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stahlmarkt 3.2016 (März)

Aus dem Inhalt: Steel International / Werkstoffe / Rohre Profile Flansche - wire & Tube 2016 / IT, Digitalisierung / Edelstahl

Aus dem Inhalt: Steel International / Werkstoffe / Rohre Profile Flansche - wire & Tube 2016 / IT, Digitalisierung / Edelstahl

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

3<br />

<strong>März</strong> 2016<br />

Autoindustrie: Der Weltmarkt wächst weiter<br />

wire ube 2016: Draht, ohre, role, lansche<br />

Digitalisierung & Industrie 4.0: Die Zeit ist reif<br />

Edelstahl: Werkstoff in der Umwelt


Editorial K 3<br />

Count-down<br />

Das Jahr 2016 dürfte für die Stahlbranche ein<br />

besonderes werden. Anstehende politische Weichenstellungen<br />

in der Handels- und Klimapolitik dürften für die<br />

Zukunft des Stahls in Deutschland und Europa entscheidend<br />

sein, wie Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, vor Kurzem erläuterte. Das<br />

internationale Wettbewerbsumfeld sei für die Stahlindustrie<br />

in einem Umfang verzerrt, wie nie zuvor – vor<br />

allem Chinas Stahlexporte, vielfach zu Dumpingpreisen<br />

auf den Märkten offeriert, sind das Problem.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Handelsschutzinstrumente müssen dringendst eingesetzt<br />

werden, und zwar schnell, verlangte er. Die Forderung<br />

Chinas, bis Ende des Jahres den Marktwirtschaftsstatus<br />

zu erhalten, sei geradezu »grotesk«. »Dies<br />

würde unsere Abwehrmöglichkeiten gegen China praktisch<br />

von einem Tag auf den anderen zerstören«, warnt<br />

der Stahlpräsident.<br />

Mit einem Protestmarsch sind Arbeitgeber und<br />

Arbeitnehmer Anfang Februar gemeinsam in Brüssel auf<br />

die Straße gegangen und haben ihre Anliegen vorgetragen.<br />

Darüber hinaus haben die Wirtschaftsminister<br />

Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Großbritanniens,<br />

Belgiens und Luxemburgs in einem Brandbrief vor den<br />

Konsequenzen gewarnt.<br />

dem Motto »join the best« treffen Besucher auf zahlreiche<br />

Unternehmen aus aller Welt. Auch unser Magazin<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« zeigt vor Ort Präsenz: mit einem Messestand<br />

in Halle 07, Stand C27 und mit seinem beliebten<br />

<strong>stahlmarkt</strong>» Branchentreff. Wir bieten Ihnen wieder die<br />

Möglichkeit, sich vor Ort zu informieren und mit Kennern<br />

und Kollegen aus der Branche auszutauschen.<br />

Themen sind u. a. die internationalen Märkte, sowie<br />

Strategien bei Digitalisierung und Logistik. So sollten die<br />

Messen wire & Tube auch dieses Mal wieder zu einer<br />

besonderen Inspirationsquelle werden.<br />

Richtungweisend dürfte auch wieder das Messeduo<br />

wire & Tube werden – zumindest, wenn es um die<br />

Draht-, Rohr-, Profil- und Flanschenindustrie geht. Unter<br />

Sie finden uns,<br />

in Halle 7, Stand C27<br />

»Branchentreff<br />

Besuchen Sie unseren<br />

<strong>stahlmarkt</strong>» Branchentreff<br />

anlässlich wire & Tube 2016<br />

4. April 2016 ab 17:30 Uhr<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


4 K<br />

INHALT 0<strong>3.2016</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Kein Grund zur Entwarnung<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

8 Die US-Stahlbranche zeigt wenig Optimismus<br />

10 EU-Markt kann Stahlimporte nicht absorbieren<br />

11 EUROMETAL startet ins neue Jahr<br />

12 Schwache Binnennachfrage in Spanien und Portugal<br />

14 Polnische Stahlkocher stehen im Wettbewerb besser da<br />

BRANCHENBERICHT<br />

24 Autoindustrie: »Der Weg wird steiniger«<br />

WERKSTOFFE<br />

27 Vom Stahllieferanten zum Anbieter von Gesamtlösungen<br />

30 Design-Stahlräder – leicht, ästhetisch und nachhaltig<br />

ROHRE, PROFILE, FLANSCHE / WIRE & TUBE<br />

32 Neue Runde für erfolgreiches Messe-Duo<br />

34 Neuer Ausklinkroboter steigert Produktivität<br />

36 Hochwertige Edelstahlrohrlösungen aus einer Hand<br />

38 Spezialist für die Rohrbearbeitung<br />

40 Umweltschonende Tiefengethermie vorangetrieben<br />

41 Konzernstruktur angepasst<br />

42 Rohre effizient strahlen<br />

44 Schnell und präzise im Chemieanlagenbau<br />

IT IM STAHLMARKT<br />

52 Die Zeit ist reif<br />

58 Industrie 4.0: Den einen Weg gibt es nicht<br />

60 Stahlhandelssoftware starkt erweitert<br />

62 Industrie 4.0 in der Kran- und Hebetechnik<br />

EDELSTAHL<br />

64 Edelstahl Rostfrei in der Umwelttechnik<br />

66 Richtfest im Kaltwalzwerk<br />

RUBRIKEN<br />

70 Fachmedien<br />

72 Veranstaltungen<br />

73 Inserentenverzeichnnis<br />

74 StahlTermine<br />

75 VIP<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im Januar 2016<br />

WIRE & TUBE 2016 Auf dem<br />

Terminplan der Stahlrohrindustrie<br />

dürfte in diesem Frühling die<br />

Messe Tube wieder ganz oben<br />

stehen. Zusammen mit der wire<br />

sind die beiden Messen Anlaufpunkt<br />

Nr. 1, um sich über neue<br />

Entwicklungen und Trends der<br />

Branchen zu informieren und das<br />

Ohr am Markt zu behalten.<br />

DIGITALISIERUNG KONKRET<br />

In vielen, vielleicht den meisten<br />

Unternehmen der Stahlbranche ist<br />

»Industrie 4.0« mittlerweile dem<br />

Schlagwort-Stadium entwachsen.<br />

Allerorten werden Ideen umgesetzt<br />

und Projekte aufgesetzt, der<br />

digitale Wandel nimmt konkrete<br />

Gestalt an. Unser Special über<br />

einige Projekte der Branche.<br />

EDELSTAHL IN DER UMWELT-<br />

TECHNIK Ihrem inerten – reaktionsträgen<br />

– Verhalten verdanken<br />

nichtrostende Stähle ihr breites<br />

Anwendungsfeld in der Umwelttechnik.<br />

Agilität hingegen beweist<br />

die Rostfrei-Industrie immer<br />

wieder, indem sie sich den großen<br />

Marktherausforderungen anpasst.<br />

Jüngst gab es nun ein Richtfest im<br />

Kaltwalzwerk zu feiern.<br />

32<br />

52<br />

64<br />

Fotos: Forschungszentrum Jülich, Demagcranes/Terex, Messe Düsseldorf<br />

Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2015 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Januar<br />

2016<br />

Dezember<br />

2015<br />

Januar<br />

2015<br />

% Veränd.<br />

Jan. 16/15<br />

1 Monat<br />

2016 2015<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 660 e 580 635 3,9 660 635 3,9<br />

Bulgarien 20 e 50 e 47 -57,6 20 47 -57,6<br />

Deutschland 3.605 2.987 3.679 -2,0 3.605 3.679 -2,0<br />

Finnland 342 316 334 2,4 342 334 2,4<br />

Frankreich 1.150 e 978 1.306 -11,9 1.150 1.306 -11,9<br />

Griechenland 100 e 90 e 72 38,9 100 72 38,9<br />

Großbritannien 656 609 1.064 -38,4 656 1.064 -38,4<br />

Italien 1.802 1.496 1.903 -5,3 1.802 1.903 -5,3<br />

Kroatien 5 e 5 e 8 -37,5 5 8 -37,5<br />

Luxemburg 170 e 130 e 173 -2,0 170 173 -2,0<br />

Niederlande 584 516 598 -2,4 584 598 -2,4<br />

Österreich 664 656 687 -3,4 664 687 -3,4<br />

Polen 820 e 560 e 817 0,3 820 817 0,3<br />

Schweden 376 338 425 -11,5 376 425 -11,5<br />

Slowakei 375 259 427 -12,2 375 427 -12,2<br />

Slowenien 54 38 56 -4,5 54 56 -4,5<br />

Spanien 1.154 952 1.275 -9,5 1.154 1.275 -9,5<br />

Tschechien 413 392 487 -15,3 413 487 -15,3<br />

Ungarn 74 106 125 -40,8 74 125 -40,8<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 405 e 405 e 418 -3,0 405 418 -3,0<br />

Europäische Union (28) 13.428 11.463 14.537 -7,6 13.428 14.537 -7,6<br />

Bosnien-Herzegovina 74 72 82 -9,2 74 82 -9,2<br />

Mazedonien 27 0 4 573,6 27 4 573,6<br />

Norwegen 50 49 45 13,1 50 45 13,1<br />

Serbien 35 72 69 -49,1 35 69 -49,1<br />

Türkei 2.598 2.671 2.577 0,8 2.598 2.577 0,8<br />

Europa außer EU 2.785 2.865 2.776 0,3 2.785 2.776 0,3<br />

Kasachstan 345 280 e 247 39,6 345 247 39,6<br />

Moldawien 50 e 45 e 8 525,0 50 8 525,0<br />

Russland 5.554 5.950 e 6.213 -10,6 5.554 6.213 -10,6<br />

Ukraine 1.938 1.900 e 1.870 3,6 1.938 1.870 3,6<br />

Usbekistan 55 e 40 e 57 -3,5 55 57 -3,5<br />

Weißrussland 200 e 200 e 204 -2,0 200 204 -2,0<br />

C.I.S. (6) 8.142 8.415 8.599 -5,3 8.142 8.599 -5,3<br />

El Salvador 13 e 10 e 8 62,5 13 8 62,5<br />

Guatemala 43 e 40 e 26 65,4 43 26 65,4<br />

Kanada 1.050 e 1.050 e 1.062 -1,2 1.050 1.062 -1,2<br />

Kuba 30 e 25 e 18 68,2 30 18 68,2<br />

Mexiko 1.485 e 1.420 e 1.631 -9,0 1.485 1.631 -9,0<br />

Trinidad und Tobago 35 e 35 e 34 3,5 35 34 3,5<br />

USA 6.618 6.035 7.259 -8,8 6.618 7.259 -8,8<br />

Nordamerika 9.274 8.615 10.039 -7,6 9.274 10.039 -7,6<br />

Argentinien 350 e 372 386 -9,3 350 386 -9,3<br />

Brasilien 2.451 2.462 2.985 -17,9 2.451 2.985 -17,9<br />

Chile 100 e 100 e 98 2,2 100 98 2,2<br />

Ecuador 50 e 65 e 46 9,2 50 46 9,2<br />

Kolumbien 80 e 60 e 74 8,8 80 74 8,8<br />

Paraguay 5 e 5 e 1 354,5 5 1 354,5<br />

Peru 105 e 100 e 86 21,6 105 86 21,6<br />

Uruguay 10 e 10 e 1 900,0 10 1 900,0<br />

Venezuela 100 e 100 e 131 -23,8 100 131 -23,8<br />

Südamerika 3.251 3.273 3.808 -14,6 3.251 3.808 -14,6<br />

Ägypten 387 444 605 -36,1 387 605 -36,1<br />

Iran 1.300 e 1.300 e 1.366 -4,8 1.300 1.366 -4,8<br />

Katar 200 e 197 176 13,6 200 176 13,6<br />

Libyen 76 60 46 63,8 76 46 63,8<br />

Marokko 30 e 30 e 58 -48,0 30 58 -48,0<br />

Saudi-Arabien 280 e 405 e 558 -49,8 280 558 -49,8<br />

Südafrika 650 e 650 e 633 2,7 650 633 2,7<br />

Vereinigte Arabische Emirate 281 262 224 25,4 281 224 25,4<br />

Afrika / Mittlerer Osten 3.203 3.348 3.666 -12,6 3.203 3.666 12,6<br />

China 63.214 64.370 68.581 -7,8 63.214 68.581 -7,8<br />

Indien 7.418 7.286 7.506 -1,2 7.418 7.506 -1,2<br />

Japan 8.772 8.591 9.022 -2,8 8.772 9.022 -2,8<br />

Pakistan 255 e 270 e 201 26,9 255 201 26,9<br />

Südkorea 5.667 5.900 5.932 -4,5 5.667 5.932 -4,5<br />

Taiwan, China 1.600 e 1.650 e 1.987 -19,5 1.600 1.987 -19,5<br />

Thailand 250 e 250 e 367 -31,9 250 367 -31,9<br />

Asien 87.175 88.316 93.596 -6,9 87.175 93.596 -6,9<br />

Australien 418 382 422 -1,0 418 422 -1,0<br />

Neuseeland 48 46 75 -36,2 48 75 -36,2<br />

Ozeanien 466 428 497 -6,3 466 497 -6,3<br />

Gesamt (66 Länder) 127.724 126.724 137.518 -7,1 127.724 137.518 -7,1<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


6 K<br />

SEITENBLICK<br />

Kein Grund zur Entwarnung<br />

Im vergangenen Jahr sind nur wenig große, bekannte Unternehmen in die<br />

Insolvenz geraten. Auch die Gesamtzahl der Pleiten ist erneut gesunken.<br />

Bedenklich ist dagegen, dass es in Teilen des Mittelstands mehr Schieflagen<br />

gegeben hat. Zudem verdecken die gute Konjunktur und die niedrigen<br />

Zinsen Risiken, die unter anderen Umständen rasch zu Schieflagen führen.<br />

Wer in diesen Wochen versucht, sich<br />

ein Bild vom Insolvenzgeschehen in Deutschland<br />

zu machen, stößt auf zwei Umstände,<br />

die auf den ersten Blick nicht zueinander<br />

passen: Zum einen ist da die satte Rechnung,<br />

die der Pensionssicherungsverein<br />

(PSV), gesetzlich bestimmter Träger der<br />

Insolvenzsicherung, vor Kurzem an seine<br />

Mitglieder verschickte. Gut 780 Mill. € sollten<br />

die Unternehmen<br />

dafür zahlen,<br />

dass der Versicherungsverein<br />

im Fall<br />

ihrer Insolvenz einspringt.<br />

So teuer ist<br />

dieser Risikoschutz<br />

schon lange nicht<br />

mehr gewesen. Seit 2012 war der Beitragssatz<br />

des PSV drei Jahre hintereinander gefallen<br />

– und nun das.<br />

Zum anderen meldete der Verband der<br />

Vereine Creditreform für 2015 einen erneuten<br />

Rückgang der Insolvenzen. Betroffen<br />

waren 23.230 Unternehmen – ein Minus<br />

von 3,3 % gegenüber 2014 und zudem der<br />

niedrigste Wert seit Einführung der Insolvenzordnung<br />

im Jahr 1999. Das irritiert,<br />

denn üblicherweise ist der Beitragssatz, den<br />

der Pensionssicherungsverein erhebt, ein<br />

guter Indikator für das Insolvenzgeschehen<br />

in Deutschland: Wenn im Jahresverlauf viele<br />

große Betriebe mit hunderten von Mitarbeitern<br />

zahlungsunfähig geworden sind, stellt<br />

der PSV am Jahresende rückwirkend eine<br />

vergleichsweise hohe Prämie in Rechnung.<br />

Umgekehrt verlangt er einen vergleichsweise<br />

moderaten Beitrag, wenn es in den<br />

Monaten zuvor nur wenige Großinsolvenzen<br />

gegeben hat.<br />

Das irritiert, denn üblicherweise ist der<br />

Beitragssatz, den der Pensionssicherungsverein<br />

erhebt, ein guter Indikator für das<br />

Insolvenzgeschehen in Deutschland. Die<br />

Botschaft, die von dem jüngsten Schreiben<br />

des Versicherungsvereins ausgeht, ist – so<br />

hat es den Anschein – eindeutig: Es gibt<br />

»<br />

Kann es sein, dass die gute Konjunktur und die<br />

komfortable Eigenkapitalausstattung Risiken<br />

verbergen, die unter veränderten Umständen sehr<br />

rasch zu einer Schieflage führen?<br />

wieder mehr Unternehmen, die in Zahlungsnöten<br />

stecken. Gerade das ist aber nach<br />

Zahlen von Creditreform nicht der Fall.<br />

Die Sache ist verzwickt. Nach Analyse von<br />

Creditreform hat – entgegen dem allgemeinen<br />

Trend – die Zahl der Schieflagen von<br />

mittelgroßen Unternehmen vor allem im<br />

Verarbeitenden Gewerbe zuletzt deutlich<br />

zugenommen. Und bei diesen »Mittelstandsinsolvenzen«<br />

sind auch mehr versorgungsberechtigte<br />

Stellen weggefallen als 2014.<br />

Hinzu kommt: Unter den Betroffenen gab<br />

es vergleichsweise viele Arbeitnehmer mit<br />

Ansprüchen auf eine überdurchschnittlich<br />

hohe Rente. Um die zu finanzieren, hat der<br />

PSV den Beitrag erhöht.<br />

Diese Entwicklung zeigt, wie gefährlich es<br />

ist, die Bewertung des Insolvenzgeschehens<br />

nur an der Zahl der Firmenpleiten festzumachen.<br />

Tatsächlich ist die Gemengelage<br />

vielschichtiger. Deshalb ist zu fragen, ob der<br />

Insolvenzantrag bei Gericht, der ja immer<br />

das traurige Ende eines oft langen Prozesses<br />

ist, die einzige Aussage zur Stabilität und<br />

Bonität eines Betriebs bleiben kann. Kann es<br />

nicht sein, dass die gute Konjunktur und die<br />

komfortable Eigenkapitalausstattung eines<br />

Unternehmens Risiken verbergen, die unter<br />

veränderten Umständen (etwa höheren Zinsen)<br />

sehr rasch zu einer Schieflage führen?<br />

Oder konkret: Wie viele Unternehmen verfügen<br />

über eine so schwache Bonität, dass<br />

sie vergleichsweise leicht in wirtschaftliche<br />

Nöte geraten können?<br />

Creditreform hat versucht, diese Frage zu<br />

beantworten und dabei eine strenge Zahlungsausfall-Definition<br />

zu Grunde gelegt,<br />

wie sie bei Banken üblich ist. Ergebnis: Zum<br />

Jahresende 2015 wiesen 310.850 Unternehmen<br />

zumindest eines der genannten<br />

Negativmerkmale auf. Diese Zahl zeigt, wo -<br />

raus sich bei einer Änderung der guten Wirtschaftslage<br />

und erschwerten Finanzierungsbedingungen<br />

ein Wiederanstieg der Insolvenzzahlen<br />

speist.<br />

Überhaupt verdeckt die vergleichsweise<br />

niedrige Zahl der Unternehmenszusammenbrüche<br />

im vergangenen Jahr, dass sich die<br />

Situation keineswegs in allen Wirtschaftsbereichen<br />

entspannt hat. So gab es vor allem<br />

im Verarbeitenden Gewerbe mehr Insolvenzen<br />

als 2014 (+ 3,4 %). Betroffen waren<br />

insbesondere exportstarke Unternehmen,<br />

die infolge der merklich gedrosselten wirtschaftlichen<br />

Entwicklung in vielen Schwellenländern<br />

sowie des Russlandembargos vor<br />

Probleme gestellt waren. Bedenklich ist auch<br />

die Entwicklung im Baugewerbe: Trotz des<br />

Baubooms mussten 3.510 Betriebe aus wirtschaftlichen<br />

Gründen aufgeben (0,9 % mehr<br />

als 2014). Sonst zeigt sich das gewohnte<br />

Branchenbild. Der überwiegende Teil aller<br />

Insolvenzen (56 %) betrifft weiterhin den<br />

Dienstleistungsbereich.<br />

Knapp fünf Jahre nach Einführung des<br />

Gesetzes zur weiteren Erleichterung der<br />

Sanierung von Unternehmen – kurz ESUG<br />

– zeigt sich: Erste Erfolge sind da, aber es<br />

bleibt noch viel zu verbessern. ber K<br />

(sm 160303152)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


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8 K Steel International<br />

Die US-Stahlbranche zeigt<br />

wenig Optimismus<br />

Tiefrote Zahlen bei U.S. Steel<br />

New York (bln). Wenige Tage, nachdem ein mächtiger Wintersturm<br />

entlang der amerikanischen Ostküste und vor allem in New York neue<br />

Schneefallrekorde setzte, sorgte der einstige Stahlgigant U.S. Steel für<br />

einen weiteren, schockierenden Rekord an der Wall Street: Die Aktien<br />

des Unternehmens rutschten auf unter 7 USD gegenüber einem<br />

Jahreshöchststand von über 27 USD ab – auf den niedrigsten Wert seit<br />

25 Jahren.<br />

Neuer Tarifvertrag trotz Krise<br />

Dennoch schaffte U.S. Steel, was die Konkurrenten<br />

ArcelorMittal und Allegheny Technology<br />

nicht schafften: Nach monatelangen<br />

Verhandlungen und fast vier Monate nach<br />

Auslaufen des Tarifvertrages einigte sich das<br />

Traditionsunternehmen mit der Stahlarbeitergewerkschaft<br />

USW über einen neuen<br />

Tarifvertrag für die ca. 18.000 U.S.-Steel-<br />

Arbeiter. Obwohl die Ergebnisse des langwierigen<br />

Ratifizierungsprozesses noch nicht<br />

vorlagen, erwarteten Beobachter, dass sich<br />

die Mehrheit der Belegschaft für das von der<br />

USW-Führung empfohlene neue Arrangement<br />

entscheiden würde. Denn trotz der<br />

Krise im Stahlsektor, die U.S. Steel besonders<br />

hart traf, gab es letztendlich einen<br />

Kompromiss, der insbesondere im harten<br />

Ringen um die Finanzierung der Krankenversicherung<br />

von beiden Seiten akzeptabel<br />

worden war.<br />

Von Anfang an war man sich dabei einig,<br />

dass Krisenzeiten besondere Lösungen verlangen.<br />

Doch ging es um konkrete Zugeständnisse,<br />

taten sich beide Seiten monatelang<br />

schwer. Zu Beginn der Verhandlungen<br />

verlangte U.S. Steel, dass fortan jeder Arbeiter<br />

10 % der Krankenkassenbeiträge zahlen<br />

sollte, etwa 180 USD pro Monat. Diese Forderung<br />

lehnte die Gewerkschaftsseite kategorisch<br />

ab. Die Hürde fiel, als die Gewerkschaft<br />

dem Einfrieren der Löhne und einer<br />

höheren Beteiligung an den Kosten für Me -<br />

dikamente und Arztbesuche zustimmte. Ein<br />

neu ausgehandelter Plan für die Gewinnbeteiligung<br />

der Belegschaft garantiert höhere<br />

Zahlungen, wenn das Unternehmen wieder<br />

Gewinne macht. In einem weiteren Punkt<br />

buchte die Arbeitnehmerseite einen Sieg, als<br />

U.S. Steel die Forderung fallen ließ, für neu<br />

eingestellte Arbeiter die Unternehmensbeiträge<br />

für Krankenkassenbeiträge und<br />

Pensionen zu verringern.<br />

Der jüngste Aktiensturz kam als Reaktion<br />

auf die im Januar veröffentlichten Verluste<br />

des vierten Quartals 2015, als das<br />

Unternehmen 999 Mill. USD Minus machte.<br />

Für das gesamte Jahr 2015 war gar ein Verlust<br />

von 1,5 Mrd. USD im Vergleich zu einem<br />

Gewinn von 102 Mill. USD für 2014 zu verzeichnen.<br />

Trotz der insgesamt schwachen<br />

Stahlnachfrage und niedriger Preise meldete<br />

die Nucor Corporation für das Jahr 2015 im<br />

Vergleich einen Gewinn von 357,7 Mill. USD.<br />

Nucor, ein reiner Minimill-Produzent und<br />

heute größter Stahlhersteller im Land, hatte<br />

an diesem für U.S. Steel schwarzen Tag trotz<br />

eines letzthin ebenfalls gefallenen Aktienwerts<br />

einen über elfmal höheren Marktwert<br />

als der integrierte und einstmals führende<br />

Konkurrent im Stahlsektor.<br />

Ebenso entmutigend wie die roten Zahlen<br />

bei U.S. Steel fiel die Vorschau von Unternehmenschef<br />

Mario Longhi auf das neue<br />

Jahr aus. »Wir begegnen enormem Gegenwind<br />

und Ungewissheit in vielen Sektoren,<br />

die wir beliefern«, erklärte Longhi und<br />

warnte vor der Möglichkeit, dass sich die<br />

Marktlage für alle Produkte des Unternehmens<br />

weiter verschlechtern könne. Im letzten<br />

Jahresquartal betrug die Kapazitätsnutzung<br />

der Flachstahlwerke nur 57 % und für<br />

das gesamte Jahr 2015 mit 60 % nur<br />

gering fügig mehr.<br />

Dass die Bilanzen nicht noch katastrophaler<br />

ausfielen, hatte zwei Gründe: Zum einen<br />

gab es im Zuge des mehrjährigen »Carnegie<br />

Way«-Programms, das die Effizienz drastisch<br />

erhöhen soll, Einsparungen in Höhe von 815<br />

Mill. USD. Zum anderen wurden in den letzten<br />

Monaten die Produktion in einer Reihe<br />

von Stahlwerken, Kokereien und Eisenerzgruben<br />

zurückgeschraubt, Betriebe vorübergehend<br />

oder dauerhaft stillgelegt und der<br />

Bau eines neuen Elektroofens in Alabama<br />

aufgeschoben. Tausende von Stahlarbeiter<br />

verloren bis auf weiteres ihre Jobs.<br />

U.S. Steel-Vertrag findet<br />

keine Nachahmer<br />

Die Hoffnung, dass der zwischen U.S. Steel<br />

und USW ausgehandelte Kompromiss in<br />

den Verhandlungen bei Allegheny Technologies<br />

Inc. (ATI) und ArcelorMittal als Blaupause<br />

dienen würde, erfüllte sich vorerst<br />

nicht. Allegheny Technologies, Hersteller<br />

von Spezialstählen, sperrte im August 2.200<br />

Arbeiter in zwölf Werken aus und verhandelte<br />

seitdem sporadisch mit Gewerkschaftsvertretern.<br />

Auch hier blieb der Hauptstreitpunkt<br />

die Unternehmensforderung, dass<br />

Arbeiter maßgeblich zu den Krankenversicherungskosten<br />

beitragen müssen, eine<br />

Forderung, die die Gewerkschaft ablehnt.<br />

Nachdem das Unternehmen Anfang August<br />

sein »letztes« Angebot vorlegte und USW<br />

nicht zustimmte, begann die Aussperrung.<br />

Nirgends im Stahlsektor ist die Stimmung<br />

bitterer als unter den ausgesperrten ATI-Arbeitern.<br />

Ende des vergangenen Jahres kündigte<br />

der »National Labor Relations Board«,<br />

eine Behörde der Bundesregierung, eine<br />

Untersuchung an, die feststellen soll, ob die<br />

Aussperrung dem einschlägigen Bundesgesetz<br />

zufolge illegal ist. Das führte nach den<br />

Feiertagen zur Wiederaufnahme der Tarifgespräche,<br />

allerdings nicht zu Anzeichen<br />

einer Einigung.<br />

Bei ArcelorMittal, wo der Tarifvertrag<br />

Anfang September 2015 auslief, arbeiten<br />

die 13.000 Beschäftigten weiter, obwohl<br />

auch hier die Fronten verhärtet sind. Das<br />

Unternehmen verlangt, dass die gewerkschaftlich<br />

organisierten Werke zu den glei-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Steel International K 9<br />

chen Bedingungen arbeiten wie die in den nicht organisierten Werken<br />

des Unternehmens. Hauptargument von ArcelorMittal ist, dass<br />

nur die beiden Werke mit nicht-organisierten Arbeitern profitabel<br />

sind.<br />

Trotz rückläufiger Stahlimporte weitere Strafzölle<br />

gefordert<br />

Seit Jahr und Tag sind sich so ziemlich alle Stahlunternehmen und<br />

die Stahlarbeitergewerkschaft einig, wenn es um Beschwerden<br />

gegen unfaire Importe geht. Aber während die Forderungen nach<br />

neuen Strafzöllen insbesondere in der jüngsten Krise noch lauter<br />

wurden, zeigten die Importdaten des letzten Jahres einen deutlichen<br />

Rückgang von Im portstahl: 2015 sanken Stahleinfuhren um insgesamt<br />

13 % auf 35,1 Mill. t gegenüber 40,2 Mill. t im Jahre 2014.<br />

Das war der größte Importrückgang in sieben Jahren. Grund für<br />

diese Entwicklung waren in erster Linie die in Kraft getretenen Strafzölle<br />

gegen subventionierte oder unter Preis eingeführte Produkte<br />

und die Erwartung, dass weitere Importe im nachhinein mit hohen<br />

Zöllen bestraft werden. Insbesondere betroffen waren Einfuhren aus<br />

China und Brasilien. Dazu kam, dass niedrige Inlandpreise Offerten<br />

aus dem Ausland weniger attraktiv machten.<br />

Inmitten der nicht gerade optimistischen Stimmung im Stahlsektor<br />

gab es für die 200 Stahlarbeiter in Amory im Bundesstaat Mississippi<br />

eine seltene Überraschung: Weil die Firma True Temper Sports ihr<br />

Werk in China schließt, wird die Produktion von Stahlrohren für die<br />

Herstellung von Golfschlägern im Amory-Betrieb ausgeweitet. Kurzfristig<br />

50 und eventuell 100 neue Arbeiter sollen angeheuert werden.<br />

Die Nachricht, dass die Produktion von China zurück in die<br />

Staaten gebracht wird, führte zu einem vorzeitig ausgehandelten<br />

neuen Tarifvertrag zwischen True Temper Sports und der USW. Demnach<br />

erhält jeder Arbeiter u. a. eine Bonuszahlung von 1.250 USD<br />

für die Ratifizierung des Vierjahres-Tarifvertrags. Allerdings werden<br />

Arbeiter, die wegen des Produktionstransfers von China neu eingestellt<br />

werden, zunächst niedrige Stundenlöhne erhalten mit der<br />

Erwartung, dass eventuell alle Beschäftigten die höhere Lohnstufe<br />

erreichen.<br />

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Stockholm. Der skandinavische Stahlerzeuger SSAB liefert 25.000 t hochfeste<br />

und metallbeschichtete Stähle für die Solarparks Noor II in Marokko<br />

und Kathu in Südafrika. Der spanische Konzern Cie Egana produziert aus<br />

diesen Stählen Stützarme für die Parabolspiegel. Die ersten Erzeugnisse hat<br />

SSAB bereits im Dezember 2015 auf die Reise geschickt, die letzte Charge<br />

ist für Oktober 2016 geplant.<br />

Mit der aus Zink und Aluminium komponierten Galfan-Beschichtung<br />

garantiert SSAB einen hohen Korrosionsschutz und eine lange Lebensdauer.<br />

Außerdem sind die Stähle sehr gut formbar und eignen sich für leichte Strukturen.<br />

Die Stütz arme der Parabolspiegel sind in den Solarparks extremen<br />

Wetterbedingungen ausgesetzt. CIE Egana formt die Stützarme mit der<br />

Stanztechnologie, die auch in der Automobilindustrie eingesetzt wird.<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


10 K Steel International<br />

EU-Markt kann Stahlimporte<br />

nicht absorbieren<br />

Stahlwerke fürchten um weitere Marktanteile<br />

Brüssel. Der EU-Stahlmarkt war auch im zweiten Halbjahr 2015 Ziel<br />

hoher Einfuhren aus Drittländern. Trotz eines leichten Wachstums konnte<br />

die europäische Nachfrage das Angebot nicht vollständig absorbieren,<br />

das Überangebot habe in Folge zu Lageraufstockungen geführt, meldete<br />

der europäische Stahlverband EUROFER. Für 2016 und 2017 rechnet der<br />

Verband mit weiterem leichten Wachstum.<br />

Der Stahleinsatz in der Europäischen<br />

Union wird im laufenden und im kommenden<br />

Jahr leicht steigen. Damit rechnet der<br />

europäische Stahlverband EUROFER. Für<br />

2016 und 2017 geht der Verband jeweils<br />

vom einem Plus von 1,5 % aus. Die europäischen<br />

Erzeuger kämpfen trotz dieser leicht<br />

positiven Aussichten mit großen Unsicherheiten<br />

– allen voran mit den Importen aus<br />

China. Wenn die chinesischen Stahlerzeuger<br />

auch weiterhin ihre überschüssigen Produktionen<br />

exportieren, werden die europäischen<br />

Mitbewerber nach Einschätzung des<br />

EUROFER-Generaldirektors Axel Eggert weitere<br />

Marktanteile in Europa und in ihren<br />

wichtigsten Exportmärkten verlieren.<br />

Auch in der zweiten Hälfte des Jahres<br />

2015 haben hohe Exporte aus Drittländern<br />

die europäischen Märkte erreicht – trotz<br />

einer relativ geringen Binnennachfrage und<br />

sehr niedriger Preise. Der anhaltende Kampf<br />

um die Absatzmärkte in Europa werde auch<br />

künftig große Unsicherheiten hervorrufen,<br />

heißt es im Marktausblick des Verbandes<br />

(Economic & Steel Market Outlook 2016-<br />

2017).<br />

Die wirtschaftlichen Aussichten in der EU<br />

bis 2017 beschreibt EUROFER als einigermaßen<br />

gut. So steige die Aktivität der stahleinsetzenden<br />

Industrien weiterhin langsam<br />

aber stetig an, Bau- und Maschinenbau<br />

dürften sich überproportional entwickeln.<br />

Die Grundlagen für wieder steigende Investitionen<br />

seien geschaffen. Sie könnten 2016<br />

und 2017 Treiber des Wachstums werden.<br />

Bei gleichbleibenden Ausgaben der privaten<br />

Haushalte und der öffentlichen Hand sowie<br />

nicht nachlassenden Exporten könnten die<br />

europäischen Länder wieder vermehrt aus<br />

eigener Kraft wachsen.<br />

Allerdings sieht der Stahlverband auch<br />

nicht zu unterschätzende Risiken für die<br />

weitere Entwicklung der Weltwirtschaft.<br />

Sollten sich die wichtigsten Schwellenländer<br />

schwächer entwickeln als erhofft, könnte<br />

dies schnell Nachteile für alle Nationen nach<br />

sich ziehen.<br />

Im dritten Quartal 2015 stieg die Stahlnachfrage<br />

in der EU laut EUROFER auf Jahressicht<br />

um 2,7 %. Der Löwenanteil des<br />

vergrößerten Volumens ist jedoch in den<br />

Lägern zu finden. Die Endnutzer hätten den<br />

Importzuwachs von 29 % nicht verarbeiten<br />

können. Der reale Stahleinsatz befinde sich<br />

auf Vorjahresniveau.<br />

»Die europäischen Stahlerzeuger leiden<br />

weiterhin unter dieser Entwicklung«, sagte<br />

Eggert. Steigende Importe und um 13 %<br />

gesunkene Exporte hätten den Absatz im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast<br />

4 % reduziert. Die Preise seien wegen des<br />

hohen Überangebots und des Konkurrenzkampfes<br />

gesunken. Unsicherheit beherrsche<br />

das Marktgeschehen.<br />

Vorläufige Zahlen für das Schlussquartal<br />

2015 bringen keine Erleichterung: Die Im -<br />

porte sind weiter gestiegen, die Exporte<br />

erneut abgerutscht. Die Stahlläger sind voll,<br />

da die Endverbraucher im vierten Quartal so<br />

wenig wie möglich Material ordern und erst<br />

einmal ihre eigenen Vorräte nutzen. Im Ge -<br />

samtjahr 2015 dürfte der Stahleinsatz inklusive<br />

Lagerbestände um 2,3 % gestiegen<br />

sein.<br />

K<br />

(sm 160303165)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Steel International K 11<br />

EUROMETAL startet ins neue Jahr<br />

Erstes Treffen mit neuem Präsidenten<br />

Düsseldorf. Im Januar trafen sich die Präsidenten des europäischen<br />

Verbands für Stahldistribution, Stahl-Service und Trading unter neuer<br />

Führung von Dr. Jens Lauber (CEO Tata Steel Distribution Mainland Europe).<br />

Die Branche der EUROMETAL-Mitglieder<br />

umfasst heute 6.000 Unternehmen, die<br />

jährlich rd. 77 Mill. t Stahlprodukte an über<br />

1 Mill. Kunden aus der Stahl-, Rohr- und<br />

Metallbranche liefern. In der EU sind etwa<br />

110.000 Menschen in diesem Sektor<br />

beschäftigt. Die EUROMETAL-Kernmitglieder<br />

setzten sich aus 19 nationalen Verbänden<br />

zusammen, die den Stahlhandel und die<br />

Service-Center vertreten. Der Verband steht<br />

für mehr als die Hälfte des Volumens, das an<br />

die europäischen Stahl einsetzenden Industrien<br />

geliefert wird. Etwa 90 % der Unternehmen<br />

sind typische kleine und mittelständische<br />

Unternehmen (KMU), wie Lauber<br />

unterstrich. Stärke und Kompetenz zeigt der<br />

Verband nicht nur durch seine geographische<br />

Reichweite, sondern vor allem auch<br />

durch seine Marktkenntnisse und Marktstudien,<br />

wie der erste Vizepräsident Robert Kay<br />

hervorhob. So hat sich EUROMETAL gerade<br />

auch in Mitteleuropa und Süd-Ost-Europa<br />

hervorgetan und seine Leistungen sowie die<br />

der Unternehmen sichtbar gemacht.<br />

Nach der Aufnahme weiterer Mitglieder<br />

aus Estland freut sich EUROMETAL nun auch<br />

über die Aufnahme der slovenischen KOVIN-<br />

TRADE, einer Unternehmensgruppe mit<br />

einem internationalen Netzwerk von Stahlhandels-<br />

und -trading-Unternehmen mit<br />

Töchtern bzw. Vertretungen in 13 europäischen<br />

Ländern.<br />

(sm 160303148) K<br />

Dies sind die EUROMETAL-<br />

Präsidenten (von li. nach re.)<br />

Norbert Thumfart, Georges Kirps<br />

(EUROMETAL-Direktor), Michel<br />

Julien-Vauzelle, Hein Vandeveire,<br />

Alexander Julius, Cesare Vigano,<br />

Robert Kay (1. Vizepräsident),<br />

Jens Lauber (Präsident),<br />

Oliver Ellermann, Johan Rosseel<br />

(es fehlen: Roberto Gonzalez,<br />

Roberto Lunardi, Mikael Nyquist)<br />

(Foto: EUROMETAL)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


12 K Steel International<br />

Schwache Binnennachfrage<br />

in Spanien und Portugal<br />

Stahlindustrie setzt auf Automobilbranche und Export<br />

Düsseldorf (mh). Immobilienblase, Finanzkrise, Eurokrise – in den<br />

vergangenen Jahren waren Spanien und Portugal von Minuswachstum und<br />

strukturellen Defiziten geprägt, entsprechend flach entwickelte sich die<br />

dortige Stahlkonjunktur. Gegenwärtig führt der Weg jedoch wieder leicht<br />

bergan – auf einer allerdings steinigen Strecke. Für beide Länder spielen<br />

Export und Automobilbau eine bedeutende Rolle.<br />

In Spaniens Stahlindustrie wird, dem<br />

schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zum<br />

Trotz, derzeit auch investiert. Acerinox und<br />

Arcelor Mittal, zwei der größten Produzenten<br />

des Landes, haben für ihre spanischen Standorte<br />

diverse Eweiterungs- und Modernisierungsprojekte<br />

angekündigt. So will Arcelor-<br />

Mittal am Standort Asturien, im baskischen<br />

Herzen der Stahlindustrie des Landes, etwa<br />

100 Mill. € in vestieren, um die eigene Position<br />

auf verschiedenen Schlüsselmärkten zu<br />

verbessern, darunter Weißblech, Schienen<br />

und Grob bleche. Allerdings hat der weltgrößte<br />

Stahlhersteller im Januar zugleich die<br />

Stilllegung seines Werks Sestao auf unbestimmte<br />

Zeit bekanntgegeben. Als Gründe<br />

wurden »herausfordernde Marktbedingungen«<br />

genannt. Chinaimporte, gefallene<br />

Stahlpreise und hohe Stromkosten machen<br />

auf dem spanischen Markt zu schaffen.<br />

Spaniens Stahlhersteller setzen<br />

auf Export<br />

Die spanische Stahlindustrie produziert im<br />

wesentlichen über die Elektrostahlroute, nur<br />

eine vergleichsweise kleine Menge Rohstahl<br />

wird in Hochöfen erschmolzen. Neben der<br />

Stahlindustrie selbst ist auch die Zulieferbranche<br />

der Stahlindustrie in Spanien be -<br />

deutsam.<br />

Ein Indiz, mit welchen Schwierigkeiten<br />

nicht nur die Wirtschaft des Landes insgesamt,<br />

sondern insbesondere die Stahlindustrie<br />

in den vergangenen Jahren zu kämpfen<br />

hatte, zeigt ein Blick auf die Rohstahlproduktion.<br />

Weit entfernt von den deutlich<br />

über 18 Mill. t Rohstahl, die von 2006 bis<br />

2009 pro Jahr produziert wurden, hat sich<br />

die Produktion nach einem zwischenzeitlichen<br />

Tief von 13,6 Mill. t (2012) derzeit auf<br />

einem Niveau knapp über 14 Mill. t (2014:<br />

14,2 Mill. t) eingependelt.<br />

Die Situation der Stahlhersteller des Landes<br />

hat sich jedoch nicht vereinfacht. Die<br />

Unternehmen, deren wichtigste Binnenmärkte<br />

die Baubranche und der Automobilbau<br />

sind, kämpfen mit einer schwachen<br />

heimischen Nachfrage – angesichts derer die<br />

Branche seit Jahren eine Internationalisierungsstrategie<br />

verfolgt. In dieser Situation<br />

sind Exporte »die einzig logische Lösung«,<br />

wie der spanische Verband Siderex konstatiert.<br />

Hauptabnehmer spanischer Stahlprodukte<br />

sind die umliegenden Länder, allen<br />

voran Frankreich, Deutschland, dann Algerien,<br />

Portugal und Italien.<br />

Der Blick auf die Wachstumsraten des<br />

Landes zeigt die jüngste Aufwärtstendenz<br />

nach Jahren des Niedergangs: Erstmals nach<br />

einer harten Durststrecke hat sich Spaniens<br />

Wirtschaft 2014 wieder leicht positiv entwickelt<br />

(+ 1,4 %), für 2015 werden 3,1 %,<br />

für 2016 noch 2,7 % Plus erwartet.<br />

Portugals Wirtschaft ebenfalls<br />

mit leichten Wachstum<br />

Wie in Spanien zeigt die wirtschaftliche Entwicklung<br />

in Portugal derzeit leicht nach<br />

oben. Nach Rezessionsjahren 2011 bis 2013<br />

wuchs das Bruttoinlandsprodukt 2014 erstmals<br />

wieder und legte um 0,9 % zu, für<br />

2015 wird das Wachstum auf 1,3 % ge -<br />

(Bild: ArcelorMittal)<br />

Stranggussanlage bei ArcelorMittal Asturias<br />

in Spanien<br />

schätzt und für 2016 auf 1,7 %. Das Land<br />

ringt jedoch mit dem zunehmenden internationalen<br />

Wettbewerb. Nachdem Portugal<br />

nach seinem Beitritt zur EU 1986 lange Zeit<br />

überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnet<br />

hatte, ist z. B. in den Jahren nach<br />

2000 ein Teil der auf billige Arbeitskraft bauenden<br />

Industrien wieder abgewandert.<br />

Portugals Wirtschaft ist zu einem überwältigenden<br />

Teil auf dem Dienstleistungssektor<br />

aufgebaut. Wärend die Sektoren Lo -<br />

gistik/Kommunikation und Agrarwirtschaft<br />

in den Re zessionsjahren noch Wachstumsraten<br />

vorzeigen konnten, geriet die Industrieproduktion<br />

mit deutlichen Negativraten<br />

stark unter Druck. Auch die ausländischen<br />

Direktinvestition in das Land (Hauptländer:<br />

Spanien, Frankreich, UK, Deutschland) sind<br />

in den letzen Jahren gesunken, von 11,1<br />

Mrd. USD im Jahr 2011 auf 3,4 Mrd. USD<br />

2013.<br />

Für den Export des Landes spielen – bei<br />

einer negativen Außenhandelsbilanz) – u. a.<br />

Kfz und Kfz-Teile eine bedeutende Rolle. Zu<br />

den wichtigsten Unternehmen der Stahlindustrie<br />

in Portugal gehören der Reroller<br />

Lusosider und das deutsche Unternehmen<br />

Böllinghaus, das sich auf nichtrostende<br />

Langstahlprodukte spezialsiert hat. K<br />

(sm 160303185)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


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14 K Steel International<br />

Polnische Stahlkocher stehen im<br />

Wettbewerb besser da<br />

Vorsichtiger Optimismus der Branche für 2016<br />

Warschau (Be). Im abgelaufenen Jahr haben die Stahlhersteller Polens<br />

ein Produktionsplus erzielt. Die Regierungen in Polen unterstützen<br />

die Stahlindustrie stärker als manch andere. Für 2016 zeigen sich die<br />

Unternehmen vorsichtig optimistisch.<br />

Polen, das größte östliche EU-Land, ist<br />

im vergangenen Jahr mit seiner Stahlbranche<br />

aufgefallen. Die heimischen Produzenten<br />

haben aktuellen Zahlen der Weltstahlorganisation<br />

worldsteel zufolge ihre Volumina<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf<br />

9,2 Mill. t erhöht. Weltweit ging die Stahlproduktion<br />

um 2,8 % auf 1,6 Mill. t zurück,<br />

ebenso verringerte sich die Herstellung in<br />

der EU um 1,8 % auf 166,2 Mill. t. »Die<br />

Nachfrage nach Stahl ist insbesondere durch<br />

Aufträge aus der Automobil- und der Weißwarenindustrie<br />

entstanden«, freut sich Stefan<br />

Dzienniak, Vorsitzender der polnischen<br />

Kammer für die Hüttenindustrie »Hutnicza<br />

<br />

»Aber auch die Bauunternehmen, die<br />

Maschinenbaubranche sowie die Auftraggeber<br />

aus dem Energiesektor haben verstärkt<br />

bestellt«, sagte der Kammerchef.<br />

Das polnische Hüttenwesen, das mit rd.<br />

23.000 Mitarbeitern zu den Flaggschiffen<br />

der einheimischen Industrie gehört, konnte<br />

sich auch deswegen besser entwickeln, weil<br />

sich die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

verbessert haben. Wie die Kammer berichtet,<br />

hat sich dadurch die Konkurrenzfähigkeit<br />

der Branche erhöht. Im Frühjahr 2015<br />

hat die frühere liberalkonservative Regierung<br />

ein Gesetz auf den Weg gebracht, das<br />

insbesondere die Region Schlesien fördern<br />

soll. Hier befindet sich ein Großteil der polnischen<br />

Stahlindustrie.<br />

Dieser Förderplan namens »Programm für<br />

Schlesien« befreit die schlesischen Stahlproduzenten,<br />

die besonders viel Strom benötigen,<br />

von der Verpflichtung der EU, die grüne<br />

Energie im Land zu unterstützen. Brüssel<br />

hat energieintensive Unternehmen dazu<br />

»<br />

Wir gehen davon aus, dass im<br />

laufenden Jahr der Trend<br />

bei Produktion und Nachfrage<br />

beibehalten wird.<br />

Stefan Dzienniak, Vorsitzender der polnischen<br />

Kammer für die Hüttenindustrie »Hutnicza<br />

<br />

verpflichtet, Sonderzertifakte zu erwerben.<br />

Diese Kosten übernimmt nun mit Hilfe dieses<br />

Programms die polnische Regierung. Sie<br />

liegen bei insgesamt 450 Mill. Zloty oder<br />

etwa 100 Mill. €.<br />

Doch das ist noch nicht alles: Die Hersteller<br />

werden seit Jahresanfang 2016 zusätzlich<br />

teilweise weniger Verbrauchssteuer auf<br />

den Strom bezahlen, die sie für ihre Produktion<br />

benötigen. Diese Erleichterungen hat<br />

der polnische Staat eingeführt, um seine<br />

Stahlbranche zu unterstützen, die zu einer<br />

wichtigen Schlüsselindustrie im Land zählt.<br />

Daran hat auch der Regierungswechsel,<br />

den es im vergangenen Herbst gegeben hat,<br />

nichts geändert. Die nationalkonservative<br />

Führungsriege der Partei für Recht und Ge -<br />

<br />

geordnet, ohne dass sich dieser Umbau<br />

jedoch wesentlich auf die Politik ausgewirkt<br />

hätte. Alle polnischen Regierungen sind<br />

grundsätzlich daran interessiert, ihre einheimische<br />

Industrie zu unterstützen.<br />

Darüber hinaus haben polnische Marktexperten<br />

auf dem Klimagipfel in Paris, der<br />

ebenfalls im Herbst des vergangenen Jahres<br />

in Paris über die Bühne ging, ein Umdenken<br />

in den Köpfen der führenden Politiker ausgemacht.<br />

Die Kosten, die mit dem Klimaschutz<br />

verbunden sind, stellen gerade für<br />

die polnischen Hüttenindustrie eine gewichtige<br />

Herausforderung dar. »Der politische<br />

Kompromiss, den man getroffen hat, deutet<br />

darauf hin, dass sich die Lage in den kommenden<br />

Jahren kaum verbessert«, analysiert<br />

die polnische Fachzeitschrift für die Industrie<br />

»Nowy Przemysl«.<br />

»Es hat sich dort gezeigt, dass die europäischen<br />

Vorgaben zu hoch angesetzt sind«,<br />

schreibt das Blatt, das in Polen in der Branche<br />

eine marktbeherrschende Stellung hat.<br />

»Weltweit hat man jedenfalls verstanden,<br />

dass der Umweltschutz zwar notwendig ist,<br />

dass er aber nicht allzu stark die Industrie<br />

belasten darf«, stellen die Fachleute fest.<br />

»Wir gehen davon aus, dass im laufenden<br />

Jahr der positive Trend beim Wachstum der<br />

Produktion und der Nachfrage beibehalten<br />

wird«, warf auch der polnische Kammervorsitzende<br />

Stefan Dzienniak einen vorsichtig<br />

optimistischen Blick nach vorne. Aus seiner<br />

Sicht dürfte 2016 für die Händler ein Jahr<br />

der Stabilisierung und der langsamen Erholung<br />

werden, was in den ersten Monaten<br />

des laufenden Jahres allerdings zunächst<br />

weniger zu sehen sein werde.<br />

»Auch wir rechnen mit einem Anstieg der<br />

Nachfrage nach Stahl, da viele Investitionen<br />

in Polen gestartet werden, die mit Hilfe von<br />

EU-Mitteln finanziert werden«, glauben<br />

ebenso die Fachleute von »Nowy Przemysl«.<br />

Grundsätzlich sei der polnische Markt ein<br />

<br />

Wettbewerb groß sei. K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Steel International K 15<br />

EU-Kommission untersucht Beihilfen für Ilva<br />

Brüssel. Die Europäische Kommission überprüft staatliche Unterstützung für das Stahlwerk Ilva.<br />

Möglicherweise entsprechen die Zahlungen<br />

des italienischen Staats an das Stahlwerk<br />

Ilva nicht den Beihilfevorschriften der Union<br />

und benachteiligen Wettbewerber. Im Fokus<br />

der Ermittlungen, die die EU-Kommission im<br />

Januar eingeleitet hat, stehen Subventionen<br />

von rd. 2 Mrd. €, die vor allem aus staatlichen<br />

Darlehensgarantien und extra für Ilva<br />

geschaffenen Gesetzen sowie dem Beilegen<br />

eines langjährigen Rechtsstreits resultieren.<br />

Die Kommission hat das Verfahren aufgrund<br />

diverser Beschwerden von Mitbewerbern<br />

eingeleitet und prüft nun, ob Ilva einen<br />

ungerechtfertigten Vorteil erlangt hat. Das<br />

Stahlwerk in Tarent ist das größte in der<br />

Europäischen Union. Die Kommission be -<br />

fürchtet, dass die öffentlichen Mittel nicht<br />

zur Modernisierung des Stahlwerks hätten<br />

verwendet werden dürfen.<br />

Die Beihilfevorschriften der Europäischen<br />

Kommission sind vor dem Hintergrund der<br />

immensen Überkapazitäten der Stahlindustrie<br />

sehr streng. Sie lassen lediglich die Förderung<br />

der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit<br />

und der Effizienz von Stahlerzeugern<br />

zu. Ausgeschlossen ist die Unterstützung<br />

von Unternehmen, sie sich in finanziellen<br />

Schwierigkeiten befinden.<br />

Es sei wichtig, weltweit die langfristige<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu verbessern,<br />

sagte die für Wettbewerbspolitik<br />

zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager<br />

während der Eröffnung des Prüfverfahrens<br />

Ende Januar 2016. Aus diesem<br />

Grund dürften die Mitgliedsstaaten beispielsweise<br />

nur Forschung fördern oder<br />

Stahlunternehmen von einem Teil der Energiekosten<br />

entlasten.<br />

Die Kommissarin erinnerte an den Wunsch<br />

aller Mitgliedstaaten, energisch gegen Verzerrungen<br />

im internationalen Handel vorzugehen.<br />

Dieser sei die Grundlage für die<br />

strengen Regeln zum Verbot staatlicher Beihilfen<br />

für die Rettung und die Umstrukturierung<br />

von Stahlunternehmen in Schwierigkeiten.<br />

Die EU verhindere so einen schädlichen<br />

Subventionswettlauf zwischen den EU-Mitgliedstaaten<br />

und ermögliche, dass unkontrollierte<br />

staatliche Beihilfen in einem Mitgliedstaat<br />

nicht Tausende von Arbeitsplätzen<br />

in der EU gefährdeten. Die EU-Kommission<br />

hat aber auch beschlossen, dass Italien trotz<br />

der Überprüfung der bereits geleisteten Beihilfen<br />

umgehend mit der dringend notwendigen<br />

Sanierung des kontaminierten Standortes<br />

in Tarent beginnen kann.<br />

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16 K Steel International<br />

Weniger Rohstahl für die Welt<br />

Brüssel. Nach fünf Jahren kontinuierlichen Anstiegs fiel die weltweite Rohstahlerzeugung 2015 um 2,8 %.<br />

In allen Regionen der Welt, mit Ausnahme von Ozeanien, fuhren<br />

Stahlerzeuger im vergangenen Jahr die Auslastung ihrer Kapazitäten<br />

zurück. Nach Berechnungen des Weltstahlverbands worldsteel<br />

sank die Rohstahlerzeugung im Vergleich zu 2014 um 2,8 %<br />

auf knapp 1,623 Mrd. t. Erklärungen lieferte der Dachverband, der<br />

die Daten von Stahlunternehmen aus 66 Ländern auswertete,<br />

zunächst nicht.<br />

In Asien fiel die Erzeugung um 2,3 % auf 1,114 Mrd. t. Dasselbe<br />

Minus zeigt China mit 803,8 Mill. t. Gleichwohl erhöhte sich der<br />

Anteil des Landes an der weltweiten Erzeugung von 49,3 % im Jahr<br />

2014 auf nun 49,5 %. Japans Stahlerzeuger reduzierten das Volumen<br />

um 5 % auf 105,2 Mill. t. In Südkorea wurden 69,7 Mill. t oder<br />

Rohstahlproduktion: Wachstumstrend<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

in %<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

H<br />

B<br />

J<br />

J<br />

B<br />

H H<br />

B<br />

H<br />

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B<br />

J<br />

H<br />

H<br />

B<br />

B<br />

J J BH<br />

J<br />

BH<br />

J<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

B Welt J Rest der Welt H China<br />

Quelle: worldsteel<br />

2,6 % weniger produziert. Indes erhöhten die Stahlunternehmen<br />

Indiens die Rohstahlmenge um 2,6 % auf 89,6 Mill. t.<br />

Von den europäischen Stahlerzeugern kam mit 166,2 Mill. t<br />

1,8 % weniger Rohstahl auf den Markt. In Deutschland lag das<br />

Minus bei 0,6 %. Hier verließen nur noch 42,7 Mill. t Rohstahl die<br />

Anlagen. Den größten Rückgang in dieser Region lieferten die Franzosen<br />

mit 7,2 % auf 15 Mill. t. Italien folgte mit einem Minus von<br />

7,1 % auf 22 Mill. t. Die Spanier steigerten die Erzeugung indes um<br />

4,4 % auf 14,9 Mill. t.<br />

Überproportional hohe Einbußen verzeichneten die nordamerikanischen<br />

Stahlunternehmen. Sie produzierten nur noch 110,7 Mill. t<br />

Rohstahl beziehungsweise 8,6 % weniger als 2014. In den USA lag<br />

der Rückgang sogar bei 10,6 % und die Produktion bei 78,9 Mill. t.<br />

In der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten sank die Stahlerzeugung<br />

um 4,3 % auf 101,5 Mill. t. Russlands Erzeuger lieferten mit<br />

71,1 Mill. t dabei 0,5 % weniger Rohstahl, ihre Mitbewerber aus<br />

der Ukraine 15,6 % weniger (22,9 Mill. t). Beide Länder haben die<br />

Daten für Dezember 2015 noch nicht bestätigt. Es könnten sich<br />

kleine Änderungen ergeben.<br />

Südamerikas Stahlunternehmen erzeugten insgesamt 43,9 Mill. t<br />

Rohstahl. Das sind 2,5 % weniger als im Vorjahr. In Brasilien fiel ein<br />

Minus von 1,9 % auf 33,2 Mill. t an.<br />

Im Dezember 2015 lieferten die internationalen Stahlerzeuger<br />

126,7 Mill. t Rohstahl. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

betrug 5,7 %. Die Kapazitätsauslastung zeigte 64,6 % – das<br />

waren 4,9 Prozentpunkte weniger als im Dezember 2014. Im<br />

Gesamtjahr 2015 lasteten die Stahlerzeuger ihre Anlagen nur zu<br />

69,7 % aus. Im Vorjahr waren es noch 73,4 %.<br />

Die Volksrepublik China erzeugt weiterhin mit großem Abstand<br />

den meisten Rohstahl in der Welt. Es folgen Japan, Indien, die USA,<br />

Russland, Südkorea, Deutschland und Brasilien.<br />

www.worldsteel.org<br />

K<br />

/<br />

(sm 160303169)<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Januar 2016<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im Januar 2016 um 2 % auf<br />

3,6 Mill. t und damit das dritte Mal in Folge im<br />

Jahresvergleich zurückgegangen. Die nun endgültig<br />

für den Dezember vorliegenden Zahlen<br />

bestätigen den starken Produktionsrückgang<br />

zum Jahresende. Vor allem die Herstellung bei<br />

den flachgewalzten Erzeugnissen ging mit<br />

einer zweistelligen Rate zurück. Die Perspektiven<br />

bleiben angesichts der schwierigen Auftragslage<br />

weiterhin gedrückt.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum) K<br />

L STEEL TICKER<br />

STAHLKONJUNKTUR ZUM<br />

JAHRESBEGINN 2016<br />

Düsseldorf. Die Auftragslage in der Stahlindustrie<br />

in Deutschland hat sich im vierten Quartal<br />

2015 deutlich verschlechtert, wie die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl meldete. Die Bestellungen sanken<br />

um 6 % gegenüber dem Vorjahresquartal, der<br />

Auftragsbestand sogar um 13 % auf 7,2 Mill. t.<br />

Vor allem die Auslandsnachfrage erlitt einen<br />

Rückschlag: So gingen die Aufträge aus der EU<br />

um 10 % und aus dem Nicht-EU-Ausland sogar<br />

um mehr als 30 % zurück. Dagegen konnten die<br />

Inlandsbestellungen, zum ersten Mal seit fünf<br />

Quartalen, leicht zulegen.<br />

Die jüngsten Daten spiegeln die schwierige<br />

weltweite Stahlkonjunktur wider, hieß es. Massive<br />

Bremswirkungen gehen insbesondere von dem<br />

hohen Importdruck aus China aus. Diese wurden<br />

zum Jahresende verstärkt, da in erheblichem Um -<br />

fang Lagerbestände im Distributionssektor abgebaut<br />

wurden. Die Stahlindustrie in Deutschland<br />

startete daher mit einer ungünstigen Auftragslage<br />

in das neue Jahr. Das erste Quartal 2016 dürfte<br />

erwartungsgemäß schwierig ausfallen.<br />

MUSS WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303203)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Steel International K 17<br />

Severstal versus Gerdau<br />

Ratingagentur Moody‘s vergleicht Stahlerzeuger<br />

London (kibi). Die US-amerikanische Ratingagentur Moody‘s Investors<br />

Service hat die beiden integrierten Stahlerzeuger PAO Severstal und Gerdau<br />

verglichen – und kommt zu dem Schluss, dass der russische Stahl- und<br />

Bergbaukonzern finanziell besser aufgestellt ist als sein brasilianischer<br />

Mitbewerber. Die bessere Gesamtbewertung erhält dennoch Gerdau.<br />

Grund für die unterschiedliche Bewertung<br />

ist, dass der brasilianische Heimatmarkt<br />

Gerdau ein risikoärmeres operatives<br />

Umfeld bietet, als Russland dies für Severstal<br />

kann. In Russland befürchtet Moody‘s eine<br />

größere Störanfälligkeit von außen.<br />

Obwohl das günstigere operative Umfeld<br />

und die geringeren Risiken das höhere<br />

Rating von Gerdau rechtfertigen, kämpft<br />

der brasilianische Stahlerzeuger auf dem<br />

Inlandsmarkt mit harten Kapitalmarktbedingungen.<br />

Moody‘s erwartet in Brasilien eine<br />

ähnlich schwache wirtschaftliche Entwicklung<br />

wie in Russland und prognostiziert für<br />

2015 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes<br />

von 3 % und weiteren 2 % im<br />

laufenden Jahr. Für Russland wird 2015 ein<br />

Minus von 4 % beziehungsweise 1 % (2016)<br />

angenommen.<br />

Platzhirsche ähneln sich<br />

Nach Einschätzung der Ratingagentur weisen<br />

die beiden Schwellenländer Russland<br />

und Brasilien ungefähr die gleichen Eigenschaften<br />

auf. Beide Stahlerzeuger sind in<br />

ihren Heimatmärkten sehr gut aufgestellt.<br />

Sie haben dort die meisten Kosten und<br />

generieren das Gros ihrer Gewinne. Gerdau<br />

ist der größte Langprodukteerzeuger des<br />

Landes und einer der führenden Anbieter in<br />

Amerika. Außerdem zählen die Brasilianer<br />

weltweit zu den größten Lieferanten von<br />

speziellen Langstählen. Severstal ist indes<br />

einer der wichtigsten Flachstahlanbieter in<br />

der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.<br />

Auch in den wichtigsten Exportmärkten<br />

haben beide Erzeuger wichtige Rollen inne.<br />

Eine weitere Gemeinsamkeit ist der hohe<br />

Grad der vertikalen Integration – wenngleich<br />

Severstal bei der Rohstoffversorgung<br />

weniger von anderen abhängig ist als Gerdau.<br />

Das russische Unternehmen erzeugt<br />

97 % des benötigten Eisenerzes und 110 %<br />

der Kokskohle. Gerdau bezieht das Eisenerz<br />

vollständig aus eigenen Quellen, aber nur<br />

30 % der Kokskohle von einer Tochter aus<br />

Kolumbien. Vor allem in den USA ist das<br />

brasilianische Unternehmen kaum abhängig<br />

von volatilen Schrottpreisen. Es kann für den<br />

Betrieb der Minimills auf viele Schrottlieferanten<br />

zurückgreifen.<br />

Die integrierten Stahlerzeuger unterscheiden<br />

sich aber auch in einigen Bereichen.<br />

Gerdau erzeugt mehr Stähle als Severstal<br />

und erzielt auch höhere Einnahmen. Außerdem<br />

ist das Geschäftsmodell breiter. Gerdau<br />

hat Werke in 14 Ländern in Amerika, Europa<br />

und Asien während Severstal vor allem in<br />

Russland und nur zu einem kleinen Teil in<br />

Europa tätig ist.<br />

Der russische Stahlerzeuger punktet aber<br />

mit finanziellen Kennziffern. Der Verkauf<br />

der nordamerikanischen Werke, Sparkonzepte<br />

und die signifikante Abwertung des<br />

Rubel gegenüber dem US-Dollar führen zu<br />

einer höheren Profitabilität als bei Gerdau.<br />

Severstal hatte am 30. September 2015<br />

einen Verschuldungsfaktor von 1,1. Bei Gerdau<br />

sieht es mit 5,0 wesentlich schlechter<br />

aus, vor allem aufgrund der schwächelnden<br />

brasilianischen Währung Real. Zudem brilliert<br />

Severstal mit einer bereinigten EBIT-<br />

Marge von 27,4 % auf und toppt Gerdaus<br />

7,4 % um mehr als das Dreifache. K<br />

(sm 160302966)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


18 K Steel International<br />

Volksregierung beharrt auf ihren Vorgaben<br />

Chinas Stahlerzeuger sollen endlich mehr Schrotte einsetzen<br />

Qingdao (kibi). Der lang gehegte Wunsch der chinesischen Regierung<br />

nach mehr Unabhängigkeit setzt auch die heimische Stahlindustrie unter<br />

Druck. Sie soll bei der Stahlerzeugung mehr Schrott anstelle von Roheisen<br />

einsetzen.<br />

Die Abkühlung der chinesischen Konjunktur<br />

wirkt sich negativ auf die heimische<br />

Stahlerzeugung aus. Sie wächst so wenig<br />

wie seit vielen Jahren nicht mehr. Für die<br />

Recyclingindustrie des Landes birgt die Ab -<br />

kühlung aber die Hoffnung auf eine nachhaltige<br />

Belebung des Geschäftes. Schließlich<br />

strebt die Zentralregierung nach größerer<br />

Unabhängigkeit und fordert alle Unternehmen<br />

auf, Rohstoffe nicht länger zu vergeuden<br />

und wiederverwertbare Materialien<br />

verstärkt einzusetzen.<br />

Präsident Xi Jinping will, dass die chinesische<br />

Wirtschaft in absehbarer Zeit nicht<br />

mehr auf Rohstofflieferungen anderer Länder<br />

angewiesen ist. Alle Branchen – von der<br />

Landwirtschaft bis zur Stahlerzeugung –<br />

müssen sich seinem Diktat beugen. Aktuell<br />

setzen die chinesischen Stahlerzeuger aber<br />

noch äußerst wenig Schrott ein und greifen<br />

lieber auf billiges Roheisen zurück. Dieser<br />

Trend dürfte sich noch geraume Zeit fortsetzen,<br />

da die Unternehmen keine finanziellen<br />

Vorteile vom vermehrten Schrotteinsatz<br />

haben.<br />

Nach vielen Jahren ungestümen Wachstums<br />

entwickelt sich die Stahlindustrie Chi -<br />

nas nun etwas weniger rasant weiter. Die<br />

Rücknahme des Tempos erfolgt aber in so<br />

kleinen Schritten, dass der Verfall der Preise,<br />

den die hohen Überkapazitäten verursacht<br />

hatten, noch nicht gestoppt ist. Immer mehr<br />

Stahlerzeuger verzeichnen hohe Gewinneinbußen.<br />

Andere sind bereits in die roten Zahlen<br />

gerutscht.<br />

Eisenerz ist günstiger<br />

als Metallschrott<br />

Auch die Preise für Metallschrotte sinken in<br />

China. Zum einen, weil der Bedarf zurückgeht,<br />

zum anderen, weil immer mehr<br />

Schrott auftaucht – als Resultat der angeordneten<br />

Sammelleidenschaft im Inland. Die<br />

Stahlschrottimporte gingen indes zurück.<br />

Nach Angaben des Verbandes chinesischer<br />

Schrottverwender fiel der Schrotteinsatz<br />

im Jahr 2014 auf 10,7 % nach 22,7 %<br />

im Jahr 2000. Dementsprechend sank der<br />

Anteil des in elektrischen Lichtbogenöfen<br />

erzeugten Stahls von 11,7 % im Jahr 2005<br />

auf 7 % im Jahr 2013. Der Grund liegt auf<br />

der Hand: Im Vergleich zum Eisenerz blieben<br />

die Schrottpreise relativ hoch. Dies lag an<br />

den äußerst günstigen Eisenerzimporten aus<br />

Australien, der steigenden Eisenerzerzeugung<br />

im eigenen Land sowie hohen Zöllen<br />

auf Schrotte. So wundert es nicht, dass<br />

Chinas Importanteil am weltweit handelbaren<br />

Eisenerz von 20 % im Jahr 2005 auf<br />

43 % im Jahr 2014 stieg. Im Gegenzug fielen<br />

die Schrottimporte von 11 % auf 4,7 %.<br />

Für die Regierung ist dies ein unhaltbarer<br />

Zustand. Sie plant, dass China bis zum Jahr<br />

2030 rd. 30 Mrd. t Schrott angehäuft hat<br />

und die Abhängigkeit von Eisenerzeinfuhren<br />

extrem reduziert. Im Jahr 2020 sollen die<br />

großen Stahlerzeuger des Landes mindestens<br />

20 % Schrott einsetzen, fünf Jahre später<br />

bereits 25 %. Dies gelingt nach Einschätzung<br />

von Branchenexperten aber nur unter<br />

der Voraussetzung, dass China weiterhin<br />

pro Jahr rd. 800 Mill. t Stahl erzeugt und<br />

auch weiterhin Schrott einführt – trotz der<br />

steigenden Ausbeute im eigenen Land.<br />

Recyclingindustrie muss<br />

höheren Beitrag leisten<br />

Um den Schrotteinsatz zu steigern, bedarf<br />

es weiterer Voraussetzungen. So fordert der<br />

chinesische Metallschrottverband beispielsweise,<br />

dass das Recyclieren von Fahrzeugen<br />

ausgebaut wird. Zwar gibt es bereits viele<br />

Recyclingbetriebe in China, gemessen an<br />

der Zahl der gekauften Neuwagen reicht<br />

dies aber nicht aus. Rd. 50 % aller aus dem<br />

Verkehr gezogenen Fahrzeuge werden nach<br />

Angaben des Fahrzeugrecyclingverbandes<br />

nicht in offiziellen Betrieben zerlegt. Ihre<br />

Rohstoffe tauchen aber auf illegalen Wegen<br />

wieder auf dem Markt auf. Hierfür gibt es<br />

drei Gründe. Erstens wirken sich die geringen<br />

Stahlschrottpreise lähmend auf das<br />

Wiederverwerten von Fahrzeugen aus,<br />

zweitens werden in China kaum gebrauchte<br />

Kfz-Teile nachgefragt und fallen als Einnahmequelle<br />

für die Recyclierer aus und drittens<br />

unterliegt die Industrie einer Mehrwertsteuer<br />

von 17 %. Das ist weitaus mehr als in<br />

vielen anderen Ländern.<br />

Außerdem fürchten die Metallrecyclierer<br />

des Landes die Konkurrenz von kleinen und<br />

mittleren Stahlerzeugern, die lokalen Behörden<br />

oder privaten Unternehmern gehören.<br />

Diese vom Verband als Schurken bezeichneten<br />

Erzeuger umgehen die Mehrwertsteuervorschriften<br />

und kaufen Schrott zu geringeren<br />

Preisen. Außerdem kümmern sie sich<br />

nicht um die Einhaltung von Umweltschutzvorschriften.<br />

Für die offiziellen Recyclingbetriebe<br />

bleibt nur wenig Schrott übrig, der<br />

dann teuer bezahlt werden muss.<br />

Dieser Konflikt ist nicht neu. Bereits seit<br />

vielen Jahren beklagen die großen Stahlerzeuger<br />

die unfairen Handelspraktiken ihrer<br />

kleinen Mitbewerber. Seit eben diesen Jahren<br />

will die Regierung den Missstand beseitigen,<br />

hat es aber bis heute nicht geschafft.<br />

Weder der Verband der Stahl- und Eisenindustrie<br />

noch die Recyclierer glauben an eine<br />

baldige Veränderung.<br />

K<br />

kibi(Jp)/mh/SE/ (sm 160102702)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Steel International K 19<br />

Schlankheitskur für Chinas Stahlwerke<br />

Peking. Die Abkehr von der Hochofentechnologie würde nicht nur Chinas Stahlindustrie,<br />

sondern auch die Umwelt beflügeln.<br />

Chinas Stahlindustrie muss revolutioniert<br />

werden. Jedenfalls in den Augen einiger<br />

Branchenkenner. Sie empfehlen einen<br />

technischen Wandel: Weg von der Hochofentechnologie<br />

und hin zu den Elektrostahlwerken,<br />

so heißt es in einem Artikel von<br />

BloombergView.<br />

Natürlich wäre dies ein Schock. Vor allem<br />

für die vielen Arbeiter, die entlassen werden<br />

müssten. Allerdings würde die Industrie als<br />

Ganzes gesunden und viele andere Beschäftigte<br />

über Jahre hinweg ernähren. Auch die<br />

Umwelt würde entlastet, da die Hochöfen<br />

wesentlich mehr Energie benötigen als die<br />

Elektrostahlwerke. Noch erzeugen die Chinesen<br />

mehr als 90 % des Stahls in Hochöfen.<br />

Gegenwärtig leidet die größte Stahl erzeuge<br />

Nation der Welt an allen Ecken und<br />

Enden. Bereits im Jahr 2014 produzierten<br />

die Unternehmen im Reich der Mitte<br />

822 Mill. t Stahl und generierten Verluste.<br />

Abgesehen von diesem wirtschaftlichen<br />

Fiasko ziehen die Chinesen durch stetig steigende<br />

Billigexporte auch noch den Zorn<br />

aller anderen Staaten auf sich.<br />

Eine Blaupause für den industriellen Wandel<br />

liefern die USA. Sie haben seit den<br />

1980er-Jahren auf die kostengünstigeren<br />

Mini-Mills umgestellt und erzeugen bereits<br />

mehr als 60 % ihres Stahls aus Schrott.<br />

Weltweit liegt der Anteil des in Elektrostahlwerken<br />

erzeugten Stahls aktuell bei fast<br />

40 %. Große Vorteile der Mini-Mills sind<br />

individuelle Kapazitätsanpassungen sowie<br />

das einfache An- und Abschalten.<br />

Dabei sollte die Wiederverwertung dieser<br />

Stahlschrotte eines der wichtigsten Themen<br />

der chinesischen Regierung sein. Einige<br />

Experten glauben, dass im Jahr 2020 bereits<br />

20 % des chinesischen Stahls aus Elektrostahlwerken<br />

stammen könnte. Dies würde<br />

den CO 2<br />

-Ausstoß pro Jahr um viele hundert<br />

Mill. t reduzieren.<br />

Aktuell bevorzugt China allerdings die<br />

Hochofenproduzenten und Eisenerzminenbetreiber<br />

durch hohe Subventionen. Elektrostahlerzeuger<br />

haben das Einsehen, da beispielsweise<br />

der Import von Stahlschrott für<br />

fast alle Interessenten mit hohen Steuern<br />

belegt ist.<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


20 K Steel International<br />

thyssenkrupp baut Werk für Lenksysteme in Mexiko<br />

Essen. Der Industrie- und Technologiekonzern thyssenkrupp investiert weiter in sein Automobilzuliefergeschäft<br />

in Nordamerika und baut in Puebla, Mexiko, ein Werk für Lenksysteme.<br />

Das Unternehmen investiert dafür in<br />

den kommenden Monaten rd. 70 Mill. €.<br />

Mit der Erschließung des insgesamt rd.<br />

135.000 m² großen Geländes im Nordwesten<br />

der Stadt wird in Kürze begonnen. Die<br />

Fertigstellung ist im Frühjahr 2017 geplant.<br />

In dem neuen Werk sollen jährlich rd.1,4<br />

Mill. elektrisch unterstützte Lenksysteme<br />

hergestellt werden. Die Serienbelieferung an<br />

deutsche und amerikanische Automobilhersteller<br />

ist ab 2018 vorgesehen. Durch das<br />

neue Werk entstehen in den kommenden<br />

Jahren rd. 400 neue Arbeitsplätze. »Allein<br />

im vergangenen Jahr haben wir im Geschäftsbereich<br />

für elektrisch unterstützte<br />

Lenksysteme Aufträge mit einem Gesamtumsatz<br />

von über 6 Mrd. € gewinnen können.<br />

Ein ganz wesentlicher Teil davon geht<br />

an unsere Kunden im nordamerikanischen<br />

Automobilmarkt. Deshalb bauen wir unsere<br />

Produktionskapazitäten dort weiter aus, um<br />

die zukünftigen großen Modellplattformen<br />

unserer Kunden vor Ort bedienen zu können«,<br />

erläutert Dr. Karsten Kroos, CEO der<br />

Business Area Components Technology bei<br />

thyssenkrupp. Insgesamt sind die Auftragsbücher<br />

im automobilen Komponentenzuliefergeschäft<br />

des Konzerns gut gefüllt. So<br />

sind bereits 60 % des für das Jahr 2020<br />

geplanten Umsatzes durch gebuchte Kundenaufträge<br />

gesichert. Ausgehend von diesen<br />

Aufträgen plant thyssenkrupp bis 2020<br />

Investitionen von rd. 500 Mill. € in das Komponentengeschäft<br />

in Nordamerika. Rund die<br />

Hälfte davon ist für profitables Wachstum in<br />

Mexiko vorgesehen. Bereits im vergangenen<br />

Jahr hatte das Unternehmen in Puebla ein<br />

Werk für Lenkungskomponenten sowie<br />

einen neuen Montagestandort für Achssysteme<br />

in Betrieb genommen. Ein weiteres<br />

großes Achsmontagewerk entsteht derzeit<br />

auch im 70 km entfernten San Jose Chiapa.<br />

Es soll noch in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen.<br />

Darüber hinaus hat zu Anfang<br />

dieses Jahres der Bau eines Werks für<br />

Motorkomponenten am Standort San<br />

Miguel de Allende im mexikanischen Bundesstaat<br />

Guanajuato begonnen.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte die<br />

Komponentensparte von thyssenkrupp<br />

ihren Umsatz in Nordamerika im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 17 % steigern auf insgesamt<br />

rd. 1,9 Mrd. €. Für den Konzern insgesamt<br />

ist die NAFTA- Region mit rd. 23 % des<br />

Gesamtumsatzes der wichtigste Absatzmarkt<br />

außerhalb Deutschlands. Beim weltweiten<br />

Wachstum der Komponentensparte<br />

fokussiert thyssenkrupp zunehmend auf<br />

Hightech-Systeme, die innerhalb des globalen<br />

Produktionsnetzwerks in allen Märkten<br />

unter denselben Produktions- und Qualitätsstandards<br />

hergestellt werden und die Bedarfe<br />

der Kunden bedienen. So sind die von<br />

thyssenkrupp entwickelten elektrisch unterstützten<br />

Lenkungen energieeffizienter als<br />

konventionelle hydraulische Lenksysteme.<br />

Sie ermög lichen je nach Fahrzeug Kraftstoffeinsparungen<br />

von bis 0,5 l / 100 km. Zudem<br />

sind sie eine technologische Voraussetzung<br />

für alle elektronischen Fahrerassistenzsysteme,<br />

wie automatisiertes Parken, Spurhaltehilfe<br />

oder autonomes Fahren. Immer mehr<br />

Automobilhersteller setzen diese Technologie<br />

verstärkt auch in den volumenstarken<br />

Mittel- und Kleinwagensegmenten ein.<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 160303095)<br />

L STEEL TICKER<br />

TATAL STEEL FÜR<br />

INTERVENTIONEN BEI CHINA-<br />

IMPORTEN<br />

London. Tata Steel will nicht länger zusehen,<br />

wie chinesische Importe das Unternehmen und<br />

die britische Stahlindustrie gefährden. »Die Europäische<br />

Kommission muss schneller und wirkungsvoller<br />

auf Dumpingimporte reagieren«,<br />

sagte Tatas Europachef Karl Koehler. Das Unterlassen<br />

gefährde die gesamte europäische Stahlindustrie.<br />

Auch die britische Regierung soll nun handeln<br />

und die Wettbewerbsbedingungen für die heimische<br />

Stahlindustrie verbessern. Neben attraktiven<br />

finanziellen Rahmenbedingungen verlangt der<br />

international tätige Stahlerzeuger auch hier das<br />

Sicherstellen fairer Wettbewerbsbedingungen.<br />

Die britische Tochter des indischen Unternehmens<br />

hatte zuvor den Abbau von 1.050 Arbeitsplätzen<br />

in der Erzeugung und der Verwaltung angekündigt,<br />

um anhand von Einsparungen mit den Preisen<br />

der chinesischen Konkurrenz mithalten zu<br />

können.<br />

kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303150)<br />

EUROFER FORDERT<br />

SCHONUNGSLOSE AUFKLÄRUNG<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />

FER hat von Politikern klare Aussagen über die<br />

Konsequenzen der Anerkennung Chinas als<br />

Marktwirtschaft gefordert. Die Mitgliedsländer<br />

müssten genau wissen, wie sich diese Entscheidung<br />

auf Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen<br />

in der Union auswirken würden. »China ist<br />

immer noch keine Marktwirtschaft. Der staatliche<br />

Einfluss ist viel zu hoch«, sagte EUROFER-Generaldirektor<br />

Axel Eggert und be kräftigte die Position<br />

des Verbandes.<br />

EUROFER kritisiert, dass China Politiker unter<br />

Druck setze, damit diese die Anerkennung des<br />

Marktwirtschaftsstatus befürworten. Würde das<br />

Reich der Mitte diesen Status erhalten, würden<br />

die Antidumpingmaßnahmen als Schutz gegen<br />

unfairen Wettbewerb aus China gänzlich unwirksam<br />

und 330.000 Arbeitsplätze in der europäischen<br />

Stahlindustrie gefährden. Die Welthandelsorganisation<br />

WTO will bis Ende 2016 über Chinas<br />

handelsrechtlichen Status entscheiden.<br />

kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303117)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Steel International K 21<br />

L STEEL TICKER<br />

ROSTFREI-ERZEUGUNG KÖNNTE<br />

2016 ALTEN REKORD BRECHEN<br />

London. Im laufenden Jahr wird weltweit möglicherweise<br />

so viel nichtrostender Stahl erzeugt wie<br />

noch nie - vorausgesetzt, die Prognosen des Londoner<br />

Analystenhauses MEPS treffen zu. Sie rechnen<br />

mit einem Anstieg um 2 % auf 42,3 Mill. t.<br />

Für das vergangene Jahr haben die Marktforscher<br />

einen Rückgang um 0,5 % auf knapp<br />

41,5 Mill. t ausgemacht. Vor allem in der zweiten<br />

Jahreshälfte wurde weniger Rostfrei-Stahl erzeugt<br />

als ursprünglich angenommen. Im Vergleich zu<br />

2014 produzierten alle wichtigen Regionen we -<br />

niger nichtrostenden Stahl, auch China. Einzige<br />

Ausnahme bildete Südkorea. Viele kleine Länder<br />

steigerten ihre Produktion und erreichten insgesamt<br />

ein Volumen von 4,1 Mill. t.<br />

In der Volksrepublik China haben einige private<br />

Unternehmen die Erzeugung von nichtrostendem<br />

Stahl eingestellt. Sie reagierten auf die rückläufige<br />

Nachfrage und die immensen Überkapazitäten.<br />

Weitere Schließungen ineffizienter Werke<br />

sind geplant. Gleichwohl wird in China weiterhin<br />

mehr als 50 % der weltweiten Menge erzeugt. Im<br />

laufenden Jahr dürften im Reich der Mitte 1,7 %<br />

mehr nichtrostender Rohstahl als 2015 produziert<br />

werden.<br />

Japans Erzeuger reduzierten die Menge 2015<br />

signifikant auf nur noch etwas mehr als 3 Mill t.<br />

Im Vergleich zur Rekordproduktion 2006 ist dies<br />

ein Rückgang von 25 %. Für das laufende Jahr<br />

sehen die Analysten aber wieder ein Zuwachs um<br />

mehr als 5 %. Südkorea erzeugte im vergangenen<br />

Jahr 25 % mehr Rohstahl und dürfte im laufenden<br />

Jahr nur noch einen leichten Anstieg aufweisen.<br />

Taiwans Unternehmen lieferten 2015 weniger ab<br />

und könnten 2016 ein Plus von 2,7 % erreichen.<br />

Auch in den USA sank die Erzeugung von<br />

nichtrostendem Rohstahl leicht. Für 2016 sieht<br />

MEPS eine geringe Erhöhung auf 2,4 Mill. t.<br />

Trotz Strafzöllen für Importe aus dem fernen<br />

Osten sank die Rostfreierzeugung in der Europäischen<br />

Union im vergangenen Jahr um 2 %. Für<br />

2016 sieht MEPS wieder das Niveau von 2014 mit<br />

7,25 Mill. t.<br />

kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303198)<br />

SERVICE-CENTER STEIGERTEN<br />

FLACHSTAHLABSATZ<br />

Luxemburg. Die europäischen Flachstahl-Service-Center<br />

haben im vergangenen Jahr 6 % mehr<br />

Flachstähle als im Vorjahr verkauft. Im Dezember<br />

lag der Anstieg sogar bei 8 %. EUROMETAL-Vizepräsident<br />

Cesare Vigano führt die gute Entwicklung<br />

zum einen auf die steigende Nachfrage der<br />

Automobil- und Zulieferindustrien und zum anderen<br />

auf einen höheren Bedarf in Südeuropa<br />

zurück.<br />

Trotz der positiven Bilanz forderte der europäische<br />

Verband der Stahlhändler eine schnelle Konsolidierung<br />

der Industrie. Das anhaltende Un -<br />

gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage<br />

verhindere eine nachhaltige Verbesserung der<br />

wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen. Dies gelte<br />

auch für die nicht spezialisierten Stahlhändler.<br />

Sie verzeichneten 2015 einen Absatzrückgang von<br />

3 % und im Dezember ein Minus von 16 %.<br />

kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303211)<br />

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22 K Steel International<br />

L STEEL TICKER<br />

DUISBURGER FLACHSTAHL<br />

FÜR TEXANISCHE PIPELINE<br />

Duisburg. Von Duisburg über die Türkei in die<br />

USA: thyssenkrupp liefert Qualitätsflachstahl und<br />

Logistik für eine neue 440 km lange Flüssiggaspipeline<br />

quer durch Texas. Insgesamt 44.000 t in<br />

Duisburg produziertes Warmbreitband der Güte<br />

X70 werden für den Bau der Leitungsrohre benötigt.<br />

Dabei handelt es sich um einen mikrolegierten<br />

Feinkornstahl mit einer Streckgrenze von<br />

485 MPa.<br />

Pipelinestähle für den Öl- und Gastransport<br />

müssen besonderen, zum Teil extremen Anforderungen<br />

genügen. Es geht dabei nicht nur um<br />

Langlebigkeit der Stähle: Hinzu kommen Erfordernisse,<br />

sowohl dem hohen Betriebsdruck beim<br />

Rohstofftransport, hohen mechanischen Beanspruchungen<br />

als auch Umwelteinflüssen, wie<br />

extremen Temperaturen, standzuhalten. Hier sind<br />

spezifische Werkstoffeigenschaften in puncto Festigkeit<br />

und Zähigkeit gefordert. »Weltweit können<br />

nur sehr wenige Produzenten die besonderen<br />

Spezifikationen für Pipelinestähle erfüllen. Wir<br />

freuen uns, dass wir mit diesem Projekt auch<br />

unsere Präsenz auf dem amerikanischen Markt<br />

für Hochleistungspipelinestähle stärken«, erläuterte<br />

Jörg Paffrath, Leiter Sales Industries bei<br />

thyssenkrupp Steel Europe. »Hinzu kommt, dass<br />

wir hier unseren Verbund als diversifizierter Industriekonzern<br />

nutzen. Während das Warmband von<br />

thyssenkrupp Steel Europe produziert wurde,<br />

haben wir die gesamte Logistik für die termingerechte<br />

Lieferung übernommen«, so Wolfgang<br />

Schnittker, Leiter der thyssenkrupp-Mannex-<br />

Gruppe.<br />

Ausgeliefert wurde das Warmbreitband in die<br />

Türkei, wo Borusan Mannesmann die Leitungsrohre<br />

produziert. Borusan, exklusiver Rohrlieferant<br />

für das texanische Pipelineprojekt, stellte in diesem<br />

Projekt auch zum ersten Mal 24,5 m lange<br />

Spiralrohre her. Noch 2016 soll die Endfertigung<br />

vor Ort in den USA stattfinden.<br />

mh/SE/ (sm 160303076)<br />

DICKES LOB FÜR ARCELORMITTAL<br />

Luxemburg. Hohe Anerkennung für das Kreislaufwirtschaftskonzept<br />

von ArcelorMittal: Die<br />

niederländische Investorenvereinigung VBDO hat<br />

die Nachhaltigkeitsbemühungen von 52 an heimischen<br />

Börsen gelisteten Unternehmen untersucht<br />

und den Stahlerzeuger auf Platz 9 gesetzt.<br />

Das Unternehmen entwickele nur Innovationen<br />

aus Stahl, der wiederverwertbar sei, hieß es in der<br />

Beurteilung Außerdem forsche ArcelorMittal<br />

intensiv nach neuen Verfahren, um den Recyclinganteil<br />

aus Schrotten weiter zu erhöhen.<br />

kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303166)<br />

CHINAS STAHLINDUSTRIE LEIDET<br />

TROTZ HOHER EXPORTE<br />

London. Die chinesische Stahlindustrie hat im<br />

Jahr 2015 trotz extrem gestiegener Exporte signifikante<br />

Verluste eingefahren. Ursache sind die um<br />

rd. 50 % gefallenen Verkaufspreise. Nach Einschätzung<br />

des britischen Marktanalyseunternehmens<br />

MEPS wird sich diese Entwicklung im laufenden<br />

Jahr fortsetzen – es sei denn, China reduziert<br />

die riesigen Überkapazitäten und balanciert<br />

Angebot und Nachfrage aus.<br />

Zwar sind auch die Kosten für die Rohstoffe<br />

gesunken und haben sich die Verkaufspreise reduziert.<br />

Den Löwenanteil des Rückgangs verursachten<br />

aber die immensen Billigausfuhren aus China<br />

und Russland. Da die meisten chinesischen Stahlerzeuger<br />

dem Staat gehören, überleben sie nur<br />

wegen der regionalen und überregionalen Subventionen.<br />

Alle bisherigen Versuche Chinas, die heimische<br />

Stahlindustrie zu reorganisieren, sind gescheitert.<br />

In den vergangenen zwei Jahren sanken die Binnenmarktpreise<br />

für warmgewalzte Bänder in den<br />

meisten Regionen der Welt um 40 %, in China<br />

jedoch um die Hälfte.<br />

Ins Leere gelaufen sind bislang auch die Bemühungen<br />

westlicher Regierungen, die Importschwemme<br />

durch Strafzölle zurückzudrängen.<br />

Bürokratie und die Regeln des freien Handelsverkehrs<br />

wirkten sich äußerst negativ aus.<br />

So verzerren russische und chinesische Billigexporte<br />

ungehindert den internationalen Wettbewerb.<br />

Dies zeigt sich auch an den Stilllegungen<br />

privat geführter Stahlerzeuger im Westen. Viele<br />

andere Unternehmen sind schon im Mark getroffen,<br />

entlassen Mitarbeiter und fahren die Kapazitäten<br />

zurück. Schließen weitere westliche Stahlerzeuger<br />

ihre Tore, strauchelt die Entwicklung innovativer<br />

Stähle und Ingenieure müssen mit dem<br />

Altbewährten leben, prognostiziert MEPS.<br />

kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303079)<br />

OECD DRÄNGT ZUM<br />

SCHNELLEN HANDELN<br />

Paris. Der Stahlausschuss der Organisation für<br />

wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit<br />

(OECD) will noch in der ersten Hälfte des laufenden<br />

Jahres hohe Regierungsvertreter an einen<br />

Tisch bringen. Sie sollen Lösungen für die signifikanten<br />

Überkapazitäten der globalen Stahlindustrie<br />

und deren negative Auswirkungen auf Wirtschaft<br />

und Umwelt finden. Der weiter sinkende<br />

Stahleinsatz verschärfe die Situation zusehends<br />

und erfordere schnelles Handeln, mahnte Ausschussvorsitzender<br />

Risaburo Nezu bereits Ende<br />

2015.<br />

Die OECD misst dem Engagement der Regierungen<br />

besondere Bedeutung zu. Sie hätten den<br />

entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung<br />

der nationalen Stahlindustrien, beispielsweise<br />

aufgrund von Investitionsförderungen oder<br />

Steuererleichterungen, und seien auch für die<br />

weltweite Situation mitverantwortlich.<br />

Nezu sieht viele Möglichkeiten, die dramatische<br />

Situation in den Griff zu bekommen - vorausgesetzt,<br />

alle Beteiligten zögen an einem Strang.<br />

Seiner Einschätzung zufolge haben sich in der<br />

Vergangenheit vor allem Restrukturierungen der<br />

Industrien sehr positiv auf das Missverhältnis zwischen<br />

Angebot und Nachfrage ausgewirkt. Die<br />

Welt benötige keineswegs mehr Stahl, sondern<br />

lediglich höherwertige Erzeugnisse. Gerade Innovationen<br />

könnten den Einsatz von Stahlerzeugnissen<br />

in den kommenden Jahren wieder erhöhen.<br />

Der Ausschussvorsitzende plädierte auch für<br />

ein Ende des intensiven Abschottens der nationalen<br />

Märkte und der vielen Antidumpingverfahren.<br />

Sie würden zwar kurzfristig unfaire Handelspraktiken<br />

reduzieren, langfristig die Probleme aber<br />

nicht beseitigen. Es sei viel erfolgsversprechender,<br />

sich für eine freie Marktwirtschaft und international<br />

gültige Regeln einzusetzen.<br />

Die OECD geht davon aus, dass sich der Stahleinsatz<br />

in der Volksrepublik China im laufenden<br />

Jahr schwächer entwickelt als zunächst gedacht.<br />

Auch die Nachfrage in der Gemeinschaft Unabhängiger<br />

Staaten, in Südamerika und in vielen<br />

anderen entwickelten Gesellschaften dürfte geringer<br />

ausfallen als gehofft.<br />

kibi(Jp)/SE/mh (sm 160203052)<br />

BRAMMENSTRANGGIESS-<br />

ANLAGEN FÜR SHANDONG<br />

London. Der chinesische Stahlerzeuger Shandong<br />

Iron & Steel Group Rizhao Co., Ltd. hat Primetals<br />

Technologies den Auftrag erteilt, zwei<br />

zweisträngige Brammenstranggießanlagen zu<br />

liefern. Diese werden in einer neu zu errichtenden<br />

Produktionsstätte für qualitativ hochwertige<br />

Stähle in der Küstenregion Rizhao der Provinz<br />

Shandong installiert. Die Anlagen sind für eine<br />

Produktion von insgesamt 4,6 Mill. t/a an Brammen<br />

ausgelegt.<br />

Die beiden Brammenstranggießanlagen haben<br />

einen Maschinenradius von 9,5 m, die metallurgische<br />

Länge beträgt rd. 32 m. Produziert werden<br />

Brammen mit einer Dicke von 230 mm in einem<br />

Breitenspektrum zwischen 1.000 und 1.950 mm.<br />

Die Gießgeschwindigkeit beträgt bis zu 1,7 m/min.<br />

Die Anlagen verarbeiten eine breite Palette von<br />

Kohlenstoffstählen, peritektische Güten, Baustahl,<br />

HSLA-Stähle (high strength low alloy), Tiefziehgüten<br />

und unterschiedliche Legierungen für Rohre.<br />

WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303118)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


L STEEL TICKER<br />

VALLOUREC BAUT ÜBERKAPAZITÄTEN AB<br />

Boulogne-Billancourt. Der französische Stahlrohrerzeuger Vallourec<br />

leidet unter den weltweit anhaltend niedrigen Ölpreisen. Um wieder Gewinne<br />

zu generieren sollen nun Überkapazitäten abgebaut und Mitarbeiter<br />

entlassen werden. Die Neuausrichtung soll bis spätestens 2020 den operativen<br />

Gewinn EBITDA um 750 Mill. € pro Jahr erhöhen.<br />

In Europa will Vallourec die Kapazitäten halbieren und nur noch sehr hochwertige<br />

Stahlrohre herstellen. Für Brasilien und China sind indes Großwerke<br />

geplant.<br />

Um dem Wettbewerb die Stirn zu bieten, konzentriert der Rohrerzeuger<br />

die Walzaktivitäten in Deutschland und die Finishingaktivitäten in Frankreich.<br />

Geschlossen werden Warmwalzbetriebe im französischen Saint-Saulve und<br />

Déville sowie eine Wärmebehandlungslinie in Bellshill/Schottland. Das Werk<br />

Mülheim an der Ruhr bleibt erhalten, aber um eine Schneidanlage reduziert.<br />

Ende 2017 dürften 1.000 Arbeitsplätze abgebaut und die Kapazität im Vergleich<br />

zu 2014 halbiert sein. Forschung & Entwicklung bleiben aber weiterhin<br />

in Europa und behalten einen hohen Stellenwert.<br />

In Brasilien reduziert der Rohrerzeuger seine Aktivitäten und erzeugt nur<br />

noch an einem einzigen Standort. Zwei Hochöfen und ein Stahlwerk werden<br />

geschlossen. Auch in China will Vallourec nur wettbewerbsfähige Anlagen<br />

betreiben.<br />

Vallourec beliefert vor allem die Öl- und Gas industrie mit seinen Produkten.<br />

Der Rückgang der Ölpreise lässt die Nachfrage nach neuen Rohren<br />

immer weiter sinken. Außerdem steigt der Preisdruck aufgrund des immensen<br />

Überangebots. Im vergangenen Jahr hinterließ dieses ungünstige Marktumfeld<br />

tiefe Spuren in der Bilanz der Franzosen. Die Aktionäre gehen aufgrund<br />

des hohen Verlustes leer aus.<br />

kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303207)<br />

Geht unter<br />

die Haube<br />

EUROFER KRITISIERT EUROPÄISCHE STRAFZÖLLE<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER hat zwar die provisorischen<br />

Strafzölle für HFP-Betonstahlimporte aus China begrüßt, Höhe und<br />

Wirkung aber zugleich scharf kritisiert. Die Anti-Dumping-Zölle von nur 9 %<br />

könnten nach Aussagen des EUROFER-Generaldirektors Axel Eggert mitnichten<br />

die Schäden ausgleichen, die die hohen Importe den europäischen Herstellern<br />

in den vergangenen zwei Jahren zugefügt hätten. Die nun verlangten<br />

Aufschläge seien lediglich einen Tropfen auf den heißen Stein und würden<br />

nicht ausreichen, um künftig die Flut chinesischer Importe einzudämmen.<br />

Die Europäische Kommission hatte errechnet, dass die Einfuhren von hochdauerfesten<br />

Beton stabstählen aus China die Preise der heimischen Anbieter<br />

in den Märkten der Union um bis zu 66 % unterschritten. Der Stahlverband<br />

monierte zudem, dass die Importaufschläge in anderen Ländern, z.B. in den<br />

USA, viel höher ausfallen würden, und forderte erneut eine veränderte<br />

Bemessensgrundlage der Kommission.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong><br />

kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303199)<br />

GAZPROMTRUBINVEST NIMMT<br />

ROHRSCHWEISSLINIE IN BETRIEB<br />

Düsseldorf. Gazpromtrubinvest aus Volgorechensk, Kostroma-Region,<br />

Russland, hat eine von der SMS group gelieferte 16“-Hochfrequenz-Rohrschweißlinie<br />

erfolgreich in Betrieb genommen. Die Jahreskapazität der neuen<br />

Anlage liegt bei bis zu 300.000 t.<br />

Die Produktpalette umfasst Rohre von einem Außendurchmesser von 127<br />

bis 426 mm. Die ma ximale Wanddicke beträgt 15 mm. Die Produkte werden<br />

als Futterrohre in der Öl- und Gasexploration eingesetzt. Gazpromtrubinvest<br />

kann mit der neuen Anlage anspruchsvolle Casingrohre nach API 5CT mit<br />

Güten bis N 80 herstellen.<br />

WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303192)<br />

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24 K Branchenbericht<br />

Autoindustrie: »Der Weg wird steiniger«<br />

Die drei großen Weltmärkte sollen dennoch wachsen<br />

Düsseldorf (kv). Abgasskandal, schwächelnde Märkte für Premiumfahrzeuge,<br />

immer noch Unsicherheit bei der Elektromobilität – und nicht<br />

zuletzt weltweiter Terror: Den stark exportorientierten deutschen<br />

Autobauern droht 2016 Ungemach von verschiedenen Seiten. Im<br />

vergangenen Jahr hat sich die Branche noch gut geschlagen. Absatz,<br />

Umsatz, Produktion, Export und Beschäftigung zogen an.<br />

In Matthias Wissmanns Voraussage für<br />

das laufende Jahr finden sich mehr Vorbehalte<br />

als sonst. Der Präsident des Verbands<br />

der Automobilindustrie (VDA) ist zwar schon<br />

von Amts wegen grundsätzlich optimistisch.<br />

Doch in seinen Worten schwingt die Besorgnis<br />

mit, allen Widrigkeiten nicht völlig Herr<br />

werden zu können: »Der Gegenwind wird<br />

stärker, die Herausforderungen<br />

haben<br />

2016 zugenommen.<br />

Die Weltkonjunktur<br />

hat viele<br />

Unwägbarkeiten,<br />

die politischen<br />

Spannungen im<br />

Nahen und Mittleren<br />

Osten wachsen,<br />

der Kampf gegen<br />

den Terror fordert die Industriestaaten<br />

besonders. Daher sind alle Prognosen für das<br />

laufende Jahr unter der Annahme getroffen,<br />

dass die Rahmenbedingungen sich nicht verschlechtern.«<br />

Und Wissmann nimmt auch<br />

zum Thema Abgasmanipula tion recht deutlich<br />

Stellung: »Dieser Missbrauch hat Vertrauen<br />

gekostet – in das be troffene Unternehmen,<br />

in die gesamte Branche und nicht<br />

zuletzt in die Dieseltechnologie.«<br />

Falls sich also die Rahmenbedingungen<br />

nicht verändern – so Wissmann –, »kann der<br />

Pkw-Weltmarkt 2016 nach unserer Erwartung<br />

um 2 % auf 78,1 Mill. Einheiten zulegen.<br />

Und die drei großen Automobilmärkte<br />

– USA, China und Westeuropa – werden<br />

auch in diesem Jahr wachsen. Doch der Weg<br />

wird steiniger.« Der US-Markt werde 2016<br />

aller Voraussicht nach um 1 % auf 17,4 Mill.<br />

»<br />

Die drei großen Automobilmärkte<br />

– USA, China und Westeuropa –<br />

werden auch in diesem Jahr<br />

wachsen. Doch der Weg wird<br />

steiniger.<br />

Light Vehicles steigen. In China erwartet der<br />

VDA ein Plus von 2 % auf 19,5 Mill. Pkw. Für<br />

Westeuropa rechnet der Verband mit einem<br />

Zuwachs von 1 % auf knapp 13,1 Mill. Einheiten.<br />

Nach Darstellung Wissmanns fällt<br />

das Wachstum in Westeuropa deshalb so<br />

verhalten aus, weil u. a. Großbritan nien eine<br />

über dreijährige »Hochlaufphase« hinter sich<br />

habe, da gebe es<br />

kaum noch viel Platz<br />

nach oben. In Italien<br />

und Frankreich werde<br />

sich die Erholung<br />

»mit geringerer<br />

Drehzahl« fortsetzen.<br />

In Spanien<br />

erwarte der VDA<br />

eher eine Seitwärtsbewegung.<br />

In Brasilien<br />

gehen die Minusraten aller Voraussicht<br />

nach zumindest in den einstelligen Bereich<br />

zurück (5 %). Russland werde im laufenden<br />

Jahr das bereits sehr niedrige Niveau von<br />

2015 wahrscheinlich halten können. »Natürlich<br />

steckt in der Prognose für Russland und<br />

Brasilien auch ein Quäntchen Hoffnung«, so<br />

der VDA-Präsident.<br />

Matthias Wissmann, Präsident des Verbands<br />

der Automobilindustrie (VDA)<br />

Deutscher Markt wird<br />

leicht zulegen<br />

Nochmals bemüht Wissmann die Rahmenbedingungen,<br />

als es um den deutschen<br />

Markt geht: »Wenn es keine Verschlechterungen<br />

bei den Rahmenbedingungen gibt,<br />

wird der deutsche Pkw-Markt 2016 leicht<br />

zulegen und gerundet bei wieder 3,2 Mill.<br />

Neuzulassungen landen.« Beim Export rechnet<br />

der VDA mit einem Zuwachs von 1 %<br />

auf knapp 4,5 Mill. Pkw. Die Inlandsproduktion<br />

dürfte ebenfalls um 1 % auf rd. 5,8 Mill.<br />

Einheiten steigen. Bei Umsatz und Beschäftigung<br />

erwarten wir eine stabile Entwicklung.<br />

Die Auslandsproduktion wird voraussichtlich<br />

ein Volumen von 9,7 Mill. Pkw er -<br />

reichen (+ 3 %). Sicherlich könnte auch der<br />

Diesel-Skandal, der ja kaum zu den Rahmenbedingungen<br />

gezählt werden kann,<br />

Einfluss auf die im Ganzen nicht schlechten<br />

Prognosen nehmen. Zu den Manipulationen<br />

von VW sagte Wissmann: »Wir nehmen das<br />

sehr ernst. Die Geschehnisse widersprechen<br />

dem Selbstverständnis der Automobilindustrie.<br />

Der Missbrauch von Software, um<br />

Abgaswerte zu schönen, kann nicht akzeptiert<br />

werden. Volkswagen hat zusagt, dieser<br />

Vertrauenskrise mit maximaler Transparenz<br />

und einer schnellen und lückenlosen Aufklärung<br />

zu begegnen. Da ran wird intensiv<br />

gearbeitet, erste Ergebnisse liegen vor. Das<br />

ist richtig und notwendig. Und ebenso wichtig<br />

ist natürlich, dass die CO 2<br />

- und Verbrauchswerte<br />

auf dem Prüfstand zur Zertifizierung<br />

korrekt ermittelt werden.« Allerdings<br />

sind in der Öffentlichkeit inzwischen<br />

Zweifel aufgekommen, ob VW die Affäre<br />

optimal zu managen versteht – was wiederum<br />

Auswirkungen auf die Branche insgesamt<br />

nach sich ziehen könnte. Deshalb sagt<br />

der VDA-Präsident vorsorglich: »Wir wenden<br />

uns gegen jeden Versuch, Automobilindustrie<br />

und Diesel unter Generalverdacht<br />

zu stellen. Der Diesel ist kein Auslaufmodell,<br />

ganz im Gegenteil: Er ist notwendig zur<br />

Erreichung der CO 2<br />

-Ziele. Denn er verbraucht<br />

20 % weniger Kraftstoff als ein<br />

Benziner und seine CO 2<br />

-Emissionen sind im<br />

Schnitt um 10 % niedriger.« Die deutsche<br />

Automobilindustrie ist führend in der Dieseltechnologie.<br />

Und sie ist weltweit Marktführer<br />

in dieser Antriebsart. Jeder zweite Neuwagen,<br />

der in Westeuropa verkauft wird, ist<br />

ein Diesel. Und jeder zweite Diesel, der in<br />

Westeuropa verkauft wird, kommt von<br />

deutschen Herstellern. Wissmann: »Mit der<br />

modernsten Abgasnachbehandlungstechnologie<br />

– NOx-Speicherkat und SCR – erfüllt<br />

der Euro-6-Diesel die strengsten Abgasnor-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Branchenbericht K 25<br />

men, auch bei Stick oxiden. Es wäre daher<br />

umwelt- und klima politisch ein großer Fehler,<br />

wenn der Diesel in Misskredit geraten<br />

würde. Umgekehrt wird ein Schuh daraus:<br />

Wer den Klimaschutz ernst nimmt, muss für<br />

eine rasche Durchdringung des Marktes mit<br />

modernen Euro-6-Diesel sein.«<br />

Neuzulassungen stiegen 2015<br />

um 6 %<br />

Zurück zum vergangenen Jahr: Das Autojahr<br />

2015 hat nach Wissmanns Worten in<br />

Deutschland einen starken Schlussspurt hingelegt<br />

und damit erstmals seit sechs Jahren<br />

die Marke von den bereits genannten 3,2<br />

Mill. Pkw-Neuzulassungen überschritten.<br />

Das ist ein Plus von 6 % gegenüber dem<br />

Vorjahr und zeige die gegenwärtige Dynamik<br />

des deutschen Pkw-Marktes. Auch der<br />

inländische Auftragseingang gebe Grund<br />

zur Zuversicht: Er stieg im Gesamtjahr um<br />

7 %, allein im Dezember um 15 %. Im De -<br />

zember wurden in Deutschland 247.300<br />

Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem<br />

Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

von 8 %. Auch Export und Produktion sind<br />

im Gesamtjahr gestiegen, allerdings gehe<br />

die Nachfrage aus dem Ausland derzeit<br />

leicht zurück. Der Pkw-Export legte im Ge -<br />

samtjahr 2015 um 3 % auf 4,4 Mill. Neuwagen<br />

zu. Produziert wurden gut 5,7 Mill.<br />

Pkw, ein Plus von mehr als 2 %. »Angesichts<br />

der Produktions- und Exportzahlen sollte die<br />

gute Inlandslage nicht überbewertet werden.<br />

Der Wettbewerb auf den internationalen<br />

Märkten wird härter. Die Volatilität<br />

nimmt zu. Darauf stellen wir uns ein«,<br />

unterstrich Wissmann nochmals.<br />

Westeuropa legte 2015 kräftig zu und<br />

erreichte das beste Niveau seit fünf Jahren.<br />

Insgesamt erzielte der westeuropäische<br />

Markt mit 13,2 Mill. neu zugelassenen Pkw<br />

ein Wachstum von 9 %. In den neuen EU-<br />

Ländern erreichten die Neuzulassungen zum<br />

ersten Mal seit sechs Jahren die Millionen-<br />

Marke (+ 12 %). Das schnellste Wachstum<br />

bei den größeren osteuropäischen Märkten<br />

verzeichnete die Tschechische Republik mit<br />

20 % (230.900 Pkw). Für die USA und China<br />

brachte 2015 jeweils neue Höchststände.<br />

Der US-Markt für Light Vehicles (Pkw und<br />

Light Trucks) erreichte einen neuen Rekordwert<br />

von 17,4 Mill. Einheiten (+ 6 %). Dabei<br />

wurden mit knapp 9,9 Mill. 13 % mehr<br />

Light Trucks verkauft als im Vorjahr. Das<br />

Pkw-Segment hingegen musste einen Rückgang<br />

um 2 % auf 7,5 Mill. Fahrzeuge verbuchen.<br />

Damit setzte sich der Trend zu Light<br />

Trucks fort.<br />

»<br />

2016 und in den nachfolgenden Jahren wird die<br />

deutsche Automobilindustrie in den USA und weltweit<br />

ihre E-Mobilitätsoffensive massiv weiter verstärken.<br />

Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA)<br />

Kräftiges Plus in China und Indien<br />

Der chinesische Pkw-Markt legte im Dezember<br />

nochmals überdurchschnittlich zu. Das<br />

Verkaufsvolumen erreichte mit gut 2,3 Mill.<br />

Fahrzeugen ein Plus von 19 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Für den hohen Zuwachs dürfte<br />

insbesondere die seit Oktober 2015 geltende<br />

Steuererleichterung für Pkw mit einem<br />

Hubraum von bis zu 1,6 l verantwortlich<br />

sein. Dies kommt den deutschen Premiumfahrzeugen,<br />

die naturgemäß einen deutlich<br />

höheren Hubraum haben, nicht sonderlich<br />

zugute. Im Gesamtjahr nahm der Pkw-Absatz<br />

um 9 % auf gut 20 Mill. Einheiten zu.<br />

In Japan verringerten sich die Pkw-Neuzulassungen<br />

um 10 % auf 4,2 Mill. Neuwagen.<br />

Dabei wirke sich auch die vor gut<br />

einem Jahr erhöhte Mehrwertsteuer aus, so<br />

der VDA. In Indien verlief der Pkw-Markt<br />

stabil: Eine verbesserte Konsumentenstimmung<br />

und niedrigere Zinsen sorgten für<br />

einen Zuwachs von fast 8 %. Damit erhöhte<br />

sich das Volumen des indischen Pkw-Marktes<br />

auf rd. 2,8 Mill. Fahrzeuge. Der russische<br />

Light-Vehicle-Markt hingegen befindet sich<br />

weiter auf Talfahrt: Der Neufahrzeugabsatz<br />

verringerte sich um 36 % auf 1,6 Mill. Einheiten.<br />

Damit lag der Markt nur noch knapp<br />

über dem Krisenniveau von 2009. Die brasilianische<br />

Wirtschaft stecke tief in der<br />

Rezession. Dies führte im vergangenen Jahr<br />

zu den niedrigsten Neuzulassungszahlen<br />

seit 2007: Insgesamt wurden knapp 2,5 Mill.<br />

Neuwagen angemeldet (– 26 %).<br />

In allen anderen Ländern, die Elektroautos<br />

herstellen, sind Kaufprämien üblich. In<br />

Deutschland wird sich zeigen, ob der Verbraucher<br />

die von Staat und Industrie ins<br />

Auge gefasste Unterstützung der Elektromobilität<br />

akzeptiert und verstärkt E-Mobile<br />

erwirbt. Die deutsche Automobilindustrie<br />

habe mit ihren Herstellern und Zulieferern<br />

in den letzten Jahren über 14 Mrd. € in Forschung<br />

und Entwicklung der Elektromobilität<br />

investiert, rechnet Wissmann vor. Mit<br />

inzwischen 29 verschiedenen E-Modellen<br />

habe die Branche das weltweit umfassendste<br />

und innovativste Angebot aller Industrienationen<br />

auf dem Markt und sei damit zu<br />

einem weltweiten Leitanbieter geworden.<br />

Jetzt müssten zügig die Voraussetzungen<br />

für den weiteren Aufbau der Ladeinfrastruktur,<br />

die öffentliche Beschaffung und den<br />

Markthochlauf geschaffen werden. Die Er -<br />

fahrung lehre angesichts niedriger Ölpreise,<br />

dass sich die Elektromobilität in jenen Ländern<br />

am schnellsten durchsetze, in denen es<br />

nachhaltige Marktanreize gebe. »So wichtig<br />

der effiziente Benziner und der Diesel in den<br />

nächsten Jahren bleiben, Deutschland sollte<br />

sich auch im Interesse<br />

des Klimaschutzes<br />

nicht damit<br />

zufrieden geben,<br />

mit seiner Industrie<br />

weltweiter Leitanbieter<br />

der Elek tromobilität<br />

zu sein,<br />

sondern ebenfalls alles daran setzen, ein<br />

Leitmarkt der Elektromobilität zu werden«,<br />

meint Wissmann. Ob die Politik ihre Ziele –<br />

laut Regierungsprogramm Elektromobilität<br />

sollen bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge<br />

auf den Straßen fahren – zeitgenau erreichen<br />

kann, wird von Fachleuten bezweifelt.<br />

Falls die Umstellung weiterhin zögerlich<br />

verlaufe, sei das Ziel in Gefahr. Nach den<br />

Zahlen von Januar 2016 sind erst rd. 30.000<br />

E-Autos in Deutschland unterwegs.<br />

Über relativ gute Erfolge für Elektroautos<br />

berichten dagegen die deutschen Hersteller<br />

auf dem US-Markt. Wissmann: »Innerhalb<br />

eines Jahres haben sie mit ihren attraktiven<br />

neuen Modellen ihren Marktanteil mehr als<br />

verdoppelt und von 9 auf gut 20 % gesteigert.«<br />

Mit mehr als 23.000 Neuwagen<br />

konnten die deutschen Hersteller 2015 ihren<br />

Absatz von E-Autos in den USA um über<br />

100 % erhöhen. Das sei umso bemerkenswerter,<br />

als der US-Markt für Elektroautos –<br />

nach Jahren des kräftigen Wachstums –<br />

2015 eine Verschnaufpause einlegte und<br />

um 5 % zurückging. Jedes fünfte neue Elektroauto,<br />

das 2015 in den USA verkauft wurde,<br />

zählt zu einer deutschen Marke. Der<br />

US-Markt sei für die deutschen Hersteller<br />

von Elektroautos der weltweit wichtigste<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


26 K Branchenbericht<br />

und größte. Der Absatz von deutschen<br />

E-Autos liegt hier deutlich höher als in<br />

Deutschland selbst. »2016 und in den nachfolgenden<br />

Jahren wird die deutsche Automobilindustrie<br />

in den USA und weltweit ihre<br />

E-Mobilitätsoffensive massiv weiter verstärken«,<br />

betont Wissmann. Insgesamt haben<br />

die deutschen Autobauer 2015 ihren Absatz<br />

auf dem US-Markt um 2 % auf rd. 1,4 Mill.<br />

Neuwagen gesteigert. Das ist ein neuer<br />

Höchstwert. Allerdings verliert das Pkw-Segment,<br />

in dem die deutschen Marken stark<br />

sind, an Gewicht. Insgesamt haben die<br />

deutschen Hersteller ihre Position auf dem<br />

US-Markt (Light Vehicles) nur knapp gehalten.<br />

Ihr Marktanteil beträgt 8,0 (8,3) %.<br />

Hohe FuE-Aufwendungen<br />

Zugleich macht der VDA-Präsident deutlich,<br />

dass »neben der stetigen Optimierung der<br />

klassischen Verbrennungsmotoren sowie<br />

der Entwicklung alternativer Antriebe vor<br />

allem das vernetzte und automatisierte Fahren<br />

einen großen FuE-Schwerpunkt« darstelle:<br />

»Wir rechnen mit einer weiteren Steigerung<br />

der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen«,<br />

sagt Wissmann. Nach den<br />

bisher vorliegenden Zahlen hat die deutsche<br />

Autoindustrie ihre FuE-Ausgaben 2014<br />

erneut erhöht. So wuchsen die weltweiten<br />

Aufwendungen gegenüber 2013 um 8 %<br />

auf 34,3 Mrd. €. »Nach Angaben der Europäischen<br />

Kommission stemmt die deutsche<br />

Automobilindustrie ein Drittel der gesamten<br />

weltweiten FuE-Ausgaben der Automobilbranche<br />

– das ist die Spitzenposition«, so<br />

Wissmann. Darüber hinaus seien die drei<br />

größten FuE-Investoren in der EU durchweg<br />

Unternehmen der deutschen Automobilindustrie.<br />

Die inländischen FuE-Aufwendungen<br />

stiegen 2014 besonders stark – um gut<br />

14 % auf 19,7 Mrd. €. Das seien 40 % der<br />

FuE-Investitionen der gesamten deutschen<br />

Industrie. Für 2015 (die genauen Zahlen sind<br />

noch nicht bekannt) werde erwartet, dass<br />

die Branche ihre inländischen Investitionen<br />

in FuE um 5 % auf 20,6 Mrd. € gesteigert<br />

hat.<br />

(sm 160303196) K<br />

150 JAHRE TÜV SÜD<br />

München. TÜV SÜD feiert 2016 das 150-jährige<br />

Jubiläum des Unternehmens – und als ältester<br />

TÜV auch den 150. Geburtstag der Idee der technischen<br />

Sicherheit in Deutschland. Am 6. Januar<br />

1866 gründeten 22 badische Unternehmer die<br />

»Gesellschaft zur Ueberwachung und Versicherung<br />

von Dampfkesseln mit dem Sitze in Mannheim«.<br />

Anlass war ein Unglück, das sich in der<br />

Mannheimer Aktienbrauerei ereignet hatte. Heute<br />

ist TÜV SÜD weltweit aktiv. Vorstandsvorsitzender<br />

Prof. Dr.-Ing. Axel Stepken: »TÜV SÜD sorgt<br />

mit seiner technischen Expertise weltweit dafür,<br />

dass Technologie sicher, zuverlässig und nachhaltig<br />

ist.« Und weiter: »2015 wird TÜV SÜD einen<br />

Umsatz von rd. 2,2 Mrd. € erreichen – ein Um -<br />

satzplus von rd. 6,5 % zum Vorjahr. Damit haben<br />

wir es in den vergangenen zehn Jahren geschafft,<br />

unseren Konzernumsatz zu verdoppeln.« 2005 lag<br />

der Umsatz noch bei 1,034 Mrd. €.<br />

www.tuev-sued.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(ch)/SE/ mh (sm 160303080)<br />

»HARDOX IN MY BODY«-<br />

PROGRAMM: WEITERER BEITRITT<br />

Düsseldorf. Das Werlter Traditionsunternehmen<br />

KSW Maschinenbau GmbH, Hersteller von<br />

Anbaugeräten für die Bau- und Landwirtschaft,<br />

ist neuestes Mitglied im Markenprogramm »Hardox<br />

In My Body« vom internationalen Stahlhersteller<br />

SSAB. »Wir freuen uns, mit KSW Maschinenbau<br />

GmbH ein Mitglied gewonnen zu haben,<br />

das konsequent Hardox-Stähle in seinen Produkten<br />

einsetzt und damit ganz auf hohe Qualität<br />

und Leistung setzt«, sagt Volker Winkler, Segment<br />

Sales Manager bei SSAB in Deutschland.<br />

»Hardox in My Body« ist ein Qualitätssiegel für<br />

hochwertige Konstruktionen aus verschleißfestem<br />

Hardox-Stahl. Ausschließlich von SSAB zertifizierte<br />

Unternehmen dürfen diese Siegel nutzen. Das<br />

Hardox-In-My-Body-Zeichen garantiert, dass die<br />

Produkte strengste Qualitätsanforderungen erfüllen<br />

und aus Original-Hardox-Stahl von SSAB hergestellt<br />

sind.<br />

Die KSW Maschinenbau GmbH mit Sitz in Werlte<br />

hat sich auf die Fertigung von Baggerlöffeln,<br />

Schaufeln und Greifern spezialisiert. Die Produktpalette<br />

reicht dabei von kleinen Löffeln bis hin zu<br />

sehr großen Modellen und Sonderbauten für individuelle<br />

Kundenanforderungen. Alle Produkte<br />

werden komplett im eigenen Haus entwickelt,<br />

hergestellt und an Kunden aus Deutschland, Europa<br />

und der ganzen Welt geliefert. Bei KSW stehen<br />

neben der hohen Qualität auch eine lange<br />

Lebensdauer sowie die maximale Wirtschaftlichkeit<br />

der Produkte im Vordergrund.<br />

»Durch die Anwendung von Hardox in unseren<br />

Produkten können wir die Kundenanforderungen<br />

erfüllen und unsere Produktion weiter optimieren.<br />

Damit sind wir in der Lage, unseren Kunden hochwertige<br />

Produkte mit kurzen Durchlaufzeiten an -<br />

zubieten«, erklärt Frank Schneider, Betriebsleiter<br />

bei KSW.<br />

www.ssab.com<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303176)<br />

POSITIVE ENTWICKLUNGEN<br />

IN DER METALLINDUSTRIE<br />

Mannheim. Der Branchenreport des Zentrums<br />

für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH<br />

(ZEW) zum Thema Innovationen ist Anfang Januar<br />

herausgekommen. Dieser verzeichnete für die<br />

Metall- und Metallwarenherstellung im Jahr 2014<br />

positive Entwicklungen. Gegenüber 2013 stieg<br />

die Innovatorenquote um sechs Prozentpunkte<br />

auf 41 %. Auch die Zahl der Prozessinnovatoren<br />

mit Kostensenkungen erhöhte sich auf 17 %,<br />

gegenüber 11 % im Vorjahr.<br />

Mit 8 % blieb der Anteil der Unternehmen mit<br />

Innovationen gleich. Die Innovatorenquote in der<br />

Metallerzeugung betrug 34 % im Jahr 2014, weitaus<br />

geringer als in der Metallwarenindustrie, die<br />

42 % aufwies.<br />

Die Innovationsausgaben, die in beiden Sektoren<br />

2013 noch bei 5,60 Mrd. € gelegen hatten,<br />

reduzierten sich 2014 auf 4,60 Mrd. €, was sich<br />

insbesondere bei den innovativen Anlagen zeigte.<br />

Die Innovationsausgaben gemessen am jeweiligen<br />

Umsatz verringerten sich von 2,5 % im Jahr<br />

2013 auf 2,1 % im Jahr 2014.<br />

Für 2015 weisen Planzahlen auf 4,91 Mrd. €<br />

steigende Innovationsausgaben aus, wohingegen<br />

diese Ausgaben 2016 um ca. 0,1 Mrd. € zurückgeschraubt<br />

werden sollen.<br />

www.zew.de<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/ mh/WS (sm 160303168)<br />

WEITERER AUSBAU VON<br />

PRODUKTION UND LOGISTIK<br />

Essen. thyssenkrupp Aerospace, ein Unternehmen<br />

der Business Area Materials Services, baut<br />

seine Produktions- und Logistikkapazitäten am<br />

Standort Varel weiter aus. Die Luftfahrtexperten<br />

des thyssenkrupp-Konzerns werden voraussichtlich<br />

2016 eine weitere Produktions- und Logistikhalle<br />

für die Fertigung, Lagerung und den Um -<br />

schlag von Flugzeugkomponenten auf dem Aeropark<br />

beziehen. Investor und Projektentwickler ist<br />

die Garbe Logistic AG, die bereits mit dem Bau der<br />

rd. 4.400 m² großen Logistikhalle begonnen hat. K<br />

WS(ch)/SE/ mh (sm 160303140)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Spektrum Werkstoffe K 27<br />

Vom Stahllieferanten zum Anbieter<br />

von Gesamtlösungen<br />

ArcelorMittal sorgt für leichtere, sicherere und umweltfreundlichere Fahrzeuge<br />

Stuttgart (WS). ArcelorMittal, größter Stahlproduzent weltweit und einer<br />

der Technologieführer bei hochfesten Stählen, entwickelt hochinnovative<br />

Lösungen für die Automobilindustrie in enger Kooperation mit den Kunden.<br />

Die Leistungen erstrecken sich von der Entwicklung neuer Stahlsorten über<br />

Empfehlungen zur Verarbeitbarkeit und Montage, bis hin zur technischen<br />

Unterstützung, wie Jean-Martin Van der Hoeven, Mitglied der Geschäftsführung<br />

bei ArcelorMittal Europe, am Rande der Messe Blechexpo erläuterte.<br />

Laborversuch zur Warmumformung von<br />

Usibor ® im Forschungszentrum von Maizières<br />

Für die Forschung und Entwicklung von<br />

ArcelorMittal sind weltweit über 1.300 Forscher<br />

aktiv. Zurzeit existieren zwölf Laboratorien<br />

in Europa, Nord- und Südamerika.<br />

»Etwa 60 % des Forschungsbudgets für<br />

Produkte gehen bei ArcelorMittal in die<br />

Automotivesparte«, erläuterte Van der Hoeven.<br />

Rd. 260 Mill. USD wurden 2014 in die<br />

Forschung und Entwicklung gesteckt. Die<br />

wichtigsten ArcelorMittal-Automotive-<br />

Forschungsla boratorien befinden sich in<br />

Frankreich (Maizière-les-Metz und Montataire)<br />

und den USA (East Chicago). 565 Mitarbeiter<br />

sind in Europa damit beschäftigt,<br />

neue Stähle für die zukünftigen Bedürfnisse<br />

der Automobilindustrie zu entwickeln.<br />

Somit geht es nicht nur darum, neue Stahlsorten<br />

anzubieten, sondern auch deren<br />

Gebrauchseigenschaften ständig zu verbessern,<br />

Verarbeitungswege aufzuzeigen, Korrosionsschutzlösungen<br />

zu finden, den technischen<br />

Service für die Kunden sicher zu<br />

stellen oder gar bahnbrechende Erfindungen<br />

vorzuweisen.<br />

Den Kontakt zu den Kunden und die technische<br />

Unterstützung leisten jeweils ortsansässige<br />

Ingenieure, sogenannte Resident<br />

Engineers, z. B. in Nordamerika insgesamt<br />

14, in Deutschland sechs, in Frankreich drei<br />

und in Italien, Spanien und England jeweils<br />

einer. Es gibt sechs mobile Vorentwicklungsingenieure,<br />

sogenannte Early Vendor Involvement<br />

(EVI) Engineers, die weltweit für die<br />

Unterstützung der Kunden z. B. bei der Verarbeitung,<br />

im Presswerk oder im Bereich der<br />

Fügetechnik zuständig sind.<br />

Stahl bleibt Werkstoff erster Wahl<br />

In den vergangenen 25 Jahren hat Arcelor-<br />

Mittal einen weiten Bereich von AHSS-Stählen<br />

(Advanced High Strength Steels, moderne<br />

hochfeste Stähle) entwickelt. »Wesentliches<br />

Ziel ist dabei die Gewichtsreduktion<br />

im Automobilbau, ohne bei Sicherheit, Aussehen<br />

und Kosten Kompromisse zu schließen«,<br />

erläuterte Van der Hoeven. So haben<br />

die meisten Fahrzeuge heute fünf Sterne<br />

nach NCAP-Sicherheitsbewertung; Karosserien<br />

sind inzwischen um 25 % leichter und<br />

emittieren etwa 6 % weniger Treibhausgase<br />

als noch in den 1980er-Jahren. Inzwischen<br />

sind zwölf Jahre Korrosionsschutzgarantie<br />

gängig, dank der vielfältigen Oberflächenbeschichtungslösungen.<br />

Beste Umformbarkeit bei<br />

gleichzeitig höchster Festigkeit<br />

Üblicherweise geht die Entwicklung hin zu<br />

höherfesten Stählen auch ein stückweit auf<br />

Kosten der Duktilität, sprich Verformbarkeit.<br />

ArcelorMittal hat hier zwei Wege eingeschlagen,<br />

um diesbezüglich Fortschritte zu<br />

erzielen: In den kaltgewalzten, hochfesten<br />

Fortiform ® -Stählen, der dritten Generation<br />

von AHSS für Kaltumformung, sind Um -<br />

formbarkeit und Festigkeit außergewöhnlich<br />

gut kombiniert. Und mit den Stahlsorten<br />

Usibor ® und Ductibor ® werden innovative<br />

Lösungen zum Warmumformen angeboten,<br />

die für Struktur- und Sicherheitsbauteile verwendet<br />

werden.<br />

Ductibor ® findet hauptsächlich bei warmumgeformten,<br />

geschweißten Platinen Einsatz,<br />

wenn es um hohe Verformbarkeit und<br />

Energieaufnahme bei crashrelevanten Teilen<br />

(Fotos: ArcelorMittal)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Vorführmodell zum<br />

S-in-motion-Konzept<br />

S-in-motion-Türring aus Usibor 1500 mit unter schiedlichen<br />

Blechdicken (B-Säule, Mitte: 1,7 mm; A-Säule,<br />

re.: 1,0 mm bis 1,2 mm) und aus Ductibor 500<br />

(Knoten unten)<br />

geht. Stähle der Usibor-Familie sind ebenfalls<br />

borhaltig und presshärtbar, können<br />

eine Aluminium-Silizium-Vorbeschichtung<br />

besitzen (z. B. für Abgasanlagen) und zeichnen<br />

sich durch extrem hohe Festigkeit<br />

(inzwischen bis 2.000 MPa Zugfestigkeit)<br />

aus. Sie weisen zudem keine Rückfederung<br />

auf, sodass auch komplexe Bauteile realisierbar<br />

sind bei sehr gutem Korrosionswiederstand<br />

und mit großem Potenzial zur<br />

Gewichtseinsparung bei Crashbauteilen. Es<br />

sind exakt angepasste Eigenschaften durch<br />

Laser Welded Blanks (LWB, laserstrahlgeschweißte<br />

Platinen) möglich. Das heißt, dass<br />

in be stimmten Abschnitten der Karosserie<br />

hohe Festigkeiten gewährleistet werden,<br />

während in anderen Abschnitten, wo eine<br />

kontrollierte Verformung<br />

erwünscht ist, entsprechend<br />

niedrigere Festigkeiten<br />

und bessere Um -<br />

formeigenschaften sichergestellt<br />

werden.<br />

So setzt VW bei den<br />

neuen Volkswagenmodellen<br />

u. a. Usibor 1500P ein.<br />

»VW gehört mit dem VW<br />

Golf VII zu den Pionieren,<br />

denn der Pkw enthält bereits<br />

28 % ultrahochfester Stähle (UHSS),<br />

davon 24 % presshärtbare Stähle, PHS, und<br />

4 % moderner hochfester Stähle (AHSS) im<br />

Vergleich zu 6 % beim Vorgängermodell«,<br />

erläuterte Van der Hoeven. Ganz aktuell liege<br />

beim Volvo XC90, in dem sogar 40 % pressgehärtete<br />

Stähle enthalten sind – der bisher<br />

höchste in einem Auto verwendete Anteil<br />

vor. Das Fahrzeug ist etwa 125 kg leichter als<br />

sein Vorgängermodell und etwa 200 kg<br />

leichter als die meisten Wettbewerbermodelle.<br />

Optimierung der Technologien auch<br />

bei der Verarbeitung<br />

Ein im wahrsten Sinne des Wortes »ausgezeichnetes«<br />

Beispiel ist das neue »door ring<br />

concept«, ein Türrahmenkonzept, bei dem<br />

eine optimale Kombination des Warmumformens<br />

und Laserstrahlschweißens von<br />

Platinen erreicht wurde. Denn während der<br />

Türrahmen ursprünglich aus mehreren zu -<br />

sammengefügten Einzelbauteilen aus Usibor<br />

1500 und Dualphasenstählen bestand,<br />

gibt es nun eine ringförmige Lösung (»door<br />

ring«), wofür warmgeformte, lasergeschweißte<br />

Platinen aus Usibor 1500 und<br />

Ductibor 500 eingesetzt werden. Dabei werden<br />

die Stärken des Laserstrahlschweißens<br />

und der Warmumformung ausgenutzt. An -<br />

stelle von vier Einzelteilen, existiert nur noch<br />

ein ringförmiges Bauteil, für das lediglich ein<br />

einziges Stanzwerkzeug, ein einziger Stanzvorgang<br />

und keine weiteren Montagevorgänge<br />

mehr nötig sind. Die neue Lösung<br />

spart 20 % des Gewichtes ein (Reduktion<br />

von 15,8 auf 12,7 kg). Material, Blechdicke<br />

und Lage der Schweißnaht können über den<br />

Ringumfang individuell angepasst werden<br />

und somit Gewicht einsparen. Vorteile ergeben<br />

sich dabei nicht nur durch die verbesserte<br />

Leichtigkeit und Ökobilanz, sondern auch<br />

durch die Crashfestigkeit und Steifigkeit.<br />

ArcelorMittal entwickelte außerdem für<br />

das Laserstrahlschweißen einen eigenen,<br />

speziellen Prozess: Vor dem Schweißvorgang<br />

wird die Aluminium-Silizium-Beschichtung<br />

an der Nahtkante partiell per Laser<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Spektrum Werkstoffe K 29<br />

abgetragen. Dabei wird die oberste Schicht<br />

entfernt, um zu vermeiden, dass Aluminium<br />

in der Naht in Lösung geht. Die intermetallische<br />

Schicht wird bewusst erhalten, um<br />

Korrosionsschutz zu gewährleisten. Dies<br />

gewährleistet letztlich eine gleichmäßige<br />

Verteilung der Härte über die Breite der<br />

Schweißnaht nach dem Warmumformen.<br />

Dieses innovative Türringkonzept wurde<br />

im Honda Acura MDX eingesetzt und hat<br />

deutliche Gewichtseinsparungen bei der Tür<br />

und dadurch entsprechend weniger Spritverbrauch<br />

erreicht. Herausragend ist das<br />

Konzept gerade auch im Hinblick auf die<br />

Sicherheit, da der Ring im Crashfall an den<br />

verschiedenen Stellen der Tür entsprechend<br />

den Erfordernissen in puncto Werkstoffsorte,<br />

Blechdicke und Schweißnahtführung<br />

angepasst ist. ArcelorMittal hat dafür weltweit<br />

Anerkennung in Form mehrerer Preise<br />

und Auszeichnungen erhalten.<br />

Entwicklung, Konstruktion und<br />

Co-Engineering<br />

Ziel bei ArcelorMittal ist es, gemeinsam mit<br />

den Kunden aus der Automobilindustrie kreative<br />

Lösungen aus Stahl zu erarbeiten, die<br />

Gewicht und Kosten sparen, ohne Einschränkungen<br />

bei Stabilität und Sicherheit.<br />

Dabei kann der Stahlkonzern bereits auf<br />

eine lange Tradition bei der Entwicklung von<br />

Lösungen mit Stahl zurückblicken. Die<br />

Methodik des Co-Engineering umfasst drei<br />

Stufen, angefangen bei der Identifizierung<br />

der Potenziale der Gewichtseinsparungen<br />

über die Optimierung von Stahlsorte, Ab -<br />

messung und Geometrie bis hin zu Bewertung<br />

und Empfehlung von Umform- und<br />

Montageprozessen.<br />

Bereits in den 1990er-Jahren beteiligte<br />

sich das Unternehmen an dem industrieübergreifenden<br />

ULSAB-Projekt erfolgreich<br />

bei der Gewichtsreduzierung. Es folgte ab<br />

2004 das ArcelorMittal-ABC-Projekt, bevor<br />

dann das Konzept »S in motion ® « ins Leben<br />

gerufen wurde. Es entstanden fünf verschiedene<br />

Modell-Typen zunächst ab 2010 im<br />

C-Segment (Mittelklassewagen), bei dem<br />

die Potenziale der AHSS- und PHS-Stähle<br />

(hochfest und presshärtbar) genutzt wurden.<br />

2012 folgten S-in-Motion-Modelle bei<br />

leichten Nutzfahrzeugen (Transporter), dann<br />

ab 2013 Elektro- und Hybrid-Pkw der Mittelklasse.<br />

Seit 2014 werden Pickups weiterentwickelt,<br />

wobei vor allem der nordamerikanische<br />

Markt das Ziel ist.<br />

Konzept »S in motion«<br />

reduziert Gewicht<br />

Das Konzept »S in motion« umfasst einen<br />

Katalog von rd. 60 Stahllösungen, bei denen<br />

AHSS-Stähle, Warumumformung, Laserstrahlschweißen<br />

von Platinen, Rohr- und<br />

Langprodukte Anwendung finden. Beispielsweise<br />

ließen sich bei der Rohkarosserie<br />

(Body-in-white) 73 kg Gewicht einsparen,<br />

das sind 20 % weniger als bei einem herkömmlichen<br />

Vergleichsmodell der Mittelklasse.<br />

Dies entspricht 23,5 % weniger Schadstoffausstoß<br />

(CO 2<br />

-Äquivalent-Emissionen).<br />

Die leichteste Rohkarosserie besteht inzwischen<br />

aus 54 % PHS- und AHSS-Stahlsorten.<br />

Im Falle der 2014 fortentwickelten S-in-<br />

Motion-Pickups wurde eine Gewichtseinsparung<br />

von 174 kg, entsprechend 23 %,<br />

bei Kabine, Türen, Kasten und Rahmen insgesamt<br />

erreicht (im Vergleich zu einem mo -<br />

dernen Basisfahrzeug). Einen wesentlichen<br />

Anteil daran haben AHSS-Stähle (63 %) und<br />

PHS-Stähle (18 %). Weitere 22 kg Gewichtseinsparung<br />

lassen noch weiter entwickelte<br />

Stahlsorten versprechen.<br />

Auch arbeitet man derzeit weiter an einer<br />

ultraleichten Autotür nach dem S-in-Mo -<br />

tion-Konzept, wobei das Gewicht einer<br />

Standardvergleichstür mit 18,3 kg bereits<br />

deutlich unterschritten wurde. Heute wiegt<br />

eine sogenannte »lightweight steel door«<br />

von ArcelorMittal nur noch 13,3 kg. Und es<br />

geht weiter: »In absehbarer Zeit wird das<br />

Gewicht auf 12 kg reduziert werden durch<br />

den Einsatz von hochfesten Stählen mit Zugfestigkeitswerten<br />

bis 2.000 MPa«, verspricht<br />

Van der Hoeven. Dabei gehe es nicht nur um<br />

das abgesenkte Gewicht, sondern auch um<br />

die Kosteneinsparungen, betont er, und:<br />

»Wir sind überzeugt, dass Stahl der bevorzugte<br />

Werkstoff für die Automobilfertigung<br />

bleiben wird, eben gerade weil er so vielversprechend<br />

bei gewichtseinsparenden Lösungen<br />

ist.«<br />

corporate.arcelormittal.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 160303069)<br />

Im Wettbewerb die Nase vorn<br />

Business-Software<br />

für erfolgreiche Unternehmen<br />

www.nissen-velten.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


30 K Spektrum Werkstoffe<br />

Design-Stahlräder – leicht, ästhetisch<br />

und nachhaltig<br />

thyssenkrupp verbucht Leichtbauerfolge und exzellente Ökobilanzen<br />

Düsseldorf. Wer wissen will, welche automobilen Accessoires besonders<br />

begehrt sind, muss eine Auto-Tuning-Messe besuchen. Das mit Abstand<br />

beliebteste Zubehör dort: Felgen und Radschüsseln. Während eines<br />

Fachpressetages zeigte thyssenkrupp kürzlich mit neu entwickelten<br />

Stahl-Designrädern innovative Ansätze für die Fertigung von optisch<br />

attraktiven Rädern.<br />

thyssenkrupp-Konzerns mit über 40 abgesicherten<br />

Einzellösungen aus 30 Projekten.<br />

Ziel war die Entwicklung attraktiver und<br />

kostengünstiger Leichtbauräder aus Stahl.<br />

Am Beginn des Entwicklungsprozesses wurden<br />

Markt und Stand der Technik eingehend<br />

analysiert, um ein Referenzrad zu definieren,<br />

das als Benchmark für Neuentwicklungen<br />

gelten sollte. ln diesem Falle war es ein<br />

16-Zoll-Stahlrad mit einem geringen Ge -<br />

wicht von 8,36 kg. Ein zunächst verblüffendes<br />

Ergebnis: »Bereits die Referenz ist deutlich<br />

leichter als vergleichbare Aluminiumräder,<br />

die ca. 10 kg auf die Waage bringen<br />

und zudem deutlich teurer sind«, erläuterte<br />

Dipl.-Ing. Erik Hilfrich, zuständig für Anwendungskonzepte,<br />

Vertrieb & Innovation bei<br />

thyssenkrupp. Die besseren konstruktiven<br />

Eigenschaften von Stahl zeigen also Wirkung.<br />

Die Ziele für die Neuentwicklungen<br />

waren nun, neben der unverzichtbaren<br />

Gewichtsreduzierung auch neue attraktive<br />

Designmöglichkeiten zu realisieren.<br />

Im direkten Vergleich mit Aluminium-<br />

Gussrädern beeindrucken die Stahlkonzepte<br />

auch bei Kosten, Gewicht und CO 2<br />

-Ökobilanz.<br />

Deshalb hat thyssenkrupp bei der<br />

Entwicklung neuer Räder im Rahmen des<br />

»lnCar plus«-Projekts neue Zeichen gesetzt.<br />

Zwar ist für viele Autofahrer die Optik wichtig,<br />

vor allem aber müssen Räder höchsten<br />

Sicherheitsansprüchen genügen. Daneben<br />

sind Gewichtseinsparung, also Umweltfreundlichkeit<br />

und Kosten zentrale Aspekte.<br />

»lnCar plus« ist das derzeit größte herstellerunabhängige<br />

Entwicklungsprojekt eines<br />

Automobilzulieferers und leistet einen starken<br />

Beitrag zur automobilen Effizienz. Es<br />

umfasst das Automobil-Know-how des<br />

Hochleistungswerkstoffe und<br />

neue Fertigungstechnologien<br />

Der Einsatz neuer Werkstoffe und Fertigungstechnologien<br />

belegt, dass eine Ge -<br />

wichtsreduktion des Rades um bis 20 %<br />

realisierbar ist. Prozesstechnisch kann so -<br />

wohl der Weg über die Kaltumformung als<br />

auch neuerdings der Weg über die Warmumformung<br />

gewählt werden. Auf dem<br />

Wege der Kaltumformung kommt beispielweise<br />

die Drückwalztechnik zur Herstellung<br />

der Felge zum Einsatz, über die die Blechdickenverteilung<br />

gezielt eingestellt werden<br />

kann. ln der Warmumformung können die<br />

Bauteileigenschaften durch vollständiges<br />

oder teilweises Presshärten angesteuert<br />

werden.<br />

Dabei werden sowohl in der Kalt- als auch<br />

in der Warmumformung neue Werkstoffe<br />

Gewicht- und Kostenvergleich 1)<br />

in %<br />

100<br />

80<br />

–2 kg<br />

100<br />

Aluminium<br />

Stahl-Designrad<br />

62<br />

57<br />

26<br />

43<br />

36<br />

(Foto: thyssenkrupp)<br />

Gewicht<br />

Gesamtkosten<br />

Materialkosten<br />

Herstellungskosten<br />

thyssenkrupp hat attraktive und kostengünstige Leichtbauräder aus<br />

Stahl entwickelt.<br />

1)<br />

Modulares Stahl-Designrad (16 Zoll)<br />

Quelle: thyssenkrupp<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Spektrum Werkstoffe K 31<br />

wie hochduktile, mikrolegierte Feinkornbaustähle,<br />

hochfeste MBW ® -Sorten (Mangan-<br />

Bor-Stähle) oder auch der neue dreischichtige<br />

Stahlwerkstoffverbund TRIBOND ® er -<br />

probt. Diese Stähle bieten höhere Streckgrenzen<br />

und Schwingfestigkeiten, um die<br />

Dauerfestigkeit der Räder auch bei verringerter<br />

Blechdicke zu gewährleisten. Im<br />

Ergebnis zeigt sich: »Vor allem die Warmumformung<br />

birgt hohes Leichtbaupotenzial<br />

von bis zu 20 % – und das im Verhältnis zur<br />

Referenz mit vergleichbaren Kosten«, so Erik<br />

Hilfrich.<br />

Zusätzliche Vorteile bietet die Konzeption<br />

modularer Stahlräder in Blechbauweise, die<br />

einen einheitlichen Grundträger mit Felge<br />

und eine zusätzliche Designschale kombinieren,<br />

die tragend mit dem Rad verbunden<br />

ist. Hier ist innovatives Design beispielweise<br />

durch versetzte Radschalen in zwei Ebenen<br />

möglich. Im Vergleich zu einer Referenz aus<br />

Aluminium lässt sich eine Gewichtseinsparung<br />

von 20 % und eine Kostenersparnis<br />

von rd. 38 % realisieren. Auch in der Ökobilanz<br />

schneidet das modulare Stahl-Design-<br />

Rad im Vergleich mit Aluminium und dem<br />

Stahl-Referenzrad am besten ab. Bei einer<br />

zugrunde gelegten Laufleistung von<br />

200.000 km ist der Primärenergiebedarf<br />

über den gesamten Lebenszyklus hinweg<br />

am geringsten.<br />

Geringere Umweltauswirkungen<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

Natürlich hat thyssenkrupp neben Leichtbau,<br />

Wirtschaftlichkeit und Performance<br />

auch die Umweltauswirkungen bereits in<br />

der Entwicklungsphase betrachtet. Und<br />

gerade bei rotierenden Bauteilen spielt der<br />

Leichtbau effekt eine besondere Rolle. Trotz<br />

gleichen Gewichts verursacht das Stahl-Designrad<br />

von thyssenkrupp im Vergleich zu<br />

einem Aluminiumreferenzrad über die<br />

gesamte Laufleistung 288 kg weniger CO 2<br />

.<br />

»Bezogen auf die jährliche deutsche Neuwagenflotte<br />

ergibt sich somit ein Potenzial<br />

von 864.000 t CO 2<br />

«, erläuterte Dipl.-Ing.<br />

Anna Meincke, bei thyssenkrupp für Klimaschutz,<br />

CO 2<br />

, Sonderaufgaben und Nachhaltigkeit<br />

zuständig. Betrachtet man Kriterien<br />

wie den Treibhauseffekt, den Sommersmog,<br />

die Überdüngung, Versauerung, den Energieverbrauch<br />

und die Ressourceneffizienz,<br />

so ergibt sich klar: »Designräder aus Stahl<br />

sind ein ökologisches Highlight«, so Anna<br />

Meincke. Umweltauswirkungen werden<br />

über den gesamten Lebenszyklus und in<br />

allen Wirkungskategorien reduziert. Durch<br />

den Einsatz der Design-Stahlräder werden<br />

fast drei Mal so viele Emissionen eingespart,<br />

wie bei der Produktion entstehen.<br />

https://engineered.thyssenkrupp.com/ K<br />

/<br />

(sm 160303120)


32 K <br />

Neue Runde für erfolgreiches Messe-Duo<br />

wire & Tube präsentieren 2016 wieder ein umfangreiches Angebot<br />

Düsseldorf. Das erfolgreiche Messe-Duo wire und Tube geht in die<br />

nächste Runde: vom 4. bis 8. April 2016 steht die Messe Düsseldorf wieder<br />

im Zeichen von Kabel und Draht sowie von Rohren und Röhren. Nahezu<br />

70.000 Besucher und 2.500 Aussteller insgesamt trafen im Jahr 2014<br />

zusammen, für dieses Jahr werden ähnliche Ergebnisse erwartet.<br />

Das bedeutsame Messe-Duo, bestehend<br />

aus der wire (Internationale Fachmesse<br />

Kabel und Draht) sowie der Tube (Internationale<br />

Rohrfachmesse), lockt im<br />

zweijähr lichen Turnus zahlreiche Besucher<br />

der jeweiligen Branchen nach Düsseldorf. Im<br />

Rahmen der wire präsentieren sich Maschinen<br />

zur Drahtherstellung und -veredelung,<br />

Gitterschweißmaschinen, Spezialdrähte,<br />

Werkstoffe und Kabel. Weiterhin zählen<br />

Mess-, Steuer-, Regel- und Prüftechnik dazu,<br />

ebenso wie Produkte aus den Sektoren<br />

(Fotos: Messe Düsseldorf)<br />

Umformtechnik und Federfertigung. Werkzeuge<br />

und Hilfsmaterialien der Verfahrenstechnik<br />

runden das Spektrum ab. Zielgruppen<br />

der wire sind die Draht-, Kabel- und<br />

Fahrzeugindustrie und auch die Eisen-,<br />

Stahl- und NE- Metallindustrie, Bau- und<br />

Elektroindustrie sowie das Handwerk.<br />

Die wire ist in den Hallen 9 bis 13 sowie<br />

15, 16 und 17 angesiedelt. Dabei sind die<br />

Hallen 9 bis 13 sowie 16 und 17 für Draht-,<br />

Kabel- und Glasfasermaschinen, aber auch<br />

für die Draht- und Kabelproduktion und<br />

-handel vorgesehen. In der Halle 15 findet<br />

sich die Umformtechnik (Fastener Technolowire<br />

Halle 9 – 13, Draht-, Kabel- und Glasfaser -<br />

16, 17 maschinen, Draht- und Kabelproduktion<br />

und -handel<br />

Halle 15<br />

Halle 16<br />

Halle 16<br />

Umformtechnik<br />

Gitterschweißmaschinen<br />

Federfertigungstechnik<br />

/<br />

www.wire.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


gy), Halle 16 beinhaltet die Themenbereiche<br />

Gitterschweißmaschinen (Mesh Welding<br />

Machinery) und Federfertigungstechnik<br />

(Spring Making).<br />

Die Tube konzentriert sich auf Rohre, Röhren<br />

und Zubehör sowie Rohmaterialien und<br />

Maschinen zur Herstellung von Rohren. Ein<br />

weiterer Fokus liegt auf dem Handel mit<br />

Rohren aus FE-Metall, NE-Metall, auch u. a.<br />

Glasfaser und Beton, zudem umfasst das<br />

Angebot Werkzeuge zur Verfahrenstechnik.<br />

Zielgruppen der Tube sind die Rohr-, Fahrzeug-,<br />

Eisen-, Stahl- und NE-Metallindustrie,<br />

Bau- und Elektroindustrie und Energie- und<br />

Wasserversorgung.<br />

Die Rohrfachmesse erstreckt sich über die<br />

Hallen 1 bis 7.1. In den Hallen 1 und 2 findet<br />

sich Rohrzubehör, die Hallen 2 bis 4 sowie<br />

7.0 und 7.1 sind Rohrhandel und -herstellung<br />

vorbehalten. Halle 5 ist für Umform-<br />

technik (Bending and Forming Technology)<br />

vorgesehen, die Hallen 6 und 7a für Rohrbearbeitungsmaschinen<br />

(Pipe and Tube Processing<br />

Machinery) sowie Maschinen und Anlagen<br />

(Plant and Machinery). Profile finden<br />

sich in den Hallen 1 bis 7.0. Des Weiteren<br />

präsentiert sich in Halle 7.1 die PTF-Sonderschau<br />

und in Halle 2 der China Pavillon. K<br />

(sm 160303209)<br />

<br />

Halle 1 – 2 Rohrzubehör<br />

Halle 2 – 4, Rohrhandel,<br />

7.0, 7.1 Rohrherstellung<br />

Halle 5 Umformtechnik<br />

Halle 6, 7a Rohrbearbeitungsmaschinen<br />

Halle 7a Maschinen und Anlagen<br />

Halle 1 – 7.0 Profile<br />

Halle 7.1 PTF-Sonderschau<br />

<br />

Zum Ausklang des ersten Messetages, 4. April<br />

2016, ab 17.30 Uhr, veranstaltet unsere Zeitschrift<br />

zum 9. Mal den Branchentreff des<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« im CCD.Süd des Düsseldorfer<br />

Messegeländes. Hier informieren Experten<br />

der Stahlbranche über aktuelle Themen aus<br />

Stahlindustrie und -handel. Anschließend be -<br />

steht die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen<br />

oder sich einfach auszutauschen.<br />

Präsenz zeigt der Verlag auch auf seinem<br />

Messestand.<br />

Halle 2<br />

China-Pavillon<br />

/<br />

Weitere Informationen stehen unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/branchentreff<br />

/<br />

www.tube.de<br />

i »<strong>stahlmarkt</strong>« auf der wire & Tube finden Sie in Halle 7.0, Stand C 27<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


34 K <br />

Neuer Ausklinkroboter steigert Produktivität<br />

Kaltenbach-Anlage macht zudem Arbeitsplätze attraktiver<br />

Ihr Leitspruch ist für die Friedrich Bühler GmbH &<br />

Co. KG gelebte Realität: »Bauen mit Stahl ist unsere Leidenschaft«. Was<br />

vor sechs Generationen als ländliche Schmiede begann, ist heute ein<br />

erfolgreiches Unternehmen mit einer Stahlbaukapazität von bis zu 1.500 t<br />

im Monat. Rd. 160 Mitarbeiter realisieren auch anspruchsvollste<br />

Stahlbaukonstruktionen. Fachwissen, Innovationsfreude und modernste<br />

Bearbeitungsmaschinen haben zu bundesweiter Anerkennung geführt.<br />

Ob Porsche-Museum, Mercedesforum<br />

Stuttgart oder Saturn-Arena, es gibt kaum<br />

eine Herausforderung, die das Stahlbauunternehmen<br />

Bühler nicht erfolgreich<br />

bewältigen könnte. Umgesetzt wird dies<br />

alles mit Hightechanlagen und CNC-ge -<br />

steuertem Maschinenpark. Denn ein hoher<br />

Automatisierungsgrad sorgt mit dafür, im<br />

harten Wettbewerb zu bestehen. Nun hat<br />

sich das baden-württembergische Unternehmen<br />

für einen neuen Ausklinkroboter<br />

KC 1201 von Kaltenbach entschieden, um<br />

die Automatisierung zu erhöhen. Nur wenn<br />

Rüst- und Durchlaufzeiten möglichst gering<br />

und die Arbeitsabläufe ideal organisiert<br />

sind, lassen sich Projekte kosten- und organisationsoptimiert<br />

stemmen und die Produktivität<br />

steigern – ein wichtiger Baustein der<br />

Zukunftssicherung. Zudem kommt es darauf<br />

an, die richtigen Fachleute für das Unternehmen<br />

zu finden. Gerade in einer wirtschaftlich<br />

starken Region, wie dem Landkreis<br />

Calw, ist der Wettbewerb um die gut<br />

ausgebildeten Mitarbeiter hart. Da entscheidet<br />

auch der Maschinenpark mit. Arbeitssicherheit<br />

und Arbeitsplatzattraktivität zählen<br />

heute mit zu den wichtigen Kriterien,<br />

wenn sich Facharbeiter für ein Unternehmen<br />

entscheiden.<br />

Der Zuschlag für Kaltenbach, internationaler<br />

Hersteller von Metallbearbeitungsmaschinen<br />

aus Lörrach, und die Ausklinkanlage<br />

KC 1201 fiel insbesondere aufgrund der<br />

langen Erfahrung, die der Hersteller gerade<br />

auch für unkonventionelle Lösungen be sitzt.<br />

So galt es, die Mitarbeiter bei ihren körperlich<br />

anstrengenden Brennarbeiten<br />

zu entlasten, zugleich mussten aufgrund<br />

äußerst beengter Platzverhältnisse in der<br />

Fertigung Kolli sionen in den Bearbeitungsprozessen<br />

vermieden werden.<br />

Der Ausklinkroboter KC 1201 ergänzt die<br />

Stahlbearbeitung bei Bühler mit seinen vielfältigen<br />

Möglichkeiten. Er wurde speziell für<br />

Ausklinkungen an H-, U- und L-Profilen<br />

sowie für Vierkantrohr entwickelt und in<br />

kompakter, platzsparender Bauform, mit bis<br />

zu acht Achsen konzipiert. Bei Bühler hat<br />

man sich für das autogene Brennschneiden<br />

entschieden. Sollte später einmal eine Erweiterung<br />

zum Plasmaschneiden notwendig<br />

werden, so ist dies von der Kon struktionsseite<br />

her ohne weiteres machbar. Ebenso<br />

lässt sich die Anlage jederzeit mit einer<br />

Hochleistungsbohrmaschine kombinieren.<br />

Die Steuerung der KC 1201 unterstützt<br />

die Mitarbeiter in mehrfacher Hinsicht. Die<br />

Konstruktionsdaten werden einfach eingeladen,<br />

die Software errechnet dann die optimalen<br />

Roboterbewegungen für das Ausschneiden<br />

– effizienter geht es kaum. Der<br />

Brennroboter setzt dann exakt um, was<br />

Kundenzeichnungen vorgeben. Die Mitarbeiter<br />

sind nicht gezwungen mit Makros zu<br />

arbeiten, sondern agieren weitgehend frei.<br />

Auch die wiederholbare Präzision wurde<br />

nun enorm gesteigert.<br />

Erdmann Rath, Fertigungsleiter im Stahlbau<br />

bei Bühler ist von dem Neuzugang im<br />

Maschinenpark überzeugt: »Durch un sere<br />

neue Maschine von Kaltenbach, die<br />

KC 1201, haben wir einen äußerst hohen<br />

Automatisierungsgrad erreicht und die<br />

Arbeitsplätze im Brennbereich attraktiver<br />

machen können.<br />

(sm 160303043) K<br />

(Foto: Kaltenbach<br />

Je nach<br />

Anwendung<br />

kann ein<br />

Plasma- oder<br />

Autogenbrenner<br />

eingesetzt<br />

werden.<br />

« <br />

Kaltenbach GmbH + Co. KG<br />

Blasiring 4<br />

79539 Lörrach<br />

Tel. +49 7621 175-0<br />

www.kaltenbach.de<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


MEET US…<br />

Tube 2016<br />

Düsseldorf, 04. – 08. April 2016<br />

Halle 4 / Stand H42<br />

Bauma 2016<br />

München, 11. – 17. April 2016<br />

Halle A6 / Stand 203<br />

Hannover Messe 2016<br />

Hannover, 25. – 29. April 2016<br />

Halle 6 / Stand F02


36 K <br />

Hochwertige Edelstahlrohrlösungen<br />

aus einer Hand<br />

Schoeller Werk setzt auf technische Beratungskompetenz<br />

Als einer der weltweit führenden Hersteller<br />

von geschweißten und nachgezogenen Edelstahlrohren verfügt das<br />

Schoeller Werk über langjährige Erfahrung in der anwendungsspezifischen<br />

Produktentwicklung und -fertigung für die Bereiche Automotive, Industrie<br />

und Energie/Offshore. Auf der Messe Tube in Düsseldorf stellt das<br />

Unternehmen sein breites Produkt- und Fertigungsspektrum sowie seine<br />

technische Beratungskompetenz in den Mittelpunkt.<br />

Das Unternehmen entwickelt sein Produkt-<br />

und Leistungsportfolio in enger Zu -<br />

sammenarbeit mit den Kunden kontinuierlich<br />

weiter und stellt die Vielfalt an kunden- und<br />

anwendungsgerechten Lösungen diesmal in<br />

den Mittelpunkt der Tube 2016. »Wir verfügen<br />

über die Kapazitäten und die Kompetenz,<br />

um unseren Kunden alles aus einer<br />

Hand zu bieten: von der technischen Beratung,<br />

der anwendungsspezifischen Produktentwicklung<br />

und -fertigung über die Qualitätssicherungssysteme<br />

bis zu individuellen<br />

Logistikleistungen«, betont Peter Bilstein,<br />

Geschäftsführer des Schoeller Werks. Diese<br />

Kompetenz verdeutlicht das Unternehmen<br />

anhand seines Leistungsvolumens in den<br />

Bereichen WIG(Wolfram-Inertgas)- und<br />

laserstrahlgeschweißte Edelstahlrohre in<br />

geraden Herstell- und Fixlängen sowie Ringrohre.<br />

Das Schoeller Werk beschäftigt über<br />

1.000 Mitarbeiter und fertigt mehr als<br />

90 Mill. m pro Jahr. Je nach Kundenspezifikation<br />

sind die Rohre blankgeglüht oder<br />

ungeglüht, mit oder ohne Nahtglättung,<br />

geschliffen oder ungeschliffen oder nachgezogen<br />

verfügbar. Um den hohen technischen<br />

Anforderungen der Kunden gerecht<br />

zu werden, investiert das Unternehmen kontinuierlich<br />

in seine Produktions- und Qualitätstechnologien.<br />

<br />

So hat das Unternehmen gerade erst rd.<br />

1,8 Mill. € in ein neues Technologie- und<br />

Prüfzentrum gesteckt, um mit modernen<br />

Prüftechnologien umfassende, kundenspezifische<br />

Materialprüfungen zu ermöglichen.<br />

Zudem können damit ab sofort die optimalen<br />

Prozessparameter zur Herstellung neuer,<br />

zukunftsweisender Rohrlösungen erprobt<br />

werden.<br />

»Mit unserem neuen Technikum übernehmen<br />

wir für unsere Kunden sämtliche metallurgischen<br />

und chemischen Materialprüfungen«,<br />

erklärt Dr. Michael Gramlich, Leiter<br />

Technologie und Qualitätsmanagement des<br />

Schoeller Werks. »Mit dieser Investition stärken<br />

wir gezielt unsere Position als Entwicklungspartner<br />

und Premiumhersteller von<br />

längsnahtgeschweißten Edelstahlrohren.«<br />

Auf 290 m 2 werden heute umfangreiche<br />

Werkstoffprüfungen sowie Korrosions- und<br />

Glühversuche durchgeführt. Die Gesamtfläche<br />

des Technikums ist nun deutlich vergrößert<br />

und neue Materialprüfmaschinen<br />

konnten untergebracht werden. Neu ist u.a.<br />

ein modernes Rasterelektronenmikroskop zur<br />

Überprüfung der Schweißnahtqualität.<br />

<br />

Das 1827 gegründete Familienunternehmen hat<br />

seinen Sitz in Hellenthal in der Eifel und gehört zu<br />

den »hidden Champions« in Nordrhein-Westfalen.<br />

Schoeller ist in seiner Branche etabliert und<br />

anerkannter Anbieter von längsnahtgeschweißten<br />

Edelstahlrohren, von denen jährlich rd.<br />

90 Mill. m gefertigt werden. Das innovationsgetriebene<br />

Unterenehmen verfügt über Know-how,<br />

Kompetenz und Erfahrung und entwickelt sein<br />

Produktportfolio und seinen Maschinenpark ständig<br />

weiter. »Wir sind immer dann der richtige<br />

Ansprechpartner, wenn es um Rohre für höchste<br />

Ansprüche an Zuverlässigkeit und Qualität geht«,<br />

erläuterte Geschäftsführer Peter Bilstein im<br />

Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«. Das Unternehmen<br />

erhebt den Anspruch der »Null-Fehler-Philosophie«,<br />

bündelt seine Kompetenzen an einem<br />

einzigen Standort und zeichnet sich somit durch<br />

eine günstige Kombination aus Bodenständigkeit<br />

und Technologiestärke aus.<br />

Die Kunden stammen überwiegend aus dem<br />

Automotive-, Energie- und Industriesektor. So ist<br />

das Schoeller Werk zertifizierter Zulieferer der Automobilindustrie<br />

und seit Jahrzehnten Partner für<br />

OEMs, Tier-1- und Tier-2-Lieferanten. Rohre für die<br />

Energiebranche sind u. a. für Kraftwerks-, Meerwasserentsalzungs-,<br />

Offshore- und Schiffsbauanwendungen<br />

gefragt. Im Industriebereich sind die<br />

Anwendungen sehr vielfältig, z. B. für die Lebensmittelindustrie,<br />

die Elektro-, Mess- und Regeltechnik,<br />

den Maschinen- und Apparatebau, die Energieund<br />

Solartechnik, bis hin zur Medizintechnik.<br />

Bemerkenswert ist – historisch gesehen – dass<br />

das Schoeller Werk nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

zu den Ersten Deutschlands zählte, die das in den<br />

USA patentierte Verfahren des Wolfram-Inertgasschweißens<br />

(WIG) für austenitische Edelstahlrohre<br />

eingeführt haben. »Wir produzieren mit dem<br />

Schweißnahtfaktor 1,0«, betont Bilstein. Schweißnaht<br />

und Grundwerkstoff sind somit gleichwertig.<br />

Auch heute noch steht Innovation gepaart mit<br />

Tradition in Hellenthal an erster Stelle. Die jüngst<br />

getätigten Investitionen in Anlagen wie das Technikum<br />

und personelles Know-how sind weitere<br />

Schritte nach vorn.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Oben: Um den hohen technischen<br />

Anforderungen der Automotive-, Industrieund<br />

Energiebranche gerecht zu werden,<br />

investiert das Schoeller Werk kontinuierlich<br />

in seine Produktions- und Qualitätstechnologien,<br />

hier Rohre an der optischen<br />

Messanlage.<br />

Unten: Durch das neue Technologie- und<br />

Prüfzentrum kann das Schoeller Werk die<br />

Entwicklungszeiten verkürzen und die<br />

Qualität noch weiter steigern, hier ein Blick<br />

in die Werkstoffprüfung.<br />

Außerdem investierte das Un ternehmen in<br />

eine Einrichtung für die Restpartikelprüfung<br />

– insbesondere für Kraftstoffleitungen in der<br />

Automobilindustrie sind die Größe und die<br />

Anzahl von Restpartikeln im Rohr extrem<br />

reglementiert. Ein neuer Laborofen simuliert<br />

die Wärmebehandlung unter Schutzgas und<br />

ermöglicht so die Definition der optimalen<br />

Prozess parameter bei der Rohrherstellung.<br />

Darüber hinaus führt das Schoeller Werk alle<br />

standardmäßig er forderlichen Materialprüfungen<br />

nach DIN 10217-7 durch. »Durch<br />

eine enge Zusammenarbeit mit uns sparen<br />

sich die Kunden aufwendige Werkstoffversuche,<br />

sodass die Entwicklungsdauer sinkt«,<br />

betont Gramlich.<br />

Ein zum Jahresbeginn installierter Hydropulsprüfstand<br />

kann neuerdings auch die<br />

Druckbeständigkeit der Edelstahlrohre unter<br />

pulsierendem Innendruck, wie er in Kraftstoffleitungen<br />

herrscht, prüfen. Zudem ist<br />

die Zertifizierung des Technikums nach DIN<br />

EN ISO/IEC 17024 durch die Deutsche Ak -<br />

kreditierungsstelle DAkkS in Vorbereitung.<br />

(Fotos: Schoeller Werk)<br />

<br />

<br />

Um seine Position als Entwicklungspartner<br />

weiter auszubauen hat das Schoeller Werk<br />

darüber hinaus eine neue Abteilung Technischer<br />

Vertrieb unter der Leitung von Werner<br />

Hannig geschaffen. Denn die Entwicklung<br />

technisch und kostenmäßig optimierter<br />

Rohre setzt eine enge Kooperation zwischen<br />

Zulieferer und Anwendern voraus. »Mit<br />

Werner Hannig haben wir einen äußerst<br />

erfahrenen Fachmann für die Leitung des<br />

technischen Vertriebs gewonnen«, erläutert<br />

Geschäftsführer Peter Bilstein. Hannig war<br />

über 20 Jahre Leiter der Werkstoffprüfung<br />

und zuletzt Verantwortlicher für das Qualitätswesen.<br />

Durch intensive Zusammenarbeit<br />

zwischen technischem Vertrieb und Produktmanagement<br />

kann das Schoeller Werk<br />

die Anforderungen an das individuelle Edelstahlrohr<br />

ganzheitlicher beurteilen und<br />

Lösungen entwickeln. Kunden profitieren<br />

von der noch intensiveren technischen Beratungsleistung.<br />

Zusätzlich wurde auch die Abteilung für<br />

Business Development & Marketing mit<br />

einer erfahrenen Kennerin des Marktes<br />

besetzt: Susanne Peiricks, die zuletzt Unternehmensberaterin<br />

und davor über 13 Jahre<br />

in verschiedenen Managementpositionen<br />

beim Speziallangstahlproduzenten Schmolz<br />

+ Bickenbach tätig war.<br />

Geschäftsführer Peter Bilstein: »Susanne<br />

Peiricks ist mit ihrer jahrelangen Erfahrung im<br />

internationalen Vertriebsausbau die optimale<br />

Besetzung für diese Aufgaben.« Um die<br />

Voraussetzungen für den strategischen Ge -<br />

schäftsausbau zu erfüllen, analysiert das<br />

Business Development die Kundenbedürfnisse,<br />

Marktanforderungen und Marktpotenziale<br />

sowie bestehende und zukünf tige Vertriebswege.<br />

Zu den Aufgaben zählen zudem<br />

die Prüfung und der Ausbau von strategischen<br />

Kooperationen, beispielsweise mit<br />

Vertriebspartnern im Ausland, sowie die Stärkung<br />

der regionalen Präsenz des Schoeller<br />

Werks im Ausland. Die Erkenntnisse fließen<br />

direkt in die Unternehmensstrategie ein.<br />

»Um Neukunden und Bestandskunden ein<br />

optimales Angebot zu machen, ermitteln wir<br />

verstärkt Potenziale in Bezug auf Produkte<br />

und Services«, erläutert Susanne Peiricks die<br />

neue Funktion. »Es ist mein Ziel, die internationale<br />

Präsenz sowie das Marketing auszubauen<br />

und damit die Position des Schoeller<br />

Werks als international führender Edelstahlrohrhersteller<br />

zu festigen.« (sm 160303119) K<br />

« <br />

Schoeller Werk GmbH & Co. KG<br />

Im Kirschseiffen<br />

53940 Hellenthal<br />

Tel. +49 2482 81-0<br />

www.schoellerwerk.de<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Besserer Spänefluss durch den Sägeschnitt<br />

von unten nach oben.<br />

Kasto auf der Tube 2016<br />

((Bild: KASTO))<br />

Auf der Tube 2016 präsentiert die KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG innovative Lösungen aus<br />

ihren beiden Geschäftsfeldern Säge- und Lagertechnik.<br />

Besucher können sich auf dem Messestand<br />

(Halle 6, Stand F50) u. a. über das flexible<br />

und kompakte Langgut-Turmlagersystem UNI-<br />

TOWER und über die vollautomatische Bandsäge<br />

KASTOwin tube A 5.0 informieren, die speziell für<br />

die Bearbeitung von Rohren geeignet ist.<br />

Spezialist für die Rohrbearbeitung<br />

KASTO erweitert Bandsägen-Sortiment<br />

Achern-Gamshurst. Die KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

vergrößert ihr Produktsortiment: Der Sägetechnik-Spezialist erweitert die<br />

2014 erstmals vorgestellte Bandsägebaureihe KASTOwin und präsentiert<br />

mit der KASTOwin tube A 5.0 ein Modell, das speziell für die Bearbeitung<br />

von Rohren geeignet ist.<br />

Mit einem um 180° gedrehten Sägevorschub<br />

arbeitet der neu vorgestellte Vollautomat<br />

besonders effizient und werkzeugschonend.<br />

Mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

und einem guten Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis konnte die KASTOwin bereits<br />

zahlreiche Kunden aus unterschiedlichen<br />

Branchen überzeugen, so das Unternehmen.<br />

Nun hat der Maschinenbauer die<br />

Sägebaureihe für einen besonderen Anwendungsfall<br />

erweitert: Die KASTOwin tube<br />

A 5.0 ist ein Bandsäge-Vollautomat, der<br />

speziell für die Bearbeitung von Rohren optimiert<br />

wurde. Die größte Neuerung: Im Vergleich<br />

zu den anderen KASTOwin-Modellen<br />

ist die Bewegungsrichtung des Sägevorschubs<br />

um 180° gedreht, gesägt wird von<br />

der Auflagefläche nach oben. Das sorgt für<br />

einen effizienten, präzisen und werkzeugschonenden<br />

Sägevorgang.<br />

Schnittbereich liegt bei 500 mm<br />

Der Schnittbereich der KASTOwin tube A 5.0<br />

liegt für Rundmaterial bei 500 mm, die<br />

kleinstmögliche Abschnittlänge bei 10 mm.<br />

Die Schnittgeschwindigkeit lässt sich per frequenzgeregeltem<br />

Antrieb zwischen 12 und<br />

150 m/min stufenlos einstellen. Hartmetall-<br />

Sägebänder, wie sie für verschiedene Rohrmaterialien<br />

notwendig sind, lassen sich auf<br />

der KASTOwin tube A 5.0 ohne weiteres<br />

Zubehör einsetzen. Die Spannung des Sägebands<br />

erfolgt hydraulisch, die Reinigung mit<br />

einer auswechselbaren, elektrisch angetriebenen<br />

Späneräumbürste. Spannstock und<br />

Sägevorschub sind mit spielfreien Linearführungen<br />

ausgestattet, Kugelrollspindelantriebe<br />

sorgen für kontrollierte Schnitt- und<br />

Materialvorschubbewegungen.<br />

Identische Bauweise sorgt<br />

für günstige Preise<br />

Darüber hinaus weist die Säge sämtliche<br />

Vorteile auf, die auch den Rest der KASTOwin-Baureihe<br />

auszeichnen. Etwa das Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis: Da alle Modelle nach<br />

derselben Bauweise konstruiert und die verwendeten<br />

Bauteile weitgehend identisch<br />

sind, kann KASTO die Sägen deutlich günstiger<br />

anbieten als vergleichbare Produkte<br />

anderer Hersteller. Der Qualität tut dies keinen<br />

Abbruch, im Gegenteil: Die KASTOwin-Baureihe<br />

wird komplett in Deutschland<br />

produziert und ist äußerst hochwertig verarbeitet.<br />

Für eine einfache Bedienung sorgt die<br />

intelligente Sägemaschinensteuerung Smart-<br />

Control, die alle Materialdaten enthält und<br />

sämtliche notwendigen Parameter automatisch<br />

einstellt. Das eigens für diese Baureihe<br />

entwickelte System KASTOrespond erfasst<br />

zudem permanent die Kräfte am Werkzeug<br />

und setzt diese intelligent in Vorschubbewegungen<br />

um. Um besondere Anforderungen<br />

zu erfüllen, hat KASTO ein großes Zubehörsortiment<br />

für die KASTOwin tube A 5.0 im<br />

Angebot: z. B. ein Heizungs- und ein Kühlungspaket<br />

für den Einsatz bei Temperaturen<br />

über 40 °C oder unter 0 °C.<br />

K<br />

(sm 160302876)<br />

« KONTAKT<br />

KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

wire & Tube: Halle 6, Stand F50<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


K 39<br />

Konzepte für effiziente Rohr- und Drahtproduktion<br />

Die SMS group präsentiert auf der wire & Tube ihre Konzepte für Maschinen und Anlagen<br />

zur Herstellung von Rohren und Draht für Stahl und NE-Metalle.<br />

Auf dem Stand des Unternehmens<br />

demonstrieren die SMS-Spezialisten zudem<br />

neue Automatisierungslösungen, die die<br />

Rohr- und Drahtproduktion effizienter ma -<br />

chen. Die SMS group bietet verschiedene<br />

Lösungen der Prozessautomation und der<br />

Mess- und Regeltechnik. Diese sind darauf<br />

ausgelegt die Produktqualität zu<br />

erhöhen, die Produktion zu steigern<br />

und die Umwandlungskosten zu<br />

reduzieren. Mit dem Process-Guidance-System<br />

(PGS) können alle<br />

diese Einzelkomponenten benutzerund<br />

prozess orientiert zusammengefasst<br />

werden.<br />

und SMS Meer unter dem Dach der SMS<br />

group GmbH zusammen. Damit sind die<br />

Anlagen und Maschinen für die gesamte<br />

metallurgische Prozesskette aufeinander<br />

abgestimmt, von der Aufbereitung von Erz<br />

bis zur Endverarbeitung. Von der Beratung<br />

über die Realisierung und Inbetriebnahme<br />

bis zum Anlagenservice kann die SMS Group<br />

mit der Fach expertise eines international<br />

tätigen Anlagen- und Maschinenbauers aufwarten.<br />

www.sms-group.com<br />

<br />

<br />

/<br />

(sm 160303153)<br />

<br />

<br />

Als Lifecycle-Partner bietet die SMS<br />

group unabhängig von Durchmesser,<br />

Wanddicke und Stahlqualität alle<br />

Verfahren der Rohrherstellung sowie<br />

die passenden Adjustageanlagen an.<br />

In einem Markt mit Überkapazitäten<br />

kommt es nicht mehr nur auf<br />

eine Erhöhung der Produktion, sondern<br />

viel mehr auf deren Optimierung<br />

an. Die SMS group bietet wirtschaftliche<br />

Produktionsmöglichkeiten<br />

für höhere Rohrgüten und<br />

Premiumprodukte. Die Kunden sind<br />

somit bei steigenden Anforderungen<br />

an die Qualitäts- und Sicherheitsstandards<br />

der Rohre bestens aufgestellt.<br />

Die Prozesskette zur Herstellung<br />

von Draht und Stabstahl wurde<br />

2008 durch die Integration der<br />

Blankstahlanlagen der Marke Schumag<br />

in die SMS group komplettiert.<br />

Durch die Erweiterung der Prozessschritte<br />

Ziehen, Schälen, Richten<br />

und Schleifen wird eine ganzheitliche<br />

Beratung für diese komplexen<br />

Produkte möglich.<br />

Mitte des Jahres 2015 fasste SMS<br />

die ehemals getrennt auftretenden<br />

Unternehmensbereiche SMS Siemag<br />

Besuchen Sie uns auf der:<br />

Tube 2016<br />

4. bis 8. April 2016<br />

Messe Düsseldorf<br />

Halle 1 – Stand C 29<br />

Bleibt alles anders?<br />

Bremen · Leipzig · Düsseldorf · Mannheim · Nürnberg<br />

rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 21 · 28816 Stuhr/Bremen<br />

T + 49 421 8771 0 · F + 49 421 8771 3000<br />

rff@rff.de · www.rff.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


40 K <br />

Umweltschonende Tiefengeothermie<br />

vorangetrieben<br />

Vallourec liefert Rohre und bietet Serviceleistungen<br />

Rd. 1.500 t nahtlose Stahlrohre von Vallourec kommen<br />

bei einem neuen Erdwärmeprojekt in Bayern zum Einsatz, die nahezu<br />

ausschließlich in den deutschen Werken in Mülheim a. d. Ruhr und<br />

Düsseldorf gefertigt werden.<br />

Die Gemeindewerke Holzkirchen mit<br />

ihrem Tochterunternehmen Geothermie<br />

Holzkirchen GmbH werden im Alpenvorland<br />

heißes Thermalwasser erschließen und be -<br />

sonders umweltschonend für die Versorgung<br />

mit Strom und Wärme nutzen. Der<br />

Betrieb soll 2017 aufgenommen werden.<br />

»Wir freuen uns, mit diesem Auftrag die<br />

Energiewende in Deutschland zu unterstützen«,<br />

sagt Norbert Keusen, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Vallourec Deutschland<br />

GmbH.<br />

Im ersten Quartal 2016 startet die erste<br />

von zwei Bohrungen mit einer geplanten<br />

Tiefe von rd. 5.000 m. Durch die erste Bohrung<br />

wird das zirka 140 °C heiße Thermalwasser<br />

an die Oberfläche gefördert. Dort<br />

werden aus dem heißen Wasser mithilfe<br />

eines Dampferzeugers und Wärmeüberträgers<br />

Strom und Wärme gewonnen. Das<br />

erkaltete Wasser wird anschließend in diesem<br />

geschlossenen Kreislauf über die zweite<br />

Bohrung wieder in die wasserführende<br />

Kalksteinschicht zurückgeleitet. Für die Rohre<br />

bedeutet das Schwerstarbeit: Sie müs -<br />

sen Temperaturen von über 180 °C sowie<br />

Außendruck von bis zu 743 bar widerstehen.<br />

»Dank eigens für die Energieindustrie<br />

entwickelter Stahlgüten und VAM ® -Premiumverbindungen<br />

halten die Produkte<br />

höchsten mechanischen und thermischen<br />

Belastungen stand«, erklärt Markus Renner,<br />

Verkaufsdirektor OCTG Division für Zentralund<br />

Osteuropa und CIS. »Dieses Projekt<br />

unterstreicht, dass Vallourec sich von einem<br />

Rohrhersteller zum Anbieter von Premiumrohrlösungen<br />

entwickelt hat.«<br />

Das neue Kraftwerk soll 2017 in Betrieb<br />

gehen und künftig bis zu 80 % des Holzkirchner<br />

Bedarfs mit Fernwärme aus Geothermie<br />

versorgen. Die gewonnene Wärmemenge<br />

entspricht rd. 50.000 l Heizöl pro<br />

Tag. In Zukunft lassen sich so rd. 10.000 t<br />

Kohlendioxid pro Jahr einsparen.<br />

Tiefengeothermie hat sich in Bayern,<br />

Brandenburg und Baden-Württemberg be -<br />

reits seit Jahren als umweltschonende,<br />

unabhängige und regionale Energiegewinnung<br />

durchgesetzt. Bayern setzt seit mehr<br />

als zehn Jahren auf Erdwärme, die auch in<br />

der zukünftigen Versorgung Münchens eine<br />

wichtige Rolle spielen soll: Bis 2025 plant die<br />

Stadt, den Bedarf an Strom vollständig aus<br />

erneuerbaren Energien zu speisen.<br />

www.vallourec.com<br />

K<br />

/<br />

(sm 160303099)<br />

(Fotos: Vallourec)<br />

Bewährte Technologie: Rohre für die Energieindustrie entstehen unter<br />

anderem in den französischen Werken von Vallourec<br />

Belastbares Ergebnis: die nahtlos warmgewalzten Stahlrohre von<br />

Vallourec<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


K 41<br />

Konzernstruktur angepasst<br />

Marcegaglia schließt Restrukturierung ab und nimmt weiteres Wachstum ins Visier<br />

Wie die Stahlindustrie insgesamt, steht auch der<br />

italienische Stahlkonzern Marcegaglia vor Herausforderungen. Der Konzern,<br />

der mit einer Stahlproduktion von jährlich 5 Mill. t und Standorten auf drei<br />

Kontinenten zu den führenden der Branche gehört, hat sich mit einem<br />

größeren Restrukturierungsprogramm stärker für weiteres Wachstum neu<br />

aufgestellt.<br />

»Wir haben die Umstrukturierung unseres<br />

Konzern abgeschlossen und dabei die<br />

Geschäftsbereiche abgespalten, die nicht zu<br />

den Kernaktivitäten gehören – darunter<br />

Tourismus, Bauteile für Haushaltsgeräte und<br />

Bauwesen«, sagte Antonio Marcegaglia,<br />

Vorsitzender und CEO des Marcegaglia-<br />

Konzerns. »Ziel war es, uns mit einer größeren<br />

Transparenz klar auf die Kernaktivität<br />

Stahlverarbeitung zu konzentrieren – und<br />

sie so zu stärken«, so der CEO weiter.<br />

Seit seiner Gründung im Jahr 1959 hat<br />

das italienische Stahlunternehmen einen<br />

einzigartigen Produktmix geschaffen, der<br />

eng mit der Struktur und der Organisation<br />

des gesamten Konzerns verbunden ist. Das<br />

Produktportfolio reicht von der Bearbeitung<br />

von Flachprodukten und Rohren aus Kohlenstoff-<br />

und nichtrostenden Stählen bis hin<br />

zur vertikalen Integration u. a. in den Bereichen<br />

Building & Construction (z. B. die Fertigung<br />

von Isolierpaneelen und Leitplanken),<br />

Elektromechanik sowie Verbundprodukten,<br />

Energie und Baumärkte.<br />

Mit der Umstrukturierung, die bereits am<br />

1. November 2015 abgeschlossen wurde,<br />

hat der Konzern seine drei wichtigsten<br />

Geschäftsbereiche Kohlenstoffstahl (Rohre<br />

und Flachprodukte), Spezialstahl (nichtrostende<br />

Rohre und Bleche) und Grobbleche in<br />

jeweils separaten Unternehmen neu gruppiert.<br />

Die drei Geschäftsbereiche werden<br />

fortan von der Holdinggesellschaft Marcegaglia<br />

Steel gesteuert.<br />

<br />

<br />

Mit der Umstrukturierung verfolge der Konzern<br />

zwei Ziele: Erstens solle dem Unternehmen<br />

damit mehr Klarheit und Transparenz<br />

gegeben werden – sowohl intern als auch<br />

extern. Angestrebt werde zweitens branchenweit<br />

beim Wachstum die Vorreiterrolle<br />

einzunehmen, möglicherweise auch durch<br />

Fusionen oder Allianzen. »Wir streben eine<br />

aktive Präsenz an, wir wollen wachsen und<br />

möchten das als führendes Unternehmen<br />

der Branche tun«, unterstrich Antonio Marcegaglia.<br />

»Wir glauben, dass es für die Profitabilität<br />

und Nachhaltigkeit des Geschäfts<br />

insgesamt besser ist, wenn dieser Prozess<br />

nicht auf dem Aufbau weiterer eigener Ressourcen,<br />

sondern auf externen Kapazitäten<br />

beruht«, so der CEO weiter.<br />

Das neue Marcegaglia-Konzept präsentiert<br />

der Konzern auch auf der Fachmesse<br />

wire & Tube in Düsseldorf.<br />

K<br />

(sm 160303098)<br />

« <br />

Marcegaglia<br />

via Bresciani, 16<br />

46040 Gazoldo Ippoliti, Mantova<br />

Italien<br />

Tel. +39 0376 685-1<br />

www.marcegaglia.com<br />

<br />

Düsseldorf | 4 – 8 April | Hall 17 | Booth A22<br />

MEET US AT<br />

WIRE 2016


42 K <br />

Rohre effizient strahlen<br />

RUMP STRAHLANLAGEN installiert neue Anlage<br />

bei Tuboscope Drill Pipe Division in Schottland<br />

Die RUMP-Strahlanlage im Aberdeen-Werk<br />

von Tuboscope Drill Pipe Division bearbeitet Rohre nicht nur sehr effektiv,<br />

sondern auch ausgesprochen bedienerfreundlich. Die Anlage des<br />

ostwestfälischen Strahlexperten liefert ein gleichbleibend gutes<br />

Strahlergebnis bei geringerem Zeitaufwand – und damit ein deutlich<br />

besseres Ergebnis als beim manuellen Strahlen.<br />

Fünf bis zehn Rohre von 5 bis 15 m<br />

Länge und einem Außendurchmesser von<br />

60 bis 250 mm werden auf die beidseitig<br />

des Einlaufrollgangs angeordneten Aufgabetische<br />

mit automatischer Vereinzelung<br />

gegeben. Damit kein Strahlmittel während<br />

des Strahlvorgangs in die Rohre gelangt,<br />

werden sie vorab vom Bediener mit Stopfen<br />

verschlossen. Durch eine Eingabe am Display<br />

wird vorgegeben, ob die Rohre erst von<br />

einer Seite aus oder von beiden Seiten<br />

abwechselnd auf den Rollgang aufgegeben<br />

werden. Dadurch kann die Beladung vom<br />

Kunden jederzeit individuell gesteuert werden.<br />

Nach der Eingabe werden die Rohre<br />

durch die hydraulisch betätigte Sanftübergabe<br />

langsam auf den mit Diabolo-Rollen<br />

ausgestatteten Rollgang übergegeben. Er -<br />

kennt die Schaltanlage, dass keine Rohre<br />

mehr im Speicher liegen, schaltet sich die<br />

Strahlanlage automatisch ab.<br />

<br />

<br />

Die Rohre werden um die eigene Achse<br />

rotierend durch den Wirkbereich von einem<br />

Schleuderrad mit mechanischer Strahlmittelvorbeschleunigung<br />

geführt. Der Oberflächen-Reinheitsgrad<br />

der gestrahlten Rohre<br />

ist B SA 2 bei einer Strahlleistung von etwa<br />

3 m²/min. Die vom Außendurchmesser<br />

abhängige, frequenzgeregelte Fördergeschwindigkeit<br />

beträgt ca. 3 bis 20 m/min.<br />

Das Strahlkammergehäuse der Anlage<br />

besteht vollständig aus Manganstahlblech<br />

und bildet im unteren Teil einen Strahlmittel-<br />

Auffangtrichter. Im direkten Strahlbereich<br />

sind zusätzliche Auskleidungsbleche aus<br />

Mangan- und Werkzeugstahl zum Schutz<br />

des Maschinengehäuses vor Verschleiß angebracht.<br />

Im Ein- und Auslaufbereich befinden<br />

sich zudem mehrfache Gummischleusen, die<br />

den Strahlmittelaustritt verhindern.<br />

Die Strahlanlage ist mit einer »R«-Tubine<br />

mit 30-kW-Antriebsleistung ausgestattet.<br />

RUMP-Strahlanlage bei Tuboscope Drill<br />

Pipe Division in Aberdeen: effizientes<br />

Strahlen mit gleichmäßigem Strahlbild und<br />

bester Bedienfreundlichkeit.<br />

(Bild: RUMP STRAHLANLAGEN)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


K 43<br />

Durch die besondere Strahlmittelübergabe<br />

auf den Verteiler wird der sogenannte Hotspot,<br />

also der Bereich der intensivsten Be -<br />

strahlung, um fast das Doppelte vergrößert.<br />

Sie weist einen verbesserten Wirkungsgrad<br />

und eine um rd. 12 % vergrößerte Flächenstrahlleistung<br />

gegenüber anderen Strahlturbinen<br />

aus<br />

Die Abwurfgeschwindigkeit des Schleuderrades<br />

liegt bei etwa 87 m/s bei einer<br />

Motor-Nenndrehzahl von 3.000 U/min und<br />

einem Strahlmitteldurchsatz von etwa<br />

400 kg/min. Der Strahlmittelverbrauch be -<br />

trägt unter Berücksichtigung des Rohrdurchmessers<br />

und der Oberflächenbeschaffenheit<br />

etwa 3 bis 4 kg/h. Das Strahlmittel ist ein<br />

kugelförmiges Stahlgusskorn mit einer Körnung<br />

um 1 mm Nenndurchmesser.<br />

Durch die Drehbewegung der Rohre entsteht<br />

schraubenlinienförmiges Strahlbild,<br />

wodurch der Verschleiß der Maschineninnenauskleidung<br />

weitgehend reduziert wird.<br />

<br />

Das Gehäuse des Turbostrahlers besteht<br />

vollständig aus verschweißten Manganstahlblech-Laserzuschnitten.<br />

Im Inneren befinden<br />

sich in Wurfrichtung umlaufend drei Kloben<br />

aus hochverschleißfestem Hartguss, die<br />

leicht zu demontieren sind. Diese sind im<br />

Deckelbereich bogenförmig der Form des<br />

Schleuderrades angepasst. Dadurch werden<br />

Verwirbelungen und somit zusätzlicher Verschleiß<br />

in der Turbine vermieden. Das mittig<br />

auf der Maschine angeordnete Schleuderrad<br />

hat zwei Seitenscheiben und acht gerade<br />

Wurfschaufeln aus hochverschleißfestem<br />

Spezialstahl mit einem Außendurchmesser<br />

von 410 mm.<br />

Das Schleuderrad arbeitet nach dem Prinzip<br />

der mechanischen Vorbeschleunigung und<br />

ist mit einem zentral angeordneten Verteilerrad<br />

ausgerüstet. Durch die verstellbare<br />

Verteilerhülse kann der Ausstrahlwinkel<br />

optimal eingestellt werden. Die Schaufeln<br />

werden zwischen den zwei Seitenscheiben<br />

geführt. Die Schaufelbefestigung erfolgt<br />

ohne zusätzliche Befestigungsmittel. Beim<br />

Schaufelwechsel wird das Innenleben des<br />

Rades durch das Lösen von nur drei Schrauben<br />

entfernt und die Schaufeln zur Rad mitte<br />

hin ausgebaut. Dadurch ergeben sich kurze<br />

Demontagezeiten, so dass die Stillstandzeiten<br />

der Maschine wesentlich reduziert werden<br />

können.<br />

<br />

<br />

Durch die im Trichter eingebaute Förderschnecke<br />

wird das Strahlmittel zum Becherwerk<br />

zurücktransportiert. In der nachgeschalteten<br />

Windsichterstufe werden dem<br />

Strahlmittel das Unterkorn, aber auch spezifisch<br />

leichtere Partikel entzogen und der<br />

Filteranlage zugeführt. Darauf folgt eine<br />

Siebstufe zur Abscheidung von Grobteilen.<br />

Das gereinigte Strahlmittel gelangt in den<br />

Vorratsbunker und wird über pneumatisch<br />

betätigte Dosiereinrichtungen dem Turbostrahler<br />

erneut zugeführt.<br />

Über einen Nachfüllbunker wird bei einer<br />

Strahlmittel-Mangelmeldung vom Hauptbunker<br />

automatisch neues Strahlmittel in<br />

den Kreislauf gefüllt, bis der erforderliche<br />

Bunker-Füllstand erreicht ist. Dadurch ist ein<br />

gleichbleibendes Strahlmittelkorngemisch<br />

gegeben, so dass auf den Rohroberflächen<br />

ein gleichmäßiges Strahlbild entsteht.<br />

Der durch eine Schaltschwelle hydraulisch<br />

betätigte Auswerfer gibt die gestrahlten Rohre<br />

auf eine der beiden parallel neben dem<br />

Rollgang angeordneten Abgabestationen.<br />

Auch hier wird durch die Eingabe am Display<br />

die Abgabeseite vorgegeben, sodass der<br />

Kunde individuell entscheiden kann, was mit<br />

der Weiterverarbeitung der Rohre passiert.<br />

Die Absaugung der Strahlkammer und<br />

des Windsichters erfolgt durch den angeschlossenen<br />

Patronenfilter. Der Ventilator ist<br />

für einen Gesamtluftvolumenstrom von<br />

4.800 m³/h und eine Druckdifferenz von<br />

315 daPa bei einer Antriebsleistung von<br />

7,5 kW ausgelegt. Der Reststaubgehalt in<br />

der Abluft beläuft sich auf < 2 mg/m³.Der<br />

abgefilterte Staub wird über den untergebauten<br />

Staubauffangtrichter und ein Schlitzventil<br />

in einen Big-Bag ausgeschieden.<br />

Die Bedienung der Steuerung erfolgt über<br />

ein Touch-Panel mit Klartextanzeige. Diese<br />

steuert die Strahlanlage und das Fördersystem<br />

für einen sicheren und störungsfreien<br />

Betrieb. Ebenso werden über sie die Strahlprogramme<br />

für unterschiedliche Rohrdurchmesser<br />

vorgegeben. Der elektrische Gesamtanschlusswert<br />

der Maschine beträgt ca.<br />

56 kW. Damit es im Bereich der Auf- und<br />

Abgabe nicht zu Kollisionen kommt, sind<br />

Überwachungssensoren an den Fördersystemen<br />

angebracht.<br />

« <br />

RUMP STRAHLANLAGEN<br />

GmbH & Co. KG<br />

Berglar 27<br />

33154 Salzkotten<br />

Tel. +49 5258 508-0<br />

www.rump.de<br />

K<br />

(sm 160303220)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


44 K <br />

Schnell und präzise<br />

im Chemieanlagenbau<br />

Rohrbiegetechnologie von Schwarze-Robitec<br />

Nach Prognosen des US-Chemieverbands ACC werden sich die<br />

Investitionen in Chemieanlagen weltweit innerhalb von acht Jahren<br />

verdoppeln. Gründe sind globale Megatrends, wie Bevölkerungswachstum,<br />

aufstrebende Schwellenländer und der Hunger nach Rohstoffen. Für<br />

Anlagenbauer bedeutet dies, dass sie Maschinen benötigen, mit denen sich<br />

riesige Mengen an Rohren zeiteffizient verarbeiten lassen.<br />

Die effiziente Bearbeitung großer Rohrmengen<br />

darf allerdings nicht auf Kosten der<br />

Qualität geschehen. Doch das ist keine leichte<br />

Aufgabe, denn die in Anlagen eingesetzten<br />

hochfesten Spezialstoffe – zumeist beflanschte,<br />

gebördelte sowie doppelwandige Rohre<br />

– sind anspruchsvoll in der Bearbeitung.<br />

Bei der Produktion von Rohrleitungssystemen<br />

für Chemieanlagen haben sich zwei<br />

unterschiedliche Fertigungsverfahren etabliert:<br />

das Verschweißen von gebogenen<br />

Rohrkomponenten und die Herstellung<br />

komplexer Rohrsysteme mittels Biegetechnologie.<br />

Während das Verschweißen viele<br />

zeit- und personalintensive Arbeitsschritte<br />

beinhaltet, reduziert das Kaltbiegeverfahren<br />

die erforderlichen Arbeitsschritte auf ein<br />

Minimum. Selbst komplexe Rohrsysteme<br />

formen Biegemaschinen aus einem einzigen<br />

Rohling. Allerdings ist nicht jede Biegemaschine<br />

in der Lage, die hohen Anforderungen<br />

der chemischen Industrie an den Um -<br />

formprozess zu gewährleisten.<br />

So gilt es zu prüfen, ob die Maschine für<br />

das Biegen von Edelstahlrohren ausgelegt ist<br />

und bei der Umformung ein absolutes Minimum<br />

an Ovalität des Rohres ermöglicht.<br />

Dies ist eine wichtige Forderung für alle chemikalienführenden<br />

Leitungen. Schließlich<br />

erfolgt ihre Reinigung mittels kugelförmiger,<br />

in der Mitte leicht taillierter Gegenstände –<br />

sogenannte Molche. Ein zu hohes Maß an<br />

Ovalität könnte zu chemischen Rückständen<br />

führen, die sich unter die nächste Produktionsschleife<br />

mischen.<br />

Die automatischen CNC-Maschinen der<br />

Heavy-Duty-Serie der Schwarze-Robitec<br />

GmbH sind genau für diese Anforderungen<br />

optimiert. Sie fertigen dreidimensionale<br />

Rohrsysteme schnell und präzise. Dabei wird<br />

das Rohr in den Wendekopf eingespannt<br />

und mittels Transporteinheit und Wendekopf<br />

im Raum positioniert. Nach dem ersten<br />

Bogen wird es direkt weitertransportiert und<br />

nach Bedarf verdreht. So entstehen sehr<br />

schnell passgenaue dreidimensionale Rohrsysteme<br />

mit nur minimaler Ovalität.<br />

Wenn es auf die Schnelligkeit bei der Herstellung<br />

von unterschiedlichen Rohrtypen<br />

ankommt, sind CNC-Rohrbiegemaschinen<br />

mit Mehrfachbiegewerkzeug sinnvoll. Denn<br />

damit lassen sich Rohre mit unterschiedlichen<br />

Nennweiten ohne Umbauarbeiten<br />

auf einer Anlage bearbeiten. Eine solche<br />

Anlage ist die CNC 220 HD MW der HD-<br />

Serie von Schwarze-Robitec. Sie bearbeitet<br />

Rohre mit einem maximalen Durchmesser<br />

von 219,1 mm x 12,7 mm – und das bei<br />

einer Rohrlänge von bis zu 5 m.<br />

Auch für die Umformung von Doppelwandrohren<br />

und von beflanschten Rohren<br />

gibt es zeitsparende Technologien. Schwarze-Robitec<br />

bietet z. B. spezielle Flanschrohreinrichtungen,<br />

die die Flansch- und Muffenpositionen<br />

vor dem Biegeprozess berücksichtigen.<br />

Das zeitintensive nachträgliche Beflanschen<br />

von fertigen Rohrbögen entfällt.<br />

Die langen Rohrleitungen aus hochwertigen<br />

Werkstoffen verursachen erhebliche<br />

Materialkosten und müssen oftmals platzsparend<br />

verbaut werden. Eine Möglichkeit<br />

stellen kleine Biegeradien dar. Sie optimieren<br />

Rohrverläufe bei engen Raumverhältnissen<br />

enorm und verursachen weniger Materialeinsatz.<br />

Die CNC 320 HD von Schwarze-<br />

Robitec fertigt beispielsweise extrem kleine<br />

Biegeradien von 1,5 x Rohrdurchmesser<br />

selbst für große, sehr dünnwandige Rohre<br />

mit einem Durchmesser von bis zu 323,9 mm<br />

und bis zu 6 m Länge. (sm 160303088) K<br />

« <br />

Schwarze-Robitec GmbH<br />

Olpener Straße 460 – 474<br />

51109 Köln<br />

Tel. +49 221 89008-0<br />

www.schwarze-robitec.com<br />

<br />

(Bild: Schwarze-Robitec)<br />

Mithilfe des Mehr fachwerkzeugs der CNC 220<br />

HD MW von Schwarze-Robitec können bis zu<br />

70 % der Rüstzeiten marktüblicher CNC-<br />

Rohrbiegemaschinen eingespart werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


K 45<br />

Verteilung und Mischung von Medien<br />

Die Schwer Fittings GmbH bietet seit letztem Jahr neu entwickelte Varioblöcke an.<br />

Diese ermöglichen dem Anwender eine<br />

Verteilung bzw. eine Mischung eines Mediums.<br />

Sie weisen geringe Baumaße auf, sind<br />

modular aufgebaut und beliebig erweiterbar.<br />

Der Varioblock besteht in der einfachsten<br />

Konfiguration aus einem Startelement und<br />

einem Endelement. Dieses Grundmodul lässt<br />

sich durch die Verbindungselemente beliebig<br />

auf die gewünschte Anzahl der Anschlüsse<br />

erweitern. Die einzelnen Elemente werden<br />

durch speziell entwickelte Verbindungsschrauben<br />

verschraubt. Um das gefürchtete<br />

Festfressen im Edelstahl bereich zu vermeiden,<br />

sind die Schrauben im DURNI-COAT ® -<br />

Verfahren veredelt (durni coatiert).<br />

Die Abdichtung zwischen den Modulen<br />

erfolgt in einer formschlüssigen Kontur durch<br />

einen O-Ring aus Viton. Andere Dichtungen<br />

gibt es auf Anfrage. Durch den syme trischen<br />

Aufbau, der durch einzelne Module erweiterbar<br />

ist, wird dem Anwender die Möglichkeit<br />

gegeben, flexibel auf Konstruktionswünsche<br />

zu reagieren. Anzahl und Anordnung der<br />

Anschlüsse sind auf Wunsch ebenfalls konfigurierbar.<br />

Die Einschraublöcher sind als Form X für<br />

Einschraubzapfen mit Weichdichtung nach<br />

DIN 3852-2 ausgeführt. Üblicherweise sind<br />

die Anschlüsse als Whitworth-Rohrgewinde<br />

nach DIN 228 ausgeführt, andere sind auf<br />

Anfrage erhältlich.<br />

Der zentrale Abgang am Endelement ist<br />

standardmäßig in der gleichen Größe wie<br />

die übrigen Abgänge ausgeführt. Über ein<br />

Winkelelement bietet sich die Möglichkeit<br />

einer Richtungsänderung in 90°-Schritten.<br />

Eine Kombination verschiedener Blöcke und<br />

Anschlussarten ist möglich, es muss nur die<br />

gleiche Blockgröße gewählt werden.<br />

Das verwendete Material ist frei wählbar.<br />

Für einfache Hydraulik wird Stahl empfohlen.<br />

Sind die Medien oder die Umgebung<br />

korrosiv, so werden Edelstahl, Duplexstahl<br />

oder Hastelloy-Legierungen angeboten.<br />

Standardwerkstoff ist 1.4404 (316L). Zwischengrößen<br />

und Sonderabmessungen sind<br />

auf Wunsch möglich. Alle Anschlüsse können<br />

optimal durch das große Produktspektrum<br />

der Schwer Fittings GmbH bestückt werden.<br />

/<br />

Schwer Fittings GmbH<br />

Hans-Schwer-Platz 1<br />

78588 Denkingen<br />

Tel. +49 7424 9825-0<br />

www.schwer.com<br />

K<br />

(sm 160303188)<br />

Hauhinco – Der Experte für<br />

wasserhydraulische Lösungen<br />

Zuverlässigkeit und Produktivität zählen heute am Markt.<br />

Vertrauen Sie dem spezialisierten Partner für Ihre wasserhydraulischen<br />

Anforderungen:<br />

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- Hochdruckstationen für Rohrprüfanlagen<br />

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2016 in Düsseldorf:<br />

Halle 7a, Stand E14<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.hauhinco.de<br />

Hauhinco Maschinenfabrik | G. Hausherr, Jochums GmbH & Co. KG | Sprockhövel | Tel.: +49 2324 705-0 | Fax: +49 2324 705-222 | info@hauhinco.de


Schnell und einfach<br />

zur perfekten<br />

Schweißnaht<br />

Rohrschneidsystem PTC500 von Messer<br />

Cutting Systems<br />

Groß-Umstadt. In ihrem neuen Rohrschneidsystem<br />

PTC500 integriert die Messer Cutting Systems GmbH<br />

die Offline-Schneidsoftware des nieder ländischen<br />

3-D-Bearbeitungsspezialisten HGG Profiling<br />

Equipment – und ermöglicht damit die Mehrachssteuerung,<br />

um bis zu 6 m lange Rohre in Durchmessern<br />

bis 500 mm effizient zu schneiden.<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 12, Stand A12<br />

Besonders im Maschinenbau, der Stahl industrie, dem Schiffbau<br />

und dem Offshore segment ist die Rohrbearbeitung wichtiges<br />

Produktionselement. Doch Standardschneid anlagen und -software<br />

bieten für diese anspruchsvollen Operationen selten die<br />

passende Ausgangslage. »Daher haben wir das neue Rohrschneidsystem<br />

PTC500 entwickelt, das modernste Plasmatechnologie<br />

mit bedienerfreundlicher Schneidsoftware verbindet«, so<br />

Peter E. Schaaf, CEO der Messer Cutting Systems GmbH aus<br />

Groß-Umstadt.<br />

Möglich wurde diese Entwicklung u. a. dank der guten Kooperation<br />

zwischen Messer und der HGG Profiling Equipment aus<br />

dem niederländischen Wie- ringerwerf. Deren Offline-Software<br />

ist Herzstück<br />

des PTC500. »Das neue<br />

(Foto: Messer Cutting Systems GmbH)<br />

Als Option für die Maschinenbaureihen OmniMat und MultiTherm<br />

der Messer Cutting Systems GmbH ist das Rohrschneid system<br />

PTC500 die ideale Ergänzung. Es lassen sich Rohre bis 6 m Länge<br />

und bis 2.000 kg Gewicht bearbeiten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Tube Düsseldorf 2016:<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 03, Stand E47<br />

Rohr schneidsystem PTC500 ergänzt das Standard-2-D-Schneiden<br />

der Maschinenbaureihen OmniMat ® und MultiTherm ® . Beide sind<br />

Leistungsträger für die Blechbearbeitung und zeichnen sich durch<br />

höchste Flexibilität und Effizienz aus. Ge meinsam mit der Maschinensteuerung<br />

Global Controlplus entsteht ein perfektes Zusammenspiel,<br />

das die zur effizienten Rohrbearbeitung nötige Mehrachsansteuerung<br />

erst möglich macht«, so Peter E. Schaaf.<br />

Rohrschneideprozeduren leichter gemacht<br />

Wer nun vermutet, dass die Bedienung des Systems kompliziert und<br />

aufwendig sei, darf sich über gute Nachrichten freuen: Nur wenige<br />

Handgriffe und Aktionen sind zur Vorbereitung des Schneidens notwendig.<br />

So wird das Rohr auf mindestens zwei Rohrauflagewagen<br />

abgelegt und nahe an der Drehvorrichtung positioniert. Über eine<br />

manuelle oder optional auch elektrische Höhenverstellung lässt sich<br />

die Achse des Rohrantriebes mit der Rohrachse zur Deckung bringen<br />

und im 3-Backen-Spannfutter fixieren. Eine selbsthemmende Trapezgewindespindel<br />

hält die einmal eingerichtete Höhenposition der<br />

Rohrdrehachse konstant.<br />

Das PTC500 verarbeitet Rundrohre in Durchmessern von 50 bis<br />

500 mm bei Wanddicken zwischen 2 und 30 mm. Bei der Länge<br />

sind 6 m das Maximum, 2.000 kg das Höchstgewicht. Längere Rohre<br />

sind auf Anfrage ebenfalls zu realisieren. Zum ein fachen Trennen<br />

von Rohren lassen sich die Plasmabrenner der Messer-MultiTherm<br />

oder -OmniMat senkrecht zur Rohroberfläche ausrichten, während<br />

sich die Rohrachse dreht. Mit den Plasmaaggregaten Skew Rotator<br />

Infinity oder Skew Rotator Delta können dann beispielsweise<br />

Schweißnahtfasen bis 50° relativ zur Rohroberfläche geschnitten<br />

werden. Entstehende Schlacke wird per integrierter Rohrinnenabsaugung<br />

sofort entfernt.<br />

Die Software macht den Unterschied<br />

Wesentliches Bindeglied zwischen Nutzer und Schneidmaschine<br />

ist die Software von HGG. Dank ihr lassen sich vorprogrammierte<br />

Makros für Rohrenden- und Rohr/Rohr- Verschneidungen auf der<br />

Global Controlplus ablegen. »Der Maschinenbediener muss sich zu<br />

keinem Zeitpunkt umgewöhnen, sondern greift ganz einfach über<br />

die Steuerungsoberfläche auf die entsprechenden Programme zu.<br />

Nun muss er lediglich die Maßangaben der Verschneidungen ergänzen,<br />

bevor der Schneidprozess starten kann«, ergänzt Peter E.<br />

Schaaf.<br />

PTC500 ist eines der gemeinsamen Projekte der Messer Cutting<br />

Systems GmbH und der HGG Profiling Equipment, die sich zu einer<br />

strategischen Allianz zusammengeschlossen haben.<br />

K<br />

« KONTAK<br />

Messer Cutting Systems GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 2 – 4<br />

64823 Groß-Umstadt<br />

Tel. +49 6078 787-0<br />

www.messer-cs.com<br />

(sm 160303164)<br />

AN DER SPITZE<br />

DER STANDARDS<br />

GIBT ES KEINEN RAUM<br />

FÜR KOMPROMISSE<br />

Ihre Hydraulik- und Instrumentierungsrohre mögen den Test bestehen.<br />

Aber wie steht es um die Korrosionsbeständigkeit? Reinheitsgrad?<br />

Härteprüfung? Und Maßtoleranzen?<br />

Nur weil ein Nahtlosrohr nach einem Standard zertifiziert ist, bedeutet<br />

dies nicht, dass es eine konsistente Mischung aus Nickel, Chrom und<br />

Molybdän bietet – die alle einen großen Einfluss auf die Zuverlässigkeit<br />

des Produktes haben können. Bei Sandvik verweigern wir jegliche<br />

Kompromisse. Indem wir sicherstellen, dass jedes gelieferte Rohr einen<br />

Spitzenplatz bezüglich der Standards einnimmt, garantieren wir 100 %<br />

bleibende Qualität und bieten unseren Kunden die gleiche überragende<br />

Leistung, die sie seit mehr als 150 Jahren von uns erwarten können.<br />

Wenn Sie also ein Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit für Ihre<br />

Rohre fordern, besuchen Sie smt.sandvik.com, um herauszufinden,<br />

was wir für Ihre langfristige Zufriedenheit tun können.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


48 K <br />

Neue Hohlprofile sparen<br />

Gewicht, Zeit und Kosten<br />

Höherfest, warmgefertigt und bestens schweißbar<br />

Tata Steel, einer der größten Stahlhersteller Europas, hat mit<br />

Celsius ® 420 ein höherfestes, warmgefertigtes Stahlprodukt für<br />

kreisförmige, rechteckige, quadratische und elliptische Hohlprofile auf den<br />

Markt gebracht. Diese Hohlprofile wurden speziell dazu entwickelt, das<br />

Gewicht für mechanische Anwendungen zu reduzieren.<br />

Mit seiner hohen Streckgrenze von<br />

420 MPa und Gewichtseinsparungen von<br />

bis zu 17 % – verglichen mit dem Erfolgsprodukt<br />

Celsius ® 355 von Tata Steel – kann<br />

Celsius 420 beispielsweise in industriellen<br />

Anlagen, in Landbaumaschinen und für<br />

Fahrzeugachsen verwendet werden.<br />

Der Hebe- und Fördersektor von Tata Steel<br />

beliefert einige der weltgrößten Hersteller<br />

von Maschinen für die Branchen Erdbewegung,<br />

Bergbau, Kranbau, Flur- und Förderfahrzeuge<br />

und Landwirtschaft. Gewichtsreduzierungen<br />

stehen für die Hersteller dieser<br />

Fahrzeuge ständig im Fokus. Die Verwendung<br />

von Celsius 420 für Hohlprofile unterstützt<br />

sie dabei, diese Ziele zu erreichen,<br />

denn durch die höhere Streckgrenze kann<br />

die gleiche Tragfähigkeit mit dünneren<br />

Wanddicken oder kleineren Abmessungen<br />

erreicht werden.<br />

Der Werkstoff hat eine sehr gleichmäßige<br />

Kornstruktur und ist frei von Eigenspannungen.<br />

In Verbindung mit seinem niedrigeren<br />

Kohlenstoffäquivalent (CEV) von 0,45 – der<br />

deutlich besser ist als der in DIN EN 10210<br />

geforderte Wert von 0,5 – verbessert dies die<br />

Schweißbarkeit von Celsius 420. Es ist zudem<br />

keine nachträg liche Wärmebehandlung<br />

erforderlich. Die für hochfeste Hohlprofile<br />

einzigartige Schweißbarkeit sorgt dafür, dass<br />

diese Teile ohne Veränderungen im Standardschweißprozess<br />

des Kunden weiterverarbeitet<br />

werden können. Zu sätzlich haben die<br />

Kanten der quadratischen oder rechteckigen<br />

Celsius-Profile kleinere Radien, sodass sich<br />

neben den guten statischen Werten noch<br />

weitere Vorteile wie eine hervorragende<br />

Schweißnahtvorbereitung sowie ein geringerer<br />

Schweißgutbedarf ergeben. Außerdem<br />

zeichnen sich diese warmgefertigten Hohlprofile<br />

durch ein geringeres<br />

Sprödbruchrisiko,<br />

beste Verarbeitbarkeit<br />

und eine ansprechende, gleichmäßige Oberfläche<br />

aus.<br />

Dr. Henrik Adam, Chief Commercial<br />

Officer von Tata Steel in Europa, sagte:<br />

»Unser Celsius-Portfolio ist im Hohlprofilmarkt<br />

bereits sehr gut etabliert. Wir wissen<br />

aber auch, dass unsere Kunden immer auf<br />

der Suche nach neuen Materialien mit verbesserten<br />

Eigenschaften sind. Darum treiben<br />

wir Innovationen und die Entwicklung<br />

von neuen Produktgenerationen an. Mit<br />

Celsius 420 haben wir eine völlig neue Palette<br />

an warmgefertigten Hohlprofilen auf den<br />

Markt gebracht.« Kevin Edgar, Head of Marketing<br />

Engineering Sectors European Operations<br />

bei Tata Steel fügte hinzu: »Als<br />

warmgefertigtes, noch festeres Hohlprofilprodukt<br />

eröffnet Celsius 420 unseren Kunden<br />

große Vorteile wie geringere Materialkosten,<br />

eine gute Schweißbarkeit und Zu -<br />

verlässigkeit dank seiner besonders gleichmäßigen<br />

Wanddicke.«<br />

Die breite Abmessungspalette an kreisförmigen,<br />

rechteckigen, quadratischen und<br />

elliptischen von Celsius 420 Hohlprofilen ist<br />

bereits verfügbar. Sie werden in den englischen<br />

Stahlwerken von Tata Steel gefertigt.<br />

Das Ausgangsmaterial, der Bandstahl, wird<br />

von Tata Steel in Wales hergestellt und an -<br />

schließend bei Normalisierungstemperatur in<br />

den Werken Hartlepool und Corby zu warmgefertigten<br />

Hohlprofilen umgeformt. K<br />

(sm 160303178)<br />

« <br />

Tata Steel International (Germany)<br />

GmbH<br />

Am Trippelsberg 48<br />

40589 Düsseldorf<br />

Tel. 49 211 4926149<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

<br />

<br />

(Foto: Tata Steel)<br />

Das Portfolio von<br />

Celsius ® 420 besteht aus<br />

kreisförmigen,<br />

rechteckigen,<br />

quadratischen und<br />

elliptischen Hohlprofilen.<br />

® 420<br />

/<br />

bit.ly/1KapxRe<br />

Weitere Details, eine Infobroschüre,<br />

und ein Video<br />

finden Sie im Internet mit<br />

Ihrem Smartphone direkt<br />

per QR-Code oder auf der<br />

Website<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Boulogne-Billancourt. Die Vallourec-Gruppe<br />

hat mit der deutschen Wintershall Holding GmbH<br />

(BASF-Konzern) einen globalen Vertrag unterzeichnet.<br />

Damit wird die Position der Vallourec-<br />

Gruppe als strategischer Partner für Premium-<br />

Ölfeldrohrerzeugnisse erneuert. Der Dreijahresvertrag<br />

mit der Option einer weiteren Verlängerung<br />

umfasst die wichtigsten Länder, in denen<br />

Wintershall tätig ist: Deutschland, die Niederlande,<br />

Libyen, Abu Dhabi und künftig auch Norwegen.<br />

Er bezieht sich auf das gesamte Lieferprogramm<br />

des Unternehmens im Bereich Casing und<br />

Tubing sowie Zubehör. Eingeschlossen sind auch<br />

umfassende Dienstleistungen wie 24-h-Service<br />

beim Einbau von Rohren und umfangreiche Supply-Chain-Lösungen<br />

mit Blick auf eine Kostenund<br />

Cashflow-Optimierung. Durch den neuen<br />

Vertrag wird Vallourec in künftige Großprojekte<br />

des deutschen Unternehmens eingebunden. Hierzu<br />

zählt insbesondere das vor Kurzem beschlossene<br />

Förderprojekt »Maria« in Norwegen im<br />

Rahmen der Wachstumspläne von Wintershall. In<br />

diesem Zusammenhang sind die weltweite Präsenz<br />

von Vallourec sowie die regionalen Strukturen<br />

ein entscheidender Vorteil für das Unternehmen.<br />

Schließlich belegt der Vertrag auch die<br />

Fähigkeit von Vallourec, die Anforderungen der<br />

Kunden in optimaler Weise zu erfüllen.<br />

www.vallourec.com<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/ (sm 160303075)<br />

<br />

<br />

Celle. Am Allerwehr in Bannetze-Hornbostel im<br />

Landkreis Celle beginnt jetzt die Errichtung einer<br />

Forschungswasserkraftanlage durch die Salzgitter<br />

AG in Kooperation mit der Technischen Universität<br />

Braunschweig. Die Fertigstellung soll 2017 erfolgen.<br />

Die Investitionen in den Bau der Anlage und<br />

die Begleitforschung belaufen sich auf rd.<br />

11 Mill. €. Das Forschungsvorhaben wird durch<br />

den Bund und das Land Niedersachsen gefördert.<br />

Projektziel ist der Nachweis der technischen<br />

Machbarkeit einer weltweit einzigartigen Wasserkrafttechnologie<br />

zur Erschließung eines bisher<br />

technisch und wirtschaftlich nicht nutzbaren Wasserkraftpotenzials<br />

im Bereich der niederen Fallhöhen<br />

und großen Durchflussmengen. Dabei finden<br />

die ökologischen Randbedingungen, wie sie in<br />

dem Naturschutzgebiet Hornbosteler Hutweide<br />

gegeben sind, sowie die Fischdurchgängigkeit<br />

besondere Berücksichtigung.<br />

Das in der Anlage eingesetzte 500-kW- Stahl-<br />

Hochleistungswasserrad besitzt mit 60 m³/s das<br />

zehnfache Schluckvermögen gegenüber klassischen<br />

Wasserrädern. Eine Vielzahl der dafür notwendigen<br />

bautechnischen und maschinenbaulichen<br />

Komponenten soll aus zum Teil neu- und<br />

weiterentwickelten Produkten aus dem Portfolio<br />

der Salzgitter AG erstellt werden. Die Grundlage<br />

hierzu bildet die heutige Produktpalette, die<br />

Bauelemente, Grobbleche, Rohre und Walzprofile<br />

umfasst. Gelingt die erhoffte technische Umsetzung<br />

von universitärer Forschung zum Industriemaßstab,<br />

lässt sich langfristig eine grundlastfähige,<br />

CO 2<br />

-freie Schlüsseltechnologie mit netzstabilisierender<br />

Funktion im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien in Deutschland einführen. Die erwartete<br />

Jahresstromproduktion der Forschungswasserkraftanlage<br />

beläuft sich auf 2.500.000 kWh.<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/ (sm 160303163)<br />

<br />

<br />

Oberkochen. Die Günther + Schramm GmbH<br />

(G+S) hat für die Wafios AG, einen der weltweit<br />

führenden Hersteller von Draht- und Rohrverarbeitungsmaschinen,<br />

die 100.000. Auftragsposition<br />

gefertigt. Durch das Outsourcing von Werkstofflagerung<br />

und Zuschnitten profitiert Wafios<br />

von reduzierten Kosten, entlasteten Logistikprozessen<br />

und dem Fokus auf die eigenen Kernkompetenzen.<br />

Die Partnerschaft besteht bereits seit<br />

über sieben Jahren. Neben dem Zuschnitt von<br />

Langgutmaterial verantwortet G+S auch die<br />

Beschaffung und Lagerung der Werkstoffe. »Seit<br />

über sieben Jahren umfasst die Zusammenarbeit<br />

monatlich durchschnittlich 6.000 Zuschnitte und<br />

mehr als 1.100 Auftragspositionen. Damit haben<br />

wir nicht nur die Marke von 100.000 Auftragspositionen,<br />

sondern auch über 500.000 Sägezuschnitte<br />

erreicht«, so Jörg Mayer, Leiter Materialund<br />

Prozesslogistik bei Günther + Schramm.<br />

www.gs-stahl.de<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/ (sm 160303133)<br />

<br />

Mündersbach. Mit einer neuen Dependance<br />

in der Türkei, in Istanbul, weitet die EWM AG,<br />

Anbieter von Lichtbogen-Schweißtechnik, die<br />

internationale Präsenz aus. Die EWM AG Türkiye<br />

Irtibat Bürosu hat ihren Sitz in zentraler Lage, in<br />

einem Industriegebiet mit idealer Verkehrsanbindung.<br />

Sie spricht Handwerksbetriebe genauso an<br />

wie Industrieunternehmen. »Das Wachstum in der<br />

Produktion und damit die zunehmende Nachfrage<br />

nach innovativer Schweißtechnik in der Türkei<br />

bieten ein sehr interessantes Potenzial«, erklärt<br />

Mehmet Yildiz, Export-Manager bei EWM. »Zu-<br />

dem ist das Land als geografische Schnittstelle<br />

zwischen Ost und West hochinteressant.«<br />

www.ewm-group.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(ch)/SE/ mh (sm 160303081)<br />

WARUM UNS WÄHLEN?<br />

UNSERE PRODUKTE:<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong><br />

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50 K <br />

Neue Ziehmaschinen für<br />

Stangen, Rohre und Profile<br />

EJP-Innovationen machen Hydraulik, Getriebe und<br />

Schmierung überflüssig<br />

Auf der wire 2016 stellt EJP die Ziehmaschine CDS-TQ 50/100<br />

vor, die zur neuen Generation von Ziehmaschinen der Serie CDS-TQ gehört<br />

und die mehrere Innovationen zugleich in sich vereint. Die servo-elektrische<br />

Ziehbackensteuerung arbeitet ohne Hydraulik, ein Torque-Motor macht das<br />

Getriebe überflüssig. So erzielt EJP höhere Flexibilität beim Ziehen von<br />

Stangen und Rohren, verkürzt Rüstzeiten und verringert gleichzeitig den<br />

Aufwand für die Wartung.<br />

Auf der Messe Wire präsentiert EJP die<br />

nächste Generation von Ziehmaschinen, die<br />

das Ziehen einfacher und zuverlässiger<br />

macht: Elektrik ersetzt Hydraulik, ein Torque-<br />

Motor löst das mechanische Getriebe ab<br />

und macht die Maschine somit einfacher<br />

und kompakter.<br />

Die Hauptwelle der Zieheinheit wird direkt<br />

von einem Torque-Motor angetrieben, der<br />

bei der geringen Drehzahl, die beim Ziehen<br />

erforderlich ist, ein hohes Drehmoment<br />

erzeugt. Da die neue Maschine weder einen<br />

konventionellen Hauptmotor noch ein Ge -<br />

triebe besitzt, entfällt jeglicher Leistungsverlust<br />

durch das Getriebe. Außerdem reduziert<br />

EJP den Aufwand für die Wartung, denn die<br />

Maschine besitzt in ihrem Antriebsteil weder<br />

Kugellager oder Zahnräder noch eine Öl -<br />

schmierung.<br />

Neu ist auch die elektrische Steuerung<br />

und Betätigung der Ziehbacken. Mit dem<br />

neuen Verfahren, das EJP eigenen Angaben<br />

zufolge als einziger Hersteller bietet, definiert<br />

das Unternehmen einen neuen Standard<br />

beim Bau von Ziehmaschinen. Es vereinfacht<br />

das Schließen und Öffnen der<br />

Backen. Stand der Technik war bisher, dass<br />

die Backen mithilfe von Hydraulikzylindern<br />

angelegt und geöffnet wurden, was eine<br />

aufwendige Synchronisation der jeweiligen<br />

Ziehgeschwindigkeit mit den Positionen der<br />

beiden Schlitten erforderte.<br />

In den neuen kombinierten Ziehmaschinen<br />

von EJP bewegen Servomotoren die<br />

Ziehbacken. Sie folgen steuerungstechnisch<br />

der Kontur der Ziehkurve »in Echtzeit« und<br />

schließen die Backen oder geben ihnen die<br />

Möglichkeit aufzuspringen. Das hat den<br />

Vorteil, dass der Umweg über die Hydraulik<br />

und deren – von der momentanen Ziehgeschwindigkeit<br />

abhängige – Steuerung entfällt.<br />

Darüber hinaus werden Verunreinigungen<br />

durch eventuell auftretende Leckagen<br />

von Hydraulikflüssigkeit vermieden.<br />

Ein weiterer Vorteil der servo-elektrisch<br />

betätigten Ziehbacken ist, dass sie bei Vollmaterial<br />

unterschiedliche Durchmesser ab -<br />

decken. Jacques Paraskevas, der Geschäftsführer<br />

von EJP, sieht die neue Maschine als<br />

Innovationsplattform: »Wir haben in der<br />

Maschine, die wir auf der Wire 2016 zeigen,<br />

alles realisiert, was wir für das Ziehen in der<br />

Zukunft für sinnvoll und machbar erachten.<br />

Mit dem Exponat untermauern wir erneut<br />

unsere Position als Technologieführer in der<br />

Herstellung von Ziehmaschinen. Die Devise<br />

für unsere Konstrukteure lautete ›Weniger<br />

ist mehr‹. Servomotoren ersetzen aufwendige<br />

Hydraulik und ein Torque-Motor bringt<br />

ohne Umwege ein hohes Drehmoment dorthin,<br />

wo es wirklich ge braucht wird – an die<br />

Hauptwelle.«<br />

Auf der Messe zeigt EJP ebenfalls seine<br />

Zweiwalzen-Richtmaschinen der Baureihe<br />

SP mit Walzen, deren Kontur EJP nach eigenen<br />

Angaben als einziger Hersteller für jedes<br />

Kundenprojekt individuell mithilfe von Computersimulationen<br />

optimiert. Als Bestandteil<br />

der Produktion von »Ring-auf-Stange« in<br />

Verbindung mit kombinierten Ziehmaschinen<br />

richten sie Rundstangen perfekt gerade.<br />

Das Produktspektrum reicht von Kurzstückanlagen,<br />

die mit 1 t Richtkraft kurze<br />

Stücke richten, bis hin zu Maschinen mit<br />

600 t Richtkraft für Rundmaterial.<br />

Premiere auf der wire feiert auch das<br />

Tochterunternehmen EJP Italia mit den neuen<br />

Stumpfschweißmaschinen der Serien TX<br />

und hTX. Sie verfügen über eine Elektronik,<br />

die es erlaubt, Material mit einem Durchmesser<br />

von bis zu 25 mm mit deutlich geringerer<br />

elektrischer Leistung als bisher zu<br />

schweißen. Darüber hinaus sind auch Sonderlösungen<br />

jederzeit möglich.<br />

K<br />

« <br />

EJP Maschinen GmbH<br />

Max-Planck-Straße 4<br />

52499 Baesweiler<br />

Tel. +49 2401 9541-0<br />

www.ejpmachines.com<br />

(sm 160303157)<br />

(Bild: EJP)<br />

Die neue Ziehmaschine CDS-TQ 50/100 –<br />

im Vordergrund die Motoren der servoelektrischen<br />

Ziehbackensteuerung.<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


K 51<br />

Automatisierung, IT und Energie im Fokus<br />

Böblingen. Auf dem Automatisierungstreff IT & Automation vom 5. bis 7. April lernen sich Automatisierer<br />

und Maschinen- und Anlagenbauer kennen.<br />

Ein praktisches Kennenlernen ist der<br />

Automatisierungstreff der Marketingagentur<br />

Strobl GmbH in Böblingen bei Stuttgart:<br />

Automatisierer treffen auf Ma schinen- und<br />

Anlagenbauer. Hinzu kommen IT-Lösungen<br />

für wirtschaftliches Engineering. Für die<br />

Anforderungen künftiger Fertigungsprozesse<br />

im Rahmen von Industrie 4.0 werden<br />

neue Standards und neue Funktionen benötigt,<br />

ein guter Austausch der einzelnen Technologien<br />

und Ansätze ist dafür unabdingbar.<br />

So legt der Automatisierungstreff einen<br />

Schwerpunkt auf die Digitalisierung und die<br />

damit einhergehende zunehmende Vernetzung.<br />

Kern der dreitägigen Veranstaltung sind<br />

die praxisorientierten Anwender-Workshops,<br />

in denen die Besucher einzelne Technologien<br />

testen können. Zudem gibt es ein<br />

Trendsession-Seminar-Programm, das wie<br />

ein praxisnaher Kongress gestaltet ist. Ferner<br />

findet begleitend eine Fachausstellung<br />

statt.<br />

Die Querschnittstechnologie Automatisierung<br />

gilt heute quasi als Synonym für Fortschritt.<br />

Insbesondere trifft das auf die Fertigungsindustrie<br />

und die moderne Gebäudetechnik<br />

zu. Automatisierung verheißt in<br />

diesen Bereichen erhöhte Produktivität und<br />

Energieeffizienz, Steigerung der Prozesssicherheit<br />

und ganz generell einen wachsenden<br />

Komfort der Arbeitsprozesse.<br />

Dabei ist die Automatisierungstechnik<br />

eine anspruchsvolle Disziplin. Jedes einzelne<br />

Anwendungsgebiet erfordert immer neue<br />

Vorgehensweisen, die ihrerseits neue, differenzierte<br />

Lösungsmöglichkeiten hervorbringen.<br />

Zunehmend rücken dabei die Disziplinen<br />

Informationstechnologie, Energietechnik<br />

und Automation zusammen, wobei das<br />

Interesse darauf liegt, oftmals starre Fertigungsstrukturen<br />

in intelligente, vernetzte<br />

Systeme zu verlagern. Damit die Produktion<br />

sicherer, effizienter, ökonomischer und ökologischer<br />

wird, sollen Anlagen, Maschinen,<br />

aber auch die Werkstücke und Bauteile<br />

selbst untereinander Daten in Echtzeit austauschen.<br />

Dabei sind hohe Energieeffizienz<br />

und Prozesssicherheit bedeutsame Konstruktionsziele.<br />

www.automatisierungstreff.com<br />

/<br />

(sm 160303159)<br />

Industrie 4.0 konkret<br />

Mosbach. Welche Rolle ein Manufacturing Execution System (MES) auf dem Weg hin zu Industrie 4.0 leisten<br />

kann, zeigt das Unternehmen MPDV praxisnah beim Automatisierungstreff vom 5. bis 7. April 2016 in Böblingen.<br />

Dass ein Manufacturing Execution System<br />

(MES) ein geeignetes Werkzeug ist, um<br />

den ersten Schritt in diese Richtung zu tun,<br />

liegt auf der Hand: Es erfasst in Echtzeit alle<br />

wichtigen Daten in der Fertigung und bildet<br />

daraus aussagekräftige Kennzahlen – eine<br />

transparente Fabrik. Dies ermöglicht eine<br />

Überwachung und Optimierung der Produktionsprozesse.<br />

Wie das in der Praxis funktioniert,<br />

erfahren interessierte Fertigungsunternehmen<br />

u.a. bei einem Workshop verschiedener<br />

MES-Anbieter und -Anwender am<br />

6. April 2016 im Rahmen des diesjährigen<br />

Automatisierungstreffs. MPDV berichtet da -<br />

bei vom erfolgreichen Einsatz der MES-Lösung<br />

HYDRA beim Kunststoffverarbeiter<br />

geobra Brandstätter (Playmobil).<br />

Die »transparente Fabrik« ist die erste<br />

und somit für viele Unternehmen auch<br />

wichtigste Stufe auf dem Weg zur Industrie<br />

4.0. Sie beschreibt die Digitalisierung<br />

von Produk tionsprozessen. Weitere Stufen<br />

der von MPDV vorgeschlagenen Vorgehensweise<br />

sind »reaktionsfähige Fabrik« – was<br />

die Verwendung der erfassten Daten zur<br />

flexiblen Planung und Steuerung der Fertigung<br />

be inhaltet, »selbstregelnde Fabrik«<br />

– erste Prozesse organisieren sich auf Basis<br />

der verfügbaren Daten dezentral selbst –<br />

und »funktional vernetzte Fabrik«. Letzteres<br />

meint eine flexible Korrelation von<br />

Daten unterschiedlicher Quellen, um daraus<br />

neue Erkenntnisse zu gewinnen, die wiederum<br />

zu mehr Effizienz in der Produktion<br />

führen. Mehr zum vorgeschlagenen Stufenmodell<br />

bietet MPDV interessierten Fertigungsunternehmen<br />

im Whitepaper »Industrie<br />

4.0 konkret«, das in Kürze bei MPDV<br />

angefordert werden können (Link siehe<br />

unten).<br />

Auch das Motto der diesjährigen Hannover<br />

Messe »Integrated Industry – Discover Solutions!«<br />

deutet an, dass es an der Zeit ist,<br />

entsprechende Lösungen anzugehen und<br />

umzusetzen. Basierend auf den Erkenntnissen<br />

aus dem Zukunftskonzept MES 4.0 von<br />

MPDV präsentieren die MES-Experten auf<br />

der Messe (Halle 7, Stand A12) den »Migrationspfad<br />

vom Heute ins Morgen«. Auch<br />

Unternehmen, die noch nicht vollends im<br />

Heute angekommen seien, könnten mit<br />

dem neuen Leitfaden ihren Weg in Richtung<br />

Industrie 4.0 beginnen, ohne dabei den<br />

Anschluss zu verlieren.<br />

/<br />

www.mpdv.com<br />

www.automatisierungstreff.com<br />

Whitepaper: http:\\mpdv.info/<br />

piwpi40konkret<br />

Konzept MES 4.0: www.mes40.de<br />

K<br />

(sm 160303158)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


52 K IT im Stahlmarkt<br />

»Die Zeit ist reif«<br />

thyssenkrupp Materials Services treibt die digitale Transformation voran<br />

Düsseldorf (WS). thyssenkrupp Materials Services setzt seine Digital strategie in Europa konsequent um –<br />

und greift dabei auf langjährige Erfahrung am US-Markt zurück. Mit drei Online-Shops für den Werkstoff handel<br />

können Bestands- und Endkunden jetzt auch hierzulande auf ausgereifte Lösungen vertrauen. Vorstandsmitglied<br />

Hans-Josef Hoß präsentierte das Konzept kürzlich auf dem thyssenkrupp Media Day vor Journalisten und<br />

unterstrich: »Die Zeit ist reif, unsere digitalen Lösungen auch in Europa zur Verfügung zu stellen.«<br />

thyssenkrupp Materials Services nimmt<br />

dabei sowohl Bestands- als auch Neukunden<br />

ins Visier. Die Online-Shops sollen in<br />

den verschiedenen Ländern Europas sukzessive<br />

eingeführt und individuell an die jeweiligen<br />

Märkte angepasst werden. Aufträge<br />

sind dann innerhalb kürzester Zeit, sprich in<br />

wenigen Minuten, platzierbar. Selbstverständlich<br />

existieren die Shops im sogenannten<br />

Responsive Design, d. h. sie sind mit<br />

jedem beliebigen (mobilen) Endgerät problemlos<br />

lesbar.<br />

Die beiden Portale für das B2B-Geschäft<br />

stellen Parallellösungen dar (Multi-<br />

Channel- Vertrieb). Das bedeutet, dass die<br />

Kunden einerseits wie bisher offline über<br />

den Außen- bzw.<br />

Innendienst,<br />

sei es<br />

per Fax, E-Mail<br />

oder Telefon etc. ordern, andererseits aber<br />

nun auch über die neuen Online-Portale<br />

gehen können.<br />

Die Portale<br />

Online-Portal. Das »Materials Services<br />

Online-Portal« erlaubt es bestehenden Kunden<br />

im B2B-Geschäft, auf Rahmenverträge,<br />

entsprechende Bestände, Dokumenten-<br />

Downloads und definierte Produktkataloge<br />

zurückzugreifen. Bisher sind über 15.000<br />

Produkte online verfügbar, die volle E-Commerce-Funktionalität<br />

soll in diesem Jahr<br />

erfolgen. Das Portal gibt es seit Ende 2015<br />

mit neuen Funktionalitäten bei thyssenkrupp<br />

Nordamerika, Schulte und Plastics. Es<br />

sollte bis Februar bzw. April auch in den<br />

Benelux-Ländern bzw. Dänemark und<br />

Schweden eingeführt sein.<br />

»<br />

Wir gestalten den digitalen<br />

Wandel mit.<br />

Online-Processing-Portal. Mit diesem Portal<br />

besteht die Möglichkeit, individuelle<br />

Zuschnitte gemäß CAD-Zeichnungen zu<br />

ordern. Es existiert auch eine Back-End-<br />

Schnittstelle für automatisierte Verpackung,<br />

Zulieferung und Sendungsverfolgung. Der<br />

An arbeitungsshop wurde zunächst Ende<br />

2015 in Belgien realisiert.<br />

Online-Retail-Shop. Für Neukunden im<br />

B2C-Geschäft (Kleinabnehmer und Endkunden)<br />

wurde der Online-Retail-Shop »Materials4Me«<br />

als Zweitmarke in Abgrenzung<br />

zum Bestandskundengeschäft entwickelt.<br />

Dort sind Bestellungen in Kleinstmengen in<br />

Standard- wie auch kundenspezifischen<br />

Kurzlängen erhältlich. Es ist das Äquivalent<br />

zu dem in den USA 2007 gekauften Portal<br />

OnlineMetals.com, das bereits floriert. Im<br />

Gegensatz zu den beiden oben genannten<br />

Portalen wird dieses Geschäft ausschließlich<br />

über das Internet abgewickelt. Zielgruppe<br />

sind Hand- und Heimwerker, Kleinabnehmer<br />

aus dem Bereich der Reparaturbedarfe in<br />

der Industrie oder aus Instituten, FuE-Einrichtungen<br />

und mehr. Retail-Shops wurden<br />

Ende 2015 in der Schweiz und in UK aufgesetzt.<br />

Es sind weitere in Spanien (Februar)<br />

und Deutschland (April) vorgesehen.<br />

(Foto: WS)<br />

Hans-Josef Hoß<br />

»Wir fangen nicht bei Null an«<br />

thyssenkrupp Materials Services kann bereits<br />

auf verschiedene digitale Plattformen verweisen.<br />

»Die Wurzeln liegen in den USA.<br />

Mit den Erfahrungen, die wir dort seit 2007<br />

gesammelt haben, sind wir ein Vorreiter der<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


IT im Stahlmarkt K 53<br />

Roll-out digitale Transformation<br />

2007 2015<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12<br />

2016<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12<br />

Start<br />

Online-Retail-Shop<br />

OnlineMetals NA<br />

Digital Learning<br />

Expedition,<br />

USA<br />

Kunden-<br />

Workshops<br />

Online-B2B-Portal<br />

Dänemark und Schweden<br />

Online Retail Shop, Deutschland<br />

Online-B2B-Portal<br />

Benelux (Werkstoffe und Kunststoffe)<br />

Erster Schritt<br />

B2B-Portal<br />

Materials NA<br />

Online-<br />

Anarbeitungs-Shop<br />

Belgien<br />

Online-B2B-Portal<br />

mit neuen Funktionalitäten<br />

(NA, tk Schulte, tk Plastics)<br />

Online Retail Shop, Spanien<br />

2nd Online-Retail-Shop<br />

Zuschnitte, Schweiz<br />

Online-Retail-Shop, UK<br />

Quelle: thyssenkrupp Materials Services<br />

digitalen Transformation in der Branche«, ist<br />

sich Hans-Josef Hoß sicher.<br />

Auch Hoß selbst bringt jede Menge Erfahrung<br />

mit. Bevor er Mitte 2014 Mitglied des<br />

Bereichsvorstands der Business Area Materials<br />

Services und Vorstandsmitglied der thyssenkrupp<br />

Materials International GmbH wurde,<br />

war er u. a. Vorsitzender der Ge schäftsführung<br />

bei thyssenkrupp Schulte, dann CEO und<br />

Repräsentant der Business Area in Nordamerika<br />

von thyssenkrupp Materials NA.<br />

Vorsprung durch Erfahrung<br />

Der Bereich Materials Services im thyssenkrupp-Verbund<br />

übernimmt seine Aufgabe<br />

als Mittler zwischen Lieferanten bzw. Produzenten<br />

und Kunden wie der verarbeitenden<br />

Industrie. Zum Produkt- und Dienstleistungsprogramm<br />

zählen Werkstoffe aller Art, u. a.<br />

Stähle, Edelstähle, Nichteisenmetalle oder<br />

auch Kunststoffe. Die Produkte werden individuell<br />

maßgeschneidert und, gleich ob in<br />

puncto Abmessungen oder Be- bzw. Anarbeitung,<br />

nach Kundenwunsch geliefert.<br />

Dabei sind OEM-Services und ausgefeilte<br />

Logistikdienstleistungen bis hin zu Just-intime-Lieferungen<br />

möglich. Bei insgesamt<br />

150.000 Produkten muss thyssenkrupp<br />

Materials Services jährlich rd. 14 Mrd. Auftragspositionen<br />

(etwa 46.000 pro Tag)<br />

beherrschen. Die entsprechend hohe Zu -<br />

verlässigkeit schätzen u. a. Kunden aus der<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />

Das Unternehmen bringt neben seiner<br />

ausgewiesenen Erfahrung in der IT noch ein<br />

zweites Ass ins Spiel: seine anerkanntermaßen<br />

hocheffiziente Logistik. »Ohne eine<br />

exzellente Logistik- und IT-Vernetzung ist<br />

unser Vorhaben gar nicht möglich«, betont<br />

Hoß. Ein Gesamtkonzept sei dabei zwingend<br />

nötig.<br />

»Wir kommen aus einem traditionellen<br />

Geschäft, das wir jetzt modernisieren«, sagt<br />

Hoß. Neben einem umfangreichen Logistikund<br />

Lagernetzwerk an 480 Standorten in rd.<br />

40 Ländern betreibt Materials Services schon<br />

heute eines der größten SAP-Systeme weltweit.<br />

Es ist bereits für 10.000 Nutzer und<br />

eine IT-Abdeckung in über 30 Ländern ausgelegt.<br />

Der Change-Management-Prozess<br />

muss »von innen heraus« erfolgen<br />

Bei Materials Services existiert eine eigenständige<br />

zentrale IT (und kein externer Entwicklungspartner),<br />

wodurch das Know-how<br />

gebündelt und der IT-Wandlungsprozess<br />

vorangetrieben werden kann. So wurde am<br />

Headquarter in Essen ein eigenes »Digital<br />

Transformation Office« gegründet – mit<br />

Start-up-Charakter, hohen Freiheitsgraden,<br />

funktionsübergreifenden Projektteams und<br />

einem gemischten Kompetenzprofil aus<br />

sowohl technischen wie kaufmännischen<br />

Mitarbeitern. Den Entwicklungsprozess<br />

behält das Unternehmen somit in eigener<br />

Hand. Abstimmungsprozesse lassen sich<br />

darüber hinaus intern rasch realisieren.<br />

»Sie müssen die gesamte Organisation<br />

beim Wandlungsprozess mitnehmen, weil<br />

Sie Ihre Kunden mitnehmen müssen«, verdeutlicht<br />

Hoß. »Wir haben keine Portale, die<br />

neben den bestehenden Absatzkanälen<br />

existieren. Unsere Portale sind vielmehr in<br />

die jeweiligen Gesellschaften integriert.«<br />

Alles muss untereinander abgestimmt sein.<br />

Mitte vergangenen Jahres gab es deshalb<br />

bereits breit angelegte Informations- und<br />

Schulungskampagnen für die Mitarbeiter<br />

(z. B. bei thyssenkrupp Schulte), außerdem<br />

intensive Kundenworkshops. Denn »was<br />

der Kunde online erreichen kann, muss<br />

koordiniert sein, mit dem, was er sonst offline<br />

erhält«, hieß es. Alle Mitarbeiter, ob<br />

Online-, Innen- oder Außendienst müssen<br />

gemeinsam und untereinander abgestimmt<br />

für den Kunden da sein und über alle drei<br />

Kanäle parallel und synchronisiert die entsprechenden<br />

Informationen liefern können.<br />

Über thyssenkrupp Materials Services<br />

Mitarbeiter Ca. 20.000<br />

Mitarbeiter Vertrieb 5.000<br />

Umsatz<br />

rd. 14 Mrd. €/a<br />

Präsenz<br />

in 44 Ländern<br />

Niederlassungen 480<br />

Absatz<br />

13,9 Mill. t<br />

Lkws pro Tag 2.000<br />

Durchschnittl. Auftragswert 2.350 €<br />

Produkte 150.000<br />

Kunden 250.000<br />

Aufträge/a<br />

5 Mill.<br />

Auftragspositionen/a 14 Mrd.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


54 K IT im Stahlmarkt<br />

Letztlich gehe es darum, schnell ins Geschäft<br />

zu kommen und da zähle, wann es am Ende<br />

für den Kunden bemerkbar sei. »Wir glauben,<br />

dass wir mit unserem von innen heraus<br />

geleisteten, integrierten An satz richtig liegen«,<br />

betont Hoß.<br />

Drei-Stufen-Umsetzung der<br />

digitalen Transformation<br />

Der Wandlungsprozess wird über drei sich<br />

überschneidende Stufen beschritten. So<br />

müssen zunächst Marktanteile gesichert und<br />

ausgebaut werden. Dazu gehört der Aufbau<br />

kundenspezifischer Multi-Channel-Lösungen,<br />

die Entwicklung neuer Ge schäftsmodelle<br />

und Gewinnung von Neukunden, aber<br />

auch die digitale Einbindung<br />

von Lieferanten.<br />

Im zweiten Schritt<br />

geht es um die Veränderung<br />

der Organisation<br />

durch Digitalisierung<br />

der Geschäftsund<br />

Industrieprozesse,<br />

z. B. Erhöhung der Automatisierungsgrade<br />

und die Einführung von Best- Practice-<br />

Referenzen. Schlanke und IT-unterstützte<br />

Automa tion, bessere Auslastung der Anlagen<br />

und passgenaue Arbeitsabläufe gehören<br />

zu den Zielen. Der Wandel endet indes nie,<br />

sondern bedeutet im dritten Schritt fortwährende<br />

Optimierung. Hinzu kommen der<br />

Change-Management- Prozess für die Mitarbeiter,<br />

die Organisa tionsentwicklung und<br />

-anpassung sowie die Harmonisierung der<br />

Daten- und ERP-Landschaft.<br />

Der Kunde bleibt im Mittelpunkt<br />

und gibt den Takt vor<br />

Das Bestreben, den Kunden stets effiziente,<br />

verlässliche und kundenorientierte Angebote<br />

zur Verfügung zu stellen, bleibt nach wie<br />

vor an erster Stelle. Lösungen werden mit<br />

ihm gemeinsam entwickelt. »Unser Ziel,<br />

stärker als der Markt zu wachsen, funktioniert<br />

nur, wenn man konsequent auf kundenorientierte,<br />

effiziente und kosteneffektive<br />

Digitallösungen setzt.« Die Bestätigung<br />

liefern Zahlen: Schon jetzt nutzen mehr als<br />

90.000 Kunden die Online-Lösungen und<br />

buchen über 150.000 Aufträge pro Jahr.<br />

»Wir rechnen mit starkem Wachstum in den<br />

nächsten Jahren«, hieß es.<br />

Bei der Frage, wie hoch der Anteil des<br />

Umsatzes beim Online-Geschäft in den<br />

»<br />

2016 wird unser Online-Portal<br />

zum kompletten Shopping-Erlebnis<br />

ausgebaut.<br />

nächsten Jahren liegen könne, legt sich Hoß<br />

indes nicht fest. »Wenn 50 % unserer Kunden<br />

in drei Jahren online Aufträge platzieren<br />

wollen, dann herzlich gern«, erläutert er.<br />

Eine »Lernreise« mit mehreren Executives<br />

des Geschäftsbereichs in den USA im vergangenen<br />

Jahr habe allerdings gezeigt: Der<br />

Wandlungsprozess braucht Zeit – und: Es sei<br />

ex trem wichtig, den Kunden auf diese »digitale<br />

Reise« mitzunehmen. Letztlich muss es<br />

für ihn schnell und bequem sein.<br />

Die Vertriebsaktivitäten werden deshalb<br />

auch nach wie vor gezielt parallel im Multi-<br />

Channel-Vertrieb angeboten. »Je einfacher<br />

wir es dem Kunden machen, mit uns Ge -<br />

schäfte zu tätigen, umso eher können wir<br />

Erfolg und Wachstumsmöglichkei-<br />

ten verzeichnen.«<br />

Hoß weiß aus<br />

Erfahrung: Der<br />

Markt in Europa<br />

hat einen anderen<br />

Reifegrad als in<br />

den USA. Dort sei man offener, was das<br />

Internet angehe, sagt er. Jetzt aber sei die<br />

Zeit auch hierzulande reif. Und man werde<br />

die unterschied lichen Märkte in Europa nutzen.<br />

Im Retailbereich erwartet Hoß zweistellige<br />

Wachstumsraten pro Jahr. Perspektiven,<br />

die übrigens auch den Mitarbeitern Sicherheit<br />

geben dürften.<br />

Chancen für die komplette Branche<br />

Auch aus einem anderen Grund ist die Zeit<br />

reif: Die zunehmende Digitalisierung erreicht<br />

die Menschen immer stärker im Privatleben:<br />

»Viele Arbeitnehmer haben heute zuhause<br />

eine IT-Umgebung, die dort teilweise moderner<br />

ist als an ihrem Arbeitsplatz, das war<br />

früher umgekehrt«, sagt Hoß. Viele verfügen<br />

bereits über ein Smartphone und sind<br />

mobil. Heute lasse sich der digitale Wandlungsprozess<br />

im privaten Bereich deshalb<br />

viel schneller realisieren als in Unternehmen,<br />

die sich mit komplexen Themen wie IT-Security,<br />

Verknüpfung unterschiedlicher Systeme<br />

etc. sehr viel intensiver beschäftigen müssen<br />

als eine Privatperson. »Wir haben deshalb<br />

viele Mitarbeiter, die unsere Strategie sehr<br />

begrüßen und sich aktiv an unserem Transformationsprozess<br />

beteiligen«, sagt er und<br />

unterstreicht, wie wertvoll leidenschaftlich<br />

engagierte Mitarbeiter für ein Unternehmen<br />

sind. Das gilt indes nicht nur für die Mitarbeiter<br />

bei thyssenkrupp, sondern auch für<br />

die der Kundenunternehmen.<br />

Schließlich steht die Branche gerade erst<br />

am Anfang eines Digitalisierungsprozesses.<br />

»Ich glaube, dass es langfristig unterschiedliche<br />

Lösungen am Markt geben wird«,<br />

beantwortet er die Frage nach dem Wettbewerb.<br />

»Unternehmen, die aktiv ihre Kunden<br />

über alle Kanäle gleichzeitig betreuen wollen,<br />

werden auch Shop-Lösungen bzw. Portale<br />

einrichten.« Dass es gewisse Segmente<br />

geben könnte, in denen Branchenportale<br />

funktionieren, will er gar nicht ausschließen.<br />

In manch anderen Branchen wie dem Einzelhandel<br />

sei man schon viel weiter. Dort<br />

existieren bereits zahlreiche Unternehmen<br />

im Internet, sie haben Milliardenbeträge in<br />

die Logistik investiert. Trotzdem gibt es auch<br />

Unternehmen, die seit Jahren erfolgreich<br />

ihre Digitalstrategie verfolgen, gleichzeitig<br />

aber nach wie vor einen großen Teil ihres<br />

Umsatzes über das Kataloggeschäft abwickeln.<br />

Das Fazit heißt: Es bleibt also spannend,<br />

sowohl im Hinblick auf die Wahl der Vertriebskanäle,<br />

als auch den möglichen Wettbewerb<br />

der Portale – sicher auch abhängig<br />

vom Segment und von den landesspezifischen<br />

Eigenschaften des Marktes. Für Hoß<br />

ist das alles aber keine Frage des Entweder-oder,<br />

sondern des Sowohl-als-auch. »Es<br />

werden noch viele Zusatzmöglichkeiten<br />

über die Jahre entstehen«, schätzt er. Letztlich<br />

zählt für ihn vor allem, was thyssenkrupp<br />

Mate rials Services erreicht: »Auf<br />

Grundlage um fangreicher Erfahrung wurde<br />

unser Konzept konsequent optimiert und<br />

konnte so organisch wachsen. Wir sind<br />

überzeugt davon, dass unsere Online-Shops<br />

für die Zukunft Standards setzen«, lautet<br />

seine Zusammenfassung.<br />

K<br />

Über die Portale im Internet<br />

/<br />

(sm 160203068)<br />

Weitere Details über die<br />

Portale finden Sie auch<br />

online, z. B. per QR-Code<br />

mit Ihrem Smartphone<br />

oder Tablet bzw. über die<br />

unten angegebenen URLs<br />

www.materialsgoesdigital.com<br />

www.materials4me.co.uk<br />

www.onlinemetals.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


IT im Stahlmarkt K 55<br />

Industrie 4.0 ist jetzt<br />

Um Digitalisierungsprojekte zu identifizieren setzt<br />

MEVACO auf Neugier, Zuhören und Experimentieren<br />

Göppingen. Industrie 4.0, Internet der Dinge, digitale Revolution: Dies sind<br />

nicht die Schlagworte einer fernen Zukunft, sondern reale Herausforderungen,<br />

denen sich Unternehmen jetzt stellen müssen. Auch der Lochblech- und<br />

Streckmetallspezialist MEVACO stellt sich dieser Aufgabe. Dabei setzt das<br />

Unternehmen aufs Zuhören, auf Neugier und Experimentierfreude.<br />

MEVACO gehört zu den führenden Herstellern<br />

und Lieferanten von Streckmetallen<br />

und Lochblechen in Europa. Unternehmensziel<br />

ist es, individuelle Kundenwünsche<br />

schnell und in kleinsten Losgrößen zu erfüllen.<br />

Industrie 4.0. – die vierte industrielle<br />

Revolution – die Digitalisierung und Vernetzung<br />

von Produktionsabläufen bietet dem<br />

Unternehmen die Chance, diesem Anspruch<br />

künftig noch umfassender gerecht zu werden.<br />

»Unsere Aufgabe wird es sein, unseren<br />

Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten zuzuhören<br />

und aus dem Gehörten zu destillieren,<br />

was eine Erfolgschance haben kann, um in<br />

kurzer Zeit das Gehörte in ein lieferbares<br />

Produkt umzusetzen«, so Stephan Geiger,<br />

Geschäftsführer der MEVACO GmbH.<br />

Der erste Schritt in Richtung Industrie 4.0<br />

sei gewesen, den Mut zu haben, über den<br />

eigenen Tellerrand zu blicken und zu be -<br />

obachten, wie sich andere Branchen der<br />

Thematik nähern. In der Folge wird bei<br />

MEVACO nun geprüft, inwieweit sich vorhandene<br />

Lösungsansätze adaptieren lassen.<br />

Der Hauptfokus bei diesem Prozess der<br />

Marktforschung liege immer auf dem Kundenbedürfnis.<br />

Nur die Entwicklungen, die<br />

erkennbar dem Metall verarbeitenden<br />

Handwerk einen Mehrwert bringen, würden<br />

weiter verfolgt.<br />

« KONTAKT<br />

MEVACO GmbH<br />

Vordere Karlstraße 12<br />

73033 Göppingen<br />

Tel. +49 7161 5020-0<br />

www.mevaco.de<br />

Flexibilisierung der Produktion<br />

Industrie 4.0 sei letztlich eine permanente Entwicklung<br />

von Prozessen, die sich die Möglichkeiten<br />

von Vernetzung nicht<br />

nur lokal, sondern weltweit<br />

zunutze macht. »Wichtig ist es,<br />

dass wir mit neuen Möglichkeiten<br />

spielen und auch Experimente<br />

in der laufenden Produktion<br />

zulassen, um den Vorteil<br />

von Innovationen frühzeitig<br />

erkennen zu können«, so<br />

Jochen Schott, technischer Leiter<br />

bei MEVACO.<br />

Dass in der zunehmenden<br />

Vernetzung der Informationssysteme<br />

von Kunden und Produktion<br />

ebenso wie in der zu -<br />

nehmenden Digitalisierung<br />

der Produktion auch ein Risiko<br />

be steht, hier an erster Stelle<br />

das Einschleusen von Schadsoftware,<br />

ist Schott bewusst.<br />

Ein Augenmerk liegt daher auf<br />

der IT-Security. Entsprechende<br />

Sicherungsmaßnahmen sind<br />

bereits eingeleitet und werden<br />

fortlaufend aktualisiert.<br />

Vernetzung beginne allerdings<br />

bereits in der Zusammenarbeit<br />

und der Kommunikation<br />

mit dem Kunden.<br />

Schon heute kann der Kunde<br />

im Frontend des MEVACO-<br />

Onlineshops indivi duelle Produkte<br />

definieren und erhält<br />

eine sofortige Beschreibung,<br />

die genauen Kosten sowie die<br />

Angabe der exakten Lieferzeit. Bereits in der<br />

Konstruk tions phase werden dem Kunden<br />

alle Informationen zur Verfügung gestellt.<br />

Künftig sollen weit mehr grafische Mittel,<br />

z. B. Visualisierungstools, zum Einsatz kommen,<br />

damit der Kunde sich die optische<br />

Wirkung der von ihm gewählten Varianten<br />

noch besser vorstellen könne.<br />

Wer als Unternehmer auch in der Industrie<br />

4.0 Erfolg haben möchte, muss erkennen,<br />

dass ein grundlegender Wandel auch<br />

in der Mitarbeiterführung nötig ist und den<br />

Einbezug der Mitarbeiter erfordert, betont<br />

Stephan Geiger. Eine Kernkompetenz werde<br />

sein, zuzuhören, aus dem Gehörten Ziele zu<br />

formulieren und diese in wettbewerbsfähige<br />

Produkte und Leistungen umzusetzen.<br />

Bei MEVACO steht nun außerdem für<br />

2016 der Relaunch des Onlineauftritts an<br />

oberster Stelle.<br />

(sm 160303083) K<br />

<br />

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<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


WIR verkaufen Stahl<br />

online, damit Sie offline<br />

effizienter sind.<br />

Sebastian Francz, Kundenberater<br />

„Ein Service, der im Alltag und in den meisten anderen Branchen bereits seit<br />

Jahren selbstverständlich ist, findet endlich auch den Weg in den Stahlhandel,<br />

und damit zu Ihnen.“<br />

Unser Webshop bietet Ihnen:<br />

> tageszeitenunabhängigen Zugriff auf unsere Produkte und Dienstleistungen<br />

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58 K IT im Stahlmarkt<br />

Industrie 4.0: Den einen Weg<br />

gibt es nicht<br />

Bei rff wird das digitale Zeitalter zunehmend<br />

präsenter<br />

Stuhr / Bremen. Wenn es um das Thema »Industrie 4.0« geht, denken<br />

viele an eine menschenleere Produktionshalle. Roboter arbeiten nahezu<br />

selbstständig und die Maschinen werden mit »intelligenten Produkten«<br />

bestückt – über eine Drohne versteht sich. Dass das heute noch<br />

Zukunftsmusik ist, leuchtet ein. Dennoch stellt sich die rff Rohr Flansch<br />

Fitting Handels GmbH bereits jetzt die Frage, wohin der Weg des<br />

klassischen Stahlhandels im digitalen Zeitalter führen wird.<br />

(Bild rff Rohr Flansch Fitting)<br />

Im Privatleben beeinflusst die Digitalisierung<br />

schon jetzt im hohen Maße unser Konsumverhalten.<br />

Dinge wie E-Commerce, mobiles<br />

Internet und Social Media sind permanent<br />

verfügbar – hier ist die »Generation Smartphone«<br />

bereits angekommen. Dennoch läuft<br />

die Arbeitswelt heute in vielen Bereichen im<br />

analogen Modus – da macht auch der Stahlhandel<br />

(noch) keine Ausnahme.<br />

Dabei ist heute bereits abzusehen, dass<br />

die Unternehmen ihre Prozesse entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette anpassen<br />

und noch stärker digitalisieren müssen. Als<br />

Ansporn dient in diesem Zusammenhang<br />

die Verteidigung einer eventuell vorhandenen<br />

Pole-Position oder die Chance sich<br />

gegenüber dem Wettbewerb entscheidende<br />

Vorteile zu verschaffen.<br />

Auch bei der rff Rohr Flansch Fitting Handels<br />

GmbH aus Stuhr bei Bremen, einem der<br />

marktführenden Komplettanbieter für Rohre<br />

und Rohrverbindungen, wird das digitale<br />

Michael Allexi, Vertriebsleiter und Mitglied<br />

der Geschäftsleitung bei der rff Rohr Flansch<br />

Fitting Handels GmbH.<br />

Zeitalter zunehmend präsenter. Hier hat<br />

man die zukünftigen Arbeitsfelder in den<br />

Bereichen Verfügbarkeit, Informationsfluss,<br />

IT-Lösungen und Logistik bereits fest im<br />

Blick. Für das Unternehmen geht es schon<br />

seit Langem nicht mehr nur darum, dem<br />

Kunden die bestellten Artikel termingerecht<br />

»just in time« zu liefern.<br />

Der Fokus liegt vielmehr auf der permanenten<br />

Verfügbarkeit von Artikeln, auch<br />

wenn sie speziell für den Kunden bearbeitet<br />

oder gekennzeichnet werden müssen. Auch<br />

eine noch tiefer gehende Vernetzung der<br />

IT-Systeme ist in Zukunft unverzichtbar.<br />

Schließlich werden sich die Prozesse zunehmend<br />

digitalisieren, um den permanenten<br />

Austausch großer Datenmengen mit den<br />

Geschäftspartnern sicher zu stellen.<br />

Die Digitalisierung birgt für die rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH jede Menge Potenzial,<br />

die gesamte Wertschöpfungskette Stahl im Wettbewerb zu stärken.<br />

(Foto: istockphoto.com/Mikko Lemola)<br />

Digitalisierung mit Augenmaß<br />

Schnelles Handeln beim Thema »Digitalisierung«<br />

spielt für das Unternehmen jedoch<br />

eine untergeordnete Rolle. Von größerer<br />

Bedeutung ist vielmehr Weitsichtigkeit und<br />

Nachhaltigkeit bei der Wahl der richtigen<br />

Strategie. »Solch grundlegende Entscheidungen<br />

wollen durch gut durchdacht und<br />

mit dem nötigen Weitblick getroffen wer-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


NUR FÜR DEN FACHHANDEL<br />

den«, sagt Michael Allexi, Vertriebsleiter und Mitglied der<br />

Geschäftsleitung bei rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH –<br />

und weist in diesem Zusammenhang auch auf die damit verbundenen<br />

Herausforderungen in Sachen Datensicherheit hin.<br />

Für den Vertriebsleiter im Hause rff sind die Dynamik der Entwicklungen<br />

und die da raus resultierenden Wechselwirkungen<br />

noch gar nicht in Gänze abzuschätzen. Dennoch setzt sich das<br />

Unternehmen schon heute mit dem Thema »Industrie 4.0«<br />

intensiv aus einander, um die Entwicklungen in diesem Bereich<br />

aktiv mit zu gestalten. Dabei geht es zunächst darum, Ideen und<br />

Lösungsansätze zu entwickeln, die dem Kunden einen echten<br />

Mehrwert bieten. Denn letztendlich, so das Unternehmen, müsse<br />

das Ziel aller Anstrengungen sein, dass sich die Geschäftspartner<br />

in ihrem Marktumfeld langfristig Wettbewerbsvorteile verschaffen,<br />

um so konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

Der Stahlhandel als Dienstleister der In dustrie steht also in den<br />

kommenden Jahren vor neuen Herausforderungen. Die enormen<br />

Potenziale, die sich durch die zunehmende Digitalisierung der<br />

Absatzmärkte bieten, gilt es auszuschöpfen. Dennoch sei eins<br />

bereits heute abzusehen, so das Unternehmen: Den einen Weg<br />

hin zu Industrie 4.0 werde es nicht geben. Vielmehr komme es<br />

auf intelligente Lösungen an, die individuell auf die Anforderungen<br />

der einzelnen Kunden zugeschnitten werden können. K<br />

« KONTAKT<br />

rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 21<br />

28816 Stuhr / Bremen<br />

Tel. +49 421 8771-1900<br />

www.rff.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong><br />

wire & Tube: Halle 1, Stand C29<br />

(sm 160303162)<br />

KOMPETENZZENTRUM UNTERSTÜTZT<br />

BEI DER DIGITALISIERUNG<br />

Aachen. Die digitale Transformation fordert auch den Mittelstand. In<br />

NRW unterstützt das vom BMWi initiierte Kompetenzzentrum Mittelstand<br />

4.0 Rhein-Ruhr-OWL (Ostwestfalen-Lippe) seit Januar 2016 speziell<br />

kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung von<br />

Produkten, Produktion und Prozessen. Am 19. Januar 2016 stellten die<br />

Technologieexperten der beteiligten Einrichtungen ihr Angebot gemeinsam<br />

mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin vor. Die Angebote sind<br />

greifbar und praxisorientiert: Unternehmen können sich etwa die »Roadshow<br />

Industrie 4.0« mit einem mobilen Messestand direkt in die<br />

Betriebskantine holen. Demo- Zentren wie die SmartFactory-OWL in Lemgo,<br />

die Demofabrik in Aachen oder das LivingLab Zellulare Transportsysteme<br />

in Dortmund machen Industrie 4.0 lebendig. Das Kompetenzzentrum<br />

Mittelstand 4.0 Rhein-Ruhr-OWL informiert KMU bedarfsgerecht<br />

und schafft konkrete Lösungen. Alle Angebote des Kompetenzzentrums<br />

sind praxisnah und stehen Unternehmen kostenlos zur Verfügung. Sie<br />

werden künftig auf einer zentralen Webseite zur Verfügung gestellt. K<br />

WS(ch)/SE/ mh (sm 160303141)<br />

2016<br />

BDS Gemeinschaftsstand,<br />

Halle 7,<br />

Stand 70C28<br />

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60 K IT im Stahlmarkt<br />

Stahlhandelssoftware<br />

stark erweitert<br />

eNVenta ERP: neue Funktionalitäten für den Stahlhandel<br />

Stockach. Der Funktionsumfang der bewährten Branchenlösung<br />

eNVenta Stahl von Nissen & Velten ist jetzt für den fertigenden Stahlhandel<br />

stark erweitert worden. ERP und E-Commerce aus einer Hand ermöglicht<br />

die Umsetzung der Stahllogistik im eigenen Webshop von eNVenta.<br />

Mit der aktuellen Version von eNVenta<br />

ERP hat Nissen & Velten die Branchenlösung<br />

für den Stahlhandel mit dem Produktionsmodul<br />

(PPS) von eNVenta verknüpft, sodass<br />

sich stahlspezifische Produktionsprozesse<br />

präzise steuern lassen. Aus einem Kundenauftrag<br />

heraus kann beispielsweise direkt<br />

ein Produktionsauftrag generiert werden.<br />

Produktionsaufträge lassen sich unter Be -<br />

rücksichtigung der Maschinenauslastung<br />

terminieren und überwachen. Der grafische<br />

Leitstand von eNVenta ERP bietet dabei<br />

einen schnellen Überblick. Möglich ist auch<br />

eine Betriebsdatenerfassung (BDE) unter<br />

eNVenta ERP. Konstruktionen und Produktionsstücklisten<br />

werden ebenfalls unterstützt.<br />

Reibungslose Schnittstellen-<br />

Kommunikation<br />

Zu den bewährten Highlights von eNVenta<br />

Stahl zählt die Stückverwaltung, die für<br />

Transparenz im Lager sorgt. Jeder einzelne<br />

Träger und jedes einzelne Blech wird mit<br />

seinen Maßen erfasst. Die präzise Erfassung<br />

von Restlängen unterstützt den Handel da -<br />

bei, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen<br />

und Schrottausbuchungen zu minimieren.<br />

Die LVS-Schnittstelle (LVS – Lagerverwaltungssystem)<br />

des ERP-Systems sorgt<br />

für eine reibungslose Kommu nikation mit<br />

der Software der in der Stahlbranche weit<br />

verbreiteten automatischen Hochregalsysteme<br />

(Kassettenlager). Mit der Tourendisposition<br />

von eNVenta ERP können<br />

Stahlhändler die Lieferung von<br />

Bestellungen mit ihrem eigenen<br />

Fuhrpark oder dem eines<br />

Logistikpartners planen. Be -<br />

rücksichtigt werden dabei auch<br />

Ladegewichte und Längen der<br />

Fahrzeuge.<br />

Ob Sägen, Bohren, Klinken,<br />

Grundieren oder Verzinken:<br />

Der Konfigurator von eNVenta<br />

Stahl unterstützt die Kalkulation<br />

von Services für den Kunden.<br />

In der Praxis kann die Veredelung von<br />

Stahl viele Facetten haben, die Anarbeitung<br />

kann in Eigen- oder in Lohn fertigung ausgeführt<br />

werden. Das dazugehörige Material<br />

kann vom Lager des Stahlhändlers kommen<br />

oder direkt von einem Lieferanten an ein<br />

Service-Center ge liefert werden, um dann<br />

von dort unmittelbar an den Kunden oder<br />

zurück an das Lager des Stahlhändlers<br />

geliefert zu werden. Durch die Rechnungsprüfung<br />

des bearbeiteten Artikels werden<br />

die Fremdleistungen automatisch auf den<br />

Produktwert aufgeschlagen. Der Konfigurator<br />

von eNVenta Stahl übernimmt dabei<br />

Aufgaben wie die Schnellerfassung von Produkten<br />

mit Anarbeitung, die Vorkalkulation<br />

von Angebot und Auftrag sowie die Bereitstellung<br />

der Daten für die Folgeprozesse.<br />

Erweiterung des E-Commerce-<br />

Moduls in Planung<br />

Das Thema E-Commerce im Stahlhandel<br />

stößt auf zunehmendes Interesse. Da insbesondere<br />

bei den Handwerkskunden des<br />

Stahlhandels die Arbeitsvorbereitung oft<br />

abends stattfindet, ist die Bestellung von<br />

Material im Webshop, außerhalb der Ge -<br />

schäftszeiten, attraktiv. Nissen & Velten entwickelt<br />

aktuell eine Erweiterung des<br />

eNVenta- Moduls E-Commerce zur Abbildung<br />

der Stahlspezifika, die noch in diesem<br />

Jahr zur Verfügung stehen wird. Die tiefe<br />

Integration von ERP-System und dazugehörigem<br />

Webshop erlauben die effektive<br />

Produktdatenpflege in einem System. Ein<br />

Vorteil, der dann auch dem Stahlhandel zu<br />

Gute kommen wird.<br />

(sm 160303134) K<br />

(Bild: Möllers Stahlhandel)<br />

Steuerung von<br />

Produktionsprozessen<br />

mit eNVenta Stahl<br />

« KONTAKT<br />

Nissen & Velten Software GmbH<br />

Goethestraße 33<br />

78333 Stockach<br />

Tel. +49 7771 879-0<br />

www.nissen-velten.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


IT im Stahlmarkt K 61<br />

Zwei IT-Spezialisten vertiefen ihre Zusammenarbeit<br />

Münster. Die Münsteraner GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH, einer der führenden<br />

IT-Dienstleister für den Handel in Deutschland, und die Bochumer Remira GmbH, einer der führenden Anbieter<br />

von IT-Lösungen für Absatzprognose, Bestandsoptimierung und Bedarfsplanung in Deutschland, arbeiten<br />

ab sofort noch enger zusammen.<br />

Eine jetzt geschlossene Kooperationsvereinbarung<br />

sieht die Schaffung einer<br />

Standardschnittstelle zwischen dem GWS<br />

ERP-System gevis und der Remira-Software<br />

LogoMate ® vor. Im Fokus der Kooperation<br />

steht aber nicht nur die technische, sondern<br />

auch die vertriebliche Zusammenarbeit.<br />

Während die GWS über die Zusammenarbeit<br />

ihre jetzt schon vorhandene Expertise<br />

im Bereich Bestandsmanagement noch einmal<br />

erhöht, gewinnt die Remira GmbH<br />

einen wichtigen Vertriebspartner, besonders<br />

in den Bereichen Technischer Großhandel,<br />

Lebensmittel- und Baustoffhandel.<br />

Die von der Remira GmbH angebotene<br />

Dispositionssoftware LogoMate ® unterstützt<br />

umfassend den optimalen Bestellprozess.<br />

Durch die blitzschnelle Verknüpfung von<br />

Abverkaufszahlen der Vergangenheit, Prognosen<br />

für die Zukunft sowie von aktuellen<br />

Bestandszahlen erhalten Handelsunternehmen<br />

ideale Kennzahlen für die Bevorratung<br />

und Planung. Das Ergebnis sind optimal auf<br />

den individuellen Bedarf ausgerichtete<br />

Bestände. Thomas Sindermann, Geschäftsführer<br />

bei der Remira GmbH: »Mit Logo-<br />

Mate ® wird die Beschaffung nachhaltig verbessert.<br />

Wir sorgen für eine Reduzierung<br />

der Bestände bei gleichzeitiger Steigerung<br />

der Verfügbarkeit bzw. der Lieferfähigkeit.<br />

Außerdem steigert die Automatisierung<br />

wichtiger Prozesse die Produktivität in Handels-<br />

und Industrieunternehmen.« Zu den<br />

Kunden des Bochumer Unternehmens zählen<br />

namhafte Firmen aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen der Wirtschaft.<br />

Erweiterung der Expertise<br />

Für die GWS bedeutet die Zusammenarbeit<br />

mit dem Bochumer IT-Dienstleister eine nochmalige<br />

Steigerung der eigenen Expertise und<br />

Angebotsbreite. »Zwar enthält«, so Georg<br />

Mersmann, Geschäftsführer der GWS, »un ser<br />

ERP-System gevis auch heute schon wichtige<br />

Funktionen im Bereich der Bestandsplanung<br />

und der Absatzprognose, mit Logo Mate ®<br />

wird jedoch die Maximalstufe er reicht. Dies<br />

geht so weit, dass in die Bestands prognose<br />

sogar Wetterdaten einfließen.« Anwender,<br />

die gevis gemeinsam mit LogoMate ® nutzen<br />

möchten, profitieren von einer Standardschnittstelle<br />

zwischen beiden Systemen. Der<br />

Datenaustausch und die daraus abgeleiteten<br />

Empfehlungen sind auf Knopfdruck verfügbar.<br />

Das gilt sogar auch dann, wenn über<br />

50 Mill. Artikel-Standortkombinationen täglich<br />

verarbeitet werden müssen. Remira setzt<br />

hierbei seit über 20 Jahren auf die sogenannte<br />

In-Memory-Technologie und das eigens<br />

hierfür entwickelte Penta-Speed-Verfahren.<br />

Sowohl die GWS als auch Remira sehen<br />

in der Zusammenarbeit große Chancen im<br />

Markt, zumal schon einige gemeinsame<br />

Kunden vorhanden sind. Zu diesen gehören<br />

z.B. die Soennecken eG oder Borussia Dortmund.<br />

Udo Lorenz, Geschäftsführer der<br />

GWS: »Wir können im Markt einmal mehr<br />

unsere außergewöhnliche Kompetenz zeigen.<br />

Um die Kooperation bei den Kunden<br />

vorzustellen, sind Präsentationen auf Kundenveranstaltungen<br />

sowie gemeinsame Auftritte<br />

auf Messen und Kongresse geplant.«<br />

/<br />

GWS Gesellschaft für<br />

Warenwirtschafts-Systeme mbH<br />

Willy-Brandt-Weg 1<br />

48155 Münster<br />

Tel. +49 251 7000-02<br />

www.gws.ms<br />

K<br />

(sm 160303154)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


62 K IT im Stahlmarkt<br />

Industrie 4.0 in der Kran- und Hebetechnik<br />

Mehr Effizienz für die Stahldistribution<br />

Wetter. Das Innovationstempo durch Industrie 4.0 zu erhöhen ist für die<br />

europäische Stahlbranche ein entscheidender Faktor, um konkurrenzfähig<br />

zu bleiben. Intelligente Krane und Hebezeuge helfen dabei, Abläufe<br />

effizienter zu gestalten.<br />

Die Digitalisierung fördert Arbeitsabläufe<br />

in Logistik und Produktion und verkürzt<br />

beispielsweise Durchlaufzeiten und<br />

macht Losgrößen flexibler. Hersteller von<br />

Krananlagen wollen diesen Prozess unterstützen.<br />

Je komplexer Distributions- und<br />

Verarbeitungsprozesse sind, umso wichtiger<br />

werden intelligente und zuverlässige Lösungen<br />

der Kranproduzenten für einen effizienten<br />

und störungsfreien Ablauf.<br />

Im Zusammenspiel zwischen Mensch und<br />

Maschine sind Kran-Assistenzsysteme<br />

besonders wichtig. Mit der intelligenten<br />

Steuerung Demag SafeControl und dem<br />

Überwachungssystem Demag StatusControl<br />

macht Kran- und Hebezeugspezialist Terex<br />

Material Handling Krane und Hebezeuge im<br />

täglichen Betrieb effizienter und sicherer.<br />

Intelligente Steuerung, vorausschauendes<br />

Wartungssystem<br />

SafeControl bietet alle Voraussetzungen für<br />

einen effizienten Materialfluss. Die integrierte<br />

Sensortechnik erfasst u.a. alle Betriebsparameter<br />

des Seilzugs – von der Drehzahl<br />

bis zum Bremsverschleiß. Zahlreiche Sicherheits-<br />

und Bedienfunktionen wie Schlaffseilüberwachung<br />

oder lastabhängige Hubgeschwindigkeit<br />

lassen sich damit je nach<br />

Bedarf einzeln aktivieren. Außerdem genügt<br />

ein Tastendruck, um zwei Seilzüge zum Tandembetrieb<br />

z. B. für den Langguttransport<br />

zu koppeln.<br />

Beim Überwachungssystem Demag StatusControl<br />

liefert ein in die Krananlage integriertes<br />

Interface Informationen über den<br />

Zustand des Krans und einzelner Komponenten.<br />

Auch von unterwegs können An wender<br />

mit mobilen Endgeräten wie Notebook oder<br />

Tablet-PC jederzeit auf alle be triebsrelevanten<br />

Daten zugreifen. »Mit StatusControl behalten<br />

Unternehmen jederzeit den vollen Überblick<br />

über den Betriebs zustand ihrer gesamten<br />

Krananlagen«, sagt Carolin Paulus, Vice<br />

President Demag Service bei Terex Material<br />

Handling. »Durch diese vorausschauende<br />

Art der Wartung sparen unsere Kunden teure<br />

Ausgaben für Reparaturen oder unvorhergesehene<br />

Ar beitsunterbrechungen.« Das<br />

System lässt sich unabhängig von Hersteller<br />

oder Marke in jede Krananlage integrieren.<br />

Mit der Kombination aus intelligenter Steuerung<br />

und vorausschauendem Überwachungssystem<br />

sind Krane und Hebezeuge<br />

künftig in eine komplett vernetzte und automatisierte<br />

Stahldistribution und -produktion<br />

und integrierbar.<br />

/<br />

Terex MHPS GmbH<br />

Standort Wetter<br />

Ruhrstraße 28<br />

58300 Wetter<br />

Tel. +49 2335 92-0<br />

ww.demagcranes.de<br />

K<br />

(sm 160303072)<br />

(Foto: Demagcranes/Terex)<br />

Das Ferndiagnosesystem<br />

Demag StatusControl<br />

liefert alle aktuellen<br />

Betriebsdaten der<br />

angeschlossenen<br />

Krananlagen, auch an<br />

mobile Endgeräte.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


IT im Stahlmarkt K 63<br />

ESTLAND ALS VORREITER<br />

IM E-GOVERNMENT<br />

Köln. Der kleine baltische Staat ist auf dem Feld<br />

des E-Governments – des digitalen Rathauses<br />

– ein Vorreiter, wie das Institut der deutschen<br />

Wirtschaft (IW) Köln kürzlich festhielt. Dort gibt<br />

es ein dezentrales System, die »X- Road«, die den<br />

Datenaustausch zwischen rd. 600 Organisationen,<br />

Datenbanken und nationalen Registern<br />

ermöglicht. Einwohnerdaten wie den aktuellen<br />

Wohnsitz oder die Einkommenssituation können<br />

die Behörden über ein zentrales Internetportal<br />

abrufen.<br />

Dem Bürger ist es seinerseits mit dem E-Ausweis<br />

möglich, mittels Kartenlesegerät von zu<br />

Hause vielerlei Onlinedienste zu nutzen, Verträge<br />

zu unterschreiben oder – seit 2007 – sogar<br />

zu wählen. Über 90 % der Esten nutzen die<br />

Online- Steuererklärung. In Deutschland verfügt<br />

zwar jeder Dritte bereits über einen E-Ausweis,<br />

doch nur 5 % ließen bisher die Online-Funktion<br />

freischalten.<br />

K<br />

eb(Jp)/SE/mh/WS (sm 160102904)<br />

NEUER PVH-VERTRIEBSKANAL<br />

TOOLINEO IST ONLINE<br />

Wuppertal. Der neue Online-Marktplatz für<br />

Handwerksbedarf Toolineo ist seit Mitte<br />

Dezember live geschaltet. Das Tochterunternehmen<br />

von E/D/E, nach eigenen Angaben<br />

Europas größtem Einkaufs- und Marketingverbund<br />

im Bereich des Produktionsverbindungshandels,<br />

bietet Handwerkern, ambitionierten<br />

Heimanwendern und Einkäufern aus Handwerk,<br />

Kommune und Industrie eine neue professionelle<br />

Einkaufsplattform inklusive fachhandelstypischer<br />

Beratungsdienstleistung. Das<br />

breite Sortiment aus den Bereichen Präzisions-,<br />

Hand- und Elektrowerkzeuge, Befestigungstechnik,<br />

Betriebseinrichtungen sowie Schweißtechnik,<br />

Arbeitsschutz und Industrietechnik<br />

wird von angeschlossenen Fachhändlern der<br />

Verbundgruppe auf dem Marktplatz angeboten.<br />

E/D/E erschließt damit für seine PVH-<br />

Mitglieder einen zusätzlichen Vertriebskanal im<br />

dynamisch wachsenden PVH-Online-Handel.<br />

»Der online ge handelte Umsatzanteil wird im<br />

Produktionsverbindungshandel weiter steigen.<br />

Mit Toolineo ermöglicht das E/D/E seinen<br />

PVH-Unternehmen, an diesem schnell wachsenden<br />

Marktsegment nachhaltig und erfolgreich<br />

zu partizipieren«, erklärt Jochen Hiemeyer,<br />

der in der Geschäftsführung der Wuppertaler<br />

Verbundgruppe für die Steuerung<br />

dieses zentralen Strategieprojekts verantwortlich<br />

ist. Toolineo versteht sich als Marktplatz<br />

aus der Branche für die Branche. Handwerker<br />

sowie Einkäufer von Kommunen und Industrie,<br />

die es gewohnt sind, im beratenden Fachhandel<br />

einzukaufen, finden ein breites Sortiment<br />

starker Marken und eine ebenso kompetente<br />

Beratung durch Fachspezialisten der auf dem<br />

Marktplatz anbietenden Fachhändler.<br />

Mit dem Go-Live hat für Toolineo zunächst<br />

die Pilotphase mit einer begrenzten Anzahl an<br />

Händlern begonnen. Das Sortiment beläuft sich<br />

auf mehr als 50.000 Produkte. »Wir starten<br />

bewusst mit einer beherrschbaren Größe, um<br />

dann schnell zu skalieren und den Marktplatz<br />

weiterzuent wickeln«, schildert Toolineo Ge -<br />

schäftsführer Hendrik Sassmann. Schon im<br />

laufenden Jahr soll die Anzahl der Fachhändler<br />

signifikant gesteigert werden. Des Weiteren<br />

wird auch die Logistik der Händler mit eingebunden,<br />

auch das Sortiment wird gezielt ausgeweitet.<br />

www.toolineo.de<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 160303056)<br />

NEUE WEBPLATTFORM<br />

INFORMIERT ÜBER<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Bremen. Mit der neu geschaffenen Webseite<br />

»Industrie 4.0 Bremen« schafft das Bundesland<br />

Bremen eine zentrale Plattform zur vierten<br />

Industriellen Revolution. Die Seite stellt Erfolgsstorys<br />

der Digitalisierung von Unternehmen<br />

und wissenschaftlichen Instituten vor und<br />

ermöglicht einfachen Zugang zu Kompetenzträgern<br />

aus Wissenschaft und Wirtschaft. Sie<br />

richtet sich an Unternehmen aus dem norddeutschen<br />

und bundes weiten Raum. Bremen<br />

ist Partner des kürzlich neu geschaffenen Kompetenzzentrums<br />

Industrie 4.0 Niedersachsen.<br />

www.industrie4punkt0-<br />

bremen.de<br />

K<br />

/<br />

CAD-VIEWER MIT<br />

VERBESSERTER LEISTUNG<br />

Leonberg. Die neue Version 13.6 des CAD<br />

Viewers KeyView der K2D-KeyToData GmbH ist<br />

ab sofort verfügbar. Highlight der neuen Version<br />

ist die überarbeitete Funktionsleiste mit<br />

2-D- und 3-D-Modus – d. h., es werden ausschließlich<br />

passende Funktionen für 3-D und<br />

2-D, je nach geladenem Dateityp, angeboten.<br />

Mit der Funktion »Schnelles Öffnen« können<br />

mit KeyView-CAD- Daten in kürzester Zeit geladen<br />

und B-Rep-Daten (Volumendaten) bei<br />

Bedarf nachgeladen werden. Weiterhin enthält<br />

KeyView 13.6 neue Mark-Up- Geometrien<br />

(Punkt, Linien, Bögen,…), mit denen sogenannte<br />

Hilfsgeometrien in CAD-Dateien erstellt<br />

werden können.<br />

Mit KeyView können 2-D- und 3-D-CAD-Modelle<br />

zahlreicher Datenformate geöffnet und<br />

ausgegeben werden. Vielfältige Funktionen wie<br />

das Bemaßen, Analysieren, Einfügen von<br />

www.pures-tubes.de<br />

Ihr Stahlrohr - Experte<br />

PURES-tubes<br />

PURchasing and salES<br />

Anmerkungen (Markups), Ausdrucken und Exportieren<br />

stehen zur Verfügung. Als Entwicklungspartner von<br />

Kubotek, einem US-amerikanischen Hersteller von<br />

CAD-Software, ist die K2D-KeyToData GmbH maßgeblich<br />

an der stetigen Weiterentwicklung des CAD-Viewers<br />

beteiligt.<br />

Durch einen modularen Aufbau ist eine flexible<br />

Auswahl der Import- und Export-Datenformate je<br />

nach individuellen Anforderungen möglich.<br />

www.keytodata.de/cad-viewer<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/ (sm 160303073)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


64 K Edelstahl<br />

Edelstahl Rostfrei in der<br />

Umwelttechnik<br />

von Ulrich Heubner* und Hans-Peter Wilbert**<br />

Düsseldorf. Bei Edelstahl Rostfrei verfügt man über eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Sorten für mannigfache Anwendungen. Dabei ist<br />

besonders hervorzuheben, dass nichtrostende korrosionsbeständige Stähle<br />

bei anwendungsgerechter Auswahl und Verarbeitung sich inert verhalten,<br />

in der Regel wartungsarm und langlebig sind und in der Umwelttechnik<br />

eine sehr breite Verwendung finden.<br />

Unter den Begriffen Umwelttechnik<br />

oder Umweltschutztechnik versteht man die<br />

technischen und technologischen Verfahren<br />

zum Schutz der Umwelt sowie zur Wiederherstellung<br />

bereits geschädigter Ökosysteme.<br />

Gegenstand der Umwelttechnik sind<br />

insbesondere die Entsorgung, technische<br />

Maßnahmen zum Gewässer-, Boden-, Lärmund<br />

Strahlenschutz, Verfahren zur Verminderung<br />

der Luftverschmutzung sowie Techniken<br />

für die effektive Nutzung erneuerbarer<br />

Energien. Daneben gibt es auch umwelttechnische<br />

Konzepte und Maßnahmen zur<br />

umweltschonenden Produktion, zum Energiesparen<br />

und zur Vermeidung und Verringerung<br />

von Emissionen und Abfällen.<br />

Edelstahl Rostfrei in der<br />

Hochtemperatur-Brennstoffzelle<br />

Brennstoffzellen wandeln chemische Energie<br />

direkt in elektrische Energie um und liefern<br />

bei Betrieb mit Wasserstoff emissionsfrei<br />

Strom für stationäre und mobile Anwendungen.<br />

Unter den verschiedenen Brennstoffzellentypen<br />

hat die Festoxid-Brennstoffzelle<br />

– eine Variante der Hochtemperatur-Brennstoffzellen<br />

– große Bedeutung. Sie besitzt<br />

einen hohen elektrischen Wirkungsgrad und<br />

ist aufgrund der einfachen<br />

Brennstoffaufbereitung nicht<br />

nur für den Betrieb mit Wasserstoff,<br />

sondern auch mit<br />

Erdgas, Synthesegas oder<br />

Dieselkraftstoff geeignet.<br />

In einer solchen Zelle<br />

reagiert der Brennstoff ohne<br />

Verbrennungsprozess mit<br />

dem Sauerstoff, indem Sauerstoffionen<br />

durch eine ke -<br />

ramische Elektrolytmembran<br />

hindurchwandern. Über<br />

einen elektrischen Leiter<br />

kommt es zum Austausch<br />

von Elektronen, die Brennstoffzelle<br />

wird zur Stromquelle. Für die erforderliche<br />

Spannung werden mehrere Zellen<br />

in Reihe geschaltet und mit dünnwandigen<br />

elektrisch leitfähigen Zwischenplatten aus<br />

Edelstahl, den Interkonnektoren, zu sogenannten<br />

Stacks verbunden.<br />

Arbeitstemperaturen zwischen 700 und<br />

900 °C stellen hohe Anforderungen an den<br />

eingesetzten Edelstahl. Dazu zählen hohe<br />

elektrische Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit<br />

sowie gute Hochtemperaturfestigkeit,<br />

um die Dicke der Interkonnektoren<br />

möglichst gering zu halten. Vor diesem Hintergrund<br />

wurde der neue ferritische Edelstahl<br />

Crofer ® 22 H entwickelt, der neben dem<br />

Hauptlegierungselement Chrom und geringen<br />

Anteilen an Titan und Lanthan ein exakt<br />

abgestimmtes Verhältnis von Niob, Wolfram<br />

und Silizium enthält. Diese drei Elemente bilden<br />

eine spezielle intermetallische Phase, die<br />

sogenannte Lavesphase, die durch ihre sehr<br />

feine Verteilung eine deut liche Steigerung<br />

der Hochtemperaturfestigkeit bewirkt. Die<br />

Entwicklung von Crofer 22 H schafft damit<br />

eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche<br />

Einführung der klimaschonenden<br />

Festoxid-Brennstoffzellentechnologie.<br />

Edelstahl Rostfrei in der Gewinnung<br />

von elektrischer Solarenergie<br />

Zur Umwandlung der Sonnenenergie in<br />

elektrische Energie ist nicht nur der direkte<br />

Weg der Photovoltaik denkbar, sondern<br />

auch der indirekte Weg über die Gewinnung<br />

von Wärme und deren anschließende<br />

Umwandlung in elektrische Energie. Das<br />

gemeinsame Grundprinzip solarthermischer<br />

Kraftwerke ist die Nutzung konzentrierender<br />

parabolischer Spiegelsysteme. In diesen<br />

wird die Sonnenstrahlung auf einen Em p-<br />

fänger gebündelt. Die Wärmeenergie kann<br />

dann wie in einem konventionellen Kraftwerk<br />

über Dampf- oder Gasturbinen zu<br />

Strom umgewandelt werden.<br />

Für bestehende Parabolrinnenkraftwerke<br />

wird als Wärmeträger zirkulierendes Thermoöl<br />

eingesetzt, das die Wärme abführt und<br />

in einem Wärmetauscher Wasserdampf mit<br />

einer Temperatur von etwa 390 °C erzeugt,<br />

(Foto: Forschungszentrum Jülich)<br />

Interkonnektorplatten aus dem<br />

nichtrostenden, ferritischen,<br />

hitzebeständigen Edelstahl Crofer ® 22 H<br />

für Hochtemperatur-Brennstoffzellen<br />

* Nickel Institute, Werdohl<br />

** Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />

Düsseldorf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


(Foto: Erich Stallkamp ESTA GmbH)<br />

Ansicht von Vorrats- und Fermenter-Tanks einer Biogasanlage aus nichtrostendem Stahl<br />

Doppelwandiger waffelartig geformter Solarkollektor als<br />

Paneele an einer Gebäude-Außenwand, hergestellt aus<br />

schwarz verchromtem Edelstahl Rostfrei<br />

(Foto: International Stainless Steel Forum)<br />

der damit eine Dampfturbine und einen<br />

Generator zur Stromerzeugung an treibt. Als<br />

Wärmeträger, die höhere Temperaturen<br />

erlauben als Thermoöl, sind Salzschmelzen<br />

denkbar. Eine hierfür errichtete Demonstrationsanlage<br />

sieht vor, die einstrahlende<br />

Sonnenergie mittels Parabol spiegeln auf ein<br />

Empfängerrohr aus dem nichtrostenden<br />

Stahl 1.4541 zu konzentrieren und auf diese<br />

Weise eine dieses Empfängerrohr durchströmende<br />

Natriumnitrat / Ka liumnitrat-Salzschmelze<br />

von 290 auf 550 °C zu erhitzen.<br />

Auch notwendige Zwischenspeicher sind<br />

unter Verwendung des nichtrostenden<br />

Stahls 1.4541 erstellt. Die in der Salzschmelze<br />

gespeicherte Energie wird sodann über<br />

Dampferzeuger, Turbine und Generator in<br />

elektrische Energie umgewandelt.<br />

Edelstahl Rostfrei in der Wärmegewinnung<br />

aus der Sonne<br />

Thermosolare Systeme erzeugen Warmwasser.<br />

Ihr Anwendungsbereich reicht von der<br />

einfachen Trinkwassererwärmung in Einund<br />

Zweifamilienhäusern, über Kombianlagen,<br />

die auch zur Gebäudeheizung eingesetzt<br />

werden, bis hin zu solarthermischen<br />

Kühlanlagen und Prozesswärmeanlagen.<br />

Selbst in den gemäßigten Klimazonen oder<br />

in kühleren Jahreszeiten sind sie in der Lage,<br />

den größten Teil des Warmwasserbedarfs<br />

eines Gebäudes zu decken. Bei einem Thermosiphonsystem<br />

wird das Wasser durch die<br />

Sonneneinstrahlung auf geschwärzte Kollektorplatten,<br />

auf die ein Wasserleitungssystem<br />

in engem Kontakt aufgebracht ist,<br />

erwärmt und steigt aufgrund der sich bei<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong><br />

der Erwärmung verringernden Dichte nach<br />

oben in einen darüber befindlichen Sammelbehälter<br />

auf. Der Sammelbehälter besteht<br />

aus der sichtbaren äußeren Umhüllung, dem<br />

innen liegenden eigentlichen Sammelgefäß<br />

und einer dazwischen eingebrachten thermischen<br />

Isolierung. Das innen liegende<br />

Sammelgefäß ist in dauerhafter Verbindung<br />

mit der Warmwasserversorgung des Gebäudes,<br />

die Trinkwasserqualität haben muss.<br />

Edelstahl Rostfrei in den für die Trinkwasserinstallation<br />

bewährten Sorten bietet sich<br />

deshalb als optimale Werkstoffwahl an. Für<br />

die Wahl der für die äußere Umhüllung in<br />

Frage kommenden Edelstahl-Rostfrei-Sorte<br />

ist hingegen die Qualität der umgebenden<br />

Atmosphäre zu berücksichtigen.<br />

Anstelle der geschwärzten Kollektorplatten<br />

mit einem in gut wärmeleitendem Kontakt<br />

stehenden Wasserleitungssystem findet<br />

auch ein geschwärzter kissenartig profilierter<br />

doppelwandiger Kollektor aus Edelstahl<br />

Rostfrei Anwendung, der unmittelbar von<br />

dem zu erwärmenden Wasser durchflossen<br />

wird.<br />

Edelstahl Rostfrei in der<br />

Gewinnung von Biogas<br />

Bei der Erzeugung von Biogas sind korrosive<br />

Verbindungen wie Schwefelwasserstoff und<br />

Ammoniak unvermeidbare Nebenprodukte.<br />

Alle in einem Fermenter vorhandenen Komponenten<br />

kommen damit in Berührung, so<br />

dass für diese entsprechend korrosionsbeständige<br />

Werkstoffe gewählt werden müssen.<br />

Obwohl Beton zurzeit der am meisten<br />

verwendete Werkstoff für die Herstellung<br />

der Fermenter ist, kann nichtrostender Stahl<br />

hier eine interessante Alternative sein.<br />

Die großvolumigen Behälter von beispielsweise<br />

25 m Durchmesser und 6,3 m Höhe<br />

lassen sich mit nichtrostendem Stahl leicht<br />

und schnell vor Ort montieren. Dafür werden<br />

die Blechsegmente in der Werkstatt auf Maß<br />

geschnitten und mit Bohrungen ver sehen,<br />

sodass sie vor Ort direkt und unter Verwendung<br />

einer geeigneten Dichtmasse miteinander<br />

verschraubt werden können. Als Werkstoffe<br />

für die Behälterwandungen kommen<br />

die austenitischen nichtrostenden Stähle<br />

1.4301 und 1.4571 zur Anwendung. Beide<br />

werden auch in Kombination verwendet:<br />

1.4301 für den Kontakt mit der Flüssigphase<br />

im unteren Bereich des Fermenters und<br />

1.4571 für den Kontakt mit den sich akkumulierenden<br />

Gasen im oberen Teil. Auch der<br />

nichtrostende austenitisch-ferritische Stahl<br />

1.4662 wurde für derartige Behälterwandungen<br />

schon erfolgreich eingesetzt. Dieser<br />

erlaubt aufgrund seiner hohen 0,2-%-Dehngrenze<br />

eine im Vergleich zu einem austenitischen<br />

Stahl wie 1.4571 deutlich reduzierte<br />

Wanddicke mit einer Gewichtseinsparung<br />

von etwa 25 %, was ihn als eine kostengünstigen<br />

Alternative erscheinen lässt. Für die in<br />

Biogasanlagen verwendeten Rohre und Flansche<br />

ist der nichtrostende Stahl 1.4404 der<br />

bevorzugte Werkstoff.<br />

Die Ausführungen basieren auf der ISER-<br />

Dokumentation 892, die kostenfrei bei der<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, E-Mail:<br />

info@edelstahl-rostfrei.de, angefordert werden<br />

kann.<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 160303136)


66 K Edelstahl<br />

Richtfest im Kaltwalzwerk<br />

Outokumpu feiert Fertigstellung der neuen Haubenglühhalle in Krefeld<br />

Krefeld. Im Januar hat Outokumpu zu einem seltenen Ereignis eingeladen:<br />

Anlässlich des Neubaus einer Halle für die Haubenglüherei in Krefeld<br />

feierte der finnische Stahlkonzern das offizielle Richtfest. Outokumpu<br />

investiert derzeit rd. 108 Mill. € an dem Standort, um seine Produktion von<br />

hochwertigen Edelstählen zukunftsfähig auszurichten. Nach dem Richtfest<br />

befindet sich der Ausbau der Produktion in seiner finalen Phase.<br />

Welche Bedeutung die größte derzeit<br />

laufende Einzel investition des finnischen<br />

Edelstahlkonzerns auch außerhalb des Unternehmens<br />

hat, war an der Gästeliste des<br />

Richtfests abzulesen: Nachdem Dr. Oliver<br />

Picht, Vorstandsvorsitzender der Outokumpu<br />

Nirosta GmbH, den strategischen Wert der<br />

Investitionen hervorgehoben und den zügigen<br />

und reibungs losen Ablauf der bisherigen<br />

Arbeiten gelobt hatte, folgte NRW-Wirtschaftsminister<br />

Garrelt Duin ans Rednerpult.<br />

Der Minister unterstrich den Stellenwert der<br />

Stahlindustrie als »wichtiges Fundament der<br />

industriellen Wertschöpfungskette in<br />

Nordrhein- Westfalen« – und freute sich<br />

ȟber diese bedeutende Investition in Krefeld,<br />

an deren Umsetzung fast ausschließlich<br />

heimische Unternehmen beteiligt sind.«<br />

Für die finnische Outokumpu-Gruppe ist das<br />

Investitionsprojekt »NiFO« (NIROSTA Ferrit-Optimierung)<br />

zum Ausbau der Fertigungskapazitäten<br />

für Ferrite in Krefeld ein<br />

entscheidender Schritt, um das Unternehmen<br />

auf einem seiner wichtigsten Märkte<br />

langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen.<br />

Nach der Schließung des Bochumer Standorts<br />

Mitte vergangenen Jahres blickt der<br />

Konzern weiter nach vorn: »Bis Ende 2016<br />

wollen wir unsere bisherige Produktion von<br />

Düsseldorf-Benrath nach Krefeld verlagern<br />

und auf die Fertigung mit modernsten Prozesstechnologien<br />

vorbereiten. Mit der ge -<br />

zielten Modernisierung unseres Anlagenparks<br />

gelingt es uns, auch in Zukunft den<br />

höchsten Ansprüchen unserer Kunden an<br />

hochwertige Edelstahlgüten gerecht zu werden«,<br />

sagte Oliver Picht.<br />

Outokumpu baut in Krefeld die Fertigung<br />

von ferritischen, rost-, säure- und hitzebeständigen<br />

Güten mit den Arbeitsschritten<br />

Haubenglühen, Beizen, Kaltwalzen, Blank-<br />

Die neue Haubenglühhalle im Krefelder Kaltwalzwerk<br />

von Outokumpu<br />

(Bilder: Outokumpu)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Edelstahl K 67<br />

Beim Richtfest (v. l. n. r.) Garrelt Duin,<br />

Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie,<br />

Mittelstand und Handwerk NRW,<br />

Ralf Heppenstiel, Betriebsrat, Frank Meyer,<br />

Oberbürgermeister von Krefeld,<br />

Dr. Oliver Picht, Vorstandsvorsitzender der<br />

Outokumpu Nirosta GmbH<br />

« KONTAKT<br />

Outokumpu Nirosta GmbH<br />

Oberschlesienstraße 16<br />

47807 Krefeld<br />

Tel. +49 2151 832125<br />

www.outokumpu.com<br />

wire: Halle 11, Stand B17<br />

Tube: Halle 7, Stand C27-01<br />

glühen und Dressieren aus. Die neue, über<br />

26 m hohe Halle der Haubenglüherei ist die<br />

wohl sichtbarste Veränderung auf dem<br />

Werksgelände. »Zusätzlich bauen wir unsere<br />

Anlagen in zwei bestehenden Hallen zu<br />

einer sogenannten Beizlinie 1600 und einer<br />

Blankglühlinie 1600 um«, sagte Picht. »Beide<br />

sind rd. 250 m lang und ermöglichen es<br />

uns, hochwertigste, hochglänzende Oberflächen<br />

zu produzieren.« So werden mit<br />

modernster Prozess- und Anlagentechnik<br />

Effizienz und Synergieeffekte in der Herstellung<br />

der Edelstahlprodukte deutlich gesteigert<br />

– und gleichzeitig sowohl Energieverbrauch<br />

als auch Emissionen gesenkt. In den<br />

kommenden Monaten werden nun die<br />

Anlagen der Haubenglüherei montiert. Die<br />

endgültige Inbetriebnahme der Produktion<br />

ist bereits für Mitte 2016 geplant.<br />

Die deutschen Standorte sind für Outokumpu<br />

»wesentlicher Bestandteil einer globalen<br />

Lieferstrategie gegenüber internationalen<br />

Kunden« – und die aktuellen Investitionen<br />

ein klares Bekenntnis zum Standort:<br />

»Aufgrund der hohen Nachfrage ist<br />

Deutschland der bedeutendste europäische<br />

Markt für Edelstahl. Höchste Produktqualität<br />

und individuelle technische Beratung sind<br />

Grundlagen für unsere jahrzehntelange Führungsrolle<br />

im Markt«, so Picht.<br />

K<br />

(sm 160303016)<br />

SCHULER ERÖFFNET HOT<br />

STAMPING TECHCENTER<br />

Göppingen. Schuler hat am Standort Göppingen<br />

das neue Forschungs- und Vorführzentrum<br />

zum Thema Formhärten eröffnet. Im sogenannten<br />

Hot Stamping TechCenter zeigt das Unternehmen<br />

seinen Kunden innovative Anwendungen für den<br />

automobilen Leichtbau der Zukunft. Schuler<br />

investierte rd. 6,5 Mill. € in die Anlage, die mit<br />

hydraulischer Presse, Rollenherd ofen und Automation<br />

ausgerüstet ist und am Standort Waghäusel<br />

entwickelt wurde. Beim Formhärten wird<br />

Stahlblech auf 930 °C erhitzt und im anschließenden<br />

Umformprozess gekühlt und damit gehärtet.<br />

Dadurch lassen sich besonders leichte Autoteile<br />

mit hohen Festigkeiten produzieren. Schuler ist<br />

der weltweite Marktführer für Formhärteanlagen.<br />

Der Bedarf wird in den nächsten Jahren durch die<br />

steigenden Anforderungen an Insassenschutz und<br />

CO 2<br />

-Reduktion wachsen. »Formhärten ist ein<br />

wichtiges Verfahren zum Leichtbau von Fahrzeugkarosserien<br />

und hat für Schuler einen hohen Stellenwert<br />

innerhalb des Produktspektrums«, sagte<br />

Vorstandsvorsitzender Stefan Klebert. »Unser<br />

neues Hot Stamping TechCenter ist beides: Beleg<br />

für unsere Innovations fähigkeit bei vollautomatischen,<br />

vernetzten Produktionsanlagen und<br />

Bekenntnis zum Technologiestandort Deutschland.«<br />

Das Hot Stamping TechCenter dient in<br />

Zukunft vorrangig der Weiterentwicklung der<br />

Anlagentechnologie und Prozesse im automobilen<br />

Leichtbau. Weiterhin verwendet Schuler das<br />

Zentrum auch für Kundenpräsentationen und<br />

Schulungen.<br />

K<br />

WS(ch)/SE/ mh (sm 160303128)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


68 K Edelstahl<br />

Neues Kompetenzzentrum für Advanced Metals gestartet<br />

Göttelborn / Neunkirchen. Der Oberflächenspezialist Nanogate hat Standort mit Projekten für<br />

Edelstahloberflächen eröffnet. In dem neuen Kompetenzzentrum wird auch die »Technologieplattform«<br />

zur multifunktionellen Metallisierung von Oberflächen angesiedelt.<br />

Der Betrieb im neuen Kompetenzzentrum<br />

für Advanced Metals der Nanogate<br />

AG, integriertes Systemhaus für Hochleistungsoberflächen,<br />

ist angelaufen. Die ersten<br />

Projekte umfassen hochwertige Edelstahlbeschichtungen.<br />

Damit hat Nanogate zugleich<br />

seinen neuen Standort in Neunkirchen er -<br />

öffnet. Im neuen Kompetenzzentrum wird<br />

auch die neue Technologieplattform zur<br />

multifunktionalen Metallisierung von Oberflächen<br />

angesiedelt.<br />

Die neue Anwendungsklasse wird unter<br />

dem Namen N-Metals Chrome vermarktet,<br />

die Produktion soll im Jahresverlauf 2016<br />

starten. Michael Jung, COO der Nanogate<br />

AG: »Oberflächen mit hochwertigem metallischem<br />

Design und in Verbindung mit multifunktionalen<br />

Eigenschaften gewinnen an<br />

Bedeutung. Mit unserer neuen Technologieplattform<br />

N-Metals Chrome tragen wir zum<br />

Wandel im Markt für Oberflächenveredelungen<br />

bei und bieten eine sowohl umweltfreundliche<br />

wie wirtschaftlich attraktive<br />

Alternative.«<br />

In das Kompetenzzentrum für Advanced<br />

Metals und den Aufbau der neuen Technologieplattform<br />

für hochwertige Metallisierungen<br />

investiert Nanogate einen höheren<br />

einstelligen Mill.-€-Betrag. Mittelfristig<br />

könnten im Zuge der Wachstumsoffensive<br />

an dem neuen Standort bis zu 100 Arbeitsplätze<br />

entstehen, hieß es.<br />

Die nun gestarteten Projekte umfassen<br />

Anwendungen für Edelstahloberflächen<br />

mit multifunktionalen Beschichtungen, die<br />

höchsten Designansprüchen genügen. Die<br />

Anlage sei darüber hinaus so flexibel, dass<br />

sie auch für eine wirtschaftlich attraktive<br />

Fertigung kleiner Serien im Rahmen der<br />

Markteinführung neuer Anwendungen ge -<br />

eignet sei.<br />

Mit der neuen Technologieplattform<br />

N-Metals Chrome schaffe Nanogate eine<br />

Alternative zu umweltbelastenden sowie<br />

anwendungsseitig eingeschränkten Galvanikprozessen<br />

und bietet neue Design- und<br />

Funktionsoptionen. Das neue Beschichtungsverfahren<br />

verzichtet auf umweltbelastende<br />

Stoffe wie Chrom VI oder Nickel. Das<br />

ermöglicht es, die veredelten Bauteile komplett<br />

zu recyceln. Überdies resultieren im<br />

Schadensfall Sicherheitsvorteile, da die Be -<br />

schichtung nicht splittert. Die Oberflächen<br />

in höchster optischer Qualität sind zudem<br />

korrosionsbeständig und erfüllen anspruchsvolle<br />

Richtlinien. Zudem können weitere<br />

Funktionen integriert werden.<br />

Der Konzern erwartet für neuartige multifunktionale<br />

Metallisierungen von Oberflächen<br />

ein für Nanogate zugängliches Marktpotenzial<br />

im mittleren dreistelligen Millionenbereich.<br />

»Wir stehen mit zahlreichen<br />

Kunden aus unterschiedlichen Branchen in<br />

aussichtsreichen Gesprächen über mögliche<br />

Aufträge. Daher bereiten wir uns auch auf<br />

eine mittelfristig höhere Nachfrage vor, als<br />

wir zunächst erwartet hatten«, erläutert<br />

COO Jung.<br />

www.nanogate.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 160202955)<br />

PRODEC-EDELSTAHLSTÄBE MIT<br />

BESTER ZERSPANBARKEIT<br />

Maastricht / Espoo. Auf der Fachmesse Stainless<br />

Steel World hat Outokumpu im vergangenen<br />

November optimierte Edelstahlstäbe der Produktkategorie<br />

Prodec ® präsentiert. Die verbesserten<br />

Stäbe zeichnen sich durch eine hervorragende<br />

Zerspanbarkeit und branchenweit beste Bearbeitungsgeschwindigkeiten<br />

aus. In Tests (V-15-Test)<br />

konnte Outokumpu Bearbeitungsgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 300 m/min erreichen. Im Vergleich<br />

zu Materialien von Mitbewerbern verdoppele sich<br />

dadurch die Lebensdauer der Bearbeitungswerkzeuge,<br />

so der finnische Stahlhersteller. Der V15-<br />

Test ist ein standardmäßiger Bearbeitungstest,<br />

der einen Vergleich verschiedener Werkstoffe<br />

ermöglicht. Der Test stellt fest, welche Schneidgeschwindigkeit<br />

beim Drehen mit Hartmetallwerkzeugen<br />

zu einer 15-minütigen Lebensdauer der<br />

Bearbeitungswerkzeuge führt. Bei den von der<br />

Outokumpu durchgeführten Tests wurden Stäbe<br />

von sieben europäischen Edelstahlherstellern in<br />

den zerspanbaren Güten 304L/1.4307 und<br />

316L/1.4404 verwendet.<br />

Die Produktgruppe Prodec umfasst Sechskant-,<br />

Vierkant-, Flach- und Rundstäbe sowie gewalztes<br />

Halbzeug und -bleche in den Prodec-Güten<br />

304L/4307, 316L/4404, 303/4305 und 17-4PH.<br />

Diese eignen sich für Pumpen, Befestigungsteile,<br />

Flansche und Sicherheitsventile, Muttern, Bolzen<br />

und Schrauben, Getriebeteile, Antriebswellen,<br />

Absperrklappen, Durchflussmessgeräte sowie in<br />

der Temperatur- und Druckmesstechnik und auch<br />

für Vergaserdüsen.<br />

www.outokumpu.com/prodec K<br />

/<br />

SE/ mh/WS (sm 160102924)<br />

MARKENZEICHEN MACHT MOBIL<br />

Düsseldorf. Als Lkw-Werbung rollt das bis zu<br />

40 m² große, international geschützte Markenzeichen<br />

Edelstahl Rostfrei, die Pyramide vor strahlend<br />

blauem Himmel, durch die Republik. Der<br />

Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei e.V.<br />

(WZV) stellt Mitgliedsunternehmen und deren<br />

Speditionen die Lkw-Planen kostenlos zur Verfügung.<br />

Anders als TV-, Online- oder Zeitungswerbung,<br />

die die meisten Menschen nervt, genießt Lkw-<br />

Werbung hohe Sympathie. Ihr Hingucker-Effekt<br />

wird im Autobahnverkehr als unterhaltsam empfunden<br />

und trägt so zum Imageausbau des Siegels<br />

bei. Unternehmen, die das Markenzeichen in<br />

ihrem Unternehmensauftritt oder auf ihren Produkten<br />

tragen dürfen, haben sich zu anwendungsbezogen<br />

richtiger Werkstoffwahl und sachgerechter<br />

Verarbeitung verpflichtet. Vergeben<br />

wird das Zeichen vom Warenzeichenverband<br />

Edelstahl Rostfrei e.V.<br />

»Fast jeder kennt das Qualitätssiegel für Edelstahl<br />

Rostfrei«, so Dr. Hans-Peter Wilbert, Ge -<br />

schäftsführer des Verbands. »Die über 2,5 Mill. in<br />

Deutschland gemeldeten Lkw sind deshalb als<br />

mobile Großplakate prädestiniert, um das Image<br />

dieses Markenzeichens weiter auszubauen.«<br />

www.wzv-rostfrei.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(ch)/SE/ (sm 160303138)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Edelstahl K 69<br />

RFF ERWEITERT DAS<br />

EDELSTAHLPROGRAMM<br />

Stuhr/Bremen. Die rff Rohr Flansch Fitting<br />

Handels GmbH hat sein umfassendes Lagerprogramm<br />

im Bereich der nichtrostenden Edelstählen<br />

weiter ausgebaut. Ab sofort liefert das Handelshaus<br />

für Rohre und Rohrverbindungen auch Produkte<br />

aus dem Werkstoff 1.4404/316L aus Vorrat.<br />

Diese Erweiterung des Produktportfolios trägt<br />

dazu bei, dass das Unternehmen seinen Lieferservice<br />

im Bereich der nichtrostenden Edelstähle<br />

weiter verbessert. Das neue Sortiment umfasst<br />

geschweißte Rohre (DIN EN 10217-7) und Rohrformteile<br />

(DIN EN 10253-4) sowie Vorschweißund<br />

Blindflansche (DIN EN 1092-1). Das bewährte<br />

Lagerprogramm »Flansche für maschinelle<br />

Schweißverfahren nach PAS 1057-6« wurde in<br />

diesem Zusammenhang weiter ergänzt und optimiert.<br />

Ab sofort liefert die rff<br />

Rohr Flansch Fitting<br />

GmbH auch den<br />

Werkstoff 1.4404/316L<br />

aus Vorrat.<br />

»Mit besseren Eigenschaften<br />

bei der Verarbeitung<br />

und einer höheren<br />

Korrosionsbeständigkeit<br />

bietet der Werkstoff<br />

1.4404 eine Vielzahl an<br />

Vorteilen gegenüber dem<br />

(Foto: rff)<br />

Werkstoff 1.4571. Die<br />

Entscheidung, Produkte<br />

aus diesem Werkstoff in unser Lagerprogramm<br />

aufzunehmen, ist unter Berücksichtigung der PAS<br />

1057-11 nur konsequent. Schließlich erwarten die<br />

Kunden von einem starken Partner den bestmöglichen<br />

Lieferservice«, sagt Vertriebsleiter Michael<br />

Allexi.<br />

www.rff.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 160303162)<br />

VERBESSERTE ZIEHTECHNOLOGIE<br />

FÜR HÖHERE STAHLFESTIGKEIT<br />

Emmenbrücke (Schweiz). Kunden der Steeltec-Gruppe<br />

erhalten die hoch- und höherfesten<br />

Blankstahlprodukte HSX ® jetzt optional auch in<br />

höheren Festigkeiten von mehr als 1.400 MPa.<br />

Dies führt zu einer gezielten Verbesserung der<br />

Reibungsverhältnisse beim Ziehen des Stahls.<br />

Denn diese nehmen unmittelbar Einfluss auf die<br />

mechanischen Stahleigenschaften. Zudem steige<br />

die Produktivität: So zieht Steeltec den Blankstahl<br />

heute mit 25 % höheren Ge schwindigkeiten bei<br />

10 % weniger Reibung. Hintergrund der technologischen<br />

Weiterentwicklung ist die steigende<br />

Nachfrage innovationsgetrie bener Industrien<br />

nach Stahlsorten in höchsten Festigkeitsklassen.<br />

Diese sind u. a. in der Auto mobilindustrie die Voraussetzung,<br />

um Hochleistungsbauteile wie<br />

Antriebswellen mit geringerem Gewicht zu konstruieren<br />

und noch höhere Wirkungsgrade zu erzielen.<br />

»Um unsere Position als Qualitätsführer im<br />

Bereich Blankstahl zu stärken, arbeiten wir kontinuierlich<br />

an unserer technologischen Effizienz<br />

und der Qualität unserer Stahlprodukte«, betonte<br />

Guido Olschewski, Leiter Managementsysteme<br />

und Produktentwicklung bei Steeltec. »Aus diesem<br />

Grund haben wir die tribologischen Verhältnisse<br />

– also Reibung, Schmierung und Verschleiß<br />

– beim Ziehen untersucht.«<br />

Um Verbesserungen des Ziehprozesses quantitativ<br />

messbar zu machen, ermittelte das Tochterunternehmen<br />

des Stahlkonzerns SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH sämtliche Einflussparameter. Mithilfe<br />

von Sensoren an den Umformwerkzeugen<br />

wurde die Ziehkraft erfasst. Mittels technischer<br />

Feinjustierung senkte der Blankstahlhersteller die<br />

Reibungskräfte erfolgreich um rd. 10 %. Das be -<br />

deutet im Umkehrschluss, dass Steeltec heute<br />

bereits mit der vorher angewendeten Ziehkraft<br />

höherfeste Werkstoffe herstellen kann. Dadurch<br />

erweitern sich die technischen Kapazitäten der<br />

bestehenden Ziehanlagen. Weitere Vorteile sind<br />

ein reduzierter Verschleiß der Ziehmatrizen und<br />

kürzere Durchlaufzeiten. Unterm Strich steigen<br />

die Flexibilität und die Produktivität in der Fertigung.<br />

www.steeltec.ch<br />

K<br />

/<br />

mh/SE/WS (sm 160102843)<br />

NEUER EDELSTAHL STEIGERT<br />

PRODUKTIVITÄT UND QUALITÄT<br />

Emmenbrücke. UGIMA ® 4598 ist die optimale<br />

Stahllösung, wenn Bauteilqualität auf kleinstem<br />

Raum gefragt ist. Im Vergleich zum konventionell<br />

eingesetzten Edelstahl können Hersteller von Präzisionsteilen<br />

mit dem neuen Edelstahl von Ugitech,<br />

einem Unternehmen von Schmolz + Bickenbach,<br />

eine um bis zu 40 % höhere Produktivität<br />

beim Schruppen erzielen. Beim Bohren wird – verglichen<br />

mit dem Standardstahl 1.4404 – sogar<br />

eine Produktivitätssteigerung von bis zu 80 %<br />

ermöglicht. Außerdem verfügt der neue Spezialstahl<br />

über eine anforderungsgerechte Korrosionsbeständigkeit.<br />

Der neue Ugima 4598 basiert auf der chemischen<br />

Analyse des Edelstahls Ugima 4404. Die<br />

Zerspanbarkeit wurde mittels Zugabe von Kupfer<br />

und Schwefel sowie spezifischer Ausscheidungen,<br />

die zu kurzbrüchigen Spänen führen, verbessert.<br />

Grundsätzlich werden die Bearbeitungswerkzeuge<br />

weniger beansprucht. Mit dieser Werkstoffentwicklung<br />

reagiert der Spezialstahlhersteller<br />

auf den steigenden Bedarf u. a. der Elektronikund<br />

Uhrenindustrie und der Dentaltechnik an<br />

kosten- und zeiteffizienten Edelstahllösungen.<br />

»In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach dem<br />

Edelstahl 1.4598 insbesondere aus dem Be reich<br />

Mobilfunk gestiegen«, betont Marc Marticou,<br />

Business Development Manager bei Ugitech. Der<br />

zerspanungsoptimierte Ugima 4598 ist optimal<br />

geeignet für die Verarbeitung auf modernen CNC-<br />

Maschinen, die Zerspanungsgeschwindigkeiten<br />

von 14.000 rpm und mehr erreichen. Belastungstests<br />

bei der Fertigung von Schrauben an kaltgezogenen<br />

Stäben mit einem Durchmesser von<br />

15 mm belegen: Im Vergleich zum Standardstahl<br />

1.4404 wird mit dem Ugima 4598 unter Einsatz<br />

von Hartmetallwerkzeugen sogar eine Produktivitätssteigerung<br />

um bis zu 100 % beim Abstechen<br />

des Stahls erzielt. Eine 80 % höhere Produktivität<br />

erreichen Anwender beim Bohren des Stabstahls<br />

mit einem Durchmesser von 6 mm.<br />

www.ugitech.com<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/mh/WS (sm 160102797)<br />

PRODUKTION NICHTROSTENDER<br />

STÄHLE 2015 LEICHT IM MINUS<br />

Brüssel. Das International Stainless Steel Forum<br />

(ISSF) hat für die ersten neun Monate des vergangenen<br />

Jahres 2015 einen leichten Rückgang der<br />

Produktion nichtrostender Stähle gemeldet. Demnach<br />

ist die Produktion von Januar bis September<br />

2015 um 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.<br />

Insgesamt wurden in den ersten neuen<br />

Monaten 2015 weltweit rd. 31,3 Mill. t nichtrostenden<br />

Stähle produziert. Während die Produktion<br />

sowohl auf dem gesamtamerikanischen Kontinent<br />

(+2,3 %) als auch in China (+0,7 %) zugelegt<br />

hat, hatten die Regionen Westeuropa/Afrika<br />

(– 3,8 %) und Zentral- und Osteuropa (– 7,1 %)<br />

deutliche Rückgänge zu verzeichnen.<br />

www.issf.org<br />

K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


70 K Edelstahl<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

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oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

Prof. Dr.-Ing. Paul Gümpel und 7 Mitautoren:<br />

Rostfreie Stähle<br />

Grundwissen, Konstruktions- und<br />

Verarbeitungshinweise<br />

Kontakt & Studium, Band 493, expert Verlag, Renningen,<br />

5. durchgesehene Auflage 2016, 248 S., 224 Abb., 34 Tab., A5,<br />

brosch., 56,00 €, ISBN 978-3-8169-3148-5<br />

Burkert, Andreas et al.:<br />

Korrosionsbeständigkeit nichtrostender<br />

Stähle an der Atmosphäre<br />

(Merkblatt 828)<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER), Düsseldorf 2016<br />

(3. überarb. Aufl.), 12 S., mit 9 Abbildungen<br />

Dr. Ing. Heubner, Ulrich:<br />

Dokumen tation 892. Edelstahl Rostfrei<br />

in der Umwelttechnik<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (Hrsg.), Düsseldorf 2015<br />

(4. überarb. Auflage), 24 S.<br />

Das Buch gibt einen Überblick über die<br />

metallkundlichen Grundlage auf dem Ge -<br />

biet der nichtrostenden Stähle und über das<br />

Einsatzverhalten dieser Werkstoffe. Es werden<br />

die notwendigen Hinweise für den Konstrukteur<br />

und den Verarbeiter von nichtrostenden<br />

Stählen gegeben. Einen Schwerpunkt<br />

stellt hierbei das Korrosionsverhalten<br />

dieser Werkstoffe dar. Das Buch enthält eine<br />

Einführung in die Werkstoffkunde der<br />

nichtrostenden Stähle, außerdem geht es<br />

um Themen wie die Korrosion von nichtrostenden<br />

Stählen in wässrigen Medien, das<br />

Umformen von nichtrostendem Kaltband<br />

durch Tiefziehen und Streckziehen, die<br />

Oberflächenbehandlung von Feinblechen<br />

aus nichtrostendem Stahl, um schweißtechnische<br />

Verarbeitung nichtrostender Stähle,<br />

um das Verarbeitungsverhalten von<br />

nichtrostenden Stählen und neuere Entwicklungen<br />

bei nichtrostenden Stählen. Das<br />

Buch richtet sich an Ingenieure, Techniker<br />

und Fachkräfte, die mit der Auswahl, dem<br />

Einsatz sowie der Ver- und Bearbeitung von<br />

nichtrostenden Stählen zu tun haben. K<br />

(sm 160303085)<br />

Atmosphärische Korrosion ist nach Definition<br />

der DIN EN ISO 8044 [3] eine Korrosionsart,<br />

deren Spezifik darin besteht, dass die<br />

Erdatmosphäre bei Umgebungstemperatur<br />

das Korrosionsmedium bildet. Die Korrosion<br />

metallischer Werkstoffe an der freien Atmosphäre<br />

wird im Wesentlichen von der Luftfeuchtigkeit,<br />

der Temperatur sowie gasförmiger<br />

oder fester Verunreinigungen der Luft<br />

beeinflusst. Der Temperatur-Feuchte-Komplex<br />

ist dabei der wichtigste Einflussfaktor.<br />

Selbst für unlegierten bzw. niedriglegierten<br />

Baustahl ist die Korrosionsgeschwindigkeit<br />

im Allgemeinen unbedeutend, wenn die<br />

relative Luftfeuchte an der Stahloberfläche<br />

etwa 60 % nicht überschreitet. In den aktuell<br />

gültigen Regelwerken DIN EN ISO 9223<br />

bis DIN EN ISO 9226 [4-7] und DIN EN ISO<br />

12944-2 [8] werden grobe Abschätzungen<br />

des Korrosionsverhaltens von metallischen<br />

Werkstoffen vorgenommen und Korrosivitätskategorien<br />

für atmosphärische Umgebungsbedingungen<br />

mit Beispielen für typische<br />

Umgebungen definiert.<br />

Das vorliegende Merkblatt gibt einen<br />

Überblick über die Korrosionsbeständigkeit<br />

nichtrostender Stähle an der Atmosphäre. K<br />

(sm 160303155)<br />

Umwelttechnik befasst sich mit technischen<br />

und technologischen Verfahren zum Schutz<br />

der Umwelt oder zur Wiederherstellung<br />

bereits geschädigter Ökosysteme. Dazu zählen<br />

Entsorgung, technische Maßnahmen<br />

zum Boden-, Gewässer- oder Strahlenschutz,<br />

Techniken für die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien, Verfahren zur Verminderung<br />

der Luftverschmutzung, z. B. Abgasreinigung,<br />

sowie technische Konzepte zur um -<br />

weltschonenden Produktion oder Energieeinsparung.<br />

Edelstahl Rostfrei findet An -<br />

wendung in diesen Bereichen, z. B. in der<br />

Rauchgasreinigung mittels Rauchgaswäsche<br />

zur Vermeidung des »sauren Regens«. Dazu<br />

wird mit höher legierten nichtrostenden<br />

Stählen und Nickellegierungen gearbeitet.<br />

Zudem kommt Edelstahl Rostfrei in der<br />

Hochtemperatur-Brennstoffzelle zum Einsatz,<br />

in der Photovoltaik und Solartechnik,<br />

in der Wärmegewinnung aus Abwasser, der<br />

Unterstützung der Wärmedämmung und im<br />

Biogas-Sektor.<br />

(sm 151102680) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Fachmedien K 71<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

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Geschäftspotenziale erkennen und heben<br />

Die Märkte für niedrig- und hochlegierte Stähle, heute und morgen<br />

Wertschöpfungspotenziale erkennen -<br />

Die Märkte für niedrig- und hochlegierte Stähle, heute und morgen<br />

Meerbusch. Dies ist der vielversprechende Titel einer rd. 200 Seiten<br />

umfassenden neuen Branchenstudie des Stahlhandels-Instituts, die<br />

demnächst veröffentlicht werden soll. Sie befasst sich besonders mit den<br />

Marktchancen im Bereich niedrig- und hochlegierter Stähle.<br />

Prof.Dr.Lothar Grebe<br />

Stahlhandels-Institut<br />

1. Auflage, 2016<br />

»Hintergrund ist, dass sich die wirtschaftliche<br />

Situation im europäischen Stahlmarkt<br />

in den letzten Monaten dramatisch<br />

verändert hat«, erläutert der Herausgeber<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe. Dies sei vor allem<br />

bedingt durch das nach wie vor bestehende<br />

Ungleichgewicht zwischen Angebot und<br />

Nachfrage in Europa, besonders aber durch<br />

das Marktverhalten Chinas, dessen massive<br />

und weiter zunehmende Überkapazitäten<br />

der Stahlindustrie in der Phase eines verlangsamten<br />

Wirtschaftswachstums den globalen<br />

Stahlmarkt, verstärkt durch eine deutliche<br />

Zunahme der Stahllieferungen in die<br />

EU, quasi destabilisiert haben.<br />

Dieser Tatbestand, die zurückhaltenden<br />

Geschäftsaussichten in den wichtigsten Stahl<br />

verarbeitenden Sektoren und noch dazu die<br />

in Deutschland im internationalen Vergleich<br />

:<br />

hohen Energie- und Umweltkosten bedingen<br />

strukturell niedrige Renditen der deutschen<br />

Stahlindustrie, heißt es weiter.<br />

Im Markt der Stahldistribution (Stahl- und<br />

Werkstoffhandel, Stahl-Service-Center)<br />

herrsche somit alles andere als Aufbruchstimmung.<br />

Die Branchenstudie hat sich deshalb<br />

das Ziel gesetzt, die Märkte für niedrigund<br />

hochlegierte Stähle, die besondere<br />

Wachstumsmöglichkeiten bieten, zu durchleuchten<br />

und die im Stahlgeschäft daraus<br />

resultierenden Wertschöpfungspotenziale<br />

erkennbar zu machen. Der Inhalt ist in drei<br />

Teile gegliedert:<br />

Teil 1. Stahl: Stähle nach dem Verwendungszweck,<br />

nach dem Reinheitsgrad,<br />

Preistrends (Legierungselemente, Stahl,<br />

nichtrostender Stahl), Stahl in Zahlen (Welt,<br />

EU-28, Deutschland) mit Schwerpunkt im<br />

Bereich niedrig- und hochlegierter Stähle,<br />

Prognosen über die Marktentwicklungen<br />

2016 und Weiteres (z. B. Baugewerbe,<br />

Maschinenbau, Automobilindustrie, Öl-,<br />

Gasförderung, Energie 2040)<br />

Teil 2. Sonderteile: niedrig- und hochlegierte<br />

Stähle, Qualitäts- und Edelbaustahl,<br />

Werkzeugstahl, nichtrostender Stahl, Aluminium,<br />

Stahlmarkt in Deutschland<br />

Teil 3. Specials: Stahlmarkt China, industrieller<br />

Einsatz von Edelbaustahl in der Automobilindustrie,<br />

Wälzlagerstahl, Leichtbau-<br />

Werkstoffe in industrieller Anwendung,<br />

Kaltband, Marktfunktion des Stahl- und<br />

Werkstoffhandels und der Stahl-Service-<br />

Center, Wertorientierung im Stahlgeschäft,<br />

Stahleinsatz in der Öl- und Gasförderung.<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe (Hrsg.), Stahlhandels-<br />

Institut, Meerbusch, 1. Auflage 2016,<br />

Preis: 390,– € zzgl.MwSt und Versandkosten.<br />

Die Branchenstudie wird über den Verlag Stahleisen<br />

vertrieben.<br />

K<br />

(sm 160303218)<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

Stahlhändler<br />

mit langjähriger Erfahrung in Walzstahl u. Anarbeitung sowie<br />

gutem Netzwerk zu Kunden im Bereich Stahlbau und<br />

Bauunternehmen sucht neue Herausforderung in leitender<br />

Position im Raum Niederbayern, Oberpfalz, Oberbayern.<br />

6614<br />

<br />

Wir sind ein mittelständischer Stahlgroßhandel mit<br />

dem Schwerpunkt Warmbreitband und an einer der<br />

modernsten Querteilanlagen Europas beteiligt.<br />

Für den Vertrieb von warmgewalzten Blechen suchen<br />

wir<br />

eine/n Außendienstmitarbeiter/in<br />

für den Raum Baden-Württemberg.<br />

Info über unser Unternehmen finden Sie auf unserer<br />

Website www.jepsen-stahl.de<br />

Bewerbung bitte per Post oder vorzugsweise e-mail<br />

an jjepsen@jepsen-stahl.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


72 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

DIGITALISIERUNG KOMPAKT<br />

Hannover. Unter dem Motto »Salesforce World<br />

Tour @ CeBIT 2016« wird die Salesforce World<br />

Tour vom 14. bis 18. <strong>März</strong> 2016 erstmalig im<br />

Verbund mit der CeBIT gehalten, der Messe für<br />

Digitalisierung. Hier steht eine schnellere Umsetzung<br />

des digitalen Wandels in den Unternehmen<br />

im Mittelpunkt – Branchenlösungen, effizienteres<br />

und produktiveres Arbeiten sowie das Bestreben<br />

den jeweiligen Kunden über den passenden Kanal<br />

zu erreichen und immer wieder zu überzeugen.<br />

Dazu werden ein Vortragsprogramm, eine Keynote<br />

und entsprechende Workshops angeboten.<br />

www.cebit.de/de/konferenzenevents/event-highlights/salesforceworld-tour/<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/WS/SE (sm 16030360)<br />

25. DEUTSCHER MATERIALFLUSS-<br />

KONGRESS 2016<br />

Düsseldorf. Zum mittlerweile 25. Mal treffen<br />

am 17. und 18. <strong>März</strong> 2016 an der Fakultät für<br />

Maschinenwesen der Technischen Universität<br />

München rd. 400 Experten der Intralogistik zu -<br />

sammen, um zukunftsweisende Technologien,<br />

Lösungswege und Trends zu diskutieren. Organisiert<br />

vom VDI Wissensforum, stehen hier die weltweite<br />

Vernetzung und Kommunikation im Fokus,<br />

die die Intralogistik vor immer neue Herausforderungen<br />

stellen. Über 40 Fachvorträge und eine<br />

Fachausstellung zählen zum Programm des Materialfluss-Kongresses..<br />

www.materialflusskongress.de K<br />

/<br />

eb(Jp)/WS/SE (sm 160303180)<br />

WEB-SEMINARE ÜBER WERK-<br />

STOFFTECHNIK UND METALLE<br />

Cambridge. Granta Design hat eine umfassende<br />

kostenfreie Web-Seminarreihe zu Themen aus<br />

dem Bereich Materialinformationen und Werkstofftechnik<br />

für Fertigungsunternehmen und<br />

Hochschuldozenten angekündigt. Die Web-Seminare<br />

der kommenden Monate werden den Teilnehmern<br />

wichtige Einblicke verschaffen, wie<br />

führende Unternehmen heute wichtige Werkstoffinformationen<br />

besser verwalten und anwenden<br />

können. Darüber hinaus bieten die Seminare<br />

neue Ideen zur Verbesserung von Lehrmaterialien<br />

für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge.<br />

Dazu gehören u. a. die Themen:<br />

Werkstoffinformation, CAE-Anwendungen und<br />

Prozesse unterstützen (Deutsch, 9. <strong>März</strong> und Verbesserung<br />

der Produkt-Profitabilität durch Werkstoffsubstitution<br />

(Deutsch, 11. Mai).<br />

www.grantadesign.com<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/WS/SE (sm 160303189)<br />

MECSPE ERWEITERT<br />

IHR SPEKTRUM<br />

Mailand. Die MECSPE ist eine der führenden<br />

Fachmessen für Spezialmechanik der Fertigungsindustrie<br />

und versteht sich als Treffpunkt der Produktionstechnologien<br />

und industriellen Versorgungsketten.<br />

Sie wird vom 17. bis 19. <strong>März</strong> 2016<br />

auf dem Messegelände in Parma (Fiere di Parma)<br />

gehalten und umfasst insgesamt neun Messen:<br />

die Macchine & Utensili (Werkzeugmaschinen<br />

und Zubehör), Motek Italy (Automation), Logistica<br />

(Logistiksysteme und -anlagen), Control Italy<br />

(Messung und Qualitätskontrolle), Subfornitura<br />

(Zulieferer und Subunternehmen), Eurostampi<br />

(Gießen und Formen) und Additive Manufacturing<br />

(Additive Technologien). Neu dabei sind 2016 die<br />

Fabbrica Digitale (IT für moderne Fertigung) sowie<br />

Power Drive, die das Messespektrum um Systeme<br />

und Komponenten der mechanischen Kraftübertragung<br />

und Fluiddynamik erweitert.<br />

www.mecspe.com<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/mh/WS (sm 151202587)<br />

KOSTENOPTIMIERUNG<br />

SCHMIEDETEILE<br />

Frankfurt/M. Optimierung der Kosten für<br />

Schmiedeteile ist oft schwierig, da die Kostenstruktur<br />

durch Zuschläge oder intransparente<br />

Fertigungsprozesse verschleiert wird. Dieses von<br />

der BME-Akademie am 4. April 2016 im arcona<br />

Mo.Hotel Stuttgart gehaltene Seminar will dazu<br />

beitragen, Kostenstrukturen sowie Lieferantenleistungen<br />

richtig einzuschätzen und Potenziale<br />

zu bestimmen.<br />

www.bme-akademie.de<br />

K<br />

/<br />

eb(ch)/SE/ mh/Ws (sm 160102614)<br />

STEEL MAKING RAW MATERIALS<br />

MASTERCLASS<br />

London/Zürich. Kallanish bietet am 11. und<br />

12. April 2016 eine Masterclass im Park Hyatt<br />

Zürich an, die sich an Stahlerzeuger, -händler und<br />

-nutzer sowie Zulieferer und auch Finanzinstitutionen<br />

richtet. Metallurgische Kohle, Eisenerz,<br />

Koks, Schrott stehen im Fokus, behandelt werden<br />

Produktionsprozesse, auf dem Programm stehen<br />

aber auch Ausblicke auf Rohmaterialien, Stahlpreise<br />

und die Risiken sowie Handel und Finanzen.<br />

www.kallanish.com/de/training/<br />

upcoming-courses/<br />

K<br />

/<br />

eb(mh)/SE (sm 160303100)<br />

36. EFB-KOLLOQUIUM<br />

BLECHVERARBEITUNG<br />

Hannover. Fragen nach dem aktuellen Stand<br />

der Prozesskommunikation zwischen Maschine<br />

und Werkzeug sowie nach einer für Unternehmen<br />

optimalen Nutzung der Entwicklungszeit zukünftiger<br />

digitaler Entwürfe hat das 36. EFB-Kolloquium<br />

vom 12. bis 13. April 2016 in Hannover<br />

im Blick. Ausgangspunkt ist, dass Großunternehmen<br />

längst an einer vollautomatischen Bauteilfertigung<br />

arbeiten, während »Industrie 4.0« für<br />

KMU in weiter Ferne scheint. Diese noch verworrene<br />

Situation möchte das Kolloquium bearbeiten<br />

und auflösen.<br />

www.efb.de<br />

K<br />

/<br />

6. PAINTEXPO 2016<br />

eb(Jp)/SE/WS (sm 151202736)<br />

Oberboihingen. Die Ansprüche an lackierte<br />

Oberflächen steigen kontinuierlich: wesentliche<br />

Aspekte dabei sind die Erhöhung von Qualität,<br />

Individualität und Nachhaltigkeit. Um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben, müssen lackierende Unternehmen<br />

bei wachsendem Kostendruck effektiv<br />

auf diese Anforderungen reagieren. Erforderlich<br />

dafür sind Informationen über Neu- und Weiterentwicklungen<br />

sowie Trends in der industriellen<br />

Lackiertechnik. Vorgestellt werden diese auf der<br />

PaintExpo vom 19. bis 22. April 2016 auf dem<br />

Messegelände Karlsruhe.<br />

www.paintexpo.de<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/WS (sm 151202716)<br />

2. EURO HYBRID MATERIALS<br />

AND STRUCTURES<br />

Frankfurt/Main. Die komplette Bandbreite der<br />

Hybridkonzepte – von Materialien über Bau und<br />

Produktion bis hin zum Gebrauch – fokussiert die<br />

zweite internationale Fachkonferenz Euro Hybrid<br />

am 20. und 21. April 2016 im Institut für Verbundwerkstoffe<br />

GmbH in Kaiserslautern. Zu den<br />

Themenkomplexen zählen die Grundlagen hybrider<br />

Werkstoffe und Strukturen, Charakterisierung,<br />

Werkstoffverhalten bei der Verarbeitung, Konstruktion<br />

und Auslegung von hybriden Strukturen<br />

und auch Recycling, Reparatur und Wartung.<br />

www.dgm.de/hybrid<br />

K<br />

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eb(Jp)/SE/WS/mh (sm 151102536)<br />

EUROPEAN STEEL DAY 2016<br />

Brüssel. Der europäische Verband der Stahlhersteller,<br />

Eurofer, lädt am 21. April 2016 zum European<br />

Steel Day 2016 ein. Der European Steel Day<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Veranstaltungen / Inserentenverzeichnis K 73<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

gibt als jährliche Veranstaltung Teilnehmern aus<br />

Industrie, Politik und Medien Gelegenheit zur Diskussion<br />

aktueller Themen der Stahlindustrie. Die<br />

diesjährige Veranstaltung findet unter dem Motto<br />

»Building a future as strong as steel« statt.<br />

www.eurofer.be<br />

K<br />

/<br />

HANNOVER MESSE 2016<br />

mh/SE (sm 160403124)<br />

Hannover. »Integrated Industry – Discover<br />

Solutions« lautet das Leitthema der Hannover<br />

Messe 2016, die vom 25. bis 29. April 2016 in<br />

Hannover ausgerichtet wird. Sie vereint fünf Leitmessen:<br />

Industrial Automation, Energy, Digital<br />

Factory, Industrial Supply und Research & Technology.<br />

Die vier zentralen Themen sind Industrieautomation<br />

und IT, Energie- und Umwelttechnologien,<br />

innovative Zulieferlösungen, Produktionstechnologien<br />

und Dienstleistungen sowie Forschung<br />

und Entwicklung. Die USA sind das Partnerland<br />

der Hannover Messe 2016.<br />

www.hannovermesse.de<br />

K<br />

/<br />

eb(ch)/SE/ mh/WS (sm 160102799)<br />

INDUSTRIAL SUPPLY 2016 IM<br />

RAHMEN DER HANNOVER MESSE<br />

Hannover. Mit dem Fokus auf Material- und<br />

Ressourceneffizienz wird sich die Industrial Supply<br />

als internationale Plattform für innovative<br />

Zulieferlösungen im Rahmen der Hannover Messe<br />

vom 25. bis 29. April 2016 präsentieren. Sie<br />

bildet die Vielfalt konkurrierender und einander<br />

ergänzender Verfahren und Werkstoffe ab. Um<br />

neue Fachbesucher aus Nordeuropa zu gewinnen,<br />

kooperiert die Industrial Supply neuerdings mit<br />

der schwedischen Zuliefermesse ELMIA Subcontractor.<br />

www.hannovermesse.de<br />

K<br />

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eb(ch)/SE/ mh/WS (sm 160102829)<br />

30. CONTROL – TRENDS IN DER<br />

QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Frickenhausen. Die mittlerweile 30. Control,<br />

Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung,<br />

wird vom 26. bis 29. April 2016 in Stuttgart<br />

wieder internationale Marktführer für die Qualitätssicherung<br />

(QS) relevanten Technologien, Subsysteme<br />

und Komplettlösungen in Hard- und<br />

Software mit den Anwendern zusammenführen.<br />

Zur No menklatur gehören Messtechnik, Werkstoffprüfung,<br />

Analysegeräte, Optoelektronik und<br />

QS-Systeme und -Service. Wegweisende Institutionen<br />

wie Fraunhofer-Allianz-Vision und Fraunhofer<br />

IPA sind mit an Bord.<br />

www.control-messe.de<br />

K<br />

/<br />

eb(ch)/SE/mh/WS (sm 160102891)<br />

AKL – INTERNATIONAL LASER<br />

TECHNOLOGY CONGRES<br />

Aachen. Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik<br />

ILT lädt vom 27. bis 29. April 2016 zum in -<br />

zwischen elften Mal Laserhersteller und -anwender<br />

verschiedener Branchen zu diesem zweijährlich<br />

stattfindenden Kongress nach Aachen ein.<br />

Aktuelle und zukünftige Lasertechnik wird hier<br />

ausführlich beleuchtet. Im Besonderen sind Strategen<br />

und Praktiker aus Flugzeug- und Maschinenbau,<br />

der Automobilindustrie und der Medizinund<br />

Elektrotechnik angesprochen, die hier neue<br />

Ideen für vielfältige Anwendungen erhalten.<br />

www.lasercongress.org<br />

K<br />

/<br />

eb(Jp)/SE/WS (sm 151202609)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

Acciaitubi spa 49<br />

B<br />

BGH Edelstahlwerke GmbH 46<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 67<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 19<br />

Combilift Ltd. Co. 19<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 55<br />

G<br />

GVI GmbH 77<br />

GWS Gesellschaft für Waren wirtschafts-<br />

Systeme mbH 61<br />

H<br />

Erich Hagelauer GmbH<br />

Stahlgroßhandel 11<br />

Hauhinco Maschinenfabrik<br />

GmbH & Co. KG 45<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

GmbH & Co. KG Titel, UII, UIII, UIV<br />

I<br />

IMS Messsysteme GmbH 21<br />

K<br />

KA.BO.FER S.r.l. 19<br />

Klöckner & Co. Deutschland GmbH 56, 57<br />

L<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 19<br />

M<br />

Marcegaglia spa Ufficio Marketing 13<br />

Messe Düsseldorf GmbH 9<br />

N<br />

Nissen & Velten Software GmbH 29<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 43<br />

ProPipe GmbH 31<br />

PURES-tubes 63<br />

R<br />

rff Rohr Flansch Fitting<br />

Handels GmbH 39<br />

S<br />

Saarstahl AG 23<br />

Salzgitter Mannesmann Handel GmbH 35<br />

Sandvik Materials Technology UK Ltd. 47<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Edelstahl GmbH 41<br />

SHComputersysteme GmbH 17<br />

SMS group GmbH 7<br />

stahlrohr gmbh 15<br />

V<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 59<br />

W<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH 63<br />

Beilage<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


74 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

7.-8.<strong>3.2016</strong><br />

Frankfurt/Main<br />

Strategische Stahl- und<br />

Rohstoffbeschaffung<br />

BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

8.-10.<strong>3.2016</strong><br />

Stuttgart<br />

LogiMAT 2016<br />

EUROEXPO<br />

Messe- und Kongress-GmbH<br />

+49 89 32391-259<br />

www.logimat-messe.de<br />

9.-11.<strong>3.2016</strong><br />

Kielce<br />

STOM 2016 – der industrielle<br />

Frühling in Targi Kielce<br />

Targi Kielce S.A. +48 41 365 12 22<br />

www.stom.targikielce.pl<br />

10.-11.<strong>3.2016</strong><br />

Aachen<br />

14.-18.<strong>3.2016</strong><br />

Hannover<br />

16.-18.<strong>3.2016</strong><br />

Düsseldorf<br />

31. ASK Umformtechnik Institut für Bildsame Formgebung +49 241 80-95913<br />

www.ask.ibf.rwth-aachen.de<br />

CeBIT 2016 Deutsche Messe AG www.cebit.de<br />

22. World Steel Conference CRU +44 20 7903 2444<br />

www.crugroup.com<br />

17.-18.<strong>3.2016</strong><br />

München<br />

25. Deutscher Materialfluss-<br />

Kongress<br />

VDI Wissensforum GmbH +49 211 62 14-201<br />

www.materialflusskongress.de<br />

17.-19.<strong>3.2016</strong><br />

Parma<br />

4.4.2016<br />

Stuttgart<br />

MECSPE Senaf Mestiere Fiere +39 2 3320391<br />

www.mecspe.com<br />

Kostenoptimierung Schmiedeteile BME-Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

4.4.2016<br />

Düsseldorf<br />

<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

Branchentreff<br />

4.-8.4.2016<br />

Düsseldorf<br />

11.-12.4.2016<br />

Zürich<br />

19.-22.4.2016<br />

Karlsruhe<br />

wire & Tube Messe Düsseldorf www.tube.de<br />

www.wire.de<br />

Steel Making Raw Materials<br />

Masterclass<br />

Kallanish +44 208 735 6520<br />

www.kallanish.com/de/training/<br />

upcoming-courses<br />

PaintExpo FairFair GmbH +49 7022 60255 0<br />

www.paintexpo.de<br />

20.-21.4.2016<br />

Kaiserslautern<br />

2. Euro Hybrid Materials<br />

and Structures<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde (DGM) e.V.<br />

Inventum GmbH<br />

+49 69 75306-750<br />

www.dgm.de/hybrid<br />

21.4.2016<br />

Brüssel<br />

European Steel Day 2016<br />

Eurofer – The European Steel<br />

Association<br />

www.eurofer.be<br />

25.-29.4.2016<br />

Hannover<br />

Hannover Messe 2016 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.hannovermesse.de<br />

25.-29.4.2015<br />

Hannover<br />

26.-29.4.2016<br />

Stuttgart<br />

Industrial Supply 2016<br />

im Rahmen der Hannover Messe<br />

30. Control – Internationale<br />

Fachmesse für Qualitätssicherung<br />

Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.hannovermesse.de<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 92060<br />

www.control-messe.de<br />

27.-29.4.2016<br />

Aachen<br />

AKL – International Laser<br />

Technology Congress<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Lasertechnik ILT<br />

+49 241 8906-505<br />

www.lasercongress.org<br />

10.-12.5.2016<br />

Nürnberg<br />

SENSOR + TEST 2016 AMA Service GmbH +49 5033 9639-0<br />

www.sensor-test.com<br />

11.-14.5.2016<br />

Bologna<br />

Lamiera 2016<br />

CEU-CENTRO ESPOSIZIONI<br />

UCIMU SPA<br />

+39 226 255-230<br />

www.lamiera.net<br />

17.-19.5.2016<br />

Paderborn<br />

Fortbildungspraktikum<br />

Zerstörende Werkstoffprüfung<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde (DGM) e.V.<br />

+49 69 75306-757<br />

www.dgm.de/fortbildung<br />

30.5.-2.6.2016<br />

Stuttgart<br />

30.5.-3.6.2016<br />

München<br />

31.5.-1.6.2016<br />

Stuttgart<br />

31.5.-2.6.2016<br />

Stuttgart<br />

31.5.-2.6.2016<br />

Stuttgart<br />

Moulding Expo Landesmesse Stuttgart GmbH +49 711 18560-0<br />

www.moulding-expo.de<br />

IFAT, Weltleitmesse für Wasser-,<br />

Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />

Massiver Leichtbau<br />

in Fahrzeugen 2016<br />

14. parts2clean – internationale<br />

Leitmesse für industrielle Teileund<br />

Oberflächenreinigung<br />

Messe München GmbH +49 89 949-11358<br />

www.ifat.de<br />

Industrieverband Massivumformung<br />

e.V.<br />

www.massiverLEICHTBAU.de<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.parts2clean.de<br />

O & S 2016 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.ounds-messe.de<br />

31.5.-4.6.2016<br />

Moskau<br />

CTT 2016 – Fachmesse für Bau<br />

und Baumaschinen<br />

IMAG GmbH +49 89 552912-126<br />

www.ctt-moscow.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


Personalien K 75<br />

VIP-Seite<br />

Bepro-Chef Peter Schorr verstorben<br />

Peter Schorr, Gründer, Gesellschafter und Mitglied der Geschäftsleitung der<br />

BEPRO Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen, ist am 26. Januar<br />

plötzlich und völlig unerwartet im Alter von 73 Jahren verstorben.<br />

Peter Schorr war Unternehmer und<br />

Stahlhändler durch und durch und hat seit<br />

rund fünf Jahrzehnten den Stahlmarkt in seinen<br />

volatilen Zyklen und in durchaus ambitionierten<br />

Zeiten erlebt. Die Sporen verdiente<br />

er sich zunächst bei der Mülheimer Niederlassung<br />

von Coutinho, Caro & Co, bevor er<br />

exakt am 24. Dezember 1969 im Alter von<br />

26 Jahren einen eigenen Stahlhandel gründete.<br />

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.<br />

Mit der Zeit wuchs die heutige BEPRO<br />

Blech und Profilstahl GmbH, verlagerte ihren<br />

Standort von Essen nach Gelsenkirchen und<br />

übernahm Halle und Lager des damaligen<br />

Gelsenkirchener Traditions unternehmens<br />

EISEN und METALL. Längst hatte sich das<br />

Unternehmen einen Namen als Vollsortimenter<br />

und »Spezialist für Spezia litäten« ge -<br />

macht. Schließlich konnte Peter Schorr auf<br />

dem Gelände der ehemaligen Zeche Consol<br />

die Erweiterung seines Betriebs fortsetzen.<br />

Noch im vergangen Jahr hatte er gemeinsam<br />

mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern die<br />

neue Lagerhalle samt Verwaltungsgebäude<br />

offiziell eingeweiht. Er war ein verantwortungsvoller,<br />

kompetenter Unternehmenslenker,<br />

der stets den Blick auf die Zukunft<br />

gerichtet hatte und dennoch mit Bedacht<br />

Entscheidungen traf. Mit seiner angenehmen,<br />

freundlichen Art war er in der Branche<br />

ein interessanter und stets gern gesehener<br />

Gesprächspartner.<br />

Peter Schorr hat sich bis zuletzt mit der<br />

Lage auf den Stahlmärkten beschäftigt. So<br />

war in unserem Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« gerade<br />

noch ein Artikel erschienen, in dem er<br />

sich zur derzeitigen Lage geäußert hatte<br />

(siehe »<strong>stahlmarkt</strong>« 01.2016, S. 25). Stahl<br />

sei ein außergewöhnlich zyklisches Geschäft<br />

und mageren Jahren folgten immer wieder<br />

Peter Schorr.<br />

auch bessere, so lautete sein Resumée – ein<br />

Standpunkt, der seine langjährige Erfahrung<br />

und die damit verbundene stets zuversichtliche<br />

Haltung widerspiegelte.<br />

Nach Auskunft von Geschäftsführer Sören<br />

Filipczak, der seit 2006 gemeinsam mit Peter<br />

Schorr das Unternehmen gelenkt hat, wird<br />

in Absprache mit den neuen Familiengesellschaftern<br />

das Geschäft in vollem Umfang<br />

und gewohnter Qualität fortgesetzt.<br />

(sm 160303217)<br />

Dr. Hans Fischer, bisher<br />

Chief Technical Officer<br />

von Tata Steel Europe, hat<br />

mit Wirkung zum 1. <strong>März</strong><br />

2016 die Position des<br />

Chief Executive Officer<br />

übernommen und gehört<br />

fortan dem Vorstand von Tata Steel Europe<br />

an. Fischer wird in Zukunft den operativen<br />

Betrieb sowie die Geschäftsaktivitäten von<br />

Tata Steel Europe verantworten. Er wird<br />

dabei an den Vorstand von Tata Steel Europe<br />

berichten und in geschäftlichen Belangen<br />

von Koushik Chatterjee beraten und unterstützt,<br />

der als Executive Director der Tata<br />

Steel Group sowie Mitglied des Vorstands<br />

von Tata Steel und Tata Steel Europe, zusätzlich<br />

zu seinem derzeitigen Verantwortungsbereich<br />

die Funktion als Tata Steels Executive<br />

Director in Europa übernimmt.<br />

Fischer ist seit dem 01. Juli 2012 Chief<br />

Technical Officer von Tata Steel Europe.<br />

Zuvor arbeitete er in diverseren Funktionen<br />

für Hoogovens – heute Tata Steel Netherlands<br />

–, bevor er 2001 als Technischer<br />

Geschäftsführer zu Salzgitter wechselte und<br />

2004 zum Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

von Salzgitter Flachstahl ernannt sowie<br />

später Mitglied des Vorstands von Salzgitter<br />

wurde. 2010 wechselte Hans Fischer zu<br />

ThyssenKrupp, wo er als Chief Executive<br />

Officer von Steel Americas tätig war. 2012<br />

kehrte er zu Tata Steel zurück.<br />

Laut Mitteilung von Tata Steel in Europa<br />

hat sich Dr. Karl-Ulrich Köhler dazu entschieden,<br />

von seinem Amt als Vorstand der<br />

Tata Steel Limited sowie als Chief Executive<br />

Officer und Managing Director von Tata<br />

Steel Europe zurückzutreten. Er werde künftig<br />

eine Führungsposition in einem großen<br />

mittelständischen Industrieunternehmen in<br />

Deutschland wahrnehmen, hieß es. Dr. Köhler<br />

werde Tata Steel noch für einen kurzen<br />

Zeitraum in beratender Funktion zur Verfügung<br />

stehen.<br />

(sm 160303280) K<br />

Tanja Jursa hat zum<br />

1. Januar 2016 die Ge -<br />

schäftsführung des in<br />

Hammerau, Kreis Berchtesgaden,<br />

ansässigen<br />

Stahlwerk Annahütte<br />

übernommen. Damit folgt<br />

sie dem langjährigen Geschäftsführer Peter<br />

Meyer, der nach 23 Jahren in den Ruhestand<br />

tritt. Peter Meyer wird als Beiratsmitglied<br />

dem Eigentümer der Annahütte, Max Aicher,<br />

beratend zur Verfügung stehen. Tanja Jursa<br />

ist bereits seit mehr als 16 Jahren im Stahlwerk<br />

Annahütte tätig und seit 2005 mit der<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


76 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Leitung des Bereiches Stabstahl betraut. Als<br />

Geschäftsführerin zeichnet sie nun für den<br />

Bereich Vertrieb verantwortlich und ergänzt<br />

die bestehende Geschäftsführung mit Katharina<br />

Eisl und Dr. Zoltán Taszner.<br />

K<br />

(sm 160303186)<br />

Ingo Bender, Ge -<br />

schäftsinhaber der Hagener<br />

Feinstahl GmbH, Heinrich<br />

Stamm GmbH sowie<br />

Feindrahtwerk Sassenscheidt<br />

& Co. GmbH, wurde<br />

in der Vorstandssitzung<br />

der Edelstahl-Vereinigung e.V. zum neuen<br />

Vorsitzenden des Verbandes gewählt. Er löst<br />

Dr.-Ing. Heiner Schunk, Vorsitzender des<br />

Vorstandes der Zapp AG und Geschäftsführer<br />

der Zapp Precision Metals GmbH, ab, der<br />

sein Vorstandsmandat niedergelegt hat, da<br />

er aus dem Vorstand der Zapp AG sowie<br />

Zapp Precision Metals GmbH ausgeschieden<br />

ist. Ingo Bender gehört dem Vorstand der<br />

Edelstahl-Vereinigung e.V. bereits seit April<br />

2012 an. K<br />

(sm 160303221)<br />

Rainer Schmitt wurde<br />

per 1. Januar 2016 zum<br />

weiteren Geschäftsführer<br />

der Peter Holzrichter<br />

GmbH in Wuppertal berufen.<br />

Der 55-jährige sei ein<br />

echtes Holzrichter-»Eigengewächs«,<br />

so lautete eine Mitteilung des<br />

Unternehmens. Von der Ausbildung 1982<br />

über die Abteilungsleitung des Bereiches<br />

Walzstahl kann er bereits auf über 30 Jahre<br />

Betriebszugehörigkeit zurückblicken. Bis<br />

Mitte des Jahres wird er noch gemeinsam<br />

mit dem bisherigen Geschäftsführer, Joachim<br />

Röttger, die Geschicke des Unternehmens<br />

leiten, der dann in den Ruhestand<br />

tritt.<br />

K<br />

(sm 160303222)<br />

Dr. Herbert Gienow, ehemals Vorsitzender<br />

des Vorstands der Klöckner-Werke<br />

AG, feiert am 13. <strong>März</strong> seinen 90. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 160303107)<br />

Am 14. <strong>März</strong> wird Gerald Vogel, Ge -<br />

schäftsführer der VOGEL-BAUER Edelstahl<br />

GmbH, 50 Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 160303108)<br />

Seinen 85. Geburtstag begeht am 20.<br />

<strong>März</strong> Dr.-Ing. Walter Engelmann, früher<br />

Geschäftsführer der Lech-Stahlwerke<br />

GmbH.<br />

K<br />

(sm 160303109)<br />

Am 21. <strong>März</strong> feiert Josef von Riederer,<br />

Ehrenvorsitzender des BDS, seinen 80. Ge -<br />

burtstag.<br />

K<br />

(sm 160303110)<br />

Sein 90. Lebensjahr vollendet am 23.<br />

<strong>März</strong> Helmut Uebbing, früher Leiter der<br />

FAZ-Redaktion und u. a. Autor von »Stahl<br />

schreibt Geschichte, 125 Jahre Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl«, erschienen 1999 im<br />

Verlag Stahleisen.<br />

K<br />

(sm 160303111)<br />

RA Wolfang Mielke, ehemals Ge -<br />

schäftsführer, Delkrederestelle Stahl, feiert<br />

am 25. <strong>März</strong> seinen 75. Geburtstag. K<br />

(sm 160303112)<br />

Am 26. <strong>März</strong> wird Paul Opel, früher Vorstandsmitglied<br />

der Kronprinz AG, 90 Jahre<br />

alt.<br />

K<br />

(sm 160303113)<br />

Wilhelm Dening, ehemals Geschäftsführer<br />

Bereich Technik, Hamburger Stahlwerke<br />

GmbH, wird am 28. <strong>März</strong> 85 Jahre<br />

alt.<br />

K<br />

(sm 160303115)<br />

Ebenfalls am 28. <strong>März</strong> Geburtstag hat<br />

Hans Kohlhage, früher Direktor, Geschäftsführer,<br />

Mannesmann-Forschungsinstitut<br />

GmbH.<br />

K<br />

(sm 160303116)<br />

Am 1. April wird Helmut Galla, ehemals<br />

Geschäftsführer der Langenberg Kupfer- &<br />

Messingwerke GmbH & Co. KG, 75 Jahre<br />

alt.<br />

K<br />

(sm 160303223)<br />

Ebenfalls am 1. April Geburtstag hat<br />

Prof. Dr. Karl-Ulrich Köhler, zuletzt Chief<br />

Execu tive Officer und Managing Director,<br />

Tata Steel Europe Ltd. (s. S. 75). Er wird 60<br />

Jahre alt.<br />

K<br />

(sm 160303224)<br />

BÖLLINGHAUS STEEL BAUT<br />

WELTWEITE PRÄSENZ AUS<br />

Hilden/Chicago. Mit Wirkung vom 1. Januar<br />

2016 hat die Böllinghaus Steel GmbH mit Hauptsitz<br />

in Hilden eine eigene Repräsentanz in den<br />

USA etabliert und in Chicago die Böllinghaus<br />

Steel Americas Corp. gegründet. Nachdem die<br />

Auftragslage schon seit vielen Jahren kontinuierlich<br />

gewachsen war, hatte sich die Geschäftsführung<br />

im letzten Jahr entschlossen, ein Verkaufsbüro<br />

in den USA zu eröffnen. Das neu gegründete<br />

Unternehmen wird zunächst für die Verkaufsaktivitäten<br />

in Nordamerika zuständig sein. Böllinghaus<br />

Steel Americas Corp. wird das schon jetzt<br />

florierende Geschäft weiter ausbauen und ausgehend<br />

von den USA neue Märkte erschließen. Die<br />

Produkte, die in den USA angeboten werden, soll<br />

en auch in Zukunft in Portugal gefertigt werden,<br />

wobei die Verschiffung von Lissabon speziell an<br />

die Ostküste der USA problemlos zu bewältigen<br />

ist und kaum länger dauert als eine innereuropäische<br />

Lieferung, meldet das Unternehmen. K<br />

WS(ch)/SE/ mh (sm 160303102)<br />

STRANDHÜTTEN FÜR DIE<br />

SOMMERENTSPANNUNG<br />

Siegen. The Coatinc Company hat Stahl für<br />

Strandhütten in den Niederlanden verzinkt. Die<br />

Niederlande sind für Touristen, speziell aus Westeuropa,<br />

ein beliebtes Ziel. Das für die Region<br />

typische Naturbild direkt am Meer, gepaart mit<br />

gastfreundlichen, weltoffenen Menschen, können<br />

den Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis<br />

werden lassen. Es muss nur die Unterkunft stimmen!<br />

Das niederländische Unternehmen Projectontwikkelaar<br />

KSR hat aus Träumen Möglichkeiten<br />

geschaffen. Diese heißen »Landal Beach Villas«<br />

und stehen an den Nordseestränden von<br />

Hoek van Holland, einem kleinen Stadtteil Rotterdams,<br />

direkt an der Hauptmündungsstelle des<br />

Rheins.<br />

Die Bauunternehmen Boksman aus Naaldwijk<br />

und Gijs Knoll aus Gravenzande wurden mit dem<br />

Bau der Hütten beauftragt. Insgesamt 74 Exemplare<br />

stehen nun zwischen Promenade und Sandstrand.<br />

Das sorgt nicht nur für wenige Schritte<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


K 77<br />

zwischen Unterkunft und Sonnenbad, sondern<br />

auch für perfekte Voraussetzungen im Urlaub.<br />

Seeluft ist für den Menschen sehr angenehm<br />

und gesund, für einige Materialien, wie Stahl,<br />

bietet sie jedoch viele Risiken, vor allem Korrosion.<br />

Damit das Vergnügen in und um die Hütten<br />

nicht nur optisch, sondern auch durch Langlebigkeit<br />

unterstrichen wird, hat Coatinc Alblasserdam<br />

ca. 260 t des verbauten Stahls verzinkt und damit<br />

für die Langlebigkeit der Unterbringungen ge -<br />

sorgt. Die ersten 20 Wohnungen wurden im Frühjahr<br />

bezugsfertig, weitere 54 Wohnungen werden<br />

bis Ende 2016 fertiggestellt.<br />

www.coatinc.com<br />

/<br />

WS(ch)/SE/mh (sm 160303086)<br />

HOESCH HOHENLIMBURG ALS<br />

LIEFERANT AUSGEZEICHNET<br />

Duisburg. Der Mittelbandspezialist von thyssenkrupp,<br />

die Hoesch Hohenlimburg GmbH, ist von<br />

Johnson Controls (JCI) mit dem »Gold Performance<br />

Award« ausgezeichnet worden. »Das ehrt<br />

uns sehr«, erklärte Dr. Jens Overrath, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung von Hoesch Hohenlimburg,<br />

bei der Preisverleihung in Plymouth (Michigan).<br />

Geehrt wurden Lieferanten, die in den Kategorien<br />

»Qualität und Service«, »Initiativen zur Kosteneinsparung«<br />

sowie »soziale Nachhaltigkeit und Um -<br />

weltverträglichkeit« Leistungen erbracht haben,<br />

die mit den hohen Erwartungen der Automobilindustrie<br />

im Einklang stehen.<br />

Markus Cramer, Einkaufsleiter von JCI Europa,<br />

hob die engen Dickentoleranzen und die gute<br />

Oberflächenbeschaffenheit des Mittelbands hervor,<br />

das auch für anspruchsvolle Umformprozesse<br />

eingesetzt werden kann. Auch die Lieferperformance<br />

hat den Automobilzulieferer überzeugt. So<br />

ist es den Hohenlimburger Spezialisten gelungen,<br />

die Durchlaufzeiten für Mittelband von durchschnittlich<br />

zehn auf sechs Tage Durchlaufzeit zu<br />

verkürzen, »was technisch sehr anspruchsvoll<br />

ist«, wie Dr. Overrath betonte.<br />

K<br />

WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303174)<br />

INFRAROT-ONLINE-<br />

ÖLAUFLAGENMESSUNG<br />

Der EMG-SOLID-Sensorkopf<br />

Wenden. Mit Beginn des Jahres 2016 bietet die<br />

EMG Automation GmbH die Online-Ölauflagenmessung<br />

EMG SOLID (Surface Oil Layer Inline<br />

Determination) als drittes System zur Online-<br />

Messung von wichtigen Produktparametern für<br />

die Weiterverarbeitung von Stahl- und Aluminiumbändern<br />

an.<br />

Im Verbund mit der laseroptischen Online-<br />

Rauheitsmessung SORM 3plus und der indukti -<br />

ven Onlinemessung von Materialeigenschaften<br />

IMPOC liefert das infrarotspektroskopische Messsystem<br />

SOLID verlässliche Online-Resultate für die<br />

aufgebrachte Ölauflage in g/m 2 über Bandbreite<br />

und -länge. Das eigentliche Messprinzip von EMG<br />

SOLID beruht auf dem Lambert-Beerschen-Gesetz.<br />

Grundprinzip ist somit die »Beleuchtung«<br />

einer Oberfläche mit Wärmestrahlung und die<br />

Analyse des reflektierten Infrarotlichts. Die<br />

Anwendung ist auf Kaltband und verzinkten<br />

Oberflächen sowie auf unbeschichtetem Aluminium<br />

oder Aluminium mit Silikatbeschichtung<br />

möglich und deckt alle gängigen<br />

Oberflächentexturen ab. Die messfähigen<br />

Schmierstoffe umfassen thixotrope<br />

und nicht- thixotrope Mineralöle sowie<br />

»Drylube«-Schmierstoffe.<br />

Die genaue Kenntnis der über SOLID<br />

und die ergänzenden qualitätssichernden<br />

Systeme SORM 3plus und IMPOC gewonnenen<br />

Produktparameter liefert notwendige Daten zur<br />

tribologischen Bewertung des Materials für den<br />

Pressprozess und birgt immenses Potenzial in<br />

Bezug auf die Reduktion des Ausschusses und die<br />

Erhöhung der Prozesssicherheit in sich.<br />

www.emg-automation.com<br />

K<br />

/<br />

(Foto: EMG)<br />

WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303103)<br />

IHR STANDORT IM HERZEN DES RUHRGEBIETS<br />

Wir verkaufen/vermieten provisionsfrei zu sehr<br />

günstigen Konditionen Büro-, Hallen- Park- und<br />

Verkehrsflächen.<br />

Hallenflächen: ca. 22.000 m² (evtl. auch teilbar) mit<br />

Gleisanschluss und flurgesteuerten Kränen bis 10 to,<br />

zwei moderne Büro-/Sozialgebäude mit je 750 m².<br />

Das Objekt befindet sich in sehr verkehrsgünstiger<br />

Lage. Es ist besonders geeignet für den Stahlbereich<br />

od. Logistikunternehmen.<br />

Auf Wunsch weitere Informationen/Ortsbesichtigung<br />

während der wire/TUBE 2016.<br />

Weitere Infos unter www.gvi-gelsenkirchen.com • Telefon 0209 9882838 • Fax 0209 9882836<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>


78 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 04.2016<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt Iran<br />

• Wann erholt sich Europas Stahlmarkt?<br />

• Handelsblatt-Jahrestagung<br />

• Brasilianisch-japanisches Joint Venture Stahl im Windkraftsektor<br />

• Edelstahl Convent – ein Nachbericht<br />

Branchenbericht<br />

• Werkzeugmaschinenbau<br />

Rohre, Profile, Flansche / wire & Tube 2016<br />

• Zur Lage auf dem Stahlrohr- und Flanschenmarkt<br />

• Edelstahl Rostfrei in der Exploration<br />

• Italienischer Rohranbieter investiert in Qualität<br />

Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

• Wie man sich selbst und andere zum Innovator macht<br />

• Neues Service- und Schulungszentrum<br />

• Intelligente Sägekonzepte<br />

• Schärfquartett vom Schleiftechnikspezialist<br />

Veranstaltungen<br />

Hannover Messe, 30 Jahre Control, Sensor + Test 2016, Lamiera<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Jürgen Beckers, Arnt Hannewald, Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

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Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

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Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

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Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

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zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

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eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

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sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

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Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

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Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2016 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

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ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Acciaitubi, WZV/Sandvik )<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>

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