stahlmarkt 12.2015 (Dezember)
Aus dem Inhalt: Steel International / Markieren & Kennzeichnen / Verzinken / Steel Art & Culture / Blechexpo & Schweisstec - Nachbericht
Aus dem Inhalt: Steel International / Markieren & Kennzeichnen / Verzinken / Steel Art & Culture / Blechexpo & Schweisstec - Nachbericht
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG,<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
12<br />
<strong>Dezember</strong> 2015<br />
Stahlmarkt-Barometer: Stimmen zur Marktlage<br />
<br />
<br />
®
ZUVERLÄSSIGKEIT und PRÄZISION<br />
aus Tradition<br />
Bandstahl aus Warmbreitband<br />
gebeizte und ungebeizte Oberflächenausführung<br />
Bevorratung aller gängigen Materialgüten<br />
kaltgewalzte und oberflächenveredelte Bänder<br />
sowie Aluminiumbänder<br />
Materialstärken zwischen 0,3 bis 8,0 mm<br />
Qualitätslieferant für die Automobil-, Elektro- und<br />
Bauindustrie sowie für Press-Stanz-Zieh-Betriebe<br />
Produktion auf hochmodernen,<br />
computergesteuerten Spaltanlagen<br />
ausgereiftes Logistiksystem<br />
Qualitätssicherung nach DIN EN ISO 9001:2008<br />
Feuerverzinktes Band • Warmbreitband • Kaltband • Elektroband • Aluminiumband<br />
Bandstahl-Service-Hagen GmbH<br />
Walzenstraße 12 - 17<br />
58093 Hagen<br />
Tel. +49 (0) 23 31/95 02-0<br />
Fax +49 (0) 23 31/95 02-91/-92<br />
info@bandstahlservice-hagen.de<br />
www.bandstahlservice-hagen.de<br />
Bandstahl-Service-Hagen
Editorial K 3<br />
Zur aktuellen Wetterlage<br />
Ȇber die Stahlindustrie sind dunkle Wolken aufgezogen.<br />
Auch die wettbewerbsstarke Stahlindustrie in<br />
Deutschland kann sich davon nicht vollständig entkoppeln«,<br />
lautete das Fazit von Hans Jürgen Kerkhoff,<br />
Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />
des Stahlinstituts VDEh, auf der Jahrestagung<br />
STAHL 2015 im November. Auch der Weltstahlverband<br />
worldsteel hatte bereits im Herbst seine Wachstumserwartungen<br />
im aktuellen Short-Range-Outlook für die<br />
EU leicht nach unten korrigiert: Weltweit sinkt die Stahlnachfrage<br />
2015 zum ersten Mal seit 2009, hieß es.<br />
Wachsende Überkapazitäten in China und gestiegene<br />
Exporte aus dem Reich der Mitte sind derzeit kaum zu<br />
stemmende Belastungen für die Stahlindustrie.<br />
Handelsschutzverfahren müssten deshalb in der EU<br />
konsequenter angewendet und schneller durchgeführt<br />
werden. Dem gegenüber steht jedoch ein vergleichsweise<br />
träges Handelsschutzinstrumentarium in der EU,<br />
das der Branche zu schaffen macht. »Wenn ausgerechnet<br />
jetzt die Europäische Union China den Status einer<br />
Marktwirtschaft verleiht, werden die Abwehrmöglichkeiten<br />
gegen Dumping in einer Situation entscheidend<br />
geschwächt, in der sie dringend gebraucht werden«,<br />
unterstrich der Stahlpräsident. Das sagt auch Prof. Dr.<br />
Markus Taube, Direktor der IN-EAST School of Advanced<br />
Studies an der Universität Duisburg-Essen und Inhaber<br />
des Lehrstuhls für Ostasienwirtschaft / China. Mehr dazu<br />
finden Sie ab Seite 16.<br />
Auch die im internationalen Stahlhandel aktiven<br />
Unternehmen klagen über die Verschiebungen der Handelsströme,<br />
verursacht durch die hohen Exporte Chinas.<br />
Die EU-Kommission müsse die Bedürfnisse aller Beteiligten<br />
ausbalancieren, hieß es z. B. auf dem Treffen des<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
europäischen Dachverbands für die Stahldistribution,<br />
EUROMETAL. Die heimischen Stahlerzeuger seien zu<br />
schützen, jedoch müsse Importeuren auch ein freier<br />
Handel ermöglicht werden, mehr ab Seite 13.<br />
Dunkle Wolken können sich aber verziehen. Wann<br />
die Wetterlage auf den Stahlmärkten dann tatsächlich<br />
besser wird, ist allerdings noch schwer vorherzusagen.<br />
Wir haben deshalb in diesem Heft ein »Stahlmarkt-Barometer«<br />
eingeführt: Vertreter aus verschiedenen Stahlunternehmen<br />
äußern sich dort zur Situation der Branche,<br />
den Risiken und Perspektiven, mit besonderem Blick auf<br />
die Stahldistribution und den Stahl-Service. Zum bevorstehenden<br />
Jahreswechsel haben wir gefragt: Wie war das<br />
Jahr? Wie wird das nächste werden? Welchen Aufgaben<br />
muss man sich stellen? Lesen Sie selbst: ab Seite 6.<br />
Allen Leserinnen und Lesern wünschen wir frohe<br />
Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.<br />
Nicht vergessen und Termin schon mal vormerken:<br />
Nächster <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
Wann? Erster Messetag von<br />
wire & Tube 2016<br />
Wo? Congress Center Düsseldorf,<br />
CCD.Süd, Raum 6 – 8<br />
»Branchentreff<br />
4. April 2016 ab 17:30 Uhr<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
4 K<br />
INHALT <strong>12.2015</strong><br />
6 Stahlmarkt-Barometer<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
13 Turbulenzen im internationalen Stahlhandel<br />
16 Kein Adelsschlag für Chinas Wirtschaftspolitiker<br />
18 Europäische Schiffe stranden seltener in Südasien<br />
19 Die Vision vom Weg an die Spitze<br />
20 US-Stahlarbeiter in Tarifgesprächen<br />
22 Sonderwerkstoffe für Südamerika<br />
26 Kundennähe ist das A und O<br />
BRANCHENBERICHT<br />
28 Baumaschinen laufen besser als erwartet<br />
MARKIEREN & KENNZEICHNEN<br />
30 Rationell Zeichen setzen<br />
38 Mobil dauerhaft kennzeichnen<br />
VERZINKEN<br />
42 Richtige Balance zwischen Innovation und Bewahrung<br />
44 Bildgebende Perforation<br />
STEELART<br />
46 Helmut Jahn: Bauten 1975 – 2015<br />
48 Berliner Stahlkunst<br />
NACHBERICHT BLECHEXPO & SCHWEISSTEC<br />
50 Neuer Schweißautomat macht Fertigung effizienter<br />
52 Richten und Entgraten<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
54 Jeckes Jubiläum<br />
RUBRIKEN<br />
53 Inserentenverzeichnis<br />
55 Veranstaltungen<br />
57 StahlTermine<br />
58 VIP-Seite<br />
59 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion im Oktober 2015<br />
»STAHLMARKT«-BARO-<br />
METER Der Stahlmarkt befindet<br />
sich derzeit in einer schwierigen<br />
Phase. Wie die Lage im Einzelnen<br />
bewertet wird, wo auch Chancen<br />
liegen und welche Herausforderungen<br />
die Unternehmen<br />
beschäftigen, haben wir einige<br />
Markt teilnehmer im »<strong>stahlmarkt</strong>«-<br />
Barometer gefragt.<br />
30<br />
MARKIEREN & KENNZEICH-<br />
NEN Um die Produktions- und<br />
Logistikprozesse effizienter zu<br />
gestalten, werden Produkte immer<br />
umfangreicher gekennzeichnet.<br />
Oft verlangen aber auch strengere<br />
gesetzliche Vorgaben eine<br />
verbesserte Rückverfolgbarkeit.<br />
Dafür steht eine Vielzahl von<br />
Lösungen bereit.<br />
STEELART Stahl ist der Baustoff<br />
der Moderne. Bestens zu besichtigen<br />
ist das im Werk des deutschamerikanischen<br />
Architekten<br />
Helmut Jahn, der einige der<br />
spektakulärsten Wolkenkratzer<br />
konstruiert hat. Aber auch Berlin<br />
zeigt, was mit Stahl in Architektur<br />
und Kunst machbar ist.<br />
6<br />
46<br />
Fotos: Rainer Viertlböck / courtesy Schirmer/Mosel, Markator, Unternehmensfotos,<br />
Die an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2014 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
Oktober<br />
2015<br />
September<br />
2015<br />
Oktober<br />
2014<br />
% Veränd.<br />
Okt. 15/14<br />
10 Monate<br />
2015 2014<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 640 e 600 e 657 – 2,6 6.311 6.195 1,9<br />
Bulgarien 50 e 48 51 – 2,7 523 512 2,0<br />
Deutschland 3.638 3.379 3.542 2,7 36.208 36.095 0,3<br />
Finnland 327 318 332 – 1,4 3.355 3.183 5,4<br />
Frankreich 1.170 1.250 1.480 – 20,9 12.827 13.647 – 6,0<br />
Griechenland 110 e 105 e 105 4,8 857 857 0,0<br />
Großbritannien 913 579 959 – 4,8 9.514 10.272 – 7,4<br />
Italien 1.871 2.083 2.047 – 8,6 18.593 20.397 – 8,8<br />
Kroatien 15 e 10 e 8 79,8 127 159 – 20,4<br />
Luxemburg 205 e 190 e 205 – 0,2 1.841 1.869 – 1,5<br />
Niederlande 604 607 e 612 – 1,2 5.927 5.770 2,7<br />
Österreich 618 599 722 – 14,3 6.387 6.598 – 3,2<br />
Polen 810 e 690 753 7,6 7.971 7.179 11,0<br />
Schweden 436 400 394 10,5 3.674 3.754 – 2,1<br />
Slowakei 427 395 439 – 2,8 3.965 3.866 2,6<br />
Slowenien 55 52 54 0,5 520 532 – 2,2<br />
Spanien 1.251 1.277 1.291 – 3,1 12.612 12.080 4,4<br />
Tschechien 421 363 426 – 1,1 4.467 4.440 0,6<br />
Ungarn 145 145 145 0,0 1.434 918 56,2<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 485 e 480 e 531 – 8,7 4.474 4.296 4,1<br />
Europäische Union (28) 14.191 13.571 14.754 – 3,8 141.586 142.620 – 0,7<br />
Bosnien-Herzegovina 65 e 60 e 51 28,0 672 650 3,4<br />
Mazedonien 15 e 0 20 – 23,9 110 188 – 41,5<br />
Norwegen 57 55 e 58 – 2,0 479 494 – 3,2<br />
Serbien 85 75 61 39,1 819 454 80,4<br />
Türkei 2.774 2.489 2.720 2,0 26.554 28.520 – 6,9<br />
Europa außer EU 2.996 2.679 2.909 3,0 28.633 30.306 – 5,5<br />
Kasachstan 258 308 334 – 22,8 2.984 3.102 – 3,8<br />
Moldawien 63 46 20 216,4 375 303 23,9<br />
Russland 5.678 5.528 5.818 – 2,4 59.307 59.413 – 0,2<br />
Ukraine 2.055 2.061 1.931 6,4 19.148 23.439 – 18,3<br />
Usbekistan 43 51 55 – 21,2 544 631 – 13,8<br />
Weißrussland 186 171 183 1,7 2.209 2.055 7,5<br />
C.I.S. (6) 8.284 8.165 8.341 – 0,7 84.568 88.943 – 4,9<br />
El Slavador 10 e 10 e 12 – 14,6 96 96 – 0,4<br />
Guatemala 40 e 35 e 38 5,1 319 313 2,0<br />
Kanada 1.030 e 1.120 e 1.110 – 7,2 10.534 10.666 – 1,2<br />
Kuba 25 e 25 e 23 10,5 222 211 5,3<br />
Mexiko 1.750 e 1.600 e 1.621 8,0 15.873 16.030 – 1,0<br />
Trinidad und Tobago 12 27 37 – 66,7 266 418 – 36,3<br />
USA 6.739 6.682 7.391 – 8,8 67.243 73.748 – 8,8<br />
Nordamerika 9.606 9.499 10.231 – 6,1 94.553 101.483 – 6,8<br />
Argentinien 469 446 478 – 1,8 4.252 4.581 – 7,2<br />
Brasilien 2.983 2.501 3.052 – 2,3 28.236 28.606 – 1,3<br />
Chile 85 e 95 e 92 – 7,4 900 905 – 0,5<br />
Ecuador 70 e 60 e 58 21,4 587 556 5,6<br />
Kolumbien 130 e 110 e 114 14,2 1.040 1.035 0,5<br />
Paraguay 5 e 5 e 5 5,4 38 37 3,1<br />
Peru 110 e 100 e 92 19,4 949 893 6,2<br />
Uruguay 10 e 10 e 10 2,7 76 73 4,3<br />
Venezuela 100 e 140 e 161 – 38,0 1.205 1.195 0,8<br />
Südamerika 3.961 3.467 4.061 – 2,5 37.281 37.880 – 1,6<br />
Ägypten 400 e 384 494 – 19,0 4.735 5.246 – 9,7<br />
Iran 1.380 e 1.337 1.444 – 4,4 13.611 13.510 0,7<br />
Katar 216 227 278 – 22,3 2.204 2.535 – 13,1<br />
Libyen 15 0 42 – 63,2 256 636 – 59,7<br />
Marokko 30 9 52 – 41,9 456 433 5,2<br />
Saudi- Arabien 400 381 543 – 26,3 4.867 5.205 – 6,5<br />
Südafrika 650 e 625 e 525 23,8 6.334 5.490 15,4<br />
Vereinigte Arabische Emirate 272 265 225 20,7 2.494 1.939 28,6<br />
Afrika / Mittlerer Osten 3.363 3.229 3.603 – 6,7 34.956 34.996 – 0,1<br />
China 66.124 66.120 68.240 – 3,1 675.104 690.290 – 2,2<br />
Indien 7.500 e 7.261 7.152 4,9 75.075 72.668 3,3<br />
Japan 9.003 8.573 9.362 – 3,8 87.815 92.492 – 5,1<br />
Pakistan 240 e 200 e 214 12,1 2.351 1.940 21,2<br />
Südkorea 5.830 e 5.615 e 6.175 – 5,6 57.672 59.847 – 3,6<br />
Taiwan, China 1.705 e 1.760 e 2.070 – 17,6 18.289 18.977 – 3,6<br />
Thailand 335 e 300 e 316 5,9 3.236 3.420 – 5,4<br />
Asien 90.737 89.829 93.530 – 3,0 919.542 939.635 – 2,1<br />
Australien 430 423 446 – 3,6 4.118 3.902 5,6<br />
Neuseeland 71 74 67 5,1 717 713 0,6<br />
Ozeanien 501 498 513 – 2,5 4.835 4.615 4,8<br />
Gesamt 133.640 130.938 137.942 – 3,1 1.345.955 1.380.476 – 2,5<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
6 K Stahlmarkt-Barometer<br />
Stahlmarkt-Barometer<br />
Stimmen zur Lage auf den Stahlmärkten<br />
Düsseldorf. Die Branche ist sich weitgehend einig: Die Lage auf dem<br />
Stahlmarkt ist derzeit schwierig. Doch wie wird die Situation derzeit von<br />
den einzelnen Unternehmen eingeschätzt und welche Maßnahmen<br />
werden ergriffen? Wir haben nachgefragt und dabei in diesem Heft den<br />
Schwerpunkt eher auf die Stahldistribution und den Stahl-Service gesetzt.<br />
Einige Stimmen dazu finden Sie deshalb auf den folgenden Seiten.<br />
Der Druck auf die Unternehmen war und<br />
ist in diesem Jahr hoch. Ob es nun um die<br />
Lage in China, die hohen Überkapazitäten,<br />
zunehmende Importe, unfairen Handel, politische<br />
Rahmenbedingungen oder steigenden<br />
Wettbewerb geht – um nur einige Themen zu<br />
nennen – so gut wie alle Unternehmen hatten<br />
in diesem Jahr ihre Bürde zu schultern.<br />
Wir haben uns umgehört und festgestellt:<br />
Die Meinungen sind ähnlich, wenn auch<br />
nicht gleich. Anregungen aus der Leserschaft,<br />
doch mal die Stimmung in der Branche<br />
aufzunehmen, haben wir deshalb zum<br />
Jahresende mit diesem Stahlmarkt-Barometer<br />
aufgegriffen.<br />
Ziel war es, aus mehreren Meinungen<br />
einen Gesamteindruck zu bilden darüber,<br />
wie hoch der Druck derzeit auf den Stahlmärkten<br />
tatsächlich ist bzw. wie er aus den<br />
unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen<br />
wird. Geäußert haben sich kleinere<br />
wie größere, werksgebundene wie unabhängige,<br />
mittelständische wie börsennotierte<br />
Unternehmen – mit besonderem Blick auf<br />
die Lage der Stahldistribution und der Stahl-<br />
Service-Center.<br />
Wie sich die Aussichten für die Zukunft<br />
gestalten könnten, ergibt sich dann als<br />
unmittelbare Anschlussfrage. Denn es geht<br />
nicht nur um das Heute, sondern viel mehr<br />
noch um das Morgen.<br />
Unsere Fragen lauteten:<br />
1. Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
2. Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
3. Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen<br />
(in kurzen Stichworten)?<br />
Sehen Sie selbst auf den folgenden Seiten,<br />
welche Herausforderungen und Perspektiven<br />
die verschiedenen Unternehmenslenker<br />
zum bevorstehenden Jahreswechsel hervorgehoben<br />
haben.<br />
Wir danken an dieser Stelle allen Personen<br />
und Unternehmen, die bereit waren, sich<br />
dazu zu äußern.<br />
Auch unsere Leser rufen wir ausdrücklich<br />
auf, uns Feedback zu geben. Schreiben Sie uns,<br />
z. B. per E-Mail an <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de. K<br />
(sm 15120273-A-Vorspann<br />
Sören Filipczak<br />
Geschäftsführer<br />
BEPRO Blech und Profilstahl<br />
Handelsges. mbH & Co. KG<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Neue notwendige Definition von Preis,<br />
Wert und Service; effiziente Strukturen,<br />
motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter<br />
sowie dem Geschäft angemessene Kosten;<br />
Konsolidierungen und Anpassungen der<br />
Mengen über die gesamte Wertschöpfungs-<br />
kette beginnend bei der Produktion bis hin<br />
zum Handel; überschaubar planen und<br />
Erwartungen der Realität anpassen.<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Wir haben gesehen, dass die Preise für<br />
Rohstoffe gefallen sind und dass wir uns aus<br />
Sicht im Monat Oktober ein gutes Stück in<br />
Richtung Boden bewegt haben. Die Verkaufspreise<br />
standen unter Druck. Die Bedeutung<br />
von typischem Lager- und Streckengeschäft<br />
haben sich zunehmend vermischt<br />
und stehen in gegenseitigem Wettbewerb.<br />
Dies bedeutet: geringere oder keine Roherträge.<br />
Das Eigenkapital der Unternehmen<br />
wird dadurch in diesem Jahr erneut belastet<br />
sein. Die Importe haben zusätzlich in den<br />
verschiedenen Produktgruppen bis hin zum<br />
Vormaterial die Preise belastet und vielseitige<br />
Lieferwege nach Europa gefunden. China<br />
hat hier gegenwärtig sogar den Bogen<br />
überspannt und muss – wahrscheinlich<br />
EU-kontrolliert – korrigieren.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Chancen bestehen nach wie vor für gut<br />
aufgestellte Unternehmen, die es schaffen,<br />
ihre Kosten und die Effizienz den geringeren<br />
Margen weiterhin anzupassen. Ich bin weiterhin<br />
davon überzeugt, dass gut aufgestellte<br />
Teams sehr effektiv arbeiten können.<br />
Durch einen konstruktiven sowie kritischen<br />
Dialog wird man gemeinsam im eigenen<br />
Unternehmen immer besser. Wir werden<br />
auch 2016 weiterhin in neue Technik und in<br />
die Erweiterung unserer Produkte investieren.<br />
Hinsichtlich der Digitalisierung und Vermarktung<br />
über Online-Plattformen habe ich<br />
eigentlich mehr erwartet. Die Abnehmer<br />
von Stahlprodukten wissen persönlichen<br />
Einsatz und Service scheinbar doch mehr zu<br />
schätzen, als angenommen wurde. Es werden<br />
sich in den nächsten Jahren sicherlich<br />
weitere Entwicklungen ergeben, die uns<br />
dann der Markt aufzeigen wird. Eines scheint<br />
aber sicher zu sein, im »Netz« und in der<br />
Digitalisierung ist nicht die alleinige Heilung<br />
der Unternehmenszahlen zu finden. K<br />
(151202773)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Stahlmarkt-Barometer K 7<br />
Sven Koepchen<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung<br />
Klöckner & Co Deutschland GmbH<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Überkapazitäten abbauen, damit Angebot<br />
und Nachfrage wieder ein gesundes<br />
Gleichgewicht finden; Informationsfluss<br />
zwischen Produzenten, Händlern und Kunden<br />
optimieren, durch umfassende Digitalisierung<br />
der Liefer- und Leistungskette;<br />
Fokussierung auf individuelle Kundenbe-<br />
dürfnisse hinsichtlich Anarbeitung und Versorgungssicherheit.<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Auch im Jahr 2015 war das Umfeld von<br />
erheblichen Überkapazitäten – insbesondere<br />
in China und Europa – und damit einer<br />
hohen Wettbewerbsintensität geprägt. Als<br />
Folge entwickelten sich die Stahlpreise deutlich<br />
rückläufig. Während die Produzenten<br />
den Preisdruck aufgrund der fallenden No -<br />
tierungen für die wesentlichen Einsatzstoffe<br />
Eisenerz, Schrott und Kokskohle abfedern<br />
konnten, schlugen die sinkenden Preise im<br />
Stahlhandel ungefiltert durch. In Erwartung<br />
weiter fallender Preise entwickelte sich<br />
zudem die Nachfrage schleppend. Dies<br />
zeigt, dass das Geschäftsmodell des klassischen<br />
lagerhaltenden Stahlhandels allein<br />
nicht mehr tragfähig ist. Neben dem Ausbau<br />
des margenstärkeren Geschäfts mit höherwertigen<br />
Produkten und Anarbeitungsdienstleistungen<br />
setzen wir daher auf die<br />
Digitalisierung unserer Liefer- und Leistungskette.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Auch im kommenden Jahr werden uns<br />
die volatilen Stahlpreise voraussichtlich<br />
erhalten bleiben. Zwar erwarten wir ein<br />
leichtes Marktwachstum. Das wird jedoch<br />
nicht reichen, um Angebot und Nachfrage<br />
wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu<br />
bringen. Die Rahmenbedingungen bleiben<br />
damit herausfordernd. Ein wichtiger Impuls<br />
wird von der fortschreitenden Digitalisierung<br />
ausgehen, die auch unsere Branche<br />
nachhaltig verändern wird. Für Deutschland<br />
als hochentwickelten Industriestandort<br />
sehen wir besonders gute Perspektiven für<br />
die Industrie 4.0. Aufgrund unserer digitalen<br />
Kompetenzen sind wir hierfür gut aufgestellt<br />
und arbeiten schon an konkreten Projekten.<br />
Weitere Chancen sehen wir in der<br />
tieferen Integration in die Wertschöpfungsketten<br />
unserer Kunden – beispielsweise<br />
durch die komplexe Anarbeitung von Stahlteilen<br />
mit Hilfe von 3-D-Lasern. In diesem<br />
Bereich haben wir gezielt investiert und<br />
wollen weiter wachsen.<br />
K<br />
(151202815)<br />
(Foto: Stahlo)<br />
Guido Spenrath<br />
Geschäftsführer<br />
Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Überkapazitäten, alternative Werkstoffe,<br />
Nachwuchs von Führungskräften.<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Nicht nur im Jahr 2015, auch in den Jahren<br />
davor waren die deutlichen Überkapazitäten<br />
auf Werks- und Stahl-Service-Center-<br />
Seite das beherrschende Thema. Die Überkapazitäten<br />
haben zu immer größerem<br />
Preisdruck geführt und die Ergebnisstruktur<br />
nachhaltig negativ beeinflusst. Daraus resultierend<br />
wurden Restrukturierungs- und Konsolidierungsprozesse<br />
im Stahlmarkt angestoßen.<br />
Ein weiteres Thema war mit Sicherheit<br />
die schwächer werdende Konjunktur in<br />
China mit der daraus resultierenden Preispolitik<br />
der chinesischen Stahlwerke in Europa.<br />
Auch haben wir mit Interesse die Entscheidung<br />
von Ford in Amerika verfolgt, mit dem<br />
F 150 das erste hochvolumige Fahrzeug<br />
komplett aus Aluminium zu bauen.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Das schwebende Antidumpingverfahren<br />
im Bereich der kaltgewalzten Flachstahlerzeugnisse<br />
gegen chinesische und russische<br />
Stahlproduzenten birgt Chancen und Risiken<br />
zugleich. Der Ausgang des Verfahrens<br />
wird mit Spannung erwartet und wird<br />
erheblichen Einfluss auf die Preisstruktur im<br />
kommenden Jahr haben.<br />
Daneben wird die Automobilindustrie<br />
noch das Thema CO 2<br />
-Manipulation und<br />
Volkswagen beschäftigen. An diesem Thema<br />
hängen mittel- und unmittelbar viele<br />
investitions- und unternehmenspolitsche<br />
Entscheidungen.<br />
Für das Unternehmen Stahlo steht im Jahr<br />
2016 der Baubeginn für den neuen Standort<br />
Ost als oberstes Thema auf der Agenda. Mit<br />
dem neuen Standort wollen wir weiter in<br />
Anlagentechnik investieren, die speziell im<br />
Bereich der Anarbeitung von Spaltband wieder<br />
zukunftsweisend sein wird und Stahl mit<br />
einer Zugfestigkeit von 1.800 N/mm 2 spalten<br />
kann.<br />
(151202818) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
8 K Stahlmarkt-Barometer<br />
Volker Schult<br />
Vorstand Salzgitter Mannesmann<br />
Handel GmbH<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Managen von Überkapazitäten bei rückläufiger<br />
Nachfrage. Kundenorientierte Sortimentsanpassung.<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Aus der Sicht eines lagerhaltenden Handelsunternehmens<br />
war für uns das Be -<br />
standsmanagement in Anbetracht der Entwicklung<br />
der Einkaufspreise eines der<br />
erfolgskritischen Themen.<br />
Der Preisdruck in den Märkten wurde<br />
zudem durch die Importe aus Drittländern<br />
stark erhöht.<br />
Darüber hinaus war es schwierig, Zusatzkosten<br />
wie Positionsaufschläge, Kommissionierungszuschläge,<br />
Administrationskosten<br />
für Zeugniswesen, Normen u. ä. im Markt zu<br />
implementieren und weiterzugeben, die den<br />
internen Aufwand nur annähernd widerspiegeln.<br />
Abgesehen davon, dass wohl niemand<br />
voraussagen kann, wie lange die derzeitig<br />
kritische Lage auf den deutschen Stahlmärkten<br />
anhalten wird, kann man wohl davon<br />
ausgehen, dass 2016 den gleichen Schwierigkeitsgrad<br />
wie das Vorjahr bereit halten<br />
wird.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
In den derzeitigen schwierigen Marktverhältnissen<br />
wird es in hohem Maße darauf<br />
ankommen, die noch vorhandenen Effizienzpotenziale<br />
zu heben und die Geschäftsprozesse<br />
auf ein auskömmliches Kostengerüst<br />
zu verschlanken. Dabei spielt die Digitalisierung<br />
eine entscheidende Rolle. Nicht<br />
nur wir, sondern auch unsere Kunden sind<br />
längst auf dem Weg, ihre internen Prozesse<br />
aus der analogen Welt herauszuführen und<br />
sie signalisieren uns in zunehmendem Maße<br />
die Notwendigkeit, diesen Weg auch ge -<br />
meinsam zu gestalten.<br />
Industrie 4.0 macht es uns vor. Wir öffnen<br />
2016 das Tor zum Handel 4.0 für unsere<br />
Kunden. Dabei werden wir nicht den (On-<br />
line-)Markt revolutionieren, sondern (digitale)<br />
Kundenanforderungen erfüllen. Mit<br />
dem digitalen Schnittstellenkonzept von<br />
e-CONNECT werden wir zunächst in Ergänzung<br />
zu den bisherigen Kanälen die Möglichkeit<br />
eröffnen, in nahezu allen maschinenlesbaren<br />
Formaten Daten zwischen den<br />
Warenwirtschaftssystemen auszutauschen.<br />
Weitere digitale Lösungen für eine gemeinsame<br />
Win-win-Situation mit unseren Ge -<br />
schäftspartnern, die auch für bisher noch<br />
nicht bediente Marktsegmente interessant<br />
sind, werden in Kürze folgen. (151202822) K<br />
Eberhard Frick<br />
Geschäftsführer<br />
Friedrich Kicherer GmbH &<br />
Co. KG<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Generell leidet die Stahl-Lieferkette zurzeit<br />
unter den Überkapazitäten auf der Herstellerseite.<br />
Wie, wann und v. a. wo auf der Welt das<br />
Thema angegangen werden muss, wird<br />
nicht nur im kommenden Jahr 2016 eine<br />
Herausforderung sein.<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Im Jahr 2015 war aus Sicht des Stahlhandels<br />
der mehrfache Preisverfall eine Herausforderung<br />
– kaum hatten wir Mengen be -<br />
stellt, waren diese zum Zeitpunkt der Anlieferung<br />
bereits wieder zu teuer.<br />
Bei der vorliegenden Informationstransparenz<br />
war es nicht möglich, Preisnachteile<br />
ausgleichend weiterzugeben. Preisvorteile<br />
lagen nicht vor, daher waren die Mengen<br />
zwar befriedigend, die Erlöse jedoch nicht.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Die preisliche Situation wird gewiss<br />
angespannt bleiben, bei den Bedarfsmengen<br />
erwarten wir zumindest eine kontinuierliche<br />
Fortsetzung des bestehenden Ab -<br />
satzvolumens.<br />
Chancen hat derjenige, der weiterhin mit<br />
dem passenden Sortiment in der Auftragsabwicklung<br />
bei der Geschwindigkeit die<br />
Nase vorn hat.<br />
Der kommende Trend ist der alte Trend:<br />
Nicht der Große frisst den Kleinen, sondern<br />
der Schnelle frisst den Langsamen. K<br />
(151202732)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
e-WORLD<br />
SYSTEME. SERVICE. STAHL. DIGITAL.<br />
Komplexe Welten einfach gestalten.<br />
Das geht nur gemeinsam: e-CONNECT.<br />
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Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH<br />
Schwannstraße 12 · 40476 Düsseldorf<br />
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Tel.: +49 211 4300-1 · Fax: +49 211 4300-90<br />
www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de
10 K Stahlmarkt-Barometer<br />
Dr. Klaus Kremper<br />
Vorsitzender des Vorstands/CEO<br />
Knauf Interfer SE<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Die Konsolidierung auf Produzentenund<br />
Distributionsseite gemeinsam verantwortlich<br />
zu gestalten.<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Der hohe Wettbewerbsdruck geht an<br />
Substanz und Struktur des Stahlmarktes in<br />
Europa.<br />
Die Hersteller setzen zunehmend auf<br />
eigene Distributionsplattformen und Stahl-<br />
Service-Center – und positionieren sich<br />
damit gegen die unabhängigen Akteure.<br />
Nicht immer mit Erfolg, unsere Kunden beispielsweise<br />
legen großen Wert auf die Flexibilität<br />
und Agilität eines unabhängigen<br />
Anbieters.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Die Kapazitäten werden auf europäischer<br />
Ebene weiter zurückgefahren. Dieser<br />
Prozess wird aber durch zunehmende Übermengen<br />
aus Fernost auch auf lange Sicht<br />
ausgehebelt; der Preisdruck auf austauschbare<br />
Produkte ist unverändert gewachsen.<br />
In diesem schwierigen Marktumfeld reicht<br />
es nicht, einfach an der Kostenschraube zu<br />
drehen.<br />
Nur Unternehmen, die über Produkte und<br />
Services echte Mehrwerte für die Kunden<br />
generieren, werden in Zukunft eine Chance<br />
haben.<br />
Positiv formuliert: Über Operational Excellence<br />
und eine enge Verzahnung der Prozesse<br />
auf Kunden- und Anbieterseite lassen<br />
sich Alleinstellungsmerkmale schaffen sowie<br />
Kundenbindung und Wertschöpfung nachhaltig<br />
erhöhen.<br />
(151202821) K<br />
rung des Geschäftsmodells – sei es durch<br />
mehr Dienstleistungen in Form von Anarbeitung<br />
und Logistik oder durch Spezialprogramme<br />
für bestimmte Kundengruppen.<br />
Diese Veränderung braucht jedoch Zeit und<br />
erfordert zum Teil hohe Investitionen bei<br />
momentan schmalen Renditen.<br />
Hersteller drängen immer mehr direkt in das<br />
Verbrauchergeschäft. Die Ertragssituation ist<br />
unbefriedigend. Zusätzlich belasten uns<br />
noch Gesetzesänderungen, z. B. die Änderung<br />
der Insolvenzordnung und des Anfechtungsgesetzes<br />
sowie die verschuldensunabhängige<br />
Nacherfüllungshaftung für Einund<br />
Ausbaukosten.<br />
Heinz Herbort<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Kerschgens Werkstoffe<br />
& Mehr GmbH<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Es bestehen Chancen für Unternehmen,<br />
die sich bereits in der Vergangenheit verändert<br />
haben. Die notwendige Differenzierung<br />
vom Wettbewerb erfordert eine Verände-<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Auf der Absatz- und Beschäftigungsseite<br />
ist der Stahlhandel mit dem Jahr zufrieden.<br />
Sorgen machten uns der gravierende Preisrückgang<br />
bei Rohstoffen und damit auch<br />
der Preisrückgang für Stahl, Edelstahl und<br />
NE- Metalle sowie steigender Importdruck.<br />
Das führt zu großen Risiken für den lagerhaltenden<br />
Handel in Form von sinkenden<br />
Roh erträgen und Risikopotenzial für die<br />
Bewertung der Bestände. Es führt zu weiterer<br />
Verschärfung des Wettbewerbs in der<br />
Distribution, insbesondere im Commodity-Geschäft.<br />
Einfache Geschäftsmodelle<br />
geraten stark unter Druck, Internetplattformen<br />
kommen auf den Markt und auch die<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Risiken sehen wir in der Eintrübung der<br />
Weltwirtschaft, insbesondere in China. Da -<br />
durch bleiben die Rohstoffpreise weiterhin<br />
unter Druck. Wie stark wird sich die VW-<br />
Krise auf die Gesamtwirtschaft auswirken?<br />
Das Staatsschuldenproblem in der EU – verbunden<br />
mit der Flüchtlingskrise – ist immer<br />
noch nicht befriedigend gelöst. Die Rahmenbedingungen<br />
für den Stahlhandel werden<br />
2016 genauso schwierig sein wie 2015.<br />
Falls die Nachfrage etwas zurückgehen sollte<br />
wird es noch schwieriger und es ist mit<br />
einer Konsolidierung in der Distribution zu<br />
rechnen.<br />
(151202819) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Stahlmarkt-Barometer K 11<br />
Dr. Hendrik Adam<br />
Chief Commercial Officer<br />
Tata Steel Europe Limited<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Bekämpfung unlauterer Einfuhren, Steigerung<br />
der Stahlverwendung in gesättigten<br />
Märkten, hohe Energiekosten.<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Hauptthemen waren der Rückgang der<br />
globalen Stahlnachfrage und die Zunahme<br />
weltweiter Handelsströme mit kostengünstigem<br />
Stahl. Obwohl die europäische Nachfrage<br />
weitgehend stabil ist und ein kleines<br />
Wachstum verzeichnet, deuten jüngste Einschätzungen<br />
von worldsteel da rauf hin, dass<br />
die weltweite Nachfrage nach Stahl derzeit<br />
rückläufig ist. Gründe dafür sind die Verlangsamung<br />
des chinesischen Wirtschaftswachstums<br />
und der Rückgang der Ölpreise.<br />
Auch wenn die chinesische Wirtschaft<br />
generell weiter wächst, ist der Anteil an<br />
stahlintensiven Infrastrukturprojekten ge -<br />
sunken, sodass die Stahlnachfrage seit Mitte<br />
2014 rückläufig ist. China produziert rund<br />
die Hälfte des weltweiten Stahlangebots<br />
und mit der Verlangsamung der Wirtschaft<br />
wachsen die Überkapazitäten auf dem eigenen<br />
Markt schnell an. Sowohl chinesische<br />
als auch andere Stahlwerke weltweit versuchen<br />
die geringere lokale Nachfrage durch<br />
den Export zu äußerst niedrigen Preisen<br />
auszugleichen. Daher wurden weltweit be -<br />
reits Handelsbarrieren errichtet, um die lokale<br />
Stahlindustrie zu schützen – ein Trend der<br />
sich wahrscheinlich fortsetzen wird.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Die weltweite Nachfrage nach Stahl wird<br />
2016 nur ein leichtes Wachstum aufweisen.<br />
Die parallel einhergehende Neuordnung der<br />
chinesischen Wirtschaft und die daraus<br />
resultierenden hohen Überkapazitäten bei<br />
Stahl werden die weltweiten Märkte weiterhin<br />
unter Druck setzen. Für Europa, das im<br />
Vergleich zu vielen anderen Regionen noch<br />
keinen effektiven Handelsschutz gegenüber<br />
Dumpingpreisen aufgebaut hat, erwarten<br />
wir trotz einer intakten Binnennachfrage<br />
unter diesen Umständen einen ziemlich<br />
schwierigen Start in das neue Jahr. Allerdings<br />
sprechen verschiedene Indikatoren<br />
dafür, dass wir das Schlimmste dann hinter<br />
uns lassen. Wenn die Rahmenbedingungen<br />
einen fairen Wettbewerb erlauben, blicken<br />
wir dem weiteren Jahresverlauf aufgrund<br />
der Nachfrage aus Europa und Wachstumschancen<br />
in einigen Industriebereichen positiver<br />
entgegen.<br />
Außerdem wird 2016 aus unserer Sicht<br />
die lokale Versorgung stärker in den Mittelpunkt<br />
rücken. In einem gesättigten Markt<br />
wie Europa ist es für Stahlhersteller daher<br />
besonders wichtig, neue Produkte zu entwickeln,<br />
mit denen Kunden noch effizienter<br />
und wettbewerbsfähiger werden.<br />
K<br />
Carsten Loch<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Schierle Stahlrohre KG<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Lean Management, Erschließung neuer<br />
Märkte, Automatisierung.<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Generell kann man sicherlich konstatieren,<br />
dass das aktuelle Jahr von einer wachsenden<br />
Unsicherheit geprägt war. Der Zu -<br />
sammenbruch des Exports nach Russland<br />
bedingt durch die Ukraine-Krise hat uns<br />
direkt und indirekt betroffen. Während<br />
unsere direkten Kunden aus Russland nicht<br />
mehr bestellen, haben natürlich auch unsere<br />
Kunden in Deutschland die gleichen Probleme.<br />
Sie können nichts mehr nach Russland<br />
exportieren und damit fällt ein Teil<br />
unseres Geschäftes einfach weg.<br />
Speziell unser Hydraulik-Markt ist weiterhin<br />
von dem Preiskampf geprägt, den rumänische<br />
Hersteller von Kolbenstangen und<br />
Zylinderrohren eingeleitet haben und der zu<br />
ruinösen Wettbewerbssituationen geführt<br />
hat. Zwar sind die nachgefragten Mengen<br />
auf dem Markt noch verträglich, aber der<br />
Preisdruck ist immens.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Ich persönlich sehe die Fortsetzung der<br />
aktuellen Situation als wahrscheinlich an<br />
und glaube nicht an einen nachlassenden<br />
Margendruck oder eine stark ansteigende<br />
Nachfrage.<br />
Es besteht sicherlich generell der Trend<br />
auf dem Markt, intern Prozesse zu verschlanken<br />
und extern neue Märkte zu<br />
erschließen, sei es organisch oder anorganisch.<br />
Man muss dem Kostendruck standhalten<br />
und versuchen, gesundes neues<br />
Geschäft zu gewinnen.<br />
Die Schierle Stahlrohre KG baut aktuell ein<br />
vollautomatisches Hochregallager mit 2.500<br />
Fächern, das im ersten Quartal 2016 in<br />
Betrieb gehen wird. Dies wird dazu beitragen,<br />
unsere Prozesse zu verschlanken, zu<br />
beschleunigen und mittel-/ langfristig günstiger<br />
zu gestalten. Wir arbeiten parallel an<br />
M&A-Maßnahmen.<br />
(151202820) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
12 K Stahlmarkt-Barometer<br />
Patrick Meessen<br />
Geschäftsführer<br />
ArcelorMittal Distribution GmbH<br />
Deutschland und Schweiz<br />
Welche Herausforderungen muss die<br />
Branche 2016 am dringendsten angehen?<br />
Eine Marktkonsolidierung ist notwendig,<br />
um die Überkapazitäten im Stahlhandel<br />
anzugehen. Investitionen in Infrastrukturen<br />
und Produktionsmittel müssen verstärkt<br />
werden. Preisrückgänge wegen unfairer<br />
Importe aus China sind nicht akzeptabel,<br />
europäischer Stahl muss in der Wertschöpfungskette<br />
weiter seinen Platz haben.<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Auch das Jahr 2015 stellte uns, wie<br />
schon die Jahre zuvor, vor große Herausforderungen.<br />
Der Wettbewerbsdruck ist weiterhin<br />
stark und wird durch die Überkapazität<br />
am Markt geprägt. Überdies war die<br />
Zurückhaltung bei Aufträgen der öffentlichen<br />
Hand weiter spürbar<br />
Der ohnehin schon immense Preisdruck<br />
wird darüber hinaus durch unfaire Importe<br />
aus Asien und den sinkenden Schrottpreis<br />
verstärkt. Im Stahlhandel steht das reine<br />
Stahlerzeugnis schon lange nicht mehr im<br />
Vordergrund, sondern vielmehr die kundenorientierte<br />
Gesamtlösung. Daher lag 2015<br />
ein besonderer Augenmerk auf der Erweiterung<br />
von Dienstleistungen und Service.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Mit einer gravierenden Trendwende ist<br />
auch im Jahr 2016 nicht zu rechnen. Wir<br />
werden uns der Marksituation stellen, unsere<br />
Prozesse weiter optimieren und uns den<br />
Be dürfnissen unserer Kunden anpassen. Die<br />
Wertschöpfung liegt heute nicht mehr allein<br />
im Produkt, sondern im Gesamtpaket aus<br />
Stahl, Anarbeitung und Service. Der Stahlhandel<br />
wird sich auch zukünftig auf die individuellen<br />
Kundenanforderungen konzentrieren.<br />
Ein Risiko bleiben sicher auch die unfairen<br />
Importe aus Billiglohnländern. Schwache<br />
Exporte drücken dazu weiter aufs Geschäft<br />
und beeinflussen das Marktumfeld. K<br />
(151202845)<br />
Dr. Jens Horstmann<br />
Leiter Produktstrategie<br />
ThyssenKrupp Steel Europe<br />
Welche Themen haben die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht in diesem Jahr beherrscht?<br />
Ein wesentlicher Aspekt war auch im<br />
vergangenen Jahr der anhaltende Innovationsdruck<br />
in der Branche. Im Vordergrund<br />
stand der Wunsch der Kunden, leistungsfähigere<br />
und gewichtssparende Stähle zur<br />
Verfügung zu haben. Wir haben uns dieser<br />
Aufgabe auf verschiedenen Ebenen gestellt.<br />
Zum einen haben wir neue und kundenspezifische<br />
Werkstofflösungen entwickelt: Mit<br />
TRIBOND haben wir beispielsweise einen<br />
dreischichtigen Stahlverbund zur Serienreife<br />
gebracht, der Automobilherstellern neue<br />
Perspektiven im Karosseriebau eröffnet.<br />
Darüber hinaus arbeiten wir intensiv an<br />
unserem Ziel, die »Time-to-Market« um gut<br />
ein Drittel zu verkürzen, da es in der Zukunft<br />
noch entscheidender sein wird, die Produktentwicklungszyklen<br />
zu straffen, um<br />
schneller mit Neuentwicklungen am Markt<br />
zu sein.<br />
Was erwarten Sie vom kommenden Jahr?<br />
Mit zurückliegenden Investitionen in die<br />
Neuzustellung eines Hochofens, in die Mo -<br />
dernisierung einer Stranggießanlage und<br />
zweier Warmbandwerke haben wir die Leistungsfähigkeit<br />
unserer Anlagen und die<br />
Qualität unserer Produkte weiter verbessert.<br />
Dies ist Teil unserer Strategie, vor allem die<br />
Chancen, die sich im Bereich der höher- und<br />
höchstfesten Stähle bieten, zu nutzen, wo<br />
noch weiteres Entwicklungspotenzial be -<br />
steht. Zudem besteht weiterhin ein starker<br />
Trend in Richtung Warmumformung, den<br />
wir mit einer Reihe von Entwicklungen be -<br />
dienen. Vor allem die Automobilindustrie ist<br />
hier ein Treiber. Schließlich gibt es großes Interesse<br />
an Hybrid- und Sandwichstählen, die<br />
bedeutende Vorteile bei Eigenschaften und<br />
Gewicht bieten können. Hier sehen wir uns<br />
in einer Pionierrolle: Über den nun serienreifen<br />
TRIBIOND hinaus entwickeln wir zurzeit<br />
weitere Produkte in diesem Segment. K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
(Foto: WS)<br />
Ein kleiner, aber sehr feiner Kreis an ausgewiesenen Kennern<br />
der internationalen Stahlhandelsmärkte traf sich Ende<br />
Oktober zum EUROMETAL Steel Trade Meeting in Düsseldorf.<br />
Turbulenzen im internationalen Stahlhandel<br />
EUROMETAL-Meeting für international aktive Händler<br />
Düsseldorf (kibi/WS). Der internationale Stahlhandel nimmt eine wichtige Schlüsselposition innerhalb des<br />
globalen Stahlmarktes ein. So werden in diesem Jahr rd. 450 Mill. t der insgesamt nachgefragten 1.537 Mrd. t<br />
Stahl über nationale Grenzen hinweg gehandelt. Doch die Herausforderungen sind groß, wie bei einem Meeting<br />
der Gruppe der international tätigen »Steel Trader« des europäischen Dachverbands für Stahldistribution,<br />
Service-Center und Trader, EUROMETAL, deutlich wurde.<br />
Globaler Stahlmarkt<br />
in Mill. t<br />
1.219<br />
1.219<br />
445 437<br />
37% 36%<br />
Stahlnachfrage weltweit<br />
1.141<br />
327<br />
29%<br />
1.300<br />
1.403<br />
Exporte weltweit<br />
1.430<br />
1.475<br />
389 417 414 387<br />
30% 30% 29% 28%<br />
1.537<br />
452<br />
29%<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />
Quelle: worldsteel, EUROMETAL Steel Trade Meeting, Okt. 2015<br />
Schwache Nachfrage,<br />
erdrückende Importe<br />
Die internationalen Stahlhandelsströme<br />
haben sich im Jahr 2015 weiter verschoben.<br />
»In den ersten sechs Monaten kletterten<br />
beispielsweise die Grobblechimporte aus<br />
Drittländern in die Europäische Union so<br />
stark, dass die Gemeinschaft zum Nettoimporteur<br />
wurde«, sagte Georges Kirps, Generaldirektor<br />
des europäischen Stahlhandelsverbands<br />
EUROMETAL, während des Steel<br />
Trade Day Ende Oktober in Düsseldorf.<br />
Bereits in der ersten Jahreshälfte erreichte<br />
das Einfuhrvolumen an Quartoblechen 72 %<br />
des Gesamtjahres 2014. Bei warm- und kaltgewalzten<br />
Feinblechen zeigt sich ein ähnliches<br />
Bild. Hier machten die Einfuhren von<br />
Januar bis Ende Juni schon 75 % bzw. 66 %<br />
des gesamten Vorjahres aus.<br />
Zugleich verlieren die europäischen Exporteure<br />
in Drittländern Marktanteile: Bei der<br />
Ausfuhr von Quartoblechen ist ihr Anteil in<br />
den ersten sechs Monaten 2015 im Vergleich<br />
zum Gesamtjahr 2014 in der Gemeinschaft<br />
Unabhängiger Staaten auf 3 % von<br />
zuvor 15 % gefallen und in den USA von<br />
26 % auf 20 %.<br />
Im Jahr 2014 hatten die meisten EU-Quartoblechimporte<br />
ihren Ursprung in der Ukraine.<br />
Mehr als verdoppelt haben sich zudem<br />
die Einfuhren aus China. Auch Südkorea<br />
und Russland erhöhten ihre Lieferungen in<br />
die Europäische Gemeinschaft. Bei Warmbandimporten<br />
stehen Russland und die<br />
Ukraine mengenmäßig an der Spitze, bei<br />
Kaltbandeinfuhren Russland und China.<br />
Importe gefährden die Erholung<br />
Die internationale Stahlindustrie bewegt sich<br />
in einem sehr schwierigen Umfeld. »Die Nachfrage<br />
nach Stahlerzeugnissen ist schwach und<br />
der Wettbewerb im Handelsbereich wird<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
14 K Steel International<br />
immer härter«, sagte Dr. Martin Theuringer,<br />
Leiter Geschäftsfeld Wirtschaft der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl in Düsseldorf.<br />
Das erste Mal seit 2009 wird der globale<br />
Stahleinsatz im Jahr 2015 sinken und sich erst<br />
2016 stabilisieren. China wird allerdings auch<br />
noch im kommenden Jahr einen Rückgang<br />
verzeichnen. Die Stahlexporte dürften 2015<br />
mit 350 Mill. t einen Rekord erreichen. Der<br />
Anteil Chinas an der Erhöhung der Ausfuhren<br />
ist überproportional, wie Theuringer zeigte.<br />
Diese Situation wird sich aller Voraussicht<br />
nach 2016 nicht ändern: Die Überkapazitäten<br />
im Reich der Mitte steigen weiter und<br />
damit auch der Druck, den die Importe auf<br />
die Europäische Gemeinschaft ausüben.<br />
Verschärft wird das Ungleichgewicht<br />
durch die liberalen Handelsvorschriften in<br />
der EU. Im Vergleich zu den USA benötigen<br />
die Europäer viel Zeit, um Anti- Dumping-<br />
Maßnahmen durchzusetzen und die heimische<br />
Industrien zu schützen.<br />
Um das Kräfteverhältnis nicht weiter zu<br />
verschieben, sollte China den Status einer<br />
Marktwirtschaft nach Einschätzung Theuringers<br />
erst dann zuerkannt bekommen, wenn<br />
alle Voraussetzungen auch tatsächlich erfüllt<br />
sind. Das sei derzeit noch nicht der Fall.<br />
China: Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage<br />
in Mill. t<br />
718<br />
574<br />
144<br />
800<br />
e)<br />
geschätzt f) Vorhersage<br />
Marktverzerrende Maßnahmen,<br />
aber auch Subventionen müssen<br />
unterbleiben<br />
Die größten Probleme der internationalen<br />
Stahlindustrie resultieren auch in den kommenden<br />
Jahren aus den extremen Überkapazitäten.<br />
Die Exporte dürften nach Einschätzung<br />
von Anthony de Carvalho, Organisation<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (OECD), künftig weiter<br />
steigen. China werde die höchsten Mengen<br />
liefern.<br />
Kurzfristig sieht die OECD nur eine Möglichkeit,<br />
die unfairen Handelspraktiken zu<br />
reduzieren. Verzerrende staatliche Anreize<br />
einiger Regierungen, um Exporte zu fördern,<br />
müssten unterbleiben, so de Carvalho.<br />
Auf lange Sicht müsste vor allem sichergestellt<br />
werden, dass staatlich geführte Unternehmen<br />
nach marktwirtschaftlichen Prinzipien<br />
handeln und es allgemein gültige<br />
Regeln für Subventionen gibt. Investitionen<br />
in neue Anlagen sollten sich auch langfristig<br />
rechnen. Außerdem sollten Erfahrungen<br />
über den erfolgreichen Abbau von Überkapazitäten<br />
untereinander geteilt werden.<br />
Weitere Antidumpingmaßnahmen würden<br />
zwar unfaire Handelsbedingungen teilweise<br />
beseitigen. Das Problem der Überkapazitäten<br />
lösen sie aber nicht.<br />
Handelsschutzmaßnahmen sind<br />
unausweichlich<br />
Die Europäische Gemeinschaft muss weitere<br />
Handelsschutzmaßnahmen ergreifen, um<br />
ihre Stahlindustrie vor anhaltend hohen<br />
Importen zu schützen. Diese Einschätzung<br />
vertrat Yuriy Rudyuk, Partner der belgischen<br />
Rechtsanwaltskanzlei Van Baels & Bellis, in<br />
Rohstahlkapazität Stahlverwendung (Rohstahl) Überkapazitäten<br />
612<br />
188<br />
863<br />
668<br />
195<br />
960<br />
688<br />
272<br />
1.073<br />
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 e 2016 f<br />
766<br />
306<br />
1.083<br />
741<br />
342<br />
1.096<br />
715<br />
381<br />
1.111<br />
701<br />
410<br />
Quelle: worldsteel, WV Stahl, EUROMETAL Steel Trade Meeting, Okt. 2015<br />
seinem Vortrag in Düsseldorf. Zwar gebe es<br />
bereits diverse protektionistische Maßnahmen,<br />
diese würden aber nicht ausreichen.<br />
Die europäischen Stahlverbände und andere<br />
Organisationen müssten noch aktiver werden.<br />
Wegen der anhaltend hohen Überkapazitäten<br />
und der aggressiven Exportstrategie<br />
dürfte China Mittelpunkt aller zu ergreifenden<br />
Maßnahmen bleiben. Die Europäische<br />
Gemeinschaft würde gut daran tun, die<br />
Verfahren in den USA zu beobachten und<br />
ebenfalls einzuleiten. Dort würden die In -<br />
dustrieverbände wesentlich schneller auf<br />
unfaire Handelspraktiken reagieren.<br />
Wichtig sei, dass die Europäische Kommission<br />
die Bedürfnisse aller Beteiligten ausbalanciert.<br />
Auf der einen Seite müssten die<br />
heimischen Stahlerzeuger geschützt und auf<br />
der anderen Seite müsse den Importeuren<br />
ein freier Handel ermöglicht werden.<br />
Es gebe bereits Gerüchte in Brüssel über<br />
neue Antidumpingverfahren. Betroffen seien<br />
Stahldrahtseile aus Korea und nichtrostende<br />
Flansche aus Taiwan und China. Aber<br />
auch Quartobleche und warmgewalzte Bänder<br />
dürften in den Fokus geraten.<br />
Bangemachen gilt nicht<br />
Es gab aber auch warnende Stimmen vor<br />
weiteren Antidumpingverfahren. Eine davon<br />
ist Tony Singer, Präsident des vor allem in<br />
Großbritannien tätigen internationalen<br />
Stahlverbands ISTA. Er riet zur Vorsicht bei<br />
weiteren Handelsbeschränkungen und forderte<br />
die europäische Industrie auf, von den<br />
Stahlerzeugern aus China und vielen anderen<br />
Schwellenländern zu lernen.<br />
Verbote für die Einfuhr von günstigen<br />
Stahlprodukten können seiner Einschätzung<br />
zufolge die verarbeitenden Industrien in<br />
Europa auch schädigen. Ohne die billigen<br />
Einfuhren seien diese nicht mehr in der<br />
Lage, zu wettbewerbsfähigen Preisen zu<br />
produzieren. In der Folge müssten diese<br />
Unternehmen schließen. Dies würde sich<br />
zum einen negativ auf den Absatz der heimischen<br />
Stahlerzeuger auswirken und zum<br />
anderen den Import von Fertigprodukten<br />
begünstigen.<br />
Singer forderte Fairness von allen Beteiligten.<br />
Die Qualität von Importstählen sei nicht<br />
unbedingt so minderwertig, wie manchmal<br />
dargestellt. Es gebe gegenwärtig eine sehr<br />
importfeindliche Grundstimmung.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Steel International K 15<br />
Chinas Stahlexporte (in Mill. t)<br />
2005<br />
2010<br />
2015<br />
7,1<br />
61,9<br />
5,1<br />
3,8<br />
1,4<br />
1,4 1,6<br />
0,2<br />
GUS<br />
23,7<br />
20,0<br />
3,1 1,5<br />
NAFTA<br />
0,1 0,5 2,8<br />
Andere in Europa<br />
EU-28<br />
9,5<br />
China<br />
Exporte 2015 p :<br />
105 Mill. t<br />
8,5<br />
0,7<br />
3,4<br />
Andere in Asien<br />
8,4<br />
2,3<br />
Naher und<br />
Mittlerer Osten<br />
0,2<br />
4,2<br />
Lateinamerika<br />
0,4<br />
Afrika<br />
0,4 0,9 0,8<br />
Australien/Ozeanien<br />
Stahlprodukte: Walzstahl, Halbfertigerzeugnisse, Stahlrohre, kaltgewalzte und geschmiedete Stahlprodukte<br />
p)<br />
Prognose<br />
Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik, WV Stahl, EUROMETAL Steel Trade Meeting, Okt. 2015<br />
Der Stahlverband ISTA empfiehlt vielmehr<br />
Gespräche mit den exportierenden Ländern,<br />
wie beispielsweise China. Zur Vermeidung<br />
weiterer Antidumpingverfahren könnten sie<br />
möglicherweise zu freiwilligen Exportlimits<br />
angehalten werden.<br />
Globaler Handel ist und bleibt<br />
unverzichtbar<br />
Über die schwierige Situation der unabhängigen<br />
Stahlhändler sprach Alexander Julius.<br />
Der Geschäftsführende Gesellschafter des<br />
Hamburger Stahlhandelshauses Macrometals<br />
wies darauf hin, dass immer mehr Stahlerzeuger<br />
die Weiterverarbeitung der Stähle<br />
selbst in die Hand nehmen und eigene Verkaufsniederlassungen<br />
und Service-Center<br />
aufbauen würden. Um überleben zu können,<br />
müssten die unabhängigen Händler Stähle<br />
aus Nicht-EU-Ländern importieren. Die steigende<br />
Zahl von Antidumpingverfahren würde<br />
das Geschäft zusätzlich erschweren.<br />
Aus diesem Grund plädieren die unabhängigen<br />
Händler für freiwillige Exportbeschränkungen<br />
der Länder. Sie sollten Ge -<br />
genstand für künftige Handelsabkommen<br />
sein. Der freie und faire Handel müsse<br />
bewahrt werden.<br />
www.eurometal.net<br />
K<br />
/<br />
Zum Download<br />
(sm 151202770-EUROMETAL-SteelTradeDay)<br />
Die Grafiken dieses Artikels finden Sie auch auf<br />
unserer Website.<br />
/<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
crossmedia<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
16 K Steel International<br />
Kein Adelsschlag für Chinas<br />
Wirtschaftspolitiker<br />
von Prof. Dr. Markus Taube *)<br />
Im Jahr 2016 jährt sich der Beitritt der VR China zur WTO zum fünfzehnten<br />
Mal. In Peking glaubt man, dass zu diesem Anlass die EU dem Land den<br />
Status einer Marktwirtschaft gewähren müsse. D. h. die EU soll formal<br />
feststellen, dass die chinesische Volkswirtschaft gemäß den Gesetzen freier,<br />
wettbewerblicher Märkte operiere und der chinesische Staat sich auf eine<br />
rahmengebende, regulierende Rolle zurückgezogen habe. Dieser Status<br />
sollte China nicht verliehen werden.<br />
Markus Taube<br />
*) Prof. Dr. Markus Taube ist Direktor der IN-EAST<br />
School of Advanced Studies an der Universität Duisburg-<br />
Essen und hat den Lehrstuhl Ostasienwirtschaft / China<br />
der Mercator School of Management, ebenfalls an der<br />
Universität Duisburg-Essen angesiedelt, inne.<br />
Die Gewährung des Status »Markwirtschaft«<br />
für China hätte einschneidende Folgen<br />
für die Behandlung von Handelsstreitigkeiten<br />
der EU mit China. Bei der Bewertung<br />
von Dumpingvorwürfen gegen chinesische<br />
Exporteure könnte die EU nicht mehr auf<br />
Preisstrukturen in – definitiv marktwirtschaftlich<br />
organisierten – Vergleichsländern<br />
zurückgreifen, sondern müsste die ausgewiesenen<br />
chinesischen Preise als gegeben<br />
hinnehmen. Die Feststellung von Dumpingverstößen<br />
wäre faktisch nicht mehr möglich.<br />
Nun mag jeder,<br />
der in und mit China<br />
ge schäftlich zu<br />
tun hat – und das<br />
sind mittlerweile<br />
viele – gerne attestieren,<br />
dass dort auf<br />
Märkten Preise er -<br />
mittelt werden und kompromisslose Ge -<br />
winnmaximierung offensichtlich einen<br />
hohen unternehmerischen Wert darstellt.<br />
Das so gezeichnete Bild eines chinesischen<br />
Kapitalismus trifft aber nur die halbe Wahrheit.<br />
Märkte bestimmen das ökonomische<br />
Geschehen lediglich auf einer oberflächlichen<br />
Ebene. Die grundlegenden strategischen<br />
und strukturbildenden Entscheidungen,<br />
wie auch wichtige Eckpreise der chinesischen<br />
Volkswirtschaft werden jenseits von<br />
Märkten getroffen. Sie entstehen unter<br />
unmittelbarer Kontrolle und Steuerung der<br />
chinesischen Regierung, d. h. der Kommunistischen<br />
Partei.<br />
Staatliche Steuerung der Märkte<br />
Die steuernde Hand des Staates manifestiert<br />
sich auf verschiedenen Ebenen. Eine der<br />
offensichtlichsten ist dabei wahrscheinlich<br />
die der chinesischen Fünfjahrespläne. 2016<br />
»<br />
Die chinesische Volkswirtschaft ist auf einer grundlegenden<br />
Ebene inkompatibel mit der europäischen<br />
und deutschen Wirtschaftsordnung.<br />
beginnt eine neue Planungsperiode. Das<br />
»13. Programm zur ökonomischen und ge -<br />
sellschaftlichen Entwicklung (2016 – 2020)«<br />
wird schnell in diversen Übersetzungen verfügbar<br />
sein – und dann dem Leser wenig<br />
mehr offenbaren als vage Visionen und allgemeine<br />
Leitideen der Zentralregierung zur<br />
wirtschaftlichen Entwicklung. Diskretionäre<br />
staatliche Steuerungsansprüche sind hier<br />
kaum mehr zu finden als in deutschen<br />
Regierungsprogrammen. Die Wahrheit liegt<br />
jedoch auch hier unter der Oberfläche.<br />
Unterhalb dieses öffentlich zugänglichen<br />
Zentral-Dokuments existieren tausende von<br />
Detailplänen, die auf der Ebene lokaler<br />
Regierungseinheiten, funktionaler Bürokratien,<br />
sektoraler und industrieller Sektoren<br />
sowie spezifischer Sonderthemen über mehrere<br />
Hierarchiestufen hinweg, klare Ziele<br />
und Vorgaben aufstellen. Das an der deutschen<br />
Strategie der Industrie 4.0 angelehnte<br />
Programm »Made in China 2025« fällt im<br />
Übrigen in das gleiche Muster. Auch hier<br />
existiert ein recht unverfänglicher, der breiten<br />
Öf fentlichkeit zugänglicher Masterplan.<br />
Hinter diesem aber steht ein großer Komplex<br />
von nicht frei einsehbaren Detailplänen,<br />
deren Inhalte dem Prinzip frei wettbewerbsgesteuerter<br />
Märkte klar zuwiderlaufen.<br />
Ökonomische und politische<br />
Sphäre nicht getrennt<br />
Das entscheidende Defizit an marktwirtschaftlichen<br />
Strukturen in der chinesischen<br />
Volkswirtschaft liegt letztlich aber gar nicht<br />
in der fortbestehenden Existenz von Plänen<br />
begründet. Sehr viel bedeutsamer ist die<br />
jenseits von formalen Planungen und diskretionären<br />
Staatseingriffen allgegenwärtige<br />
Kollision zwischen staatlichen Regulierern<br />
und zu regulierenden Unternehmen. Das<br />
obere Management der die chinesische<br />
Volkswirtschaft dominierenden Unternehmen<br />
– seien dies Staats- oder Privatbetriebe<br />
– ist bei der Kommunistischen Partei kooptiert<br />
bzw. sucht deren Nähe. Topmanager in<br />
chinesischen Staatsbetrieben sind in der<br />
Regel gleichzeitig mit führenden Funktionen<br />
in Parteigremien betraut und wechseln zwischen<br />
unternehmerischen Funktionen sowie<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Steel International K 17<br />
solchen in lokalen Regierungsorganisationen<br />
hin und her. Im Ergebnis ist so eine ho -<br />
mogene, polit-ökonomische Elite entstanden,<br />
in der unternehmerische Ziele und<br />
strategische Planungen der Partei bzw.<br />
Regierung als im Einklang stehend begriffen<br />
werden. Ein Widerstreit zwischen ökonomischer<br />
und politischer Sphäre, zwischen<br />
Regulierten und Regulierern besteht zumeist<br />
nicht – beide sind Eins.<br />
Als Folge dieser Verquickung von Staat<br />
und Unternehmen existieren Unternehmen,<br />
die sich nicht wie Unternehmen auf wettbewerbsgesteuerten<br />
Märkten verhalten, und<br />
Regierungen, die nach Gutdünken in unternehmerische<br />
Entscheidungsspielräume eingreifen.<br />
Manifestation dessen sind Zwangsfusionen<br />
(aktuell in der Aluminiumindus trie),<br />
Zwangskartelle (Stahlindustrie), verschleppte<br />
Konkursverfahren und massive Überkapazitäten<br />
(Automobilindustrie, Glas, Photovoltaik,<br />
Zement, etc.) ebenso wie langfristig<br />
verzerrte Austauschrelationen. Die Preise für<br />
Kapital, Landnutzungsrechte, Energie, zahlreiche<br />
Rohstoffe und vieles mehr liegen in<br />
China deutlich unter ihren wahren Knappheitswerten<br />
und verzerren somit die strukturelle<br />
Ausrichtung der Volkswirtschaft. Un -<br />
ternehmerische Leistungsfähigkeit ist in<br />
diesem Umfeld nicht das entscheidende Kriterium<br />
für den Erfolg, da Wettbewerb nur<br />
in nachgeordneten Arenen stattfindet.<br />
Chinas Volkswirtschaft mit hiesiger<br />
Wirtschaftsordnung inkompatibel<br />
Diese Konstitution der chinesischen Volkswirtschaft<br />
macht sie auf einer grundlegenden<br />
Ebene inkompatibel mit der europäischen<br />
und deutschen Wirtschaftsordnung.<br />
Notwendig ist daher ein ordnungspolitischer<br />
Filter, der eine Eins-zu-eins-Übertragung von<br />
verzerrten Preisen aus China in den europäischen<br />
Wirtschaftszusammenhang verhindert.<br />
Notwendig ist ein Mechanismus, der<br />
derartige Verzerrungen entdecken und mittels<br />
Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen<br />
neutralisieren kann. Das hat<br />
nichts mit Protektionismus zu tun. Vielmehr<br />
kann nur so sichergestellt werden, dass<br />
Wettbewerb funktioniert, leistungsstarke<br />
Unternehmen nicht durch künstlich gestützte<br />
Akteure verdrängt werden und für alle<br />
Beteiligten Wohlfahrt geschaffen werden<br />
kann.<br />
Ein Verzicht Europas auf die Möglichkeit,<br />
eine Ausbreitung der im chinesischen Wirtschaftssystem<br />
generierten Preisverzerrungen<br />
im internationalen Wirtschaftsverkehr zu<br />
verhindern, gefährdet die Funktionsfähigkeit<br />
der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.<br />
Dass es dabei durchaus um Existenzfragen<br />
geht, macht das Ausmaß der in China<br />
bestehenden Überkapazitäten klar. China<br />
stellt derzeit z. B. ca. 50 % der globalen<br />
Stahlproduktion und verfügt darüber hinaus<br />
über Produktionskapazitäten zur Herstellung<br />
von weiteren 380 Mill. t pro Jahr – ausreichend<br />
um die gesamte Stahlnachfrage<br />
der OECD-Staaten zu bedienen. Daher: Kein<br />
Marktwirtschafts-Status für China! Chinas<br />
Wirtschaftspolitiker haben sich den Adelsschlag<br />
noch nicht verdient. (151202807) K<br />
2016<br />
Unsere Welt des Stahls.<br />
Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest<br />
und viel Erfolg für das neue Jahr.<br />
Universal Eisen und Stahl GmbH<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
18 K Steel International<br />
Europäische Schiffe stranden<br />
seltener in Südasien<br />
Grünes Recycling setzt sich langsam durch<br />
London. Schiffe, die in der Europäischen Union zugelassen sind, dürfen<br />
künftig nicht mehr zu Lasten der Arbeiter und der Umwelt an den Stränden<br />
Indiens, Pakistans oder Bangladeschs abgewrackt werden. Ausschließlich<br />
zertifizierte Betriebe sollen das Recycling übernehmen.<br />
(Foto: Hapag Lloyd)<br />
Die Europäische Kommission erstellt<br />
gegenwärtig eine Liste von Recyclinganlagen,<br />
die von der EU zertifiziert und genehmigt<br />
wurden. Dies können auch außereuropäische<br />
Betriebe sein, wenn sie von einem<br />
unabhängigen Gutachter inspiziert wurden.<br />
Sechs Monate nach Veröffentlichung der<br />
Liste müssen sich die europäischen Schiffseigner<br />
an die Vorgaben halten. Die Veröffentlichung<br />
soll zwischen 2016 und 2018<br />
erfolgen.<br />
Die Containerschiffreederei Hapag-Lloyd<br />
hat sich schon im Jahr 2014 freiwillig verpflichtet,<br />
die ausrangierten Schiffe nicht<br />
mehr unter fragwürdigen Bedingungen in<br />
Schwellenländern zerlegen zu lassen. Sie<br />
nimmt damit eine Vorreiterrolle in der globalen<br />
Industrie ein. 2015 lieferten die Hamburger<br />
die »Bonn Express« und die »Heidelberg<br />
Express« im türkischen Aliaga ab. Dort<br />
werden die großen Pötte entsprechend der<br />
europäischen Umwelt- und Sozialstandards<br />
entsorgt.<br />
Abwrackungen seit Jahren<br />
rückläufig<br />
Weltweit gesehen geht das Abwracken ausgedienter<br />
Schiffe seit einigen Jahren zurück.<br />
Nach Angaben eines Händlers lag der Wert<br />
der betroffenen Schiffe 2012 noch bei<br />
5,1 Mrd. USD, fiel 2013 auf 4 Mrd. USD und<br />
2014 auf 3 Mrd. USD. Dies entspricht Leergewichten<br />
(LDT) von 12,1 Mill. t, 10,9 Mill. t<br />
beziehungsweise 4,5 Mill. t. Im Jahr 2015<br />
dürften es nur noch 3,5 Mill. t sein. Von<br />
Januar bis Mai 2015 wurden 268 Bulkcarrier,<br />
50 Containerschiffe und 50 Tanker zerlegt.<br />
Der Händler begründet den Rückgang<br />
Auch Schiffe sind sterblich. Doch wenn es irgendwann mal so weit ist, sorgt man bei Hapag-<br />
Lloyd für umweltgerechtes Recycling. Hier die Colombo Express auf Fahrt.<br />
vor allem mit geringeren Neubauten und<br />
stark fallenden Stahlpreisen.<br />
Recyclingexperten hoffen auf eine Trendwende.<br />
Sie blicken auf den Ausbau der<br />
Schiffsverbindungen zwischen Asien und<br />
Europa und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />
in China. Dies könnte die Flotten<br />
reduzieren.<br />
Indische Abwrackbetriebe locken Kunden<br />
gegenwärtig mit finanziellen Anreizen. Sie<br />
zahlen nach Angaben aus der Industrie pro<br />
Tonne 120 USD mehr als ihre Wettbewerber<br />
in der Türkei, ein Verlust, den Hapag-Lloyd<br />
aber in Kauf nimmt. Die Reederei setzt auf<br />
Nachahmer und hofft, dass die Unternehmen<br />
in Südasien ihre Umwelt-, Sicherheitsund<br />
Sozialstandards an europäische Vorgaben<br />
anpassen. Mittlerweile gibt es auch<br />
Banken, beispielsweise ABN AMRO, Rabobank<br />
und ING, die sich für umweltgerechtes<br />
Verschrotten einsetzen und Finanzierungen<br />
an Bedingungen knüpfen.<br />
Indessen werden Stimmen gegen die<br />
Abkehr aus Indien laut. Sie befürchten einen<br />
Rückgang der internationalen Recyclingkapazität<br />
und glauben nicht, dass die Betriebe<br />
in der Lage sind, die geforderten Standards<br />
zu finanzieren. Ein Sterben der Industrie in<br />
drei bis vier Jahren sei möglich.<br />
Hohe Umwelt- und<br />
Sicherheitsstandards<br />
In der Tat sind die Anforderungen hoch. Das<br />
Europäische Parlament verpflichtet Ab -<br />
wrackunternehmen, ihre Tätigkeit in »baulichen<br />
Anlagen« auszuführen. Diese müssen<br />
auf sichere und umweltschonende Weise<br />
entworfen, gebaut und betrieben werden.<br />
Für die an Bord befindlichen Gefahrstoffe<br />
bedarf es undurchlässiger Böden und einwandfrei<br />
funktionierender Ableitungssysteme.<br />
Abfälle müssen dokumentiert und in<br />
Abfallverwertungs- oder Recyclinganlagen<br />
entsorgt werden.<br />
Die türkischen Betriebe haben es einfacher.<br />
Sie investierten bereits viel Geld und<br />
erfüllen nach Einschätzung von Experten<br />
90 % der EU-Vorschriften. Europäische Reeder<br />
könnten sich diesem Regelwerk nur entziehen,<br />
wenn sie ihre Schiffe unter außereuropäischen<br />
Flaggen fahren lassen. Um diesen<br />
Schritt zu verhindern, erwägt die Europäische<br />
Kommission Anreize, die Eigentümer<br />
vom Ausflaggen abzuhalten und zu<br />
grünen Recyclierern zu machen.<br />
K<br />
(sm 151202703)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Steel International K 19<br />
Die Vision vom Weg an die Spitze<br />
Erdemir will bis 2020 einer der drei weltweit führenden Stahlhersteller werden<br />
Istanbul (kibi). Er reicht offenbar nicht aus, der achtgrößte Stahlerzeuger<br />
der Welt zu sein. Ein weiteres Superlativ steht auf der Wunschliste der Türken:<br />
Sie wollen in nur vier Jahren einen der ersten drei Plätze der Weltrangliste<br />
erklimmen und in den Bereichen Finanzen, Betriebsabläufe, Personal,<br />
Unternehmenskultur und Wertschöpfung für die Aktionäre brillieren.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong><br />
Um dieses Ziel zu erreichen, krempelt<br />
der integrierte Stahlerzeuger die gesamte<br />
Gruppe um. Er will wachsen, hochwertigere<br />
Produkte erzeugen und den Exportanteil<br />
steigern. Der Startschuss für die Realisierung<br />
der in der »Vision 2020« zusammengefassten<br />
Vorhaben fiel im Jahr 2005. Seinerzeit<br />
musste der türkische Staat seine Schulden<br />
reduzieren und veräußerte die Erdemir-<br />
Mehrheitsbeteiligung an den Pensionsfonds<br />
der türkischen Streitkräfte (OYAK).<br />
Nach Einschätzung des Chairman Ali<br />
Pandir ist Erdemir auf dem Weg zum Gipfel<br />
schon sehr weit vorangekommen und profitiert<br />
vor allem von der Entscheidung, die<br />
sieben Einzelgesellschaften der Gruppe wie<br />
eine Einheit zu führen. Dank neuer IT-Systeme<br />
gelang es, die Eisen- und Stahlerzeugung<br />
der verschiedenen Standorte aufeinander<br />
abzustimmen. Nun werden die Kapazitäten<br />
besser ausgelastet. Außerdem sinken<br />
die Produktionskosten und das Unternehmen<br />
ist in der Lage, verlässliche Liefertermine<br />
zu nennen.<br />
101 neue Kunden hat dieses Angebot im<br />
Jahr 2014 überzeugt. Die knapp 13.000<br />
Beschäftigten des Konzerns hoben den<br />
Umsatz um 2 % auf umgerechnet 5,3 Mrd.<br />
USD. Der Nettogewinn kletterte sogar um<br />
51 % auf 732 Mill. USD. Das gesunde<br />
Wachstum der türkischen Wirtschaft be -<br />
günstigte den Absatz der Erzeugnisse auf<br />
dem Heimatmarkt. Trotz vieler Antidumpingmaßnahmen<br />
exportierte der Stahlerzeuger<br />
Waren im Wert von 627 Mill. USD in 40 Länder,<br />
sogar bis in den Senegal und nach Peru.<br />
In den kommenden Jahren will Erdemir<br />
das Engagement im Ausland noch weiter<br />
ausbauen. Der Stahlerzeuger, der in der Türkei<br />
einer der größten Arbeitgeber ist und<br />
gerne als Vorzeigeunternehmen bezeichnet<br />
wird, will an allen wichtigen Stahlhandelsplätzen<br />
der Welt vertreten sein. Bereits im<br />
abgelaufenen Jahr wurden Verkaufsniederlassungen<br />
in Singapur und Kanada eröffnet.<br />
Auch der Entwicklung innovativer Produkte<br />
und Anwendungen messen die Türken<br />
inzwischen mehr Bedeutung bei. Im Jahr<br />
2014 eröffneten sie im Inland das erste Forschungs-<br />
und Entwicklungszentrum der<br />
Stahlindustrie.<br />
Ganz oben auf der To-do-Liste steht zu -<br />
dem der Einstieg in neue Marktsegmente.<br />
Jüngstes Beispiel für die Umsetzung ist die<br />
gerade bei Primetals bestellte Konti-Verzinkungsanlage<br />
für das Werk Eregli. Sie soll<br />
vom zweiten Quartal 2018 an hochfestes<br />
Kaltband für die Automobilindustrie verarbeiten,<br />
das vor allem in Außenteilen zum<br />
Einsatz kommt.<br />
Das vergleichsweise junge Stahlunternehmen<br />
hat sich viel vorgenommen. Gegründet<br />
wurde es erst im Jahr 1960. Bereits sechs<br />
Jahre zuvor überlegten Vertreter der Regierung,<br />
wie sie eine heimische Eisen- und<br />
Stahlindustrie finanzieren und aufbauen<br />
können. 1961 erfolgte der erste Spatenstich<br />
für das integrierte Stahlwerk in Eregli. Nach<br />
42 Monaten Bauzeit war die Anlage fertig<br />
und ging am 15. Mai 1965 mit einer Jahreskapazität<br />
von 0,5 Mill. t Rohstahl und 0,4<br />
Mill. t Flachstahl in Betrieb. In den kommenden<br />
Jahren modernisierte Erdemir ihre Anlagen<br />
und verlängerte die Wertschöpfungskette<br />
beispielsweise um das Minenunternehmen<br />
Ermaden, den Energiedienstleister<br />
Erenco, die Service-Center Erdemir Celik<br />
Servis Merkezi und die Häfen in Eregli und<br />
Der Anlagenbauer Primetals liefert für ein<br />
Erdemir-Werk in Eregli eine schlüsselfertige<br />
Verzinkungslinie, die 350.000 t/a IF-Stähle<br />
und hochfestes Kaltband produzieren soll.<br />
Iskenderun. Größte Einheiten sind die beiden<br />
integrierten Stahlwerke in Eregli und<br />
Isdemir.<br />
Erdemir steigerte ihre Rohstahlerzeugungskapazität<br />
von einst 470.000 t auf 4 Mill. t im<br />
Jahr 2014 und ihre Fertigstahlerzeugungskapazität<br />
von 378.000 t auf 5 Mill. t. Das<br />
Produktportfolio umfasst inzwischen 412<br />
Flachstahl- und 243 Langstahlerzeugnisse.<br />
Sie sind warm- oder kaltgewalzt und teilweise<br />
mit Zinn, Chrom oder Zink beschichtet.<br />
Eingesetzt werden die Erzeugnisse in Automobilen,<br />
Haushaltsgeräten, Schiffen, landwirtschaftlichen<br />
Geräten, Energieanlagen,<br />
Maschinen, in der Elektronik, beim Bau, in<br />
der Verpackungsindustrie und bei der Rohrherstellung.<br />
Stolz ist die Geschäftsführung auch auf<br />
die Reputation in der globalen Industrie.<br />
Gegenwärtig ist Erdemir der einzige türkische<br />
Stahlerzeuger, den der internationale<br />
Brancheninformationsdienst World Steel<br />
Dynamics in den Olymp der zehntbesten<br />
Stahlerzeuger der Welt gehoben hat.<br />
www.erdemir.com<br />
K<br />
/<br />
(Foto: Primetals/Erdemir)<br />
(kibi)WS/SE/ (sm 151202696)
20 K Steel International<br />
US-Stahlarbeiter in Tarifgesprächen<br />
Stahlindustrie in den USA kämpft mit schwacher Konjunktur<br />
New York (bln). Amerikas Stahlarbeiter verfolgten die Tarifgespräche in<br />
der Automobilindustrie mit einem lachenden und einem weinenden Auge:<br />
Auf der einen Seite waren Stahlarbeiter – wie der gesamte Stahlsektor –<br />
froh, dass es bei Fiat Chrysler und General Motors keine Streiks gab.<br />
Denn die relativ schnelle Einigung zwischen Unternehmen und der<br />
United-Autoworkers-Gewerkschaft (UAW) sicherte das hohe Niveau<br />
von Stahllieferungen an die U.S.-Autohersteller. Auf der anderen Seite<br />
hat sich herausgestellt, dass die eigene Verhandlungsposition der<br />
United-Steelworkers-Gewerkschaft (USW) weitaus schwächer ist, als die<br />
der UAW und der Autoarbeiter.<br />
Obwohl seit jeher eng verbunden durch<br />
ähnliche Arbeitsbedingungen und Organisationsmethoden,<br />
war die Lage in den beiden<br />
Industriesektoren im zweiten Halbjahr<br />
2015 grundverschieden. Während die Stahlindustrie<br />
in einer empfindlichen Absatzflaute<br />
steckte, meldete<br />
die Autoindustrie<br />
immer wieder neue<br />
Absatz- und Profitrekorde.<br />
Der Boom im<br />
Automobilsektor<br />
gehörte zum Hintergrund<br />
der ersten Tarifverhandlungen der<br />
Branche bei Fiat Chrysler und begründete<br />
die harte Gangart der Gesamtbelegschaft.<br />
Obwohl sich Management und UAW auf<br />
Lohnerhöhungen und Bonuszahlungen zu<br />
Beginn des ausgehandelten neuen Tarifvertrages<br />
einigten, weigerte sich die überwältigende<br />
Mehrheit der 44.000 Arbeiter, den<br />
Tarifvertrag zu ratifizieren. Nicht bereit,<br />
einen Streik zu riskieren, sah sich Fiat Chrysler<br />
gezwungen, einen großen Schritt zur<br />
Lösung eines industrieweiten Problems zu<br />
tun: Die Lohnschere zwischen langjährigen<br />
und relativ neuen Arbeitern wurde mit dem<br />
Ziel, das zweigleisige Lohnsystem möglicherweise<br />
ganz zu beseitigen, maßgeblich<br />
reduziert. Für Fiat Chrysler, wo 45 % der<br />
Belegschaft auf dem niedrigen Lohngleis<br />
fährt, war und ist dieses Problem massiver<br />
als bei der Konkurrenz; bei General Motors<br />
macht diese Entlohnungsart nur 20 % und<br />
bei Ford 28 % der Gesamtbelegschaft aus.<br />
Mit dem Fiat-Chrysler-Ergebnis als Modell<br />
gab es bei General Motors rasch ein Verhandlungsergebnis,<br />
das Management und<br />
»<br />
Wegen des ungünstigen wirtschaftlichen Umfelds<br />
gab die Gewerkschaft die Parole aus: weiterarbeiten<br />
und weiterverhandeln.<br />
UAW-Funktionäre vor der Ratifizierung<br />
durch die 53.000 Belegschaftsmitglieder als<br />
gut für das Unternehmen und für Autoarbeiter<br />
feierten. Es gab keine Zweifel, dass<br />
auch Ford und das UAW-Verhandlungsteam<br />
versuchen würden, dem Beispiel der beiden<br />
anderen Großen von Detroit zu folgen.<br />
Billig-Importe setzen<br />
US-Stahlindustrie unter Druck<br />
Ganz anders war die Lage im Stahlsektor,<br />
der schwer betroffen war von der globalen<br />
Absatzkrise und von Billigeinfuhren. Nichts<br />
illustriert die Krise der Branche besser als ein<br />
Blick auf den steilen Abwärtsrutsch von<br />
Stahlaktien. U.S.-Steel-Aktien fielen von<br />
einem 12-Monats-Hoch von 42 USD auf nur<br />
8 USD; AK-Steel-Aktien rutschten von 8 auf<br />
2 USD. Und auch wenn das größte Minihütten-Unternehmen<br />
Nucor nach wie vor Quartalsprofite<br />
meldete, wa ren die Aktien des<br />
Unternehmens im vierten Quartal 2015 von<br />
einem Jahreshoch von 55 USD auf 37 USD<br />
gesunken.<br />
Obwohl die Führer der USW die Stahlunternehmen<br />
im Sommer beschuldigten,<br />
den Absatzengpass auszunutzen und Ge -<br />
werkschaftsforderungen in den begonnenen<br />
Tarifverhandlungen abzulehnen, war<br />
im späten Herbst klar, dass die in Tarifgespräche<br />
verwickelten Unternehmen wie U.S.<br />
Steel oder Allegheni Technology Inc. von<br />
einer Absatzmisere betroffen waren. Aber<br />
während Unternehmen von einer langfristigen<br />
Krise sprachen, redeten Gewerkschaftsführer<br />
einem zyklischen Absatzproblem das<br />
Wort.<br />
Ob mit oder ohne auslaufende Tarifverträge,<br />
große und kleine, integrierte und Minihütten-Unternehmen<br />
fuhren ihre Kapazitäten<br />
zurück. Nucor z. B. nutzte im dritten<br />
Jahresquartal nur noch 69 % der Produktionskapazität.<br />
Andere Unternehmen stoppten<br />
die Produktion in einem Teil ihrer Werke<br />
und kündigten weitere Schließungen zum<br />
Jahresende an.<br />
Das galt insbesondere für die integrierten<br />
Unternehmen: AK Steel machte »die Flut<br />
von billigen Einfuhren« für die geplante Stilllegung<br />
eines Hochofens in Ashland, Kentucky,<br />
verantwortlich. U.S. Steel informierte<br />
die 2.000 Arbeiter des Granite- City-Werks<br />
in Illinois über einen avisierten, vorübergehenden<br />
Produktionsstopp. Das Werk produziert<br />
in der Hauptsache Flachstahl für die<br />
Herstellung von Rohrprodukten für die Erdöl-<br />
und Erdgasindustrie im U.S.-Steel-Lone-<br />
Star-Werk in Texas, das schwer von der Krise<br />
im Energiesektor betroffen ist.<br />
Verhandlungswille auf<br />
beiden Seiten<br />
Das wirtschaftliche Umfeld spielte bei den<br />
Tarifverhandlungen natürlich eine Rolle und<br />
beeinflusste die Gewerkschaftsvertreter,<br />
auch nach Auslaufen der alten Tarifverträge<br />
keine Streiks anzudrohen. Im Gegenteil gab<br />
die USW insbesondere in Bezug auf<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Steel International K 21<br />
U.S. Steel und ArcelorMittal die Parole aus:<br />
weiterarbeiten und weiterverhandeln. Aber<br />
weder die intensiven Verhandlungen noch<br />
die wiederholten Verhandlungspausen führten<br />
zu Kompromissen auf beiden Seiten.<br />
Zwei Monate nach dem Ende des alten Tarifvertrages<br />
bei U.S. Steel informierte die<br />
Stahlarbeitergewerkschaft ihre Mitglieder<br />
über den vorübergehenden Abbruch der<br />
Tarifgespräche und über die Hoffnung des<br />
USW-Verhandlungsteams, dass das U.S.-<br />
Steel-Management die Pause nutzt, von<br />
seinen drastischen Kompromissforderungen<br />
Abstand zu nehmen. Insbesondere klagte<br />
die Gewerkschaft über fundamentale Änderungen<br />
in der Krankenversorgung, die für<br />
Arbeiter jährlich tausende von USD Mehrkosten<br />
bedeuten würden.<br />
Während zu diesem Zeitpunkt die wiederholt<br />
abgebrochenen Tarifgespräche bei<br />
ArcelorMittal fortgesetzt wurden, widersetzte<br />
sich die USW auch dort ähnlichen<br />
Unternehmensforderungen wie bei U.S.<br />
Steel. Dennoch blieb der Ton beider Seiten<br />
gemäßigt und verriet scheinbar eine Entschlossenheit,<br />
weiterhin über die Differenzen<br />
zu verhandeln.<br />
Einen bitteren Arbeitsstreit gab es dagegen<br />
bei Allegheny Technology, wo der Tarifvertrag<br />
Ende Juni auslief und das Unter nehmen nach<br />
dem Scheitern von Verhandlungen mit Ge -<br />
werkschaftsvertretern Mitte August 2.200<br />
gewerkschaftlich organisierte Stahlarbeiter in<br />
zwölf Werken aussperrte. Dem Unternehmen<br />
zufolge lief seitdem die Produktion mit<br />
Hilfe von Angestellten und vorübergehend<br />
angeheuerten Arbeitern weiter, aber CEO<br />
Rich Harshman erklärte die roten Zahlen in<br />
der dritten Quartalsbilanz mit den Auswirkungen<br />
»un fairer Importe« und der Aussperrung.<br />
Die ausgesperrten Arbeiter protestierten<br />
non-stop und errichteten »Aus-<br />
sperrposten« vor den Allegheny-Technology-Werken<br />
gegen »ungelernten« Aushilfen<br />
auf ihren Arbeitsplätzen. »Unhappy« waren<br />
nicht nur die Unternehmensleitung und die<br />
ausgesperrten Stahlarbeiter, sondern auch<br />
die Aktionäre des Stahlproduzenten. Von<br />
einem 12-Monats-Hoch von ca. 37 USD purzelte<br />
der Aktienpreis auf um die 14 USD. K<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
22 K Steel International<br />
Sonderwerkstoffe für Südamerika<br />
Interview mit Stappert-Exportleiterin Martina Stöver<br />
Düsseldorf. Auf zu neuen Ufern: STAPPERT, eigenen Angaben zufolge<br />
Deutschlands größter lagerhaltender Edelstahlhändler, wird jetzt verstärkt<br />
in Südamerika aktiv. Ein Fall für die Exportabteilung: »Ab sofort ist unser<br />
Team in Ahrensburg für diesen neuen Markt zuständig. Eine Herausforderung,<br />
die wir gerne annehmen«, betont Exportleiterin Martina Stöver<br />
im Interview – und erläutert, wie sie das Projekt angehen will. Mit<br />
Herausforderungen dieser Art kennt sich ihr 22-köpfiges Team jedenfalls<br />
bestens aus.<br />
(Foto: STAPPERT)<br />
Exportleiterin Martina Stöver<br />
Bislang ist Südamerika nahezu ein weißer<br />
Fleck auf der STAPPERT-Weltkarte. Wie gehen<br />
Sie das Projekt an?<br />
Zunächst schreiben wir unsere Kontakte<br />
an, dann besuchen wir im Oktober die Tubotech<br />
in São Paulo, um vor Ort einen Anfang<br />
zu machen. Daneben befassen wir uns mit<br />
Themen wie Importzöllen, Handelsgepflogenheiten,<br />
Händlerstrukturen etc. Und dann<br />
legen wir los… wir wollen schließlich handeln<br />
und nicht verwalten!<br />
Apropos handeln: Das Exportteam be -<br />
steht aus Sales-Mitarbeitern unterschiedlichster<br />
Nationalitäten. Wie stellen Sie sich<br />
personell für Südamerika auf?<br />
Wir sind in der Tat eine komplett internationale<br />
Truppe, die sich nicht in die üblichen<br />
Kategorien einordnen lässt. Hier arbeiten<br />
u. a. Türken, Russen und Spanier Hand<br />
in Hand mit unseren deutschen Mitarbeitern.<br />
Unsere Stärke ist, dass wir flexibel sind<br />
und unkonventionell arbeiten. Zudem kennen<br />
wir die unterschiedlichen Mentalitäten<br />
unserer Kunden. Das versetzt uns seit Jahren<br />
in die Lage, in die entlegensten Winkel der<br />
Welt zu liefern. Über kurz oder lang benötigen<br />
wir für unsere neue Aufgabe noch Portugiesisch<br />
sprechende Mitarbeiter, am liebsten<br />
mit südamerikanischen Wurzeln. Am<br />
Anfang sind unsere Spanisch sprechenden<br />
Kollegen gefordert, zu denen ich auch zähle.<br />
Bei einem solchen Projekt gehe ich natürlich<br />
vorweg – nicht nur wegen der Sprachkenntnisse.<br />
Welche Produkte haben Sie im Gepäck?<br />
Wir konzentrieren uns rein auf Spezialitäten<br />
und Sonderwerkstoffe. In Standardgütern<br />
und -produkten sehen wir keinen<br />
Mehrwert, höchstens eine Ergänzung zu<br />
unseren Paketen. In Indien beispielsweise<br />
haben wir im vergangenen Jahr einem Kunden<br />
mehrere Tonnen Stabstahl in Superduplex<br />
geliefert. Solche Aufträge streben<br />
wir auch in Südamerika an. Aber uns ist<br />
auch klar, dass wir dafür ein wenig Geduld<br />
haben müssen.<br />
Welche Branchen haben Sie im Fokus?<br />
Alles von der Petrochemie bis zur Pumpenproduktion.<br />
In erster Linie richten wir<br />
uns im Export an Händler, ergänzen gezielt<br />
deren Lagerbestände. Grundsätzlich wollen<br />
wir uns künftig verstärkt auf das Projektgeschäft<br />
konzentrieren. Wir haben beispielsweise<br />
vor Kurzem ein großes Paket für einen<br />
Auftrag in Indonesien geschnürt. Das be -<br />
stand aus 100 Positionen, von denen wir<br />
mehr als 90 zugekauft haben. Wir wollen,<br />
dass auch die Kunden in Südamerika bei uns<br />
nach dem Motto »All from one source« einkaufen.<br />
Das gilt übrigens weltweit für unsere<br />
Auftraggeber.<br />
Was sind Ihre Zielvorgaben für Südamerika?<br />
Wir haben einen dreijährigen Aufbauplan.<br />
Wir scannen den Markt, knüpfen Kontakte<br />
und realisieren erste Verkäufe. 2014<br />
war übrigens das erfolgreichste Jahr in der<br />
Geschichte der STAPPERT-Exportabteilung.<br />
Deshalb sind wir davon überzeugt, auch<br />
diesen Markt erfolgreich bearbeiten zu können.<br />
Darüber hinaus haben wir Spaß an<br />
solchen Herausforderungen…<br />
Herausforderungen bieten auch Geschäfte<br />
in anderen Teilen der Welt. Können Sie<br />
Beispiele nennen?<br />
Die Wege im Exportgeschäft verlaufen<br />
nicht immer geradeaus. So haben wir letztens<br />
eine Bestellung aus Russland erhalten,<br />
die von einem jungen Tataren abgeholt und<br />
nach Usbekistan gebracht wurde. Es handelte<br />
sich dabei um Rohre für eine Zuckerfabrik.<br />
Allgemein kann man sagen, dass wir<br />
immer in alle Richtungen offen sein müssen.<br />
Viele Kundenbesuche führen zu Angebotsanfragen,<br />
die man vorher gar nicht erwartet<br />
hätte. Solche Chancen gilt es zu erkennen<br />
– und dann müssen wir schnell und flexibel<br />
agieren.<br />
Gibt es eine Grundlage für das Handelsgeschäft,<br />
die trotz aller kulturellen Unterschiede<br />
weltweit gleich ist?<br />
Der persönliche Kontakt ist durch nichts<br />
zu ersetzen. Ob Katar oder Kanada, Thailand<br />
oder Turkmenistan, ohne den direkten<br />
Draht hat man praktisch keine Chance –<br />
trotz aller Onlinekanäle, die es mittlerweile<br />
gibt. So sind bei Messen oder Konferenzen<br />
die Abende für uns teilweise wichtiger als<br />
die eigentlichen Veranstaltungstage. Das<br />
sind die Momente, in denen man persönli-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Steel International K 23<br />
che Kontakte knüpft, die man später natürlich<br />
pflegen muss. Dazu gehört auch, dass<br />
man einem Kunden mal außerhalb des normalen<br />
Geschäfts behilflich ist – so haben wir<br />
vor kurzem einen Auftraggeber spontan bei<br />
der Dekoration seines Messestandes unterstützt.<br />
Ihre Arbeit klingt alles andere als alltäglich.<br />
Wie finden Sie Nachwuchskräfte?<br />
Wir bilden vor allem unsere eigenen Mitarbeiter<br />
aus. Ein großer Teil des heutigen<br />
Teams besteht aus ehemaligen Auszubildenden,<br />
die vor mehreren Jahren hier den Beruf<br />
erlernt haben. Zudem geben wir auch Quereinsteigern<br />
eine Chance, die nicht aus der<br />
Edelstahlbranche stammen. Wir sind uns<br />
natürlich bewusst, dass diese Kollegen eine<br />
längere Einarbeitungszeit benötigen.<br />
Welche Voraussetzungen müssen potenzielle<br />
Mitarbeiter mitbringen?<br />
Sie müssen ins Team passen und unseren<br />
Spirit haben. Zudem sollten sie gerne reisen.<br />
Sie sind mindestens vier bis sechs Wochen<br />
im Jahr unterwegs – auf Messen und Kundenbesuchen.<br />
Vor allem aber sollten sie<br />
authentisch sein und sich in einem bestimmten<br />
Kulturkreis heimisch fühlen.<br />
K<br />
« KONTAKT<br />
STAPPERT Deutschland GmbH<br />
Willstätterstraße 13<br />
40549 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 5279-0<br />
www.stappert.de<br />
(sm 151202528)<br />
L STEEL TICKER<br />
NEUES ENTWICKLUNGSZENTRUM<br />
FÜR WINDKRAFTKOMPONENTEN<br />
Essen. Der Industrie- und Technologiekonzern<br />
ThyssenKrupp hat ein neues Prüf- und Entwicklungszentrum<br />
für Großwälzlager in Lippstadt in<br />
Betrieb genommen. Die Einrichtung ist weltweit<br />
eine der größten und modernsten ihrer Art. Auf rd.<br />
3.000 m² Fläche werden dort Großwälzlager für<br />
On- und Offshore-Windkraftanlagen getestet und<br />
weiterentwickelt. Durch das neue Entwicklungszentrum<br />
intensiviert ThyssenKrupp seine Zusammenarbeit<br />
mit Kunden, Zulieferern und Hochschulen.<br />
Gemeinsam wird am Standort die Entwicklung<br />
der Großwälzlagertechnologie für die industrielle<br />
Windkraftnutzung weiter vorangetrieben.<br />
»Die Windkraft ist weltweit die wichtigste erneuerbare<br />
Energieform – mit weiterhin großem<br />
Wachstumspotenzial. Die einzelnen Windkraftanlagen<br />
werden zunehmend größer und leistungsstärker.<br />
Damit verändern sich auch die Anforderungen<br />
an die Komponentenhersteller. Als Entwicklungspartner<br />
begleiten wir unsere Kunden<br />
aus der Windindustrie auf dem Weg zur großindustriellen<br />
Nutzung dieser Energieform. Mit einer<br />
der weltweit modernsten Forschungs- und Testeinrichtungen<br />
im Bereich der Großwälzlagertechnologie<br />
unterstreichen wir diesen Anspruch«,<br />
betonte Dr. Karsten Kroos, CEO der Business Area<br />
Components Technology.<br />
Auf den Prüfständen des neuen Entwicklungszentrums<br />
können Großwälzlager mit bis zu 6 m<br />
Außendurchmesser getestet werden. Solche Ro -<br />
torlager kommen in den größten derzeit kommerziell<br />
genutzten Windkraftanlagen mit bis zu 7 MW<br />
Leistung zum Einsatz. Bei den Tests geht es vor<br />
allem um die Materialgüte und Qualität unterschiedlicher<br />
Schwenk- und Drehlager. Darüber<br />
hinaus werden Funktions- und Lebensdauertests<br />
für einzelne Komponenten und Baugruppen<br />
durchgeführt. Im Fokus stehen dabei sogenannte<br />
induktiv gehärtete Lager. Dabei handelt es sich<br />
um extrem leistungsstarke Bauteile, die für besonders<br />
große Anwendungen geeignet sind.<br />
Bereits im nächsten Jahr soll das Testzentrum<br />
erweitertet werden. Ab dann werden in Lippstadt<br />
auch Großwälzlager für Turbinenklassen bis zu<br />
10 MW Leistung unter Realbedingungen erprobt<br />
und weiterentwickelt. Großwälzlager sind we -<br />
sentliche funktionsrelevante Bauteile in Windkraftanlagen.<br />
Sie kommen überall dort zum Einsatz,<br />
wo innerhalb der Windturbine Bewegungen<br />
übertragen und Kräfte weitergeleitet werden<br />
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K<br />
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24 K Steel International<br />
Erfahrene Akquisiteure schaffen mehr Wert für Aktionäre<br />
München. Unternehmen, die regelmäßig zukaufen, steigern Umsatz und Gewinn schneller als organisch<br />
wachsende Unternehmen, sie schaffen damit langfristig höheren Wert für Aktionäre, so der M & A-Report 2015<br />
der Boston Consulting Group (BCG).<br />
In der Studie mit dem Titel »From Buying<br />
Growth to Building Value« hat BCG den<br />
Mehrwert für Aktionäre (den sogenannten<br />
»Total Shareholder Return«, TSR, also die<br />
Summe aus Aktienkurssteigerung und Dividendenrendite)<br />
für rd. 19.000 Unternehmen<br />
aus ihrer M & A-Datenbank analysiert. Dabei<br />
wurde der jährliche TSR für verschiedene<br />
Käufertypen im Fünf-, Zehn- und 25-Jahres-<br />
Zeitraum untersucht, wofür BCG »Portfoliokäufer«<br />
(sie kaufen öfter als fünfmal in fünf<br />
Jahren andere Unternehmen), »Aktive Käufer«<br />
(zwei bis fünf Transaktionen innerhalb<br />
von fünf Jahren), für »Einmalkäufer« (eine<br />
Investition in fünf Jahren) und »Nichtkäufer«<br />
unterscheidet.<br />
»Aktive Käufer und Portfoliokäufer erzielen<br />
für ihre Aktionäre einen deutlich höheren<br />
jährlichen Mehrwert als Einmalkäufer oder<br />
organisch wachsende Unternehmen«, er -<br />
klärt Jens Kengelbach, BCG-Partner, Global<br />
Head of M & A und Co-Autor der Studie.<br />
Portfoliokäufer und Aktive Käufer erreichen<br />
einen durchschnittlichen TSR von<br />
11,6 % und 8,8 % über einen Zeitraum von<br />
25 Jahren, während Einmalkäufer und organisch<br />
wachsende Unternehmen über den<br />
gleichen Zeitraum 3,5 und 5,6 % erzielen.<br />
Aktive Käufer und Portfoliokäufer hingegen<br />
generieren einen relativen TSR von 6 und<br />
8 %, dabei erzielen über 50 % ihrer Transaktionen<br />
eine positive Wertschaffung.<br />
»Eine Akquisition wird erst durch eine ge -<br />
zielte und effektive Integration erfolgreich«,<br />
sagt Kengelbach, der auch das weltweit<br />
operierende Transaction Center von BCG<br />
leitet. Erfahrungswerte zur Integration eines<br />
gekauften Unternehmens sind laut der<br />
BCG-Studie rar; die Integration von Zu -<br />
käufen ist deshalb eine der schwierigsten<br />
Herausforderungen. »Unerfahrene Managementteams<br />
sind oft weniger vorbereitet als<br />
sie glauben«, so Kengelbach weiter. »Hier<br />
gilt es also, systematische und rigorose Ma -<br />
nagementprozesse zu implementieren. Nur<br />
so behält man die Kosten im Griff und kann<br />
Synergien heben.«<br />
www.bcg.com<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/WS(Jp) (sm 151202712)<br />
L STEEL TICKER<br />
PRODUKTION NICHTROSTENDER<br />
STÄHLE IM 1. HALBJAHR 2015<br />
Brüssel. Die Produktion nichtrostenden Stahls<br />
ist im ersten Halbjahr dieses Jahres geringfügig<br />
um 0,7 % auf 21,1 Mill. t gesunken. So lautet eine<br />
Meldung des International Stainless Steel Forum<br />
(ISSF). In den Regionen Amerika (+ 4,8 %) und<br />
China (+ 0,7 %) ist sie gestiegen. Der amerikanische<br />
Kontinent produzierte im ersten Halbjahr<br />
insgesamt 1,453 Mill. t. Größter Edelstahlproduzent<br />
ist China mit 10,759 Mill. t im ersten Halbjahr,<br />
gefolgt vom restlichen Asien mit 4,684 Mill. t<br />
und Westeuropa / Afrika mit 4,065 Mill. t. Die<br />
stärksten Einbußen verzeichneten Mittel- und<br />
Osteuropa mit – 7,0 %.<br />
K<br />
MUSS WS/SE/ (sm 151202784)<br />
AKQUISITION BEKANNTGEGEBEN<br />
Düsseldorf. Der Hoberg & Driesch Röhrenhandel<br />
und die Buhlmann-Gruppe haben den Verkauf<br />
der Gesellschaftsanteile an der MUT Tubes und<br />
ihrer Tochter, der MUT Automotive bekannt ge -<br />
geben.<br />
Hoberg & Driesch wird somit Mehrheitsgesellschafter<br />
der in Tschechien und der Slowakei tätigen<br />
Unternehmen und erweitert dadurch das<br />
Produktportfolio vor allem um Wertschöpfungsaktivitäten<br />
im Automobilbereich. Für die Buhlmann-Gruppe<br />
bedeutet der Anteilsverkauf einen<br />
Schritt zur weiteren strategischen Konzentration<br />
auf das Kerngeschäft.<br />
K<br />
MUSS WS(Jp)/SE/ (sm 151202840)<br />
SALZGITTER-ROHRE UND<br />
-ROHRBÖGEN FÜR<br />
TRANS-ADRIA-PIPELINE<br />
Salzgitter. Der Salzgitter-Konzern wird 270 km<br />
Großrohre und 1.559 Rohrbögen für den Bau der<br />
Trans-Adria-Pipeline (TAP) liefern, die künftig Erdgas<br />
aus dem kaspischen Raum nach Europa transportieren<br />
soll. Die Gesamttonnage beträgt rd.<br />
170.000 t. Der Auftrag wurde von der Salzgitter<br />
Mannesmann International GmbH gebucht.<br />
Die Großrohre – hauptsächlich in den Abmessungen<br />
von 48“ – werden von der EUROPIPE<br />
GmbH, Mülheim, einem Joint Venture des Salzgitter-Konzerns<br />
und der AG der Dillinger Hüttenwerke,<br />
gefertigt. Sie sichern dort die Beschäftigung<br />
für mehrere Monate. Das Vormaterial stellen<br />
die Gesellschafter der EUROPIPE bereit.<br />
Die Produktion der 1.559 Rohrbögen für die<br />
Gesamtleitung von 878 km ist für das Mülheimer<br />
Rohrbiegewerk der Salzgitter Mannesmann Grobblech<br />
GmbH der bisher größte Auftrag in der<br />
Unternehmensgeschichte. Er sichert die Auslastung<br />
des Rohrbiegewerkes für ein Jahr. Mit der<br />
Auslieferung des Auftrags wird bereits im Januar<br />
2016 begonnen werden.<br />
TAP wird zukünftig Erdgas aus dem kaspischen<br />
Raum in Anbindung an die im Bau befindliche<br />
TANAP-Leitung von Griechenland über Albanien<br />
nach Süditalien transportieren. Die Anteilseigner<br />
der Trans Adriatic Pipeline AG sind BP (20 %),<br />
SOCAR (20 %), Statoil (20 %), Fluxys (19 %),<br />
Enagás (16 %) und Axpo (5 %). Bis zu 10 Mrd. m 3<br />
Gas sollen jährlich nach Fertigstellung der Leitung<br />
2020 aus dem Gasfeld »Shah Deniz II« durch das<br />
Kaspische Meer nach Europa transportiert werden.<br />
TAP plant die Kapazität zukünftig dann auf<br />
20 Mrd. m 3 Gas zu erhöhen. K<br />
MUSS WS(Jp)/ (sm 151202831)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Steel International K 25<br />
Importeure profitieren von steigender Nachfrage<br />
Brüssel. Die Stahlnachfrage in der Europäischen Union wird nach Einschätzung des Branchenverbands EUROFER<br />
im laufenden Jahr um 1,5 % und 2016 um 2 % steigen. Nutznießer dieser Erhöhung, die die Stahl einsetzende<br />
Industrie hervorruft, dürften vor allem außereuropäische Exporteure sein. An der Spitze stehen China, Russland<br />
und die Ukraine.<br />
Im zweiten Quartal 2015 kletterte der<br />
Stahleinsatz in der Union im Vergleich zum<br />
Vorjahreszeitraum um 5,5 %. »Die Einfuhren<br />
aus Drittländern haben fast das Niveau<br />
des zweiten Quartals 2011 erreicht«, sagte<br />
EUROFER-Generaldirektor Axel Eggert bei<br />
der Vorlage des Economic & Steel Market<br />
Outlook 2015 – 2016. Die außereuropäischen<br />
Lieferanten würden ihre Marktanteile<br />
zu Lasten der heimischen Stahlerzeuger ausbauen.<br />
Im laufenden Jahr rechnet der Verband<br />
mit einem Anstieg der Einfuhren aus<br />
Drittländern um 10 %.<br />
Nachlassende Auftragseingänge aus dem<br />
Binnenmarkt sind für den europäischen<br />
Stahlverband ein Beleg für die vorsichtige<br />
Herangehensweise der Stahlkäufer.<br />
Die Stahlerzeuger der Union müssen auch<br />
im Jahr 2016 mit schwierigen Marktbedingungen<br />
rechnen – obwohl die Einfuhren<br />
dann etwas weniger stark wachsen sollen.<br />
Grund dürfte die global besser austarierte<br />
Balance zwischen Angebot und Nachfrage<br />
sein. Dieser Rückgang folgt allerdings auf<br />
drei Jahre ungezügelten Wachstums und<br />
aggressiver Preisgestaltung seitens der Handelspartner.<br />
Beim Blick auf die Stahl einsetzende<br />
Industrie nimmt der Fahrzeugbau im zweiten<br />
Quartal 2015 den ersten Platz ein. Allerdings<br />
zeigt sich auch die Bauindustrie wieder<br />
in einer etwas besseren Verfassung.<br />
Während die Nachfrage aus den Schwellenländern<br />
etwas zurückging, unterstützte der<br />
schwächere Euro Exporte in die USA, Südkorea<br />
und Indien. Im Gesamtjahr 2015 dürfte<br />
die Aktivität der Stahl einsetzenden<br />
Industrie um 1,9 % höher als im Vorjahr<br />
ausfallen. Für 2016 rechnet EUROFER mit<br />
einem weiteren Anstieg um 2,5 %.<br />
Der Verband prognostiziert für das kommende<br />
Jahr eine weitere Belebung der wirtschaftlichen<br />
Aktivität innerhalb der Union.<br />
Die Investitionen könnten steigen und auch<br />
der Handel dürfte, begünstigt durch den<br />
anhaltend schwachen Euro, an Volumen<br />
zunehmen. Viele Bereiche werden ihre<br />
Gewinnsituation verbessern, da die Preise<br />
für Öl und andere Rohstoffe auf einem niedrigen<br />
Niveau verharren.<br />
www.eurofer.be<br />
K<br />
/<br />
kibi(Jp)/SE/WS(Jp) (sm 151202828)
26 K Steel International<br />
Kundennähe ist das A und O<br />
ArcelorMittal erforscht die Wünsche der internationalen Automobilindustrie<br />
Luxemburg. Der Stahlerzeuger ArcelorMittal will seine Position als einer<br />
der führenden globalen Automobilzulieferer behalten. Hierfür baut er<br />
nicht nur sein Engagement in Europa und in den USA aus, sondern auch in<br />
den Schwellenländern. Joint Ventures und Forschungsgemeinschaften<br />
verstärken den internationalen Fußabdruck.<br />
Der Fahrzeugbau wandelt sich stetig.<br />
Technische Neuerungen und innovative Ma -<br />
terialien verändern die Produktionsabläufe.<br />
Branchenexperten gehen davon aus, dass<br />
bereits in fünf Jahren 63 % aller Fahrzeuge<br />
auf globalen Plattformen gefertigt werden.<br />
Dann müssen Automobilhersteller an jedem<br />
einzelnen Produktionsstandort jederzeit Zu -<br />
gang zu den benötigten Teilen haben.<br />
ArcelorMittal sieht in dieser dynamischen<br />
Entwicklung die Chance, ihre Erzeugnisse<br />
noch besser auf die Bedürfnisse der Kunden<br />
abzustimmen. Dank der internationalen Präsenz<br />
ist sich das Unternehmen aber bereits<br />
jetzt sicher, jederzeit die richtigen Erzeugnisse<br />
an die richtigen Kunden zu liefern.<br />
Die automobile Sparte des internationalen<br />
Stahlkonzerns verfügt über Produktionsstätten<br />
in West- und Osteuropa, Nord- und Südamerika<br />
sowie Südafrika. Von hier aus können<br />
auch Kfz-Hersteller in Argentinien,<br />
Mexiko, Russland und dem Nahen Osten<br />
beliefert werden.<br />
Gemeinsam zum Ziel<br />
Um den internationalen Fußabdruck noch<br />
weiter zu stärken, engagieren sich die Luxemburger<br />
zusätzlich zu den eigenen Werken<br />
auch in Gemeinschaftsunternehmen. Be -<br />
sonders erfolgreich zeigt sich gegenwärtig<br />
das Joint Venture AM/NS Calvert, das 1994<br />
zusammen mit Nippon Steel & Sumitomo<br />
Metals Corporation (NSSMC) gegründet<br />
wurde. Die neu errichtete Anlage im US-<br />
Bundesstaat Alabama erzeugt nach Angaben<br />
von ArcelorMittal Stahlgüten, die den<br />
Sicherheitsanforderungen und Wirtschaftlichkeitsvorgaben<br />
des Jahres 2025 genügen.<br />
Im nächsten oder übernächsten Jahr soll das<br />
Werk mit voller Kapazität arbeiten. Abnehmer<br />
sind Kfz-Hersteller im Südosten der USA<br />
und in Mexiko.<br />
In China unterhält ArcelorMittal das<br />
Gemeinschaftsunternehmen Valin Arcelor<br />
Mittal Automotive (VAMA), das seit Juni<br />
2014 den weltweit schnellst wachsenden<br />
Automobilmarkt versorgt. Dort werden vor<br />
allem hochfeste Stähle (AHSS) nachgefragt.<br />
Konzentration auf Indien<br />
Im Mai dieses Jahres haben die Luxemburger<br />
mit der Steel Authority of India (Sail) eine<br />
Absichtserklärung über das Erstellen einer<br />
Machbarkeitsstudie unterzeichnet. Es soll<br />
erforscht werden, ob sich die Gründung<br />
eines Gemeinschaftsunternehmens für den<br />
Bau eines Stahlwerkes und die Produktion<br />
von automobilen Blechen in einem der indischen<br />
Automobilzentren lohnt.<br />
Da Indien bis zum Jahr 2020 zum viertgrößten<br />
Kfz-Hersteller der Welt aufsteigen<br />
soll, bezeichnet ArcelorMittal ein Engagement<br />
in dieser Region als nächsten logischen<br />
Schritt für den Ausbau der internationalen<br />
Automobilstrategie. Während die Luxemburger<br />
ihre technischen Fähigkeiten und das<br />
Wissen um Kundenbeziehungen in das Ge -<br />
meinschaftsunternehmen einbringen wollen,<br />
steuert Sail ihr Wissen über lokale Gegebenheiten<br />
und Großserienfertigungen bei.<br />
Aber nicht nur die regionale Nähe intensiviert<br />
die Kundenbeziehungen. Auch neuentwickelte<br />
Produkte verstärken die Zusammenarbeit.<br />
Bereits seit vielen Jahren erzeugt<br />
ArcelorMittal sogenannte Tailored Blanks.<br />
Das sind Stahlbleche, die aus unterschiedlichen<br />
Materialien und/oder unterschiedlichen<br />
Dicken bestehen sowie unterschiedliche Be -<br />
schichtungen aufweisen können. Die verschiedenen<br />
Bestandteile werden mit Lasern<br />
zu einem einzigen Blech verschweißt. Jeder<br />
Kunde wünscht sich eine andere Zusammenstellung.<br />
Gegenwärtig betreibt ArcelorMittal<br />
21 solcher Anlagen und beliefert Kunden in<br />
Nord- und Südamerika, im Nahen Osten, in<br />
Europa sowie Asien und Australien. Vier weitere<br />
Linien sind geplant.<br />
Forschung & Entwicklung<br />
sichert den Vorsprung<br />
Rund ein Drittel aller Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen<br />
des Konzerns fließen<br />
in den automobilen Bereich. Bereits in der<br />
Vergangenheit konnten so die Luxemburger<br />
dank vieler Innovationen die Anforderungen<br />
der Automobilindustrie erfüllen. Aktuell sitzen<br />
die kreativen Köpfe des Konzerns an der<br />
Entwicklung innovativer Stähle für die Fahrzeuge<br />
der Zukunft.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Metallurgical<br />
Research Centre in Lüttich entstand ein<br />
innovatives Beschichtungsverfahren mit<br />
dem Namen »Jet Vapor Deposition process«<br />
(JVD). Eine in der Nähe von Lüttich errichtete<br />
Produktionsanlage verzinkt nun Stähle<br />
mit hoher Geschwindigkeit. Mitte kommenden<br />
Jahres dürfte sie die volle Kapazität<br />
erreichen. Gegenwärtig entsteht dort vor<br />
allem Jetgal, eine innovative Beschichtung<br />
für die in der Automobilindstrie häufig eingesetzten<br />
AHSS-Stähle.<br />
www.arcelormittal.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 151102622)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
L STEEL TICKER<br />
SERVICE-CENTER VERKAUFEN<br />
MEHR FLACHSTÄHLE<br />
Brüssel. Die europäischen Flachstahl-Service-Center<br />
haben ihren Absatz in den ersten<br />
neun Monaten 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 6 % ausgebaut. Nach weiteren<br />
Angaben des europäischen Metallverbands<br />
EUROMETAL präsentierte sich das Geschäft in<br />
Italien, Spanien und Mitteleuropa besonders lebhaft.<br />
Dank ihrer wertschöpfenden Tätigkeiten<br />
können Stahl-Service-Center selbst in einem<br />
generell stagnierenden Markt wachsen, sagte<br />
EUROMETAL-Generaldirektor Georges Kirps. K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong><br />
Kibi(Jp)/ (sm 151202909)<br />
OUTOKUMPU REDUZIERT<br />
BETEILIGUNG IN CHINA<br />
Espoo. Outokumpu Oy trennt sich fast vollständig<br />
von seinem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen<br />
Shanghai Krupp Stainless Co. Ltd<br />
(SKS). 55 % gehen für fast 370 Mill. € an die<br />
Lujiazui International Trust Co. Ltd. 5 % behält der<br />
finnische Rostfreierzeuger. Die restlichen 60 %<br />
bleiben beim Joint-Venture-Partner Baosteel. Das<br />
Kaltwalzwerk SKS beschäftigt 450 Mitarbeiter<br />
und verfügt über eine Kapazität von 290.000 t pro<br />
Jahr. Outokumpu nimmt Abstand von diesem<br />
Unternehmen, da es nur handelsübliche Stahlgüten<br />
erzeugt. Die Finnen wollen sich aber von<br />
Wettbewerbern absetzen und konzentrieren sich<br />
auf Spezialstähle und individuell angefertigte<br />
Produkte.<br />
K<br />
kibi(ch)/SE/WS (sm 151202790)<br />
LOB FÜR TRANSPAZIFISCHE<br />
PARTNERSCHAFT<br />
Falls Church. Das American Institute for International<br />
Steel (AIIS) hat den Abschluss des transpazifischen<br />
Freihandelsabkommens TPP begrüßt.<br />
Die Partnerschaft zwischen den USA, Australien,<br />
Brunei, Chile, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko,<br />
Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam werde<br />
sich bei den gegenwärtig ungünstigen Rahmenbedingungen<br />
in den USA, Kanada und in einigen<br />
anderen Volkswirtschaften sehr positiv auf den<br />
internationalen Handel auswirken. Die TPP-Staaten<br />
stünden für rund ein Drittel des globalen Handels<br />
und 40 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.<br />
Außerdem weist diese Vereinbarung den weiteren<br />
Angaben des AIIS zufolge den richtigen Weg<br />
für künftige Vertragsabschlüsse. Der Stahlhandelsverband<br />
hofft zudem auf eine Ausweitung des<br />
Abkommens auf alle 21 Mitglieder der asiatischpazifischen<br />
Wirtschaftsgemeinschaft. Dann könnten<br />
die Verbindungen mit den derzeit am stärksten<br />
wachsenden Regionen der Welt intensiviert<br />
und Investitionen erhöht werden. Schließlich<br />
würde die Verhandlungsposition innerhalb der<br />
Welthandelsorganisation WTO gestärkt. K<br />
kibi(ch)/SE/WS (sm 151202739)<br />
AEGIS EUROPE MISSFALLEN<br />
ÄUSSERUNGEN AUS CHINA<br />
Brüssel. Der europäische Industriedachverband<br />
AEGIS Europe hat Aussagen des chinesischen<br />
Präsidenten Xi Jingping gegenüber britischen<br />
Journalisten hinterfragt. Der Hinweis, dass »China<br />
seine Angelegenheiten auf eigene Art und Weise<br />
regelt«, zeigt nach Angaben eines AEGIS-Sprechers,<br />
dass der Präsident nicht an die Grundprinzipien<br />
einer freien Marktwirtschaft glaubt. Diese<br />
Einstellung sollte die Europäer sehr beunruhigen.<br />
»Wir hoffen, dass China künftig die Regeln der<br />
Welthandelsorganisation (WTO) einhält und die<br />
internationalen Handelsgepflogenheiten akzeptiert«,<br />
sagte der Sprecher weiter. Nur so gäbe es<br />
faire Wettbewerbsbedingungen für alle international<br />
tätigen Unternehmen.<br />
K<br />
kibi(ch)/SE/WS (sm 151202778)<br />
LME UNTERSTÜTZT CHINAS NEUE<br />
SEIDENSTRASSENINITIATIVE<br />
London. Die London Metal Exchange (LME) hat<br />
mit chinesischen und britischen Kreditinstituten<br />
eine Absichtserklärung für die Unterstützung der<br />
neuen Seidenstraßeninitiative Chinas unterzeichnet.<br />
Die größte Metallbörse der Welt will mit diesem<br />
Schritt eine Brücke zwischen China und dem<br />
Rest der Welt schlagen. So sollen chinesische<br />
Händler künftig einen besseren Zugang zu den<br />
internationalen Rohstoffmärkten erhalten und<br />
sich an der internationalen Preisfindung beteiligen.<br />
Außerdem will die Clearingstelle der LME<br />
Verrechnungsmöglichkeiten mit der chinesischen<br />
Währung ermöglichen.<br />
K<br />
kibi(ch)/SE/ (sm 151202777)<br />
ARCELORMITTAL ZIEHT SICH<br />
AUS ALGERIEN ZURÜCK<br />
Luxembourg. Der luxemburgische Stahlerzeuger<br />
ArcelorMittal will sein Engagement in Algerien<br />
beenden. Seine Minderheitsbeteiligungen an<br />
AcelorMittal Algeria und ArcelorMittal Tebessa<br />
sowie seine Mehrheitsbeteiligung an Arcelor-<br />
Mittal Pipes & Tubes Algeria sollen an den Staat<br />
verkauft werden. Der algerische Staat hatte darauf<br />
gedrungen, die Stahlindustrie des Landes<br />
vollständig zu kontrollieren.<br />
K<br />
kibi(ch)/SE/WS (sm 151202697)<br />
<br />
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28 K Branchenbericht<br />
Baumaschinen laufen besser<br />
als erwartet<br />
Bauma soll 2016 weitere Impulse geben<br />
Frankfurt (kv). Nach einem erfolgreichen Jahr 2014 mit einem<br />
Umsatzwachstum von 8 % sehen die deutschen Baumaschinenhersteller<br />
weiter zuversichtlich nach vorn und rechnen mit einem Umsatzplus von<br />
4 % für das Gesamtjahr. Baustoffmaschinen sind dagegen derzeit schwerer<br />
zu verkaufen. Der Umsatz stagniert 2015.<br />
Im Frühjahr überwog bei den heimischen<br />
Produzenten von Baumaschinen noch<br />
eindeutig die Skepsis. »Mehr als eine Seitwärtsbewegung<br />
ist für die deutsche Baumaschinenindustrie<br />
2015 nicht drin«, sagte<br />
Joachim Strobel, stellvertretender Vorsitzender<br />
des Fachverbands Bau- und Baustoffmaschinen<br />
im Verband Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau (VDMA), im Februar. »Die<br />
Geschäfte auf den gut laufenden und den<br />
weniger gut laufenden Märkten werden sich<br />
tendenziell lediglich ausgleichen.« Inzwischen<br />
ist die Stimmung wieder besser, auch<br />
wenn die Planbarkeit des Geschäfts immer<br />
schwieriger werde.<br />
»Die Hersteller sind<br />
nun optimistischer<br />
als zu Jahresbeginn«,<br />
kann Verbandsvorsitzender<br />
Johann Sailer er -<br />
leichtert feststellen:<br />
»Wir haben deshalb<br />
die Prognose nach<br />
oben korrigiert. Ein<br />
Umsatzplus von 4 % auf 8,7 Mrd. € scheint<br />
machbar.« Im Übrigen – so erläutert der<br />
stellvertretende Verbandsgeschäftsführer<br />
Sebastian Popp – hat sich 2015 ähnlich wie<br />
das vergangene Jahr entwickelt. Nach einem<br />
starken Frühjahr flaute die Nachfrage im<br />
zweiten Quartal deutlich ab, bevor nach<br />
einem vergleichsweise langem Sommerloch<br />
wieder Nachfrageimpulse einsetzten. »Das<br />
absolute Niveau ist aber höher. Der Umsatz<br />
habe im ersten Halbjahr branchenweit<br />
zweistellig im Plus gelegen«, so Popp. Er<br />
»<br />
Die Hersteller sind optimistischer<br />
als zu Jahresbeginn. Ein Umsatzplus<br />
von 4 % auf 8,7 Mrd. € scheint<br />
machbar.<br />
erwartet für das vierte Quartal eine »eher<br />
ruhige Entwicklung mit nachlassender<br />
Dynamik in den Wachstumsmärkten«. 2016<br />
sehen die Firmen recht optimistisch entgegen.<br />
Vom 11. bis 17. April findet in München<br />
die Bauma statt. »Die Weltleitmesse der<br />
Branche gilt alle drei Jahre als Impulsgeber<br />
für neue Investitionen der Kunden weltweit.<br />
Erfreuliche Märkte für Baumaschinen<br />
in Europa und Nordamerika<br />
Die deutschen Maschinenbauer haben da von<br />
profitiert, dass der Baumaschinenabsatz in<br />
Europa und Nordamerika in der ersten Jahreshälfte<br />
deutlich<br />
gewachsen ist – und<br />
das, obwohl sich der<br />
russische Markt mit<br />
einem Minus von<br />
rd. 70 % im freien<br />
Fall be finde. Auch<br />
Frankreich, ehemals<br />
der zweitgrößte<br />
Baumaschinenmarkt<br />
Europas, liegt mit<br />
einem Rückgang von 38 % gegenüber dem<br />
Vorjahr überdurchschnittlich stark im Minus.<br />
Die Treiber des Geschäfts seien Großbritannien,<br />
Skandinavien und Deutschland. Auch<br />
aus Polen erwarten sich die Hersteller in diesem<br />
Jahr neuen Schwung. Südeuropa hole<br />
langsam wieder auf. Dennoch habe Europa<br />
immer noch einen Genesungsprozess vor<br />
sich. »Das ist für uns Baumaschinenhersteller<br />
ganz zentral«, betont Sailer.<br />
Der gut laufende nordamerikanische Baumaschinenmarkt<br />
habe heute schon das<br />
Johann Sailer, Vorsitzender Fachverband Bauund<br />
Baustoffmaschinen im Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />
Niveau der Vorkrisenzeit von 2006 erreicht.<br />
Im nächsten Jahr erwarte die Branche dort<br />
deshalb eher eine »flache Entwicklung«.<br />
Gutes Wachstum komme noch aus Saudi-<br />
Arabien und den Emiraten. China, Indien,<br />
Südostasien und vor allem Lateinamerika<br />
bleiben hinter den Erwartungen zurück.<br />
Nach Produktgruppen sortiert gibt es deutliche<br />
Entwicklungsunterschiede. Bei Straßenbaumaschinen<br />
laufe es aktuell noch<br />
rund.<br />
Skepsis im Baustoffmaschinenbau<br />
Schwächer entwickeln sich die Baustoffmaschinen.<br />
Sailer: »Die Hersteller von Baustoffanlagen<br />
sind skeptischer. Viele Unternehmen<br />
sind im Plan, Großaufträge aber<br />
rar und hart umkämpft. Wir gehen deshalb<br />
hier für 2015 von einer schwarzen Null<br />
aus.« Das entspräche einem Umsatz von<br />
4,3 Mrd. €. Somit käme die Gesamtbranche<br />
Bau- und Baustoffmaschinen 2015 auf<br />
einen Umsatz von rd. 13 (12,7) Mrd. €.<br />
Nach einem kurzen Zwischenhoch trübe<br />
sich die Auftragslage bei Baustoffanlagen<br />
derzeit wieder an. Die Gründe seien vielfältig:<br />
»Die Unternehmen bekommen vor<br />
allem geplatzte Aufträge aus dem für viele<br />
Betriebe sehr wichtigen russischen Markt zu<br />
spüren, z. T. in einer Grö ßenordnung von bis<br />
zu 80 Mill. €.« Auch die Fusion der beiden<br />
Branchenführer in der Zementherstellung,<br />
Lafarge und Holcim, habe die Branche<br />
durcheinandergewirbelt und einen Investitionsstau<br />
hervorgerufen.<br />
Weltweit fehlten Großprojekte und identifizierbare<br />
Wachstumsmärkte. Zwar gebe es<br />
viele Projekte, aber immer weniger werden<br />
auch tatsächlich realisiert; »und um diese<br />
wenigen buhlen dann alle«, erläutert Sailer.<br />
Das Spielfeld werde kleiner. Um auch in<br />
Zukunft zuversichtlich mitspielen zu können,<br />
benötigen die Baustoffanlagenbauer mehr<br />
Aufträge, fügt er hinzu. Neben Russland<br />
bereiten auch die Märkte in Südeuropa und<br />
Südamerika derzeit Schwierigkeiten. Impulse<br />
gibt es dagegen aus Skandinavien, dem<br />
Nahen und Mittleren Osten sowie Südostasien.<br />
»Dass sich viele Unternehmen diversifiziert<br />
haben und Anlagen in unterschiedliche<br />
Branchen liefern, erweist sich ebenfalls<br />
als positiv für die Auftragslage. Am Ende des<br />
Jahres wird aber für die Baustoffanlagenhersteller<br />
nicht mehr als eine schwarze Null<br />
herausspringen«, so Sailer.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Branchenbericht K 29<br />
Baumaschinen auf dem Niveau<br />
von 2006<br />
Das Wachstum bei den Baumaschinen im<br />
vergangenen Jahr brachte einen Umsatz von<br />
8,4 Mrd. € . Das entspricht in etwa dem<br />
Niveau von 2006. »Das eine ist der Umsatz,<br />
das andere der Ertrag«, relativierte Strobel<br />
auch mit Blick auf 2015. Die schnelle Ab folge<br />
der Abgasvorschriften hat für die Unternehmen<br />
einen extrem hohen Entwicklungsaufwand<br />
bedeutet, der kostenneutral nicht zu<br />
haben sei. Schließlich müssten die Firmen die<br />
neuen Maschinen auch erst einmal am Markt<br />
und an ihre Kunden verkaufen. Existenzielle<br />
Nöte der Baumaschinenhersteller schloss<br />
Strobel aber aus, auch wenn die Planbarkeit<br />
des Geschäfts immer schwieriger werde:<br />
»Von 7-Jahres-Zyklen wie früher kann keine<br />
Rede mehr sein«. 2014 gab es gute erste<br />
Monate, dann eine Flaute und schließlich<br />
einen Aufschwung. Die Auftrags eingänge<br />
lagen unter dem Strich um 7 % höher als im<br />
Vorjahr. Das sei vor allem der guten Nachfrage<br />
nach Erd- und Straßenbaumaschinen<br />
geschuldet. Großgeräte seien dagegen weniger<br />
stark abgesetzt worden, vor allem aufgrund<br />
der schlechten Lage in der globalen<br />
Mining-Industrie. Auch der Be reich Maschinen<br />
für den Hochbau erhole sich weiterhin<br />
nur langsam und liege heute umsatzmäßig<br />
noch immer 50 % unter dem, was in den<br />
Boomjahren erwirtschaftet wurde.<br />
Händler rechnen mit 2 %<br />
Umsatzplus<br />
Aufschlussreich für die Beurteilung des Marktes<br />
ist naturgemäß auch die Einschätzung<br />
des Maschinenhandels. Der bbi – Bundesverband<br />
der Baumaschinen-, Baugeräte- und<br />
Industriemaschinen-Firmen vertritt die Händler<br />
und Vermieter, die naturgemäß auch die<br />
Produkte der großen ausländischen Hersteller<br />
im Programm haben, aber vornehmlich im<br />
Inland und nur zu einem gewissen Teil im<br />
benachbarten Ausland tätig sind. Vom bbi<br />
befragt nach ihren Umsatzerwartungen für<br />
2015 äußerten sich die Händler und Vermieter<br />
vorsichtig optimistisch. Sie gehen von<br />
einem erneuten Plus des Ge samtumsatzes in<br />
Höhe von etwa 2 % aus. Für die einzelnen<br />
abgefragten Sparten weichen die Prognosen<br />
jedoch zum Teil von diesem Gesamtwert ab:<br />
So rechnen die Unternehmen beim Verkauf<br />
»<br />
Jetzt ist die dringend notwendige<br />
Investitionswende endlich da.<br />
Prof. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbands<br />
der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />
neuer Baumaschinen und -geräte insgesamt<br />
sowie für den Handel mit Gebrauchtmaschinen<br />
mit einer Umsatzsteigerung von jeweils<br />
nur 1 %. Genau im Durchschnitt liegt mit<br />
2 % Zuwachs der ermittelte Prognosewert<br />
für das Teilegeschäft. Zuwächse von je 2,5 %<br />
werden für die Vermietung und für den technischen<br />
Service erwartet.<br />
Das vergangene Jahr brachte für die Händler<br />
und Vermieter erneut ein leichtes Um -<br />
satzplus von 2 % auf rd. 8 Mrd. €. Die Zahl<br />
beruht auf einer bbi-Umsatzumfrage. Den<br />
größten Beitrag zum Gesamtwachstum leisteten<br />
dabei der technische Service mit einem<br />
Zuwachs von 3,5 % sowie der Teilehandel mit<br />
einem Plus von 3 %. Während der Handel mit<br />
Gebrauchtmaschinen mit einem Zuwachs von<br />
1,5 % abschloss, lagen die Ergebnisse für den<br />
Verkauf neuer Baumaschinen und -geräte<br />
insgesamt genau auf Höhe des Durchschnittswachstums.<br />
Einzig die Vermietung von Baumaschinen<br />
und Baugeräten mussten einen<br />
Umsatzrückgang von 1,5 % verkraften.<br />
Bauindustrie lobt den<br />
Verkehrsminister<br />
Genau beobachten müssen Hersteller und<br />
Händler die Entwicklung in der Bauwirtschaft<br />
und die Aktivitäten und Pläne der<br />
öffentlichen Hand in Sachen Bauinvestitionen.<br />
Wobei die Auswirkungen des Flüchtlingsstromes<br />
nach Deutschland quantitativ<br />
noch nicht abzuschätzen sind. Der Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie berichtet<br />
in seiner neuesten Ausgabe des »Aktuellen<br />
Zahlenbildes« von Ende Oktober von<br />
einer »gespaltenen Baukonjunktur«: »Auf<br />
dem deutschen Baumarkt zeichnen sich entgegengesetzte<br />
Entwicklungstendenzen ab:<br />
Während der Wohnungsbau weiter kräftig<br />
zulegt, zeigt der Wirtschaftsbau nach wie<br />
vor Schwächen. Auch der öffentliche Bau<br />
entwickelt sich nur verhalten. Im Branchendurchschnitt<br />
lagen die Konjunkturindikatoren<br />
aber über Vorjahresniveau.« Bemerkenswert<br />
sind die Äußerungen von Prof. Thomas<br />
Bauer, dem Präsidenten des Hauptverbands:<br />
»Jetzt ist die dringend notwendige Investitionswende<br />
endlich da.« Mit den vom Bundesverkehrsminister<br />
erteilten Freigaben von<br />
72 Bauprojekten für Bundesfernstraßen mit<br />
einem Volumen von insgesamt 2,7 Mrd. €<br />
mache der Verkehrsminister seine Ankündigung<br />
eines »Investitionshochlaufes im<br />
Bereich der Verkehrsinfrastruktur« wahr. K<br />
(sm 151202823)<br />
Hersteller von Bau- und Baustoffmaschinen und Baumaschinenhandel in Zahlen<br />
Der Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen in<br />
Frankfurt am Main vertritt als Branchenverband des<br />
VDMA die Interessen der deutschen Bau- und Baustoff-,<br />
Glas- und Keramikmaschinenindustrie. Die<br />
Branche mit rd. 330 Unternehmen wird dominiert<br />
von mittelgroßen bis sehr kleinen Betrieben mit<br />
5 bis 20 Mitarbeitern. Doch auch Großkonzerne<br />
und Töchter ausländischer Unternehmen sind in<br />
Deutschland tätig. Die Branche erwirtschaftet 2015<br />
voraussichtlich einen Umsatz von rd. 13 Mrd. €.<br />
Fast drei Viertel davon gehen ins Ausland. Baumaschinen<br />
kommen in diesem Jahr auf rd. 8,7 Mrd. €.<br />
Ihr Auslandsanteil liegt bei gut 70 %. Baustoffmaschinen<br />
sind noch exportintensiver. Von einem<br />
erwarteten Umsatz von rd. 4,3 Mrd. € werden fast<br />
80 % im Ausland erzielt. Die Statistik weist in<br />
Deutschland knapp 1.300 Unternehmen mit dem<br />
Schwerpunkt Handel mit Bau- und Industriemaschinen<br />
aus. Sie werden vom bbi – Bundesverband der<br />
Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen<br />
in Bonn vertreten. Die Unternehmen<br />
erzielten zuletzt einen Gesamtumsatz von über<br />
8 Mrd. €. Nahezu alle Handelsunternehmen sind<br />
auch in der Baumaschinen- und -gerätevermietung<br />
aktiv. Vom Gesamtumsatz werden über 20 % in<br />
diesem Geschäftsbereich erwirtschaftet. Nur 40 %<br />
aller Unternehmen erzielen einen Umsatz von über<br />
1 Mill. €. Lediglich 10 % kommen auf einen Umsatz<br />
von mehr als 10 Mill. €. Sie erzielen aber über 80 %<br />
des Branchenumsatzes.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
30 K Markieren & Kennzeichnen<br />
Rationell Zeichen setzen<br />
Immer mehr Unternehmen wollen und müssen ihre Produkte markieren und kennzeichnen.<br />
Die Beschriftung soll dabei dauerhaft, präzise und gut lesbar sein. Allgemein geht der Trend<br />
weg von der einfachen Produktmarkierung hin zu einer komplexen Beschriftung, z. B. in Form<br />
eines auslesbaren Codes.<br />
von Reinhold Mannel<br />
Bei Beschriftungen und Markierungen<br />
auf Produkten handelt es sich oft um Firmenlogos,<br />
Herstellerangaben oder individuelle<br />
Schriftzüge und Muster, die teilweise als<br />
Designelemente dienen. Was aber die Un -<br />
ternehmen vor allem treibt, sind gesetzlich<br />
vorgeschriebene Kennzeichnungen, verschärfte<br />
Produkthaftungsgesetze, Zertifizierungen<br />
und auch die Notwendigkeit, Ausschuss<br />
und Fehlerkosten bei der Produktion<br />
so gering wie möglich zu halten. Hierfür<br />
müssen Anwender ihre Produkte so kennzeichnen,<br />
dass diese später eindeutig identifizierbar<br />
und rückverfolgbar sind. Insbesondere<br />
Hersteller von sicherheitsrelevanten<br />
Komponenten stehen verstärkt in der<br />
Pflicht, Auskunft über sämtliche Einzelbauteile<br />
in ihren Systemen zu geben. Das<br />
bedeutet, dass sie die komplette Produktionskette<br />
kennzeichnen und archivieren<br />
müssen. Nur so ist eine einwandfreie Rückverfolgbarkeit<br />
gewährleistet. Und dafür<br />
steht eine Vielzahl von Lösungen zur Wahl.<br />
Plagiate verursachen jährlich Milliardenkosten<br />
durch Umsatzeinbußen, Produktionsausfälle<br />
oder die Gefährdung von Mensch<br />
und Gesundheit. Durch eine dauerhafte und<br />
fälschungssichere Kennzeichnung können<br />
u. a. der Hersteller, die Charge, das Produktionsdatum<br />
und die Produktionsstätte eindeutig<br />
rückverfolgt werden.<br />
Welche Lösung passt?<br />
Für die Materialflusssteuerung und Rückverfolgbarkeit<br />
von Bauteilen eignet sich beispielsweise<br />
der Data-Matrix-Code als Kennzeichnung.<br />
Sein Platzbedarf auf dem Bauteil<br />
ist gering, die Informationsdichte auf kleiner<br />
Fläche hoch. Er ist auch in schräger Betrachtung,<br />
seitenverkehrt oder gespiegelt lesbar.<br />
Auf Produkten dienen solche Codes häufig<br />
auch dazu, ein Original von einem Plagiat zu<br />
unterscheiden. Selbst wenn bis zu 20 % des<br />
Codes zerstört sind, lassen sich die Informationen<br />
vollständig rekonstruieren.<br />
Die RFID-Technik hilft dabei, jedem Teil<br />
seine Identität zu geben, diese kontaktlos zu<br />
kommunizieren und den Fertigungsverlauf<br />
direkt auf dem Teil zu dokumentieren –<br />
Grundvoraussetzungen für Industrie 4.0. Sie<br />
funktioniert nur, wenn die Erfassung der<br />
Produkte durchgängig und ihre Kommunikation<br />
selbstständiger wird. Intelligente<br />
RFID-Datenträger, beispielsweise in Form<br />
von Etiketten, sind dafür ein wichtiger Baustein.<br />
In Zukunft werden RFID-Etiketten mit<br />
integrierter Sensorik oder hohem Speichervolumen<br />
ein wichtiger Bestandteil einer<br />
intelligenten Bauteilkommunikation hin<br />
zum Verarbeitungssystem sein.<br />
Bei der Lasertechnik zur Produktkennzeichnung<br />
gewinnen Prozesslösungen mit<br />
integrierter Bildgebung an Bedeutung. Sie<br />
sind flexibel, denn Lasersysteme können<br />
meist gut in bestehende Produktionslinien<br />
und -anlagen integriert werden, Markierinhalte<br />
können ohne großen Aufwand flexibel<br />
gehandhabt werden; eine einfache und<br />
automatisierte Bedienung sowie Vorab- und<br />
Nachprüfung sind möglich. Bei der Kennzeichnung<br />
mit Laser ist kein zusätzlicher<br />
Einsatz von Verbrauchsmaterialien wie Tinte<br />
(Tintenstrahldrucker), Flüssigkeiten (Ätzen),<br />
Nadeln (Nadelprägen) oder Druckfarbe<br />
(Tampondruck) notwendig, zudem besteht<br />
ein geringer Wartungsaufwand. Lasermarkierungen<br />
sind auch nach langer Zeit<br />
abrieb,- temperatur-, licht- und schmiermittelbeständig.<br />
Dies fördert hohe Anforderungen<br />
an Fälschungssicherheit und Rückverfolgbarkeit.<br />
Eingesetzt werden vorrangig<br />
Festkörperlaser, wobei der Trend weg vom<br />
Nd:YAG-Laser hin zum flexiblen und oft in<br />
der Anschaffung günstigeren Faserlaser geht.<br />
Aber auch die Hersteller von Nadel- und<br />
Ritzmarkiersystemen profitieren weiterhin<br />
von der zunehmenden Nachfrage nach dauerhaften<br />
Markierlösungen durch immer strenger<br />
werdende Vorschriften zur Produktkennzeichnung.<br />
Doch auch sie müssen den höher<br />
werdenden Ansprüchen an Qualität, Taktzeit<br />
und Preis-Leistungsverhältnis genügen.<br />
Ein weiterer Trend geht in Richtung kombiniertes<br />
Markieren mit integriertem Lesesystem.<br />
Dabei wird eine unverlierbare, kontrastreiche<br />
Permanentmarkierung, die auch<br />
aus der Ferne lesbar ist, mit einem automatischen<br />
Lesesystem für die Materialflussverfolgung<br />
kombiniert. Alle Systeme kommen<br />
in einer Maschine zum Einsatz.<br />
Optimierung durch Codierung<br />
Die Kennzeichnung von Stahlprodukten mit<br />
maschinenlesbaren Codes ermöglicht die<br />
automatische Identifizierung der Artikel und<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
(Foto: REA Elektronik)<br />
Bild 1. Hier wird das Direct-Part-Marking<br />
eines Stahlteils per Laser gezeigt.<br />
Bild 2. Dieser Stempelmarkierkopf kann<br />
neben permanenten Schrift- und Matrixmarkierungen<br />
bis zu etwa 100 mm Höhe<br />
auch Data-Matrix-Codes aufbringen.<br />
(Foto: AMT Numtec)<br />
schafft damit die Basis für die lückenlose<br />
Rückverfolgung der Fabrikation. Informationen<br />
über Position, Umlaufzeit und Bestand<br />
der Ware liegen jederzeit vor, Logistik und<br />
Lager werden transparent, der Güterstrom<br />
wird automatisiert und damit beschleunigt.<br />
Auf diese Weise gelingt die Steuerung und<br />
Optimierung aller Prozesse.<br />
Für das Kennzeichnen gibt es von der REA<br />
Elektronik GmbH, Mühltal, wartungsfreie<br />
Ink-Jet- und Lasersysteme, die nahezu jedes<br />
Material hochauflösend und berührungsfrei<br />
codieren können. Die Lasertechnik erzeugt<br />
eine unverlierbare, dauerhafte Kennzeichnung<br />
und eignet sich daher für das Direct<br />
Part Marking (DPM, Bild 1) von Komponenten<br />
und Bauteilen. DPM ermöglicht die<br />
automatisierte Fertigungs- und Montagesteuerung,<br />
die Rückverfolgung und Eingrenzung<br />
fehlerhafter Chargen, den Plagiatsschutz<br />
sowie die Einhaltung von Normen<br />
entsprechend den Kundenvorgaben.<br />
Die Systeme von REA Jet können über das<br />
Firmennetzwerk oder via Webbrowser über<br />
das Internet ferngesteuert und überwacht<br />
werden. Sie haben frei parametrierbare digitale<br />
Ein- und Ausgänge sowie eine spezielle<br />
Event-basierte, asynchrone Kommunikationsschnittstelle.<br />
Dies ermöglicht die einfache<br />
und sichere Integration in unterschiedliche<br />
Produktionsumgebungen und Host<br />
Systeme, eine Voraussetzung für die Vernetzung<br />
von Maschinen und Anlagen.<br />
Die Laser- und hochauflösenden Ink-Jet-<br />
Systeme haben eine identische Benutzeroberfläche<br />
und ein anwenderfreundliches<br />
Bedienkonzept mit Touch-Funktion. Die<br />
Uni code-Kommunikation in UTF8-Kodierung<br />
sowie die uneingeschränkte Unterstützung<br />
von True-Type-Fonts sind weitere<br />
Merkmale.<br />
Markierungen werden per Tintenstrahl<br />
oder Laser auf kleinste Komponenten bis hin<br />
zu großen Stahlrohren appliziert. Codes<br />
können mit Messgeräten von REA-Verifier<br />
sofort auf Qualität, Dateninhalt und Code-<br />
Art überprüft werden.<br />
Das Programm des Herstellers umfasst<br />
neben Tintenstrahldruckern, Laser- und Signiersystemen<br />
für die berührungslose industrielle<br />
Beschriftung auch Etikettierlösungen<br />
sowie Tinten und Verbrauchsmittel.<br />
Markierungen bis 100 mm Höhe<br />
Mit den Stempelmarkierköpfen (Bild 2) von<br />
Alpine Metal Tech (AMT) Numtec, Regau,<br />
Österreich, lassen sich permanente Schriftund<br />
Matrixmarkierungen bis zu etwa<br />
100 mm Höhe aufbringen. Der Markierkopf<br />
kann auch einen Data-Ma trix-Code stempeln,<br />
der mehr Informationen als alphanumerische<br />
Zeichen enthält und mit höherer<br />
Sicherheit automatisch gelesen werden<br />
kann.<br />
Damit Markierungen auch aus großer Entfernung<br />
– z. B. aus Krankanzeln – gelesen<br />
werden können, entwickelte der Hersteller<br />
zudem eine neue Farbe. Sie wird vor dem<br />
Stempeln flächig auf die Stirnseite aufgetragen<br />
und beim Stempeln in die dabei entstehende<br />
Vertiefung gedrückt. Die Farbe<br />
hebt sich so besonders kontrastreich von der<br />
Stirnfläche ab und führt zu einer dauerhaft<br />
haltbaren Markierung. Selbst wenn die Farbe<br />
von der Stirnfläche entfernt ist, bleibt die<br />
permanente Markierung erhalten.<br />
Mit einer Inline-Maschine, die nach einer<br />
Brennschneidmaschine montiert ist, wird die<br />
Stirnseite bereits vor dem Bearbeiten permanent<br />
gekennzeichnet. Jedes Produkt ist so<br />
von Anfang an jederzeit identifizierbar und<br />
die Materialverfolgung zwischen Bearbeitung<br />
und Markieren kann entfallen. Auf<br />
diese Weise bleibt die Markierung auch bei<br />
manuellen Eingriffen in den Materialfluss in<br />
jedem Fall erhalten – z. B. auch dann, wenn<br />
das Teil mit dem Kran aus dem Materialfluss<br />
herausgenommen wird. Da die Brennschneidmaschine<br />
und die Markiereinheit ein<br />
System bilden, beansprucht die Anlage nur<br />
wenig Platz und der Auslaufrollgang kann<br />
entsprechend kürzer gestaltet werden.<br />
Berühungslos und schnell<br />
beschriften<br />
Der Tintenstrahldrucker Leibinger JET 3 up<br />
(Bild 3) der Wolf-Signiertechnik Stempel-<br />
Wolf GmbH, Siegen, lässt sich schnell in<br />
Fertigungslinien integrieren sowie einrichten<br />
und erfüllt alle Anforderungen der Produktkennzeichnung<br />
in der Stahl- und Metallverarbeitung.<br />
Er beschriftet berührungslos mit<br />
fixen und variablen Daten, darunter LOTbzw.<br />
Chargennummern, Barcodes, 2-D-<br />
Codes oder Grafiken. Dafür werden spezi-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
32 K Markieren & Kennzeichnen<br />
(Foto: Wolf Signiertechnik)<br />
Bild 3. Dieser Tintenstrahldrucker erreicht während der laufenden<br />
Produktion Geschwindigkeiten bis zu 10 m/s.<br />
Bild 4. Eine variable Pulsdauer und<br />
eine hohe mittlere Leistung bewirken<br />
beim faser laserbasierten<br />
Markierlaser TruMark 5050 eine hohe<br />
Produktivität und Flexibilität.<br />
(Foto: Trumpf)<br />
elle Tinten verwendet, die in weniger als<br />
einer Sekunde trocknen.<br />
Der Markierungsprozess findet während<br />
der laufenden Produktion mit Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 10 m/s statt. Es sind unterschiedliche<br />
Produktoberflächen – konvex,<br />
konkav, rau, glatt, flach – möglich. Durch<br />
die kontaktlose Kennzeichnung und die<br />
schnelle Produktweiterverarbeitung ist die<br />
CIJ-Markiertechnik (CIJ – Continuous Ink<br />
Jet, Tintenstrahldruck) besonders flexibel,<br />
vielseitig und wirtschaftlich anwendbar.<br />
Es ist ein wartungsfreier Start des Druckers<br />
ohne Spülzyklen möglich. Der automatische<br />
Düsenverschluss Sealtronic verhindert<br />
das Eintrocknen der Tinte im Druckkopf.<br />
Auch nach langen Stillstandszeiten ist<br />
der Drucker sofort druckbereit – durch seine<br />
Clean-Instant-Start-and-Stop-Technology in<br />
wenigen Sekunden. Bei beliebig vielen Startund<br />
Stopp-Zyklen liegt so immer ein sauberer<br />
Druckkopf vor.<br />
Der Drucker ist intuitiv bedienbar, hat ein<br />
farbiges 10,4“-Touchscreen-Display und<br />
eine windowsbasierte, individuell gestaltbare<br />
Benutzeroberflache mit einfacher Menüführung.<br />
Standardmäßig sind alle wichtigen<br />
Schnittstellen und über 800 Softwarefunktionen<br />
vorhanden, wobei ständig kostenfreie<br />
Updates erfolgen. Die exakte Platzierung<br />
der Tintentropfen unterstützt eine<br />
hohe Druckqualität sowie präzise und kontrastreiche<br />
Aufdrucke.<br />
Bild 5. Laserarbeitsplatz mit offenem Drehteller: Foba M3000-R<br />
Produktiv und flexibel markieren<br />
Die Trumpf GmbH + Co. KG, Ditzingen, hat<br />
ihre Laserserie TruMark 5000 um den faserlaserbasierten<br />
Markierlaser TruMark 5050<br />
(Bild 4) erweitert. Mit seiner einstellbaren<br />
Pulsdauer zwischen 7 und 500 ns ist der<br />
Markierlaser flexibel einsetzbar und kann<br />
unterschiedliche Werkstoffe in hoher Qualität<br />
bearbeiten.<br />
Dank seiner Strahlqualität von M2 < 1,6<br />
und seiner hohen mittleren Leistung ist der<br />
Markierlaser für hochwertige Gravuren und<br />
gleichzeitig auch feinste Strukturen geeig-<br />
(Foto: Alltec)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Markieren & Kennzeichnen K 33<br />
net. Seine kurzen Pulse erlauben einen gezielten Energieeintrag in<br />
das Werkstück. Dadurch arbeitet der Laser bei hoher Teilequalität<br />
sehr genau. Bei längeren Pulsdauern steigt die Produktivität des<br />
Markierlasers durch den höheren Energieeintrag. Noch produktiver<br />
wird der Laser mit dem optio nalen Doppelkopfsystem: Hierbei wird<br />
die Laserleistung auf zwei Scanner verteilt, sodass sich zwei Werkstücke<br />
gleichzeitig bearbeiten lassen.<br />
Mit seiner infraroten Wellenläge von 1.062 nm und einer einstellbaren<br />
Pulsdauer von 7 bis 500 ns markiert der Faserlaser ein breites<br />
Spektrum vielfältiger Werkstoffe. Er bearbeitet alle gängigen Metalle<br />
wie Bau- und Edelstahl wirtschaftlich und erzeugt insbesondere bei<br />
Tiefengravuren hochwertige Ergebnisse. Die Kombination aus hoher<br />
mittlerer Leistung, unterschiedlicher Puls formen und variabler Pulsdauer<br />
macht den Laser auch für die Mikrobearbeitung interessant.<br />
Wegen dem kompaktem Bearbeitungskopf und einfach handhabbaren<br />
Plug-and- produce-Anschlüssen ist der Markierlaser einfach in<br />
neue und bestehende Fertigungsanlagen integrierbar. Aufgrund<br />
seiner Zer tifizierung nach Schutzklasse IP 54 ist er gegen Staub und<br />
Spritzwasser geschützt und für die unterschiedlichen Fertigungsbedingungen<br />
im industriellen Umfeld gerüstet.<br />
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BORRIES<br />
MARKIER-SYSTEME<br />
Ihr Spezialist für dauerhafte<br />
Markierungen und Kennzeichnungen,<br />
auch im Hochtemperaturbereich!<br />
Mehr Durchsatz bei der Laserbeschriftung<br />
Foba Laser Marking + Engraving, Teil der Alltec GmbH, Selmsdorf,<br />
komplettierte seine Reihe kompakter Arbeitsplätze zur industriellen<br />
Lasermaterialbearbeitung der M-Serie mit den durchsatzstarken<br />
Lasermarkiermaschinen M2000-R und M3000-R (Bild 5) mit 2-Stationen-Rundtisch.<br />
Beide Maschinen eignen sich für die effiziente wie<br />
ergonomische Bearbeitung verschieden großer und geometrisch<br />
komplexer Werkstücke und Kleinserien.<br />
Die automatisierten Laserklasse-1-Drehtischmaschinen M2000-R<br />
und M3000-R haben in der Grundausstattung eine motorgetriebene<br />
Z-Achse und einen 2-Stationen-Rundtisch mit 670 mm (M2000-R)<br />
und 950 mm (M3000-R) Durchmesser. Weitere Achsen ebenso wie<br />
Kamerasysteme, Ab saugsysteme, Schnittstellen zur Prozessintegration<br />
und eine anwenderspezifische Schnittstelle auf dem Drehteller<br />
können optional ergänzt werden. Kleinere und größere Bauteile<br />
aller Art werden präzise, schnell und wirtschaftlich bearbeitet.<br />
Der robuste Aufbau der Laserbeschriftungsgeräte unterstützt eine<br />
störungssichere Bearbeitung in hoher Markierqualität.<br />
Verschiedene Anwendungen lassen sich mit dieser Art der Teilebestückung<br />
und -entnahme über einen 2-Zonen-Drehtisch effizienter<br />
und ohne zusätzliche Sicherheitslichtschranken verwirklichen.<br />
Bauteile werden be- und entladen, während in der Maschine laserbeschriftet<br />
wird. Bestückungszeiten wirken sich so kaum auf die<br />
Produktivität der Laserstation aus, die Maschinenauslastung wird<br />
ebenso erhöht wie der Teiledurchsatz in der Serienfertigung.<br />
Die Arbeitshöhe der Laserstation ist für ermüdungsarmes Arbeiten<br />
individuell einstellbar (stufenlose elektrische Höhenverstellung mit<br />
Minimalposition 1.844 mm und Maximalposition 2.144 mm). Das<br />
Bedienpult mit Monitor, Tastatur und Maus kann wahlweise links<br />
oder rechts an der Maschine angebracht werden. Sensoren zur Teileerkennung<br />
und Status-LEDs erleichtern die Bedienung und machen<br />
den Beladestatus und Bearbeitungsfortschritt für beide Tischhälften<br />
gut überschaubar. Lichtgitter an der Be- und Entladestelle erhöhen<br />
die Arbeits sicherheit.<br />
Borries Markier-Systeme GmbH<br />
Siemensstraße 3<br />
72124 Pliezhausen<br />
Tel. +49 (0) 7127/ 97 97-0<br />
www.borries.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
34 K Markieren & Kennzeichnen<br />
verschiedene Anforderungen angepasst und<br />
für die jeweilige Markieraufgabe konfiguriert<br />
werden. Anwender können zwischen verschiedenen<br />
Faserlasersystemen wählen, mit<br />
denen ein breites Anwendungsspektrum<br />
abgedeckt wird. Die konfigurierbaren Laserstrahlquellen<br />
sind luftgekühlt und nahezu<br />
wartungsfrei.<br />
(Foto: Kjellberg)<br />
Bild 6. Sowohl feinste Markierungen als auch stärkeres Kerben und Körnen sind mithilfe von<br />
Plasmaanlagen möglich.<br />
Für einwandfreie Lasermarkierungen an<br />
exakt definierten Positionen sind die Markierarbeitsplätze<br />
mit einer präzisen Kalibrierung<br />
ausgestattet. Zusätzlich lässt sich mit<br />
dem Kamerasystem IMP (Intelligente Markierpositionierung)<br />
die Lage zu bearbeitender<br />
Werkstücke automatisch erfassen. IMP<br />
richtet relativ dazu die Markierung aus, im<br />
Anschluss an den Markiervorgang kann das<br />
Markierergebnis hinsichtlich Qualität und<br />
Position überprüft werden. Alle Laserkennzeichnungen<br />
werden akkurat und wiederholgenau<br />
aufgebracht, der Ausschuss wird<br />
deutlich gesenkt, Produktivität und Wirtschaftlichkeit<br />
werden gesteigert.<br />
Drehtisch und Achsen sind schwimmend<br />
auf dem Maschinengestell gelagert, wo durch<br />
der Laserarbeitsplatz unempfindlich gegenüber<br />
Temperaturschwankungen und äußeren<br />
Vibrationen ist. Mit Optionen wie zusätzlichen<br />
Achsen, einer Manteldrehvorrichtung<br />
oder Dreh-/Schwenkeinheit, Schnittstellen<br />
zur Maschinenintegration oder bildgebenden<br />
Kamerasystemen können die Maschinen an<br />
Plasmamarkieren mit hoher<br />
Geschwindigkeit<br />
Mit Plasmaanlagen (Bild 6) der HiFocus- und<br />
Smart-Focus-Reihe der Kjellberg Vertriebs<br />
GmbH, Finsterwalde, lassen sich Bauteile<br />
beschriften, anreißen oder körnen. Dabei ist<br />
ein schneller und flexibler Wechsel dieser<br />
Bearbeitungsschritte möglich. Die Anlagen<br />
mit Invertertechnik unterstützen sowohl<br />
feinste Markierungen als auch stärkeres Kerben<br />
und Körnen, um z. B. Bohrarbeiten vorzubereiten.<br />
Somit können Kennzeichnungen<br />
dauerhaft oder nur vorrübergehend für<br />
den weiteren Bearbeitungsschritt wie Schleifen<br />
oder Farbgebung sichtbar sein.<br />
Die Plasmaanlagen der HiFocus-neo-Reihe<br />
erreichen mit der Einschnürung des Plasmastrahls<br />
durch ein stark rotierendes Wirbelgas<br />
laserähnliche Markierqualitäten. Wegen der<br />
hohen Markiergeschwindigkeiten werden<br />
niedrige Prozesskosten und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
erzielt. Die Anlagen können<br />
flexibel an allen gängigen CNC-Füh-<br />
«<br />
IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN PRODUKTE/LEISTUNGEN FOLGENDER FIRMEN ANGESPROCHEN:<br />
Alltec GmbH<br />
An der Trave 27 – 31<br />
23923 Selmsdorf<br />
Tel. +49 38823 55-0<br />
www.fobalaser.com<br />
inotec Barcode Security GmbH<br />
Havelstraße 1 – 3<br />
24539 Neumünster<br />
Tel. +49 4321 8709-0<br />
www.inotec.de<br />
REA Elektronik GmbH<br />
Teichwiesenstraße 1<br />
64367 Mühltal<br />
Tel. +49 6154 638-0<br />
www.rea-jet.de<br />
Alpine Metal Tech Holding GmbH<br />
Buchbergstraße 11<br />
4844 Regau<br />
Österreich<br />
Tel. +43 7672 78134-0<br />
www.alpinemetaltech.com<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH<br />
Oberhaanerstraße 2<br />
42653 Solingen<br />
Tel. +49 212 881795-60<br />
www.couth-butzbach.de<br />
Kjellberg Vertrieb GmbH<br />
Oscar-Kjellberg-Straße 20<br />
03238 Finsterwalde<br />
Tel. +49 3531 500-0<br />
www.kjellberg.de<br />
O. R. Lasertechnologie GmbH<br />
Dieselstraße 15<br />
64807 Dieburg<br />
Tel. +49 6071 209 89-0<br />
www.or-laser.de<br />
Trumpf GmbH + Co. KG<br />
Johann-Maus-Straße 2<br />
71254 Ditzingen<br />
Tel. +49 7156 303-0<br />
www.trumpf-laser.com<br />
Wolf Signiertechnik<br />
Stempel-Wolf GmbH<br />
Wallhausenstraße 55<br />
57072 Siegen<br />
Tel. +49 271 23292-0<br />
www.wolf-signiertechnik.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Markieren & Kennzeichnen K 35<br />
Bild 7. Beim<br />
Hartkennzeichnen<br />
mittels eines<br />
luftgekühlten<br />
Nadelprägers wird<br />
dieser mittels Roboter auf<br />
die zu kennzeichnende<br />
Fläche geführt.<br />
(Foto: Couth)<br />
rungsmaschinen oder Robotern eingesetzt<br />
werden. Sie haben langlebige Verschleißteile<br />
und einen geringen Gasverbrauch.<br />
Die integrierten PerCut-Brenner haben<br />
eine spezielle Flüssigkeitskühlung bis in die<br />
Brennerspitze. Damit werden hohe Energiedichten<br />
und gute Markierergebnisse er -<br />
reicht. In Verbindung mit den hohen Markiergeschwindigkeiten<br />
und der effizienten<br />
Kühlung der Verschleißteile entstehen weniger<br />
Emissionen und Abfall sowie Einsparungen<br />
im Gas- und Energieverbrauch.<br />
Mit dem optionalen ATChanger ist das<br />
Umrüsten der Schnellwechselköpfe automatisiert<br />
und schnell möglich. Die Wechseleinheit<br />
hält für den mannlosen Wechsel bis zu<br />
acht Brennerköpfe bereit. Mit den automatischen<br />
und manuellen Gassteuerungen<br />
FlowControl und PGE werden die Plasmagase<br />
für jede Markieraufgabe gemischt. Das<br />
Ergebnis sind hochwertige, reproduzierbare<br />
und schnelle Markierungen. Die automatische<br />
Gaskonsole FlowControl beinhaltet<br />
eine Datenbank zur Regelung der Gasmengen.<br />
Die werkseitigen Parameter der Gassteuerungen<br />
können um eigene, individuelle<br />
Einstellungen erweitert werden.<br />
Bild 8. Für das Markieren,<br />
Gravieren, Beschriften und die<br />
3D-Textur ist die geschlossene<br />
Laserbearbeitungs station Orlas<br />
Portal einsetzbar.<br />
Umfangreiche Markiertechnik-<br />
Palette<br />
Für die industrielle Kennzeichnung u. a. von<br />
Stahl stellt die Couth Butzbach Produktkennzeichnung<br />
GmbH, Solingen, nicht nur<br />
Standardprodukte wie Handschlagstempel,<br />
Räderstempelapparate und Federschlagpressen,<br />
sondern auch Nadel- und Ritzpräger<br />
der Super-Fast-Serie MC2000 bereit. Es<br />
werden alle Anforderungen hinsichtlich<br />
Markiergeschwindigkeit, Eindringtiefe und<br />
Einbauräumen abgedeckt.<br />
Zudem ist das Hartkennzeichnen mittels<br />
luftgekühltem Nadelpräger (Bild 7) bei<br />
1.200 °C realisierbar. Der Nadelpräger wird<br />
in diesem Fall mittels Roboter auf die zu<br />
kennzeichnende Fläche geführt. Die Lösung<br />
erlaubt das Kennzeichnen von unterschiedlichen<br />
Geometrien. Im Programm sind zu -<br />
dem Schlagstempel, Zahlen- und Buchstabensätze,<br />
Kontroll- und Räderstempel,<br />
Typenhalter, elektromagnetische oder pneumatische<br />
Kennzeichnungsgeräte.<br />
Lasermarkierung à la carte<br />
Für die Lasermarkierung und -beschriftung<br />
von Stählen hat die O.R. Lasertechnologie<br />
GmbH, Dieburg, verschiedene maschinentechnische<br />
und Software-Lösungen im Programm.<br />
So eignet sich die vielseitige ge -<br />
schlossene Laserbearbeitungsstation Orlas<br />
Portal (Bild 8) für die Bereiche Markieren,<br />
Gravieren, Beschriften und 3-D-Textur. Große,<br />
auch palettierte Werkstücke mit einem<br />
(Foto: O.R. Laser)<br />
Qualität! Punktgenau!<br />
Signierblöcke – pneumatisch und elektromagnetisch<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
36 K Markieren & Kennzeichnen<br />
Gewicht von bis zu 1.000 kg können mit<br />
dem System bearbeitet werden. Durch<br />
Funktionen wie eine automatische Bauteilerkennung<br />
und die massive Granitplatte ist<br />
das Handhaben der Teile einfach und präzise<br />
möglich. Computergesteuert wird der<br />
Laserstrahl mittels eines Scannersystems<br />
über die Materialoberfläche geführt. Optional<br />
lässt sich die Maschine mit der Markierund<br />
Gravursoftware Orlas Suite betreiben.<br />
Mit ihr lassen sich herstellerübergreifend alle<br />
Dateien verarbeiten und alle Lasersysteme<br />
steuern.<br />
Für das stationäre Beschriften kleiner bis<br />
mittlerer Werkstücke eignet sich der MAG-<br />
Laser des Herstellers in den Ausführungen<br />
Box und Big Box, während die Ausführung<br />
MAG Laser Pro einfach in Produktionsanlagen<br />
für die Serienfertigung integrierbar ist<br />
und sich für jede Bauteilgröße eignet. Den<br />
Einstieg in Beschriftungs- und Gravurlaser-<br />
systeme erleichtert der kompakte All-in-One-<br />
Beschriftungslaser MAG-Laser Compact, der<br />
in jedes Arbeitsumfeld integrierbar ist.<br />
Mit den Software-Lösungen des Herstellers<br />
zur Steuerung der Anlagen stehen zahlreiche<br />
Werkzeuge und Funktionselemente<br />
bereit, mit denen der Prozessablauf vereinfacht<br />
wird und sich 2-D- und 3-D-Strukturen<br />
auf dem Werkstück markieren lassen. Bilder<br />
und Fotos können als Graustufen- oder als<br />
Rasterbild auf das Material übertragen werden.<br />
Für das Erzeugen von Texten stehen<br />
Schriftarten von MS Word bereit, aber auch<br />
spezielle geschwindigkeitsoptimierte Laserschriftarten.<br />
Vektorgrafiken im DXF-Format,<br />
oder 3D-Datensätze werden ebenfalls un -<br />
terstützt. Ein weiteres Werkzeug dient der<br />
Erstellung von 1-D- und 2-D-Codes wie<br />
EAN, Code128, Data-Matrix-Code und<br />
QR-Code. Hierbei werden Zahlen und Texte<br />
durch maschinenlesbare Codes ersetzt.<br />
Digitaldruckmaschine für Barcodes<br />
Die inotec Barcode Security GmbH, Neumünster,<br />
hat ihre Barcodeproduktion um eine<br />
Digitaldruckmaschine HP Indigo WS6600<br />
Digital Press erweitert. In der Kombination<br />
mit hochresistenten Farben wird so eine hohe<br />
UV-Beständigkeit sowie eine verbesserte Auflösung<br />
der Barcodes erzielt, wodurch eine<br />
sichere Identifikation im Trace-&-Trace-Prozess<br />
möglich wird. Daneben sind weitere<br />
Kombinationsmöglichkeiten der Sicherungsfeatures<br />
auf einem Etikett realisierbar. Die<br />
Maschine druckt mit bis zu sieben Farben<br />
und erreicht dabei eine Auflösung von<br />
2.430 dpi. Ihre Software unterstützt Sicherheitsfunktionen,<br />
die u. a. für die Produktschutzlösung<br />
Diosafe des Unternehmens<br />
eingesetzt werden sollen. (sm 151202729) K<br />
Themenschwerpunkt<br />
Schneiden / Trennen<br />
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als auch viele Wechselbelastungszyklen. Die RFID-Etiketten gibt es kundenindividuell<br />
bedruckt oder blanko. Neben statischen vorgedruckten<br />
Inhalten kann das Label auch personalisiert werden, z. B. mit UID/EPC<br />
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oder 2-D-Barcode, z. B. Datamatrix oder QR-Code. Das Label findet<br />
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Aachen. Herausragende Innovationen im Bereich Lasertechnik werden<br />
mit dem mit 10.000 € dotierten Innovation Award Laser Technology ausgezeichnet.<br />
Alle zwei Jahre verleihen der Arbeitskreis Lasertechnik e.V.<br />
und das European Laser Institute ELI diesen europäischen Wissenschaftsund<br />
Technologiepreis. Einreichungsfrist für Anträge zur laufenden Ausschreibung<br />
ist der 15. Januar 2016. Die offizielle Preisverleihung findet<br />
im Aachener Rathaus am 27. April 2016 im Rahmen des International<br />
Laser Technology Congress AKL‘16 statt.<br />
www.innovation-award-laser.org<br />
www.lasercongress.org<br />
K<br />
/<br />
WS(ch)/SE/mh (sm 151002476)<br />
NORTEC<br />
Die Fachmesse für Produktion im Norden<br />
Di 26. – Fr 29. Januar 2016 | Hamburg<br />
Vernetzen<br />
statt Verpassen:<br />
Auf der ersten Produktions-<br />
Fachmesse 2016!<br />
ERSATZPRÜFUNGEN MITTELS<br />
ZERSTÖRUNGSFREIER PRÜFVERFAHREN<br />
Hannover. Seit Inkrafttreten der novellierten Betriebssicherheitsverordnung<br />
am 1. Juni 2015 ist es Betreibern von überwachungsbedürftigen<br />
Anlagen und Einrichtungen im Rahmen der wiederkehrenden Prüfungen<br />
von Druckanlagen erlaubt, auf alternative Prüfverfahren zurückzugreifen.<br />
Neben den gewohnten inneren und äußeren Prüfungen sowie Festigkeitsprüfungen,<br />
sind nun auch zerstörungsfreie Prüfverfahren (ZfP-<br />
Verfahren) gestattet.<br />
Voraussetzung für diese Art der Prüfung ist ein von einer Zugelassenen<br />
Überwachungsstelle (ZÜS) bestätigtes Prüfkonzept, das sicherheitstechnisch<br />
gleichwertige Aussagen liefert wie die klassischen Prüfungen.<br />
Auf Grundlage eines derartigen Prüfkonzepts können sogar Anlagenteile<br />
mit den ZfP-Verfahren geprüft werden, ohne dass sie dafür außer Betrieb<br />
genommen werden müssen. Das bedeutet z.B., dass große Gaskugeln,<br />
erdgedeckte Flüssiggasbehälter, Druck behälter für Wasserstoff oder Stickstoff<br />
und Tankanlagen nicht mehr zu entleeren, zu säubern und mit einem<br />
Druckmedium zu füllen sind. »Die teilweise schädigenden Einflüsse von<br />
Luftsauerstoff oder Wasser auf die Druckbehälterwerk stoffe werden somit<br />
von vornherein ausgeschlossen«, sagte Horst-Lorenz Halliger, Geschäftsführer<br />
TÜV NORD MPA. »Die damit verbundenen Kosten einsparungen für<br />
den Betreiber sind hingegen enorm«, ergänzte er.<br />
TÜV NORD MPA, eine Tochtergesellschaft der TÜV NORD GROUP, hervorgegangen<br />
aus der ehemaligen Materialprüfung der Leuna Werke, ist<br />
seit Jahrzehnten aktiv in der Anwendung von zerstörungsfreien Prüfverfahren<br />
im Rahmen der Zu standsbewertung von Druckbehältern und<br />
Rohrleitungen in der chemischen und petrolchemischen Industrie.<br />
www.tuev-nord.de<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/mh (sm 151202734)<br />
nortec-hamburg.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
38 K Markieren & Kennzeichnen<br />
Mobil dauerhaft kennzeichnen<br />
Batteriebetriebener Handmarkierer FlyMarker mini von Markator<br />
ist ein Leichtgewicht<br />
Ludwigsburg. Das neue batteriebetriebene Handmarkier system<br />
FlyMarker mini der Markator Manfred Borries GmbH, das auf der<br />
EMO 2015 in Mailand seine Premiere hatte, ist durch sein geringes<br />
Gewicht von 2,7 kg und seine kompakte, aber dennoch stabile Bauweise<br />
gekennzeichnet. Damit durchführbar sind mobile, dauerhafte und<br />
fälschungssichere Kennzeichnungen.<br />
Der Handmarkierer erreicht schnelle<br />
Markierzeiten, ist mit einer selbsterklärenden<br />
und intuitiv zu bedienenden Software<br />
sowie einer schmutzunempfindlichen Tastaturschaltmatte<br />
ausgestattet, die im Vergleich<br />
zu Folientastaturen besonders langlebig<br />
ist. Das Gerätegehäuse besteht aus<br />
glasfaserverstärktem Kunststoff und ist<br />
bruchfest, anders als andere Gehäusematerialien<br />
wie Aluminiumdruckguss.<br />
Durch den in der Tastatur integrierten<br />
Zahlenblock sind zeitsparende Direkteingaben<br />
möglich, ohne in ein Untermenü der<br />
(Foto: Markator)<br />
Software wechseln zu müssen. Markiert<br />
werden können neben Schriftzeichen und<br />
Zahlen auch individuelle Firmenlogos, Prüfzeichen<br />
oder Data-Matrix-Codes.<br />
U. a. bei der Rohrkennzeichnung im Lager oder vor Ort ist der komfortabel bedienbare<br />
Handmarkierer FlyMarker mini einsetzbar.<br />
Umfassende Ergonomiemaßnahmen<br />
Durch seine ergonomische Formgebung<br />
liegt das Gerät gut in der Hand und kann<br />
auch in vertikaler Arbeitsposition kraftsparend<br />
eingesetzt werden. Ein zusätzlicher<br />
Handgriff ist an der Vorderseite des Gehäuses<br />
montiert. Dieser ermöglicht eine bequeme<br />
Zweihandbedienung und eine einfachere,<br />
präzisere und vor allem sicherere Positionierung<br />
des Handmarkierers auf dem<br />
Bauteil. Ein Abrutschen während des Markiervorgangs<br />
wird vermieden. Bei schwer<br />
zugänglichen Bauteilen und Platzmangel vor<br />
Ort kann der zusätzliche Bügelgriff schnell<br />
abgeschraubt werden.<br />
Das mobile Markiersystem kann durch<br />
sein geringes Gewicht wie ein herkömmlicher<br />
Akkuschrauber getragen und zum Bauteil<br />
gebracht werden. Dies ist vor allem bei<br />
der Kennzeichnung von großen und nicht<br />
oder nur schwer transportierbaren Werkstücken<br />
hilfreich. Für die Beförderung zu<br />
weiter entfernten Einsatzorten lässt sich der<br />
Handmarkiererer in einem Transportkoffer<br />
unterbringen.<br />
Zum Geräteumfang gehören zudem zwei<br />
leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus, mit<br />
denen auch lang andauernde Markieraufgaben<br />
ohne Unterbrechung abgearbeitet<br />
werden können. Stolperfallen durch Stromoder<br />
Druckluftkabel und Arbeitsunfälle<br />
durch herkömmliche Schlagzahlen werden<br />
so vermieden.<br />
Klares Markierbild<br />
Die Schlagstärke des speziell für die mobile<br />
Kennzeichnung entwickelten Schlagmagneten<br />
kann individuell auf das zu markierende<br />
Material und auf die gewünschte Markiertiefe<br />
angepasst werden. Markiert werden<br />
können nahezu alle Materialien – neben<br />
Edelstahl bis hin zu gehärtetem Stahl auch<br />
Kunststoffe und Leichtmetalle wie Aluminium.<br />
Bei nachträglichen Bearbeitungen der<br />
gekennzeichneten Werkstücke u. a. durch<br />
Sandstrahlen oder Lackieren bleibt die Markierung<br />
meist sichtbar.<br />
Die hohe Qualität des Markierbildes ist<br />
auf die stabile und langlebige Mechanik des<br />
Handmarkierers zurückzuführen. So hat er<br />
stabile, präzise Linearführungen in X- und<br />
Y-Richtung, die doppelt geführt sind. Im<br />
Vergleich zu Systemen mit einer Pendelachse<br />
können mit dem FlyMarker mini dadurch<br />
mehrzeilige Markierungen präzise und verzugsfrei<br />
durchgeführt werden. Das Markier-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Markieren & Kennzeichnen K 39<br />
feld mit einer Größe von 65 mm x 30 mm<br />
ist vollständig ausnutzbar. Durch einen<br />
durchgehenden, robusten Grundträger mit<br />
integriertem Stellwinkel wird die Steifigkeit<br />
der Mechanik weiter erhöht.<br />
Software erleichtert die Bedienung<br />
Die übersichtlich gestaltete Software des<br />
Handmarkierers, die in zahlreichen Sprachen<br />
vorliegt, unterstützt eine intuitive und einfache<br />
Bedienung. Aktuelle Prozessortechniken<br />
ermöglichen eine schnelle Navigation<br />
und kurze Zugriffszeiten auf die verschiedenen<br />
Markierbefehle. Hilfreiche Variablen wie<br />
Zeit, Datum oder Autonummerierung sind<br />
bereits im Standard-Lieferumfang enthalten.<br />
Über eine Vorschaufunktion können erstellte<br />
Markierdateien vor der Markierung im<br />
hochauflösenden LC-Farbdisplay angezeigt<br />
werden. Das hilft, Fehlmarkierungen zu vermeiden.<br />
Der interne Speicher des Handmarkiersystems<br />
kann mehrere hundert Markierdateien,<br />
Fonts und Logos aufnehmen, die über die<br />
am Gerät vorhandenen USB-Schnittstellen<br />
importiert oder exportiert werden können.<br />
An die Schnittstellen lässt sich daneben optionales<br />
Zubehör, wie ein Barcodescanner,<br />
anschließen. Auf diese Weise kann ein Barcode<br />
sicher und schnell eingelesen und in<br />
Klarschrift auf ein Bauteil markiert werden.<br />
Weitere Ausrüstungen<br />
Zwei Prismen am Aufstellfuß des Handmarkiersystems<br />
FlyMarker mini dienen zur einfachen<br />
radialen und axialen Markierung von<br />
Rundteilen. Höhenunterschiede von bis zu<br />
5 mm können dabei ausgeglichen werden,<br />
wodurch auch auf unebenen Bauteilen eine<br />
konstante Markiertiefe erreichbar ist. Für<br />
spezielle Anwendungsfälle, wie das stirnseitige<br />
Markieren von Rundteilen, steht eine<br />
umfangreiche Zubehörpalette zur Wahl.<br />
Über Gewindebohrungen im Stellwinkel lassen<br />
sich zudem anwendungsspezifische<br />
Vorrichtungen anschrauben.<br />
K<br />
(sm 151202647)<br />
« KONTAKT<br />
Markator Manfred Borries GmbH<br />
Bunsenstraße 15<br />
71642 Ludwigsburg<br />
Tel. +49 7144 8575-0<br />
www.flymarker.de<br />
www.markator.de<br />
KASTO ERÖFFNET<br />
NIEDERLASSUNG IN SINGAPUR<br />
Achern. Der badische Säge- und Lagertechnikspezialist<br />
Kasto hat eine Niederlassung in Singapur<br />
eröffnet. Das Unternehmen möchte von hier<br />
aus seine Präsenz auf dem südostasiatischen<br />
Markt verstärken. Für die Kunden in der Region<br />
hat das ganz klare Vorteile: einen noch umfassenderen<br />
und persönlicheren Service, kurze Reaktionszeiten<br />
und kompetente Beratung vor Ort.<br />
Mit der neuen Niederlassung reagiert Kasto auf<br />
die wachsende Bedeutung der internationalen<br />
Märkte, vor allem in Südostasien: Der Umsatzanteil,<br />
den das Unternehmen im Ausland erzielt,<br />
steigt seit Jahren kontinuierlich an. Lag dieser<br />
2013 noch bei 44,6 %, waren es 2014 bereits<br />
54,3 %. Das Unternehmen besitzt bereits Tochtergesellschaften<br />
in England, Frankreich und den<br />
USA. »Südostasien ist für uns schon lange ein<br />
wichtiger Markt mit einem stetigen Wachstum«,<br />
berichtet Armin Stolzer, der als geschäftsführender<br />
Gesellschafter den Familienbetrieb in fünfter<br />
Generation leitet. »Wir sind in der Region bereits<br />
seit 1991 aktiv und haben hier viele langjährige<br />
Kunden. Da war es für uns naheliegend, hier eine<br />
eigene Niederlassung zu gründen, um unsere<br />
Position weiter zu festigen.«<br />
Zahlreiche Kunden waren auch zur offiziellen<br />
Eröffnung des neuen Standorts Ende Oktober ins<br />
»German Center Singapore« geladen. Das Büround<br />
Geschäftszentrum der Landesbank Baden-<br />
Württemberg verfügt über Räumlichkeiten und<br />
Infrastruktur speziell für deutsche Unternehmen.<br />
www.kasto.de<br />
K<br />
/<br />
MUSS WS(jp)/SE/mh (sm 151202827)<br />
AUS FÜR BLUME STAHLSERVICE<br />
Mülheim/Ruhr. Im Rahmen seiner Geschäftsstrategie<br />
wird Tata Steel sich künftig noch stärker<br />
auf das Geschäft mit Flachstahl konzentrieren und<br />
in diesem Zuge die Blume Stahlservice GmbH mit<br />
Sitz in Mülheim an der Ruhr schließen. Das Unternehmen<br />
ist als Teil des Distributionsnetzwerks von<br />
Tata Steel auf dem europäischen Festland primär<br />
im Bereich der Distribution von Grobblechen tätig.<br />
Laut Pressemitteilung des Stahlkonzerns waren<br />
bis zuletzt große Anstrengungen unternommen<br />
worden, eine nachhaltige Zukunft des Unternehmens<br />
zu sichern. Mitte Oktober wurde den Mitarbeitern<br />
des Unternehmens jedoch mitgeteilt, dass<br />
diese Bemühungen eine Schließung nicht verhindern<br />
konnten.<br />
Die Entscheidung, diese Geschäftstätigkeit einzustellen,<br />
folgt einem erheblichen Rückgang in<br />
der Nachfrage und dem Preisniveau von Grobblechen,<br />
der Hauptproduktgruppe von Blume. Die<br />
Aktivitäten in Mülheim werden nun in den kommenden<br />
Monaten kontinuierlich verringert, was<br />
sich auf bis zu 50 Arbeitsplätze auswirken wird.<br />
Das Produktportfolio für Flachstahl, das Tata<br />
Steel seinen Kunden auf dem deutschen Markt<br />
anbietet, bleibt von dieser Entscheidung unberührt.<br />
Auch bestehende Verträge zwischen Blume<br />
und seinen Kunden werden erfüllt. Tata Steel wird<br />
während des gesamten Prozesses eng mit den<br />
Mitarbeitern und ihrem Betriebsrat in Mülheim an<br />
der Ruhr zusammenarbeiten und ihnen weitere<br />
Unterstützung anbieten. Die konsequente Beachtung<br />
aller Arbeitnehmerschutzrechte und die<br />
Berücksichtigung der sozialen Interessen habe für<br />
das Unternehmen oberste Priorität, hieß es.<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
K<br />
/<br />
MUSS WS(Jp)/SE/mh (sm 151202768)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
40 K Markieren & Kennzeichnen<br />
GROSSAUFTRAG: LEITUNGS ROHRE<br />
ZUR GASVERSORGUNG<br />
Essen. ThyssenKrupp Schulte aus der Business Area Materials Services hat<br />
für den Bau einer Pipeline knapp 10.000 t (ca. 37.000 m, Nennweite 800 mm)<br />
Leitungsrohre mit spezieller Kunststoffumhüllung sowie 57 entsprechende<br />
Rohr bögen geliefert. Die Pipeline verbindet den Untergrundgasspeicher, UGS<br />
Katharina, mit der zentralen Erdgasleitung JAGAL im Bundesland Sachsen-<br />
Anhalt und befindet sich kurz vor der Fertigstellung. Die Erdgasspeicher<br />
Peissen GmbH (EPG), ein Gemeinschaftsunternehmen der VNG Gasspeicher<br />
GmbH und der GAZPROM Germania GmbH, ist als Projekt- und Betreibergesellschaft<br />
für die Errichtung und den Betrieb des UGS Katha rina zuständig.<br />
Nach der Bauabnahme im Jahr 2017 bietet der Speicher ein Versorgungsvolumen<br />
von fast 600 Mill. m³ Erdgas. Das entspricht einer Energiemenge<br />
von 6,52 Mrd. kWh. »Die Infrastruktur spielt bei der Versorgung von Erdgas<br />
eine wichtige Rolle, daher waren die Kundenanforderungen an Werkstoffe,<br />
Toleranzen und Qualität sehr hoch«, erklärte Cay-Hubertus Fink, Projektleiter<br />
von ThyssenKrupp Schulte Leipzig. Die Lieferung erfolgte just-in-time per<br />
Lkw-Transport und in enger Abstimmung mit dem Hersteller, der Salzgitter<br />
Mannesmann Großrohr GmbH. Insgesamt wurden 500 Lkw benötigt, um die<br />
10.000 t Rohre nach Sachsen-Anhalt zu liefern. Für ThyssenKrupp Schulte<br />
war es eine der größten Rohrlieferungen in der Geschichte des Unternehmens.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
K<br />
/<br />
<br />
• Ytterbium-dotierter Faserlaser<br />
• Laserschutzklasse I<br />
• Hohe Lebensdauer >100.000h<br />
• Markierbereich 100 x 100 mm<br />
• Arbeitsfeld 365 x 440 mm<br />
• Hohe Markierqualität<br />
• Logos, Texte, Codes<br />
• Zahlreiche Optionen<br />
Am Bruch 21 - 23<br />
42857 Remscheid<br />
www.sic-marking.de<br />
MUSS WS(jp)/SE/mh (sm 1512027354)<br />
<br />
<br />
<br />
• akkubetrieben<br />
• Steuerung integriert<br />
• keine Kabel<br />
• mit Transportkoffer<br />
<br />
<br />
<br />
Integrierbare Nadelmarkierer<br />
für Fertigungsanlagen<br />
Tragbare Nadelmarkierer<br />
für mobile Anwendungen<br />
Stationäre Nadelmarkierer<br />
für Arbeitsplätze<br />
SIC Marking GmbH - Industrielle Kennzeichnung<br />
Tel. 02191-46240 - 0<br />
Fax 02191-46240-40<br />
info@sic-marking.de<br />
NEU: STUDIENGANG GEBÄUDEHÜLLE<br />
Rosenheim. Gebäudehüllen sollen heute energetisch optimiert sein, sie<br />
müssen bestimmte funktionale Anforderungen erfüllen. Die Planung und<br />
Konstruktion solch optimierter Gebäudehüllen ist eine komplexe Aufgabe<br />
für speziell ausgebildete Ingenieure. Hier setzt die Studienrichtung »Gebäudehülle«<br />
der Fachhochschule Rosenheim an.<br />
Die Studienrichtung ist in Deutschland bislang einzigartig. Sie kann an der<br />
Fachhochschule Rosenheim ab dem dritten Semester eingeschlagen werden.<br />
14 Studenten haben sich bisher dafür entschieden. Die in enger Abstimmung<br />
mit der Industrie entwickelten Studieninhalte sind praxisnah und generalistisch.<br />
Schwerpunkte liegen in den Bereichen Konstruktion, Bauteile, Materialeinsatz,<br />
Solar- und Regelungstechnik, Projektsteuerung, Fertigung sowie<br />
Sanierung und Brandschutz. »Im Tagesgeschäft meines Fachbetriebs für<br />
Metallbedachungen und -fassaden habe ich irgendwann festgestellt, dass<br />
Planer und Architekten mehr Unterstützung erwarten und auch benötigen.<br />
Sie setzen Fachwissen voraus, das weit über das eines Meisters oder Bauingenieurs<br />
hi nausgeht. Die Anforderungen an die Gebäudehülle sind enorm<br />
gestiegen«, so Johannes Binder, Inhaber der Binder und Sohn GmbH in Ingolstadt,<br />
Initiator und Vorsitzender des Fördervereins der Studienrichtung.<br />
www.fh-rosenheim.de<br />
/<br />
mh/WS/SE/mh (sm 150101521)<br />
EFFIZIENZ-PREIS NRW 2015 VERLIEHEN<br />
Essen. Der mit insgesamt 15.000 € dotierte Effizienz-Preis NRW 2015 ging<br />
in diesem Jahr an drei mittelständische Preisträger. Ausgezeichnet wurde die<br />
AfB gGmbH aus Essen, Europas erstes gemeinnütziges IT-Systemhaus, für<br />
ihren innovativen Wiederverwertungs ansatz für IT Hardware, der Spezialschmierstoffhersteller<br />
CARL BECHEM GmbH aus Hagen für das ressourcenschonende<br />
Beschichtungsverfahren in der Kaltmassivumformung und Dörken<br />
MKS-Systeme aus Herdecke für ein neuentwickeltes Konzept für den Hochtemperaturkorrosionsschutz<br />
in der Stahlverarbeitung.<br />
www.effizienzpreis-nrw.de<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/mh (sm 151202785)<br />
NEUE FARBTÖNE FÜR PULVERBESCHICHTUNGEN<br />
Köln. Axalta Coating Systems, ein weltweit führender Anbieter von Flüssigund<br />
Pulverlacken, hat seine Fine Textured Collection aus der Reihe Alesta AP<br />
ausgebaut. Mit den 30 neuen, inspirierenden Farbtönen sind die Architekturfarben<br />
in Polyesterqualität zukünftig in 110 verschiedenen RAL-Farben erhältlich.<br />
Axalta ist der erste Lackhersteller, der eine exklusive Farbpalette mit feinstrukturierten<br />
Oberflächen in Matt-Optik der Architekturbranche anbieten kann.<br />
www.axaltacoatingsystems.com<br />
K<br />
/<br />
WS(CH)/SE/mh (sm 150802216)<br />
DIE PERFEKTE WABE: INNOVATIVES<br />
ANTIRUTSCH-MATERIAL<br />
Isernhagen. Die Verpackungs- und Ladungs sicherungsprofis Nordpack aus<br />
Isernhagen er weiterten ihre SAFETYgrip-Produktfamilie um ein neues Antirutschmaterial:<br />
SAFETYgrip comb. Die wabenförmige, beidseitige Antirutschbeschichtung<br />
dient dazu, biaxiale Rutschkräfte in der Ladeeinheit in allen Richtungen<br />
gleichmäßig aufzunehmen und abzubauen. Die spezielle Struktur der<br />
Beschichtung ermöglicht eine geringe Papiergrammatur von nur 100 g/m² und<br />
wird erfolgreich bei der Palettierung von Kartons verwendet. Das Wabenmaterial<br />
der SAFETYgrip comb ist auch durch Packroboter oder Palettiermaschinen<br />
problemlos einzusetzen. SAFETYgrip comb ist zu 5.000 Bögen auf Palette in den<br />
Formaten 700 x 1.000 mm, 940 x 1.140 mm und 1.140 x 1.140 mm lieferbar.<br />
www.nordpack24.de/MULTI-Cargo-Systemverpackung/<br />
SAFETYgrip-Palettensicherung<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/ mh (sm 151202762)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Verzinken K 41<br />
COATING-SYSTEME AUCH FÜR<br />
NORD- UND OSTDEUTSCHLAND<br />
ERHÄLTLICH<br />
Kirchheim Teck. Der Herbst 2015 ist bunt. Ab<br />
sofort ist das innovative Korrosionsschutzkonzept<br />
ZINKPOWER ® Coating der Kopf-Gruppe auch in<br />
den Regionen Sachsen-Anhalt und Brandenburg<br />
erhältlich. Damit folgt der Korrosionsschutzspezialist<br />
der Nachfrage des Marktes.<br />
Seit über einem Jahr wird das Farbschutzsystem<br />
bereits an den Norddeutschen Standorten der<br />
Gruppe erfolgreich angeboten. Es vereint auf un -<br />
komplizierte Art Langzeitschutz und Ästhetik. Die<br />
hochwertigen Coating-Lösungen ZINKPOWER ®<br />
Standard, Premium und Extreme sind exklusiv<br />
erhältlich, der Service erfolgt aus einer Hand:<br />
Dabei wird die Feuerverzinkung nach DIN EN ISO<br />
1461 ausgeführt, die darauf folgende Beschichtungsart<br />
wird auf die jeweiligen Anforderungen<br />
der Korrosivitätskategorie abgestimmt und ist<br />
durch renommierte Forschungsinstitute geprüft.<br />
ZINKPOWER Coating Schopsdorf im gleichnamigen<br />
Genthiner Ortsteil liegt im Herzen der<br />
östlichen Feuerverzinkungswerke der Gruppe –<br />
Calbe, Braunschweig, Berlin und Bernau sowie Tor<br />
Perfekter<br />
Korrosionsschutz mit<br />
Farbakzenten die<br />
auffallen.<br />
an Tor mit dem bestehenden Standort Schopsdorf.<br />
Der direkte Anschluss an die Autobahn A2 ermöglicht<br />
eine gute Erreichbarkeit. Kurze Transportwege<br />
zu den verbundenen Werken, interne Lkw-Touren<br />
und fachlich ausgebildetes Personal sichern<br />
sowohl beim Prozess des Verzinkens als auch in<br />
der Pulverbeschichtung die Qualität und kurze<br />
Lieferzeiten. Die neue Pulverbeschichtungsanlage<br />
ist für Stahl- und Aluminiumteile mit maximalen<br />
Abmessungen bis 10 m x 1,2 m x 3 m ausgelegt.<br />
Die Farbsysteme ZINKPOWER ® Standard, Premium<br />
und Extreme bieten perfekten Korrosionsschutz,<br />
in dekorativer Optik mit unbegrenzter<br />
Farbvielfalt, für eine hohe Lebensdauer der Stahlelemente.<br />
www.es-wird-bunt.de<br />
K<br />
/<br />
(Foto: ZInkpower)<br />
WS(Jp)/SE/WS (sm 151202849)<br />
ZWEI »INITIATIVE ZINK«-<br />
MITGLIEDER EMAS-ZERTIFIZIERT<br />
Düsseldorf. Vor 20 Jahren führten europaweit<br />
die ersten Unternehmen das Umweltmanagementsystem<br />
EMAS ein. EMAS steht für Eco-Management<br />
and Audit Scheme und gilt als das<br />
umfangreichste Umweltmanagement- und Um -<br />
weltauditsystem. Von den über 3 Mill. Unternehmen<br />
in Deutschland waren Ende 2014 1.223 im<br />
EMAS-Register eingetragen – zumeist Mittelständler.<br />
Zwei davon sind Mitgliedsunternehmen<br />
der Initiative Zink: die Befesa Steel Services GmbH<br />
mit ihrem Standort in Freiberg und die Wiegel<br />
Gruppe mit Hauptsitz in Nürnberg.<br />
www.initiative-zink.de<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/WS (sm 151202678)<br />
DEUTSCHER VERZINKERPREIS 2015<br />
Düsseldorf. Zum 14. Mal hat der Industrieverband<br />
Feuerverzinken den mit 15.000 € dotierten<br />
Deutschen Verzinkerpreis für Architektur und<br />
Metallgestaltung verliehen. 55 überwiegend<br />
hochwertige Einreichungen zeugen von der<br />
Bedeutung und der Resonanz des Preises in der<br />
Fachwelt. Sie zeigen das breite Anwendungsspektrum<br />
von feuerverzinktem Stahl und die wachsende<br />
Bedeutung des Feuerverzinkens vor allem<br />
unter den Aspekten Nachhaltigkeit, Dauerhaftigkeit<br />
und Ästhetik. Es wurden insgesamt fünf Preise<br />
und drei Anerkennungen verliehen, die sich auf<br />
die Kategorien Architektur und Metallgestaltung<br />
aufteilten.<br />
Der erste Preis für Architektur ging an die HHS<br />
Planer und Architekten AG, Kassel, für die Umnutzung<br />
eines Hamburger Flakturmes aus dem Jahre<br />
1943 zu einem »Energiebunker«. Den ersten Preis<br />
für Metallgestaltung erhielten das Atelier Eisenzeit<br />
– Alfred Bullermann, Friesoythe, für das<br />
Schlüsselkreuz der St. Elisabeth Kapelle, Friesoythe.<br />
Zahlreiche weitere herausragende Projekte<br />
wurden prämiert bzw. anerkannt, so das Forschungsgewächshaus<br />
Campus Riedberg, das<br />
Druck- und Versandzentrum des LZfD Karlsruhe,<br />
die Grundschule am Wasserturm, Karlsruhe, eine<br />
Hängebrücke im Dschungel Sri Lankas und mehr.<br />
www.feuerverzinken. com<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/mh (sm 151202809)<br />
NEUE FEUERVERZINKEREI<br />
IN GRABEN<br />
Graben. Nach nur fünfmonatiger Bauzeit konnte<br />
die neue Feuerverzinkerei Graben der WIEGEL-<br />
Gruppe bereits im Oktober 2014 ihren Probebetrieb<br />
aufnehmen. Auf dem 12.000 m² großen<br />
Areal werden nun in der hochmodernen 7-m-Anlage<br />
zukünftig Stahlteile aller Art feuerverzinkt<br />
und damit dauerhaft korrosionsgeschützt. Durch<br />
die direkte Anbindung an die B17 ist das Werk für<br />
Kunden im Großraum Augsburg gut erreichbar.<br />
Mit der Feuerverzinkerei Graben hat die WIE-<br />
GEL-Gruppe ihren 27. Standort in Deutschland<br />
eröffnet.<br />
www.wiegel.de<br />
K<br />
/<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Oktober 2015<br />
WS(CH)/SE/ (sm 150802209)<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland hat im Oktober im Vergleich zum<br />
Vorjahresmonat um knapp 3 % zugelegt,<br />
nachdem sie im Vormonat noch um 4 % niedriger<br />
ausgefallen war. Für die Periode Januar<br />
bis Oktober 2015 ergibt sich kumuliert im Vergleich<br />
zum Vorjahr ein kleines Plus von 0,3 %.<br />
Die effektive Kapazitätsauslastung erreichte<br />
einen hohen Wert von 88 %, verglichen mit<br />
einem globalen Durchschnitt von 72 %.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
42 K Verzinken<br />
Richtige Balance zwischen<br />
Innovation und Bewahrung<br />
130 Jahre The Coatinc Company<br />
Bochum. In über 130 Jahren hat sich The Coatinc Company (TCC) von<br />
einer regional ansässigen Verzinkerei zu einer Unternehmensgruppe<br />
mit 19 eigenen Tochtergesellschaften in Europa entwickelt. 1885 – zu<br />
Zeiten der »Siegener Actiengesellschaft« – hätte sehr wahrscheinlich<br />
kaum jemand gedacht, dass man im 21. Jahrhundert immer noch<br />
»Träume veredelt«, wie der Claim des Oberflächenveredlers TCC lautet.<br />
Paul Niederstein, Geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der<br />
Geschäftsführung von The Coatinc Company, über die Herausforderung,<br />
eine Unternehmensgruppe mit langer Tradition in die Zukunft zu führen.<br />
(Bild: TCC)<br />
Die breite Verfahrenspalette der Unternehmensgruppe<br />
– von A wie Anodisierung<br />
bis Z wie Zinklamellenverfahren – wurde bis<br />
heute an den Standorten der Gruppe in<br />
Deutschland, den Niederlanden und Belgien<br />
sowie den weiteren zwölf Beteiligungen (in<br />
Tschechien, der Slowakei, der Türkei, Mexiko<br />
und Kalifornien) stark erweitert. Dabei hat<br />
es im Laufe der Firmengeschichte auch an -<br />
dere Zeiten gegeben: Unterschied liche Krisen<br />
stellten das Unternehmen immer wieder<br />
auf die Probe. Eine besondere Herausforderung:<br />
Qualität, Leidenschaft und Innovation<br />
in schwierigen Zeiten zu garantieren. Aber<br />
in erster Instanz galt es, das Familienunternehmen<br />
zu erhalten und Arbeitsplätze zu<br />
sichern.<br />
Werner Niederstein war von 1945 bis<br />
1977 Vorstandsvorsitzender der Siegener<br />
AG (SAG). Sein Sohn Klaus Niederstein,<br />
4. Generation, trat 1964 in das Unternehmen<br />
ein. 1992 kam es zur Gründung der<br />
Siegener Verzinkerei Holding GmbH. Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung war Klaus<br />
Niederstein. Unter seiner Leitung konnte das<br />
Unternehmen durch Innovationen und In -<br />
vestitionen weiter wachsen. Mehrere Standorte<br />
kamen hinzu – auch heute noch tragende<br />
Säulen der TCC. 2004 trat sein Sohn<br />
Paul Niederstein in das Unternehmen ein,<br />
drei Jahre später übergab der Vater die Führungsverantwortung<br />
schließlich ganz an den<br />
Sohn.<br />
Paul Niederstein, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung<br />
von The Coatinc Company Holding<br />
GmbH (TCC)<br />
Hätten Sie mit dem jetzigen Status zu<br />
Ihrer Eintrittszeit gerechnet?<br />
Mein Einstieg war mühsam. Er geschah<br />
in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld.<br />
Elf Jahre Baurezession nach dem Boom der<br />
Wiedervereinigung lagen hinter uns und<br />
damit die große Herausforderung, die Gruppe<br />
neu aus- und aufzurichten. Eine Reihe<br />
tiefgreifender, operativer Veränderungen<br />
und Sparmaßnahmen zeigten schnell Erfolge.<br />
Besonders der klare Fokus auf den »Kundennutzen«<br />
gab den Ausschlag für die Neuausrichtung.<br />
Die Profitabilität wurde gesteigert<br />
und die Eigenkapitalquote verbessert.<br />
Diese liegt noch heute über dem Durchschnitt.<br />
Was mir persönlich bei allen Maßnahmen<br />
sehr half: Ich konnte stets meine<br />
eigenen Vorstellungen und Ideen einbringen<br />
und mein Vater brachte mir viel Vertrauen<br />
entgegen. Der Verantwortung, ein Familienunternehmen<br />
zu führen, bin und war ich mir<br />
stets bewusst. Denn Werte zu erhalten,<br />
gleichzeitig aber innovativ zu denken und<br />
neue Wege zu gehen, ist eine große Herausforderung.<br />
Vor welchen Entwicklungen und Herausforderungen<br />
steht TCC heute?<br />
»Träume veredeln« klingt anspruchsvoll<br />
und ist es auch, denn der Markt ist gnadenlos.<br />
Deswegen mussten wir uns neu definieren<br />
und unsere Ausrichtung ändern – eine<br />
Grundvoraussetzung für längerfristige, teils<br />
Jahre andauernde »Veränderungsprozesse«.<br />
Die Zahlen und Erfolge zeigen heute: Wir<br />
haben in der Vergangenheit oft die richtigen<br />
Entscheidungen getroffen, uns gut aufgestellt<br />
sowie das nötige Quäntchen Glück<br />
gehabt.<br />
Welche Eigenschaften assoziieren Sie mit<br />
der TCC als Familienunternehmen?<br />
Allem voran bestimmt unsere Unternehmenskultur<br />
den Umgang mit Kunden und<br />
Mitarbeitern. Wir müssen uns immer wieder<br />
unserer Herkunft und Verantwortung be -<br />
wusst werden. Erhalt und Schutz anvertrauter<br />
Werte sowie ein ausgewogenes Verhältnis<br />
zum Risiko sind hier ein vernünftiger<br />
Schlüssel. Auch unsere selbst entwickelte<br />
Mission/Vision und Unternehmensphilosophie<br />
sind uns sehr wichtig: TCC bietet vielschichtige<br />
Verfahren der Oberflächenveredelung<br />
und komplementäre Dienstleistungen<br />
an. Das Ziel ist, mit den Kunden nicht<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Verzinken K 43<br />
nur eine Geschäftsbeziehung aufzubauen,<br />
sondern sich so gut wie möglich um ihre<br />
Produkte zu kümmern und sich mit ihnen zu<br />
»vernetzen«. Umfangreiche Beratung und<br />
Planung bis hin zu Lieferung, Aufbau und<br />
Wartung der Projekte: Dies bezeichnen wir<br />
als Full-Service und dabei ist es unerheblich,<br />
um welches der insgesamt zehn Oberflächenveredelungsverfahren<br />
es sich handelt.<br />
Was unserer Ansicht nach zählt, ist die Art<br />
und Weise der Kundenbeziehung. Wir streben<br />
eine Partnerschaft an, wo beide Seiten<br />
ihre Interessen einbringen können und sollten.<br />
Wo erkennen Sie die größten Wachstumschancen<br />
und -märkte?<br />
Wenn wir über Wachstum sprechen, so<br />
verfolgen wir das von uns in 2007 / 2008<br />
entwickelte »Drei-Säulen-Modell«. In erster<br />
Instanz beinhaltet es die weitere Positionierung<br />
und Festigung des Kerngeschäfts und<br />
die Generierung von Kontakten auf internationalen<br />
Märkten zum Zwecke weiterer<br />
Expansion, in zweiter Instanz die Weiterentwicklung<br />
der eigenen Dienstleistungen und<br />
Verfahren. Die letzte Säule beinhaltet unserer<br />
Ansicht nach großes Potenzial. Es ist ein<br />
neues Geschäftsmodell, über das es noch zu<br />
früh ist, im Detail zu sprechen.<br />
Worin bestehen für Sie die größten He -<br />
rausforderungen? Welchen Traum wollen Sie<br />
in Zukunft veredeln?<br />
The Coatinc Company hat in 130 Jahren<br />
viel überstanden. Losgelöst von allen »externen«<br />
Entwicklungen wünsche ich mir eine<br />
Art Alleinstellungsmerkmal, durch welches<br />
Kunden und Wettbewerber The Coatinc<br />
Company anders wahrnehmen und dass wir<br />
nicht nur Beschichter und Feuerverzinker<br />
sind, sondern dass wir Probleme ganzheitlich<br />
verstanden haben und diese von A bis Z<br />
zu lösen wissen. Für den Erfolg des Unternehmens<br />
arbeiten unsere Mitarbeiter tagtäglich<br />
mit vollem Einsatz. Damit werden<br />
sich sicherlich – auch und gerade in der<br />
Zukunft – noch viele Träume veredeln lassen.<br />
(sm 151202808) K<br />
« KONTAKT<br />
The Coatinc Company Holding GmbH<br />
Carolinenglückstraße 6 – 10<br />
44793 Bochum<br />
Tel. +49 234 52905-0<br />
www.coatinc.com<br />
Stahlmarkt 2016<br />
20. Handelsblatt Jahrestagung | 16. und 17. Februar 2016, Düsseldorf<br />
Digitalisierung,<br />
Innovationsdruck und<br />
die Auswirkungen<br />
der UN-Klimakonferenz<br />
Hier passiert die Zukunft<br />
des Stahlmarktes<br />
Diskutieren Sie u. a. mit diesen Meinungsführern:<br />
Dr.-Ing. Reinhold Achatz, ThyssenKrupp AG<br />
Dr. rer. soc. Karlheinz Blessing,<br />
AG der Dillinger Hüttenwerke und Saarstahl AG<br />
Burkhard Dahmen, SMS group GmbH<br />
Prof. Dr. Michael Süß,<br />
Georgsmarienhütte Holding GmbH<br />
Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Salzgitter AG<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
Dr. Stephan Krein, Verbundnetz Gas AG<br />
Dr.-Ing. Karl-Ulrich Köhler, Tata Steel Europe Ltd.<br />
Ali Pandir, Erdemir Group<br />
Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft,<br />
Arbeit, Energie und Verkehr Saarland<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gisbert Rühl, Klöckner & Co SE<br />
Dipl.-Ing. Frank Schulz,<br />
ArcelorMittal Germany Holding GmbH<br />
handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de 02 11.96 86 – 35 96<br />
Konzeption und Organisation:
Künstlerische<br />
Vorlagen,<br />
Zeichnungen oder<br />
Fotos können in<br />
individuelle,<br />
gelochte<br />
Fassadenoberflächen<br />
umgesetzt werden.<br />
Nachhaltig und wirtschaftlich: Die feuerverzinkte Blechfassade der Nordsternschule.<br />
(Fotos: RMIG)<br />
Bildgebende Perforation<br />
Feuerverzinkte Blechfassade der Nordsternschule<br />
in Dänemark<br />
Düsseldorf. Die Nordstjerneskolen (Nordsternschule) im dänischen<br />
Frederikshavn ist ein Public-Private-Partnership-Projekt bei dem<br />
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit wesentliche Entscheidungskriterien<br />
waren. Die Dauerhaftigkeit der Materialien, die Minimierung des<br />
Energieverbrauchs und eine flexible Gestaltung, die auch den<br />
Anforderungen von morgen gerecht wird, standen im Fokus der Planer.<br />
Die Schule wurde gemäß der dänischen<br />
Bauvorschriften in die »low energy class<br />
2020« eingestuft, was ungefähr LEED Gold<br />
entspricht (Leadership in Energy and En -<br />
vironmental Design, ein System zur Klassifizierung<br />
ökologischen Bauens). Das zweigeschossige<br />
Schulgebäude mit einer Gesamtfläche<br />
von 14.000 m 2 dient der Vorschul-,<br />
Grund- und Oberschulausbildung für etwa<br />
1.200 Schüler. Alle Klassenzimmer werden<br />
mit Tageslicht versorgt und natürlich klimatisiert.<br />
Bei der Gestaltung des Schulkomplexes<br />
wollten die Architekten von Arkinord<br />
A/S und Arkitema Architects ein Umfeld<br />
schaffen, in dem Lehren, Lernen und gesellschaftliche<br />
Aktivitäten miteinander verbunden<br />
werden können.<br />
Individuell perforierte Fassade<br />
Die Fassadengestaltung der sternenförmigen<br />
Schule wurde jeweils von der Himmelsrichtung<br />
jedes Sternenarms inspiriert. Auf<br />
dem westlichen Arm sind die USA und<br />
Großbritannien dargestellt, während An -<br />
sichten von Skandinavien, Afrika, dem Mittleren<br />
Osten und dem Nordpol von den<br />
anderen Designs getragen werden. Riesige<br />
grafische Bilder von Wahrzeichen aus der<br />
ganzen Welt schaffen eine individuelle Fassadenbekleidung.<br />
Die Fassade besteht aus<br />
2 mm dicken Stahl blechen, die durch tausende,<br />
verschieden große Perforationen<br />
grafische Bilder ergeben und durch Feuerverzinken<br />
vor Korrosion geschützt werden.<br />
Eine von dem Lochblechhersteller RMIG<br />
entwickelte Technologie ermöglicht die<br />
Umsetzung künstlerischer Vorlagen, Zeichnungen<br />
und sogar Fotos in individuelle,<br />
gelochte Fassadenoberflächen. Die Feuerverzinkung<br />
verleiht der Fassade nicht nur<br />
eine hohe metallische Anmutungsqualität,<br />
sondern auch einen dauerhaften und robusten<br />
Oberflächenschutz, der insbesondere<br />
auch im Kantenbereich der vielen Perforationen<br />
optimal funktioniert und Korrosion<br />
sicher verhindert.<br />
Arbeitshilfen zur Ausführung<br />
feuerverzinkter Fassaden<br />
Feuerverzinkter Stahl darf in Deutschland für<br />
die Fassadentragkonstruktion, die Fassadenbekleidung<br />
und für Verbindungs- und Be festigungselemente<br />
im Fassadenbereich ein gesetzt<br />
werden und ist diesbezüglich normungstechnisch<br />
in DIN 18516-1 geregelt. Konstruktionsbeispiele<br />
für feuerver zinkte Fassadenunterkonstruktionen<br />
sowie weitere Anwendungsbeispiele<br />
und Ausschreibungstexte für<br />
Fassaden aus feuerverzinktem Stahl stehen<br />
unter www.feuerverzinken.com/ fassaden zur<br />
Verfügung.<br />
K<br />
(sm 151202588)<br />
« KONTAKT<br />
Institut Feuerverzinken GmbH<br />
Graf-Recke-Straße 82<br />
40239 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 690765-0<br />
www.feuerverzinken.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Verzinken K 45<br />
Mit Feuerverzinkung sind Schwerindustrieanlagen gut geschützt<br />
Düsseldorf. Die Feuerverzinkung von Stahl ist in der Chemie- und Prozessindustrie, in Kraftwerken und unter<br />
Tage ein bewährtes Korrosionsschutzverfahren – doch besonders im Kraftwerksbau ist das Verfahren bisher noch<br />
wenig verbreitet, wie die Initiative Zink in der Wirtschaftsvereinigung Metalle berichtet.<br />
Wenn es um<br />
Lebensdauer,<br />
Ressourceneffizienz<br />
und Umweltschutz<br />
geht, kann die<br />
Feuer verzinkung im<br />
Kraftwerksbau eine<br />
vielversprechende<br />
Alternative zur<br />
Farbbeschichtung<br />
sein.<br />
Dipl.-Ing. Ullrich Pfabe, Geschäftsführer<br />
der Züblin Stahlbau GmbH, erklärt dazu:<br />
»Durch den Baustellenbetrieb mit Zwischenlagerungen<br />
und -transporten sowie den<br />
Einfluss von Drittgewerken werden an die<br />
mechanische Beanspruchbarkeit sehr hohe<br />
Anforderungen gestellt. Farbbeschichteter<br />
Stahl, der in diesem Anwendungsfeld mo -<br />
mentan Standard ist, wird hierbei oft be -<br />
schädigt, was dann kostenintensive Nachbesserungen<br />
zur Folge hat.«<br />
In Bezug auf Lebensdauer, Ressourceneffizienz<br />
und Umweltschutz kann die Feuerverzinkung<br />
im Kraftwerksbau eine vielversprechende<br />
Alternative zur Farbbeschichtung<br />
sein: An der Stahloberfläche bildet sich<br />
beim Feuerverzinken eine Eisen-Zink-Legierung,<br />
die einen Korrosionsschutz bewirkt,<br />
der sich von anderen Verfahren unterscheidet.<br />
Feuerverzinkte Oberflächen sind nicht<br />
nur gegen Wind und Wetter, sondern auch<br />
optimal vor mechanischen Beanspruchungen<br />
geschützt. Selbst bei höherer Belastung<br />
beträgt die Schutzdauer in der Regel mehr<br />
als 25 Jahre. Ullrich Pfabe: »Gerade Kraftwerksbauten<br />
sind auf langfristige Investitionen<br />
mit Lebenszyklen von 40 Jahren und<br />
mehr ausgelegt. Die Kosten, die in dieser Zeit<br />
für die Instandhaltung und hier speziell für<br />
die Erneuerung des Anstrichs entstehen,<br />
spielen in den Wirtschaftlichkeitsrechnungen<br />
der Betreiber eine immer wichtigere Rolle.<br />
Die Feuerverzinkung kann hier enorm punkten.«<br />
Die Fachgemeinschaft Anlagen- und<br />
Kraftwerksbau des Deutschen Stahlbauverbands<br />
beschäftigt sich daher in einem Forschungsprojekt<br />
damit, das Langzeitverhalten<br />
von farbbeschichteten und feuerverzinkten<br />
Konstruktionen zu untersuchen. »Ziel ist<br />
nachzuweisen, dass der Unterhalt einer<br />
feuerverzinkten Konstruktion deutlich billiger<br />
ist, als den potenziellen Anwendern<br />
derzeit bewusst ist«, so Dr. Thomas Pinger,<br />
verantwortlich für Nachhaltigkeit und Innovationsmanagement<br />
bei Voigt & Schweitzer,<br />
die an dem Projekt beteiligt sind. »Die Er -<br />
gebnisse können dann auch eine Signalwirkung<br />
für andere Schwerindustrien wie den<br />
Bergbau oder die Chemieindustrie haben.«<br />
www.zink.de<br />
K<br />
/<br />
(Bild: industrieblick/fotolia.com)<br />
WS/SE/mh (sm 151202794)<br />
ES WIRD BUNT.<br />
FARBIGE AKZENTE UND DOPPELTER<br />
SCHUTZ FÜR IHREN STAHL<br />
info@es-wird-bunt.de, www.es-wird-bunt.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
46 K SteelArt<br />
(Foto: Rainer Viertlböck/courtesy Schirmer/Mosel)<br />
Helmut Jahn: Bauten 1975 – 2015<br />
Das Gesamtwerk fotografiert von Rainer Viertlböck<br />
München. Der amerikanisch-deutsche Stararchitekt Helmut Jahn prägt<br />
mit seinen aufsehenerregenden Bauten aus Stahl und Glas seit den<br />
1970er-Jahren die Metropolen der Welt. Nun hat der Architekturfotograf<br />
Rainer Viertlböck das Gesamtwerk des in Nürnberg geborenen Architekten<br />
fotografiert. Herausgekommen ist ein eindrucksvoller Werkkatalog.<br />
Von Chicago und Las Vegas bis Singapur<br />
und Shanghai, von München, Frankfurt<br />
und Berlin bis Tokyo – seit mehreren Jahrzehnten<br />
setzt Helmut Jahn spektakuläre<br />
Meilensteine einer futuristischen Architektur.<br />
Der Wolkenkratzer »City Spire« in New<br />
York, Frankfurts berühmter Messeturm,<br />
Berlins »Sony Center« oder »Suvarnabhumi<br />
Airport« in Bangkok sind aus den Stadtbildern<br />
nicht mehr wegzudenken. Es zeugt<br />
von einer außergewöhnlichen Verbindung,<br />
dass nun ein Fotograf fast das gesamte<br />
Werk eines Architekten dokumentiert hat.<br />
Was mit einem fotografischen Portrait der<br />
Münchner »Highlight Towers« begann,<br />
resultiert nun in dem großformatigen Buch<br />
»Helmut Jahn, Buildings 1975 – 2015« des<br />
Fotografen Rainer Viertlböck, erschienen im<br />
Verlag Schimer / Mosel. Der vielfach ausgezeichnete<br />
Fotograf Rainer Viertlböck versteht<br />
es wie kein anderer, die Idee hinter Helmut<br />
Jahns Bauten in atmosphärisch wirkungsvollen,<br />
wohl komponierten Aufnahmen sichtbar<br />
zu machen. Im Wechsel von Schwarz-Weiß-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
SteelArt K 47<br />
Ganz links: Leatop Tower, Guangzhou, 2012<br />
Links: CitySpire, New York City, 1989<br />
(Foto: Rainer Viertlböck/courtesy Schirmer/Mosel)<br />
»Helmut Jahn<br />
Buildings 1975 – 2015<br />
Photographs Rainer Viertlböck«<br />
Schirmer/Mosel Verlag, München 2015, Hrsg. von<br />
Nicola Borgmann, mit einem Text von Aaron Betsky,<br />
232 S., 184 Tafeln in Farbe und Duotone,<br />
ISBN 978-3-8296-0723-0 (Deutsch/Englisch), 68.00 €<br />
und Farbfotografien zeigt er die bahnbrechenden<br />
Architekturen in ihrer Umgebung,<br />
stellt den Panoramaaufnahmen aber auch<br />
kühne Ausschnitte gegenüber.<br />
Helmut Jahn gehört mit seinen auf Hochhäuser<br />
und Wolkenkratzer spezialisierten,<br />
postmodernen Entwürfen zu den wegwei-<br />
senden Figuren der Gegenwartsarchitektur.<br />
Der neu erschiene Werkkatalog präsentiert<br />
mit den eindrucksvollen Fotografien Viertlböcks<br />
ein bisher ungesehenes, dichtes visuelles<br />
Gesamtportrait von Jahns spektakulären<br />
Monumentalbauten und deren unverwechselbarer<br />
Glas-Stahl-Architektur, die mit<br />
kontinuierlichen Schlüsselelementen wie<br />
den geschwungenen Linien, der natürlichen<br />
Belichtung und Belüftung, der Farbigkeit<br />
und den weiten Räumen zu den architektonischen<br />
Vorbildern der internationalen Baukultur<br />
zählt.<br />
www.schirmer-mosel.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 151202628)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
48 K SteelArt<br />
Berliner Stahlkunst<br />
Broschüre des Stahl-Zentrums zeigt herausragende<br />
Architektur und Kunst im »politischen« Berlin<br />
Berlin. »Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele« – dieses viel<br />
bemühte Zitat von Pablo Picasso trifft ganz besonders auf das von Hektik<br />
geprägte politische Berlin zu. Das Düsseldorfer Stahl-Zentrum hat deshalb<br />
einige hervorragende Kunst und Architekturbeispiele aus Stahl in Berlin-<br />
Mitte und Umgebung ausgesucht. Sie zeigen auf sympathische Weise:<br />
Kunst und Architektur leben ebenso wie die Stahlindustrie von Kreativität<br />
und Inspiration. Den Weg zu den Werken weist die Broschüre »Kunst und<br />
Architektur aus Stahl in Berlin«.<br />
Es sind durchweg erste Adressen der<br />
internationalen Kunst- und Architekturszene,<br />
die in Berlin ihre Visitenkarte hinterlassen<br />
haben, so z. B. das wohl am besten<br />
sichtbare Werk, das Architektur und Stahl<br />
vereint: die Reichstagskuppel des Briten Sir<br />
Norman Foster. Unter den 80 Bewerbungen<br />
für den 1992 ausgeschriebenen Umbau des<br />
Reichtagsgebäudes hat sein Kuppelentwurf<br />
das Rennen gemacht. Die ca. 800 t schwere,<br />
dennoch aber filigran wirkende Stahlkonstruktion<br />
ist seither integraler Bestandteil<br />
des Berliner Stadtbildes.<br />
Ein etwas älteres, an ästhetischer Wirkung<br />
aber ungebrochenes Kunstwerk ist die<br />
Skulptur »Berlin« von Martin Matschinsky<br />
und Brigitte Matschinsky-Denninghoff. Kurz<br />
vor der Wende sind die Stahlröhren, die sich<br />
kunstvoll umschlingen, zugleich aber in der<br />
Mitte wie durchgeschnitten sind, 1987 auf<br />
dem Ku‘Damm installiert worden. Zwar<br />
formt die Konstruktion ein Tor, doch wurde<br />
daraus sehr schnell ein Symbol für das<br />
damals noch geteilte Berlin.<br />
Von beeindruckender Eleganz ist die Konstruktion<br />
des kanadischen Stararchitekten<br />
Frank O. Gehry für das Atrium der DZ Bank<br />
am Pariser Platz. Der gesamte Innenhof ist<br />
walfischförmig von einer Tragstruktur aus<br />
1.500 Dreieckscheiben überspannt, die von<br />
Edelstahlstäben eingefasst werden. Die<br />
2001 fertiggestellt Konstruktion hat eine<br />
spielerische Leichtigkeit, die sich anzusehen<br />
auf jeden Fall lohnt. Die Broschüre »Kunst<br />
und Architektur aus Stahl in Berlin« mit weiteren<br />
Werken und Informationen sowie<br />
einem Übersichtsplan, gibt es auf der Webseite<br />
des Stahl-Zentrums zum Download.<br />
www.stahl-online.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 151202666)<br />
(Jörg Sancho Pernas, Wikipedia, CC-BY-SA.3.0)<br />
(Mars 2002, Wikipedia, CC-BY-SA.3.0)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Nachbericht Blechexpo & Schweisstec K 49<br />
Blechexpo und Schweisstec –<br />
starkes Wachstum auf allen Ebenen<br />
Frickenhausen / Stuttgart. Was sich vorab schon ankündigte, hat<br />
das Fachmessenduo Blechexpo und Schweisstec nun eingelöst – und<br />
sowohl bei Ausstellerzahl, Messefläche und Fachbesuchern zugelegt.<br />
Die Broschüre ist als Down load<br />
auf www.stahl-online.de<br />
erhältlich.<br />
(Mogadir, Wikipedia, CC-BY-SA.3.0)<br />
Die 12. Blechexpo und 5. Schweisstec<br />
fanden diesmal vom 3. bis 6. November<br />
2015 in der Landesmesse Stuttgart bei<br />
zwar wirtschaftlich guten, jedoch politisch<br />
eher schwierigen Rahmenbedingungen<br />
statt. Mit zusammen 1.234 Ausstellern<br />
aus 36 Ländern sowie einer Brutto-Ausstellungsfläche<br />
von 90.000 m 2 und am<br />
Ende 38.136 Fachbesuchern aus 110 Na -<br />
tionen meldet der private Messeveranstalter<br />
und Marktentwickler P. E. Schall GmbH<br />
& Co. KG jedoch rundum Rekordzahlen.<br />
Damit ist das Messeduo erneut gewachsen.<br />
Der Messeveranstalter konnte bei allen<br />
wichtigen Kennzahlen der beiden Fachmessen<br />
Wachstum verzeichnen: So war<br />
die An zahl der Aussteller aus dem In- und<br />
Ausland um 7 % gewachsen, die Bruttoausstellungsfläche<br />
hatte um 6 % und die<br />
Fachbesucherzahl sogar um 14 % zugenommen.<br />
Das in dieser Höhe vom Veranstalter<br />
kaum erwartete Gesamtergebnis<br />
sei vor allem durch organische sowie qualitative<br />
Zuwächse gekennzeichnet. Zahlreiche<br />
Aussteller sprachen von einem sehr<br />
guten Messeerfolg bei Besucheraufkommen<br />
sowie Qualität der Anfragen und vor<br />
allen Dingen der Entscheidungsbefugnis,<br />
hieß es. Des Weiteren konnten viele der<br />
Alt- und Neuaussteller von überdurchschnittlich<br />
hohen Direktaufträgen an Altund<br />
Neukunden berichten.<br />
Weiterer Erfolgsgarant für die Messen<br />
sei die strikte Ausrichtung entlang der Prozessketten<br />
für die Blech-, Rohr- und<br />
Profilbe arbeitung, die vom Rohmaterial<br />
über die Bearbeitungstechnologien bis hin<br />
zum thermischen oder mechanischen Verbinden<br />
alle relevanten Aspekte einschließt.<br />
Die starke Position der beiden Messen<br />
will der Veranstalter auch in Zukunft noch<br />
ausbauen und in ihren jeweiligen Angebots-,<br />
Betätigungs- und Anwendungsbereichen<br />
organisch Stück für Stück weiterentwickeln.<br />
Dabei stehen, neben den<br />
Innovationen in den klassischen Bereichen<br />
thermisches und mechanisches Trennen,<br />
Stanzen und Umformen sowie thermisches<br />
und mechanisches Fügen, vor allem<br />
die weitere Automatisierung und die mit<br />
neuen Werkstoffen bzw. Materialkombinationen<br />
einher gehenden verbindungstechnischen<br />
Herausforderungen im Fokus.<br />
Die strategisch-fachliche Weiterentwicklung<br />
sei dabei auch auf die Er kenntnisse<br />
des erneut mit großem Erfolg durchgeführten<br />
und mit mehr als 700 Fachbesuchern<br />
bestens besuchten Blechexpo-/<br />
Schweisstec-Forums zurückzuführen. So<br />
seien die Vorträge zu Trenn- und Umformtechnik,<br />
Rohr- und Profilbearbeitung,<br />
Werkzeuge und Oberflächenbearbeitung<br />
auf großes Interesse der Fachleute aus<br />
allen Hierarchien gestoßen.<br />
Die nächste Doppel-Fachveranstaltung<br />
Blechexpo und Schweisstec findet statt<br />
vom 7. bis 10. November 2017 und belegt<br />
vo raussichtlich das gesamte Gelände der<br />
Landesmesse Stuttgart.<br />
Mit dem Ende der Blechexpo und der<br />
Schweisstec schließt das Messeunternehmen<br />
P. E. Schall GmbH &. Co. KG eigenen<br />
Aussagen zufolge ein höchst erfolgreiches<br />
Messejahr ab. Konnten bereits die Control<br />
– Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung,<br />
die Motek – Internationale<br />
Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung,<br />
Bondexpo – Internationale<br />
Fachmesse für Klebtechnologien<br />
und Fakuma – Internationale Fachmesse<br />
für Kunststoffverarbeitung in jeder Hinsicht<br />
mit Re kordzahlen glänzen, setzen die<br />
Blechexpo und die Schweisstec noch eins<br />
drauf! Turnusgemäß entfallen im nächsten<br />
Jahr die Fakuma und die Blechexpo,<br />
sodass 2015 als erfolgreichstes Geschäftsjahr<br />
in die Ge schichte der SCHALL-Gruppe<br />
eingeht.<br />
www.blechexpo-messe.de<br />
K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Neuer Schweißautomat<br />
macht Fertigung effizienter<br />
Müller-Mitteltal setzt auf Merkle-Schweißtechnologie<br />
Kötz/Baiersbronn-Mitteltag. Nicht nur in der Serienfertigung ist die<br />
Automatisierung unverzichtbar, auch in die Einzelfertigung hält sie immer<br />
häufiger Einzug. Bestes Beispiel, wie ein mittelständischer Hersteller von<br />
Trailern die Automatisierung von Schweißprozessen nutzt, ist das<br />
Unternehmen Müller-Mitteltal – das auf Schweißtechnologie made by<br />
Merkle setzt. Sein gesamtes Portfolio hat der Schweißexperte dabei gerade<br />
auf der Messe Schweisstec einem breiten Publikum vorgestellt.<br />
Der Markt für Logistiklösungen ist heute<br />
so individuell wie die Anforderungen in<br />
den unterschiedlichen Transportbranchen.<br />
Im Gegensatz zu Herstellern mit Standardprodukten<br />
hat Müller-Mitteltal dabei seit<br />
jeher auf kundenspezifische Anhängerlösungen<br />
gesetzt. Seit mehr als 70 Jahren ist<br />
der Trailerhersteller Müller-Mitteltal so zu -<br />
verlässiger Partner der Bauindustrie, des<br />
Schwerlastverkehrs und der Elektrizitätswirtschaft.<br />
Kunden sind u. a. Kommunalbetriebe,<br />
Entsorgungs- und Recyclingunternehmen<br />
sowie Speditionen.<br />
Kern der Unternehmensstrategie ist,<br />
modernste Fahrzeugtechnik zu einem überzeugenden<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis zu<br />
bieten. Dass dies auch in den heute hart<br />
umkämpften Märkten gelingt, bestätigen<br />
über 50.000 ausgelieferte Anhänger. Auf<br />
einer Fläche von 19.000 m 2 entwickeln und<br />
produzieren insgesamt 140 Mitarbeiter jährlich<br />
ca. 1.200 Serien- und Sonderfahrzeuge.<br />
Handwerkliche Tradition, zielorientierte Planung,<br />
ein solides, erfahrenes Management<br />
und laufende Investitionen in modernste,<br />
automatisierte Fertigungstechnologien sind<br />
dabei die Markenwerte von Müller-Mitteltal.<br />
Automatisches Längsnaht-Trägerschweißen<br />
mit Merkle-Technologie<br />
Durch den hohen Individualisierungsgrad<br />
der Produktlösungen und den kompromisslosen<br />
Anspruch auf höchste Qualität setzt<br />
Müller-Mitteltal auf Schweißtechnologie<br />
made by Merkle. Die neueste Investition in<br />
eine vollautomatische Merkle-Lösung zum<br />
Schweißen der Hauptrahmen ist bestes<br />
Beispiel der zukunftsorientierten Fertigungsstrategie.<br />
Mit dem Längsnaht-Trägerschweißautomaten<br />
von Merkle können<br />
Längsträger in variabler Länge beidseitig<br />
simultan und vollautomatisch geschweißt<br />
werden. Die Konstruktion ermöglicht eine<br />
hoch wirtschaftliche Lösung für das MIG/<br />
MAG- und PulseARC-Schweißen in verschiedenen<br />
Konturen der Kehl und I-Nahtvorbereitung.<br />
Die Werkstücke können dabei Doppel-T-Träger<br />
in Schwanenhalskonstruktion<br />
für Trailer-Auflieger sein, aber auch Kastenprofile<br />
für den Maschinen- und Kranbau.<br />
Neue Standards der<br />
wirtschaftlichen Fertigung<br />
Da fast jeder Träger aufgrund seiner kundenindividuellen<br />
Details ein Unikat ist, ging es<br />
bei der Investition in den neuen Schweißautomaten<br />
vor allem darum, neben höchster<br />
Qualität der Schweißnähte die Durchlaufzeit<br />
so niedrig wie möglich zu halten. Oliver Hartleitner,<br />
Geschäftsführer von Müller-Mitteltal:<br />
»Wir sind hier richtig begeistert. Durch die<br />
Kombination aus hoher Flexibilität, drei verschiedenen<br />
Sensorsystemen und vollautomatisierten<br />
Schweißprozessen senken wir unsere<br />
Produktionszeit der bis zu 12 m langen<br />
Träger ganz erheblich und amortisieren so<br />
die Investition im vorgegeben Zeitraum.«<br />
Merkle setzt in seiner Automatisierungslösung<br />
im wesentlichen auf folgende hoch<br />
effiziente Komponenten:<br />
Fahrbahn mit Fahrwerk. Das Fahrwerk ist für<br />
die Aufnahme von zwei Brennerkopfsystemen<br />
mit Abtastung und Nahtführung konstruiert.<br />
Durch den weiten Laufradabstand<br />
ist eine hohe Laufruhe und Stabilität des<br />
Fahrwerks sicher gestellt. Die Längsbewegung,<br />
angetrieben durch einen stufenlos<br />
regelbaren Getriebemotor, ist absolut stabil<br />
und wird über einen Tachogenerator über-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Nachbericht Blechexpo & Schweisstec K 51<br />
Der Längsnaht-Trägerschweißautomat von<br />
Merkle ermöglicht eine beidseitige,<br />
gleichzeitige Schweißung mit automatischer<br />
Nahtverfolgung und Brennerpositionierung.<br />
Oliver Hartleitner, Geschäftsführer<br />
Müller-Mitteltal (links) mit Produktionsleiter<br />
Andreas Faißt (Mitte) und Dirk Schwäble,<br />
Merkle Niederlassung Donaueschingen<br />
(Bilder: Merkle)<br />
wacht. Höchste Effi zienz ist auch durch den<br />
Eilrücklauf und eine einfache Handhabung<br />
gegeben. Die Energie- und Medienzuführung<br />
erfolgt über eine Kabelschleppeinrichtung<br />
vom Einspeisepunkt zum Schaltschrank.<br />
Die Fahrbahn mit Fahrwerk ist<br />
konstruktiv mit einem Rastermaß von 4 m<br />
angelegt und kann so beliebig in der Länge<br />
erweitert werden.<br />
Schweißköpfe. Zwei Schweißköpfe, jeweils<br />
angeordnet auf beiden Seiten der Werkstücke,<br />
ermöglichen das gleichzeitige Schweißen<br />
beider Schweißnähte. Jeder der beiden<br />
Schweißköpfe be steht aus den Komponenten<br />
Vertikalschlitten, Horizontalschlitten,<br />
Schwenkachse, Brennerhalter mit Schweißbrenner<br />
sowie den Sensorsystemen für die<br />
Seiten- und Höhenabtastung. Die Schweißköpfe<br />
sind individuell anwählbar, so dass alle<br />
Schweißaufgaben (Schweißen rechts oder<br />
links oder beidseitig) zur Anwendung kommen<br />
können.<br />
Steuerung. Mit einem Bedientableau am<br />
Fahrwerk werden alle relevanten Funktionen<br />
gesteuert und überwacht. Für die unterschiedlichen<br />
Bauteilvarianten können Jobs<br />
erstellt werden, so dass bei wiederkehrenden<br />
gleichen Werkstücken die Prozessparameter<br />
sofort zur Verfügung stehen.<br />
Sensorik. Um eine optimale Flexibilität für<br />
die verschiedensten Trägervarianten zu<br />
gewähr leisten, ist die Anlage mit optischen<br />
und mechanischen Sensorsystemen zur<br />
automatischen Nahtverfolgung ausgestattet.<br />
Die Sensoreinheiten auf beiden Seiten<br />
arbeiten getrennt und unabhängig voneinander<br />
mit je einem Brennerkopf. Motorische<br />
Kreuzschlitten führen den Brenner in horizontaler<br />
und vertikaler Richtung nach.<br />
Durch die drehbaren Brennerköpfe ist eine<br />
optimale Brennerstellung speziell für das<br />
Schweißen an Kröpfstellen möglich.<br />
Schweißtechnik. Als Stromquellen kommen<br />
zwei Anlagen des Typs HighPULSE 550 RS,<br />
die speziell für den Einsatz an Automaten<br />
entwickelt wurden, zum Einsatz. Die Verfahren<br />
MIG/MAG und PulseARC-Schweißen<br />
stehen neben den Sonderprozessen Deep-<br />
ARC und ColdMIG zur Verfügung. Die<br />
Merkle-Schweißbrenner des Typs MSB<br />
400 W sind wassergekühlt und ermöglichen<br />
aufgrund ihrer kompakten Bauweise eine<br />
perfekte Zugänglichkeit auch in beengten<br />
Geometrien mit geringen Steghöhen. Merkle<br />
fertigt die Komponenten der Längsnahtautomaten<br />
im eigenen Haus und verfügt<br />
damit über ein enormes Know-how im<br />
effizienten und sicheren Zusammenspiel<br />
aller Komponenten.<br />
»Der Clou ist sicherlich, dass wir verschiedenste<br />
Rahmenkonstruktionen sowohl in<br />
Länge als auch Ausführung ohne Spannvorrichtung<br />
und zudem simultan von beiden<br />
Seiten gleichzeitig schweißen können. So<br />
lassen wir möglichen Verzugsproblemen von<br />
vornherein keine Chance«, hebt Andreas<br />
Faißt, Fertigungsleiter Müller-Mitteltal, ein<br />
weiteres Highlight der neuen Merkle-Anlage<br />
hervor. mh/SE/WS/SE (sm 151202720) K<br />
« KONTAKT<br />
Merkle<br />
Schweißanlagen-Technik GmbH<br />
Industriestraße 3<br />
89359 Kötz<br />
Tel. +49 8221 915-0<br />
www.merkle.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
52 K Nachbericht Blechexpo & Schweisstec<br />
Richten und Entgraten<br />
Arku hat sein Leistungsportfolio auf der Blechexpo präsentiert<br />
Baden-Baden / Stuttgart. Der Richt- und Entgratexperte ARKU hat sich<br />
im Herbst auf einer Reihe von Messen präsentiert. Im Oktober hat das<br />
Unternehmen seine neuen Entwicklungen auf der Blechexpo 2015 gezeigt<br />
– mit bester Resonanz.<br />
Deburring Expo, Blechexpo, Fabtech,<br />
MWCS – das auf Richt- und Entgratanlagen<br />
spezia lisierte Maschinenbauer Arku hat<br />
sich in diesem Herbst weltweit auf einer<br />
Reihe von Messen präsentiert. Neben den<br />
neuesten Entwicklungen seiner Richttechnologie<br />
hatte das Unternehmen dabei eine<br />
weitere Neuheit zu verkünden, denn erst<br />
im Mai hat Arku nach gründlicher Vorbereitung<br />
die Erweiterung seines Leistungsportfolios<br />
um innovative Entgrattechnologie<br />
bekanntgegeben – ein naheliegender<br />
Schritt für einen Richtexperten. So standen<br />
auf der Blech expo in Stuttgart auch die beiden<br />
Entgratan lagenreihen EdgeBreaker ®<br />
und EdgeRacer ® im Mittelpunkt des Besucherinteresses.<br />
Teile bis 80 mm perfekt entgraten<br />
Saubere Oberflächen, runde Kanten und<br />
eine sichere Weiterverarbeitung von Blechteilen<br />
unterschiedlicher Materialien: Die<br />
Eigenentwicklung EdgeBreaker entgratet<br />
plasma-, autogen- und lasergeschnittene<br />
Teile von bis zu 80 mm Dicke beidseitig. Der<br />
von Wöhler Brush Tech hergestellte und von<br />
ARKU exklusiv vertriebene EdgeRacer ist insbesondere<br />
für die Verarbeitung von Stanz-,<br />
Nibbel- und Laserteilen geeignet.<br />
Beide Anlagenreihen arbeiten besonders<br />
oberflächenschonend. Sowohl die Schleifblöcke<br />
der EdgeBreaker-Entgratwalze als<br />
auch die Tellerbürsten des EdgeRacer lassen<br />
sich bei Bedarf schnell austauschen und<br />
ermöglichen rasche Werkzeugwechsel.<br />
Sowohl EdgeBreaker als auch EdgeRacer<br />
stehen gemeinsam mit den bewährten<br />
Richtmaschinen dauerhaft für Tests und<br />
Lohnarbeiten in Baden-Baden zur Verfügung.<br />
Den EdgeBreaker können Kunden<br />
auch in Kunshan (China) und Cincinnati<br />
(USA) dem Praxistest unterziehen.<br />
Präzise richten und intuitiv steuern<br />
Exemplarisch für die gesamte Arku-Flat-<br />
Master ® -Baureihe hat das Maschinenbauunternehmen<br />
die Präzisionsrichtmaschine<br />
FlatMaster 88 auf der Blechexpo im Livebetrieb<br />
gezeigt. Wichtiger Bestandteil der<br />
Maschine: ihre intuitive Steuerung. Anhand<br />
des Multi-Touch-Monitors lassen sich sämtliche<br />
Präzisionsrichtmaschinen der Baureihe<br />
weltweit leicht bedienen.<br />
Die FlatMaster-Baureihe ist quer durch<br />
unterschiedlichste Branchen bekannt: Laserund<br />
Brennschneider, Fahrzeug- und Schiffbauer,<br />
Logistiker, Edelstahlverarbeiter und<br />
Lohnfertiger nutzen sie gleichermaßen. Seit<br />
vielen Jahren richten die verschiedenen<br />
Modelle zuverlässig Bleche in Dicken von<br />
0,5 bis 60 mm. Die FlatMaster 88 eignet sich<br />
für etwas größere Dicken zwischen 2 und<br />
23 mm. Sie sorgt für konstant hohe Richtergebnisse<br />
bei Laserteilen, Plasma- oder<br />
Autogenschneidteilen. »Der FlatMaster lässt<br />
sich so einfach und intuitiv bedienen wie ein<br />
Smartphone«, so Andreas Hellriegel, Ge -<br />
schäftsbereichsleiter Teilerichtmaschinen<br />
und Prokurist bei ARKU. »Dass unsere Kunden<br />
bei ARKU stets an erster Stelle stehen,<br />
haben wir bei der Entwicklung der Steuerung<br />
bewiesen: Kunden und Maschinenbediener<br />
wurden im Vorfeld nach ihren<br />
Wünschen und Bedürfnissen befragt«, betont<br />
Hellriegel. »Von den Ergebnissen konnten<br />
sich die Besucher auf der Blechexpo nun<br />
selbst überzeugen.«<br />
www.arku.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 151202882)<br />
(Foto: P.E. Schall-Messen)<br />
Der Richt- und Entgratexperte Arku hat auf<br />
der Blechexpo sein Leistungsportfolio auch<br />
im Livebetrieb präsentiert.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Nachbericht Blechexpo & Schweisstec / Inserentenverzeichnis K 53<br />
Expertentreff auf der Blechexpo gut gestartet<br />
Grevenbroich / Stuttgart. Am ersten Messeabend der Blechexpo trafen sich in Stuttgart knapp 90 Insider<br />
der Blech- und Stahlbranche auf dem ersten stahlnews-ExpertenTreff.<br />
Den Auftakt der Vortragsreihe machte<br />
Holger Schoepe, Gebietsverkaufsleiter bei<br />
Wespa. Er stellte neue Wespa-Sägekonzepte<br />
vor, mit denen man die Produktivität signifikant<br />
steigern und Kosten senken kann.<br />
Danach erläuterte Andrea Ferkinghoff,<br />
Geschäftsführerin der Firma ProTEC Marketing,<br />
die Ergebnisse des »STEEL Branchenbarometer<br />
2015 / 2016«. Sven Koepchen,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
Klöckner Deutschland GmbH, referierte zum<br />
Thema »Digitales Denken in analogen Branchen«.<br />
»Wie Stahl und technische Kundenservices<br />
die Fertigungseffizienz und Produktperformance<br />
verbessern« war das Thema<br />
von Egbert Jansen, Sector Manager Technical<br />
Customer Services für Industry Strip, Tata<br />
Steel Europe. Abschließend stellte Uwe<br />
Wolf, Technical Development Manager<br />
Automotive bei SSAB Europe »Hochfeste<br />
Stähle im Automobilbau« vor. Die erste Auflage<br />
des stahlnews-ExpertenTreffs ist bei den<br />
Teilnehmern gut angekommen. »Der Informationsmix<br />
und die Referenten waren gut<br />
gewählt, die Atmosphäre locker. Alles in<br />
allem eine gelungene Veranstaltung«, urteilte<br />
etwa Kasto-Chef Armin Stolzer.<br />
www.stahlnews.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 151202860)<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AGTOS GmbH 21<br />
Ametras metals GmbH 53<br />
B<br />
Bandstahl-Service-Hagen GmbH UII<br />
BORRIES Markier-Systeme GmbH 33<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 51<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 15<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH 33<br />
D<br />
DM-Stahl GmbH<br />
UII<br />
Peter Drösser GmbH 27<br />
E<br />
EUROFORUM Deutschland SE 43<br />
G<br />
GIMA 39<br />
H<br />
Hamburg Messe und Congress GmbH 37<br />
hpl-Neugnadenfelder<br />
Maschinenfabrik GmbH 21<br />
K<br />
KA.BO.FER S.r.l. 21<br />
Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH 21<br />
M<br />
MARKATOR Manfred Borries GmbH Titel<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 36, 55<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 47<br />
S<br />
Salzgitter Mannesmann Handel GmbH 9<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 25<br />
SIC Wostor Markiersysteme GmbH 40<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 15<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 17<br />
V<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
UIV<br />
VOGEL-BAUER EDELSTAHL<br />
GmbH & Co. KG 23<br />
W<br />
WALTHER Spritz- und<br />
Lackiersysteme GmbH 35<br />
Z<br />
ZP Services GmbH & Co.KG 45<br />
Beilage<br />
StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft<br />
mbH<br />
Stahlhandel<br />
NE-Handel<br />
Stahl-Service-Center<br />
Anarbeitung<br />
Bewehrungstechnik<br />
metals<br />
metals<br />
<br />
Fon 0751-5685-400 andreas.mayer@ametras.com<br />
www.ametras.com
54 K Aus den Unternehmen<br />
Jeckes Jubiläum<br />
111 Jahre Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />
Düsseldorf. Ein besonderes Jubiläum feierte der Deutsche Stahlbau-<br />
Verband DSTV in diesem Jahr. Aus Ursprüngen des Interessenverbands, die<br />
bis ins Jahr 1904 zurückreichen, hat er inzwischen seine Interessen mit dem<br />
bauforumstahl e.V. gebündelt. Daraus wurde eine moderne Organisation<br />
entwickelt, die das Bauen mit Stahl fördert und zugleich Wissensforum,<br />
Marketingagentur und wirtschaftspolitische Interessenvertretung ist.<br />
Die Wurzeln des Deutschen Stahlbau-<br />
Verbands liegen im Berlin der Kaiserzeit, wo<br />
am 17. September 1904 der »Verein Deutscher<br />
Brücken- und Eisenbau-Fabriken«<br />
(VDBEF) von 60 großen deutschen Eisenbaufirmen<br />
ins Leben gerufen wurde. 1913 folgte<br />
die Umbenennung in »Deutscher Eisenbau-Verband«<br />
(DEV). Aus ihm ging dann<br />
1928 der »Deutsche Stahlbau-Verband«<br />
DSTV hervor. Nach dem Kriege wurde 1946<br />
unter englischem Vorsitz zunächst der regionale<br />
»Fachverband Stahlbau – Deutscher<br />
Stahlbau-Verband« gegründet. Die in der<br />
Folge entstandenen regionalen Fachverbände<br />
schlossen sich 1951 zum neuen Deutschen<br />
Stahlbau-Verband DSTV in Köln zu -<br />
sammen, dem später auch die süddeutschen<br />
Fachverbände und ab 2003 die Stahlbau-<br />
Vereinigung Ost angehörten.<br />
(Foto: bauforumstahl)<br />
Geschäftsbericht des »Verein Deutscher<br />
Brücken- und Eisenbau-Fabriken« von 1910<br />
Geschäftsführung von<br />
bauforumstahl:<br />
Volker Hüller (li.) und<br />
Dr. Bernhard Hauke (re.)<br />
(Foto: bauforumstahl/DSTV)<br />
bauforumstahl e.V. bündelt<br />
Stahlbau-Aktivitäten<br />
Seit 2012 haben der Deutsche Stahlbau-Verband<br />
DSTV und bauforumstahl ihre Aktivitäten<br />
unter dem Dach von bauforumstahl<br />
(früher Bauen mit Stahl) in Düsseldorf ge -<br />
bündelt. Im neuen Selbstverständnis ist<br />
bauforumstahl (BFS) das Forum des Deutschen<br />
Stahlbaues mit umfassender Kompetenz<br />
rund um das ressourceneffiziente und<br />
wirtschaftliche Planen und Bauen sowie das<br />
Normenwesen. Für verarbeitende Betriebe,<br />
Kunden und Zulieferer, für die Politik sowie<br />
nationale und internationale Normengremien<br />
und die Fachöffentlichkeit gibt es seitdem<br />
einen Ansprechpartner für den Stahlbau.<br />
Die Organisation hat mit ihrem aufgabenbezogenen<br />
Dreiklang in der Verbändelandschaft<br />
eine Sonderstellung: Sie ist Wissens-<br />
und Technikforum, Marketingorganisation<br />
und zugleich wirtschaftspolitische<br />
Interessensvertretung.<br />
Überall in Deutschland lassen sich die<br />
architektonischen Spuren des Stahlbaus<br />
über die zurückliegenden Jahrzehnte verfolgen<br />
– von der Infrastruktur, Bahnhöfen und<br />
Flughäfen über Ausstellungs- und Messehallen<br />
sowie Industriebauten bis hin zu prestigeträchtigen<br />
Hochhausbauten wie zuletzt<br />
der Europäischen Zentralbank in Frankfurt.<br />
Alle zwei Jahre werden mit dem Preis des<br />
Deutschen Stahlbaues und dem Ingenieurpreis<br />
herausragende Bauten der Stahlarchitektur<br />
und der Ingenieurkunst ausgezeichnet,<br />
die oftmals weit über Deutschland<br />
hinaus Bedeutung erlangen.<br />
Herausforderungen noch nie<br />
so groß wie heute<br />
»Beinahe vergleichbar zur Wiederaufbauphase<br />
nach dem Kriege waren die Herausforderungen<br />
für den Deutschen Stahlbau<br />
noch nie so groß wie heute, wenn ich an die<br />
gewaltigen Aufgaben zur Erneuerung unserer<br />
Verkehrsinfrastruktur denke«, so Dr.<br />
Bernhard Hauke, Sprecher der Geschäftsführung<br />
von bauforumstahl. »Brücken sind<br />
eine der Lebensadern unserer Wirtschaft.<br />
Deutschland verspielt seine Zukunft, wenn<br />
die Anstrengungen zur Brückenerneuerung<br />
nicht forciert werden. Die Stahlbaubranche<br />
ist bereit, den Personalbedarf bei Bund, Ländern<br />
und Kommunen mit Planungsleistungen<br />
und Planungstools zu unterstützen.<br />
Wirtschaftlichkeits- und Umweltaspekte<br />
sprechen für Stahllösungen beim Brückenbau.«<br />
Und Volker Hüller, gleichfalls Ge -<br />
schäftsführer von bauforumstahl ergänzt:<br />
»Stahl- und Stahlverbundbrücken können<br />
bei fließendem Verkehr gebaut werden und<br />
sind leicht zu modernisieren. Dank großer<br />
Spannweiten kann bei Brücken über Autobahnen<br />
auf die aus vielen Gründen störende<br />
Mittelstütze verzichtet werden. Moderne<br />
Stähle bringen Gewichtseinsparungen, In -<br />
novationen im Brückenbau erhöhen ihre<br />
Leistungsfähigkeit und ihre Lebensdauer,<br />
z. B. feuerverzinkte Brücken. All dies spart<br />
CO 2<br />
für die Umwelt. Der Baustoff Stahl ist<br />
zudem Recyclingweltmeister und angesichts<br />
niedriger Rohstoffpreise besonders wirtschaftlich.«<br />
www.bauforumstahl.de<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/WS (sm 151202606)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Veranstaltungen K 55<br />
wire & Tube 2016 stehen vor der Tür<br />
<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff findet am ersten Messetag statt<br />
Düsseldorf. Das Messeduo wire & Tube findet 2016 vom 4. bis 8. April auf<br />
dem Messegelände Düsseldorf statt. Das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Magazin wird auf<br />
einem Gemeinschaftsstand mit dem Verlag Focus Rostfrei vor Ort sein. Am<br />
ersten Messetag findet wieder der beliebte <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff statt.<br />
Wenn die Fachmessen wire & Tube am<br />
4. April 2016 ihre Pforten öffnen, bietet sich<br />
den Besuchern ein breit gefächertes Angebot<br />
der Draht- und Rohrindustrie sowie ihrer<br />
Ausrüster und Lieferanten. Die gesamte<br />
Wertschöpfungskette der Branche wird auf<br />
den beiden Messen vertreten sein. Die wire<br />
erstreckt sich über die Hallen 9 bis 12 und<br />
15 bis 17. Interessenten der Tube werden in<br />
den Hallen 1 bis 7 fündig. Auch der »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
ist 2016 bei den parallel stattfindenen<br />
Messen wieder dabei. Gemeinsam mit<br />
dem Verlag Focus Rostfrei präsentiert sich<br />
der Montan- und Wirtschaftsverlag mit seiner<br />
Muttergesellschaft Verlag Stahleisen<br />
GmbH in Halle 7, Stand C27.<br />
Die Besucher profitieren dabei von kurzen<br />
Wegen. Der in der Nähe eines hochfrequentierten<br />
Eingangs und prominenter Nachbarschaft<br />
positionierte Gemeinschaftsstand<br />
umfasst auf über 400 m² ein vielfäl tiges<br />
Angebot zu aktuellen Themen rund um das<br />
Marktgeschehen in der Stahlindustrie. Am<br />
Abend des ersten Messetags, dem 4. April,<br />
veranstaltet das Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« be -<br />
reits zum neunten Mal seinen Branchentreff.<br />
Die bekannte und gut besuchte Veranstaltung<br />
bietet interessante Kurzvorträge von<br />
prominenten Persönlichkeiten der Stahlbranche<br />
über die Lage auf dem Stahlmarkt<br />
und Neuheiten der Industrie. Anschließend<br />
haben die Gäste die Möglichkeit, den ersten<br />
Messetag bei einem gemeinsamen Abendessen<br />
ausklingen zu lassen und bei Wein<br />
und Bier Kontakte zu Ge schäftspartnern in<br />
gemütlicher Atmosphäre zu vertiefen oder<br />
zu knüpfen.<br />
/<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
wire & Tube 2016:<br />
Halle 7, Stand: C27<br />
K<br />
(sm 151202913)<br />
9. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
anlässlich wire & Tube 2016<br />
»Branchentreff<br />
WANN?<br />
WO?<br />
4. April 2016, ab 17:30 Uhr<br />
Messegelände wire & Tube, CCD.Süd<br />
Erleben Sie einen interessanten Abend zum Ausklang des ersten Messetages mit Kurzvorträgen<br />
und anschließendem Buffet. Nutzen Sie die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Zu den Referenten gehören bereits<br />
Vertreter aus Organisationen und Unternehmen, u.a. der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre, Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH,<br />
Stappert Deutschland GmbH, Hyster-Yale Materials Handling GmbH, rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH.<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 538 · Fax: +49 211 6707- 540 · E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de · www.stahleisen.de
56 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
22. WORLD STEEL CONFERENCE<br />
IN DÜSSELDORF<br />
London. Die Marktforschungsorganisation CRU<br />
lädt zur 22. World Steel Conference vom 16. bis<br />
18. März 2016 im Radisson Blu Scandinavia<br />
Hotel in Düsseldorf ein. Diese Veranstaltung hat<br />
nicht nur zum Ziel, die Besucher mit aktuellen<br />
Informationen und Trends aus dem Marktgeschehen<br />
zu versorgen, sondern auch eine Plattform<br />
zum Netzwerken darzustellen.<br />
Chinas Überkapazitäten stellen derzeit die<br />
größte Herausforderung für die globale Stahlindustrie<br />
dar, da sie die Preise drücken. Doch diese<br />
Dynamik wirkt sich auch auf chinesische Marktteilnehmer<br />
aus. Nachdem Versuche der Regierung,<br />
Kapazitäten zu begrenzen, gescheitert sind,<br />
dürfte nun der Markt mit seinen Reaktionen wie<br />
hohen Verlusten, schwierigere Kreditvergaben<br />
sowie sinkender Nachfrage erfolgreicher sein.<br />
Ganz gleich, ob diese Überkapazitäten schon<br />
2016 abgebaut werden können – die Situation<br />
wird zunächst problematisch bleiben.<br />
Auch hinsichtlich der Rohstoffe sieht es nicht<br />
besser aus. Die Preise für Kokskohle und Eisenerz<br />
bewegen sich schon länger auf niedrigem Niveau,<br />
schließlich fiel vor Kurzem auch der Stahlschrottpreis.<br />
Die Nachfrage ist eingebrochen, seitdem<br />
immer öfter billige Knüppel als Rohmaterial eingesetzt<br />
werden – und anders als sonst konnte<br />
nach dem Sommer diesmal keine Wiederbelebung<br />
der Stahlnachfrage verzeichnet werden. Die Lage<br />
scheint ernst; das schwache Marktumfeld wird<br />
weiter Preise und Margen drücken. Auch die deutsche<br />
Stahlindustrie, die sich hauptsächlich auf<br />
höherwertige Stähle konzentriert, wird sich diesen<br />
Entwicklungen nicht entziehen können.<br />
Die World Steel Conference wird sich eingehend<br />
mit der derzeitigen Lage beschäftigen und<br />
versuchen, mittels verschiedener Szenarios die<br />
Aussichten auf das globale Angebot sowie die<br />
Nachfrage zu ermitteln.<br />
Düsseldorf wurde für diese Veranstaltung ge -<br />
wählt, da sich in Nordrhein- Westfalen zahlreiche<br />
Stahlwerke, Service-Centren sowie auch Kunden<br />
versammeln. CRU betont dazu, dass Deutschland<br />
für rd. ein Viertel des in der EU hergestellten wie<br />
auch verwendeten Stahles verantwortlich zeichne.<br />
www.crugroup.com<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/ (sm 151202922)<br />
NÄCHSTE WERKSTOFF-<br />
WOCHE 2017 KOMMT<br />
Frankfurt/Main. Die erste Werkstoffwoche in<br />
Dresden der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde<br />
(DGM) und dem Stahlinstitut VDEh ist mit<br />
über 1.800 Besuchern und mehr als 80 Ausstellern<br />
sehr erfolgreich gewesen.<br />
Die nächste Veranstaltung wird wieder in Dresden<br />
am 27. – 29. September 2017 stattfinden.<br />
Die Werkstoffwoche soll eine internationale<br />
Leitmesse mit Kongress rund um das Thema »Konstruktions-<br />
und Funktionswerkstoffe sowie Prozesstechnik<br />
und Charakterisierung von Werkstoffen«<br />
werden. Ein Schwerpunkt für 2017 wird die<br />
Additive Fertigung sein. Ab 2017 ist die Simultanübersetzung<br />
der Übersichtsvorträge aus Industrie<br />
und Wissenschaft geplant.<br />
www.werkstoffwoche.de<br />
K<br />
/<br />
MUSS WS(Jp)/SE/ (sm 151202741)<br />
DEUBAUKOM 2016<br />
Essen. Industriebau ist eine der tragenden Säulen<br />
der DEUBAUKOM. Nach der erfolgreichen<br />
Premiere im letzten Jahr vergrößert die wichtigste<br />
Fachmesse für Architektur, Wohnungswirtschaft<br />
und Industriebau in Westdeutschland und den<br />
Benelux-Staaten diesen Ausstellungsbereich bei<br />
der nächsten Auflage vom 13. bis 16. Januar<br />
2016 in der Messe Essen. So werden im Kompetenzzentrum<br />
Industriebau erstmals innovative<br />
Lösungen für Gebäudeausrüstung sowie die Wärme-<br />
und Energieversorgung von Industrie- und<br />
Gewerbebauten gezeigt.<br />
www.deubaukom.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 150301764<br />
ARCHITEKTUR-KONGRESS<br />
NEUES BAUEN MIT STAHL<br />
Essen. Wirtschaftsvereinigung Stahl, Architektenkammer<br />
Nordrhein-Westfalen und Industrieverband<br />
Feuerverzinken veranstalten am<br />
13. Januar 2016 in Essen im Rahmen der Messe<br />
Deubaukom den Internationalen Architektur-<br />
Kongress »Neues Bauen mit Stahl – Synergien<br />
schaffen mit komplementären Baustoffen«. Präsentiert<br />
werden internationale Projekte und innovative<br />
Architekturlösungen mit Tragwerken und<br />
Bauelementen aus Stahl, die in idealer Kombination<br />
mit komplementären Bausystemen aus Textil,<br />
Holz, Glas oder Beton realisiert wurden. Dabei<br />
stehen die Vorteile von Stahl hinsichtlich Konstruktion,<br />
Architektur, Wirtschaft lichkeit und Nachhaltigkeit<br />
im Vordergrund. Zielgruppen sind Architekten,<br />
Ingenieure, Stadtplaner sowie öffentliche<br />
und private Bauherren.<br />
www.stahl-online.de<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/ (sm 151202914)<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT<br />
Frankfurt/Main. Der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. vermittelt mit<br />
diesem Seminar am 26. und 27. Januar 2016 im<br />
Mercure Hotel Duisburg City essenzielles Wissen<br />
für Neu- und Quereinsteiger im Stahl einkauf. Zu<br />
den Inhalten zählen u. a. Preisent wicklungen und<br />
Beschaffungsformen sowie eine rechtliche Absicherung<br />
des Stahleinkaufs.<br />
www.bme-akademie.de<br />
K<br />
/<br />
NORTEC 2016<br />
eb(Jp)/SE/WS (sm 151202610)<br />
Hamburg. Die Hamburger Messe veranstaltet<br />
vom 26. bis 29. Januar die NORTEC, Fachmesse<br />
für Produktionstechnik und Metallbau im Norden.<br />
Auf der Messe wird die gesamte Produktionskette<br />
der industriellen Produktion abgebildet, von<br />
der Prototypentechnik bis zum fertigen Endprodukt.<br />
Erwartet werden ca. 450 Aussteller aus dem<br />
In- und Ausland und rd. 12.000 Fachbesucher aus<br />
der Medizin-, Luftfahrt- und Windenergietechnik<br />
sowie dem Schiff-, Maschinen- und Fahrzeugbau.<br />
www.nortec-hamburg.de<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/WS (sm 150902435)<br />
EDELSTAHL ROSTFREI<br />
CONVENT 2016<br />
Xanten. Der Verlag Focus Rostfrei GmbH veranstaltet<br />
am 28. Januar 2016 im Oktogon auf dem<br />
Gelände der Zeche Zollverein in Essen das Edelstahl<br />
Rostfrei Convent. In diesem werden die<br />
Aussichten der europäischen Rostfrei-Industrie für<br />
das Jahr 2016 behandelt, wobei auch zwei Ex -<br />
perten aus Industrie und Analystenkreisen ihre<br />
Einschätzungen abgeben. Zudem bietet das Convent<br />
Teilnehmern aus Handel, Industrie und Verarbeitung<br />
Gelegenheit für Information und Austausch.<br />
www.edelstahl-convent.de<br />
K<br />
/<br />
METAV 2016<br />
eb(jp)/SE/WS (sm 151202838)<br />
Frankfurt/Main. Der Wettbewerb im produzierenden<br />
Gewerbe ist hart. Das betrifft besonders<br />
den Werkzeug- und Formenbau, der im Wettstreit<br />
mit Konkurrenten aus Fernost oder Osteuropa<br />
steht. Doch maßgeschneidertes Automatisieren<br />
klappt nicht nur in Konzernen, wie am Beispiel<br />
vieler bundesdeutscher Mittelständler aus dem<br />
Sektor gezeigt werden kann. Dazu und zum Thema<br />
Automatisierung und Industrie 4.0 wird die<br />
METAV 2016, internationale Messe für Technologien<br />
der Metallbearbeitung, vom 23. bis 27. Fe -<br />
bruar 2016 in Düsseldorf informieren.<br />
www.metav.de<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/WS (sm 151202624)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
StahlTermine K 57<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
10.<strong>12.2015</strong><br />
Köln<br />
Seminar »Stahlspundwände – Neues<br />
für Planung und Anwendung«<br />
Stahl-Information-Zentrum<br />
in der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-115<br />
www.stahl-online.de<br />
13.-16.1.2016<br />
Essen<br />
26.-27.1.2016<br />
Duisburg<br />
26.-29.1.2016<br />
Hamburg<br />
27.1.2016<br />
Frankfurt am Main<br />
28.1.2016<br />
Essen<br />
DEUBAUKOM 2016 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />
www.deubaukom.de<br />
www.stahl-online.de<br />
Stahleinkauf kompakt –<br />
Essentielles Wissen für Neu- und<br />
Quereinsteiger im Stahleinkauf<br />
NORTEC 2016<br />
Fachmesse für Produktion<br />
im Norden<br />
BME-Akademie<br />
Bundesverband Deutscher<br />
Stahlhandel (BDS) AG<br />
Hamburg Messe und<br />
Congress GmbH<br />
+49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
+49 40 3569-2260<br />
www.nortec-hamburg.de<br />
3. BME-Forum: TCO im Einkauf BME-Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
Edelstahl Rostfrei Convent 2016 Verlag Focus Rostfrei GmbH +49 2801 9826-0<br />
www.edelstahl-convent.de<br />
16.-17.2.2016<br />
Düsseldorf<br />
20. Handelsblatt Jahrestagung<br />
Stahlmarkt 2016<br />
EUROFORUM +49 211 9686-3596<br />
www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />
23.-27.2.2016<br />
Düsseldorf<br />
METAV 2016<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V.<br />
+49 69 756081-0<br />
www.metav.de<br />
24.2.2016<br />
Düsseldorf<br />
Forum Spanntechnik auf der<br />
METAV 2016<br />
Maschinenbau-Institut GmbH +49 69 66031467<br />
www.vdma.org<br />
24.-25.2.2016<br />
Düsseldorf<br />
Inside 3D Printing Rising Media +49 8151 5566045<br />
inside3dprinting.de/de<br />
24.-25.2.2016<br />
Dortmund<br />
Deutscher Schneidkongress ®<br />
Schneidforum Consulting<br />
GmbH & Co. KG<br />
+49 212 2471047<br />
www.schneidforum.de<br />
24.-25.2.2016<br />
Stuttgart-Fellbach<br />
25.-26.2.2016<br />
Düsseldorf<br />
25.-26.2.2016<br />
Leipzig<br />
29.2.2016<br />
Hannover<br />
1.3.2016<br />
Hannover<br />
Schleiftagung 2016: Rund-/<br />
Unrundschleifen – Verfahren,<br />
Entwicklungen, Ergebnisse<br />
6. Dortmunder Schleifseminar<br />
auf der METAV 2016<br />
Rechtsfragen beim Einkauf von<br />
Werkzeugen und Formen –<br />
Verträge sicher gestalten, Risiken<br />
vermeiden<br />
Technisches Wissen für Einkäufer –<br />
Stanz- und Umformteile<br />
Globale Beschaffungsmärkte<br />
für Stanz- und Umformteile<br />
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG +49 89 99830-674<br />
www.schleiftagung.de<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW)<br />
Institut für Spanende Fertigung<br />
(ISF) der Technischen Universität<br />
Dortmund<br />
+49 231 755-2784<br />
www.isf.de/schleifseminar2016<br />
www.metav.de<br />
BME-Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
BME-Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
BME-Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
8.-10.3.2016<br />
Stuttgart<br />
LogiMAT 2016<br />
EUROEXPO<br />
Messe- und Kongress-GmbH<br />
+49 89 32391-259<br />
www.logimat-messe.de<br />
10.-11.3.2016<br />
Aachen<br />
14.-18.3.2016<br />
Hannover<br />
16.-18.3.2016<br />
Düsseldorf<br />
17.-19.3.2016<br />
Parma<br />
4.4.2016<br />
Stuttgart<br />
4.-8.4.2016<br />
Düsseldorf<br />
19.-22.4.2016<br />
Karlsruhe<br />
20.-21.4.2016<br />
Kaiserslautern<br />
25.-29.4.2016<br />
Hannover<br />
31. ASK Umformtechnik Institut für Bildsame Formgebung +49 241 80-95913<br />
www.ask.ibf.rwth-aachen.de<br />
CeBIT 2016 Deutsche Messe AG www.cebit.de<br />
22. World Steel Conference CRU +44 20 7903 2444<br />
www.crugroup.com<br />
MECSPE Senaf Mestiere Fiere +39 2 3320391<br />
www.mecspe.com<br />
Kostenoptimierung Schmiedeteile BME-Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
wire & Tube Messe Düsseldorf www.tube.de<br />
www.wire.de<br />
PaintExpo FairFair GmbH +49 7022 60255 0<br />
www.paintexpo.de<br />
2. Euro Hybrid Materials<br />
and Structures<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde (DGM) e.V.<br />
Inventum GmbH<br />
+49 69 75306-750<br />
www.dgm.de/hybrid<br />
Hannover Messe 2016 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.hannovermesse.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
58 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Peter Dahlmann 60 Jahre<br />
Am 20. November<br />
2015 vollendete Dr. Peter<br />
Dahlmann, Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied<br />
des Stahl instituts<br />
VDEh sein 60. Le bensjahr.<br />
Der geborene Düsseldorfer<br />
hat von 1976 bis 1981 Eisenhüttenkunde<br />
an der RWTH Aachen studiert und<br />
anschließend von 1981 bis 1985 am Institut<br />
für theoretische Hüttenkunde der RWTH<br />
Aachen promoviert.<br />
Seine Laufbahn begann er am Krupp-<br />
Forschungsinstitut in Essen, dem späteren<br />
Krupp-Entwicklungszentrum. Von 1997 bis<br />
2010 war er im Zentralbereich Technik der<br />
Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp, ab 1999 der<br />
ThyssenKrupp AG, tätig. 2003 wurde er<br />
Direktor und Leiter des Zentralbereiches<br />
Technology der Thyssen Krupp AG, 2008 bis<br />
2010 war er Direktor und Leiter der Technologie-Außenbeziehungen<br />
der ThyssenKrupp<br />
AG. Seit 2010 ist Dahlmann nun bereits Ge -<br />
schäftsführendes Vorstandsmitglied des<br />
Stahlinstituts VDEh und seit 2014 auch Ge -<br />
schäftsführer der Forschungsvereinigung<br />
Stahlanwendung e.V. (FOSTA) in Düsseldorf.<br />
In diesen fünf Jahren hat er federführend ein<br />
umfangreiches Modernisierungsprogramm<br />
und die weitere Europäisierung erfolgreich<br />
umgesetzt. In diesen Zeitraum fällt auch die<br />
Einführung der größten europäischen technischen<br />
Stahlkonferenz durch das Stahlinstitut<br />
VDEh, der ESTAD (European Steel Technology<br />
and Application Days), die 2014 in<br />
Paris und 2015 begleitend zur METEC in<br />
Düsseldorf stattfand.<br />
Im vergangenen Jahr hat auch der Um -<br />
weltausschuss der American Iron and Steel<br />
Technology (AIST) den Best Paper Award<br />
gemeinsam an das Stahlinstitut VDEh und<br />
die Boston Consulting Group (BCG) für den<br />
Bericht »Steels Contribution to a Low-<br />
Carbon Europe 2015« verliehen, an dem<br />
Dahlmann als Autor beteiligt war. Peter<br />
Dahlmann vertritt darüber hinaus die technisch-wissenschaftlichen<br />
Interessen der<br />
Stahlindustrie in diversen Gremien. K<br />
(sm 15120817)<br />
Seit November 2015<br />
hat Dipl.-Ing. Marc Rieser<br />
die Geschäftsführung des<br />
südwestfälischen Kranund<br />
Hebezeugherstellers<br />
Vetter Krantechnik GmbH,<br />
Siegen übernommen.<br />
Marc Rieser verfügt über langjährige Erfahrung<br />
im Bereich der Krantechnik, die er<br />
durch seine bisherige Tätigkeit bei Terex/<br />
Demag gesammelt hat.<br />
K<br />
(Quelle: VETTER)<br />
WS(Jp)/SE/ (sm 151202835)<br />
Dipl.-Ing. Hans-Werner Truß, technischer<br />
Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Vetter Krantechnik GmbH, ist im<br />
Torsten Viebahn (li.) und Hans-Werner Truß (re.)<br />
Herbst in den Ruhestand verabschiedet worden.<br />
Er hat bei Vetter 1978 als Maschinenbau-Ingenieur<br />
für Forschung und Entwicklung<br />
be gonnen, erhielt im Jahr 2000 Prokura,<br />
übernahm 2007 die technische Leitung<br />
und wurde 2009 Mitglied der Geschäftsleitung.<br />
In seiner Berufslaufbahn hat er sich<br />
zudem in Verbänden und Institutionen en -<br />
gagiert, u. a. beim VDMA-Normenausschuss<br />
für Krane und Hebezeuge. Nachfolger als<br />
Leiter des technischen Büros ist Dipl.-Ing.<br />
Torsten Viebahn, ebenfalls seit 15 Jahren<br />
bei Vetter Krantechnik tätig.<br />
K<br />
(sm 151102619)<br />
Dr.-Ing. Stephan<br />
Arnold wird zum 1. April<br />
2016 neuer Technikvorstand<br />
der Schuler AG. Der<br />
Ingenieur ist seit 2010 Leiter<br />
Kon zernentwicklung<br />
der Miele & Cie. KG. Zuvor war er 13 Jahre<br />
in verschiedenen Managementpositionen<br />
für den Volkswagen-Konzern in Deutschland<br />
und in den USA tätig. (sm 151102627) K<br />
Seit Anfang November steht die RHB Voß<br />
GmbH, Düsseldorf, ausschließlich unter der<br />
Leitung der beiden Geschäftsführer Markus<br />
Fischer und Thorsten Studemund, nachdem<br />
Dietrich Böntgen im gegenseitigen<br />
Einvernehmen mit dem Gesellschafter ausgeschieden<br />
ist.<br />
K<br />
(sm 151202851)<br />
Der schwedische Stahlerzeuger Ovako<br />
hat Joakim Olsson als neues Mitglied des<br />
Board of Directors ernannt. Olsson, der ge -<br />
genwärtig als Industrieexperte für Triton Partners<br />
arbeitet, hat umfangreiche Erfahrung in<br />
der Führung von Großunternehmen. K<br />
(sm 151002539)<br />
Roland Baan wird ab 1. Januar 2016<br />
neuer Präsident und CEO sowie Chairman<br />
des Leadership-Teams bei Outokumpu.<br />
Gegenwärtig ist er noch Executive Vice President<br />
und CEO bei Aleris Europa und Asien,<br />
einem führenden Erzeuger von gewalzten<br />
Aluminiumprodukten.<br />
K<br />
WS(Jp)/ (sm 14070)<br />
Der Gründer und ehemalige Geschäftsführer<br />
der Kloppert Stahl GmbH, Hans-<br />
Josef Kloppert feiert am 11. <strong>Dezember</strong><br />
seinen 80. Geburtstag. Nach Erwerb des<br />
Kaufmannsgehilfenbriefs im Jahr 1957 bei<br />
der Hansa-Eisen Trippe & Co. GmbH, Düsseldorf,<br />
gründete er 1966 Kloppert Stahl. K<br />
(sm 151202850)<br />
Dr. Manfred Diederichs, persönlich<br />
haftender Gesellschafter der Karl Diederichs<br />
KG, wird am 20. <strong>Dezember</strong> 75 Jahre alt. K<br />
(sm 151202755)<br />
Am 27. <strong>Dezember</strong> begeht Albrecht<br />
Eicken, ehemals Mitglied der Geschäftsführung,<br />
Mannesmann Demag Hüttentechnik,<br />
seinen 80. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 151202756)<br />
Ebenfalls Geburtstag feiert am 27. De -<br />
zember Herbert Lochner, früher Mitglied<br />
der Geschäftsführung, Ebner-Industrieofenbau<br />
GmbH. Er wird 75 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 151202757)<br />
Am 31. <strong>Dezember</strong> wird Dr. Ruprecht<br />
Vondran, ehemals Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, 80 Jahre alt. K<br />
(sm 151202758)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Vorschau / Impressum K 59<br />
VORSCHAU 01.2016<br />
• STAHL 2015 – Rückblick und Perspektiven für 2016<br />
• Swedish Steel Prize 2015<br />
• Stahlhandelstag 2015<br />
Steel International<br />
• Den Materialkreislauf von Metallen ankurbeln<br />
• Der Schrottmarkt in China<br />
• Netzwerke für effiziente Stahllieferketten<br />
Branchenbericht<br />
Bauindustrie<br />
Werkstoffe<br />
Stähle für Haushaltsgeräte<br />
Bauen mit Stahl<br />
• Deubaukom, die große Baumesse in Essen – eine Vorschau<br />
• Edelstahl trägt Fassade des Berliner Schlosses<br />
• Zukunft Bauen in Europa<br />
• Aufstiegsplattform für erste vertikale Seilbahn<br />
Qualität – Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
• Technologieentwicklungen im Überblick<br />
So waren Blechexpo & Schweisstec<br />
Veranstaltungen / Events<br />
Deubaukom, Essen, Nortec, Hamburg<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Jürgen Beckers, Arnt Hannewald<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />
Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />
E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. <strong>Dezember</strong> des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 65.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />
Handelsnamen oder sonstigen<br />
Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />
zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />
Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />
in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />
der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
Dritten geführt werden.<br />
Erfüllungsort Düsseldorf<br />
© 2015 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />
Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
(Fotos: Förderverein Berliner Schloss e.V., Sigma Cabins)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2015</strong>
Jahrbuch Stahl<br />
JAHRBUCH<br />
STAHL 2016<br />
ISBN 978-3-514-00821-2<br />
40,00 €<br />
Für persönliche Mitglieder des Stahlinstituts VDEh<br />
20,00 €<br />
Herausgeber: Stahlinstitut VDEh und<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV)<br />
3 Bände · 14,8 x 21,0 cm · 1.064 Seiten<br />
Band 1<br />
Das jährlich im November für das nachfolgende Jahr erscheinende 3-bändige Werk enthält neben aktuell aufbereiteten<br />
Zahlen, Daten und Fakten über Unternehmen, Anlagen, Verfahren und Produkte der Stahl industrie ein aktualisiertes<br />
Verzeichnis der persönlichen Mitglieder des Stahlinstituts VDEh.<br />
Bezugsquellen für Erzeugnisse der Eisen- und Stahl industrie, der weiterverarbeitenden und Zulieferindustrie.<br />
Ein bewährtes Nachschlagewerk, das in keinem Büro fehlen sollte.<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />
E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de