichtsplan, gibt es auf der Webseite<br />

des Stahl-Zentrums zum Download.<br />

www.stahl-online.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 151202666)<br />

(Jörg Sancho Pernas, Wikipedia, CC-BY-SA.3.0)<br />

(Mars 2002, Wikipedia, CC-BY-SA.3.0)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Nachbericht Blechexpo & Schweisstec K 49<br />

Blechexpo und Schweisstec –<br />

starkes Wachstum auf allen Ebenen<br />

Frickenhausen / Stuttgart. Was sich vorab schon ankündigte, hat<br />

das Fachmessenduo Blechexpo und Schweisstec nun eingelöst – und<br />

sowohl bei Ausstellerzahl, Messefläche und Fachbesuchern zugelegt.<br />

Die Broschüre ist als Down load<br />

auf www.stahl-online.de<br />

erhältlich.<br />

(Mogadir, Wikipedia, CC-BY-SA.3.0)<br />

Die 12. Blechexpo und 5. Schweisstec<br />

fanden diesmal vom 3. bis 6. November<br />

2015 in der Landesmesse Stuttgart bei<br />

zwar wirtschaftlich guten, jedoch politisch<br />

eher schwierigen Rahmenbedingungen<br />

statt. Mit zusammen 1.234 Ausstellern<br />

aus 36 Ländern sowie einer Brutto-Ausstellungsfläche<br />

von 90.000 m 2 und am<br />

Ende 38.136 Fachbesuchern aus 110 Na -<br />

tionen meldet der private Messeveranstalter<br />

und Marktentwickler P. E. Schall GmbH<br />

& Co. KG jedoch rundum Rekordzahlen.<br />

Damit ist das Messeduo erneut gewachsen.<br />

Der Messeveranstalter konnte bei allen<br />

wichtigen Kennzahlen der beiden Fachmessen<br />

Wachstum verzeichnen: So war<br />

die An zahl der Aussteller aus dem In- und<br />

Ausland um 7 % gewachsen, die Bruttoausstellungsfläche<br />

hatte um 6 % und die<br />

Fachbesucherzahl sogar um 14 % zugenommen.<br />

Das in dieser Höhe vom Veranstalter<br />

kaum erwartete Gesamtergebnis<br />

sei vor allem durch organische sowie qualitative<br />

Zuwächse gekennzeichnet. Zahlreiche<br />

Aussteller sprachen von einem sehr<br />

guten Messeerfolg bei Besucheraufkommen<br />

sowie Qualität der Anfragen und vor<br />

allen Dingen der Entscheidungsbefugnis,<br />

hieß es. Des Weiteren konnten viele der<br />

Alt- und Neuaussteller von überdurchschnittlich<br />

hohen Direktaufträgen an Altund<br />

Neukunden berichten.<br />

Weiterer Erfolgsgarant für die Messen<br />

sei die strikte Ausrichtung entlang der Prozessketten<br />

für die Blech-, Rohr- und<br />

Profilbe arbeitung, die vom Rohmaterial<br />

über die Bearbeitungstechnologien bis hin<br />

zum thermischen oder mechanischen Verbinden<br />

alle relevanten Aspekte einschließt.<br />

Die starke Position der beiden Messen<br />

will der Veranstalter auch in Zukunft noch<br />

ausbauen und in ihren jeweiligen Angebots-,<br />

Betätigungs- und Anwendungsbereichen<br />

organisch Stück für Stück weiterentwickeln.<br />

Dabei stehen, neben den<br />

Innovationen in den klassischen Bereichen<br />

thermisches und mechanisches Trennen,<br />

Stanzen und Umformen sowie thermisches<br />

und mechanisches Fügen, vor allem<br />

die weitere Automatisierung und die mit<br />

neuen Werkstoffen bzw. Materialkombinationen<br />

einher gehenden verbindungstechnischen<br />

Herausforderungen im Fokus.<br />

Die strategisch-fachliche Weiterentwicklung<br />

sei dabei auch auf die Er kenntnisse<br />

des erneut mit großem Erfolg durchgeführten<br />

und mit mehr als 700 Fachbesuchern<br />

bestens besuchten Blechexpo-/<br />

Schweisstec-Forums zurückzuführen. So<br />

seien die Vorträge zu Trenn- und Umformtechnik,<br />

Rohr- und Profilbearbeitung,<br />

Werkzeuge und Oberflächenbearbeitung<br />

auf großes Interesse der Fachleute aus<br />

allen Hierarchien gestoßen.<br />

Die nächste Doppel-Fachveranstaltung<br />

Blechexpo und Schweisstec findet statt<br />

vom 7. bis 10. November 2017 und belegt<br />

vo raussichtlich das gesamte Gelände der<br />

Landesmesse Stuttgart.<br />

Mit dem Ende der Blechexpo und der<br />

Schweisstec schließt das Messeunternehmen<br />

P. E. Schall GmbH &. Co. KG eigenen<br />

Aussagen zufolge ein höchst erfolgreiches<br />

Messejahr ab. Konnten bereits die Control<br />

– Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung,<br />

die Motek – Internationale<br />

Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung,<br />

Bondexpo – Internationale<br />

Fachmesse für Klebtechnologien<br />

und Fakuma – Internationale Fachmesse<br />

für Kunststoffverarbeitung in jeder Hinsicht<br />

mit Re kordzahlen glänzen, setzen die<br />

Blechexpo und die Schweisstec noch eins<br />

drauf! Turnusgemäß entfallen im nächsten<br />

Jahr die Fakuma und die Blechexpo,<br />

sodass 2015 als erfolgreichstes Geschäftsjahr<br />

in die Ge schichte der SCHALL-Gruppe<br />

eingeht.<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Neuer Schweißautomat<br />

macht Fertigung effizienter<br />

Müller-Mitteltal setzt auf Merkle-Schweißtechnologie<br />

Kötz/Baiersbronn-Mitteltag. Nicht nur in der Serienfertigung ist die<br />

Automatisierung unverzichtbar, auch in die Einzelfertigung hält sie immer<br />

häufiger Einzug. Bestes Beispiel, wie ein mittelständischer Hersteller von<br />

Trailern die Automatisierung von Schweißprozessen nutzt, ist das<br />

Unternehmen Müller-Mitteltal – das auf Schweißtechnologie made by<br />

Merkle setzt. Sein gesamtes Portfolio hat der Schweißexperte dabei gerade<br />

auf der Messe Schweisstec einem breiten Publikum vorgestellt.<br />

Der Markt für Logistiklösungen ist heute<br />

so individuell wie die Anforderungen in<br />

den unterschiedlichen Transportbranchen.<br />

Im Gegensatz zu Herstellern mit Standardprodukten<br />

hat Müller-Mitteltal dabei seit<br />

jeher auf kundenspezifische Anhängerlösungen<br />

gesetzt. Seit mehr als 70 Jahren ist<br />

der Trailerhersteller Müller-Mitteltal so zu -<br />

verlässiger Partner der Bauindustrie, des<br />

Schwerlastverkehrs und der Elektrizitätswirtschaft.<br />

Kunden sind u. a. Kommunalbetriebe,<br />

Entsorgungs- und Recyclingunternehmen<br />

sowie Speditionen.<br />

Kern der Unternehmensstrategie ist,<br />

modernste Fahrzeugtechnik zu einem überzeugenden<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis zu<br />

bieten. Dass dies auch in den heute hart<br />

umkämpften Märkten gelingt, bestätigen<br />

über 50.000 ausgelieferte Anhänger. Auf<br />

einer Fläche von 19.000 m 2 entwickeln und<br />

produzieren insgesamt 140 Mitarbeiter jährlich<br />

ca. 1.200 Serien- und Sonderfahrzeuge.<br />

Handwerkliche Tradition, zielorientierte Planung,<br />

ein solides, erfahrenes Management<br />

und laufende Investitionen in modernste,<br />

automatisierte Fertigungstechnologien sind<br />

dabei die Markenwerte von Müller-Mitteltal.<br />

Automatisches Längsnaht-Trägerschweißen<br />

mit Merkle-Technologie<br />

Durch den hohen Individualisierungsgrad<br />

der Produktlösungen und den kompromisslosen<br />

Anspruch auf höchste Qualität setzt<br />

Müller-Mitteltal auf Schweißtechnologie<br />

made by Merkle. Die neueste Investition in<br />

eine vollautomatische Merkle-Lösung zum<br />

Schweißen der Hauptrahmen ist bestes<br />

Beispiel der zukunftsorientierten Fertigungsstrategie.<br />

Mit dem Längsnaht-Trägerschweißautomaten<br />

von Merkle können<br />

Längsträger in variabler Länge beidseitig<br />

simultan und vollautomatisch geschweißt<br />

werden. Die Konstruktion ermöglicht eine<br />

hoch wirtschaftliche Lösung für das MIG/<br />

MAG- und PulseARC-Schweißen in verschiedenen<br />

Konturen der Kehl und I-Nahtvorbereitung.<br />

Die Werkstücke können dabei Doppel-T-Träger<br />

in Schwanenhalskonstruktion<br />

für Trailer-Auflieger sein, aber auch Kastenprofile<br />

für den Maschinen- und Kranbau.<br />

Neue Standards der<br />

wirtschaftlichen Fertigung<br />

Da fast jeder Träger aufgrund seiner kundenindividuellen<br />

Details ein Unikat ist, ging es<br />

bei der Investition in den neuen Schweißautomaten<br />

vor allem darum, neben höchster<br />

Qualität der Schweißnähte die Durchlaufzeit<br />

so niedrig wie möglich zu halten. Oliver Hartleitner,<br />

Geschäftsführer von Müller-Mitteltal:<br />

»Wir sind hier richtig begeistert. Durch die<br />

Kombination aus hoher Flexibilität, drei verschiedenen<br />

Sensorsystemen und vollautomatisierten<br />

Schweißprozessen senken wir unsere<br />

Produktionszeit der bis zu 12 m langen<br />

Träger ganz erheblich und amortisieren so<br />

die Investition im vorgegeben Zeitraum.«<br />

Merkle setzt in seiner Automatisierungslösung<br />

im wesentlichen auf folgende hoch<br />

effiziente Komponenten:<br />

Fahrbahn mit Fahrwerk. Das Fahrwerk ist für<br />

die Aufnahme von zwei Brennerkopfsystemen<br />

mit Abtastung und Nahtführung konstruiert.<br />

Durch den weiten Laufradabstand<br />

ist eine hohe Laufruhe und Stabilität des<br />

Fahrwerks sicher gestellt. Die Längsbewegung,<br />

angetrieben durch einen stufenlos<br />

regelbaren Getriebemotor, ist absolut stabil<br />

und wird über einen Tachogenerator über-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Nachbericht Blechexpo & Schweisstec K 51<br />

Der Längsnaht-Trägerschweißautomat von<br />

Merkle ermöglicht eine beidseitige,<br />

gleichzeitige Schweißung mit automatischer<br />

Nahtverfolgung und Brennerpositionierung.<br />

Oliver Hartleitner, Geschäftsführer<br />

Müller-Mitteltal (links) mit Produktionsleiter<br />

Andreas Faißt (Mitte) und Dirk Schwäble,<br />

Merkle Niederlassung Donaueschingen<br />

(Bilder: Merkle)<br />

wacht. Höchste Effi zienz ist auch durch den<br />

Eilrücklauf und eine einfache Handhabung<br />

gegeben. Die Energie- und Medienzuführung<br />

erfolgt über eine Kabelschleppeinrichtung<br />

vom Einspeisepunkt zum Schaltschrank.<br />

Die Fahrbahn mit Fahrwerk ist<br />

konstruktiv mit einem Rastermaß von 4 m<br />

angelegt und kann so beliebig in der Länge<br />

erweitert werden.<br />

Schweißköpfe. Zwei Schweißköpfe, jeweils<br />

angeordnet auf beiden Seiten der Werkstücke,<br />

ermöglichen das gleichzeitige Schweißen<br />

beider Schweißnähte. Jeder der beiden<br />

Schweißköpfe be steht aus den Komponenten<br />

Vertikalschlitten, Horizontalschlitten,<br />

Schwenkachse, Brennerhalter mit Schweißbrenner<br />

sowie den Sensorsystemen für die<br />

Seiten- und Höhenabtastung. Die Schweißköpfe<br />

sind individuell anwählbar, so dass alle<br />

Schweißaufgaben (Schweißen rechts oder<br />

links oder beidseitig) zur Anwendung kommen<br />

können.<br />

Steuerung. Mit einem Bedientableau am<br />

Fahrwerk werden alle relevanten Funktionen<br />

gesteuert und überwacht. Für die unterschiedlichen<br />

Bauteilvarianten können Jobs<br />

erstellt werden, so dass bei wiederkehrenden<br />

gleichen Werkstücken die Prozessparameter<br />

sofort zur Verfügung stehen.<br />

Sensorik. Um eine optimale Flexibilität für<br />

die verschiedensten Trägervarianten zu<br />

gewähr leisten, ist die Anlage mit optischen<br />

und mechanischen Sensorsystemen zur<br />

automatischen Nahtverfolgung ausgestattet.<br />

Die Sensoreinheiten auf beiden Seiten<br />

arbeiten getrennt und unabhängig voneinander<br />

mit je einem Brennerkopf. Motorische<br />

Kreuzschlitten führen den Brenner in horizontaler<br />

und vertikaler Richtung nach.<br />

Durch die drehbaren Brennerköpfe ist eine<br />

optimale Brennerstellung speziell für das<br />

Schweißen an Kröpfstellen möglich.<br />

Schweißtechnik. Als Stromquellen kommen<br />

zwei Anlagen des Typs HighPULSE 550 RS,<br />

die speziell für den Einsatz an Automaten<br />

entwickelt wurden, zum Einsatz. Die Verfahren<br />

MIG/MAG und PulseARC-Schweißen<br />

stehen neben den Sonderprozessen Deep-<br />

ARC und ColdMIG zur Verfügung. Die<br />

Merkle-Schweißbrenner des Typs MSB<br />

400 W sind wassergekühlt und ermöglichen<br />

aufgrund ihrer kompakten Bauweise eine<br />

perfekte Zugänglichkeit auch in beengten<br />

Geometrien mit geringen Steghöhen. Merkle<br />

fertigt die Komponenten der Längsnahtautomaten<br />

im eigenen Haus und verfügt<br />

damit über ein enormes Know-how im<br />

effizienten und sicheren Zusammenspiel<br />

aller Komponenten.<br />

»Der Clou ist sicherlich, dass wir verschiedenste<br />

Rahmenkonstruktionen sowohl in<br />

Länge als auch Ausführung ohne Spannvorrichtung<br />

und zudem simultan von beiden<br />

Seiten gleichzeitig schweißen können. So<br />

lassen wir möglichen Verzugsproblemen von<br />

vornherein keine Chance«, hebt Andreas<br />

Faißt, Fertigungsleiter Müller-Mitteltal, ein<br />

weiteres Highlight der neuen Merkle-Anlage<br />

hervor. mh/SE/WS/SE (sm 151202720) K<br />

« KONTAKT<br />

Merkle<br />

Schweißanlagen-Technik GmbH<br />

Industriestraße 3<br />

89359 Kötz<br />

Tel. +49 8221 915-0<br />

www.merkle.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


52 K Nachbericht Blechexpo & Schweisstec<br />

Richten und Entgraten<br />

Arku hat sein Leistungsportfolio auf der Blechexpo präsentiert<br />

Baden-Baden / Stuttgart. Der Richt- und Entgratexperte ARKU hat sich<br />

im Herbst auf einer Reihe von Messen präsentiert. Im Oktober hat das<br />

Unternehmen seine neuen Entwicklungen auf der Blechexpo 2015 gezeigt<br />

– mit bester Resonanz.<br />

Deburring Expo, Blechexpo, Fabtech,<br />

MWCS – das auf Richt- und Entgratanlagen<br />

spezia lisierte Maschinenbauer Arku hat<br />

sich in diesem Herbst weltweit auf einer<br />

Reihe von Messen präsentiert. Neben den<br />

neuesten Entwicklungen seiner Richttechnologie<br />

hatte das Unternehmen dabei eine<br />

weitere Neuheit zu verkünden, denn erst<br />

im Mai hat Arku nach gründlicher Vorbereitung<br />

die Erweiterung seines Leistungsportfolios<br />

um innovative Entgrattechnologie<br />

bekanntgegeben – ein naheliegender<br />

Schritt für einen Richtexperten. So standen<br />

auf der Blech expo in Stuttgart auch die beiden<br />

Entgratan lagenreihen EdgeBreaker ®<br />

und EdgeRacer ® im Mittelpunkt des Besucherinteresses.<br />

Teile bis 80 mm perfekt entgraten<br />

Saubere Oberflächen, runde Kanten und<br />

eine sichere Weiterverarbeitung von Blechteilen<br />

unterschiedlicher Materialien: Die<br />

Eigenentwicklung EdgeBreaker entgratet<br />

plasma-, autogen- und lasergeschnittene<br />

Teile von bis zu 80 mm Dicke beidseitig. Der<br />

von Wöhler Brush Tech hergestellte und von<br />

ARKU exklusiv vertriebene EdgeRacer ist insbesondere<br />

für die Verarbeitung von Stanz-,<br />

Nibbel- und Laserteilen geeignet.<br />

Beide Anlagenreihen arbeiten besonders<br />

oberflächenschonend. Sowohl die Schleifblöcke<br />

der EdgeBreaker-Entgratwalze als<br />

auch die Tellerbürsten des EdgeRacer lassen<br />

sich bei Bedarf schnell austauschen und<br />

ermöglichen rasche Werkzeugwechsel.<br />

Sowohl EdgeBreaker als auch EdgeRacer<br />

stehen gemeinsam mit den bewährten<br />

Richtmaschinen dauerhaft für Tests und<br />

Lohnarbeiten in Baden-Baden zur Verfügung.<br />

Den EdgeBreaker können Kunden<br />

auch in Kunshan (China) und Cincinnati<br />

(USA) dem Praxistest unterziehen.<br />

Präzise richten und intuitiv steuern<br />

Exemplarisch für die gesamte Arku-Flat-<br />

Master ® -Baureihe hat das Maschinenbauunternehmen<br />

die Präzisionsrichtmaschine<br />

FlatMaster 88 auf der Blechexpo im Livebetrieb<br />

gezeigt. Wichtiger Bestandteil der<br />

Maschine: ihre intuitive Steuerung. Anhand<br />

des Multi-Touch-Monitors lassen sich sämtliche<br />

Präzisionsrichtmaschinen der Baureihe<br />

weltweit leicht bedienen.<br />

Die FlatMaster-Baureihe ist quer durch<br />

unterschiedlichste Branchen bekannt: Laserund<br />

Brennschneider, Fahrzeug- und Schiffbauer,<br />

Logistiker, Edelstahlverarbeiter und<br />

Lohnfertiger nutzen sie gleichermaßen. Seit<br />

vielen Jahren richten die verschiedenen<br />

Modelle zuverlässig Bleche in Dicken von<br />

0,5 bis 60 mm. Die FlatMaster 88 eignet sich<br />

für etwas größere Dicken zwischen 2 und<br />

23 mm. Sie sorgt für konstant hohe Richtergebnisse<br />

bei Laserteilen, Plasma- oder<br />

Autogenschneidteilen. »Der FlatMaster lässt<br />

sich so einfach und intuitiv bedienen wie ein<br />

Smartphone«, so Andreas Hellriegel, Ge -<br />

schäftsbereichsleiter Teilerichtmaschinen<br />

und Prokurist bei ARKU. »Dass unsere Kunden<br />

bei ARKU stets an erster Stelle stehen,<br />

haben wir bei der Entwicklung der Steuerung<br />

bewiesen: Kunden und Maschinenbediener<br />

wurden im Vorfeld nach ihren<br />

Wünschen und Bedürfnissen befragt«, betont<br />

Hellriegel. »Von den Ergebnissen konnten<br />

sich die Besucher auf der Blechexpo nun<br />

selbst überzeugen.«<br />

www.arku.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 151202882)<br />

(Foto: P.E. Schall-Messen)<br />

Der Richt- und Entgratexperte Arku hat auf<br />

der Blechexpo sein Leistungsportfolio auch<br />

im Livebetrieb präsentiert.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Nachbericht Blechexpo & Schweisstec / Inserentenverzeichnis K 53<br />

Expertentreff auf der Blechexpo gut gestartet<br />

Grevenbroich / Stuttgart. Am ersten Messeabend der Blechexpo trafen sich in Stuttgart knapp 90 Insider<br />

der Blech- und Stahlbranche auf dem ersten stahlnews-ExpertenTreff.<br />

Den Auftakt der Vortragsreihe machte<br />

Holger Schoepe, Gebietsverkaufsleiter bei<br />

Wespa. Er stellte neue Wespa-Sägekonzepte<br />

vor, mit denen man die Produktivität signifikant<br />

steigern und Kosten senken kann.<br />

Danach erläuterte Andrea Ferkinghoff,<br />

Geschäftsführerin der Firma ProTEC Marketing,<br />

die Ergebnisse des »STEEL Branchenbarometer<br />

2015 / 2016«. Sven Koepchen,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Klöckner Deutschland GmbH, referierte zum<br />

Thema »Digitales Denken in analogen Branchen«.<br />

»Wie Stahl und technische Kundenservices<br />

die Fertigungseffizienz und Produktperformance<br />

verbessern« war das Thema<br />

von Egbert Jansen, Sector Manager Technical<br />

Customer Services für Industry Strip, Tata<br />

Steel Europe. Abschließend stellte Uwe<br />

Wolf, Technical Development Manager<br />

Automotive bei SSAB Europe »Hochfeste<br />

Stähle im Automobilbau« vor. Die erste Auflage<br />

des stahlnews-ExpertenTreffs ist bei den<br />

Teilnehmern gut angekommen. »Der Informationsmix<br />

und die Referenten waren gut<br />

gewählt, die Atmosphäre locker. Alles in<br />

allem eine gelungene Veranstaltung«, urteilte<br />

etwa Kasto-Chef Armin Stolzer.<br />

www.stahlnews.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 151202860)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS GmbH 21<br />

Ametras metals GmbH 53<br />

B<br />

Bandstahl-Service-Hagen GmbH UII<br />

BORRIES Markier-Systeme GmbH 33<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 51<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 15<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 33<br />

D<br />

DM-Stahl GmbH<br />

UII<br />

Peter Drösser GmbH 27<br />

E<br />

EUROFORUM Deutschland SE 43<br />

G<br />

GIMA 39<br />

H<br />

Hamburg Messe und Congress GmbH 37<br />

hpl-Neugnadenfelder<br />

Maschinenfabrik GmbH 21<br />

K<br />

KA.BO.FER S.r.l. 21<br />

Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH 21<br />

M<br />

MARKATOR Manfred Borries GmbH Titel<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 36, 55<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 47<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann Handel GmbH 9<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 25<br />

SIC Wostor Markiersysteme GmbH 40<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 15<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 17<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

UIV<br />

VOGEL-BAUER EDELSTAHL<br />

GmbH & Co. KG 23<br />

W<br />

WALTHER Spritz- und<br />

Lackiersysteme GmbH 35<br />

Z<br />

ZP Services GmbH & Co.KG 45<br />

Beilage<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft<br />

mbH<br />

Stahlhandel<br />

NE-Handel<br />

Stahl-Service-Center<br />

Anarbeitung<br />

Bewehrungstechnik<br />

metals<br />

metals<br />

<br />

Fon 0751-5685-400 andreas.mayer@ametras.com<br />

www.ametras.com


54 K Aus den Unternehmen<br />

Jeckes Jubiläum<br />

111 Jahre Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />

Düsseldorf. Ein besonderes Jubiläum feierte der Deutsche Stahlbau-<br />

Verband DSTV in diesem Jahr. Aus Ursprüngen des Interessenverbands, die<br />

bis ins Jahr 1904 zurückreichen, hat er inzwischen seine Interessen mit dem<br />

bauforumstahl e.V. gebündelt. Daraus wurde eine moderne Organisation<br />

entwickelt, die das Bauen mit Stahl fördert und zugleich Wissensforum,<br />

Marketingagentur und wirtschaftspolitische Interessenvertretung ist.<br />

Die Wurzeln des Deutschen Stahlbau-<br />

Verbands liegen im Berlin der Kaiserzeit, wo<br />

am 17. September 1904 der »Verein Deutscher<br />

Brücken- und Eisenbau-Fabriken«<br />

(VDBEF) von 60 großen deutschen Eisenbaufirmen<br />

ins Leben gerufen wurde. 1913 folgte<br />

die Umbenennung in »Deutscher Eisenbau-Verband«<br />

(DEV). Aus ihm ging dann<br />

1928 der »Deutsche Stahlbau-Verband«<br />

DSTV hervor. Nach dem Kriege wurde 1946<br />

unter englischem Vorsitz zunächst der regionale<br />

»Fachverband Stahlbau – Deutscher<br />

Stahlbau-Verband« gegründet. Die in der<br />

Folge entstandenen regionalen Fachverbände<br />

schlossen sich 1951 zum neuen Deutschen<br />

Stahlbau-Verband DSTV in Köln zu -<br />

sammen, dem später auch die süddeutschen<br />

Fachverbände und ab 2003 die Stahlbau-<br />

Vereinigung Ost angehörten.<br />

(Foto: bauforumstahl)<br />

Geschäftsbericht des »Verein Deutscher<br />

Brücken- und Eisenbau-Fabriken« von 1910<br />

Geschäftsführung von<br />

bauforumstahl:<br />

Volker Hüller (li.) und<br />

Dr. Bernhard Hauke (re.)<br />

(Foto: bauforumstahl/DSTV)<br />

bauforumstahl e.V. bündelt<br />

Stahlbau-Aktivitäten<br />

Seit 2012 haben der Deutsche Stahlbau-Verband<br />

DSTV und bauforumstahl ihre Aktivitäten<br />

unter dem Dach von bauforumstahl<br />

(früher Bauen mit Stahl) in Düsseldorf ge -<br />

bündelt. Im neuen Selbstverständnis ist<br />

bauforumstahl (BFS) das Forum des Deutschen<br />

Stahlbaues mit umfassender Kompetenz<br />

rund um das ressourceneffiziente und<br />

wirtschaftliche Planen und Bauen sowie das<br />

Normenwesen. Für verarbeitende Betriebe,<br />

Kunden und Zulieferer, für die Politik sowie<br />

nationale und internationale Normengremien<br />

und die Fachöffentlichkeit gibt es seitdem<br />

einen Ansprechpartner für den Stahlbau.<br />

Die Organisation hat mit ihrem aufgabenbezogenen<br />

Dreiklang in der Verbändelandschaft<br />

eine Sonderstellung: Sie ist Wissens-<br />

und Technikforum, Marketingorganisation<br />

und zugleich wirtschaftspolitische<br />

Interessensvertretung.<br />

Überall in Deutschland lassen sich die<br />

architektonischen Spuren des Stahlbaus<br />

über die zurückliegenden Jahrzehnte verfolgen<br />

– von der Infrastruktur, Bahnhöfen und<br />

Flughäfen über Ausstellungs- und Messehallen<br />

sowie Industriebauten bis hin zu prestigeträchtigen<br />

Hochhausbauten wie zuletzt<br />

der Europäischen Zentralbank in Frankfurt.<br />

Alle zwei Jahre werden mit dem Preis des<br />

Deutschen Stahlbaues und dem Ingenieurpreis<br />

herausragende Bauten der Stahlarchitektur<br />

und der Ingenieurkunst ausgezeichnet,<br />

die oftmals weit über Deutschland<br />

hinaus Bedeutung erlangen.<br />

Herausforderungen noch nie<br />

so groß wie heute<br />

»Beinahe vergleichbar zur Wiederaufbauphase<br />

nach dem Kriege waren die Herausforderungen<br />

für den Deutschen Stahlbau<br />

noch nie so groß wie heute, wenn ich an die<br />

gewaltigen Aufgaben zur Erneuerung unserer<br />

Verkehrsinfrastruktur denke«, so Dr.<br />

Bernhard Hauke, Sprecher der Geschäftsführung<br />

von bauforumstahl. »Brücken sind<br />

eine der Lebensadern unserer Wirtschaft.<br />

Deutschland verspielt seine Zukunft, wenn<br />

die Anstrengungen zur Brückenerneuerung<br />

nicht forciert werden. Die Stahlbaubranche<br />

ist bereit, den Personalbedarf bei Bund, Ländern<br />

und Kommunen mit Planungsleistungen<br />

und Planungstools zu unterstützen.<br />

Wirtschaftlichkeits- und Umweltaspekte<br />

sprechen für Stahllösungen beim Brückenbau.«<br />

Und Volker Hüller, gleichfalls Ge -<br />

schäftsführer von bauforumstahl ergänzt:<br />

»Stahl- und Stahlverbundbrücken können<br />

bei fließendem Verkehr gebaut werden und<br />

sind leicht zu modernisieren. Dank großer<br />

Spannweiten kann bei Brücken über Autobahnen<br />

auf die aus vielen Gründen störende<br />

Mittelstütze verzichtet werden. Moderne<br />

Stähle bringen Gewichtseinsparungen, In -<br />

novationen im Brückenbau erhöhen ihre<br />

Leistungsfähigkeit und ihre Lebensdauer,<br />

z. B. feuerverzinkte Brücken. All dies spart<br />

CO 2<br />

für die Umwelt. Der Baustoff Stahl ist<br />

zudem Recyclingweltmeister und angesichts<br />

niedriger Rohstoffpreise besonders wirtschaftlich.«<br />

www.bauforumstahl.de<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 151202606)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Veranstaltungen K 55<br />

wire & Tube 2016 stehen vor der Tür<br />

<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff findet am ersten Messetag statt<br />

Düsseldorf. Das Messeduo wire & Tube findet 2016 vom 4. bis 8. April auf<br />

dem Messegelände Düsseldorf statt. Das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Magazin wird auf<br />

einem Gemeinschaftsstand mit dem Verlag Focus Rostfrei vor Ort sein. Am<br />

ersten Messetag findet wieder der beliebte <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff statt.<br />

Wenn die Fachmessen wire & Tube am<br />

4. April 2016 ihre Pforten öffnen, bietet sich<br />

den Besuchern ein breit gefächertes Angebot<br />

der Draht- und Rohrindustrie sowie ihrer<br />

Ausrüster und Lieferanten. Die gesamte<br />

Wertschöpfungskette der Branche wird auf<br />

den beiden Messen vertreten sein. Die wire<br />

erstreckt sich über die Hallen 9 bis 12 und<br />

15 bis 17. Interessenten der Tube werden in<br />

den Hallen 1 bis 7 fündig. Auch der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

ist 2016 bei den parallel stattfindenen<br />

Messen wieder dabei. Gemeinsam mit<br />

dem Verlag Focus Rostfrei präsentiert sich<br />

der Montan- und Wirtschaftsverlag mit seiner<br />

Muttergesellschaft Verlag Stahleisen<br />

GmbH in Halle 7, Stand C27.<br />

Die Besucher profitieren dabei von kurzen<br />

Wegen. Der in der Nähe eines hochfrequentierten<br />

Eingangs und prominenter Nachbarschaft<br />

positionierte Gemeinschaftsstand<br />

umfasst auf über 400 m² ein vielfäl tiges<br />

Angebot zu aktuellen Themen rund um das<br />

Marktgeschehen in der Stahlindustrie. Am<br />

Abend des ersten Messetags, dem 4. April,<br />

veranstaltet das Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« be -<br />

reits zum neunten Mal seinen Branchentreff.<br />

Die bekannte und gut besuchte Veranstaltung<br />

bietet interessante Kurzvorträge von<br />

prominenten Persönlichkeiten der Stahlbranche<br />

über die Lage auf dem Stahlmarkt<br />

und Neuheiten der Industrie. Anschließend<br />

haben die Gäste die Möglichkeit, den ersten<br />

Messetag bei einem gemeinsamen Abendessen<br />

ausklingen zu lassen und bei Wein<br />

und Bier Kontakte zu Ge schäftspartnern in<br />

gemütlicher Atmosphäre zu vertiefen oder<br />

zu knüpfen.<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

wire & Tube 2016:<br />

Halle 7, Stand: C27<br />

K<br />

(sm 151202913)<br />

9. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

anlässlich wire & Tube 2016<br />

»Branchentreff<br />

WANN?<br />

WO?<br />

4. April 2016, ab 17:30 Uhr<br />

Messegelände wire & Tube, CCD.Süd<br />

Erleben Sie einen interessanten Abend zum Ausklang des ersten Messetages mit Kurzvorträgen<br />

und anschließendem Buffet. Nutzen Sie die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Zu den Referenten gehören bereits<br />

Vertreter aus Organisationen und Unternehmen, u.a. der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre, Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH,<br />

Stappert Deutschland GmbH, Hyster-Yale Materials Handling GmbH, rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH.<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 538 · Fax: +49 211 6707- 540 · E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de · www.stahleisen.de


56 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

22. WORLD STEEL CONFERENCE<br />

IN DÜSSELDORF<br />

London. Die Marktforschungsorganisation CRU<br />

lädt zur 22. World Steel Conference vom 16. bis<br />

18. März 2016 im Radisson Blu Scandinavia<br />

Hotel in Düsseldorf ein. Diese Veranstaltung hat<br />

nicht nur zum Ziel, die Besucher mit aktuellen<br />

Informationen und Trends aus dem Marktgeschehen<br />

zu versorgen, sondern auch eine Plattform<br />

zum Netzwerken darzustellen.<br />

Chinas Überkapazitäten stellen derzeit die<br />

größte Herausforderung für die globale Stahlindustrie<br />

dar, da sie die Preise drücken. Doch diese<br />

Dynamik wirkt sich auch auf chinesische Marktteilnehmer<br />

aus. Nachdem Versuche der Regierung,<br />

Kapazitäten zu begrenzen, gescheitert sind,<br />

dürfte nun der Markt mit seinen Reaktionen wie<br />

hohen Verlusten, schwierigere Kreditvergaben<br />

sowie sinkender Nachfrage erfolgreicher sein.<br />

Ganz gleich, ob diese Überkapazitäten schon<br />

2016 abgebaut werden können – die Situation<br />

wird zunächst problematisch bleiben.<br />

Auch hinsichtlich der Rohstoffe sieht es nicht<br />

besser aus. Die Preise für Kokskohle und Eisenerz<br />

bewegen sich schon länger auf niedrigem Niveau,<br />

schließlich fiel vor Kurzem auch der Stahlschrottpreis.<br />

Die Nachfrage ist eingebrochen, seitdem<br />

immer öfter billige Knüppel als Rohmaterial eingesetzt<br />

werden – und anders als sonst konnte<br />

nach dem Sommer diesmal keine Wiederbelebung<br />

der Stahlnachfrage verzeichnet werden. Die Lage<br />

scheint ernst; das schwache Marktumfeld wird<br />

weiter Preise und Margen drücken. Auch die deutsche<br />

Stahlindustrie, die sich hauptsächlich auf<br />

höherwertige Stähle konzentriert, wird sich diesen<br />

Entwicklungen nicht entziehen können.<br />

Die World Steel Conference wird sich eingehend<br />

mit der derzeitigen Lage beschäftigen und<br />

versuchen, mittels verschiedener Szenarios die<br />

Aussichten auf das globale Angebot sowie die<br />

Nachfrage zu ermitteln.<br />

Düsseldorf wurde für diese Veranstaltung ge -<br />

wählt, da sich in Nordrhein- Westfalen zahlreiche<br />

Stahlwerke, Service-Centren sowie auch Kunden<br />

versammeln. CRU betont dazu, dass Deutschland<br />

für rd. ein Viertel des in der EU hergestellten wie<br />

auch verwendeten Stahles verantwortlich zeichne.<br />

www.crugroup.com<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/ (sm 151202922)<br />

NÄCHSTE WERKSTOFF-<br />

WOCHE 2017 KOMMT<br />

Frankfurt/Main. Die erste Werkstoffwoche in<br />

Dresden der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde<br />

(DGM) und dem Stahlinstitut VDEh ist mit<br />

über 1.800 Besuchern und mehr als 80 Ausstellern<br />

sehr erfolgreich gewesen.<br />

Die nächste Veranstaltung wird wieder in Dresden<br />

am 27. – 29. September 2017 stattfinden.<br />

Die Werkstoffwoche soll eine internationale<br />

Leitmesse mit Kongress rund um das Thema »Konstruktions-<br />

und Funktionswerkstoffe sowie Prozesstechnik<br />

und Charakterisierung von Werkstoffen«<br />

werden. Ein Schwerpunkt für 2017 wird die<br />

Additive Fertigung sein. Ab 2017 ist die Simultanübersetzung<br />

der Übersichtsvorträge aus Industrie<br />

und Wissenschaft geplant.<br />

www.werkstoffwoche.de<br />

K<br />

/<br />

MUSS WS(Jp)/SE/ (sm 151202741)<br />

DEUBAUKOM 2016<br />

Essen. Industriebau ist eine der tragenden Säulen<br />

der DEUBAUKOM. Nach der erfolgreichen<br />

Premiere im letzten Jahr vergrößert die wichtigste<br />

Fachmesse für Architektur, Wohnungswirtschaft<br />

und Industriebau in Westdeutschland und den<br />

Benelux-Staaten diesen Ausstellungsbereich bei<br />

der nächsten Auflage vom 13. bis 16. Januar<br />

2016 in der Messe Essen. So werden im Kompetenzzentrum<br />

Industriebau erstmals innovative<br />

Lösungen für Gebäudeausrüstung sowie die Wärme-<br />

und Energieversorgung von Industrie- und<br />

Gewerbebauten gezeigt.<br />

www.deubaukom.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 150301764<br />

ARCHITEKTUR-KONGRESS<br />

NEUES BAUEN MIT STAHL<br />

Essen. Wirtschaftsvereinigung Stahl, Architektenkammer<br />

Nordrhein-Westfalen und Industrieverband<br />

Feuerverzinken veranstalten am<br />

13. Januar 2016 in Essen im Rahmen der Messe<br />

Deubaukom den Internationalen Architektur-<br />

Kongress »Neues Bauen mit Stahl – Synergien<br />

schaffen mit komplementären Baustoffen«. Präsentiert<br />

werden internationale Projekte und innovative<br />

Architekturlösungen mit Tragwerken und<br />

Bauelementen aus Stahl, die in idealer Kombination<br />

mit komplementären Bausystemen aus Textil,<br />

Holz, Glas oder Beton realisiert wurden. Dabei<br />

stehen die Vorteile von Stahl hinsichtlich Konstruktion,<br />

Architektur, Wirtschaft lichkeit und Nachhaltigkeit<br />

im Vordergrund. Zielgruppen sind Architekten,<br />

Ingenieure, Stadtplaner sowie öffentliche<br />

und private Bauherren.<br />

www.stahl-online.de<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/ (sm 151202914)<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT<br />

Frankfurt/Main. Der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. vermittelt mit<br />

diesem Seminar am 26. und 27. Januar 2016 im<br />

Mercure Hotel Duisburg City essenzielles Wissen<br />

für Neu- und Quereinsteiger im Stahl einkauf. Zu<br />

den Inhalten zählen u. a. Preisent wicklungen und<br />

Beschaffungsformen sowie eine rechtliche Absicherung<br />

des Stahleinkaufs.<br />

www.bme-akademie.de<br />

K<br />

/<br />

NORTEC 2016<br />

eb(Jp)/SE/WS (sm 151202610)<br />

Hamburg. Die Hamburger Messe veranstaltet<br />

vom 26. bis 29. Januar die NORTEC, Fachmesse<br />

für Produktionstechnik und Metallbau im Norden.<br />

Auf der Messe wird die gesamte Produktionskette<br />

der industriellen Produktion abgebildet, von<br />

der Prototypentechnik bis zum fertigen Endprodukt.<br />

Erwartet werden ca. 450 Aussteller aus dem<br />

In- und Ausland und rd. 12.000 Fachbesucher aus<br />

der Medizin-, Luftfahrt- und Windenergietechnik<br />

sowie dem Schiff-, Maschinen- und Fahrzeugbau.<br />

www.nortec-hamburg.de<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 150902435)<br />

EDELSTAHL ROSTFREI<br />

CONVENT 2016<br />

Xanten. Der Verlag Focus Rostfrei GmbH veranstaltet<br />

am 28. Januar 2016 im Oktogon auf dem<br />

Gelände der Zeche Zollverein in Essen das Edelstahl<br />

Rostfrei Convent. In diesem werden die<br />

Aussichten der europäischen Rostfrei-Industrie für<br />

das Jahr 2016 behandelt, wobei auch zwei Ex -<br />

perten aus Industrie und Analystenkreisen ihre<br />

Einschätzungen abgeben. Zudem bietet das Convent<br />

Teilnehmern aus Handel, Industrie und Verarbeitung<br />

Gelegenheit für Information und Austausch.<br />

www.edelstahl-convent.de<br />

K<br />

/<br />

METAV 2016<br />

eb(jp)/SE/WS (sm 151202838)<br />

Frankfurt/Main. Der Wettbewerb im produzierenden<br />

Gewerbe ist hart. Das betrifft besonders<br />

den Werkzeug- und Formenbau, der im Wettstreit<br />

mit Konkurrenten aus Fernost oder Osteuropa<br />

steht. Doch maßgeschneidertes Automatisieren<br />

klappt nicht nur in Konzernen, wie am Beispiel<br />

vieler bundesdeutscher Mittelständler aus dem<br />

Sektor gezeigt werden kann. Dazu und zum Thema<br />

Automatisierung und Industrie 4.0 wird die<br />

METAV 2016, internationale Messe für Technologien<br />

der Metallbearbeitung, vom 23. bis 27. Fe -<br />

bruar 2016 in Düsseldorf informieren.<br />

www.metav.de<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/WS (sm 151202624)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


StahlTermine K 57<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

10.<strong>12.2015</strong><br />

Köln<br />

Seminar »Stahlspundwände – Neues<br />

für Planung und Anwendung«<br />

Stahl-Information-Zentrum<br />

in der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-115<br />

www.stahl-online.de<br />

13.-16.1.2016<br />

Essen<br />

26.-27.1.2016<br />

Duisburg<br />

26.-29.1.2016<br />

Hamburg<br />

27.1.2016<br />

Frankfurt am Main<br />

28.1.2016<br />

Essen<br />

DEUBAUKOM 2016 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />

www.deubaukom.de<br />

www.stahl-online.de<br />

Stahleinkauf kompakt –<br />

Essentielles Wissen für Neu- und<br />

Quereinsteiger im Stahleinkauf<br />

NORTEC 2016<br />

Fachmesse für Produktion<br />

im Norden<br />

BME-Akademie<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) AG<br />

Hamburg Messe und<br />

Congress GmbH<br />

+49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

+49 40 3569-2260<br />

www.nortec-hamburg.de<br />

3. BME-Forum: TCO im Einkauf BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

Edelstahl Rostfrei Convent 2016 Verlag Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />

www.edelstahl-convent.de<br />

16.-17.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

20. Handelsblatt Jahrestagung<br />

Stahlmarkt 2016<br />

EUROFORUM +49 211 9686-3596<br />

www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

23.-27.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

METAV 2016<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V.<br />

+49 69 756081-0<br />

www.metav.de<br />

24.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

Forum Spanntechnik auf der<br />

METAV 2016<br />

Maschinenbau-Institut GmbH +49 69 66031467<br />

www.vdma.org<br />

24.-25.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

Inside 3D Printing Rising Media +49 8151 5566045<br />

inside3dprinting.de/de<br />

24.-25.2.2016<br />

Dortmund<br />

Deutscher Schneidkongress ®<br />

Schneidforum Consulting<br />

GmbH & Co. KG<br />

+49 212 2471047<br />

www.schneidforum.de<br />

24.-25.2.2016<br />

Stuttgart-Fellbach<br />

25.-26.2.2016<br />

Düsseldorf<br />

25.-26.2.2016<br />

Leipzig<br />

29.2.2016<br />

Hannover<br />

1.3.2016<br />

Hannover<br />

Schleiftagung 2016: Rund-/<br />

Unrundschleifen – Verfahren,<br />

Entwicklungen, Ergebnisse<br />

6. Dortmunder Schleifseminar<br />

auf der METAV 2016<br />

Rechtsfragen beim Einkauf von<br />

Werkzeugen und Formen –<br />

Verträge sicher gestalten, Risiken<br />

vermeiden<br />

Technisches Wissen für Einkäufer –<br />

Stanz- und Umformteile<br />

Globale Beschaffungsmärkte<br />

für Stanz- und Umformteile<br />

Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG +49 89 99830-674<br />

www.schleiftagung.de<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW)<br />

Institut für Spanende Fertigung<br />

(ISF) der Technischen Universität<br />

Dortmund<br />

+49 231 755-2784<br />

www.isf.de/schleifseminar2016<br />

www.metav.de<br />

BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

8.-10.3.2016<br />

Stuttgart<br />

LogiMAT 2016<br />

EUROEXPO<br />

Messe- und Kongress-GmbH<br />

+49 89 32391-259<br />

www.logimat-messe.de<br />

10.-11.3.2016<br />

Aachen<br />

14.-18.3.2016<br />

Hannover<br />

16.-18.3.2016<br />

Düsseldorf<br />

17.-19.3.2016<br />

Parma<br />

4.4.2016<br />

Stuttgart<br />

4.-8.4.2016<br />

Düsseldorf<br />

19.-22.4.2016<br />

Karlsruhe<br />

20.-21.4.2016<br />

Kaiserslautern<br />

25.-29.4.2016<br />

Hannover<br />

31. ASK Umformtechnik Institut für Bildsame Formgebung +49 241 80-95913<br />

www.ask.ibf.rwth-aachen.de<br />

CeBIT 2016 Deutsche Messe AG www.cebit.de<br />

22. World Steel Conference CRU +44 20 7903 2444<br />

www.crugroup.com<br />

MECSPE Senaf Mestiere Fiere +39 2 3320391<br />

www.mecspe.com<br />

Kostenoptimierung Schmiedeteile BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

wire & Tube Messe Düsseldorf www.tube.de<br />

www.wire.de<br />

PaintExpo FairFair GmbH +49 7022 60255 0<br />

www.paintexpo.de<br />

2. Euro Hybrid Materials<br />

and Structures<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde (DGM) e.V.<br />

Inventum GmbH<br />

+49 69 75306-750<br />

www.dgm.de/hybrid<br />

Hannover Messe 2016 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.hannovermesse.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


58 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Peter Dahlmann 60 Jahre<br />

Am 20. November<br />

2015 vollendete Dr. Peter<br />

Dahlmann, Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Stahl instituts<br />

VDEh sein 60. Le bensjahr.<br />

Der geborene Düsseldorfer<br />

hat von 1976 bis 1981 Eisenhüttenkunde<br />

an der RWTH Aachen studiert und<br />

anschließend von 1981 bis 1985 am Institut<br />

für theoretische Hüttenkunde der RWTH<br />

Aachen promoviert.<br />

Seine Laufbahn begann er am Krupp-<br />

Forschungsinstitut in Essen, dem späteren<br />

Krupp-Entwicklungszentrum. Von 1997 bis<br />

2010 war er im Zentralbereich Technik der<br />

Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp, ab 1999 der<br />

ThyssenKrupp AG, tätig. 2003 wurde er<br />

Direktor und Leiter des Zentralbereiches<br />

Technology der Thyssen Krupp AG, 2008 bis<br />

2010 war er Direktor und Leiter der Technologie-Außenbeziehungen<br />

der ThyssenKrupp<br />

AG. Seit 2010 ist Dahlmann nun bereits Ge -<br />

schäftsführendes Vorstandsmitglied des<br />

Stahlinstituts VDEh und seit 2014 auch Ge -<br />

schäftsführer der Forschungsvereinigung<br />

Stahlanwendung e.V. (FOSTA) in Düsseldorf.<br />

In diesen fünf Jahren hat er federführend ein<br />

umfangreiches Modernisierungsprogramm<br />

und die weitere Europäisierung erfolgreich<br />

umgesetzt. In diesen Zeitraum fällt auch die<br />

Einführung der größten europäischen technischen<br />

Stahlkonferenz durch das Stahlinstitut<br />

VDEh, der ESTAD (European Steel Technology<br />

and Application Days), die 2014 in<br />

Paris und 2015 begleitend zur METEC in<br />

Düsseldorf stattfand.<br />

Im vergangenen Jahr hat auch der Um -<br />

weltausschuss der American Iron and Steel<br />

Technology (AIST) den Best Paper Award<br />

gemeinsam an das Stahlinstitut VDEh und<br />

die Boston Consulting Group (BCG) für den<br />

Bericht »Steels Contribution to a Low-<br />

Carbon Europe 2015« verliehen, an dem<br />

Dahlmann als Autor beteiligt war. Peter<br />

Dahlmann vertritt darüber hinaus die technisch-wissenschaftlichen<br />

Interessen der<br />

Stahlindustrie in diversen Gremien. K<br />

(sm 15120817)<br />

Seit November 2015<br />

hat Dipl.-Ing. Marc Rieser<br />

die Geschäftsführung des<br />

südwestfälischen Kranund<br />

Hebezeugherstellers<br />

Vetter Krantechnik GmbH,<br />

Siegen übernommen.<br />

Marc Rieser verfügt über langjährige Erfahrung<br />

im Bereich der Krantechnik, die er<br />

durch seine bisherige Tätigkeit bei Terex/<br />

Demag gesammelt hat.<br />

K<br />

(Quelle: VETTER)<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 151202835)<br />

Dipl.-Ing. Hans-Werner Truß, technischer<br />

Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Vetter Krantechnik GmbH, ist im<br />

Torsten Viebahn (li.) und Hans-Werner Truß (re.)<br />

Herbst in den Ruhestand verabschiedet worden.<br />

Er hat bei Vetter 1978 als Maschinenbau-Ingenieur<br />

für Forschung und Entwicklung<br />

be gonnen, erhielt im Jahr 2000 Prokura,<br />

übernahm 2007 die technische Leitung<br />

und wurde 2009 Mitglied der Geschäftsleitung.<br />

In seiner Berufslaufbahn hat er sich<br />

zudem in Verbänden und Institutionen en -<br />

gagiert, u. a. beim VDMA-Normenausschuss<br />

für Krane und Hebezeuge. Nachfolger als<br />

Leiter des technischen Büros ist Dipl.-Ing.<br />

Torsten Viebahn, ebenfalls seit 15 Jahren<br />

bei Vetter Krantechnik tätig.<br />

K<br />

(sm 151102619)<br />

Dr.-Ing. Stephan<br />

Arnold wird zum 1. April<br />

2016 neuer Technikvorstand<br />

der Schuler AG. Der<br />

Ingenieur ist seit 2010 Leiter<br />

Kon zernentwicklung<br />

der Miele & Cie. KG. Zuvor war er 13 Jahre<br />

in verschiedenen Managementpositionen<br />

für den Volkswagen-Konzern in Deutschland<br />

und in den USA tätig. (sm 151102627) K<br />

Seit Anfang November steht die RHB Voß<br />

GmbH, Düsseldorf, ausschließlich unter der<br />

Leitung der beiden Geschäftsführer Markus<br />

Fischer und Thorsten Studemund, nachdem<br />

Dietrich Böntgen im gegenseitigen<br />

Einvernehmen mit dem Gesellschafter ausgeschieden<br />

ist.<br />

K<br />

(sm 151202851)<br />

Der schwedische Stahlerzeuger Ovako<br />

hat Joakim Olsson als neues Mitglied des<br />

Board of Directors ernannt. Olsson, der ge -<br />

genwärtig als Industrieexperte für Triton Partners<br />

arbeitet, hat umfangreiche Erfahrung in<br />

der Führung von Großunternehmen. K<br />

(sm 151002539)<br />

Roland Baan wird ab 1. Januar 2016<br />

neuer Präsident und CEO sowie Chairman<br />

des Leadership-Teams bei Outokumpu.<br />

Gegenwärtig ist er noch Executive Vice President<br />

und CEO bei Aleris Europa und Asien,<br />

einem führenden Erzeuger von gewalzten<br />

Aluminiumprodukten.<br />

K<br />

WS(Jp)/ (sm 14070)<br />

Der Gründer und ehemalige Geschäftsführer<br />

der Kloppert Stahl GmbH, Hans-<br />

Josef Kloppert feiert am 11. <strong>Dezember</strong><br />

seinen 80. Geburtstag. Nach Erwerb des<br />

Kaufmannsgehilfenbriefs im Jahr 1957 bei<br />

der Hansa-Eisen Trippe & Co. GmbH, Düsseldorf,<br />

gründete er 1966 Kloppert Stahl. K<br />

(sm 151202850)<br />

Dr. Manfred Diederichs, persönlich<br />

haftender Gesellschafter der Karl Diederichs<br />

KG, wird am 20. <strong>Dezember</strong> 75 Jahre alt. K<br />

(sm 151202755)<br />

Am 27. <strong>Dezember</strong> begeht Albrecht<br />

Eicken, ehemals Mitglied der Geschäftsführung,<br />

Mannesmann Demag Hüttentechnik,<br />

seinen 80. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 151202756)<br />

Ebenfalls Geburtstag feiert am 27. De -<br />

zember Herbert Lochner, früher Mitglied<br />

der Geschäftsführung, Ebner-Industrieofenbau<br />

GmbH. Er wird 75 Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 151202757)<br />

Am 31. <strong>Dezember</strong> wird Dr. Ruprecht<br />

Vondran, ehemals Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, 80 Jahre alt. K<br />

(sm 151202758)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Vorschau / Impressum K 59<br />

VORSCHAU 01.2016<br />

• STAHL 2015 – Rückblick und Perspektiven für 2016<br />

• Swedish Steel Prize 2015<br />

• Stahlhandelstag 2015<br />

Steel International<br />

• Den Materialkreislauf von Metallen ankurbeln<br />

• Der Schrottmarkt in China<br />

• Netzwerke für effiziente Stahllieferketten<br />

Branchenbericht<br />

Bauindustrie<br />

Werkstoffe<br />

Stähle für Haushaltsgeräte<br />

Bauen mit Stahl<br />

• Deubaukom, die große Baumesse in Essen – eine Vorschau<br />

• Edelstahl trägt Fassade des Berliner Schlosses<br />

• Zukunft Bauen in Europa<br />

• Aufstiegsplattform für erste vertikale Seilbahn<br />

Qualität – Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

• Technologieentwicklungen im Überblick<br />

So waren Blechexpo & Schweisstec<br />

Veranstaltungen / Events<br />

Deubaukom, Essen, Nortec, Hamburg<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. <strong>Dezember</strong> des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 65.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2015 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Förderverein Berliner Schloss e.V., Sigma Cabins)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>


Jahrbuch Stahl<br />

JAHRBUCH<br />

STAHL 2016<br />

ISBN 978-3-514-00821-2<br />

40,00 €<br />

Für persönliche Mitglieder des Stahlinstituts VDEh<br />

20,00 €<br />

Herausgeber: Stahlinstitut VDEh und<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV)<br />

3 Bände · 14,8 x 21,0 cm · 1.064 Seiten<br />

Band 1<br />

Das jährlich im November für das nachfolgende Jahr erscheinende 3-bändige Werk enthält neben aktuell aufbereiteten<br />

Zahlen, Daten und Fakten über Unternehmen, Anlagen, Verfahren und Produkte der Stahl industrie ein aktualisiertes<br />

Verzeichnis der persönlichen Mitglieder des Stahlinstituts VDEh.<br />

Bezugsquellen für Erzeugnisse der Eisen- und Stahl industrie, der weiterverarbeitenden und Zulieferindustrie.<br />

Ein bewährtes Nachschlagewerk, das in keinem Büro fehlen sollte.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de

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