stahlmarkt 3.2016 (März)
Aus dem Inhalt: Steel International / Werkstoffe / Rohre Profile Flansche - wire & Tube 2016 / IT, Digitalisierung / Edelstahl
Aus dem Inhalt: Steel International / Werkstoffe / Rohre Profile Flansche - wire & Tube 2016 / IT, Digitalisierung / Edelstahl
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
3<br />
<strong>März</strong> 2016<br />
Autoindustrie: Der Weltmarkt wächst weiter<br />
wire ube 2016: Draht, ohre, role, lansche<br />
Digitalisierung & Industrie 4.0: Die Zeit ist reif<br />
Edelstahl: Werkstoff in der Umwelt
Editorial K 3<br />
Count-down<br />
Das Jahr 2016 dürfte für die Stahlbranche ein<br />
besonderes werden. Anstehende politische Weichenstellungen<br />
in der Handels- und Klimapolitik dürften für die<br />
Zukunft des Stahls in Deutschland und Europa entscheidend<br />
sein, wie Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, vor Kurzem erläuterte. Das<br />
internationale Wettbewerbsumfeld sei für die Stahlindustrie<br />
in einem Umfang verzerrt, wie nie zuvor – vor<br />
allem Chinas Stahlexporte, vielfach zu Dumpingpreisen<br />
auf den Märkten offeriert, sind das Problem.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Handelsschutzinstrumente müssen dringendst eingesetzt<br />
werden, und zwar schnell, verlangte er. Die Forderung<br />
Chinas, bis Ende des Jahres den Marktwirtschaftsstatus<br />
zu erhalten, sei geradezu »grotesk«. »Dies<br />
würde unsere Abwehrmöglichkeiten gegen China praktisch<br />
von einem Tag auf den anderen zerstören«, warnt<br />
der Stahlpräsident.<br />
Mit einem Protestmarsch sind Arbeitgeber und<br />
Arbeitnehmer Anfang Februar gemeinsam in Brüssel auf<br />
die Straße gegangen und haben ihre Anliegen vorgetragen.<br />
Darüber hinaus haben die Wirtschaftsminister<br />
Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Großbritanniens,<br />
Belgiens und Luxemburgs in einem Brandbrief vor den<br />
Konsequenzen gewarnt.<br />
dem Motto »join the best« treffen Besucher auf zahlreiche<br />
Unternehmen aus aller Welt. Auch unser Magazin<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« zeigt vor Ort Präsenz: mit einem Messestand<br />
in Halle 07, Stand C27 und mit seinem beliebten<br />
<strong>stahlmarkt</strong>» Branchentreff. Wir bieten Ihnen wieder die<br />
Möglichkeit, sich vor Ort zu informieren und mit Kennern<br />
und Kollegen aus der Branche auszutauschen.<br />
Themen sind u. a. die internationalen Märkte, sowie<br />
Strategien bei Digitalisierung und Logistik. So sollten die<br />
Messen wire & Tube auch dieses Mal wieder zu einer<br />
besonderen Inspirationsquelle werden.<br />
Richtungweisend dürfte auch wieder das Messeduo<br />
wire & Tube werden – zumindest, wenn es um die<br />
Draht-, Rohr-, Profil- und Flanschenindustrie geht. Unter<br />
Sie finden uns,<br />
in Halle 7, Stand C27<br />
»Branchentreff<br />
Besuchen Sie unseren<br />
<strong>stahlmarkt</strong>» Branchentreff<br />
anlässlich wire & Tube 2016<br />
4. April 2016 ab 17:30 Uhr<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
4 K<br />
INHALT 0<strong>3.2016</strong><br />
SEITENBLICK<br />
6 Kein Grund zur Entwarnung<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
8 Die US-Stahlbranche zeigt wenig Optimismus<br />
10 EU-Markt kann Stahlimporte nicht absorbieren<br />
11 EUROMETAL startet ins neue Jahr<br />
12 Schwache Binnennachfrage in Spanien und Portugal<br />
14 Polnische Stahlkocher stehen im Wettbewerb besser da<br />
BRANCHENBERICHT<br />
24 Autoindustrie: »Der Weg wird steiniger«<br />
WERKSTOFFE<br />
27 Vom Stahllieferanten zum Anbieter von Gesamtlösungen<br />
30 Design-Stahlräder – leicht, ästhetisch und nachhaltig<br />
ROHRE, PROFILE, FLANSCHE / WIRE & TUBE<br />
32 Neue Runde für erfolgreiches Messe-Duo<br />
34 Neuer Ausklinkroboter steigert Produktivität<br />
36 Hochwertige Edelstahlrohrlösungen aus einer Hand<br />
38 Spezialist für die Rohrbearbeitung<br />
40 Umweltschonende Tiefengethermie vorangetrieben<br />
41 Konzernstruktur angepasst<br />
42 Rohre effizient strahlen<br />
44 Schnell und präzise im Chemieanlagenbau<br />
IT IM STAHLMARKT<br />
52 Die Zeit ist reif<br />
58 Industrie 4.0: Den einen Weg gibt es nicht<br />
60 Stahlhandelssoftware starkt erweitert<br />
62 Industrie 4.0 in der Kran- und Hebetechnik<br />
EDELSTAHL<br />
64 Edelstahl Rostfrei in der Umwelttechnik<br />
66 Richtfest im Kaltwalzwerk<br />
RUBRIKEN<br />
70 Fachmedien<br />
72 Veranstaltungen<br />
73 Inserentenverzeichnnis<br />
74 StahlTermine<br />
75 VIP<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion im Januar 2016<br />
WIRE & TUBE 2016 Auf dem<br />
Terminplan der Stahlrohrindustrie<br />
dürfte in diesem Frühling die<br />
Messe Tube wieder ganz oben<br />
stehen. Zusammen mit der wire<br />
sind die beiden Messen Anlaufpunkt<br />
Nr. 1, um sich über neue<br />
Entwicklungen und Trends der<br />
Branchen zu informieren und das<br />
Ohr am Markt zu behalten.<br />
DIGITALISIERUNG KONKRET<br />
In vielen, vielleicht den meisten<br />
Unternehmen der Stahlbranche ist<br />
»Industrie 4.0« mittlerweile dem<br />
Schlagwort-Stadium entwachsen.<br />
Allerorten werden Ideen umgesetzt<br />
und Projekte aufgesetzt, der<br />
digitale Wandel nimmt konkrete<br />
Gestalt an. Unser Special über<br />
einige Projekte der Branche.<br />
EDELSTAHL IN DER UMWELT-<br />
TECHNIK Ihrem inerten – reaktionsträgen<br />
– Verhalten verdanken<br />
nichtrostende Stähle ihr breites<br />
Anwendungsfeld in der Umwelttechnik.<br />
Agilität hingegen beweist<br />
die Rostfrei-Industrie immer<br />
wieder, indem sie sich den großen<br />
Marktherausforderungen anpasst.<br />
Jüngst gab es nun ein Richtfest im<br />
Kaltwalzwerk zu feiern.<br />
32<br />
52<br />
64<br />
Fotos: Forschungszentrum Jülich, Demagcranes/Terex, Messe Düsseldorf<br />
Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2015 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
Januar<br />
2016<br />
Dezember<br />
2015<br />
Januar<br />
2015<br />
% Veränd.<br />
Jan. 16/15<br />
1 Monat<br />
2016 2015<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 660 e 580 635 3,9 660 635 3,9<br />
Bulgarien 20 e 50 e 47 -57,6 20 47 -57,6<br />
Deutschland 3.605 2.987 3.679 -2,0 3.605 3.679 -2,0<br />
Finnland 342 316 334 2,4 342 334 2,4<br />
Frankreich 1.150 e 978 1.306 -11,9 1.150 1.306 -11,9<br />
Griechenland 100 e 90 e 72 38,9 100 72 38,9<br />
Großbritannien 656 609 1.064 -38,4 656 1.064 -38,4<br />
Italien 1.802 1.496 1.903 -5,3 1.802 1.903 -5,3<br />
Kroatien 5 e 5 e 8 -37,5 5 8 -37,5<br />
Luxemburg 170 e 130 e 173 -2,0 170 173 -2,0<br />
Niederlande 584 516 598 -2,4 584 598 -2,4<br />
Österreich 664 656 687 -3,4 664 687 -3,4<br />
Polen 820 e 560 e 817 0,3 820 817 0,3<br />
Schweden 376 338 425 -11,5 376 425 -11,5<br />
Slowakei 375 259 427 -12,2 375 427 -12,2<br />
Slowenien 54 38 56 -4,5 54 56 -4,5<br />
Spanien 1.154 952 1.275 -9,5 1.154 1.275 -9,5<br />
Tschechien 413 392 487 -15,3 413 487 -15,3<br />
Ungarn 74 106 125 -40,8 74 125 -40,8<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 405 e 405 e 418 -3,0 405 418 -3,0<br />
Europäische Union (28) 13.428 11.463 14.537 -7,6 13.428 14.537 -7,6<br />
Bosnien-Herzegovina 74 72 82 -9,2 74 82 -9,2<br />
Mazedonien 27 0 4 573,6 27 4 573,6<br />
Norwegen 50 49 45 13,1 50 45 13,1<br />
Serbien 35 72 69 -49,1 35 69 -49,1<br />
Türkei 2.598 2.671 2.577 0,8 2.598 2.577 0,8<br />
Europa außer EU 2.785 2.865 2.776 0,3 2.785 2.776 0,3<br />
Kasachstan 345 280 e 247 39,6 345 247 39,6<br />
Moldawien 50 e 45 e 8 525,0 50 8 525,0<br />
Russland 5.554 5.950 e 6.213 -10,6 5.554 6.213 -10,6<br />
Ukraine 1.938 1.900 e 1.870 3,6 1.938 1.870 3,6<br />
Usbekistan 55 e 40 e 57 -3,5 55 57 -3,5<br />
Weißrussland 200 e 200 e 204 -2,0 200 204 -2,0<br />
C.I.S. (6) 8.142 8.415 8.599 -5,3 8.142 8.599 -5,3<br />
El Salvador 13 e 10 e 8 62,5 13 8 62,5<br />
Guatemala 43 e 40 e 26 65,4 43 26 65,4<br />
Kanada 1.050 e 1.050 e 1.062 -1,2 1.050 1.062 -1,2<br />
Kuba 30 e 25 e 18 68,2 30 18 68,2<br />
Mexiko 1.485 e 1.420 e 1.631 -9,0 1.485 1.631 -9,0<br />
Trinidad und Tobago 35 e 35 e 34 3,5 35 34 3,5<br />
USA 6.618 6.035 7.259 -8,8 6.618 7.259 -8,8<br />
Nordamerika 9.274 8.615 10.039 -7,6 9.274 10.039 -7,6<br />
Argentinien 350 e 372 386 -9,3 350 386 -9,3<br />
Brasilien 2.451 2.462 2.985 -17,9 2.451 2.985 -17,9<br />
Chile 100 e 100 e 98 2,2 100 98 2,2<br />
Ecuador 50 e 65 e 46 9,2 50 46 9,2<br />
Kolumbien 80 e 60 e 74 8,8 80 74 8,8<br />
Paraguay 5 e 5 e 1 354,5 5 1 354,5<br />
Peru 105 e 100 e 86 21,6 105 86 21,6<br />
Uruguay 10 e 10 e 1 900,0 10 1 900,0<br />
Venezuela 100 e 100 e 131 -23,8 100 131 -23,8<br />
Südamerika 3.251 3.273 3.808 -14,6 3.251 3.808 -14,6<br />
Ägypten 387 444 605 -36,1 387 605 -36,1<br />
Iran 1.300 e 1.300 e 1.366 -4,8 1.300 1.366 -4,8<br />
Katar 200 e 197 176 13,6 200 176 13,6<br />
Libyen 76 60 46 63,8 76 46 63,8<br />
Marokko 30 e 30 e 58 -48,0 30 58 -48,0<br />
Saudi-Arabien 280 e 405 e 558 -49,8 280 558 -49,8<br />
Südafrika 650 e 650 e 633 2,7 650 633 2,7<br />
Vereinigte Arabische Emirate 281 262 224 25,4 281 224 25,4<br />
Afrika / Mittlerer Osten 3.203 3.348 3.666 -12,6 3.203 3.666 12,6<br />
China 63.214 64.370 68.581 -7,8 63.214 68.581 -7,8<br />
Indien 7.418 7.286 7.506 -1,2 7.418 7.506 -1,2<br />
Japan 8.772 8.591 9.022 -2,8 8.772 9.022 -2,8<br />
Pakistan 255 e 270 e 201 26,9 255 201 26,9<br />
Südkorea 5.667 5.900 5.932 -4,5 5.667 5.932 -4,5<br />
Taiwan, China 1.600 e 1.650 e 1.987 -19,5 1.600 1.987 -19,5<br />
Thailand 250 e 250 e 367 -31,9 250 367 -31,9<br />
Asien 87.175 88.316 93.596 -6,9 87.175 93.596 -6,9<br />
Australien 418 382 422 -1,0 418 422 -1,0<br />
Neuseeland 48 46 75 -36,2 48 75 -36,2<br />
Ozeanien 466 428 497 -6,3 466 497 -6,3<br />
Gesamt (66 Länder) 127.724 126.724 137.518 -7,1 127.724 137.518 -7,1<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
6 K<br />
SEITENBLICK<br />
Kein Grund zur Entwarnung<br />
Im vergangenen Jahr sind nur wenig große, bekannte Unternehmen in die<br />
Insolvenz geraten. Auch die Gesamtzahl der Pleiten ist erneut gesunken.<br />
Bedenklich ist dagegen, dass es in Teilen des Mittelstands mehr Schieflagen<br />
gegeben hat. Zudem verdecken die gute Konjunktur und die niedrigen<br />
Zinsen Risiken, die unter anderen Umständen rasch zu Schieflagen führen.<br />
Wer in diesen Wochen versucht, sich<br />
ein Bild vom Insolvenzgeschehen in Deutschland<br />
zu machen, stößt auf zwei Umstände,<br />
die auf den ersten Blick nicht zueinander<br />
passen: Zum einen ist da die satte Rechnung,<br />
die der Pensionssicherungsverein<br />
(PSV), gesetzlich bestimmter Träger der<br />
Insolvenzsicherung, vor Kurzem an seine<br />
Mitglieder verschickte. Gut 780 Mill. € sollten<br />
die Unternehmen<br />
dafür zahlen,<br />
dass der Versicherungsverein<br />
im Fall<br />
ihrer Insolvenz einspringt.<br />
So teuer ist<br />
dieser Risikoschutz<br />
schon lange nicht<br />
mehr gewesen. Seit 2012 war der Beitragssatz<br />
des PSV drei Jahre hintereinander gefallen<br />
– und nun das.<br />
Zum anderen meldete der Verband der<br />
Vereine Creditreform für 2015 einen erneuten<br />
Rückgang der Insolvenzen. Betroffen<br />
waren 23.230 Unternehmen – ein Minus<br />
von 3,3 % gegenüber 2014 und zudem der<br />
niedrigste Wert seit Einführung der Insolvenzordnung<br />
im Jahr 1999. Das irritiert,<br />
denn üblicherweise ist der Beitragssatz, den<br />
der Pensionssicherungsverein erhebt, ein<br />
guter Indikator für das Insolvenzgeschehen<br />
in Deutschland: Wenn im Jahresverlauf viele<br />
große Betriebe mit hunderten von Mitarbeitern<br />
zahlungsunfähig geworden sind, stellt<br />
der PSV am Jahresende rückwirkend eine<br />
vergleichsweise hohe Prämie in Rechnung.<br />
Umgekehrt verlangt er einen vergleichsweise<br />
moderaten Beitrag, wenn es in den<br />
Monaten zuvor nur wenige Großinsolvenzen<br />
gegeben hat.<br />
Das irritiert, denn üblicherweise ist der<br />
Beitragssatz, den der Pensionssicherungsverein<br />
erhebt, ein guter Indikator für das<br />
Insolvenzgeschehen in Deutschland. Die<br />
Botschaft, die von dem jüngsten Schreiben<br />
des Versicherungsvereins ausgeht, ist – so<br />
hat es den Anschein – eindeutig: Es gibt<br />
»<br />
Kann es sein, dass die gute Konjunktur und die<br />
komfortable Eigenkapitalausstattung Risiken<br />
verbergen, die unter veränderten Umständen sehr<br />
rasch zu einer Schieflage führen?<br />
wieder mehr Unternehmen, die in Zahlungsnöten<br />
stecken. Gerade das ist aber nach<br />
Zahlen von Creditreform nicht der Fall.<br />
Die Sache ist verzwickt. Nach Analyse von<br />
Creditreform hat – entgegen dem allgemeinen<br />
Trend – die Zahl der Schieflagen von<br />
mittelgroßen Unternehmen vor allem im<br />
Verarbeitenden Gewerbe zuletzt deutlich<br />
zugenommen. Und bei diesen »Mittelstandsinsolvenzen«<br />
sind auch mehr versorgungsberechtigte<br />
Stellen weggefallen als 2014.<br />
Hinzu kommt: Unter den Betroffenen gab<br />
es vergleichsweise viele Arbeitnehmer mit<br />
Ansprüchen auf eine überdurchschnittlich<br />
hohe Rente. Um die zu finanzieren, hat der<br />
PSV den Beitrag erhöht.<br />
Diese Entwicklung zeigt, wie gefährlich es<br />
ist, die Bewertung des Insolvenzgeschehens<br />
nur an der Zahl der Firmenpleiten festzumachen.<br />
Tatsächlich ist die Gemengelage<br />
vielschichtiger. Deshalb ist zu fragen, ob der<br />
Insolvenzantrag bei Gericht, der ja immer<br />
das traurige Ende eines oft langen Prozesses<br />
ist, die einzige Aussage zur Stabilität und<br />
Bonität eines Betriebs bleiben kann. Kann es<br />
nicht sein, dass die gute Konjunktur und die<br />
komfortable Eigenkapitalausstattung eines<br />
Unternehmens Risiken verbergen, die unter<br />
veränderten Umständen (etwa höheren Zinsen)<br />
sehr rasch zu einer Schieflage führen?<br />
Oder konkret: Wie viele Unternehmen verfügen<br />
über eine so schwache Bonität, dass<br />
sie vergleichsweise leicht in wirtschaftliche<br />
Nöte geraten können?<br />
Creditreform hat versucht, diese Frage zu<br />
beantworten und dabei eine strenge Zahlungsausfall-Definition<br />
zu Grunde gelegt,<br />
wie sie bei Banken üblich ist. Ergebnis: Zum<br />
Jahresende 2015 wiesen 310.850 Unternehmen<br />
zumindest eines der genannten<br />
Negativmerkmale auf. Diese Zahl zeigt, wo -<br />
raus sich bei einer Änderung der guten Wirtschaftslage<br />
und erschwerten Finanzierungsbedingungen<br />
ein Wiederanstieg der Insolvenzzahlen<br />
speist.<br />
Überhaupt verdeckt die vergleichsweise<br />
niedrige Zahl der Unternehmenszusammenbrüche<br />
im vergangenen Jahr, dass sich die<br />
Situation keineswegs in allen Wirtschaftsbereichen<br />
entspannt hat. So gab es vor allem<br />
im Verarbeitenden Gewerbe mehr Insolvenzen<br />
als 2014 (+ 3,4 %). Betroffen waren<br />
insbesondere exportstarke Unternehmen,<br />
die infolge der merklich gedrosselten wirtschaftlichen<br />
Entwicklung in vielen Schwellenländern<br />
sowie des Russlandembargos vor<br />
Probleme gestellt waren. Bedenklich ist auch<br />
die Entwicklung im Baugewerbe: Trotz des<br />
Baubooms mussten 3.510 Betriebe aus wirtschaftlichen<br />
Gründen aufgeben (0,9 % mehr<br />
als 2014). Sonst zeigt sich das gewohnte<br />
Branchenbild. Der überwiegende Teil aller<br />
Insolvenzen (56 %) betrifft weiterhin den<br />
Dienstleistungsbereich.<br />
Knapp fünf Jahre nach Einführung des<br />
Gesetzes zur weiteren Erleichterung der<br />
Sanierung von Unternehmen – kurz ESUG<br />
– zeigt sich: Erste Erfolge sind da, aber es<br />
bleibt noch viel zu verbessern. ber K<br />
(sm 160303152)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
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8 K Steel International<br />
Die US-Stahlbranche zeigt<br />
wenig Optimismus<br />
Tiefrote Zahlen bei U.S. Steel<br />
New York (bln). Wenige Tage, nachdem ein mächtiger Wintersturm<br />
entlang der amerikanischen Ostküste und vor allem in New York neue<br />
Schneefallrekorde setzte, sorgte der einstige Stahlgigant U.S. Steel für<br />
einen weiteren, schockierenden Rekord an der Wall Street: Die Aktien<br />
des Unternehmens rutschten auf unter 7 USD gegenüber einem<br />
Jahreshöchststand von über 27 USD ab – auf den niedrigsten Wert seit<br />
25 Jahren.<br />
Neuer Tarifvertrag trotz Krise<br />
Dennoch schaffte U.S. Steel, was die Konkurrenten<br />
ArcelorMittal und Allegheny Technology<br />
nicht schafften: Nach monatelangen<br />
Verhandlungen und fast vier Monate nach<br />
Auslaufen des Tarifvertrages einigte sich das<br />
Traditionsunternehmen mit der Stahlarbeitergewerkschaft<br />
USW über einen neuen<br />
Tarifvertrag für die ca. 18.000 U.S.-Steel-<br />
Arbeiter. Obwohl die Ergebnisse des langwierigen<br />
Ratifizierungsprozesses noch nicht<br />
vorlagen, erwarteten Beobachter, dass sich<br />
die Mehrheit der Belegschaft für das von der<br />
USW-Führung empfohlene neue Arrangement<br />
entscheiden würde. Denn trotz der<br />
Krise im Stahlsektor, die U.S. Steel besonders<br />
hart traf, gab es letztendlich einen<br />
Kompromiss, der insbesondere im harten<br />
Ringen um die Finanzierung der Krankenversicherung<br />
von beiden Seiten akzeptabel<br />
worden war.<br />
Von Anfang an war man sich dabei einig,<br />
dass Krisenzeiten besondere Lösungen verlangen.<br />
Doch ging es um konkrete Zugeständnisse,<br />
taten sich beide Seiten monatelang<br />
schwer. Zu Beginn der Verhandlungen<br />
verlangte U.S. Steel, dass fortan jeder Arbeiter<br />
10 % der Krankenkassenbeiträge zahlen<br />
sollte, etwa 180 USD pro Monat. Diese Forderung<br />
lehnte die Gewerkschaftsseite kategorisch<br />
ab. Die Hürde fiel, als die Gewerkschaft<br />
dem Einfrieren der Löhne und einer<br />
höheren Beteiligung an den Kosten für Me -<br />
dikamente und Arztbesuche zustimmte. Ein<br />
neu ausgehandelter Plan für die Gewinnbeteiligung<br />
der Belegschaft garantiert höhere<br />
Zahlungen, wenn das Unternehmen wieder<br />
Gewinne macht. In einem weiteren Punkt<br />
buchte die Arbeitnehmerseite einen Sieg, als<br />
U.S. Steel die Forderung fallen ließ, für neu<br />
eingestellte Arbeiter die Unternehmensbeiträge<br />
für Krankenkassenbeiträge und<br />
Pensionen zu verringern.<br />
Der jüngste Aktiensturz kam als Reaktion<br />
auf die im Januar veröffentlichten Verluste<br />
des vierten Quartals 2015, als das<br />
Unternehmen 999 Mill. USD Minus machte.<br />
Für das gesamte Jahr 2015 war gar ein Verlust<br />
von 1,5 Mrd. USD im Vergleich zu einem<br />
Gewinn von 102 Mill. USD für 2014 zu verzeichnen.<br />
Trotz der insgesamt schwachen<br />
Stahlnachfrage und niedriger Preise meldete<br />
die Nucor Corporation für das Jahr 2015 im<br />
Vergleich einen Gewinn von 357,7 Mill. USD.<br />
Nucor, ein reiner Minimill-Produzent und<br />
heute größter Stahlhersteller im Land, hatte<br />
an diesem für U.S. Steel schwarzen Tag trotz<br />
eines letzthin ebenfalls gefallenen Aktienwerts<br />
einen über elfmal höheren Marktwert<br />
als der integrierte und einstmals führende<br />
Konkurrent im Stahlsektor.<br />
Ebenso entmutigend wie die roten Zahlen<br />
bei U.S. Steel fiel die Vorschau von Unternehmenschef<br />
Mario Longhi auf das neue<br />
Jahr aus. »Wir begegnen enormem Gegenwind<br />
und Ungewissheit in vielen Sektoren,<br />
die wir beliefern«, erklärte Longhi und<br />
warnte vor der Möglichkeit, dass sich die<br />
Marktlage für alle Produkte des Unternehmens<br />
weiter verschlechtern könne. Im letzten<br />
Jahresquartal betrug die Kapazitätsnutzung<br />
der Flachstahlwerke nur 57 % und für<br />
das gesamte Jahr 2015 mit 60 % nur<br />
gering fügig mehr.<br />
Dass die Bilanzen nicht noch katastrophaler<br />
ausfielen, hatte zwei Gründe: Zum einen<br />
gab es im Zuge des mehrjährigen »Carnegie<br />
Way«-Programms, das die Effizienz drastisch<br />
erhöhen soll, Einsparungen in Höhe von 815<br />
Mill. USD. Zum anderen wurden in den letzten<br />
Monaten die Produktion in einer Reihe<br />
von Stahlwerken, Kokereien und Eisenerzgruben<br />
zurückgeschraubt, Betriebe vorübergehend<br />
oder dauerhaft stillgelegt und der<br />
Bau eines neuen Elektroofens in Alabama<br />
aufgeschoben. Tausende von Stahlarbeiter<br />
verloren bis auf weiteres ihre Jobs.<br />
U.S. Steel-Vertrag findet<br />
keine Nachahmer<br />
Die Hoffnung, dass der zwischen U.S. Steel<br />
und USW ausgehandelte Kompromiss in<br />
den Verhandlungen bei Allegheny Technologies<br />
Inc. (ATI) und ArcelorMittal als Blaupause<br />
dienen würde, erfüllte sich vorerst<br />
nicht. Allegheny Technologies, Hersteller<br />
von Spezialstählen, sperrte im August 2.200<br />
Arbeiter in zwölf Werken aus und verhandelte<br />
seitdem sporadisch mit Gewerkschaftsvertretern.<br />
Auch hier blieb der Hauptstreitpunkt<br />
die Unternehmensforderung, dass<br />
Arbeiter maßgeblich zu den Krankenversicherungskosten<br />
beitragen müssen, eine<br />
Forderung, die die Gewerkschaft ablehnt.<br />
Nachdem das Unternehmen Anfang August<br />
sein »letztes« Angebot vorlegte und USW<br />
nicht zustimmte, begann die Aussperrung.<br />
Nirgends im Stahlsektor ist die Stimmung<br />
bitterer als unter den ausgesperrten ATI-Arbeitern.<br />
Ende des vergangenen Jahres kündigte<br />
der »National Labor Relations Board«,<br />
eine Behörde der Bundesregierung, eine<br />
Untersuchung an, die feststellen soll, ob die<br />
Aussperrung dem einschlägigen Bundesgesetz<br />
zufolge illegal ist. Das führte nach den<br />
Feiertagen zur Wiederaufnahme der Tarifgespräche,<br />
allerdings nicht zu Anzeichen<br />
einer Einigung.<br />
Bei ArcelorMittal, wo der Tarifvertrag<br />
Anfang September 2015 auslief, arbeiten<br />
die 13.000 Beschäftigten weiter, obwohl<br />
auch hier die Fronten verhärtet sind. Das<br />
Unternehmen verlangt, dass die gewerkschaftlich<br />
organisierten Werke zu den glei-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Steel International K 9<br />
chen Bedingungen arbeiten wie die in den nicht organisierten Werken<br />
des Unternehmens. Hauptargument von ArcelorMittal ist, dass<br />
nur die beiden Werke mit nicht-organisierten Arbeitern profitabel<br />
sind.<br />
Trotz rückläufiger Stahlimporte weitere Strafzölle<br />
gefordert<br />
Seit Jahr und Tag sind sich so ziemlich alle Stahlunternehmen und<br />
die Stahlarbeitergewerkschaft einig, wenn es um Beschwerden<br />
gegen unfaire Importe geht. Aber während die Forderungen nach<br />
neuen Strafzöllen insbesondere in der jüngsten Krise noch lauter<br />
wurden, zeigten die Importdaten des letzten Jahres einen deutlichen<br />
Rückgang von Im portstahl: 2015 sanken Stahleinfuhren um insgesamt<br />
13 % auf 35,1 Mill. t gegenüber 40,2 Mill. t im Jahre 2014.<br />
Das war der größte Importrückgang in sieben Jahren. Grund für<br />
diese Entwicklung waren in erster Linie die in Kraft getretenen Strafzölle<br />
gegen subventionierte oder unter Preis eingeführte Produkte<br />
und die Erwartung, dass weitere Importe im nachhinein mit hohen<br />
Zöllen bestraft werden. Insbesondere betroffen waren Einfuhren aus<br />
China und Brasilien. Dazu kam, dass niedrige Inlandpreise Offerten<br />
aus dem Ausland weniger attraktiv machten.<br />
Inmitten der nicht gerade optimistischen Stimmung im Stahlsektor<br />
gab es für die 200 Stahlarbeiter in Amory im Bundesstaat Mississippi<br />
eine seltene Überraschung: Weil die Firma True Temper Sports ihr<br />
Werk in China schließt, wird die Produktion von Stahlrohren für die<br />
Herstellung von Golfschlägern im Amory-Betrieb ausgeweitet. Kurzfristig<br />
50 und eventuell 100 neue Arbeiter sollen angeheuert werden.<br />
Die Nachricht, dass die Produktion von China zurück in die<br />
Staaten gebracht wird, führte zu einem vorzeitig ausgehandelten<br />
neuen Tarifvertrag zwischen True Temper Sports und der USW. Demnach<br />
erhält jeder Arbeiter u. a. eine Bonuszahlung von 1.250 USD<br />
für die Ratifizierung des Vierjahres-Tarifvertrags. Allerdings werden<br />
Arbeiter, die wegen des Produktionstransfers von China neu eingestellt<br />
werden, zunächst niedrige Stundenlöhne erhalten mit der<br />
Erwartung, dass eventuell alle Beschäftigten die höhere Lohnstufe<br />
erreichen.<br />
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Stockholm. Der skandinavische Stahlerzeuger SSAB liefert 25.000 t hochfeste<br />
und metallbeschichtete Stähle für die Solarparks Noor II in Marokko<br />
und Kathu in Südafrika. Der spanische Konzern Cie Egana produziert aus<br />
diesen Stählen Stützarme für die Parabolspiegel. Die ersten Erzeugnisse hat<br />
SSAB bereits im Dezember 2015 auf die Reise geschickt, die letzte Charge<br />
ist für Oktober 2016 geplant.<br />
Mit der aus Zink und Aluminium komponierten Galfan-Beschichtung<br />
garantiert SSAB einen hohen Korrosionsschutz und eine lange Lebensdauer.<br />
Außerdem sind die Stähle sehr gut formbar und eignen sich für leichte Strukturen.<br />
Die Stütz arme der Parabolspiegel sind in den Solarparks extremen<br />
Wetterbedingungen ausgesetzt. CIE Egana formt die Stützarme mit der<br />
Stanztechnologie, die auch in der Automobilindustrie eingesetzt wird.<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
10 K Steel International<br />
EU-Markt kann Stahlimporte<br />
nicht absorbieren<br />
Stahlwerke fürchten um weitere Marktanteile<br />
Brüssel. Der EU-Stahlmarkt war auch im zweiten Halbjahr 2015 Ziel<br />
hoher Einfuhren aus Drittländern. Trotz eines leichten Wachstums konnte<br />
die europäische Nachfrage das Angebot nicht vollständig absorbieren,<br />
das Überangebot habe in Folge zu Lageraufstockungen geführt, meldete<br />
der europäische Stahlverband EUROFER. Für 2016 und 2017 rechnet der<br />
Verband mit weiterem leichten Wachstum.<br />
Der Stahleinsatz in der Europäischen<br />
Union wird im laufenden und im kommenden<br />
Jahr leicht steigen. Damit rechnet der<br />
europäische Stahlverband EUROFER. Für<br />
2016 und 2017 geht der Verband jeweils<br />
vom einem Plus von 1,5 % aus. Die europäischen<br />
Erzeuger kämpfen trotz dieser leicht<br />
positiven Aussichten mit großen Unsicherheiten<br />
– allen voran mit den Importen aus<br />
China. Wenn die chinesischen Stahlerzeuger<br />
auch weiterhin ihre überschüssigen Produktionen<br />
exportieren, werden die europäischen<br />
Mitbewerber nach Einschätzung des<br />
EUROFER-Generaldirektors Axel Eggert weitere<br />
Marktanteile in Europa und in ihren<br />
wichtigsten Exportmärkten verlieren.<br />
Auch in der zweiten Hälfte des Jahres<br />
2015 haben hohe Exporte aus Drittländern<br />
die europäischen Märkte erreicht – trotz<br />
einer relativ geringen Binnennachfrage und<br />
sehr niedriger Preise. Der anhaltende Kampf<br />
um die Absatzmärkte in Europa werde auch<br />
künftig große Unsicherheiten hervorrufen,<br />
heißt es im Marktausblick des Verbandes<br />
(Economic & Steel Market Outlook 2016-<br />
2017).<br />
Die wirtschaftlichen Aussichten in der EU<br />
bis 2017 beschreibt EUROFER als einigermaßen<br />
gut. So steige die Aktivität der stahleinsetzenden<br />
Industrien weiterhin langsam<br />
aber stetig an, Bau- und Maschinenbau<br />
dürften sich überproportional entwickeln.<br />
Die Grundlagen für wieder steigende Investitionen<br />
seien geschaffen. Sie könnten 2016<br />
und 2017 Treiber des Wachstums werden.<br />
Bei gleichbleibenden Ausgaben der privaten<br />
Haushalte und der öffentlichen Hand sowie<br />
nicht nachlassenden Exporten könnten die<br />
europäischen Länder wieder vermehrt aus<br />
eigener Kraft wachsen.<br />
Allerdings sieht der Stahlverband auch<br />
nicht zu unterschätzende Risiken für die<br />
weitere Entwicklung der Weltwirtschaft.<br />
Sollten sich die wichtigsten Schwellenländer<br />
schwächer entwickeln als erhofft, könnte<br />
dies schnell Nachteile für alle Nationen nach<br />
sich ziehen.<br />
Im dritten Quartal 2015 stieg die Stahlnachfrage<br />
in der EU laut EUROFER auf Jahressicht<br />
um 2,7 %. Der Löwenanteil des<br />
vergrößerten Volumens ist jedoch in den<br />
Lägern zu finden. Die Endnutzer hätten den<br />
Importzuwachs von 29 % nicht verarbeiten<br />
können. Der reale Stahleinsatz befinde sich<br />
auf Vorjahresniveau.<br />
»Die europäischen Stahlerzeuger leiden<br />
weiterhin unter dieser Entwicklung«, sagte<br />
Eggert. Steigende Importe und um 13 %<br />
gesunkene Exporte hätten den Absatz im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast<br />
4 % reduziert. Die Preise seien wegen des<br />
hohen Überangebots und des Konkurrenzkampfes<br />
gesunken. Unsicherheit beherrsche<br />
das Marktgeschehen.<br />
Vorläufige Zahlen für das Schlussquartal<br />
2015 bringen keine Erleichterung: Die Im -<br />
porte sind weiter gestiegen, die Exporte<br />
erneut abgerutscht. Die Stahlläger sind voll,<br />
da die Endverbraucher im vierten Quartal so<br />
wenig wie möglich Material ordern und erst<br />
einmal ihre eigenen Vorräte nutzen. Im Ge -<br />
samtjahr 2015 dürfte der Stahleinsatz inklusive<br />
Lagerbestände um 2,3 % gestiegen<br />
sein.<br />
K<br />
(sm 160303165)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Steel International K 11<br />
EUROMETAL startet ins neue Jahr<br />
Erstes Treffen mit neuem Präsidenten<br />
Düsseldorf. Im Januar trafen sich die Präsidenten des europäischen<br />
Verbands für Stahldistribution, Stahl-Service und Trading unter neuer<br />
Führung von Dr. Jens Lauber (CEO Tata Steel Distribution Mainland Europe).<br />
Die Branche der EUROMETAL-Mitglieder<br />
umfasst heute 6.000 Unternehmen, die<br />
jährlich rd. 77 Mill. t Stahlprodukte an über<br />
1 Mill. Kunden aus der Stahl-, Rohr- und<br />
Metallbranche liefern. In der EU sind etwa<br />
110.000 Menschen in diesem Sektor<br />
beschäftigt. Die EUROMETAL-Kernmitglieder<br />
setzten sich aus 19 nationalen Verbänden<br />
zusammen, die den Stahlhandel und die<br />
Service-Center vertreten. Der Verband steht<br />
für mehr als die Hälfte des Volumens, das an<br />
die europäischen Stahl einsetzenden Industrien<br />
geliefert wird. Etwa 90 % der Unternehmen<br />
sind typische kleine und mittelständische<br />
Unternehmen (KMU), wie Lauber<br />
unterstrich. Stärke und Kompetenz zeigt der<br />
Verband nicht nur durch seine geographische<br />
Reichweite, sondern vor allem auch<br />
durch seine Marktkenntnisse und Marktstudien,<br />
wie der erste Vizepräsident Robert Kay<br />
hervorhob. So hat sich EUROMETAL gerade<br />
auch in Mitteleuropa und Süd-Ost-Europa<br />
hervorgetan und seine Leistungen sowie die<br />
der Unternehmen sichtbar gemacht.<br />
Nach der Aufnahme weiterer Mitglieder<br />
aus Estland freut sich EUROMETAL nun auch<br />
über die Aufnahme der slovenischen KOVIN-<br />
TRADE, einer Unternehmensgruppe mit<br />
einem internationalen Netzwerk von Stahlhandels-<br />
und -trading-Unternehmen mit<br />
Töchtern bzw. Vertretungen in 13 europäischen<br />
Ländern.<br />
(sm 160303148) K<br />
Dies sind die EUROMETAL-<br />
Präsidenten (von li. nach re.)<br />
Norbert Thumfart, Georges Kirps<br />
(EUROMETAL-Direktor), Michel<br />
Julien-Vauzelle, Hein Vandeveire,<br />
Alexander Julius, Cesare Vigano,<br />
Robert Kay (1. Vizepräsident),<br />
Jens Lauber (Präsident),<br />
Oliver Ellermann, Johan Rosseel<br />
(es fehlen: Roberto Gonzalez,<br />
Roberto Lunardi, Mikael Nyquist)<br />
(Foto: EUROMETAL)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
12 K Steel International<br />
Schwache Binnennachfrage<br />
in Spanien und Portugal<br />
Stahlindustrie setzt auf Automobilbranche und Export<br />
Düsseldorf (mh). Immobilienblase, Finanzkrise, Eurokrise – in den<br />
vergangenen Jahren waren Spanien und Portugal von Minuswachstum und<br />
strukturellen Defiziten geprägt, entsprechend flach entwickelte sich die<br />
dortige Stahlkonjunktur. Gegenwärtig führt der Weg jedoch wieder leicht<br />
bergan – auf einer allerdings steinigen Strecke. Für beide Länder spielen<br />
Export und Automobilbau eine bedeutende Rolle.<br />
In Spaniens Stahlindustrie wird, dem<br />
schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zum<br />
Trotz, derzeit auch investiert. Acerinox und<br />
Arcelor Mittal, zwei der größten Produzenten<br />
des Landes, haben für ihre spanischen Standorte<br />
diverse Eweiterungs- und Modernisierungsprojekte<br />
angekündigt. So will Arcelor-<br />
Mittal am Standort Asturien, im baskischen<br />
Herzen der Stahlindustrie des Landes, etwa<br />
100 Mill. € in vestieren, um die eigene Position<br />
auf verschiedenen Schlüsselmärkten zu<br />
verbessern, darunter Weißblech, Schienen<br />
und Grob bleche. Allerdings hat der weltgrößte<br />
Stahlhersteller im Januar zugleich die<br />
Stilllegung seines Werks Sestao auf unbestimmte<br />
Zeit bekanntgegeben. Als Gründe<br />
wurden »herausfordernde Marktbedingungen«<br />
genannt. Chinaimporte, gefallene<br />
Stahlpreise und hohe Stromkosten machen<br />
auf dem spanischen Markt zu schaffen.<br />
Spaniens Stahlhersteller setzen<br />
auf Export<br />
Die spanische Stahlindustrie produziert im<br />
wesentlichen über die Elektrostahlroute, nur<br />
eine vergleichsweise kleine Menge Rohstahl<br />
wird in Hochöfen erschmolzen. Neben der<br />
Stahlindustrie selbst ist auch die Zulieferbranche<br />
der Stahlindustrie in Spanien be -<br />
deutsam.<br />
Ein Indiz, mit welchen Schwierigkeiten<br />
nicht nur die Wirtschaft des Landes insgesamt,<br />
sondern insbesondere die Stahlindustrie<br />
in den vergangenen Jahren zu kämpfen<br />
hatte, zeigt ein Blick auf die Rohstahlproduktion.<br />
Weit entfernt von den deutlich<br />
über 18 Mill. t Rohstahl, die von 2006 bis<br />
2009 pro Jahr produziert wurden, hat sich<br />
die Produktion nach einem zwischenzeitlichen<br />
Tief von 13,6 Mill. t (2012) derzeit auf<br />
einem Niveau knapp über 14 Mill. t (2014:<br />
14,2 Mill. t) eingependelt.<br />
Die Situation der Stahlhersteller des Landes<br />
hat sich jedoch nicht vereinfacht. Die<br />
Unternehmen, deren wichtigste Binnenmärkte<br />
die Baubranche und der Automobilbau<br />
sind, kämpfen mit einer schwachen<br />
heimischen Nachfrage – angesichts derer die<br />
Branche seit Jahren eine Internationalisierungsstrategie<br />
verfolgt. In dieser Situation<br />
sind Exporte »die einzig logische Lösung«,<br />
wie der spanische Verband Siderex konstatiert.<br />
Hauptabnehmer spanischer Stahlprodukte<br />
sind die umliegenden Länder, allen<br />
voran Frankreich, Deutschland, dann Algerien,<br />
Portugal und Italien.<br />
Der Blick auf die Wachstumsraten des<br />
Landes zeigt die jüngste Aufwärtstendenz<br />
nach Jahren des Niedergangs: Erstmals nach<br />
einer harten Durststrecke hat sich Spaniens<br />
Wirtschaft 2014 wieder leicht positiv entwickelt<br />
(+ 1,4 %), für 2015 werden 3,1 %,<br />
für 2016 noch 2,7 % Plus erwartet.<br />
Portugals Wirtschaft ebenfalls<br />
mit leichten Wachstum<br />
Wie in Spanien zeigt die wirtschaftliche Entwicklung<br />
in Portugal derzeit leicht nach<br />
oben. Nach Rezessionsjahren 2011 bis 2013<br />
wuchs das Bruttoinlandsprodukt 2014 erstmals<br />
wieder und legte um 0,9 % zu, für<br />
2015 wird das Wachstum auf 1,3 % ge -<br />
(Bild: ArcelorMittal)<br />
Stranggussanlage bei ArcelorMittal Asturias<br />
in Spanien<br />
schätzt und für 2016 auf 1,7 %. Das Land<br />
ringt jedoch mit dem zunehmenden internationalen<br />
Wettbewerb. Nachdem Portugal<br />
nach seinem Beitritt zur EU 1986 lange Zeit<br />
überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnet<br />
hatte, ist z. B. in den Jahren nach<br />
2000 ein Teil der auf billige Arbeitskraft bauenden<br />
Industrien wieder abgewandert.<br />
Portugals Wirtschaft ist zu einem überwältigenden<br />
Teil auf dem Dienstleistungssektor<br />
aufgebaut. Wärend die Sektoren Lo -<br />
gistik/Kommunikation und Agrarwirtschaft<br />
in den Re zessionsjahren noch Wachstumsraten<br />
vorzeigen konnten, geriet die Industrieproduktion<br />
mit deutlichen Negativraten<br />
stark unter Druck. Auch die ausländischen<br />
Direktinvestition in das Land (Hauptländer:<br />
Spanien, Frankreich, UK, Deutschland) sind<br />
in den letzen Jahren gesunken, von 11,1<br />
Mrd. USD im Jahr 2011 auf 3,4 Mrd. USD<br />
2013.<br />
Für den Export des Landes spielen – bei<br />
einer negativen Außenhandelsbilanz) – u. a.<br />
Kfz und Kfz-Teile eine bedeutende Rolle. Zu<br />
den wichtigsten Unternehmen der Stahlindustrie<br />
in Portugal gehören der Reroller<br />
Lusosider und das deutsche Unternehmen<br />
Böllinghaus, das sich auf nichtrostende<br />
Langstahlprodukte spezialsiert hat. K<br />
(sm 160303185)<br />
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14 K Steel International<br />
Polnische Stahlkocher stehen im<br />
Wettbewerb besser da<br />
Vorsichtiger Optimismus der Branche für 2016<br />
Warschau (Be). Im abgelaufenen Jahr haben die Stahlhersteller Polens<br />
ein Produktionsplus erzielt. Die Regierungen in Polen unterstützen<br />
die Stahlindustrie stärker als manch andere. Für 2016 zeigen sich die<br />
Unternehmen vorsichtig optimistisch.<br />
Polen, das größte östliche EU-Land, ist<br />
im vergangenen Jahr mit seiner Stahlbranche<br />
aufgefallen. Die heimischen Produzenten<br />
haben aktuellen Zahlen der Weltstahlorganisation<br />
worldsteel zufolge ihre Volumina<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf<br />
9,2 Mill. t erhöht. Weltweit ging die Stahlproduktion<br />
um 2,8 % auf 1,6 Mill. t zurück,<br />
ebenso verringerte sich die Herstellung in<br />
der EU um 1,8 % auf 166,2 Mill. t. »Die<br />
Nachfrage nach Stahl ist insbesondere durch<br />
Aufträge aus der Automobil- und der Weißwarenindustrie<br />
entstanden«, freut sich Stefan<br />
Dzienniak, Vorsitzender der polnischen<br />
Kammer für die Hüttenindustrie »Hutnicza<br />
<br />
»Aber auch die Bauunternehmen, die<br />
Maschinenbaubranche sowie die Auftraggeber<br />
aus dem Energiesektor haben verstärkt<br />
bestellt«, sagte der Kammerchef.<br />
Das polnische Hüttenwesen, das mit rd.<br />
23.000 Mitarbeitern zu den Flaggschiffen<br />
der einheimischen Industrie gehört, konnte<br />
sich auch deswegen besser entwickeln, weil<br />
sich die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
verbessert haben. Wie die Kammer berichtet,<br />
hat sich dadurch die Konkurrenzfähigkeit<br />
der Branche erhöht. Im Frühjahr 2015<br />
hat die frühere liberalkonservative Regierung<br />
ein Gesetz auf den Weg gebracht, das<br />
insbesondere die Region Schlesien fördern<br />
soll. Hier befindet sich ein Großteil der polnischen<br />
Stahlindustrie.<br />
Dieser Förderplan namens »Programm für<br />
Schlesien« befreit die schlesischen Stahlproduzenten,<br />
die besonders viel Strom benötigen,<br />
von der Verpflichtung der EU, die grüne<br />
Energie im Land zu unterstützen. Brüssel<br />
hat energieintensive Unternehmen dazu<br />
»<br />
Wir gehen davon aus, dass im<br />
laufenden Jahr der Trend<br />
bei Produktion und Nachfrage<br />
beibehalten wird.<br />
Stefan Dzienniak, Vorsitzender der polnischen<br />
Kammer für die Hüttenindustrie »Hutnicza<br />
<br />
verpflichtet, Sonderzertifakte zu erwerben.<br />
Diese Kosten übernimmt nun mit Hilfe dieses<br />
Programms die polnische Regierung. Sie<br />
liegen bei insgesamt 450 Mill. Zloty oder<br />
etwa 100 Mill. €.<br />
Doch das ist noch nicht alles: Die Hersteller<br />
werden seit Jahresanfang 2016 zusätzlich<br />
teilweise weniger Verbrauchssteuer auf<br />
den Strom bezahlen, die sie für ihre Produktion<br />
benötigen. Diese Erleichterungen hat<br />
der polnische Staat eingeführt, um seine<br />
Stahlbranche zu unterstützen, die zu einer<br />
wichtigen Schlüsselindustrie im Land zählt.<br />
Daran hat auch der Regierungswechsel,<br />
den es im vergangenen Herbst gegeben hat,<br />
nichts geändert. Die nationalkonservative<br />
Führungsriege der Partei für Recht und Ge -<br />
<br />
geordnet, ohne dass sich dieser Umbau<br />
jedoch wesentlich auf die Politik ausgewirkt<br />
hätte. Alle polnischen Regierungen sind<br />
grundsätzlich daran interessiert, ihre einheimische<br />
Industrie zu unterstützen.<br />
Darüber hinaus haben polnische Marktexperten<br />
auf dem Klimagipfel in Paris, der<br />
ebenfalls im Herbst des vergangenen Jahres<br />
in Paris über die Bühne ging, ein Umdenken<br />
in den Köpfen der führenden Politiker ausgemacht.<br />
Die Kosten, die mit dem Klimaschutz<br />
verbunden sind, stellen gerade für<br />
die polnischen Hüttenindustrie eine gewichtige<br />
Herausforderung dar. »Der politische<br />
Kompromiss, den man getroffen hat, deutet<br />
darauf hin, dass sich die Lage in den kommenden<br />
Jahren kaum verbessert«, analysiert<br />
die polnische Fachzeitschrift für die Industrie<br />
»Nowy Przemysl«.<br />
»Es hat sich dort gezeigt, dass die europäischen<br />
Vorgaben zu hoch angesetzt sind«,<br />
schreibt das Blatt, das in Polen in der Branche<br />
eine marktbeherrschende Stellung hat.<br />
»Weltweit hat man jedenfalls verstanden,<br />
dass der Umweltschutz zwar notwendig ist,<br />
dass er aber nicht allzu stark die Industrie<br />
belasten darf«, stellen die Fachleute fest.<br />
»Wir gehen davon aus, dass im laufenden<br />
Jahr der positive Trend beim Wachstum der<br />
Produktion und der Nachfrage beibehalten<br />
wird«, warf auch der polnische Kammervorsitzende<br />
Stefan Dzienniak einen vorsichtig<br />
optimistischen Blick nach vorne. Aus seiner<br />
Sicht dürfte 2016 für die Händler ein Jahr<br />
der Stabilisierung und der langsamen Erholung<br />
werden, was in den ersten Monaten<br />
des laufenden Jahres allerdings zunächst<br />
weniger zu sehen sein werde.<br />
»Auch wir rechnen mit einem Anstieg der<br />
Nachfrage nach Stahl, da viele Investitionen<br />
in Polen gestartet werden, die mit Hilfe von<br />
EU-Mitteln finanziert werden«, glauben<br />
ebenso die Fachleute von »Nowy Przemysl«.<br />
Grundsätzlich sei der polnische Markt ein<br />
<br />
Wettbewerb groß sei. K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Steel International K 15<br />
EU-Kommission untersucht Beihilfen für Ilva<br />
Brüssel. Die Europäische Kommission überprüft staatliche Unterstützung für das Stahlwerk Ilva.<br />
Möglicherweise entsprechen die Zahlungen<br />
des italienischen Staats an das Stahlwerk<br />
Ilva nicht den Beihilfevorschriften der Union<br />
und benachteiligen Wettbewerber. Im Fokus<br />
der Ermittlungen, die die EU-Kommission im<br />
Januar eingeleitet hat, stehen Subventionen<br />
von rd. 2 Mrd. €, die vor allem aus staatlichen<br />
Darlehensgarantien und extra für Ilva<br />
geschaffenen Gesetzen sowie dem Beilegen<br />
eines langjährigen Rechtsstreits resultieren.<br />
Die Kommission hat das Verfahren aufgrund<br />
diverser Beschwerden von Mitbewerbern<br />
eingeleitet und prüft nun, ob Ilva einen<br />
ungerechtfertigten Vorteil erlangt hat. Das<br />
Stahlwerk in Tarent ist das größte in der<br />
Europäischen Union. Die Kommission be -<br />
fürchtet, dass die öffentlichen Mittel nicht<br />
zur Modernisierung des Stahlwerks hätten<br />
verwendet werden dürfen.<br />
Die Beihilfevorschriften der Europäischen<br />
Kommission sind vor dem Hintergrund der<br />
immensen Überkapazitäten der Stahlindustrie<br />
sehr streng. Sie lassen lediglich die Förderung<br />
der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit<br />
und der Effizienz von Stahlerzeugern<br />
zu. Ausgeschlossen ist die Unterstützung<br />
von Unternehmen, sie sich in finanziellen<br />
Schwierigkeiten befinden.<br />
Es sei wichtig, weltweit die langfristige<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu verbessern,<br />
sagte die für Wettbewerbspolitik<br />
zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager<br />
während der Eröffnung des Prüfverfahrens<br />
Ende Januar 2016. Aus diesem<br />
Grund dürften die Mitgliedsstaaten beispielsweise<br />
nur Forschung fördern oder<br />
Stahlunternehmen von einem Teil der Energiekosten<br />
entlasten.<br />
Die Kommissarin erinnerte an den Wunsch<br />
aller Mitgliedstaaten, energisch gegen Verzerrungen<br />
im internationalen Handel vorzugehen.<br />
Dieser sei die Grundlage für die<br />
strengen Regeln zum Verbot staatlicher Beihilfen<br />
für die Rettung und die Umstrukturierung<br />
von Stahlunternehmen in Schwierigkeiten.<br />
Die EU verhindere so einen schädlichen<br />
Subventionswettlauf zwischen den EU-Mitgliedstaaten<br />
und ermögliche, dass unkontrollierte<br />
staatliche Beihilfen in einem Mitgliedstaat<br />
nicht Tausende von Arbeitsplätzen<br />
in der EU gefährdeten. Die EU-Kommission<br />
hat aber auch beschlossen, dass Italien trotz<br />
der Überprüfung der bereits geleisteten Beihilfen<br />
umgehend mit der dringend notwendigen<br />
Sanierung des kontaminierten Standortes<br />
in Tarent beginnen kann.<br />
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16 K Steel International<br />
Weniger Rohstahl für die Welt<br />
Brüssel. Nach fünf Jahren kontinuierlichen Anstiegs fiel die weltweite Rohstahlerzeugung 2015 um 2,8 %.<br />
In allen Regionen der Welt, mit Ausnahme von Ozeanien, fuhren<br />
Stahlerzeuger im vergangenen Jahr die Auslastung ihrer Kapazitäten<br />
zurück. Nach Berechnungen des Weltstahlverbands worldsteel<br />
sank die Rohstahlerzeugung im Vergleich zu 2014 um 2,8 %<br />
auf knapp 1,623 Mrd. t. Erklärungen lieferte der Dachverband, der<br />
die Daten von Stahlunternehmen aus 66 Ländern auswertete,<br />
zunächst nicht.<br />
In Asien fiel die Erzeugung um 2,3 % auf 1,114 Mrd. t. Dasselbe<br />
Minus zeigt China mit 803,8 Mill. t. Gleichwohl erhöhte sich der<br />
Anteil des Landes an der weltweiten Erzeugung von 49,3 % im Jahr<br />
2014 auf nun 49,5 %. Japans Stahlerzeuger reduzierten das Volumen<br />
um 5 % auf 105,2 Mill. t. In Südkorea wurden 69,7 Mill. t oder<br />
Rohstahlproduktion: Wachstumstrend<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
in %<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
H<br />
B<br />
J<br />
J<br />
B<br />
H H<br />
B<br />
H<br />
J<br />
B<br />
J<br />
H<br />
H<br />
B<br />
B<br />
J J BH<br />
J<br />
BH<br />
J<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
B Welt J Rest der Welt H China<br />
Quelle: worldsteel<br />
2,6 % weniger produziert. Indes erhöhten die Stahlunternehmen<br />
Indiens die Rohstahlmenge um 2,6 % auf 89,6 Mill. t.<br />
Von den europäischen Stahlerzeugern kam mit 166,2 Mill. t<br />
1,8 % weniger Rohstahl auf den Markt. In Deutschland lag das<br />
Minus bei 0,6 %. Hier verließen nur noch 42,7 Mill. t Rohstahl die<br />
Anlagen. Den größten Rückgang in dieser Region lieferten die Franzosen<br />
mit 7,2 % auf 15 Mill. t. Italien folgte mit einem Minus von<br />
7,1 % auf 22 Mill. t. Die Spanier steigerten die Erzeugung indes um<br />
4,4 % auf 14,9 Mill. t.<br />
Überproportional hohe Einbußen verzeichneten die nordamerikanischen<br />
Stahlunternehmen. Sie produzierten nur noch 110,7 Mill. t<br />
Rohstahl beziehungsweise 8,6 % weniger als 2014. In den USA lag<br />
der Rückgang sogar bei 10,6 % und die Produktion bei 78,9 Mill. t.<br />
In der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten sank die Stahlerzeugung<br />
um 4,3 % auf 101,5 Mill. t. Russlands Erzeuger lieferten mit<br />
71,1 Mill. t dabei 0,5 % weniger Rohstahl, ihre Mitbewerber aus<br />
der Ukraine 15,6 % weniger (22,9 Mill. t). Beide Länder haben die<br />
Daten für Dezember 2015 noch nicht bestätigt. Es könnten sich<br />
kleine Änderungen ergeben.<br />
Südamerikas Stahlunternehmen erzeugten insgesamt 43,9 Mill. t<br />
Rohstahl. Das sind 2,5 % weniger als im Vorjahr. In Brasilien fiel ein<br />
Minus von 1,9 % auf 33,2 Mill. t an.<br />
Im Dezember 2015 lieferten die internationalen Stahlerzeuger<br />
126,7 Mill. t Rohstahl. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
betrug 5,7 %. Die Kapazitätsauslastung zeigte 64,6 % – das<br />
waren 4,9 Prozentpunkte weniger als im Dezember 2014. Im<br />
Gesamtjahr 2015 lasteten die Stahlerzeuger ihre Anlagen nur zu<br />
69,7 % aus. Im Vorjahr waren es noch 73,4 %.<br />
Die Volksrepublik China erzeugt weiterhin mit großem Abstand<br />
den meisten Rohstahl in der Welt. Es folgen Japan, Indien, die USA,<br />
Russland, Südkorea, Deutschland und Brasilien.<br />
www.worldsteel.org<br />
K<br />
/<br />
(sm 160303169)<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Januar 2016<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland ist im Januar 2016 um 2 % auf<br />
3,6 Mill. t und damit das dritte Mal in Folge im<br />
Jahresvergleich zurückgegangen. Die nun endgültig<br />
für den Dezember vorliegenden Zahlen<br />
bestätigen den starken Produktionsrückgang<br />
zum Jahresende. Vor allem die Herstellung bei<br />
den flachgewalzten Erzeugnissen ging mit<br />
einer zweistelligen Rate zurück. Die Perspektiven<br />
bleiben angesichts der schwierigen Auftragslage<br />
weiterhin gedrückt.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum) K<br />
L STEEL TICKER<br />
STAHLKONJUNKTUR ZUM<br />
JAHRESBEGINN 2016<br />
Düsseldorf. Die Auftragslage in der Stahlindustrie<br />
in Deutschland hat sich im vierten Quartal<br />
2015 deutlich verschlechtert, wie die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl meldete. Die Bestellungen sanken<br />
um 6 % gegenüber dem Vorjahresquartal, der<br />
Auftragsbestand sogar um 13 % auf 7,2 Mill. t.<br />
Vor allem die Auslandsnachfrage erlitt einen<br />
Rückschlag: So gingen die Aufträge aus der EU<br />
um 10 % und aus dem Nicht-EU-Ausland sogar<br />
um mehr als 30 % zurück. Dagegen konnten die<br />
Inlandsbestellungen, zum ersten Mal seit fünf<br />
Quartalen, leicht zulegen.<br />
Die jüngsten Daten spiegeln die schwierige<br />
weltweite Stahlkonjunktur wider, hieß es. Massive<br />
Bremswirkungen gehen insbesondere von dem<br />
hohen Importdruck aus China aus. Diese wurden<br />
zum Jahresende verstärkt, da in erheblichem Um -<br />
fang Lagerbestände im Distributionssektor abgebaut<br />
wurden. Die Stahlindustrie in Deutschland<br />
startete daher mit einer ungünstigen Auftragslage<br />
in das neue Jahr. Das erste Quartal 2016 dürfte<br />
erwartungsgemäß schwierig ausfallen.<br />
MUSS WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303203)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Steel International K 17<br />
Severstal versus Gerdau<br />
Ratingagentur Moody‘s vergleicht Stahlerzeuger<br />
London (kibi). Die US-amerikanische Ratingagentur Moody‘s Investors<br />
Service hat die beiden integrierten Stahlerzeuger PAO Severstal und Gerdau<br />
verglichen – und kommt zu dem Schluss, dass der russische Stahl- und<br />
Bergbaukonzern finanziell besser aufgestellt ist als sein brasilianischer<br />
Mitbewerber. Die bessere Gesamtbewertung erhält dennoch Gerdau.<br />
Grund für die unterschiedliche Bewertung<br />
ist, dass der brasilianische Heimatmarkt<br />
Gerdau ein risikoärmeres operatives<br />
Umfeld bietet, als Russland dies für Severstal<br />
kann. In Russland befürchtet Moody‘s eine<br />
größere Störanfälligkeit von außen.<br />
Obwohl das günstigere operative Umfeld<br />
und die geringeren Risiken das höhere<br />
Rating von Gerdau rechtfertigen, kämpft<br />
der brasilianische Stahlerzeuger auf dem<br />
Inlandsmarkt mit harten Kapitalmarktbedingungen.<br />
Moody‘s erwartet in Brasilien eine<br />
ähnlich schwache wirtschaftliche Entwicklung<br />
wie in Russland und prognostiziert für<br />
2015 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes<br />
von 3 % und weiteren 2 % im<br />
laufenden Jahr. Für Russland wird 2015 ein<br />
Minus von 4 % beziehungsweise 1 % (2016)<br />
angenommen.<br />
Platzhirsche ähneln sich<br />
Nach Einschätzung der Ratingagentur weisen<br />
die beiden Schwellenländer Russland<br />
und Brasilien ungefähr die gleichen Eigenschaften<br />
auf. Beide Stahlerzeuger sind in<br />
ihren Heimatmärkten sehr gut aufgestellt.<br />
Sie haben dort die meisten Kosten und<br />
generieren das Gros ihrer Gewinne. Gerdau<br />
ist der größte Langprodukteerzeuger des<br />
Landes und einer der führenden Anbieter in<br />
Amerika. Außerdem zählen die Brasilianer<br />
weltweit zu den größten Lieferanten von<br />
speziellen Langstählen. Severstal ist indes<br />
einer der wichtigsten Flachstahlanbieter in<br />
der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.<br />
Auch in den wichtigsten Exportmärkten<br />
haben beide Erzeuger wichtige Rollen inne.<br />
Eine weitere Gemeinsamkeit ist der hohe<br />
Grad der vertikalen Integration – wenngleich<br />
Severstal bei der Rohstoffversorgung<br />
weniger von anderen abhängig ist als Gerdau.<br />
Das russische Unternehmen erzeugt<br />
97 % des benötigten Eisenerzes und 110 %<br />
der Kokskohle. Gerdau bezieht das Eisenerz<br />
vollständig aus eigenen Quellen, aber nur<br />
30 % der Kokskohle von einer Tochter aus<br />
Kolumbien. Vor allem in den USA ist das<br />
brasilianische Unternehmen kaum abhängig<br />
von volatilen Schrottpreisen. Es kann für den<br />
Betrieb der Minimills auf viele Schrottlieferanten<br />
zurückgreifen.<br />
Die integrierten Stahlerzeuger unterscheiden<br />
sich aber auch in einigen Bereichen.<br />
Gerdau erzeugt mehr Stähle als Severstal<br />
und erzielt auch höhere Einnahmen. Außerdem<br />
ist das Geschäftsmodell breiter. Gerdau<br />
hat Werke in 14 Ländern in Amerika, Europa<br />
und Asien während Severstal vor allem in<br />
Russland und nur zu einem kleinen Teil in<br />
Europa tätig ist.<br />
Der russische Stahlerzeuger punktet aber<br />
mit finanziellen Kennziffern. Der Verkauf<br />
der nordamerikanischen Werke, Sparkonzepte<br />
und die signifikante Abwertung des<br />
Rubel gegenüber dem US-Dollar führen zu<br />
einer höheren Profitabilität als bei Gerdau.<br />
Severstal hatte am 30. September 2015<br />
einen Verschuldungsfaktor von 1,1. Bei Gerdau<br />
sieht es mit 5,0 wesentlich schlechter<br />
aus, vor allem aufgrund der schwächelnden<br />
brasilianischen Währung Real. Zudem brilliert<br />
Severstal mit einer bereinigten EBIT-<br />
Marge von 27,4 % auf und toppt Gerdaus<br />
7,4 % um mehr als das Dreifache. K<br />
(sm 160302966)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
18 K Steel International<br />
Volksregierung beharrt auf ihren Vorgaben<br />
Chinas Stahlerzeuger sollen endlich mehr Schrotte einsetzen<br />
Qingdao (kibi). Der lang gehegte Wunsch der chinesischen Regierung<br />
nach mehr Unabhängigkeit setzt auch die heimische Stahlindustrie unter<br />
Druck. Sie soll bei der Stahlerzeugung mehr Schrott anstelle von Roheisen<br />
einsetzen.<br />
Die Abkühlung der chinesischen Konjunktur<br />
wirkt sich negativ auf die heimische<br />
Stahlerzeugung aus. Sie wächst so wenig<br />
wie seit vielen Jahren nicht mehr. Für die<br />
Recyclingindustrie des Landes birgt die Ab -<br />
kühlung aber die Hoffnung auf eine nachhaltige<br />
Belebung des Geschäftes. Schließlich<br />
strebt die Zentralregierung nach größerer<br />
Unabhängigkeit und fordert alle Unternehmen<br />
auf, Rohstoffe nicht länger zu vergeuden<br />
und wiederverwertbare Materialien<br />
verstärkt einzusetzen.<br />
Präsident Xi Jinping will, dass die chinesische<br />
Wirtschaft in absehbarer Zeit nicht<br />
mehr auf Rohstofflieferungen anderer Länder<br />
angewiesen ist. Alle Branchen – von der<br />
Landwirtschaft bis zur Stahlerzeugung –<br />
müssen sich seinem Diktat beugen. Aktuell<br />
setzen die chinesischen Stahlerzeuger aber<br />
noch äußerst wenig Schrott ein und greifen<br />
lieber auf billiges Roheisen zurück. Dieser<br />
Trend dürfte sich noch geraume Zeit fortsetzen,<br />
da die Unternehmen keine finanziellen<br />
Vorteile vom vermehrten Schrotteinsatz<br />
haben.<br />
Nach vielen Jahren ungestümen Wachstums<br />
entwickelt sich die Stahlindustrie Chi -<br />
nas nun etwas weniger rasant weiter. Die<br />
Rücknahme des Tempos erfolgt aber in so<br />
kleinen Schritten, dass der Verfall der Preise,<br />
den die hohen Überkapazitäten verursacht<br />
hatten, noch nicht gestoppt ist. Immer mehr<br />
Stahlerzeuger verzeichnen hohe Gewinneinbußen.<br />
Andere sind bereits in die roten Zahlen<br />
gerutscht.<br />
Eisenerz ist günstiger<br />
als Metallschrott<br />
Auch die Preise für Metallschrotte sinken in<br />
China. Zum einen, weil der Bedarf zurückgeht,<br />
zum anderen, weil immer mehr<br />
Schrott auftaucht – als Resultat der angeordneten<br />
Sammelleidenschaft im Inland. Die<br />
Stahlschrottimporte gingen indes zurück.<br />
Nach Angaben des Verbandes chinesischer<br />
Schrottverwender fiel der Schrotteinsatz<br />
im Jahr 2014 auf 10,7 % nach 22,7 %<br />
im Jahr 2000. Dementsprechend sank der<br />
Anteil des in elektrischen Lichtbogenöfen<br />
erzeugten Stahls von 11,7 % im Jahr 2005<br />
auf 7 % im Jahr 2013. Der Grund liegt auf<br />
der Hand: Im Vergleich zum Eisenerz blieben<br />
die Schrottpreise relativ hoch. Dies lag an<br />
den äußerst günstigen Eisenerzimporten aus<br />
Australien, der steigenden Eisenerzerzeugung<br />
im eigenen Land sowie hohen Zöllen<br />
auf Schrotte. So wundert es nicht, dass<br />
Chinas Importanteil am weltweit handelbaren<br />
Eisenerz von 20 % im Jahr 2005 auf<br />
43 % im Jahr 2014 stieg. Im Gegenzug fielen<br />
die Schrottimporte von 11 % auf 4,7 %.<br />
Für die Regierung ist dies ein unhaltbarer<br />
Zustand. Sie plant, dass China bis zum Jahr<br />
2030 rd. 30 Mrd. t Schrott angehäuft hat<br />
und die Abhängigkeit von Eisenerzeinfuhren<br />
extrem reduziert. Im Jahr 2020 sollen die<br />
großen Stahlerzeuger des Landes mindestens<br />
20 % Schrott einsetzen, fünf Jahre später<br />
bereits 25 %. Dies gelingt nach Einschätzung<br />
von Branchenexperten aber nur unter<br />
der Voraussetzung, dass China weiterhin<br />
pro Jahr rd. 800 Mill. t Stahl erzeugt und<br />
auch weiterhin Schrott einführt – trotz der<br />
steigenden Ausbeute im eigenen Land.<br />
Recyclingindustrie muss<br />
höheren Beitrag leisten<br />
Um den Schrotteinsatz zu steigern, bedarf<br />
es weiterer Voraussetzungen. So fordert der<br />
chinesische Metallschrottverband beispielsweise,<br />
dass das Recyclieren von Fahrzeugen<br />
ausgebaut wird. Zwar gibt es bereits viele<br />
Recyclingbetriebe in China, gemessen an<br />
der Zahl der gekauften Neuwagen reicht<br />
dies aber nicht aus. Rd. 50 % aller aus dem<br />
Verkehr gezogenen Fahrzeuge werden nach<br />
Angaben des Fahrzeugrecyclingverbandes<br />
nicht in offiziellen Betrieben zerlegt. Ihre<br />
Rohstoffe tauchen aber auf illegalen Wegen<br />
wieder auf dem Markt auf. Hierfür gibt es<br />
drei Gründe. Erstens wirken sich die geringen<br />
Stahlschrottpreise lähmend auf das<br />
Wiederverwerten von Fahrzeugen aus,<br />
zweitens werden in China kaum gebrauchte<br />
Kfz-Teile nachgefragt und fallen als Einnahmequelle<br />
für die Recyclierer aus und drittens<br />
unterliegt die Industrie einer Mehrwertsteuer<br />
von 17 %. Das ist weitaus mehr als in<br />
vielen anderen Ländern.<br />
Außerdem fürchten die Metallrecyclierer<br />
des Landes die Konkurrenz von kleinen und<br />
mittleren Stahlerzeugern, die lokalen Behörden<br />
oder privaten Unternehmern gehören.<br />
Diese vom Verband als Schurken bezeichneten<br />
Erzeuger umgehen die Mehrwertsteuervorschriften<br />
und kaufen Schrott zu geringeren<br />
Preisen. Außerdem kümmern sie sich<br />
nicht um die Einhaltung von Umweltschutzvorschriften.<br />
Für die offiziellen Recyclingbetriebe<br />
bleibt nur wenig Schrott übrig, der<br />
dann teuer bezahlt werden muss.<br />
Dieser Konflikt ist nicht neu. Bereits seit<br />
vielen Jahren beklagen die großen Stahlerzeuger<br />
die unfairen Handelspraktiken ihrer<br />
kleinen Mitbewerber. Seit eben diesen Jahren<br />
will die Regierung den Missstand beseitigen,<br />
hat es aber bis heute nicht geschafft.<br />
Weder der Verband der Stahl- und Eisenindustrie<br />
noch die Recyclierer glauben an eine<br />
baldige Veränderung.<br />
K<br />
kibi(Jp)/mh/SE/ (sm 160102702)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Steel International K 19<br />
Schlankheitskur für Chinas Stahlwerke<br />
Peking. Die Abkehr von der Hochofentechnologie würde nicht nur Chinas Stahlindustrie,<br />
sondern auch die Umwelt beflügeln.<br />
Chinas Stahlindustrie muss revolutioniert<br />
werden. Jedenfalls in den Augen einiger<br />
Branchenkenner. Sie empfehlen einen<br />
technischen Wandel: Weg von der Hochofentechnologie<br />
und hin zu den Elektrostahlwerken,<br />
so heißt es in einem Artikel von<br />
BloombergView.<br />
Natürlich wäre dies ein Schock. Vor allem<br />
für die vielen Arbeiter, die entlassen werden<br />
müssten. Allerdings würde die Industrie als<br />
Ganzes gesunden und viele andere Beschäftigte<br />
über Jahre hinweg ernähren. Auch die<br />
Umwelt würde entlastet, da die Hochöfen<br />
wesentlich mehr Energie benötigen als die<br />
Elektrostahlwerke. Noch erzeugen die Chinesen<br />
mehr als 90 % des Stahls in Hochöfen.<br />
Gegenwärtig leidet die größte Stahl erzeuge<br />
Nation der Welt an allen Ecken und<br />
Enden. Bereits im Jahr 2014 produzierten<br />
die Unternehmen im Reich der Mitte<br />
822 Mill. t Stahl und generierten Verluste.<br />
Abgesehen von diesem wirtschaftlichen<br />
Fiasko ziehen die Chinesen durch stetig steigende<br />
Billigexporte auch noch den Zorn<br />
aller anderen Staaten auf sich.<br />
Eine Blaupause für den industriellen Wandel<br />
liefern die USA. Sie haben seit den<br />
1980er-Jahren auf die kostengünstigeren<br />
Mini-Mills umgestellt und erzeugen bereits<br />
mehr als 60 % ihres Stahls aus Schrott.<br />
Weltweit liegt der Anteil des in Elektrostahlwerken<br />
erzeugten Stahls aktuell bei fast<br />
40 %. Große Vorteile der Mini-Mills sind<br />
individuelle Kapazitätsanpassungen sowie<br />
das einfache An- und Abschalten.<br />
Dabei sollte die Wiederverwertung dieser<br />
Stahlschrotte eines der wichtigsten Themen<br />
der chinesischen Regierung sein. Einige<br />
Experten glauben, dass im Jahr 2020 bereits<br />
20 % des chinesischen Stahls aus Elektrostahlwerken<br />
stammen könnte. Dies würde<br />
den CO 2<br />
-Ausstoß pro Jahr um viele hundert<br />
Mill. t reduzieren.<br />
Aktuell bevorzugt China allerdings die<br />
Hochofenproduzenten und Eisenerzminenbetreiber<br />
durch hohe Subventionen. Elektrostahlerzeuger<br />
haben das Einsehen, da beispielsweise<br />
der Import von Stahlschrott für<br />
fast alle Interessenten mit hohen Steuern<br />
belegt ist.<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
20 K Steel International<br />
thyssenkrupp baut Werk für Lenksysteme in Mexiko<br />
Essen. Der Industrie- und Technologiekonzern thyssenkrupp investiert weiter in sein Automobilzuliefergeschäft<br />
in Nordamerika und baut in Puebla, Mexiko, ein Werk für Lenksysteme.<br />
Das Unternehmen investiert dafür in<br />
den kommenden Monaten rd. 70 Mill. €.<br />
Mit der Erschließung des insgesamt rd.<br />
135.000 m² großen Geländes im Nordwesten<br />
der Stadt wird in Kürze begonnen. Die<br />
Fertigstellung ist im Frühjahr 2017 geplant.<br />
In dem neuen Werk sollen jährlich rd.1,4<br />
Mill. elektrisch unterstützte Lenksysteme<br />
hergestellt werden. Die Serienbelieferung an<br />
deutsche und amerikanische Automobilhersteller<br />
ist ab 2018 vorgesehen. Durch das<br />
neue Werk entstehen in den kommenden<br />
Jahren rd. 400 neue Arbeitsplätze. »Allein<br />
im vergangenen Jahr haben wir im Geschäftsbereich<br />
für elektrisch unterstützte<br />
Lenksysteme Aufträge mit einem Gesamtumsatz<br />
von über 6 Mrd. € gewinnen können.<br />
Ein ganz wesentlicher Teil davon geht<br />
an unsere Kunden im nordamerikanischen<br />
Automobilmarkt. Deshalb bauen wir unsere<br />
Produktionskapazitäten dort weiter aus, um<br />
die zukünftigen großen Modellplattformen<br />
unserer Kunden vor Ort bedienen zu können«,<br />
erläutert Dr. Karsten Kroos, CEO der<br />
Business Area Components Technology bei<br />
thyssenkrupp. Insgesamt sind die Auftragsbücher<br />
im automobilen Komponentenzuliefergeschäft<br />
des Konzerns gut gefüllt. So<br />
sind bereits 60 % des für das Jahr 2020<br />
geplanten Umsatzes durch gebuchte Kundenaufträge<br />
gesichert. Ausgehend von diesen<br />
Aufträgen plant thyssenkrupp bis 2020<br />
Investitionen von rd. 500 Mill. € in das Komponentengeschäft<br />
in Nordamerika. Rund die<br />
Hälfte davon ist für profitables Wachstum in<br />
Mexiko vorgesehen. Bereits im vergangenen<br />
Jahr hatte das Unternehmen in Puebla ein<br />
Werk für Lenkungskomponenten sowie<br />
einen neuen Montagestandort für Achssysteme<br />
in Betrieb genommen. Ein weiteres<br />
großes Achsmontagewerk entsteht derzeit<br />
auch im 70 km entfernten San Jose Chiapa.<br />
Es soll noch in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen.<br />
Darüber hinaus hat zu Anfang<br />
dieses Jahres der Bau eines Werks für<br />
Motorkomponenten am Standort San<br />
Miguel de Allende im mexikanischen Bundesstaat<br />
Guanajuato begonnen.<br />
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte die<br />
Komponentensparte von thyssenkrupp<br />
ihren Umsatz in Nordamerika im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 17 % steigern auf insgesamt<br />
rd. 1,9 Mrd. €. Für den Konzern insgesamt<br />
ist die NAFTA- Region mit rd. 23 % des<br />
Gesamtumsatzes der wichtigste Absatzmarkt<br />
außerhalb Deutschlands. Beim weltweiten<br />
Wachstum der Komponentensparte<br />
fokussiert thyssenkrupp zunehmend auf<br />
Hightech-Systeme, die innerhalb des globalen<br />
Produktionsnetzwerks in allen Märkten<br />
unter denselben Produktions- und Qualitätsstandards<br />
hergestellt werden und die Bedarfe<br />
der Kunden bedienen. So sind die von<br />
thyssenkrupp entwickelten elektrisch unterstützten<br />
Lenkungen energieeffizienter als<br />
konventionelle hydraulische Lenksysteme.<br />
Sie ermög lichen je nach Fahrzeug Kraftstoffeinsparungen<br />
von bis 0,5 l / 100 km. Zudem<br />
sind sie eine technologische Voraussetzung<br />
für alle elektronischen Fahrerassistenzsysteme,<br />
wie automatisiertes Parken, Spurhaltehilfe<br />
oder autonomes Fahren. Immer mehr<br />
Automobilhersteller setzen diese Technologie<br />
verstärkt auch in den volumenstarken<br />
Mittel- und Kleinwagensegmenten ein.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 160303095)<br />
L STEEL TICKER<br />
TATAL STEEL FÜR<br />
INTERVENTIONEN BEI CHINA-<br />
IMPORTEN<br />
London. Tata Steel will nicht länger zusehen,<br />
wie chinesische Importe das Unternehmen und<br />
die britische Stahlindustrie gefährden. »Die Europäische<br />
Kommission muss schneller und wirkungsvoller<br />
auf Dumpingimporte reagieren«,<br />
sagte Tatas Europachef Karl Koehler. Das Unterlassen<br />
gefährde die gesamte europäische Stahlindustrie.<br />
Auch die britische Regierung soll nun handeln<br />
und die Wettbewerbsbedingungen für die heimische<br />
Stahlindustrie verbessern. Neben attraktiven<br />
finanziellen Rahmenbedingungen verlangt der<br />
international tätige Stahlerzeuger auch hier das<br />
Sicherstellen fairer Wettbewerbsbedingungen.<br />
Die britische Tochter des indischen Unternehmens<br />
hatte zuvor den Abbau von 1.050 Arbeitsplätzen<br />
in der Erzeugung und der Verwaltung angekündigt,<br />
um anhand von Einsparungen mit den Preisen<br />
der chinesischen Konkurrenz mithalten zu<br />
können.<br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303150)<br />
EUROFER FORDERT<br />
SCHONUNGSLOSE AUFKLÄRUNG<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />
FER hat von Politikern klare Aussagen über die<br />
Konsequenzen der Anerkennung Chinas als<br />
Marktwirtschaft gefordert. Die Mitgliedsländer<br />
müssten genau wissen, wie sich diese Entscheidung<br />
auf Arbeitsplätze, Wachstum und Investitionen<br />
in der Union auswirken würden. »China ist<br />
immer noch keine Marktwirtschaft. Der staatliche<br />
Einfluss ist viel zu hoch«, sagte EUROFER-Generaldirektor<br />
Axel Eggert und be kräftigte die Position<br />
des Verbandes.<br />
EUROFER kritisiert, dass China Politiker unter<br />
Druck setze, damit diese die Anerkennung des<br />
Marktwirtschaftsstatus befürworten. Würde das<br />
Reich der Mitte diesen Status erhalten, würden<br />
die Antidumpingmaßnahmen als Schutz gegen<br />
unfairen Wettbewerb aus China gänzlich unwirksam<br />
und 330.000 Arbeitsplätze in der europäischen<br />
Stahlindustrie gefährden. Die Welthandelsorganisation<br />
WTO will bis Ende 2016 über Chinas<br />
handelsrechtlichen Status entscheiden.<br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303117)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Steel International K 21<br />
L STEEL TICKER<br />
ROSTFREI-ERZEUGUNG KÖNNTE<br />
2016 ALTEN REKORD BRECHEN<br />
London. Im laufenden Jahr wird weltweit möglicherweise<br />
so viel nichtrostender Stahl erzeugt wie<br />
noch nie - vorausgesetzt, die Prognosen des Londoner<br />
Analystenhauses MEPS treffen zu. Sie rechnen<br />
mit einem Anstieg um 2 % auf 42,3 Mill. t.<br />
Für das vergangene Jahr haben die Marktforscher<br />
einen Rückgang um 0,5 % auf knapp<br />
41,5 Mill. t ausgemacht. Vor allem in der zweiten<br />
Jahreshälfte wurde weniger Rostfrei-Stahl erzeugt<br />
als ursprünglich angenommen. Im Vergleich zu<br />
2014 produzierten alle wichtigen Regionen we -<br />
niger nichtrostenden Stahl, auch China. Einzige<br />
Ausnahme bildete Südkorea. Viele kleine Länder<br />
steigerten ihre Produktion und erreichten insgesamt<br />
ein Volumen von 4,1 Mill. t.<br />
In der Volksrepublik China haben einige private<br />
Unternehmen die Erzeugung von nichtrostendem<br />
Stahl eingestellt. Sie reagierten auf die rückläufige<br />
Nachfrage und die immensen Überkapazitäten.<br />
Weitere Schließungen ineffizienter Werke<br />
sind geplant. Gleichwohl wird in China weiterhin<br />
mehr als 50 % der weltweiten Menge erzeugt. Im<br />
laufenden Jahr dürften im Reich der Mitte 1,7 %<br />
mehr nichtrostender Rohstahl als 2015 produziert<br />
werden.<br />
Japans Erzeuger reduzierten die Menge 2015<br />
signifikant auf nur noch etwas mehr als 3 Mill t.<br />
Im Vergleich zur Rekordproduktion 2006 ist dies<br />
ein Rückgang von 25 %. Für das laufende Jahr<br />
sehen die Analysten aber wieder ein Zuwachs um<br />
mehr als 5 %. Südkorea erzeugte im vergangenen<br />
Jahr 25 % mehr Rohstahl und dürfte im laufenden<br />
Jahr nur noch einen leichten Anstieg aufweisen.<br />
Taiwans Unternehmen lieferten 2015 weniger ab<br />
und könnten 2016 ein Plus von 2,7 % erreichen.<br />
Auch in den USA sank die Erzeugung von<br />
nichtrostendem Rohstahl leicht. Für 2016 sieht<br />
MEPS eine geringe Erhöhung auf 2,4 Mill. t.<br />
Trotz Strafzöllen für Importe aus dem fernen<br />
Osten sank die Rostfreierzeugung in der Europäischen<br />
Union im vergangenen Jahr um 2 %. Für<br />
2016 sieht MEPS wieder das Niveau von 2014 mit<br />
7,25 Mill. t.<br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303198)<br />
SERVICE-CENTER STEIGERTEN<br />
FLACHSTAHLABSATZ<br />
Luxemburg. Die europäischen Flachstahl-Service-Center<br />
haben im vergangenen Jahr 6 % mehr<br />
Flachstähle als im Vorjahr verkauft. Im Dezember<br />
lag der Anstieg sogar bei 8 %. EUROMETAL-Vizepräsident<br />
Cesare Vigano führt die gute Entwicklung<br />
zum einen auf die steigende Nachfrage der<br />
Automobil- und Zulieferindustrien und zum anderen<br />
auf einen höheren Bedarf in Südeuropa<br />
zurück.<br />
Trotz der positiven Bilanz forderte der europäische<br />
Verband der Stahlhändler eine schnelle Konsolidierung<br />
der Industrie. Das anhaltende Un -<br />
gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage<br />
verhindere eine nachhaltige Verbesserung der<br />
wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen. Dies gelte<br />
auch für die nicht spezialisierten Stahlhändler.<br />
Sie verzeichneten 2015 einen Absatzrückgang von<br />
3 % und im Dezember ein Minus von 16 %.<br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303211)<br />
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22 K Steel International<br />
L STEEL TICKER<br />
DUISBURGER FLACHSTAHL<br />
FÜR TEXANISCHE PIPELINE<br />
Duisburg. Von Duisburg über die Türkei in die<br />
USA: thyssenkrupp liefert Qualitätsflachstahl und<br />
Logistik für eine neue 440 km lange Flüssiggaspipeline<br />
quer durch Texas. Insgesamt 44.000 t in<br />
Duisburg produziertes Warmbreitband der Güte<br />
X70 werden für den Bau der Leitungsrohre benötigt.<br />
Dabei handelt es sich um einen mikrolegierten<br />
Feinkornstahl mit einer Streckgrenze von<br />
485 MPa.<br />
Pipelinestähle für den Öl- und Gastransport<br />
müssen besonderen, zum Teil extremen Anforderungen<br />
genügen. Es geht dabei nicht nur um<br />
Langlebigkeit der Stähle: Hinzu kommen Erfordernisse,<br />
sowohl dem hohen Betriebsdruck beim<br />
Rohstofftransport, hohen mechanischen Beanspruchungen<br />
als auch Umwelteinflüssen, wie<br />
extremen Temperaturen, standzuhalten. Hier sind<br />
spezifische Werkstoffeigenschaften in puncto Festigkeit<br />
und Zähigkeit gefordert. »Weltweit können<br />
nur sehr wenige Produzenten die besonderen<br />
Spezifikationen für Pipelinestähle erfüllen. Wir<br />
freuen uns, dass wir mit diesem Projekt auch<br />
unsere Präsenz auf dem amerikanischen Markt<br />
für Hochleistungspipelinestähle stärken«, erläuterte<br />
Jörg Paffrath, Leiter Sales Industries bei<br />
thyssenkrupp Steel Europe. »Hinzu kommt, dass<br />
wir hier unseren Verbund als diversifizierter Industriekonzern<br />
nutzen. Während das Warmband von<br />
thyssenkrupp Steel Europe produziert wurde,<br />
haben wir die gesamte Logistik für die termingerechte<br />
Lieferung übernommen«, so Wolfgang<br />
Schnittker, Leiter der thyssenkrupp-Mannex-<br />
Gruppe.<br />
Ausgeliefert wurde das Warmbreitband in die<br />
Türkei, wo Borusan Mannesmann die Leitungsrohre<br />
produziert. Borusan, exklusiver Rohrlieferant<br />
für das texanische Pipelineprojekt, stellte in diesem<br />
Projekt auch zum ersten Mal 24,5 m lange<br />
Spiralrohre her. Noch 2016 soll die Endfertigung<br />
vor Ort in den USA stattfinden.<br />
mh/SE/ (sm 160303076)<br />
DICKES LOB FÜR ARCELORMITTAL<br />
Luxemburg. Hohe Anerkennung für das Kreislaufwirtschaftskonzept<br />
von ArcelorMittal: Die<br />
niederländische Investorenvereinigung VBDO hat<br />
die Nachhaltigkeitsbemühungen von 52 an heimischen<br />
Börsen gelisteten Unternehmen untersucht<br />
und den Stahlerzeuger auf Platz 9 gesetzt.<br />
Das Unternehmen entwickele nur Innovationen<br />
aus Stahl, der wiederverwertbar sei, hieß es in der<br />
Beurteilung Außerdem forsche ArcelorMittal<br />
intensiv nach neuen Verfahren, um den Recyclinganteil<br />
aus Schrotten weiter zu erhöhen.<br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303166)<br />
CHINAS STAHLINDUSTRIE LEIDET<br />
TROTZ HOHER EXPORTE<br />
London. Die chinesische Stahlindustrie hat im<br />
Jahr 2015 trotz extrem gestiegener Exporte signifikante<br />
Verluste eingefahren. Ursache sind die um<br />
rd. 50 % gefallenen Verkaufspreise. Nach Einschätzung<br />
des britischen Marktanalyseunternehmens<br />
MEPS wird sich diese Entwicklung im laufenden<br />
Jahr fortsetzen – es sei denn, China reduziert<br />
die riesigen Überkapazitäten und balanciert<br />
Angebot und Nachfrage aus.<br />
Zwar sind auch die Kosten für die Rohstoffe<br />
gesunken und haben sich die Verkaufspreise reduziert.<br />
Den Löwenanteil des Rückgangs verursachten<br />
aber die immensen Billigausfuhren aus China<br />
und Russland. Da die meisten chinesischen Stahlerzeuger<br />
dem Staat gehören, überleben sie nur<br />
wegen der regionalen und überregionalen Subventionen.<br />
Alle bisherigen Versuche Chinas, die heimische<br />
Stahlindustrie zu reorganisieren, sind gescheitert.<br />
In den vergangenen zwei Jahren sanken die Binnenmarktpreise<br />
für warmgewalzte Bänder in den<br />
meisten Regionen der Welt um 40 %, in China<br />
jedoch um die Hälfte.<br />
Ins Leere gelaufen sind bislang auch die Bemühungen<br />
westlicher Regierungen, die Importschwemme<br />
durch Strafzölle zurückzudrängen.<br />
Bürokratie und die Regeln des freien Handelsverkehrs<br />
wirkten sich äußerst negativ aus.<br />
So verzerren russische und chinesische Billigexporte<br />
ungehindert den internationalen Wettbewerb.<br />
Dies zeigt sich auch an den Stilllegungen<br />
privat geführter Stahlerzeuger im Westen. Viele<br />
andere Unternehmen sind schon im Mark getroffen,<br />
entlassen Mitarbeiter und fahren die Kapazitäten<br />
zurück. Schließen weitere westliche Stahlerzeuger<br />
ihre Tore, strauchelt die Entwicklung innovativer<br />
Stähle und Ingenieure müssen mit dem<br />
Altbewährten leben, prognostiziert MEPS.<br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303079)<br />
OECD DRÄNGT ZUM<br />
SCHNELLEN HANDELN<br />
Paris. Der Stahlausschuss der Organisation für<br />
wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit<br />
(OECD) will noch in der ersten Hälfte des laufenden<br />
Jahres hohe Regierungsvertreter an einen<br />
Tisch bringen. Sie sollen Lösungen für die signifikanten<br />
Überkapazitäten der globalen Stahlindustrie<br />
und deren negative Auswirkungen auf Wirtschaft<br />
und Umwelt finden. Der weiter sinkende<br />
Stahleinsatz verschärfe die Situation zusehends<br />
und erfordere schnelles Handeln, mahnte Ausschussvorsitzender<br />
Risaburo Nezu bereits Ende<br />
2015.<br />
Die OECD misst dem Engagement der Regierungen<br />
besondere Bedeutung zu. Sie hätten den<br />
entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung<br />
der nationalen Stahlindustrien, beispielsweise<br />
aufgrund von Investitionsförderungen oder<br />
Steuererleichterungen, und seien auch für die<br />
weltweite Situation mitverantwortlich.<br />
Nezu sieht viele Möglichkeiten, die dramatische<br />
Situation in den Griff zu bekommen - vorausgesetzt,<br />
alle Beteiligten zögen an einem Strang.<br />
Seiner Einschätzung zufolge haben sich in der<br />
Vergangenheit vor allem Restrukturierungen der<br />
Industrien sehr positiv auf das Missverhältnis zwischen<br />
Angebot und Nachfrage ausgewirkt. Die<br />
Welt benötige keineswegs mehr Stahl, sondern<br />
lediglich höherwertige Erzeugnisse. Gerade Innovationen<br />
könnten den Einsatz von Stahlerzeugnissen<br />
in den kommenden Jahren wieder erhöhen.<br />
Der Ausschussvorsitzende plädierte auch für<br />
ein Ende des intensiven Abschottens der nationalen<br />
Märkte und der vielen Antidumpingverfahren.<br />
Sie würden zwar kurzfristig unfaire Handelspraktiken<br />
reduzieren, langfristig die Probleme aber<br />
nicht beseitigen. Es sei viel erfolgsversprechender,<br />
sich für eine freie Marktwirtschaft und international<br />
gültige Regeln einzusetzen.<br />
Die OECD geht davon aus, dass sich der Stahleinsatz<br />
in der Volksrepublik China im laufenden<br />
Jahr schwächer entwickelt als zunächst gedacht.<br />
Auch die Nachfrage in der Gemeinschaft Unabhängiger<br />
Staaten, in Südamerika und in vielen<br />
anderen entwickelten Gesellschaften dürfte geringer<br />
ausfallen als gehofft.<br />
kibi(Jp)/SE/mh (sm 160203052)<br />
BRAMMENSTRANGGIESS-<br />
ANLAGEN FÜR SHANDONG<br />
London. Der chinesische Stahlerzeuger Shandong<br />
Iron & Steel Group Rizhao Co., Ltd. hat Primetals<br />
Technologies den Auftrag erteilt, zwei<br />
zweisträngige Brammenstranggießanlagen zu<br />
liefern. Diese werden in einer neu zu errichtenden<br />
Produktionsstätte für qualitativ hochwertige<br />
Stähle in der Küstenregion Rizhao der Provinz<br />
Shandong installiert. Die Anlagen sind für eine<br />
Produktion von insgesamt 4,6 Mill. t/a an Brammen<br />
ausgelegt.<br />
Die beiden Brammenstranggießanlagen haben<br />
einen Maschinenradius von 9,5 m, die metallurgische<br />
Länge beträgt rd. 32 m. Produziert werden<br />
Brammen mit einer Dicke von 230 mm in einem<br />
Breitenspektrum zwischen 1.000 und 1.950 mm.<br />
Die Gießgeschwindigkeit beträgt bis zu 1,7 m/min.<br />
Die Anlagen verarbeiten eine breite Palette von<br />
Kohlenstoffstählen, peritektische Güten, Baustahl,<br />
HSLA-Stähle (high strength low alloy), Tiefziehgüten<br />
und unterschiedliche Legierungen für Rohre.<br />
WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303118)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
L STEEL TICKER<br />
VALLOUREC BAUT ÜBERKAPAZITÄTEN AB<br />
Boulogne-Billancourt. Der französische Stahlrohrerzeuger Vallourec<br />
leidet unter den weltweit anhaltend niedrigen Ölpreisen. Um wieder Gewinne<br />
zu generieren sollen nun Überkapazitäten abgebaut und Mitarbeiter<br />
entlassen werden. Die Neuausrichtung soll bis spätestens 2020 den operativen<br />
Gewinn EBITDA um 750 Mill. € pro Jahr erhöhen.<br />
In Europa will Vallourec die Kapazitäten halbieren und nur noch sehr hochwertige<br />
Stahlrohre herstellen. Für Brasilien und China sind indes Großwerke<br />
geplant.<br />
Um dem Wettbewerb die Stirn zu bieten, konzentriert der Rohrerzeuger<br />
die Walzaktivitäten in Deutschland und die Finishingaktivitäten in Frankreich.<br />
Geschlossen werden Warmwalzbetriebe im französischen Saint-Saulve und<br />
Déville sowie eine Wärmebehandlungslinie in Bellshill/Schottland. Das Werk<br />
Mülheim an der Ruhr bleibt erhalten, aber um eine Schneidanlage reduziert.<br />
Ende 2017 dürften 1.000 Arbeitsplätze abgebaut und die Kapazität im Vergleich<br />
zu 2014 halbiert sein. Forschung & Entwicklung bleiben aber weiterhin<br />
in Europa und behalten einen hohen Stellenwert.<br />
In Brasilien reduziert der Rohrerzeuger seine Aktivitäten und erzeugt nur<br />
noch an einem einzigen Standort. Zwei Hochöfen und ein Stahlwerk werden<br />
geschlossen. Auch in China will Vallourec nur wettbewerbsfähige Anlagen<br />
betreiben.<br />
Vallourec beliefert vor allem die Öl- und Gas industrie mit seinen Produkten.<br />
Der Rückgang der Ölpreise lässt die Nachfrage nach neuen Rohren<br />
immer weiter sinken. Außerdem steigt der Preisdruck aufgrund des immensen<br />
Überangebots. Im vergangenen Jahr hinterließ dieses ungünstige Marktumfeld<br />
tiefe Spuren in der Bilanz der Franzosen. Die Aktionäre gehen aufgrund<br />
des hohen Verlustes leer aus.<br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303207)<br />
Geht unter<br />
die Haube<br />
EUROFER KRITISIERT EUROPÄISCHE STRAFZÖLLE<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER hat zwar die provisorischen<br />
Strafzölle für HFP-Betonstahlimporte aus China begrüßt, Höhe und<br />
Wirkung aber zugleich scharf kritisiert. Die Anti-Dumping-Zölle von nur 9 %<br />
könnten nach Aussagen des EUROFER-Generaldirektors Axel Eggert mitnichten<br />
die Schäden ausgleichen, die die hohen Importe den europäischen Herstellern<br />
in den vergangenen zwei Jahren zugefügt hätten. Die nun verlangten<br />
Aufschläge seien lediglich einen Tropfen auf den heißen Stein und würden<br />
nicht ausreichen, um künftig die Flut chinesischer Importe einzudämmen.<br />
Die Europäische Kommission hatte errechnet, dass die Einfuhren von hochdauerfesten<br />
Beton stabstählen aus China die Preise der heimischen Anbieter<br />
in den Märkten der Union um bis zu 66 % unterschritten. Der Stahlverband<br />
monierte zudem, dass die Importaufschläge in anderen Ländern, z.B. in den<br />
USA, viel höher ausfallen würden, und forderte erneut eine veränderte<br />
Bemessensgrundlage der Kommission.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong><br />
kibi(Jp)/SE/ mh (sm 160303199)<br />
GAZPROMTRUBINVEST NIMMT<br />
ROHRSCHWEISSLINIE IN BETRIEB<br />
Düsseldorf. Gazpromtrubinvest aus Volgorechensk, Kostroma-Region,<br />
Russland, hat eine von der SMS group gelieferte 16“-Hochfrequenz-Rohrschweißlinie<br />
erfolgreich in Betrieb genommen. Die Jahreskapazität der neuen<br />
Anlage liegt bei bis zu 300.000 t.<br />
Die Produktpalette umfasst Rohre von einem Außendurchmesser von 127<br />
bis 426 mm. Die ma ximale Wanddicke beträgt 15 mm. Die Produkte werden<br />
als Futterrohre in der Öl- und Gasexploration eingesetzt. Gazpromtrubinvest<br />
kann mit der neuen Anlage anspruchsvolle Casingrohre nach API 5CT mit<br />
Güten bis N 80 herstellen.<br />
WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303192)<br />
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24 K Branchenbericht<br />
Autoindustrie: »Der Weg wird steiniger«<br />
Die drei großen Weltmärkte sollen dennoch wachsen<br />
Düsseldorf (kv). Abgasskandal, schwächelnde Märkte für Premiumfahrzeuge,<br />
immer noch Unsicherheit bei der Elektromobilität – und nicht<br />
zuletzt weltweiter Terror: Den stark exportorientierten deutschen<br />
Autobauern droht 2016 Ungemach von verschiedenen Seiten. Im<br />
vergangenen Jahr hat sich die Branche noch gut geschlagen. Absatz,<br />
Umsatz, Produktion, Export und Beschäftigung zogen an.<br />
In Matthias Wissmanns Voraussage für<br />
das laufende Jahr finden sich mehr Vorbehalte<br />
als sonst. Der Präsident des Verbands<br />
der Automobilindustrie (VDA) ist zwar schon<br />
von Amts wegen grundsätzlich optimistisch.<br />
Doch in seinen Worten schwingt die Besorgnis<br />
mit, allen Widrigkeiten nicht völlig Herr<br />
werden zu können: »Der Gegenwind wird<br />
stärker, die Herausforderungen<br />
haben<br />
2016 zugenommen.<br />
Die Weltkonjunktur<br />
hat viele<br />
Unwägbarkeiten,<br />
die politischen<br />
Spannungen im<br />
Nahen und Mittleren<br />
Osten wachsen,<br />
der Kampf gegen<br />
den Terror fordert die Industriestaaten<br />
besonders. Daher sind alle Prognosen für das<br />
laufende Jahr unter der Annahme getroffen,<br />
dass die Rahmenbedingungen sich nicht verschlechtern.«<br />
Und Wissmann nimmt auch<br />
zum Thema Abgasmanipula tion recht deutlich<br />
Stellung: »Dieser Missbrauch hat Vertrauen<br />
gekostet – in das be troffene Unternehmen,<br />
in die gesamte Branche und nicht<br />
zuletzt in die Dieseltechnologie.«<br />
Falls sich also die Rahmenbedingungen<br />
nicht verändern – so Wissmann –, »kann der<br />
Pkw-Weltmarkt 2016 nach unserer Erwartung<br />
um 2 % auf 78,1 Mill. Einheiten zulegen.<br />
Und die drei großen Automobilmärkte<br />
– USA, China und Westeuropa – werden<br />
auch in diesem Jahr wachsen. Doch der Weg<br />
wird steiniger.« Der US-Markt werde 2016<br />
aller Voraussicht nach um 1 % auf 17,4 Mill.<br />
»<br />
Die drei großen Automobilmärkte<br />
– USA, China und Westeuropa –<br />
werden auch in diesem Jahr<br />
wachsen. Doch der Weg wird<br />
steiniger.<br />
Light Vehicles steigen. In China erwartet der<br />
VDA ein Plus von 2 % auf 19,5 Mill. Pkw. Für<br />
Westeuropa rechnet der Verband mit einem<br />
Zuwachs von 1 % auf knapp 13,1 Mill. Einheiten.<br />
Nach Darstellung Wissmanns fällt<br />
das Wachstum in Westeuropa deshalb so<br />
verhalten aus, weil u. a. Großbritan nien eine<br />
über dreijährige »Hochlaufphase« hinter sich<br />
habe, da gebe es<br />
kaum noch viel Platz<br />
nach oben. In Italien<br />
und Frankreich werde<br />
sich die Erholung<br />
»mit geringerer<br />
Drehzahl« fortsetzen.<br />
In Spanien<br />
erwarte der VDA<br />
eher eine Seitwärtsbewegung.<br />
In Brasilien<br />
gehen die Minusraten aller Voraussicht<br />
nach zumindest in den einstelligen Bereich<br />
zurück (5 %). Russland werde im laufenden<br />
Jahr das bereits sehr niedrige Niveau von<br />
2015 wahrscheinlich halten können. »Natürlich<br />
steckt in der Prognose für Russland und<br />
Brasilien auch ein Quäntchen Hoffnung«, so<br />
der VDA-Präsident.<br />
Matthias Wissmann, Präsident des Verbands<br />
der Automobilindustrie (VDA)<br />
Deutscher Markt wird<br />
leicht zulegen<br />
Nochmals bemüht Wissmann die Rahmenbedingungen,<br />
als es um den deutschen<br />
Markt geht: »Wenn es keine Verschlechterungen<br />
bei den Rahmenbedingungen gibt,<br />
wird der deutsche Pkw-Markt 2016 leicht<br />
zulegen und gerundet bei wieder 3,2 Mill.<br />
Neuzulassungen landen.« Beim Export rechnet<br />
der VDA mit einem Zuwachs von 1 %<br />
auf knapp 4,5 Mill. Pkw. Die Inlandsproduktion<br />
dürfte ebenfalls um 1 % auf rd. 5,8 Mill.<br />
Einheiten steigen. Bei Umsatz und Beschäftigung<br />
erwarten wir eine stabile Entwicklung.<br />
Die Auslandsproduktion wird voraussichtlich<br />
ein Volumen von 9,7 Mill. Pkw er -<br />
reichen (+ 3 %). Sicherlich könnte auch der<br />
Diesel-Skandal, der ja kaum zu den Rahmenbedingungen<br />
gezählt werden kann,<br />
Einfluss auf die im Ganzen nicht schlechten<br />
Prognosen nehmen. Zu den Manipulationen<br />
von VW sagte Wissmann: »Wir nehmen das<br />
sehr ernst. Die Geschehnisse widersprechen<br />
dem Selbstverständnis der Automobilindustrie.<br />
Der Missbrauch von Software, um<br />
Abgaswerte zu schönen, kann nicht akzeptiert<br />
werden. Volkswagen hat zusagt, dieser<br />
Vertrauenskrise mit maximaler Transparenz<br />
und einer schnellen und lückenlosen Aufklärung<br />
zu begegnen. Da ran wird intensiv<br />
gearbeitet, erste Ergebnisse liegen vor. Das<br />
ist richtig und notwendig. Und ebenso wichtig<br />
ist natürlich, dass die CO 2<br />
- und Verbrauchswerte<br />
auf dem Prüfstand zur Zertifizierung<br />
korrekt ermittelt werden.« Allerdings<br />
sind in der Öffentlichkeit inzwischen<br />
Zweifel aufgekommen, ob VW die Affäre<br />
optimal zu managen versteht – was wiederum<br />
Auswirkungen auf die Branche insgesamt<br />
nach sich ziehen könnte. Deshalb sagt<br />
der VDA-Präsident vorsorglich: »Wir wenden<br />
uns gegen jeden Versuch, Automobilindustrie<br />
und Diesel unter Generalverdacht<br />
zu stellen. Der Diesel ist kein Auslaufmodell,<br />
ganz im Gegenteil: Er ist notwendig zur<br />
Erreichung der CO 2<br />
-Ziele. Denn er verbraucht<br />
20 % weniger Kraftstoff als ein<br />
Benziner und seine CO 2<br />
-Emissionen sind im<br />
Schnitt um 10 % niedriger.« Die deutsche<br />
Automobilindustrie ist führend in der Dieseltechnologie.<br />
Und sie ist weltweit Marktführer<br />
in dieser Antriebsart. Jeder zweite Neuwagen,<br />
der in Westeuropa verkauft wird, ist<br />
ein Diesel. Und jeder zweite Diesel, der in<br />
Westeuropa verkauft wird, kommt von<br />
deutschen Herstellern. Wissmann: »Mit der<br />
modernsten Abgasnachbehandlungstechnologie<br />
– NOx-Speicherkat und SCR – erfüllt<br />
der Euro-6-Diesel die strengsten Abgasnor-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Branchenbericht K 25<br />
men, auch bei Stick oxiden. Es wäre daher<br />
umwelt- und klima politisch ein großer Fehler,<br />
wenn der Diesel in Misskredit geraten<br />
würde. Umgekehrt wird ein Schuh daraus:<br />
Wer den Klimaschutz ernst nimmt, muss für<br />
eine rasche Durchdringung des Marktes mit<br />
modernen Euro-6-Diesel sein.«<br />
Neuzulassungen stiegen 2015<br />
um 6 %<br />
Zurück zum vergangenen Jahr: Das Autojahr<br />
2015 hat nach Wissmanns Worten in<br />
Deutschland einen starken Schlussspurt hingelegt<br />
und damit erstmals seit sechs Jahren<br />
die Marke von den bereits genannten 3,2<br />
Mill. Pkw-Neuzulassungen überschritten.<br />
Das ist ein Plus von 6 % gegenüber dem<br />
Vorjahr und zeige die gegenwärtige Dynamik<br />
des deutschen Pkw-Marktes. Auch der<br />
inländische Auftragseingang gebe Grund<br />
zur Zuversicht: Er stieg im Gesamtjahr um<br />
7 %, allein im Dezember um 15 %. Im De -<br />
zember wurden in Deutschland 247.300<br />
Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem<br />
Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
von 8 %. Auch Export und Produktion sind<br />
im Gesamtjahr gestiegen, allerdings gehe<br />
die Nachfrage aus dem Ausland derzeit<br />
leicht zurück. Der Pkw-Export legte im Ge -<br />
samtjahr 2015 um 3 % auf 4,4 Mill. Neuwagen<br />
zu. Produziert wurden gut 5,7 Mill.<br />
Pkw, ein Plus von mehr als 2 %. »Angesichts<br />
der Produktions- und Exportzahlen sollte die<br />
gute Inlandslage nicht überbewertet werden.<br />
Der Wettbewerb auf den internationalen<br />
Märkten wird härter. Die Volatilität<br />
nimmt zu. Darauf stellen wir uns ein«,<br />
unterstrich Wissmann nochmals.<br />
Westeuropa legte 2015 kräftig zu und<br />
erreichte das beste Niveau seit fünf Jahren.<br />
Insgesamt erzielte der westeuropäische<br />
Markt mit 13,2 Mill. neu zugelassenen Pkw<br />
ein Wachstum von 9 %. In den neuen EU-<br />
Ländern erreichten die Neuzulassungen zum<br />
ersten Mal seit sechs Jahren die Millionen-<br />
Marke (+ 12 %). Das schnellste Wachstum<br />
bei den größeren osteuropäischen Märkten<br />
verzeichnete die Tschechische Republik mit<br />
20 % (230.900 Pkw). Für die USA und China<br />
brachte 2015 jeweils neue Höchststände.<br />
Der US-Markt für Light Vehicles (Pkw und<br />
Light Trucks) erreichte einen neuen Rekordwert<br />
von 17,4 Mill. Einheiten (+ 6 %). Dabei<br />
wurden mit knapp 9,9 Mill. 13 % mehr<br />
Light Trucks verkauft als im Vorjahr. Das<br />
Pkw-Segment hingegen musste einen Rückgang<br />
um 2 % auf 7,5 Mill. Fahrzeuge verbuchen.<br />
Damit setzte sich der Trend zu Light<br />
Trucks fort.<br />
»<br />
2016 und in den nachfolgenden Jahren wird die<br />
deutsche Automobilindustrie in den USA und weltweit<br />
ihre E-Mobilitätsoffensive massiv weiter verstärken.<br />
Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA)<br />
Kräftiges Plus in China und Indien<br />
Der chinesische Pkw-Markt legte im Dezember<br />
nochmals überdurchschnittlich zu. Das<br />
Verkaufsvolumen erreichte mit gut 2,3 Mill.<br />
Fahrzeugen ein Plus von 19 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Für den hohen Zuwachs dürfte<br />
insbesondere die seit Oktober 2015 geltende<br />
Steuererleichterung für Pkw mit einem<br />
Hubraum von bis zu 1,6 l verantwortlich<br />
sein. Dies kommt den deutschen Premiumfahrzeugen,<br />
die naturgemäß einen deutlich<br />
höheren Hubraum haben, nicht sonderlich<br />
zugute. Im Gesamtjahr nahm der Pkw-Absatz<br />
um 9 % auf gut 20 Mill. Einheiten zu.<br />
In Japan verringerten sich die Pkw-Neuzulassungen<br />
um 10 % auf 4,2 Mill. Neuwagen.<br />
Dabei wirke sich auch die vor gut<br />
einem Jahr erhöhte Mehrwertsteuer aus, so<br />
der VDA. In Indien verlief der Pkw-Markt<br />
stabil: Eine verbesserte Konsumentenstimmung<br />
und niedrigere Zinsen sorgten für<br />
einen Zuwachs von fast 8 %. Damit erhöhte<br />
sich das Volumen des indischen Pkw-Marktes<br />
auf rd. 2,8 Mill. Fahrzeuge. Der russische<br />
Light-Vehicle-Markt hingegen befindet sich<br />
weiter auf Talfahrt: Der Neufahrzeugabsatz<br />
verringerte sich um 36 % auf 1,6 Mill. Einheiten.<br />
Damit lag der Markt nur noch knapp<br />
über dem Krisenniveau von 2009. Die brasilianische<br />
Wirtschaft stecke tief in der<br />
Rezession. Dies führte im vergangenen Jahr<br />
zu den niedrigsten Neuzulassungszahlen<br />
seit 2007: Insgesamt wurden knapp 2,5 Mill.<br />
Neuwagen angemeldet (– 26 %).<br />
In allen anderen Ländern, die Elektroautos<br />
herstellen, sind Kaufprämien üblich. In<br />
Deutschland wird sich zeigen, ob der Verbraucher<br />
die von Staat und Industrie ins<br />
Auge gefasste Unterstützung der Elektromobilität<br />
akzeptiert und verstärkt E-Mobile<br />
erwirbt. Die deutsche Automobilindustrie<br />
habe mit ihren Herstellern und Zulieferern<br />
in den letzten Jahren über 14 Mrd. € in Forschung<br />
und Entwicklung der Elektromobilität<br />
investiert, rechnet Wissmann vor. Mit<br />
inzwischen 29 verschiedenen E-Modellen<br />
habe die Branche das weltweit umfassendste<br />
und innovativste Angebot aller Industrienationen<br />
auf dem Markt und sei damit zu<br />
einem weltweiten Leitanbieter geworden.<br />
Jetzt müssten zügig die Voraussetzungen<br />
für den weiteren Aufbau der Ladeinfrastruktur,<br />
die öffentliche Beschaffung und den<br />
Markthochlauf geschaffen werden. Die Er -<br />
fahrung lehre angesichts niedriger Ölpreise,<br />
dass sich die Elektromobilität in jenen Ländern<br />
am schnellsten durchsetze, in denen es<br />
nachhaltige Marktanreize gebe. »So wichtig<br />
der effiziente Benziner und der Diesel in den<br />
nächsten Jahren bleiben, Deutschland sollte<br />
sich auch im Interesse<br />
des Klimaschutzes<br />
nicht damit<br />
zufrieden geben,<br />
mit seiner Industrie<br />
weltweiter Leitanbieter<br />
der Elek tromobilität<br />
zu sein,<br />
sondern ebenfalls alles daran setzen, ein<br />
Leitmarkt der Elektromobilität zu werden«,<br />
meint Wissmann. Ob die Politik ihre Ziele –<br />
laut Regierungsprogramm Elektromobilität<br />
sollen bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge<br />
auf den Straßen fahren – zeitgenau erreichen<br />
kann, wird von Fachleuten bezweifelt.<br />
Falls die Umstellung weiterhin zögerlich<br />
verlaufe, sei das Ziel in Gefahr. Nach den<br />
Zahlen von Januar 2016 sind erst rd. 30.000<br />
E-Autos in Deutschland unterwegs.<br />
Über relativ gute Erfolge für Elektroautos<br />
berichten dagegen die deutschen Hersteller<br />
auf dem US-Markt. Wissmann: »Innerhalb<br />
eines Jahres haben sie mit ihren attraktiven<br />
neuen Modellen ihren Marktanteil mehr als<br />
verdoppelt und von 9 auf gut 20 % gesteigert.«<br />
Mit mehr als 23.000 Neuwagen<br />
konnten die deutschen Hersteller 2015 ihren<br />
Absatz von E-Autos in den USA um über<br />
100 % erhöhen. Das sei umso bemerkenswerter,<br />
als der US-Markt für Elektroautos –<br />
nach Jahren des kräftigen Wachstums –<br />
2015 eine Verschnaufpause einlegte und<br />
um 5 % zurückging. Jedes fünfte neue Elektroauto,<br />
das 2015 in den USA verkauft wurde,<br />
zählt zu einer deutschen Marke. Der<br />
US-Markt sei für die deutschen Hersteller<br />
von Elektroautos der weltweit wichtigste<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
26 K Branchenbericht<br />
und größte. Der Absatz von deutschen<br />
E-Autos liegt hier deutlich höher als in<br />
Deutschland selbst. »2016 und in den nachfolgenden<br />
Jahren wird die deutsche Automobilindustrie<br />
in den USA und weltweit ihre<br />
E-Mobilitätsoffensive massiv weiter verstärken«,<br />
betont Wissmann. Insgesamt haben<br />
die deutschen Autobauer 2015 ihren Absatz<br />
auf dem US-Markt um 2 % auf rd. 1,4 Mill.<br />
Neuwagen gesteigert. Das ist ein neuer<br />
Höchstwert. Allerdings verliert das Pkw-Segment,<br />
in dem die deutschen Marken stark<br />
sind, an Gewicht. Insgesamt haben die<br />
deutschen Hersteller ihre Position auf dem<br />
US-Markt (Light Vehicles) nur knapp gehalten.<br />
Ihr Marktanteil beträgt 8,0 (8,3) %.<br />
Hohe FuE-Aufwendungen<br />
Zugleich macht der VDA-Präsident deutlich,<br />
dass »neben der stetigen Optimierung der<br />
klassischen Verbrennungsmotoren sowie<br />
der Entwicklung alternativer Antriebe vor<br />
allem das vernetzte und automatisierte Fahren<br />
einen großen FuE-Schwerpunkt« darstelle:<br />
»Wir rechnen mit einer weiteren Steigerung<br />
der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen«,<br />
sagt Wissmann. Nach den<br />
bisher vorliegenden Zahlen hat die deutsche<br />
Autoindustrie ihre FuE-Ausgaben 2014<br />
erneut erhöht. So wuchsen die weltweiten<br />
Aufwendungen gegenüber 2013 um 8 %<br />
auf 34,3 Mrd. €. »Nach Angaben der Europäischen<br />
Kommission stemmt die deutsche<br />
Automobilindustrie ein Drittel der gesamten<br />
weltweiten FuE-Ausgaben der Automobilbranche<br />
– das ist die Spitzenposition«, so<br />
Wissmann. Darüber hinaus seien die drei<br />
größten FuE-Investoren in der EU durchweg<br />
Unternehmen der deutschen Automobilindustrie.<br />
Die inländischen FuE-Aufwendungen<br />
stiegen 2014 besonders stark – um gut<br />
14 % auf 19,7 Mrd. €. Das seien 40 % der<br />
FuE-Investitionen der gesamten deutschen<br />
Industrie. Für 2015 (die genauen Zahlen sind<br />
noch nicht bekannt) werde erwartet, dass<br />
die Branche ihre inländischen Investitionen<br />
in FuE um 5 % auf 20,6 Mrd. € gesteigert<br />
hat.<br />
(sm 160303196) K<br />
150 JAHRE TÜV SÜD<br />
München. TÜV SÜD feiert 2016 das 150-jährige<br />
Jubiläum des Unternehmens – und als ältester<br />
TÜV auch den 150. Geburtstag der Idee der technischen<br />
Sicherheit in Deutschland. Am 6. Januar<br />
1866 gründeten 22 badische Unternehmer die<br />
»Gesellschaft zur Ueberwachung und Versicherung<br />
von Dampfkesseln mit dem Sitze in Mannheim«.<br />
Anlass war ein Unglück, das sich in der<br />
Mannheimer Aktienbrauerei ereignet hatte. Heute<br />
ist TÜV SÜD weltweit aktiv. Vorstandsvorsitzender<br />
Prof. Dr.-Ing. Axel Stepken: »TÜV SÜD sorgt<br />
mit seiner technischen Expertise weltweit dafür,<br />
dass Technologie sicher, zuverlässig und nachhaltig<br />
ist.« Und weiter: »2015 wird TÜV SÜD einen<br />
Umsatz von rd. 2,2 Mrd. € erreichen – ein Um -<br />
satzplus von rd. 6,5 % zum Vorjahr. Damit haben<br />
wir es in den vergangenen zehn Jahren geschafft,<br />
unseren Konzernumsatz zu verdoppeln.« 2005 lag<br />
der Umsatz noch bei 1,034 Mrd. €.<br />
www.tuev-sued.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(ch)/SE/ mh (sm 160303080)<br />
»HARDOX IN MY BODY«-<br />
PROGRAMM: WEITERER BEITRITT<br />
Düsseldorf. Das Werlter Traditionsunternehmen<br />
KSW Maschinenbau GmbH, Hersteller von<br />
Anbaugeräten für die Bau- und Landwirtschaft,<br />
ist neuestes Mitglied im Markenprogramm »Hardox<br />
In My Body« vom internationalen Stahlhersteller<br />
SSAB. »Wir freuen uns, mit KSW Maschinenbau<br />
GmbH ein Mitglied gewonnen zu haben,<br />
das konsequent Hardox-Stähle in seinen Produkten<br />
einsetzt und damit ganz auf hohe Qualität<br />
und Leistung setzt«, sagt Volker Winkler, Segment<br />
Sales Manager bei SSAB in Deutschland.<br />
»Hardox in My Body« ist ein Qualitätssiegel für<br />
hochwertige Konstruktionen aus verschleißfestem<br />
Hardox-Stahl. Ausschließlich von SSAB zertifizierte<br />
Unternehmen dürfen diese Siegel nutzen. Das<br />
Hardox-In-My-Body-Zeichen garantiert, dass die<br />
Produkte strengste Qualitätsanforderungen erfüllen<br />
und aus Original-Hardox-Stahl von SSAB hergestellt<br />
sind.<br />
Die KSW Maschinenbau GmbH mit Sitz in Werlte<br />
hat sich auf die Fertigung von Baggerlöffeln,<br />
Schaufeln und Greifern spezialisiert. Die Produktpalette<br />
reicht dabei von kleinen Löffeln bis hin zu<br />
sehr großen Modellen und Sonderbauten für individuelle<br />
Kundenanforderungen. Alle Produkte<br />
werden komplett im eigenen Haus entwickelt,<br />
hergestellt und an Kunden aus Deutschland, Europa<br />
und der ganzen Welt geliefert. Bei KSW stehen<br />
neben der hohen Qualität auch eine lange<br />
Lebensdauer sowie die maximale Wirtschaftlichkeit<br />
der Produkte im Vordergrund.<br />
»Durch die Anwendung von Hardox in unseren<br />
Produkten können wir die Kundenanforderungen<br />
erfüllen und unsere Produktion weiter optimieren.<br />
Damit sind wir in der Lage, unseren Kunden hochwertige<br />
Produkte mit kurzen Durchlaufzeiten an -<br />
zubieten«, erklärt Frank Schneider, Betriebsleiter<br />
bei KSW.<br />
www.ssab.com<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303176)<br />
POSITIVE ENTWICKLUNGEN<br />
IN DER METALLINDUSTRIE<br />
Mannheim. Der Branchenreport des Zentrums<br />
für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH<br />
(ZEW) zum Thema Innovationen ist Anfang Januar<br />
herausgekommen. Dieser verzeichnete für die<br />
Metall- und Metallwarenherstellung im Jahr 2014<br />
positive Entwicklungen. Gegenüber 2013 stieg<br />
die Innovatorenquote um sechs Prozentpunkte<br />
auf 41 %. Auch die Zahl der Prozessinnovatoren<br />
mit Kostensenkungen erhöhte sich auf 17 %,<br />
gegenüber 11 % im Vorjahr.<br />
Mit 8 % blieb der Anteil der Unternehmen mit<br />
Innovationen gleich. Die Innovatorenquote in der<br />
Metallerzeugung betrug 34 % im Jahr 2014, weitaus<br />
geringer als in der Metallwarenindustrie, die<br />
42 % aufwies.<br />
Die Innovationsausgaben, die in beiden Sektoren<br />
2013 noch bei 5,60 Mrd. € gelegen hatten,<br />
reduzierten sich 2014 auf 4,60 Mrd. €, was sich<br />
insbesondere bei den innovativen Anlagen zeigte.<br />
Die Innovationsausgaben gemessen am jeweiligen<br />
Umsatz verringerten sich von 2,5 % im Jahr<br />
2013 auf 2,1 % im Jahr 2014.<br />
Für 2015 weisen Planzahlen auf 4,91 Mrd. €<br />
steigende Innovationsausgaben aus, wohingegen<br />
diese Ausgaben 2016 um ca. 0,1 Mrd. € zurückgeschraubt<br />
werden sollen.<br />
www.zew.de<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/ mh/WS (sm 160303168)<br />
WEITERER AUSBAU VON<br />
PRODUKTION UND LOGISTIK<br />
Essen. thyssenkrupp Aerospace, ein Unternehmen<br />
der Business Area Materials Services, baut<br />
seine Produktions- und Logistikkapazitäten am<br />
Standort Varel weiter aus. Die Luftfahrtexperten<br />
des thyssenkrupp-Konzerns werden voraussichtlich<br />
2016 eine weitere Produktions- und Logistikhalle<br />
für die Fertigung, Lagerung und den Um -<br />
schlag von Flugzeugkomponenten auf dem Aeropark<br />
beziehen. Investor und Projektentwickler ist<br />
die Garbe Logistic AG, die bereits mit dem Bau der<br />
rd. 4.400 m² großen Logistikhalle begonnen hat. K<br />
WS(ch)/SE/ mh (sm 160303140)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Spektrum Werkstoffe K 27<br />
Vom Stahllieferanten zum Anbieter<br />
von Gesamtlösungen<br />
ArcelorMittal sorgt für leichtere, sicherere und umweltfreundlichere Fahrzeuge<br />
Stuttgart (WS). ArcelorMittal, größter Stahlproduzent weltweit und einer<br />
der Technologieführer bei hochfesten Stählen, entwickelt hochinnovative<br />
Lösungen für die Automobilindustrie in enger Kooperation mit den Kunden.<br />
Die Leistungen erstrecken sich von der Entwicklung neuer Stahlsorten über<br />
Empfehlungen zur Verarbeitbarkeit und Montage, bis hin zur technischen<br />
Unterstützung, wie Jean-Martin Van der Hoeven, Mitglied der Geschäftsführung<br />
bei ArcelorMittal Europe, am Rande der Messe Blechexpo erläuterte.<br />
Laborversuch zur Warmumformung von<br />
Usibor ® im Forschungszentrum von Maizières<br />
Für die Forschung und Entwicklung von<br />
ArcelorMittal sind weltweit über 1.300 Forscher<br />
aktiv. Zurzeit existieren zwölf Laboratorien<br />
in Europa, Nord- und Südamerika.<br />
»Etwa 60 % des Forschungsbudgets für<br />
Produkte gehen bei ArcelorMittal in die<br />
Automotivesparte«, erläuterte Van der Hoeven.<br />
Rd. 260 Mill. USD wurden 2014 in die<br />
Forschung und Entwicklung gesteckt. Die<br />
wichtigsten ArcelorMittal-Automotive-<br />
Forschungsla boratorien befinden sich in<br />
Frankreich (Maizière-les-Metz und Montataire)<br />
und den USA (East Chicago). 565 Mitarbeiter<br />
sind in Europa damit beschäftigt,<br />
neue Stähle für die zukünftigen Bedürfnisse<br />
der Automobilindustrie zu entwickeln.<br />
Somit geht es nicht nur darum, neue Stahlsorten<br />
anzubieten, sondern auch deren<br />
Gebrauchseigenschaften ständig zu verbessern,<br />
Verarbeitungswege aufzuzeigen, Korrosionsschutzlösungen<br />
zu finden, den technischen<br />
Service für die Kunden sicher zu<br />
stellen oder gar bahnbrechende Erfindungen<br />
vorzuweisen.<br />
Den Kontakt zu den Kunden und die technische<br />
Unterstützung leisten jeweils ortsansässige<br />
Ingenieure, sogenannte Resident<br />
Engineers, z. B. in Nordamerika insgesamt<br />
14, in Deutschland sechs, in Frankreich drei<br />
und in Italien, Spanien und England jeweils<br />
einer. Es gibt sechs mobile Vorentwicklungsingenieure,<br />
sogenannte Early Vendor Involvement<br />
(EVI) Engineers, die weltweit für die<br />
Unterstützung der Kunden z. B. bei der Verarbeitung,<br />
im Presswerk oder im Bereich der<br />
Fügetechnik zuständig sind.<br />
Stahl bleibt Werkstoff erster Wahl<br />
In den vergangenen 25 Jahren hat Arcelor-<br />
Mittal einen weiten Bereich von AHSS-Stählen<br />
(Advanced High Strength Steels, moderne<br />
hochfeste Stähle) entwickelt. »Wesentliches<br />
Ziel ist dabei die Gewichtsreduktion<br />
im Automobilbau, ohne bei Sicherheit, Aussehen<br />
und Kosten Kompromisse zu schließen«,<br />
erläuterte Van der Hoeven. So haben<br />
die meisten Fahrzeuge heute fünf Sterne<br />
nach NCAP-Sicherheitsbewertung; Karosserien<br />
sind inzwischen um 25 % leichter und<br />
emittieren etwa 6 % weniger Treibhausgase<br />
als noch in den 1980er-Jahren. Inzwischen<br />
sind zwölf Jahre Korrosionsschutzgarantie<br />
gängig, dank der vielfältigen Oberflächenbeschichtungslösungen.<br />
Beste Umformbarkeit bei<br />
gleichzeitig höchster Festigkeit<br />
Üblicherweise geht die Entwicklung hin zu<br />
höherfesten Stählen auch ein stückweit auf<br />
Kosten der Duktilität, sprich Verformbarkeit.<br />
ArcelorMittal hat hier zwei Wege eingeschlagen,<br />
um diesbezüglich Fortschritte zu<br />
erzielen: In den kaltgewalzten, hochfesten<br />
Fortiform ® -Stählen, der dritten Generation<br />
von AHSS für Kaltumformung, sind Um -<br />
formbarkeit und Festigkeit außergewöhnlich<br />
gut kombiniert. Und mit den Stahlsorten<br />
Usibor ® und Ductibor ® werden innovative<br />
Lösungen zum Warmumformen angeboten,<br />
die für Struktur- und Sicherheitsbauteile verwendet<br />
werden.<br />
Ductibor ® findet hauptsächlich bei warmumgeformten,<br />
geschweißten Platinen Einsatz,<br />
wenn es um hohe Verformbarkeit und<br />
Energieaufnahme bei crashrelevanten Teilen<br />
(Fotos: ArcelorMittal)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Vorführmodell zum<br />
S-in-motion-Konzept<br />
S-in-motion-Türring aus Usibor 1500 mit unter schiedlichen<br />
Blechdicken (B-Säule, Mitte: 1,7 mm; A-Säule,<br />
re.: 1,0 mm bis 1,2 mm) und aus Ductibor 500<br />
(Knoten unten)<br />
geht. Stähle der Usibor-Familie sind ebenfalls<br />
borhaltig und presshärtbar, können<br />
eine Aluminium-Silizium-Vorbeschichtung<br />
besitzen (z. B. für Abgasanlagen) und zeichnen<br />
sich durch extrem hohe Festigkeit<br />
(inzwischen bis 2.000 MPa Zugfestigkeit)<br />
aus. Sie weisen zudem keine Rückfederung<br />
auf, sodass auch komplexe Bauteile realisierbar<br />
sind bei sehr gutem Korrosionswiederstand<br />
und mit großem Potenzial zur<br />
Gewichtseinsparung bei Crashbauteilen. Es<br />
sind exakt angepasste Eigenschaften durch<br />
Laser Welded Blanks (LWB, laserstrahlgeschweißte<br />
Platinen) möglich. Das heißt, dass<br />
in be stimmten Abschnitten der Karosserie<br />
hohe Festigkeiten gewährleistet werden,<br />
während in anderen Abschnitten, wo eine<br />
kontrollierte Verformung<br />
erwünscht ist, entsprechend<br />
niedrigere Festigkeiten<br />
und bessere Um -<br />
formeigenschaften sichergestellt<br />
werden.<br />
So setzt VW bei den<br />
neuen Volkswagenmodellen<br />
u. a. Usibor 1500P ein.<br />
»VW gehört mit dem VW<br />
Golf VII zu den Pionieren,<br />
denn der Pkw enthält bereits<br />
28 % ultrahochfester Stähle (UHSS),<br />
davon 24 % presshärtbare Stähle, PHS, und<br />
4 % moderner hochfester Stähle (AHSS) im<br />
Vergleich zu 6 % beim Vorgängermodell«,<br />
erläuterte Van der Hoeven. Ganz aktuell liege<br />
beim Volvo XC90, in dem sogar 40 % pressgehärtete<br />
Stähle enthalten sind – der bisher<br />
höchste in einem Auto verwendete Anteil<br />
vor. Das Fahrzeug ist etwa 125 kg leichter als<br />
sein Vorgängermodell und etwa 200 kg<br />
leichter als die meisten Wettbewerbermodelle.<br />
Optimierung der Technologien auch<br />
bei der Verarbeitung<br />
Ein im wahrsten Sinne des Wortes »ausgezeichnetes«<br />
Beispiel ist das neue »door ring<br />
concept«, ein Türrahmenkonzept, bei dem<br />
eine optimale Kombination des Warmumformens<br />
und Laserstrahlschweißens von<br />
Platinen erreicht wurde. Denn während der<br />
Türrahmen ursprünglich aus mehreren zu -<br />
sammengefügten Einzelbauteilen aus Usibor<br />
1500 und Dualphasenstählen bestand,<br />
gibt es nun eine ringförmige Lösung (»door<br />
ring«), wofür warmgeformte, lasergeschweißte<br />
Platinen aus Usibor 1500 und<br />
Ductibor 500 eingesetzt werden. Dabei werden<br />
die Stärken des Laserstrahlschweißens<br />
und der Warmumformung ausgenutzt. An -<br />
stelle von vier Einzelteilen, existiert nur noch<br />
ein ringförmiges Bauteil, für das lediglich ein<br />
einziges Stanzwerkzeug, ein einziger Stanzvorgang<br />
und keine weiteren Montagevorgänge<br />
mehr nötig sind. Die neue Lösung<br />
spart 20 % des Gewichtes ein (Reduktion<br />
von 15,8 auf 12,7 kg). Material, Blechdicke<br />
und Lage der Schweißnaht können über den<br />
Ringumfang individuell angepasst werden<br />
und somit Gewicht einsparen. Vorteile ergeben<br />
sich dabei nicht nur durch die verbesserte<br />
Leichtigkeit und Ökobilanz, sondern auch<br />
durch die Crashfestigkeit und Steifigkeit.<br />
ArcelorMittal entwickelte außerdem für<br />
das Laserstrahlschweißen einen eigenen,<br />
speziellen Prozess: Vor dem Schweißvorgang<br />
wird die Aluminium-Silizium-Beschichtung<br />
an der Nahtkante partiell per Laser<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Spektrum Werkstoffe K 29<br />
abgetragen. Dabei wird die oberste Schicht<br />
entfernt, um zu vermeiden, dass Aluminium<br />
in der Naht in Lösung geht. Die intermetallische<br />
Schicht wird bewusst erhalten, um<br />
Korrosionsschutz zu gewährleisten. Dies<br />
gewährleistet letztlich eine gleichmäßige<br />
Verteilung der Härte über die Breite der<br />
Schweißnaht nach dem Warmumformen.<br />
Dieses innovative Türringkonzept wurde<br />
im Honda Acura MDX eingesetzt und hat<br />
deutliche Gewichtseinsparungen bei der Tür<br />
und dadurch entsprechend weniger Spritverbrauch<br />
erreicht. Herausragend ist das<br />
Konzept gerade auch im Hinblick auf die<br />
Sicherheit, da der Ring im Crashfall an den<br />
verschiedenen Stellen der Tür entsprechend<br />
den Erfordernissen in puncto Werkstoffsorte,<br />
Blechdicke und Schweißnahtführung<br />
angepasst ist. ArcelorMittal hat dafür weltweit<br />
Anerkennung in Form mehrerer Preise<br />
und Auszeichnungen erhalten.<br />
Entwicklung, Konstruktion und<br />
Co-Engineering<br />
Ziel bei ArcelorMittal ist es, gemeinsam mit<br />
den Kunden aus der Automobilindustrie kreative<br />
Lösungen aus Stahl zu erarbeiten, die<br />
Gewicht und Kosten sparen, ohne Einschränkungen<br />
bei Stabilität und Sicherheit.<br />
Dabei kann der Stahlkonzern bereits auf<br />
eine lange Tradition bei der Entwicklung von<br />
Lösungen mit Stahl zurückblicken. Die<br />
Methodik des Co-Engineering umfasst drei<br />
Stufen, angefangen bei der Identifizierung<br />
der Potenziale der Gewichtseinsparungen<br />
über die Optimierung von Stahlsorte, Ab -<br />
messung und Geometrie bis hin zu Bewertung<br />
und Empfehlung von Umform- und<br />
Montageprozessen.<br />
Bereits in den 1990er-Jahren beteiligte<br />
sich das Unternehmen an dem industrieübergreifenden<br />
ULSAB-Projekt erfolgreich<br />
bei der Gewichtsreduzierung. Es folgte ab<br />
2004 das ArcelorMittal-ABC-Projekt, bevor<br />
dann das Konzept »S in motion ® « ins Leben<br />
gerufen wurde. Es entstanden fünf verschiedene<br />
Modell-Typen zunächst ab 2010 im<br />
C-Segment (Mittelklassewagen), bei dem<br />
die Potenziale der AHSS- und PHS-Stähle<br />
(hochfest und presshärtbar) genutzt wurden.<br />
2012 folgten S-in-Motion-Modelle bei<br />
leichten Nutzfahrzeugen (Transporter), dann<br />
ab 2013 Elektro- und Hybrid-Pkw der Mittelklasse.<br />
Seit 2014 werden Pickups weiterentwickelt,<br />
wobei vor allem der nordamerikanische<br />
Markt das Ziel ist.<br />
Konzept »S in motion«<br />
reduziert Gewicht<br />
Das Konzept »S in motion« umfasst einen<br />
Katalog von rd. 60 Stahllösungen, bei denen<br />
AHSS-Stähle, Warumumformung, Laserstrahlschweißen<br />
von Platinen, Rohr- und<br />
Langprodukte Anwendung finden. Beispielsweise<br />
ließen sich bei der Rohkarosserie<br />
(Body-in-white) 73 kg Gewicht einsparen,<br />
das sind 20 % weniger als bei einem herkömmlichen<br />
Vergleichsmodell der Mittelklasse.<br />
Dies entspricht 23,5 % weniger Schadstoffausstoß<br />
(CO 2<br />
-Äquivalent-Emissionen).<br />
Die leichteste Rohkarosserie besteht inzwischen<br />
aus 54 % PHS- und AHSS-Stahlsorten.<br />
Im Falle der 2014 fortentwickelten S-in-<br />
Motion-Pickups wurde eine Gewichtseinsparung<br />
von 174 kg, entsprechend 23 %,<br />
bei Kabine, Türen, Kasten und Rahmen insgesamt<br />
erreicht (im Vergleich zu einem mo -<br />
dernen Basisfahrzeug). Einen wesentlichen<br />
Anteil daran haben AHSS-Stähle (63 %) und<br />
PHS-Stähle (18 %). Weitere 22 kg Gewichtseinsparung<br />
lassen noch weiter entwickelte<br />
Stahlsorten versprechen.<br />
Auch arbeitet man derzeit weiter an einer<br />
ultraleichten Autotür nach dem S-in-Mo -<br />
tion-Konzept, wobei das Gewicht einer<br />
Standardvergleichstür mit 18,3 kg bereits<br />
deutlich unterschritten wurde. Heute wiegt<br />
eine sogenannte »lightweight steel door«<br />
von ArcelorMittal nur noch 13,3 kg. Und es<br />
geht weiter: »In absehbarer Zeit wird das<br />
Gewicht auf 12 kg reduziert werden durch<br />
den Einsatz von hochfesten Stählen mit Zugfestigkeitswerten<br />
bis 2.000 MPa«, verspricht<br />
Van der Hoeven. Dabei gehe es nicht nur um<br />
das abgesenkte Gewicht, sondern auch um<br />
die Kosteneinsparungen, betont er, und:<br />
»Wir sind überzeugt, dass Stahl der bevorzugte<br />
Werkstoff für die Automobilfertigung<br />
bleiben wird, eben gerade weil er so vielversprechend<br />
bei gewichtseinsparenden Lösungen<br />
ist.«<br />
corporate.arcelormittal.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 160303069)<br />
Im Wettbewerb die Nase vorn<br />
Business-Software<br />
für erfolgreiche Unternehmen<br />
www.nissen-velten.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
30 K Spektrum Werkstoffe<br />
Design-Stahlräder – leicht, ästhetisch<br />
und nachhaltig<br />
thyssenkrupp verbucht Leichtbauerfolge und exzellente Ökobilanzen<br />
Düsseldorf. Wer wissen will, welche automobilen Accessoires besonders<br />
begehrt sind, muss eine Auto-Tuning-Messe besuchen. Das mit Abstand<br />
beliebteste Zubehör dort: Felgen und Radschüsseln. Während eines<br />
Fachpressetages zeigte thyssenkrupp kürzlich mit neu entwickelten<br />
Stahl-Designrädern innovative Ansätze für die Fertigung von optisch<br />
attraktiven Rädern.<br />
thyssenkrupp-Konzerns mit über 40 abgesicherten<br />
Einzellösungen aus 30 Projekten.<br />
Ziel war die Entwicklung attraktiver und<br />
kostengünstiger Leichtbauräder aus Stahl.<br />
Am Beginn des Entwicklungsprozesses wurden<br />
Markt und Stand der Technik eingehend<br />
analysiert, um ein Referenzrad zu definieren,<br />
das als Benchmark für Neuentwicklungen<br />
gelten sollte. ln diesem Falle war es ein<br />
16-Zoll-Stahlrad mit einem geringen Ge -<br />
wicht von 8,36 kg. Ein zunächst verblüffendes<br />
Ergebnis: »Bereits die Referenz ist deutlich<br />
leichter als vergleichbare Aluminiumräder,<br />
die ca. 10 kg auf die Waage bringen<br />
und zudem deutlich teurer sind«, erläuterte<br />
Dipl.-Ing. Erik Hilfrich, zuständig für Anwendungskonzepte,<br />
Vertrieb & Innovation bei<br />
thyssenkrupp. Die besseren konstruktiven<br />
Eigenschaften von Stahl zeigen also Wirkung.<br />
Die Ziele für die Neuentwicklungen<br />
waren nun, neben der unverzichtbaren<br />
Gewichtsreduzierung auch neue attraktive<br />
Designmöglichkeiten zu realisieren.<br />
Im direkten Vergleich mit Aluminium-<br />
Gussrädern beeindrucken die Stahlkonzepte<br />
auch bei Kosten, Gewicht und CO 2<br />
-Ökobilanz.<br />
Deshalb hat thyssenkrupp bei der<br />
Entwicklung neuer Räder im Rahmen des<br />
»lnCar plus«-Projekts neue Zeichen gesetzt.<br />
Zwar ist für viele Autofahrer die Optik wichtig,<br />
vor allem aber müssen Räder höchsten<br />
Sicherheitsansprüchen genügen. Daneben<br />
sind Gewichtseinsparung, also Umweltfreundlichkeit<br />
und Kosten zentrale Aspekte.<br />
»lnCar plus« ist das derzeit größte herstellerunabhängige<br />
Entwicklungsprojekt eines<br />
Automobilzulieferers und leistet einen starken<br />
Beitrag zur automobilen Effizienz. Es<br />
umfasst das Automobil-Know-how des<br />
Hochleistungswerkstoffe und<br />
neue Fertigungstechnologien<br />
Der Einsatz neuer Werkstoffe und Fertigungstechnologien<br />
belegt, dass eine Ge -<br />
wichtsreduktion des Rades um bis 20 %<br />
realisierbar ist. Prozesstechnisch kann so -<br />
wohl der Weg über die Kaltumformung als<br />
auch neuerdings der Weg über die Warmumformung<br />
gewählt werden. Auf dem<br />
Wege der Kaltumformung kommt beispielweise<br />
die Drückwalztechnik zur Herstellung<br />
der Felge zum Einsatz, über die die Blechdickenverteilung<br />
gezielt eingestellt werden<br />
kann. ln der Warmumformung können die<br />
Bauteileigenschaften durch vollständiges<br />
oder teilweises Presshärten angesteuert<br />
werden.<br />
Dabei werden sowohl in der Kalt- als auch<br />
in der Warmumformung neue Werkstoffe<br />
Gewicht- und Kostenvergleich 1)<br />
in %<br />
100<br />
80<br />
–2 kg<br />
100<br />
Aluminium<br />
Stahl-Designrad<br />
62<br />
57<br />
26<br />
43<br />
36<br />
(Foto: thyssenkrupp)<br />
Gewicht<br />
Gesamtkosten<br />
Materialkosten<br />
Herstellungskosten<br />
thyssenkrupp hat attraktive und kostengünstige Leichtbauräder aus<br />
Stahl entwickelt.<br />
1)<br />
Modulares Stahl-Designrad (16 Zoll)<br />
Quelle: thyssenkrupp<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Spektrum Werkstoffe K 31<br />
wie hochduktile, mikrolegierte Feinkornbaustähle,<br />
hochfeste MBW ® -Sorten (Mangan-<br />
Bor-Stähle) oder auch der neue dreischichtige<br />
Stahlwerkstoffverbund TRIBOND ® er -<br />
probt. Diese Stähle bieten höhere Streckgrenzen<br />
und Schwingfestigkeiten, um die<br />
Dauerfestigkeit der Räder auch bei verringerter<br />
Blechdicke zu gewährleisten. Im<br />
Ergebnis zeigt sich: »Vor allem die Warmumformung<br />
birgt hohes Leichtbaupotenzial<br />
von bis zu 20 % – und das im Verhältnis zur<br />
Referenz mit vergleichbaren Kosten«, so Erik<br />
Hilfrich.<br />
Zusätzliche Vorteile bietet die Konzeption<br />
modularer Stahlräder in Blechbauweise, die<br />
einen einheitlichen Grundträger mit Felge<br />
und eine zusätzliche Designschale kombinieren,<br />
die tragend mit dem Rad verbunden<br />
ist. Hier ist innovatives Design beispielweise<br />
durch versetzte Radschalen in zwei Ebenen<br />
möglich. Im Vergleich zu einer Referenz aus<br />
Aluminium lässt sich eine Gewichtseinsparung<br />
von 20 % und eine Kostenersparnis<br />
von rd. 38 % realisieren. Auch in der Ökobilanz<br />
schneidet das modulare Stahl-Design-<br />
Rad im Vergleich mit Aluminium und dem<br />
Stahl-Referenzrad am besten ab. Bei einer<br />
zugrunde gelegten Laufleistung von<br />
200.000 km ist der Primärenergiebedarf<br />
über den gesamten Lebenszyklus hinweg<br />
am geringsten.<br />
Geringere Umweltauswirkungen<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
Natürlich hat thyssenkrupp neben Leichtbau,<br />
Wirtschaftlichkeit und Performance<br />
auch die Umweltauswirkungen bereits in<br />
der Entwicklungsphase betrachtet. Und<br />
gerade bei rotierenden Bauteilen spielt der<br />
Leichtbau effekt eine besondere Rolle. Trotz<br />
gleichen Gewichts verursacht das Stahl-Designrad<br />
von thyssenkrupp im Vergleich zu<br />
einem Aluminiumreferenzrad über die<br />
gesamte Laufleistung 288 kg weniger CO 2<br />
.<br />
»Bezogen auf die jährliche deutsche Neuwagenflotte<br />
ergibt sich somit ein Potenzial<br />
von 864.000 t CO 2<br />
«, erläuterte Dipl.-Ing.<br />
Anna Meincke, bei thyssenkrupp für Klimaschutz,<br />
CO 2<br />
, Sonderaufgaben und Nachhaltigkeit<br />
zuständig. Betrachtet man Kriterien<br />
wie den Treibhauseffekt, den Sommersmog,<br />
die Überdüngung, Versauerung, den Energieverbrauch<br />
und die Ressourceneffizienz,<br />
so ergibt sich klar: »Designräder aus Stahl<br />
sind ein ökologisches Highlight«, so Anna<br />
Meincke. Umweltauswirkungen werden<br />
über den gesamten Lebenszyklus und in<br />
allen Wirkungskategorien reduziert. Durch<br />
den Einsatz der Design-Stahlräder werden<br />
fast drei Mal so viele Emissionen eingespart,<br />
wie bei der Produktion entstehen.<br />
https://engineered.thyssenkrupp.com/ K<br />
/<br />
(sm 160303120)
32 K <br />
Neue Runde für erfolgreiches Messe-Duo<br />
wire & Tube präsentieren 2016 wieder ein umfangreiches Angebot<br />
Düsseldorf. Das erfolgreiche Messe-Duo wire und Tube geht in die<br />
nächste Runde: vom 4. bis 8. April 2016 steht die Messe Düsseldorf wieder<br />
im Zeichen von Kabel und Draht sowie von Rohren und Röhren. Nahezu<br />
70.000 Besucher und 2.500 Aussteller insgesamt trafen im Jahr 2014<br />
zusammen, für dieses Jahr werden ähnliche Ergebnisse erwartet.<br />
Das bedeutsame Messe-Duo, bestehend<br />
aus der wire (Internationale Fachmesse<br />
Kabel und Draht) sowie der Tube (Internationale<br />
Rohrfachmesse), lockt im<br />
zweijähr lichen Turnus zahlreiche Besucher<br />
der jeweiligen Branchen nach Düsseldorf. Im<br />
Rahmen der wire präsentieren sich Maschinen<br />
zur Drahtherstellung und -veredelung,<br />
Gitterschweißmaschinen, Spezialdrähte,<br />
Werkstoffe und Kabel. Weiterhin zählen<br />
Mess-, Steuer-, Regel- und Prüftechnik dazu,<br />
ebenso wie Produkte aus den Sektoren<br />
(Fotos: Messe Düsseldorf)<br />
Umformtechnik und Federfertigung. Werkzeuge<br />
und Hilfsmaterialien der Verfahrenstechnik<br />
runden das Spektrum ab. Zielgruppen<br />
der wire sind die Draht-, Kabel- und<br />
Fahrzeugindustrie und auch die Eisen-,<br />
Stahl- und NE- Metallindustrie, Bau- und<br />
Elektroindustrie sowie das Handwerk.<br />
Die wire ist in den Hallen 9 bis 13 sowie<br />
15, 16 und 17 angesiedelt. Dabei sind die<br />
Hallen 9 bis 13 sowie 16 und 17 für Draht-,<br />
Kabel- und Glasfasermaschinen, aber auch<br />
für die Draht- und Kabelproduktion und<br />
-handel vorgesehen. In der Halle 15 findet<br />
sich die Umformtechnik (Fastener Technolowire<br />
Halle 9 – 13, Draht-, Kabel- und Glasfaser -<br />
16, 17 maschinen, Draht- und Kabelproduktion<br />
und -handel<br />
Halle 15<br />
Halle 16<br />
Halle 16<br />
Umformtechnik<br />
Gitterschweißmaschinen<br />
Federfertigungstechnik<br />
/<br />
www.wire.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
gy), Halle 16 beinhaltet die Themenbereiche<br />
Gitterschweißmaschinen (Mesh Welding<br />
Machinery) und Federfertigungstechnik<br />
(Spring Making).<br />
Die Tube konzentriert sich auf Rohre, Röhren<br />
und Zubehör sowie Rohmaterialien und<br />
Maschinen zur Herstellung von Rohren. Ein<br />
weiterer Fokus liegt auf dem Handel mit<br />
Rohren aus FE-Metall, NE-Metall, auch u. a.<br />
Glasfaser und Beton, zudem umfasst das<br />
Angebot Werkzeuge zur Verfahrenstechnik.<br />
Zielgruppen der Tube sind die Rohr-, Fahrzeug-,<br />
Eisen-, Stahl- und NE-Metallindustrie,<br />
Bau- und Elektroindustrie und Energie- und<br />
Wasserversorgung.<br />
Die Rohrfachmesse erstreckt sich über die<br />
Hallen 1 bis 7.1. In den Hallen 1 und 2 findet<br />
sich Rohrzubehör, die Hallen 2 bis 4 sowie<br />
7.0 und 7.1 sind Rohrhandel und -herstellung<br />
vorbehalten. Halle 5 ist für Umform-<br />
technik (Bending and Forming Technology)<br />
vorgesehen, die Hallen 6 und 7a für Rohrbearbeitungsmaschinen<br />
(Pipe and Tube Processing<br />
Machinery) sowie Maschinen und Anlagen<br />
(Plant and Machinery). Profile finden<br />
sich in den Hallen 1 bis 7.0. Des Weiteren<br />
präsentiert sich in Halle 7.1 die PTF-Sonderschau<br />
und in Halle 2 der China Pavillon. K<br />
(sm 160303209)<br />
<br />
Halle 1 – 2 Rohrzubehör<br />
Halle 2 – 4, Rohrhandel,<br />
7.0, 7.1 Rohrherstellung<br />
Halle 5 Umformtechnik<br />
Halle 6, 7a Rohrbearbeitungsmaschinen<br />
Halle 7a Maschinen und Anlagen<br />
Halle 1 – 7.0 Profile<br />
Halle 7.1 PTF-Sonderschau<br />
<br />
Zum Ausklang des ersten Messetages, 4. April<br />
2016, ab 17.30 Uhr, veranstaltet unsere Zeitschrift<br />
zum 9. Mal den Branchentreff des<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« im CCD.Süd des Düsseldorfer<br />
Messegeländes. Hier informieren Experten<br />
der Stahlbranche über aktuelle Themen aus<br />
Stahlindustrie und -handel. Anschließend be -<br />
steht die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen<br />
oder sich einfach auszutauschen.<br />
Präsenz zeigt der Verlag auch auf seinem<br />
Messestand.<br />
Halle 2<br />
China-Pavillon<br />
/<br />
Weitere Informationen stehen unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/branchentreff<br />
/<br />
www.tube.de<br />
i »<strong>stahlmarkt</strong>« auf der wire & Tube finden Sie in Halle 7.0, Stand C 27<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
34 K <br />
Neuer Ausklinkroboter steigert Produktivität<br />
Kaltenbach-Anlage macht zudem Arbeitsplätze attraktiver<br />
Ihr Leitspruch ist für die Friedrich Bühler GmbH &<br />
Co. KG gelebte Realität: »Bauen mit Stahl ist unsere Leidenschaft«. Was<br />
vor sechs Generationen als ländliche Schmiede begann, ist heute ein<br />
erfolgreiches Unternehmen mit einer Stahlbaukapazität von bis zu 1.500 t<br />
im Monat. Rd. 160 Mitarbeiter realisieren auch anspruchsvollste<br />
Stahlbaukonstruktionen. Fachwissen, Innovationsfreude und modernste<br />
Bearbeitungsmaschinen haben zu bundesweiter Anerkennung geführt.<br />
Ob Porsche-Museum, Mercedesforum<br />
Stuttgart oder Saturn-Arena, es gibt kaum<br />
eine Herausforderung, die das Stahlbauunternehmen<br />
Bühler nicht erfolgreich<br />
bewältigen könnte. Umgesetzt wird dies<br />
alles mit Hightechanlagen und CNC-ge -<br />
steuertem Maschinenpark. Denn ein hoher<br />
Automatisierungsgrad sorgt mit dafür, im<br />
harten Wettbewerb zu bestehen. Nun hat<br />
sich das baden-württembergische Unternehmen<br />
für einen neuen Ausklinkroboter<br />
KC 1201 von Kaltenbach entschieden, um<br />
die Automatisierung zu erhöhen. Nur wenn<br />
Rüst- und Durchlaufzeiten möglichst gering<br />
und die Arbeitsabläufe ideal organisiert<br />
sind, lassen sich Projekte kosten- und organisationsoptimiert<br />
stemmen und die Produktivität<br />
steigern – ein wichtiger Baustein der<br />
Zukunftssicherung. Zudem kommt es darauf<br />
an, die richtigen Fachleute für das Unternehmen<br />
zu finden. Gerade in einer wirtschaftlich<br />
starken Region, wie dem Landkreis<br />
Calw, ist der Wettbewerb um die gut<br />
ausgebildeten Mitarbeiter hart. Da entscheidet<br />
auch der Maschinenpark mit. Arbeitssicherheit<br />
und Arbeitsplatzattraktivität zählen<br />
heute mit zu den wichtigen Kriterien,<br />
wenn sich Facharbeiter für ein Unternehmen<br />
entscheiden.<br />
Der Zuschlag für Kaltenbach, internationaler<br />
Hersteller von Metallbearbeitungsmaschinen<br />
aus Lörrach, und die Ausklinkanlage<br />
KC 1201 fiel insbesondere aufgrund der<br />
langen Erfahrung, die der Hersteller gerade<br />
auch für unkonventionelle Lösungen be sitzt.<br />
So galt es, die Mitarbeiter bei ihren körperlich<br />
anstrengenden Brennarbeiten<br />
zu entlasten, zugleich mussten aufgrund<br />
äußerst beengter Platzverhältnisse in der<br />
Fertigung Kolli sionen in den Bearbeitungsprozessen<br />
vermieden werden.<br />
Der Ausklinkroboter KC 1201 ergänzt die<br />
Stahlbearbeitung bei Bühler mit seinen vielfältigen<br />
Möglichkeiten. Er wurde speziell für<br />
Ausklinkungen an H-, U- und L-Profilen<br />
sowie für Vierkantrohr entwickelt und in<br />
kompakter, platzsparender Bauform, mit bis<br />
zu acht Achsen konzipiert. Bei Bühler hat<br />
man sich für das autogene Brennschneiden<br />
entschieden. Sollte später einmal eine Erweiterung<br />
zum Plasmaschneiden notwendig<br />
werden, so ist dies von der Kon struktionsseite<br />
her ohne weiteres machbar. Ebenso<br />
lässt sich die Anlage jederzeit mit einer<br />
Hochleistungsbohrmaschine kombinieren.<br />
Die Steuerung der KC 1201 unterstützt<br />
die Mitarbeiter in mehrfacher Hinsicht. Die<br />
Konstruktionsdaten werden einfach eingeladen,<br />
die Software errechnet dann die optimalen<br />
Roboterbewegungen für das Ausschneiden<br />
– effizienter geht es kaum. Der<br />
Brennroboter setzt dann exakt um, was<br />
Kundenzeichnungen vorgeben. Die Mitarbeiter<br />
sind nicht gezwungen mit Makros zu<br />
arbeiten, sondern agieren weitgehend frei.<br />
Auch die wiederholbare Präzision wurde<br />
nun enorm gesteigert.<br />
Erdmann Rath, Fertigungsleiter im Stahlbau<br />
bei Bühler ist von dem Neuzugang im<br />
Maschinenpark überzeugt: »Durch un sere<br />
neue Maschine von Kaltenbach, die<br />
KC 1201, haben wir einen äußerst hohen<br />
Automatisierungsgrad erreicht und die<br />
Arbeitsplätze im Brennbereich attraktiver<br />
machen können.<br />
(sm 160303043) K<br />
(Foto: Kaltenbach<br />
Je nach<br />
Anwendung<br />
kann ein<br />
Plasma- oder<br />
Autogenbrenner<br />
eingesetzt<br />
werden.<br />
« <br />
Kaltenbach GmbH + Co. KG<br />
Blasiring 4<br />
79539 Lörrach<br />
Tel. +49 7621 175-0<br />
www.kaltenbach.de<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
MEET US…<br />
Tube 2016<br />
Düsseldorf, 04. – 08. April 2016<br />
Halle 4 / Stand H42<br />
Bauma 2016<br />
München, 11. – 17. April 2016<br />
Halle A6 / Stand 203<br />
Hannover Messe 2016<br />
Hannover, 25. – 29. April 2016<br />
Halle 6 / Stand F02
36 K <br />
Hochwertige Edelstahlrohrlösungen<br />
aus einer Hand<br />
Schoeller Werk setzt auf technische Beratungskompetenz<br />
Als einer der weltweit führenden Hersteller<br />
von geschweißten und nachgezogenen Edelstahlrohren verfügt das<br />
Schoeller Werk über langjährige Erfahrung in der anwendungsspezifischen<br />
Produktentwicklung und -fertigung für die Bereiche Automotive, Industrie<br />
und Energie/Offshore. Auf der Messe Tube in Düsseldorf stellt das<br />
Unternehmen sein breites Produkt- und Fertigungsspektrum sowie seine<br />
technische Beratungskompetenz in den Mittelpunkt.<br />
Das Unternehmen entwickelt sein Produkt-<br />
und Leistungsportfolio in enger Zu -<br />
sammenarbeit mit den Kunden kontinuierlich<br />
weiter und stellt die Vielfalt an kunden- und<br />
anwendungsgerechten Lösungen diesmal in<br />
den Mittelpunkt der Tube 2016. »Wir verfügen<br />
über die Kapazitäten und die Kompetenz,<br />
um unseren Kunden alles aus einer<br />
Hand zu bieten: von der technischen Beratung,<br />
der anwendungsspezifischen Produktentwicklung<br />
und -fertigung über die Qualitätssicherungssysteme<br />
bis zu individuellen<br />
Logistikleistungen«, betont Peter Bilstein,<br />
Geschäftsführer des Schoeller Werks. Diese<br />
Kompetenz verdeutlicht das Unternehmen<br />
anhand seines Leistungsvolumens in den<br />
Bereichen WIG(Wolfram-Inertgas)- und<br />
laserstrahlgeschweißte Edelstahlrohre in<br />
geraden Herstell- und Fixlängen sowie Ringrohre.<br />
Das Schoeller Werk beschäftigt über<br />
1.000 Mitarbeiter und fertigt mehr als<br />
90 Mill. m pro Jahr. Je nach Kundenspezifikation<br />
sind die Rohre blankgeglüht oder<br />
ungeglüht, mit oder ohne Nahtglättung,<br />
geschliffen oder ungeschliffen oder nachgezogen<br />
verfügbar. Um den hohen technischen<br />
Anforderungen der Kunden gerecht<br />
zu werden, investiert das Unternehmen kontinuierlich<br />
in seine Produktions- und Qualitätstechnologien.<br />
<br />
So hat das Unternehmen gerade erst rd.<br />
1,8 Mill. € in ein neues Technologie- und<br />
Prüfzentrum gesteckt, um mit modernen<br />
Prüftechnologien umfassende, kundenspezifische<br />
Materialprüfungen zu ermöglichen.<br />
Zudem können damit ab sofort die optimalen<br />
Prozessparameter zur Herstellung neuer,<br />
zukunftsweisender Rohrlösungen erprobt<br />
werden.<br />
»Mit unserem neuen Technikum übernehmen<br />
wir für unsere Kunden sämtliche metallurgischen<br />
und chemischen Materialprüfungen«,<br />
erklärt Dr. Michael Gramlich, Leiter<br />
Technologie und Qualitätsmanagement des<br />
Schoeller Werks. »Mit dieser Investition stärken<br />
wir gezielt unsere Position als Entwicklungspartner<br />
und Premiumhersteller von<br />
längsnahtgeschweißten Edelstahlrohren.«<br />
Auf 290 m 2 werden heute umfangreiche<br />
Werkstoffprüfungen sowie Korrosions- und<br />
Glühversuche durchgeführt. Die Gesamtfläche<br />
des Technikums ist nun deutlich vergrößert<br />
und neue Materialprüfmaschinen<br />
konnten untergebracht werden. Neu ist u.a.<br />
ein modernes Rasterelektronenmikroskop zur<br />
Überprüfung der Schweißnahtqualität.<br />
<br />
Das 1827 gegründete Familienunternehmen hat<br />
seinen Sitz in Hellenthal in der Eifel und gehört zu<br />
den »hidden Champions« in Nordrhein-Westfalen.<br />
Schoeller ist in seiner Branche etabliert und<br />
anerkannter Anbieter von längsnahtgeschweißten<br />
Edelstahlrohren, von denen jährlich rd.<br />
90 Mill. m gefertigt werden. Das innovationsgetriebene<br />
Unterenehmen verfügt über Know-how,<br />
Kompetenz und Erfahrung und entwickelt sein<br />
Produktportfolio und seinen Maschinenpark ständig<br />
weiter. »Wir sind immer dann der richtige<br />
Ansprechpartner, wenn es um Rohre für höchste<br />
Ansprüche an Zuverlässigkeit und Qualität geht«,<br />
erläuterte Geschäftsführer Peter Bilstein im<br />
Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«. Das Unternehmen<br />
erhebt den Anspruch der »Null-Fehler-Philosophie«,<br />
bündelt seine Kompetenzen an einem<br />
einzigen Standort und zeichnet sich somit durch<br />
eine günstige Kombination aus Bodenständigkeit<br />
und Technologiestärke aus.<br />
Die Kunden stammen überwiegend aus dem<br />
Automotive-, Energie- und Industriesektor. So ist<br />
das Schoeller Werk zertifizierter Zulieferer der Automobilindustrie<br />
und seit Jahrzehnten Partner für<br />
OEMs, Tier-1- und Tier-2-Lieferanten. Rohre für die<br />
Energiebranche sind u. a. für Kraftwerks-, Meerwasserentsalzungs-,<br />
Offshore- und Schiffsbauanwendungen<br />
gefragt. Im Industriebereich sind die<br />
Anwendungen sehr vielfältig, z. B. für die Lebensmittelindustrie,<br />
die Elektro-, Mess- und Regeltechnik,<br />
den Maschinen- und Apparatebau, die Energieund<br />
Solartechnik, bis hin zur Medizintechnik.<br />
Bemerkenswert ist – historisch gesehen – dass<br />
das Schoeller Werk nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
zu den Ersten Deutschlands zählte, die das in den<br />
USA patentierte Verfahren des Wolfram-Inertgasschweißens<br />
(WIG) für austenitische Edelstahlrohre<br />
eingeführt haben. »Wir produzieren mit dem<br />
Schweißnahtfaktor 1,0«, betont Bilstein. Schweißnaht<br />
und Grundwerkstoff sind somit gleichwertig.<br />
Auch heute noch steht Innovation gepaart mit<br />
Tradition in Hellenthal an erster Stelle. Die jüngst<br />
getätigten Investitionen in Anlagen wie das Technikum<br />
und personelles Know-how sind weitere<br />
Schritte nach vorn.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Oben: Um den hohen technischen<br />
Anforderungen der Automotive-, Industrieund<br />
Energiebranche gerecht zu werden,<br />
investiert das Schoeller Werk kontinuierlich<br />
in seine Produktions- und Qualitätstechnologien,<br />
hier Rohre an der optischen<br />
Messanlage.<br />
Unten: Durch das neue Technologie- und<br />
Prüfzentrum kann das Schoeller Werk die<br />
Entwicklungszeiten verkürzen und die<br />
Qualität noch weiter steigern, hier ein Blick<br />
in die Werkstoffprüfung.<br />
Außerdem investierte das Un ternehmen in<br />
eine Einrichtung für die Restpartikelprüfung<br />
– insbesondere für Kraftstoffleitungen in der<br />
Automobilindustrie sind die Größe und die<br />
Anzahl von Restpartikeln im Rohr extrem<br />
reglementiert. Ein neuer Laborofen simuliert<br />
die Wärmebehandlung unter Schutzgas und<br />
ermöglicht so die Definition der optimalen<br />
Prozess parameter bei der Rohrherstellung.<br />
Darüber hinaus führt das Schoeller Werk alle<br />
standardmäßig er forderlichen Materialprüfungen<br />
nach DIN 10217-7 durch. »Durch<br />
eine enge Zusammenarbeit mit uns sparen<br />
sich die Kunden aufwendige Werkstoffversuche,<br />
sodass die Entwicklungsdauer sinkt«,<br />
betont Gramlich.<br />
Ein zum Jahresbeginn installierter Hydropulsprüfstand<br />
kann neuerdings auch die<br />
Druckbeständigkeit der Edelstahlrohre unter<br />
pulsierendem Innendruck, wie er in Kraftstoffleitungen<br />
herrscht, prüfen. Zudem ist<br />
die Zertifizierung des Technikums nach DIN<br />
EN ISO/IEC 17024 durch die Deutsche Ak -<br />
kreditierungsstelle DAkkS in Vorbereitung.<br />
(Fotos: Schoeller Werk)<br />
<br />
<br />
Um seine Position als Entwicklungspartner<br />
weiter auszubauen hat das Schoeller Werk<br />
darüber hinaus eine neue Abteilung Technischer<br />
Vertrieb unter der Leitung von Werner<br />
Hannig geschaffen. Denn die Entwicklung<br />
technisch und kostenmäßig optimierter<br />
Rohre setzt eine enge Kooperation zwischen<br />
Zulieferer und Anwendern voraus. »Mit<br />
Werner Hannig haben wir einen äußerst<br />
erfahrenen Fachmann für die Leitung des<br />
technischen Vertriebs gewonnen«, erläutert<br />
Geschäftsführer Peter Bilstein. Hannig war<br />
über 20 Jahre Leiter der Werkstoffprüfung<br />
und zuletzt Verantwortlicher für das Qualitätswesen.<br />
Durch intensive Zusammenarbeit<br />
zwischen technischem Vertrieb und Produktmanagement<br />
kann das Schoeller Werk<br />
die Anforderungen an das individuelle Edelstahlrohr<br />
ganzheitlicher beurteilen und<br />
Lösungen entwickeln. Kunden profitieren<br />
von der noch intensiveren technischen Beratungsleistung.<br />
Zusätzlich wurde auch die Abteilung für<br />
Business Development & Marketing mit<br />
einer erfahrenen Kennerin des Marktes<br />
besetzt: Susanne Peiricks, die zuletzt Unternehmensberaterin<br />
und davor über 13 Jahre<br />
in verschiedenen Managementpositionen<br />
beim Speziallangstahlproduzenten Schmolz<br />
+ Bickenbach tätig war.<br />
Geschäftsführer Peter Bilstein: »Susanne<br />
Peiricks ist mit ihrer jahrelangen Erfahrung im<br />
internationalen Vertriebsausbau die optimale<br />
Besetzung für diese Aufgaben.« Um die<br />
Voraussetzungen für den strategischen Ge -<br />
schäftsausbau zu erfüllen, analysiert das<br />
Business Development die Kundenbedürfnisse,<br />
Marktanforderungen und Marktpotenziale<br />
sowie bestehende und zukünf tige Vertriebswege.<br />
Zu den Aufgaben zählen zudem<br />
die Prüfung und der Ausbau von strategischen<br />
Kooperationen, beispielsweise mit<br />
Vertriebspartnern im Ausland, sowie die Stärkung<br />
der regionalen Präsenz des Schoeller<br />
Werks im Ausland. Die Erkenntnisse fließen<br />
direkt in die Unternehmensstrategie ein.<br />
»Um Neukunden und Bestandskunden ein<br />
optimales Angebot zu machen, ermitteln wir<br />
verstärkt Potenziale in Bezug auf Produkte<br />
und Services«, erläutert Susanne Peiricks die<br />
neue Funktion. »Es ist mein Ziel, die internationale<br />
Präsenz sowie das Marketing auszubauen<br />
und damit die Position des Schoeller<br />
Werks als international führender Edelstahlrohrhersteller<br />
zu festigen.« (sm 160303119) K<br />
« <br />
Schoeller Werk GmbH & Co. KG<br />
Im Kirschseiffen<br />
53940 Hellenthal<br />
Tel. +49 2482 81-0<br />
www.schoellerwerk.de<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Besserer Spänefluss durch den Sägeschnitt<br />
von unten nach oben.<br />
Kasto auf der Tube 2016<br />
((Bild: KASTO))<br />
Auf der Tube 2016 präsentiert die KASTO Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG innovative Lösungen aus<br />
ihren beiden Geschäftsfeldern Säge- und Lagertechnik.<br />
Besucher können sich auf dem Messestand<br />
(Halle 6, Stand F50) u. a. über das flexible<br />
und kompakte Langgut-Turmlagersystem UNI-<br />
TOWER und über die vollautomatische Bandsäge<br />
KASTOwin tube A 5.0 informieren, die speziell für<br />
die Bearbeitung von Rohren geeignet ist.<br />
Spezialist für die Rohrbearbeitung<br />
KASTO erweitert Bandsägen-Sortiment<br />
Achern-Gamshurst. Die KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
vergrößert ihr Produktsortiment: Der Sägetechnik-Spezialist erweitert die<br />
2014 erstmals vorgestellte Bandsägebaureihe KASTOwin und präsentiert<br />
mit der KASTOwin tube A 5.0 ein Modell, das speziell für die Bearbeitung<br />
von Rohren geeignet ist.<br />
Mit einem um 180° gedrehten Sägevorschub<br />
arbeitet der neu vorgestellte Vollautomat<br />
besonders effizient und werkzeugschonend.<br />
Mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
und einem guten Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis konnte die KASTOwin bereits<br />
zahlreiche Kunden aus unterschiedlichen<br />
Branchen überzeugen, so das Unternehmen.<br />
Nun hat der Maschinenbauer die<br />
Sägebaureihe für einen besonderen Anwendungsfall<br />
erweitert: Die KASTOwin tube<br />
A 5.0 ist ein Bandsäge-Vollautomat, der<br />
speziell für die Bearbeitung von Rohren optimiert<br />
wurde. Die größte Neuerung: Im Vergleich<br />
zu den anderen KASTOwin-Modellen<br />
ist die Bewegungsrichtung des Sägevorschubs<br />
um 180° gedreht, gesägt wird von<br />
der Auflagefläche nach oben. Das sorgt für<br />
einen effizienten, präzisen und werkzeugschonenden<br />
Sägevorgang.<br />
Schnittbereich liegt bei 500 mm<br />
Der Schnittbereich der KASTOwin tube A 5.0<br />
liegt für Rundmaterial bei 500 mm, die<br />
kleinstmögliche Abschnittlänge bei 10 mm.<br />
Die Schnittgeschwindigkeit lässt sich per frequenzgeregeltem<br />
Antrieb zwischen 12 und<br />
150 m/min stufenlos einstellen. Hartmetall-<br />
Sägebänder, wie sie für verschiedene Rohrmaterialien<br />
notwendig sind, lassen sich auf<br />
der KASTOwin tube A 5.0 ohne weiteres<br />
Zubehör einsetzen. Die Spannung des Sägebands<br />
erfolgt hydraulisch, die Reinigung mit<br />
einer auswechselbaren, elektrisch angetriebenen<br />
Späneräumbürste. Spannstock und<br />
Sägevorschub sind mit spielfreien Linearführungen<br />
ausgestattet, Kugelrollspindelantriebe<br />
sorgen für kontrollierte Schnitt- und<br />
Materialvorschubbewegungen.<br />
Identische Bauweise sorgt<br />
für günstige Preise<br />
Darüber hinaus weist die Säge sämtliche<br />
Vorteile auf, die auch den Rest der KASTOwin-Baureihe<br />
auszeichnen. Etwa das Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis: Da alle Modelle nach<br />
derselben Bauweise konstruiert und die verwendeten<br />
Bauteile weitgehend identisch<br />
sind, kann KASTO die Sägen deutlich günstiger<br />
anbieten als vergleichbare Produkte<br />
anderer Hersteller. Der Qualität tut dies keinen<br />
Abbruch, im Gegenteil: Die KASTOwin-Baureihe<br />
wird komplett in Deutschland<br />
produziert und ist äußerst hochwertig verarbeitet.<br />
Für eine einfache Bedienung sorgt die<br />
intelligente Sägemaschinensteuerung Smart-<br />
Control, die alle Materialdaten enthält und<br />
sämtliche notwendigen Parameter automatisch<br />
einstellt. Das eigens für diese Baureihe<br />
entwickelte System KASTOrespond erfasst<br />
zudem permanent die Kräfte am Werkzeug<br />
und setzt diese intelligent in Vorschubbewegungen<br />
um. Um besondere Anforderungen<br />
zu erfüllen, hat KASTO ein großes Zubehörsortiment<br />
für die KASTOwin tube A 5.0 im<br />
Angebot: z. B. ein Heizungs- und ein Kühlungspaket<br />
für den Einsatz bei Temperaturen<br />
über 40 °C oder unter 0 °C.<br />
K<br />
(sm 160302876)<br />
« KONTAKT<br />
KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 14<br />
77855 Achern-Gamshurst<br />
Tel. +49 7841 61-0<br />
www.kasto.com<br />
wire & Tube: Halle 6, Stand F50<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
K 39<br />
Konzepte für effiziente Rohr- und Drahtproduktion<br />
Die SMS group präsentiert auf der wire & Tube ihre Konzepte für Maschinen und Anlagen<br />
zur Herstellung von Rohren und Draht für Stahl und NE-Metalle.<br />
Auf dem Stand des Unternehmens<br />
demonstrieren die SMS-Spezialisten zudem<br />
neue Automatisierungslösungen, die die<br />
Rohr- und Drahtproduktion effizienter ma -<br />
chen. Die SMS group bietet verschiedene<br />
Lösungen der Prozessautomation und der<br />
Mess- und Regeltechnik. Diese sind darauf<br />
ausgelegt die Produktqualität zu<br />
erhöhen, die Produktion zu steigern<br />
und die Umwandlungskosten zu<br />
reduzieren. Mit dem Process-Guidance-System<br />
(PGS) können alle<br />
diese Einzelkomponenten benutzerund<br />
prozess orientiert zusammengefasst<br />
werden.<br />
und SMS Meer unter dem Dach der SMS<br />
group GmbH zusammen. Damit sind die<br />
Anlagen und Maschinen für die gesamte<br />
metallurgische Prozesskette aufeinander<br />
abgestimmt, von der Aufbereitung von Erz<br />
bis zur Endverarbeitung. Von der Beratung<br />
über die Realisierung und Inbetriebnahme<br />
bis zum Anlagenservice kann die SMS Group<br />
mit der Fach expertise eines international<br />
tätigen Anlagen- und Maschinenbauers aufwarten.<br />
www.sms-group.com<br />
<br />
<br />
/<br />
(sm 160303153)<br />
<br />
<br />
Als Lifecycle-Partner bietet die SMS<br />
group unabhängig von Durchmesser,<br />
Wanddicke und Stahlqualität alle<br />
Verfahren der Rohrherstellung sowie<br />
die passenden Adjustageanlagen an.<br />
In einem Markt mit Überkapazitäten<br />
kommt es nicht mehr nur auf<br />
eine Erhöhung der Produktion, sondern<br />
viel mehr auf deren Optimierung<br />
an. Die SMS group bietet wirtschaftliche<br />
Produktionsmöglichkeiten<br />
für höhere Rohrgüten und<br />
Premiumprodukte. Die Kunden sind<br />
somit bei steigenden Anforderungen<br />
an die Qualitäts- und Sicherheitsstandards<br />
der Rohre bestens aufgestellt.<br />
Die Prozesskette zur Herstellung<br />
von Draht und Stabstahl wurde<br />
2008 durch die Integration der<br />
Blankstahlanlagen der Marke Schumag<br />
in die SMS group komplettiert.<br />
Durch die Erweiterung der Prozessschritte<br />
Ziehen, Schälen, Richten<br />
und Schleifen wird eine ganzheitliche<br />
Beratung für diese komplexen<br />
Produkte möglich.<br />
Mitte des Jahres 2015 fasste SMS<br />
die ehemals getrennt auftretenden<br />
Unternehmensbereiche SMS Siemag<br />
Besuchen Sie uns auf der:<br />
Tube 2016<br />
4. bis 8. April 2016<br />
Messe Düsseldorf<br />
Halle 1 – Stand C 29<br />
Bleibt alles anders?<br />
Bremen · Leipzig · Düsseldorf · Mannheim · Nürnberg<br />
rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH<br />
Carl-Zeiss-Straße 21 · 28816 Stuhr/Bremen<br />
T + 49 421 8771 0 · F + 49 421 8771 3000<br />
rff@rff.de · www.rff.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
40 K <br />
Umweltschonende Tiefengeothermie<br />
vorangetrieben<br />
Vallourec liefert Rohre und bietet Serviceleistungen<br />
Rd. 1.500 t nahtlose Stahlrohre von Vallourec kommen<br />
bei einem neuen Erdwärmeprojekt in Bayern zum Einsatz, die nahezu<br />
ausschließlich in den deutschen Werken in Mülheim a. d. Ruhr und<br />
Düsseldorf gefertigt werden.<br />
Die Gemeindewerke Holzkirchen mit<br />
ihrem Tochterunternehmen Geothermie<br />
Holzkirchen GmbH werden im Alpenvorland<br />
heißes Thermalwasser erschließen und be -<br />
sonders umweltschonend für die Versorgung<br />
mit Strom und Wärme nutzen. Der<br />
Betrieb soll 2017 aufgenommen werden.<br />
»Wir freuen uns, mit diesem Auftrag die<br />
Energiewende in Deutschland zu unterstützen«,<br />
sagt Norbert Keusen, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Vallourec Deutschland<br />
GmbH.<br />
Im ersten Quartal 2016 startet die erste<br />
von zwei Bohrungen mit einer geplanten<br />
Tiefe von rd. 5.000 m. Durch die erste Bohrung<br />
wird das zirka 140 °C heiße Thermalwasser<br />
an die Oberfläche gefördert. Dort<br />
werden aus dem heißen Wasser mithilfe<br />
eines Dampferzeugers und Wärmeüberträgers<br />
Strom und Wärme gewonnen. Das<br />
erkaltete Wasser wird anschließend in diesem<br />
geschlossenen Kreislauf über die zweite<br />
Bohrung wieder in die wasserführende<br />
Kalksteinschicht zurückgeleitet. Für die Rohre<br />
bedeutet das Schwerstarbeit: Sie müs -<br />
sen Temperaturen von über 180 °C sowie<br />
Außendruck von bis zu 743 bar widerstehen.<br />
»Dank eigens für die Energieindustrie<br />
entwickelter Stahlgüten und VAM ® -Premiumverbindungen<br />
halten die Produkte<br />
höchsten mechanischen und thermischen<br />
Belastungen stand«, erklärt Markus Renner,<br />
Verkaufsdirektor OCTG Division für Zentralund<br />
Osteuropa und CIS. »Dieses Projekt<br />
unterstreicht, dass Vallourec sich von einem<br />
Rohrhersteller zum Anbieter von Premiumrohrlösungen<br />
entwickelt hat.«<br />
Das neue Kraftwerk soll 2017 in Betrieb<br />
gehen und künftig bis zu 80 % des Holzkirchner<br />
Bedarfs mit Fernwärme aus Geothermie<br />
versorgen. Die gewonnene Wärmemenge<br />
entspricht rd. 50.000 l Heizöl pro<br />
Tag. In Zukunft lassen sich so rd. 10.000 t<br />
Kohlendioxid pro Jahr einsparen.<br />
Tiefengeothermie hat sich in Bayern,<br />
Brandenburg und Baden-Württemberg be -<br />
reits seit Jahren als umweltschonende,<br />
unabhängige und regionale Energiegewinnung<br />
durchgesetzt. Bayern setzt seit mehr<br />
als zehn Jahren auf Erdwärme, die auch in<br />
der zukünftigen Versorgung Münchens eine<br />
wichtige Rolle spielen soll: Bis 2025 plant die<br />
Stadt, den Bedarf an Strom vollständig aus<br />
erneuerbaren Energien zu speisen.<br />
www.vallourec.com<br />
K<br />
/<br />
(sm 160303099)<br />
(Fotos: Vallourec)<br />
Bewährte Technologie: Rohre für die Energieindustrie entstehen unter<br />
anderem in den französischen Werken von Vallourec<br />
Belastbares Ergebnis: die nahtlos warmgewalzten Stahlrohre von<br />
Vallourec<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
K 41<br />
Konzernstruktur angepasst<br />
Marcegaglia schließt Restrukturierung ab und nimmt weiteres Wachstum ins Visier<br />
Wie die Stahlindustrie insgesamt, steht auch der<br />
italienische Stahlkonzern Marcegaglia vor Herausforderungen. Der Konzern,<br />
der mit einer Stahlproduktion von jährlich 5 Mill. t und Standorten auf drei<br />
Kontinenten zu den führenden der Branche gehört, hat sich mit einem<br />
größeren Restrukturierungsprogramm stärker für weiteres Wachstum neu<br />
aufgestellt.<br />
»Wir haben die Umstrukturierung unseres<br />
Konzern abgeschlossen und dabei die<br />
Geschäftsbereiche abgespalten, die nicht zu<br />
den Kernaktivitäten gehören – darunter<br />
Tourismus, Bauteile für Haushaltsgeräte und<br />
Bauwesen«, sagte Antonio Marcegaglia,<br />
Vorsitzender und CEO des Marcegaglia-<br />
Konzerns. »Ziel war es, uns mit einer größeren<br />
Transparenz klar auf die Kernaktivität<br />
Stahlverarbeitung zu konzentrieren – und<br />
sie so zu stärken«, so der CEO weiter.<br />
Seit seiner Gründung im Jahr 1959 hat<br />
das italienische Stahlunternehmen einen<br />
einzigartigen Produktmix geschaffen, der<br />
eng mit der Struktur und der Organisation<br />
des gesamten Konzerns verbunden ist. Das<br />
Produktportfolio reicht von der Bearbeitung<br />
von Flachprodukten und Rohren aus Kohlenstoff-<br />
und nichtrostenden Stählen bis hin<br />
zur vertikalen Integration u. a. in den Bereichen<br />
Building & Construction (z. B. die Fertigung<br />
von Isolierpaneelen und Leitplanken),<br />
Elektromechanik sowie Verbundprodukten,<br />
Energie und Baumärkte.<br />
Mit der Umstrukturierung, die bereits am<br />
1. November 2015 abgeschlossen wurde,<br />
hat der Konzern seine drei wichtigsten<br />
Geschäftsbereiche Kohlenstoffstahl (Rohre<br />
und Flachprodukte), Spezialstahl (nichtrostende<br />
Rohre und Bleche) und Grobbleche in<br />
jeweils separaten Unternehmen neu gruppiert.<br />
Die drei Geschäftsbereiche werden<br />
fortan von der Holdinggesellschaft Marcegaglia<br />
Steel gesteuert.<br />
<br />
<br />
Mit der Umstrukturierung verfolge der Konzern<br />
zwei Ziele: Erstens solle dem Unternehmen<br />
damit mehr Klarheit und Transparenz<br />
gegeben werden – sowohl intern als auch<br />
extern. Angestrebt werde zweitens branchenweit<br />
beim Wachstum die Vorreiterrolle<br />
einzunehmen, möglicherweise auch durch<br />
Fusionen oder Allianzen. »Wir streben eine<br />
aktive Präsenz an, wir wollen wachsen und<br />
möchten das als führendes Unternehmen<br />
der Branche tun«, unterstrich Antonio Marcegaglia.<br />
»Wir glauben, dass es für die Profitabilität<br />
und Nachhaltigkeit des Geschäfts<br />
insgesamt besser ist, wenn dieser Prozess<br />
nicht auf dem Aufbau weiterer eigener Ressourcen,<br />
sondern auf externen Kapazitäten<br />
beruht«, so der CEO weiter.<br />
Das neue Marcegaglia-Konzept präsentiert<br />
der Konzern auch auf der Fachmesse<br />
wire & Tube in Düsseldorf.<br />
K<br />
(sm 160303098)<br />
« <br />
Marcegaglia<br />
via Bresciani, 16<br />
46040 Gazoldo Ippoliti, Mantova<br />
Italien<br />
Tel. +39 0376 685-1<br />
www.marcegaglia.com<br />
<br />
Düsseldorf | 4 – 8 April | Hall 17 | Booth A22<br />
MEET US AT<br />
WIRE 2016
42 K <br />
Rohre effizient strahlen<br />
RUMP STRAHLANLAGEN installiert neue Anlage<br />
bei Tuboscope Drill Pipe Division in Schottland<br />
Die RUMP-Strahlanlage im Aberdeen-Werk<br />
von Tuboscope Drill Pipe Division bearbeitet Rohre nicht nur sehr effektiv,<br />
sondern auch ausgesprochen bedienerfreundlich. Die Anlage des<br />
ostwestfälischen Strahlexperten liefert ein gleichbleibend gutes<br />
Strahlergebnis bei geringerem Zeitaufwand – und damit ein deutlich<br />
besseres Ergebnis als beim manuellen Strahlen.<br />
Fünf bis zehn Rohre von 5 bis 15 m<br />
Länge und einem Außendurchmesser von<br />
60 bis 250 mm werden auf die beidseitig<br />
des Einlaufrollgangs angeordneten Aufgabetische<br />
mit automatischer Vereinzelung<br />
gegeben. Damit kein Strahlmittel während<br />
des Strahlvorgangs in die Rohre gelangt,<br />
werden sie vorab vom Bediener mit Stopfen<br />
verschlossen. Durch eine Eingabe am Display<br />
wird vorgegeben, ob die Rohre erst von<br />
einer Seite aus oder von beiden Seiten<br />
abwechselnd auf den Rollgang aufgegeben<br />
werden. Dadurch kann die Beladung vom<br />
Kunden jederzeit individuell gesteuert werden.<br />
Nach der Eingabe werden die Rohre<br />
durch die hydraulisch betätigte Sanftübergabe<br />
langsam auf den mit Diabolo-Rollen<br />
ausgestatteten Rollgang übergegeben. Er -<br />
kennt die Schaltanlage, dass keine Rohre<br />
mehr im Speicher liegen, schaltet sich die<br />
Strahlanlage automatisch ab.<br />
<br />
<br />
Die Rohre werden um die eigene Achse<br />
rotierend durch den Wirkbereich von einem<br />
Schleuderrad mit mechanischer Strahlmittelvorbeschleunigung<br />
geführt. Der Oberflächen-Reinheitsgrad<br />
der gestrahlten Rohre<br />
ist B SA 2 bei einer Strahlleistung von etwa<br />
3 m²/min. Die vom Außendurchmesser<br />
abhängige, frequenzgeregelte Fördergeschwindigkeit<br />
beträgt ca. 3 bis 20 m/min.<br />
Das Strahlkammergehäuse der Anlage<br />
besteht vollständig aus Manganstahlblech<br />
und bildet im unteren Teil einen Strahlmittel-<br />
Auffangtrichter. Im direkten Strahlbereich<br />
sind zusätzliche Auskleidungsbleche aus<br />
Mangan- und Werkzeugstahl zum Schutz<br />
des Maschinengehäuses vor Verschleiß angebracht.<br />
Im Ein- und Auslaufbereich befinden<br />
sich zudem mehrfache Gummischleusen, die<br />
den Strahlmittelaustritt verhindern.<br />
Die Strahlanlage ist mit einer »R«-Tubine<br />
mit 30-kW-Antriebsleistung ausgestattet.<br />
RUMP-Strahlanlage bei Tuboscope Drill<br />
Pipe Division in Aberdeen: effizientes<br />
Strahlen mit gleichmäßigem Strahlbild und<br />
bester Bedienfreundlichkeit.<br />
(Bild: RUMP STRAHLANLAGEN)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
K 43<br />
Durch die besondere Strahlmittelübergabe<br />
auf den Verteiler wird der sogenannte Hotspot,<br />
also der Bereich der intensivsten Be -<br />
strahlung, um fast das Doppelte vergrößert.<br />
Sie weist einen verbesserten Wirkungsgrad<br />
und eine um rd. 12 % vergrößerte Flächenstrahlleistung<br />
gegenüber anderen Strahlturbinen<br />
aus<br />
Die Abwurfgeschwindigkeit des Schleuderrades<br />
liegt bei etwa 87 m/s bei einer<br />
Motor-Nenndrehzahl von 3.000 U/min und<br />
einem Strahlmitteldurchsatz von etwa<br />
400 kg/min. Der Strahlmittelverbrauch be -<br />
trägt unter Berücksichtigung des Rohrdurchmessers<br />
und der Oberflächenbeschaffenheit<br />
etwa 3 bis 4 kg/h. Das Strahlmittel ist ein<br />
kugelförmiges Stahlgusskorn mit einer Körnung<br />
um 1 mm Nenndurchmesser.<br />
Durch die Drehbewegung der Rohre entsteht<br />
schraubenlinienförmiges Strahlbild,<br />
wodurch der Verschleiß der Maschineninnenauskleidung<br />
weitgehend reduziert wird.<br />
<br />
Das Gehäuse des Turbostrahlers besteht<br />
vollständig aus verschweißten Manganstahlblech-Laserzuschnitten.<br />
Im Inneren befinden<br />
sich in Wurfrichtung umlaufend drei Kloben<br />
aus hochverschleißfestem Hartguss, die<br />
leicht zu demontieren sind. Diese sind im<br />
Deckelbereich bogenförmig der Form des<br />
Schleuderrades angepasst. Dadurch werden<br />
Verwirbelungen und somit zusätzlicher Verschleiß<br />
in der Turbine vermieden. Das mittig<br />
auf der Maschine angeordnete Schleuderrad<br />
hat zwei Seitenscheiben und acht gerade<br />
Wurfschaufeln aus hochverschleißfestem<br />
Spezialstahl mit einem Außendurchmesser<br />
von 410 mm.<br />
Das Schleuderrad arbeitet nach dem Prinzip<br />
der mechanischen Vorbeschleunigung und<br />
ist mit einem zentral angeordneten Verteilerrad<br />
ausgerüstet. Durch die verstellbare<br />
Verteilerhülse kann der Ausstrahlwinkel<br />
optimal eingestellt werden. Die Schaufeln<br />
werden zwischen den zwei Seitenscheiben<br />
geführt. Die Schaufelbefestigung erfolgt<br />
ohne zusätzliche Befestigungsmittel. Beim<br />
Schaufelwechsel wird das Innenleben des<br />
Rades durch das Lösen von nur drei Schrauben<br />
entfernt und die Schaufeln zur Rad mitte<br />
hin ausgebaut. Dadurch ergeben sich kurze<br />
Demontagezeiten, so dass die Stillstandzeiten<br />
der Maschine wesentlich reduziert werden<br />
können.<br />
<br />
<br />
Durch die im Trichter eingebaute Förderschnecke<br />
wird das Strahlmittel zum Becherwerk<br />
zurücktransportiert. In der nachgeschalteten<br />
Windsichterstufe werden dem<br />
Strahlmittel das Unterkorn, aber auch spezifisch<br />
leichtere Partikel entzogen und der<br />
Filteranlage zugeführt. Darauf folgt eine<br />
Siebstufe zur Abscheidung von Grobteilen.<br />
Das gereinigte Strahlmittel gelangt in den<br />
Vorratsbunker und wird über pneumatisch<br />
betätigte Dosiereinrichtungen dem Turbostrahler<br />
erneut zugeführt.<br />
Über einen Nachfüllbunker wird bei einer<br />
Strahlmittel-Mangelmeldung vom Hauptbunker<br />
automatisch neues Strahlmittel in<br />
den Kreislauf gefüllt, bis der erforderliche<br />
Bunker-Füllstand erreicht ist. Dadurch ist ein<br />
gleichbleibendes Strahlmittelkorngemisch<br />
gegeben, so dass auf den Rohroberflächen<br />
ein gleichmäßiges Strahlbild entsteht.<br />
Der durch eine Schaltschwelle hydraulisch<br />
betätigte Auswerfer gibt die gestrahlten Rohre<br />
auf eine der beiden parallel neben dem<br />
Rollgang angeordneten Abgabestationen.<br />
Auch hier wird durch die Eingabe am Display<br />
die Abgabeseite vorgegeben, sodass der<br />
Kunde individuell entscheiden kann, was mit<br />
der Weiterverarbeitung der Rohre passiert.<br />
Die Absaugung der Strahlkammer und<br />
des Windsichters erfolgt durch den angeschlossenen<br />
Patronenfilter. Der Ventilator ist<br />
für einen Gesamtluftvolumenstrom von<br />
4.800 m³/h und eine Druckdifferenz von<br />
315 daPa bei einer Antriebsleistung von<br />
7,5 kW ausgelegt. Der Reststaubgehalt in<br />
der Abluft beläuft sich auf < 2 mg/m³.Der<br />
abgefilterte Staub wird über den untergebauten<br />
Staubauffangtrichter und ein Schlitzventil<br />
in einen Big-Bag ausgeschieden.<br />
Die Bedienung der Steuerung erfolgt über<br />
ein Touch-Panel mit Klartextanzeige. Diese<br />
steuert die Strahlanlage und das Fördersystem<br />
für einen sicheren und störungsfreien<br />
Betrieb. Ebenso werden über sie die Strahlprogramme<br />
für unterschiedliche Rohrdurchmesser<br />
vorgegeben. Der elektrische Gesamtanschlusswert<br />
der Maschine beträgt ca.<br />
56 kW. Damit es im Bereich der Auf- und<br />
Abgabe nicht zu Kollisionen kommt, sind<br />
Überwachungssensoren an den Fördersystemen<br />
angebracht.<br />
« <br />
RUMP STRAHLANLAGEN<br />
GmbH & Co. KG<br />
Berglar 27<br />
33154 Salzkotten<br />
Tel. +49 5258 508-0<br />
www.rump.de<br />
K<br />
(sm 160303220)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
44 K <br />
Schnell und präzise<br />
im Chemieanlagenbau<br />
Rohrbiegetechnologie von Schwarze-Robitec<br />
Nach Prognosen des US-Chemieverbands ACC werden sich die<br />
Investitionen in Chemieanlagen weltweit innerhalb von acht Jahren<br />
verdoppeln. Gründe sind globale Megatrends, wie Bevölkerungswachstum,<br />
aufstrebende Schwellenländer und der Hunger nach Rohstoffen. Für<br />
Anlagenbauer bedeutet dies, dass sie Maschinen benötigen, mit denen sich<br />
riesige Mengen an Rohren zeiteffizient verarbeiten lassen.<br />
Die effiziente Bearbeitung großer Rohrmengen<br />
darf allerdings nicht auf Kosten der<br />
Qualität geschehen. Doch das ist keine leichte<br />
Aufgabe, denn die in Anlagen eingesetzten<br />
hochfesten Spezialstoffe – zumeist beflanschte,<br />
gebördelte sowie doppelwandige Rohre<br />
– sind anspruchsvoll in der Bearbeitung.<br />
Bei der Produktion von Rohrleitungssystemen<br />
für Chemieanlagen haben sich zwei<br />
unterschiedliche Fertigungsverfahren etabliert:<br />
das Verschweißen von gebogenen<br />
Rohrkomponenten und die Herstellung<br />
komplexer Rohrsysteme mittels Biegetechnologie.<br />
Während das Verschweißen viele<br />
zeit- und personalintensive Arbeitsschritte<br />
beinhaltet, reduziert das Kaltbiegeverfahren<br />
die erforderlichen Arbeitsschritte auf ein<br />
Minimum. Selbst komplexe Rohrsysteme<br />
formen Biegemaschinen aus einem einzigen<br />
Rohling. Allerdings ist nicht jede Biegemaschine<br />
in der Lage, die hohen Anforderungen<br />
der chemischen Industrie an den Um -<br />
formprozess zu gewährleisten.<br />
So gilt es zu prüfen, ob die Maschine für<br />
das Biegen von Edelstahlrohren ausgelegt ist<br />
und bei der Umformung ein absolutes Minimum<br />
an Ovalität des Rohres ermöglicht.<br />
Dies ist eine wichtige Forderung für alle chemikalienführenden<br />
Leitungen. Schließlich<br />
erfolgt ihre Reinigung mittels kugelförmiger,<br />
in der Mitte leicht taillierter Gegenstände –<br />
sogenannte Molche. Ein zu hohes Maß an<br />
Ovalität könnte zu chemischen Rückständen<br />
führen, die sich unter die nächste Produktionsschleife<br />
mischen.<br />
Die automatischen CNC-Maschinen der<br />
Heavy-Duty-Serie der Schwarze-Robitec<br />
GmbH sind genau für diese Anforderungen<br />
optimiert. Sie fertigen dreidimensionale<br />
Rohrsysteme schnell und präzise. Dabei wird<br />
das Rohr in den Wendekopf eingespannt<br />
und mittels Transporteinheit und Wendekopf<br />
im Raum positioniert. Nach dem ersten<br />
Bogen wird es direkt weitertransportiert und<br />
nach Bedarf verdreht. So entstehen sehr<br />
schnell passgenaue dreidimensionale Rohrsysteme<br />
mit nur minimaler Ovalität.<br />
Wenn es auf die Schnelligkeit bei der Herstellung<br />
von unterschiedlichen Rohrtypen<br />
ankommt, sind CNC-Rohrbiegemaschinen<br />
mit Mehrfachbiegewerkzeug sinnvoll. Denn<br />
damit lassen sich Rohre mit unterschiedlichen<br />
Nennweiten ohne Umbauarbeiten<br />
auf einer Anlage bearbeiten. Eine solche<br />
Anlage ist die CNC 220 HD MW der HD-<br />
Serie von Schwarze-Robitec. Sie bearbeitet<br />
Rohre mit einem maximalen Durchmesser<br />
von 219,1 mm x 12,7 mm – und das bei<br />
einer Rohrlänge von bis zu 5 m.<br />
Auch für die Umformung von Doppelwandrohren<br />
und von beflanschten Rohren<br />
gibt es zeitsparende Technologien. Schwarze-Robitec<br />
bietet z. B. spezielle Flanschrohreinrichtungen,<br />
die die Flansch- und Muffenpositionen<br />
vor dem Biegeprozess berücksichtigen.<br />
Das zeitintensive nachträgliche Beflanschen<br />
von fertigen Rohrbögen entfällt.<br />
Die langen Rohrleitungen aus hochwertigen<br />
Werkstoffen verursachen erhebliche<br />
Materialkosten und müssen oftmals platzsparend<br />
verbaut werden. Eine Möglichkeit<br />
stellen kleine Biegeradien dar. Sie optimieren<br />
Rohrverläufe bei engen Raumverhältnissen<br />
enorm und verursachen weniger Materialeinsatz.<br />
Die CNC 320 HD von Schwarze-<br />
Robitec fertigt beispielsweise extrem kleine<br />
Biegeradien von 1,5 x Rohrdurchmesser<br />
selbst für große, sehr dünnwandige Rohre<br />
mit einem Durchmesser von bis zu 323,9 mm<br />
und bis zu 6 m Länge. (sm 160303088) K<br />
« <br />
Schwarze-Robitec GmbH<br />
Olpener Straße 460 – 474<br />
51109 Köln<br />
Tel. +49 221 89008-0<br />
www.schwarze-robitec.com<br />
<br />
(Bild: Schwarze-Robitec)<br />
Mithilfe des Mehr fachwerkzeugs der CNC 220<br />
HD MW von Schwarze-Robitec können bis zu<br />
70 % der Rüstzeiten marktüblicher CNC-<br />
Rohrbiegemaschinen eingespart werden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
K 45<br />
Verteilung und Mischung von Medien<br />
Die Schwer Fittings GmbH bietet seit letztem Jahr neu entwickelte Varioblöcke an.<br />
Diese ermöglichen dem Anwender eine<br />
Verteilung bzw. eine Mischung eines Mediums.<br />
Sie weisen geringe Baumaße auf, sind<br />
modular aufgebaut und beliebig erweiterbar.<br />
Der Varioblock besteht in der einfachsten<br />
Konfiguration aus einem Startelement und<br />
einem Endelement. Dieses Grundmodul lässt<br />
sich durch die Verbindungselemente beliebig<br />
auf die gewünschte Anzahl der Anschlüsse<br />
erweitern. Die einzelnen Elemente werden<br />
durch speziell entwickelte Verbindungsschrauben<br />
verschraubt. Um das gefürchtete<br />
Festfressen im Edelstahl bereich zu vermeiden,<br />
sind die Schrauben im DURNI-COAT ® -<br />
Verfahren veredelt (durni coatiert).<br />
Die Abdichtung zwischen den Modulen<br />
erfolgt in einer formschlüssigen Kontur durch<br />
einen O-Ring aus Viton. Andere Dichtungen<br />
gibt es auf Anfrage. Durch den syme trischen<br />
Aufbau, der durch einzelne Module erweiterbar<br />
ist, wird dem Anwender die Möglichkeit<br />
gegeben, flexibel auf Konstruktionswünsche<br />
zu reagieren. Anzahl und Anordnung der<br />
Anschlüsse sind auf Wunsch ebenfalls konfigurierbar.<br />
Die Einschraublöcher sind als Form X für<br />
Einschraubzapfen mit Weichdichtung nach<br />
DIN 3852-2 ausgeführt. Üblicherweise sind<br />
die Anschlüsse als Whitworth-Rohrgewinde<br />
nach DIN 228 ausgeführt, andere sind auf<br />
Anfrage erhältlich.<br />
Der zentrale Abgang am Endelement ist<br />
standardmäßig in der gleichen Größe wie<br />
die übrigen Abgänge ausgeführt. Über ein<br />
Winkelelement bietet sich die Möglichkeit<br />
einer Richtungsänderung in 90°-Schritten.<br />
Eine Kombination verschiedener Blöcke und<br />
Anschlussarten ist möglich, es muss nur die<br />
gleiche Blockgröße gewählt werden.<br />
Das verwendete Material ist frei wählbar.<br />
Für einfache Hydraulik wird Stahl empfohlen.<br />
Sind die Medien oder die Umgebung<br />
korrosiv, so werden Edelstahl, Duplexstahl<br />
oder Hastelloy-Legierungen angeboten.<br />
Standardwerkstoff ist 1.4404 (316L). Zwischengrößen<br />
und Sonderabmessungen sind<br />
auf Wunsch möglich. Alle Anschlüsse können<br />
optimal durch das große Produktspektrum<br />
der Schwer Fittings GmbH bestückt werden.<br />
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Schwer Fittings GmbH<br />
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Schnell und einfach<br />
zur perfekten<br />
Schweißnaht<br />
Rohrschneidsystem PTC500 von Messer<br />
Cutting Systems<br />
Groß-Umstadt. In ihrem neuen Rohrschneidsystem<br />
PTC500 integriert die Messer Cutting Systems GmbH<br />
die Offline-Schneidsoftware des nieder ländischen<br />
3-D-Bearbeitungsspezialisten HGG Profiling<br />
Equipment – und ermöglicht damit die Mehrachssteuerung,<br />
um bis zu 6 m lange Rohre in Durchmessern<br />
bis 500 mm effizient zu schneiden.<br />
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Halle 12, Stand A12<br />
Besonders im Maschinenbau, der Stahl industrie, dem Schiffbau<br />
und dem Offshore segment ist die Rohrbearbeitung wichtiges<br />
Produktionselement. Doch Standardschneid anlagen und -software<br />
bieten für diese anspruchsvollen Operationen selten die<br />
passende Ausgangslage. »Daher haben wir das neue Rohrschneidsystem<br />
PTC500 entwickelt, das modernste Plasmatechnologie<br />
mit bedienerfreundlicher Schneidsoftware verbindet«, so<br />
Peter E. Schaaf, CEO der Messer Cutting Systems GmbH aus<br />
Groß-Umstadt.<br />
Möglich wurde diese Entwicklung u. a. dank der guten Kooperation<br />
zwischen Messer und der HGG Profiling Equipment aus<br />
dem niederländischen Wie- ringerwerf. Deren Offline-Software<br />
ist Herzstück<br />
des PTC500. »Das neue<br />
(Foto: Messer Cutting Systems GmbH)<br />
Als Option für die Maschinenbaureihen OmniMat und MultiTherm<br />
der Messer Cutting Systems GmbH ist das Rohrschneid system<br />
PTC500 die ideale Ergänzung. Es lassen sich Rohre bis 6 m Länge<br />
und bis 2.000 kg Gewicht bearbeiten.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Tube Düsseldorf 2016:<br />
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Halle 03, Stand E47<br />
Rohr schneidsystem PTC500 ergänzt das Standard-2-D-Schneiden<br />
der Maschinenbaureihen OmniMat ® und MultiTherm ® . Beide sind<br />
Leistungsträger für die Blechbearbeitung und zeichnen sich durch<br />
höchste Flexibilität und Effizienz aus. Ge meinsam mit der Maschinensteuerung<br />
Global Controlplus entsteht ein perfektes Zusammenspiel,<br />
das die zur effizienten Rohrbearbeitung nötige Mehrachsansteuerung<br />
erst möglich macht«, so Peter E. Schaaf.<br />
Rohrschneideprozeduren leichter gemacht<br />
Wer nun vermutet, dass die Bedienung des Systems kompliziert und<br />
aufwendig sei, darf sich über gute Nachrichten freuen: Nur wenige<br />
Handgriffe und Aktionen sind zur Vorbereitung des Schneidens notwendig.<br />
So wird das Rohr auf mindestens zwei Rohrauflagewagen<br />
abgelegt und nahe an der Drehvorrichtung positioniert. Über eine<br />
manuelle oder optional auch elektrische Höhenverstellung lässt sich<br />
die Achse des Rohrantriebes mit der Rohrachse zur Deckung bringen<br />
und im 3-Backen-Spannfutter fixieren. Eine selbsthemmende Trapezgewindespindel<br />
hält die einmal eingerichtete Höhenposition der<br />
Rohrdrehachse konstant.<br />
Das PTC500 verarbeitet Rundrohre in Durchmessern von 50 bis<br />
500 mm bei Wanddicken zwischen 2 und 30 mm. Bei der Länge<br />
sind 6 m das Maximum, 2.000 kg das Höchstgewicht. Längere Rohre<br />
sind auf Anfrage ebenfalls zu realisieren. Zum ein fachen Trennen<br />
von Rohren lassen sich die Plasmabrenner der Messer-MultiTherm<br />
oder -OmniMat senkrecht zur Rohroberfläche ausrichten, während<br />
sich die Rohrachse dreht. Mit den Plasmaaggregaten Skew Rotator<br />
Infinity oder Skew Rotator Delta können dann beispielsweise<br />
Schweißnahtfasen bis 50° relativ zur Rohroberfläche geschnitten<br />
werden. Entstehende Schlacke wird per integrierter Rohrinnenabsaugung<br />
sofort entfernt.<br />
Die Software macht den Unterschied<br />
Wesentliches Bindeglied zwischen Nutzer und Schneidmaschine<br />
ist die Software von HGG. Dank ihr lassen sich vorprogrammierte<br />
Makros für Rohrenden- und Rohr/Rohr- Verschneidungen auf der<br />
Global Controlplus ablegen. »Der Maschinenbediener muss sich zu<br />
keinem Zeitpunkt umgewöhnen, sondern greift ganz einfach über<br />
die Steuerungsoberfläche auf die entsprechenden Programme zu.<br />
Nun muss er lediglich die Maßangaben der Verschneidungen ergänzen,<br />
bevor der Schneidprozess starten kann«, ergänzt Peter E.<br />
Schaaf.<br />
PTC500 ist eines der gemeinsamen Projekte der Messer Cutting<br />
Systems GmbH und der HGG Profiling Equipment, die sich zu einer<br />
strategischen Allianz zusammengeschlossen haben.<br />
K<br />
« KONTAK<br />
Messer Cutting Systems GmbH<br />
Otto-Hahn-Straße 2 – 4<br />
64823 Groß-Umstadt<br />
Tel. +49 6078 787-0<br />
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Aber wie steht es um die Korrosionsbeständigkeit? Reinheitsgrad?<br />
Härteprüfung? Und Maßtoleranzen?<br />
Nur weil ein Nahtlosrohr nach einem Standard zertifiziert ist, bedeutet<br />
dies nicht, dass es eine konsistente Mischung aus Nickel, Chrom und<br />
Molybdän bietet – die alle einen großen Einfluss auf die Zuverlässigkeit<br />
des Produktes haben können. Bei Sandvik verweigern wir jegliche<br />
Kompromisse. Indem wir sicherstellen, dass jedes gelieferte Rohr einen<br />
Spitzenplatz bezüglich der Standards einnimmt, garantieren wir 100 %<br />
bleibende Qualität und bieten unseren Kunden die gleiche überragende<br />
Leistung, die sie seit mehr als 150 Jahren von uns erwarten können.<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
48 K <br />
Neue Hohlprofile sparen<br />
Gewicht, Zeit und Kosten<br />
Höherfest, warmgefertigt und bestens schweißbar<br />
Tata Steel, einer der größten Stahlhersteller Europas, hat mit<br />
Celsius ® 420 ein höherfestes, warmgefertigtes Stahlprodukt für<br />
kreisförmige, rechteckige, quadratische und elliptische Hohlprofile auf den<br />
Markt gebracht. Diese Hohlprofile wurden speziell dazu entwickelt, das<br />
Gewicht für mechanische Anwendungen zu reduzieren.<br />
Mit seiner hohen Streckgrenze von<br />
420 MPa und Gewichtseinsparungen von<br />
bis zu 17 % – verglichen mit dem Erfolgsprodukt<br />
Celsius ® 355 von Tata Steel – kann<br />
Celsius 420 beispielsweise in industriellen<br />
Anlagen, in Landbaumaschinen und für<br />
Fahrzeugachsen verwendet werden.<br />
Der Hebe- und Fördersektor von Tata Steel<br />
beliefert einige der weltgrößten Hersteller<br />
von Maschinen für die Branchen Erdbewegung,<br />
Bergbau, Kranbau, Flur- und Förderfahrzeuge<br />
und Landwirtschaft. Gewichtsreduzierungen<br />
stehen für die Hersteller dieser<br />
Fahrzeuge ständig im Fokus. Die Verwendung<br />
von Celsius 420 für Hohlprofile unterstützt<br />
sie dabei, diese Ziele zu erreichen,<br />
denn durch die höhere Streckgrenze kann<br />
die gleiche Tragfähigkeit mit dünneren<br />
Wanddicken oder kleineren Abmessungen<br />
erreicht werden.<br />
Der Werkstoff hat eine sehr gleichmäßige<br />
Kornstruktur und ist frei von Eigenspannungen.<br />
In Verbindung mit seinem niedrigeren<br />
Kohlenstoffäquivalent (CEV) von 0,45 – der<br />
deutlich besser ist als der in DIN EN 10210<br />
geforderte Wert von 0,5 – verbessert dies die<br />
Schweißbarkeit von Celsius 420. Es ist zudem<br />
keine nachträg liche Wärmebehandlung<br />
erforderlich. Die für hochfeste Hohlprofile<br />
einzigartige Schweißbarkeit sorgt dafür, dass<br />
diese Teile ohne Veränderungen im Standardschweißprozess<br />
des Kunden weiterverarbeitet<br />
werden können. Zu sätzlich haben die<br />
Kanten der quadratischen oder rechteckigen<br />
Celsius-Profile kleinere Radien, sodass sich<br />
neben den guten statischen Werten noch<br />
weitere Vorteile wie eine hervorragende<br />
Schweißnahtvorbereitung sowie ein geringerer<br />
Schweißgutbedarf ergeben. Außerdem<br />
zeichnen sich diese warmgefertigten Hohlprofile<br />
durch ein geringeres<br />
Sprödbruchrisiko,<br />
beste Verarbeitbarkeit<br />
und eine ansprechende, gleichmäßige Oberfläche<br />
aus.<br />
Dr. Henrik Adam, Chief Commercial<br />
Officer von Tata Steel in Europa, sagte:<br />
»Unser Celsius-Portfolio ist im Hohlprofilmarkt<br />
bereits sehr gut etabliert. Wir wissen<br />
aber auch, dass unsere Kunden immer auf<br />
der Suche nach neuen Materialien mit verbesserten<br />
Eigenschaften sind. Darum treiben<br />
wir Innovationen und die Entwicklung<br />
von neuen Produktgenerationen an. Mit<br />
Celsius 420 haben wir eine völlig neue Palette<br />
an warmgefertigten Hohlprofilen auf den<br />
Markt gebracht.« Kevin Edgar, Head of Marketing<br />
Engineering Sectors European Operations<br />
bei Tata Steel fügte hinzu: »Als<br />
warmgefertigtes, noch festeres Hohlprofilprodukt<br />
eröffnet Celsius 420 unseren Kunden<br />
große Vorteile wie geringere Materialkosten,<br />
eine gute Schweißbarkeit und Zu -<br />
verlässigkeit dank seiner besonders gleichmäßigen<br />
Wanddicke.«<br />
Die breite Abmessungspalette an kreisförmigen,<br />
rechteckigen, quadratischen und<br />
elliptischen von Celsius 420 Hohlprofilen ist<br />
bereits verfügbar. Sie werden in den englischen<br />
Stahlwerken von Tata Steel gefertigt.<br />
Das Ausgangsmaterial, der Bandstahl, wird<br />
von Tata Steel in Wales hergestellt und an -<br />
schließend bei Normalisierungstemperatur in<br />
den Werken Hartlepool und Corby zu warmgefertigten<br />
Hohlprofilen umgeformt. K<br />
(sm 160303178)<br />
« <br />
Tata Steel International (Germany)<br />
GmbH<br />
Am Trippelsberg 48<br />
40589 Düsseldorf<br />
Tel. 49 211 4926149<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
<br />
<br />
(Foto: Tata Steel)<br />
Das Portfolio von<br />
Celsius ® 420 besteht aus<br />
kreisförmigen,<br />
rechteckigen,<br />
quadratischen und<br />
elliptischen Hohlprofilen.<br />
® 420<br />
/<br />
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Weitere Details, eine Infobroschüre,<br />
und ein Video<br />
finden Sie im Internet mit<br />
Ihrem Smartphone direkt<br />
per QR-Code oder auf der<br />
Website<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Boulogne-Billancourt. Die Vallourec-Gruppe<br />
hat mit der deutschen Wintershall Holding GmbH<br />
(BASF-Konzern) einen globalen Vertrag unterzeichnet.<br />
Damit wird die Position der Vallourec-<br />
Gruppe als strategischer Partner für Premium-<br />
Ölfeldrohrerzeugnisse erneuert. Der Dreijahresvertrag<br />
mit der Option einer weiteren Verlängerung<br />
umfasst die wichtigsten Länder, in denen<br />
Wintershall tätig ist: Deutschland, die Niederlande,<br />
Libyen, Abu Dhabi und künftig auch Norwegen.<br />
Er bezieht sich auf das gesamte Lieferprogramm<br />
des Unternehmens im Bereich Casing und<br />
Tubing sowie Zubehör. Eingeschlossen sind auch<br />
umfassende Dienstleistungen wie 24-h-Service<br />
beim Einbau von Rohren und umfangreiche Supply-Chain-Lösungen<br />
mit Blick auf eine Kostenund<br />
Cashflow-Optimierung. Durch den neuen<br />
Vertrag wird Vallourec in künftige Großprojekte<br />
des deutschen Unternehmens eingebunden. Hierzu<br />
zählt insbesondere das vor Kurzem beschlossene<br />
Förderprojekt »Maria« in Norwegen im<br />
Rahmen der Wachstumspläne von Wintershall. In<br />
diesem Zusammenhang sind die weltweite Präsenz<br />
von Vallourec sowie die regionalen Strukturen<br />
ein entscheidender Vorteil für das Unternehmen.<br />
Schließlich belegt der Vertrag auch die<br />
Fähigkeit von Vallourec, die Anforderungen der<br />
Kunden in optimaler Weise zu erfüllen.<br />
www.vallourec.com<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/ (sm 160303075)<br />
<br />
<br />
Celle. Am Allerwehr in Bannetze-Hornbostel im<br />
Landkreis Celle beginnt jetzt die Errichtung einer<br />
Forschungswasserkraftanlage durch die Salzgitter<br />
AG in Kooperation mit der Technischen Universität<br />
Braunschweig. Die Fertigstellung soll 2017 erfolgen.<br />
Die Investitionen in den Bau der Anlage und<br />
die Begleitforschung belaufen sich auf rd.<br />
11 Mill. €. Das Forschungsvorhaben wird durch<br />
den Bund und das Land Niedersachsen gefördert.<br />
Projektziel ist der Nachweis der technischen<br />
Machbarkeit einer weltweit einzigartigen Wasserkrafttechnologie<br />
zur Erschließung eines bisher<br />
technisch und wirtschaftlich nicht nutzbaren Wasserkraftpotenzials<br />
im Bereich der niederen Fallhöhen<br />
und großen Durchflussmengen. Dabei finden<br />
die ökologischen Randbedingungen, wie sie in<br />
dem Naturschutzgebiet Hornbosteler Hutweide<br />
gegeben sind, sowie die Fischdurchgängigkeit<br />
besondere Berücksichtigung.<br />
Das in der Anlage eingesetzte 500-kW- Stahl-<br />
Hochleistungswasserrad besitzt mit 60 m³/s das<br />
zehnfache Schluckvermögen gegenüber klassischen<br />
Wasserrädern. Eine Vielzahl der dafür notwendigen<br />
bautechnischen und maschinenbaulichen<br />
Komponenten soll aus zum Teil neu- und<br />
weiterentwickelten Produkten aus dem Portfolio<br />
der Salzgitter AG erstellt werden. Die Grundlage<br />
hierzu bildet die heutige Produktpalette, die<br />
Bauelemente, Grobbleche, Rohre und Walzprofile<br />
umfasst. Gelingt die erhoffte technische Umsetzung<br />
von universitärer Forschung zum Industriemaßstab,<br />
lässt sich langfristig eine grundlastfähige,<br />
CO 2<br />
-freie Schlüsseltechnologie mit netzstabilisierender<br />
Funktion im Bereich der erneuerbaren<br />
Energien in Deutschland einführen. Die erwartete<br />
Jahresstromproduktion der Forschungswasserkraftanlage<br />
beläuft sich auf 2.500.000 kWh.<br />
www.salzgitter-ag.com<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/ (sm 160303163)<br />
<br />
<br />
Oberkochen. Die Günther + Schramm GmbH<br />
(G+S) hat für die Wafios AG, einen der weltweit<br />
führenden Hersteller von Draht- und Rohrverarbeitungsmaschinen,<br />
die 100.000. Auftragsposition<br />
gefertigt. Durch das Outsourcing von Werkstofflagerung<br />
und Zuschnitten profitiert Wafios<br />
von reduzierten Kosten, entlasteten Logistikprozessen<br />
und dem Fokus auf die eigenen Kernkompetenzen.<br />
Die Partnerschaft besteht bereits seit<br />
über sieben Jahren. Neben dem Zuschnitt von<br />
Langgutmaterial verantwortet G+S auch die<br />
Beschaffung und Lagerung der Werkstoffe. »Seit<br />
über sieben Jahren umfasst die Zusammenarbeit<br />
monatlich durchschnittlich 6.000 Zuschnitte und<br />
mehr als 1.100 Auftragspositionen. Damit haben<br />
wir nicht nur die Marke von 100.000 Auftragspositionen,<br />
sondern auch über 500.000 Sägezuschnitte<br />
erreicht«, so Jörg Mayer, Leiter Materialund<br />
Prozesslogistik bei Günther + Schramm.<br />
www.gs-stahl.de<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/ (sm 160303133)<br />
<br />
Mündersbach. Mit einer neuen Dependance<br />
in der Türkei, in Istanbul, weitet die EWM AG,<br />
Anbieter von Lichtbogen-Schweißtechnik, die<br />
internationale Präsenz aus. Die EWM AG Türkiye<br />
Irtibat Bürosu hat ihren Sitz in zentraler Lage, in<br />
einem Industriegebiet mit idealer Verkehrsanbindung.<br />
Sie spricht Handwerksbetriebe genauso an<br />
wie Industrieunternehmen. »Das Wachstum in der<br />
Produktion und damit die zunehmende Nachfrage<br />
nach innovativer Schweißtechnik in der Türkei<br />
bieten ein sehr interessantes Potenzial«, erklärt<br />
Mehmet Yildiz, Export-Manager bei EWM. »Zu-<br />
dem ist das Land als geografische Schnittstelle<br />
zwischen Ost und West hochinteressant.«<br />
www.ewm-group.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(ch)/SE/ mh (sm 160303081)<br />
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50 K <br />
Neue Ziehmaschinen für<br />
Stangen, Rohre und Profile<br />
EJP-Innovationen machen Hydraulik, Getriebe und<br />
Schmierung überflüssig<br />
Auf der wire 2016 stellt EJP die Ziehmaschine CDS-TQ 50/100<br />
vor, die zur neuen Generation von Ziehmaschinen der Serie CDS-TQ gehört<br />
und die mehrere Innovationen zugleich in sich vereint. Die servo-elektrische<br />
Ziehbackensteuerung arbeitet ohne Hydraulik, ein Torque-Motor macht das<br />
Getriebe überflüssig. So erzielt EJP höhere Flexibilität beim Ziehen von<br />
Stangen und Rohren, verkürzt Rüstzeiten und verringert gleichzeitig den<br />
Aufwand für die Wartung.<br />
Auf der Messe Wire präsentiert EJP die<br />
nächste Generation von Ziehmaschinen, die<br />
das Ziehen einfacher und zuverlässiger<br />
macht: Elektrik ersetzt Hydraulik, ein Torque-<br />
Motor löst das mechanische Getriebe ab<br />
und macht die Maschine somit einfacher<br />
und kompakter.<br />
Die Hauptwelle der Zieheinheit wird direkt<br />
von einem Torque-Motor angetrieben, der<br />
bei der geringen Drehzahl, die beim Ziehen<br />
erforderlich ist, ein hohes Drehmoment<br />
erzeugt. Da die neue Maschine weder einen<br />
konventionellen Hauptmotor noch ein Ge -<br />
triebe besitzt, entfällt jeglicher Leistungsverlust<br />
durch das Getriebe. Außerdem reduziert<br />
EJP den Aufwand für die Wartung, denn die<br />
Maschine besitzt in ihrem Antriebsteil weder<br />
Kugellager oder Zahnräder noch eine Öl -<br />
schmierung.<br />
Neu ist auch die elektrische Steuerung<br />
und Betätigung der Ziehbacken. Mit dem<br />
neuen Verfahren, das EJP eigenen Angaben<br />
zufolge als einziger Hersteller bietet, definiert<br />
das Unternehmen einen neuen Standard<br />
beim Bau von Ziehmaschinen. Es vereinfacht<br />
das Schließen und Öffnen der<br />
Backen. Stand der Technik war bisher, dass<br />
die Backen mithilfe von Hydraulikzylindern<br />
angelegt und geöffnet wurden, was eine<br />
aufwendige Synchronisation der jeweiligen<br />
Ziehgeschwindigkeit mit den Positionen der<br />
beiden Schlitten erforderte.<br />
In den neuen kombinierten Ziehmaschinen<br />
von EJP bewegen Servomotoren die<br />
Ziehbacken. Sie folgen steuerungstechnisch<br />
der Kontur der Ziehkurve »in Echtzeit« und<br />
schließen die Backen oder geben ihnen die<br />
Möglichkeit aufzuspringen. Das hat den<br />
Vorteil, dass der Umweg über die Hydraulik<br />
und deren – von der momentanen Ziehgeschwindigkeit<br />
abhängige – Steuerung entfällt.<br />
Darüber hinaus werden Verunreinigungen<br />
durch eventuell auftretende Leckagen<br />
von Hydraulikflüssigkeit vermieden.<br />
Ein weiterer Vorteil der servo-elektrisch<br />
betätigten Ziehbacken ist, dass sie bei Vollmaterial<br />
unterschiedliche Durchmesser ab -<br />
decken. Jacques Paraskevas, der Geschäftsführer<br />
von EJP, sieht die neue Maschine als<br />
Innovationsplattform: »Wir haben in der<br />
Maschine, die wir auf der Wire 2016 zeigen,<br />
alles realisiert, was wir für das Ziehen in der<br />
Zukunft für sinnvoll und machbar erachten.<br />
Mit dem Exponat untermauern wir erneut<br />
unsere Position als Technologieführer in der<br />
Herstellung von Ziehmaschinen. Die Devise<br />
für unsere Konstrukteure lautete ›Weniger<br />
ist mehr‹. Servomotoren ersetzen aufwendige<br />
Hydraulik und ein Torque-Motor bringt<br />
ohne Umwege ein hohes Drehmoment dorthin,<br />
wo es wirklich ge braucht wird – an die<br />
Hauptwelle.«<br />
Auf der Messe zeigt EJP ebenfalls seine<br />
Zweiwalzen-Richtmaschinen der Baureihe<br />
SP mit Walzen, deren Kontur EJP nach eigenen<br />
Angaben als einziger Hersteller für jedes<br />
Kundenprojekt individuell mithilfe von Computersimulationen<br />
optimiert. Als Bestandteil<br />
der Produktion von »Ring-auf-Stange« in<br />
Verbindung mit kombinierten Ziehmaschinen<br />
richten sie Rundstangen perfekt gerade.<br />
Das Produktspektrum reicht von Kurzstückanlagen,<br />
die mit 1 t Richtkraft kurze<br />
Stücke richten, bis hin zu Maschinen mit<br />
600 t Richtkraft für Rundmaterial.<br />
Premiere auf der wire feiert auch das<br />
Tochterunternehmen EJP Italia mit den neuen<br />
Stumpfschweißmaschinen der Serien TX<br />
und hTX. Sie verfügen über eine Elektronik,<br />
die es erlaubt, Material mit einem Durchmesser<br />
von bis zu 25 mm mit deutlich geringerer<br />
elektrischer Leistung als bisher zu<br />
schweißen. Darüber hinaus sind auch Sonderlösungen<br />
jederzeit möglich.<br />
K<br />
« <br />
EJP Maschinen GmbH<br />
Max-Planck-Straße 4<br />
52499 Baesweiler<br />
Tel. +49 2401 9541-0<br />
www.ejpmachines.com<br />
(sm 160303157)<br />
(Bild: EJP)<br />
Die neue Ziehmaschine CDS-TQ 50/100 –<br />
im Vordergrund die Motoren der servoelektrischen<br />
Ziehbackensteuerung.<br />
<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
K 51<br />
Automatisierung, IT und Energie im Fokus<br />
Böblingen. Auf dem Automatisierungstreff IT & Automation vom 5. bis 7. April lernen sich Automatisierer<br />
und Maschinen- und Anlagenbauer kennen.<br />
Ein praktisches Kennenlernen ist der<br />
Automatisierungstreff der Marketingagentur<br />
Strobl GmbH in Böblingen bei Stuttgart:<br />
Automatisierer treffen auf Ma schinen- und<br />
Anlagenbauer. Hinzu kommen IT-Lösungen<br />
für wirtschaftliches Engineering. Für die<br />
Anforderungen künftiger Fertigungsprozesse<br />
im Rahmen von Industrie 4.0 werden<br />
neue Standards und neue Funktionen benötigt,<br />
ein guter Austausch der einzelnen Technologien<br />
und Ansätze ist dafür unabdingbar.<br />
So legt der Automatisierungstreff einen<br />
Schwerpunkt auf die Digitalisierung und die<br />
damit einhergehende zunehmende Vernetzung.<br />
Kern der dreitägigen Veranstaltung sind<br />
die praxisorientierten Anwender-Workshops,<br />
in denen die Besucher einzelne Technologien<br />
testen können. Zudem gibt es ein<br />
Trendsession-Seminar-Programm, das wie<br />
ein praxisnaher Kongress gestaltet ist. Ferner<br />
findet begleitend eine Fachausstellung<br />
statt.<br />
Die Querschnittstechnologie Automatisierung<br />
gilt heute quasi als Synonym für Fortschritt.<br />
Insbesondere trifft das auf die Fertigungsindustrie<br />
und die moderne Gebäudetechnik<br />
zu. Automatisierung verheißt in<br />
diesen Bereichen erhöhte Produktivität und<br />
Energieeffizienz, Steigerung der Prozesssicherheit<br />
und ganz generell einen wachsenden<br />
Komfort der Arbeitsprozesse.<br />
Dabei ist die Automatisierungstechnik<br />
eine anspruchsvolle Disziplin. Jedes einzelne<br />
Anwendungsgebiet erfordert immer neue<br />
Vorgehensweisen, die ihrerseits neue, differenzierte<br />
Lösungsmöglichkeiten hervorbringen.<br />
Zunehmend rücken dabei die Disziplinen<br />
Informationstechnologie, Energietechnik<br />
und Automation zusammen, wobei das<br />
Interesse darauf liegt, oftmals starre Fertigungsstrukturen<br />
in intelligente, vernetzte<br />
Systeme zu verlagern. Damit die Produktion<br />
sicherer, effizienter, ökonomischer und ökologischer<br />
wird, sollen Anlagen, Maschinen,<br />
aber auch die Werkstücke und Bauteile<br />
selbst untereinander Daten in Echtzeit austauschen.<br />
Dabei sind hohe Energieeffizienz<br />
und Prozesssicherheit bedeutsame Konstruktionsziele.<br />
www.automatisierungstreff.com<br />
/<br />
(sm 160303159)<br />
Industrie 4.0 konkret<br />
Mosbach. Welche Rolle ein Manufacturing Execution System (MES) auf dem Weg hin zu Industrie 4.0 leisten<br />
kann, zeigt das Unternehmen MPDV praxisnah beim Automatisierungstreff vom 5. bis 7. April 2016 in Böblingen.<br />
Dass ein Manufacturing Execution System<br />
(MES) ein geeignetes Werkzeug ist, um<br />
den ersten Schritt in diese Richtung zu tun,<br />
liegt auf der Hand: Es erfasst in Echtzeit alle<br />
wichtigen Daten in der Fertigung und bildet<br />
daraus aussagekräftige Kennzahlen – eine<br />
transparente Fabrik. Dies ermöglicht eine<br />
Überwachung und Optimierung der Produktionsprozesse.<br />
Wie das in der Praxis funktioniert,<br />
erfahren interessierte Fertigungsunternehmen<br />
u.a. bei einem Workshop verschiedener<br />
MES-Anbieter und -Anwender am<br />
6. April 2016 im Rahmen des diesjährigen<br />
Automatisierungstreffs. MPDV berichtet da -<br />
bei vom erfolgreichen Einsatz der MES-Lösung<br />
HYDRA beim Kunststoffverarbeiter<br />
geobra Brandstätter (Playmobil).<br />
Die »transparente Fabrik« ist die erste<br />
und somit für viele Unternehmen auch<br />
wichtigste Stufe auf dem Weg zur Industrie<br />
4.0. Sie beschreibt die Digitalisierung<br />
von Produk tionsprozessen. Weitere Stufen<br />
der von MPDV vorgeschlagenen Vorgehensweise<br />
sind »reaktionsfähige Fabrik« – was<br />
die Verwendung der erfassten Daten zur<br />
flexiblen Planung und Steuerung der Fertigung<br />
be inhaltet, »selbstregelnde Fabrik«<br />
– erste Prozesse organisieren sich auf Basis<br />
der verfügbaren Daten dezentral selbst –<br />
und »funktional vernetzte Fabrik«. Letzteres<br />
meint eine flexible Korrelation von<br />
Daten unterschiedlicher Quellen, um daraus<br />
neue Erkenntnisse zu gewinnen, die wiederum<br />
zu mehr Effizienz in der Produktion<br />
führen. Mehr zum vorgeschlagenen Stufenmodell<br />
bietet MPDV interessierten Fertigungsunternehmen<br />
im Whitepaper »Industrie<br />
4.0 konkret«, das in Kürze bei MPDV<br />
angefordert werden können (Link siehe<br />
unten).<br />
Auch das Motto der diesjährigen Hannover<br />
Messe »Integrated Industry – Discover Solutions!«<br />
deutet an, dass es an der Zeit ist,<br />
entsprechende Lösungen anzugehen und<br />
umzusetzen. Basierend auf den Erkenntnissen<br />
aus dem Zukunftskonzept MES 4.0 von<br />
MPDV präsentieren die MES-Experten auf<br />
der Messe (Halle 7, Stand A12) den »Migrationspfad<br />
vom Heute ins Morgen«. Auch<br />
Unternehmen, die noch nicht vollends im<br />
Heute angekommen seien, könnten mit<br />
dem neuen Leitfaden ihren Weg in Richtung<br />
Industrie 4.0 beginnen, ohne dabei den<br />
Anschluss zu verlieren.<br />
/<br />
www.mpdv.com<br />
www.automatisierungstreff.com<br />
Whitepaper: http:\\mpdv.info/<br />
piwpi40konkret<br />
Konzept MES 4.0: www.mes40.de<br />
K<br />
(sm 160303158)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
52 K IT im Stahlmarkt<br />
»Die Zeit ist reif«<br />
thyssenkrupp Materials Services treibt die digitale Transformation voran<br />
Düsseldorf (WS). thyssenkrupp Materials Services setzt seine Digital strategie in Europa konsequent um –<br />
und greift dabei auf langjährige Erfahrung am US-Markt zurück. Mit drei Online-Shops für den Werkstoff handel<br />
können Bestands- und Endkunden jetzt auch hierzulande auf ausgereifte Lösungen vertrauen. Vorstandsmitglied<br />
Hans-Josef Hoß präsentierte das Konzept kürzlich auf dem thyssenkrupp Media Day vor Journalisten und<br />
unterstrich: »Die Zeit ist reif, unsere digitalen Lösungen auch in Europa zur Verfügung zu stellen.«<br />
thyssenkrupp Materials Services nimmt<br />
dabei sowohl Bestands- als auch Neukunden<br />
ins Visier. Die Online-Shops sollen in<br />
den verschiedenen Ländern Europas sukzessive<br />
eingeführt und individuell an die jeweiligen<br />
Märkte angepasst werden. Aufträge<br />
sind dann innerhalb kürzester Zeit, sprich in<br />
wenigen Minuten, platzierbar. Selbstverständlich<br />
existieren die Shops im sogenannten<br />
Responsive Design, d. h. sie sind mit<br />
jedem beliebigen (mobilen) Endgerät problemlos<br />
lesbar.<br />
Die beiden Portale für das B2B-Geschäft<br />
stellen Parallellösungen dar (Multi-<br />
Channel- Vertrieb). Das bedeutet, dass die<br />
Kunden einerseits wie bisher offline über<br />
den Außen- bzw.<br />
Innendienst,<br />
sei es<br />
per Fax, E-Mail<br />
oder Telefon etc. ordern, andererseits aber<br />
nun auch über die neuen Online-Portale<br />
gehen können.<br />
Die Portale<br />
Online-Portal. Das »Materials Services<br />
Online-Portal« erlaubt es bestehenden Kunden<br />
im B2B-Geschäft, auf Rahmenverträge,<br />
entsprechende Bestände, Dokumenten-<br />
Downloads und definierte Produktkataloge<br />
zurückzugreifen. Bisher sind über 15.000<br />
Produkte online verfügbar, die volle E-Commerce-Funktionalität<br />
soll in diesem Jahr<br />
erfolgen. Das Portal gibt es seit Ende 2015<br />
mit neuen Funktionalitäten bei thyssenkrupp<br />
Nordamerika, Schulte und Plastics. Es<br />
sollte bis Februar bzw. April auch in den<br />
Benelux-Ländern bzw. Dänemark und<br />
Schweden eingeführt sein.<br />
»<br />
Wir gestalten den digitalen<br />
Wandel mit.<br />
Online-Processing-Portal. Mit diesem Portal<br />
besteht die Möglichkeit, individuelle<br />
Zuschnitte gemäß CAD-Zeichnungen zu<br />
ordern. Es existiert auch eine Back-End-<br />
Schnittstelle für automatisierte Verpackung,<br />
Zulieferung und Sendungsverfolgung. Der<br />
An arbeitungsshop wurde zunächst Ende<br />
2015 in Belgien realisiert.<br />
Online-Retail-Shop. Für Neukunden im<br />
B2C-Geschäft (Kleinabnehmer und Endkunden)<br />
wurde der Online-Retail-Shop »Materials4Me«<br />
als Zweitmarke in Abgrenzung<br />
zum Bestandskundengeschäft entwickelt.<br />
Dort sind Bestellungen in Kleinstmengen in<br />
Standard- wie auch kundenspezifischen<br />
Kurzlängen erhältlich. Es ist das Äquivalent<br />
zu dem in den USA 2007 gekauften Portal<br />
OnlineMetals.com, das bereits floriert. Im<br />
Gegensatz zu den beiden oben genannten<br />
Portalen wird dieses Geschäft ausschließlich<br />
über das Internet abgewickelt. Zielgruppe<br />
sind Hand- und Heimwerker, Kleinabnehmer<br />
aus dem Bereich der Reparaturbedarfe in<br />
der Industrie oder aus Instituten, FuE-Einrichtungen<br />
und mehr. Retail-Shops wurden<br />
Ende 2015 in der Schweiz und in UK aufgesetzt.<br />
Es sind weitere in Spanien (Februar)<br />
und Deutschland (April) vorgesehen.<br />
(Foto: WS)<br />
Hans-Josef Hoß<br />
»Wir fangen nicht bei Null an«<br />
thyssenkrupp Materials Services kann bereits<br />
auf verschiedene digitale Plattformen verweisen.<br />
»Die Wurzeln liegen in den USA.<br />
Mit den Erfahrungen, die wir dort seit 2007<br />
gesammelt haben, sind wir ein Vorreiter der<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
IT im Stahlmarkt K 53<br />
Roll-out digitale Transformation<br />
2007 2015<br />
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12<br />
2016<br />
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12<br />
Start<br />
Online-Retail-Shop<br />
OnlineMetals NA<br />
Digital Learning<br />
Expedition,<br />
USA<br />
Kunden-<br />
Workshops<br />
Online-B2B-Portal<br />
Dänemark und Schweden<br />
Online Retail Shop, Deutschland<br />
Online-B2B-Portal<br />
Benelux (Werkstoffe und Kunststoffe)<br />
Erster Schritt<br />
B2B-Portal<br />
Materials NA<br />
Online-<br />
Anarbeitungs-Shop<br />
Belgien<br />
Online-B2B-Portal<br />
mit neuen Funktionalitäten<br />
(NA, tk Schulte, tk Plastics)<br />
Online Retail Shop, Spanien<br />
2nd Online-Retail-Shop<br />
Zuschnitte, Schweiz<br />
Online-Retail-Shop, UK<br />
Quelle: thyssenkrupp Materials Services<br />
digitalen Transformation in der Branche«, ist<br />
sich Hans-Josef Hoß sicher.<br />
Auch Hoß selbst bringt jede Menge Erfahrung<br />
mit. Bevor er Mitte 2014 Mitglied des<br />
Bereichsvorstands der Business Area Materials<br />
Services und Vorstandsmitglied der thyssenkrupp<br />
Materials International GmbH wurde,<br />
war er u. a. Vorsitzender der Ge schäftsführung<br />
bei thyssenkrupp Schulte, dann CEO und<br />
Repräsentant der Business Area in Nordamerika<br />
von thyssenkrupp Materials NA.<br />
Vorsprung durch Erfahrung<br />
Der Bereich Materials Services im thyssenkrupp-Verbund<br />
übernimmt seine Aufgabe<br />
als Mittler zwischen Lieferanten bzw. Produzenten<br />
und Kunden wie der verarbeitenden<br />
Industrie. Zum Produkt- und Dienstleistungsprogramm<br />
zählen Werkstoffe aller Art, u. a.<br />
Stähle, Edelstähle, Nichteisenmetalle oder<br />
auch Kunststoffe. Die Produkte werden individuell<br />
maßgeschneidert und, gleich ob in<br />
puncto Abmessungen oder Be- bzw. Anarbeitung,<br />
nach Kundenwunsch geliefert.<br />
Dabei sind OEM-Services und ausgefeilte<br />
Logistikdienstleistungen bis hin zu Just-intime-Lieferungen<br />
möglich. Bei insgesamt<br />
150.000 Produkten muss thyssenkrupp<br />
Materials Services jährlich rd. 14 Mrd. Auftragspositionen<br />
(etwa 46.000 pro Tag)<br />
beherrschen. Die entsprechend hohe Zu -<br />
verlässigkeit schätzen u. a. Kunden aus der<br />
Luft- und Raumfahrtindustrie.<br />
Das Unternehmen bringt neben seiner<br />
ausgewiesenen Erfahrung in der IT noch ein<br />
zweites Ass ins Spiel: seine anerkanntermaßen<br />
hocheffiziente Logistik. »Ohne eine<br />
exzellente Logistik- und IT-Vernetzung ist<br />
unser Vorhaben gar nicht möglich«, betont<br />
Hoß. Ein Gesamtkonzept sei dabei zwingend<br />
nötig.<br />
»Wir kommen aus einem traditionellen<br />
Geschäft, das wir jetzt modernisieren«, sagt<br />
Hoß. Neben einem umfangreichen Logistikund<br />
Lagernetzwerk an 480 Standorten in rd.<br />
40 Ländern betreibt Materials Services schon<br />
heute eines der größten SAP-Systeme weltweit.<br />
Es ist bereits für 10.000 Nutzer und<br />
eine IT-Abdeckung in über 30 Ländern ausgelegt.<br />
Der Change-Management-Prozess<br />
muss »von innen heraus« erfolgen<br />
Bei Materials Services existiert eine eigenständige<br />
zentrale IT (und kein externer Entwicklungspartner),<br />
wodurch das Know-how<br />
gebündelt und der IT-Wandlungsprozess<br />
vorangetrieben werden kann. So wurde am<br />
Headquarter in Essen ein eigenes »Digital<br />
Transformation Office« gegründet – mit<br />
Start-up-Charakter, hohen Freiheitsgraden,<br />
funktionsübergreifenden Projektteams und<br />
einem gemischten Kompetenzprofil aus<br />
sowohl technischen wie kaufmännischen<br />
Mitarbeitern. Den Entwicklungsprozess<br />
behält das Unternehmen somit in eigener<br />
Hand. Abstimmungsprozesse lassen sich<br />
darüber hinaus intern rasch realisieren.<br />
»Sie müssen die gesamte Organisation<br />
beim Wandlungsprozess mitnehmen, weil<br />
Sie Ihre Kunden mitnehmen müssen«, verdeutlicht<br />
Hoß. »Wir haben keine Portale, die<br />
neben den bestehenden Absatzkanälen<br />
existieren. Unsere Portale sind vielmehr in<br />
die jeweiligen Gesellschaften integriert.«<br />
Alles muss untereinander abgestimmt sein.<br />
Mitte vergangenen Jahres gab es deshalb<br />
bereits breit angelegte Informations- und<br />
Schulungskampagnen für die Mitarbeiter<br />
(z. B. bei thyssenkrupp Schulte), außerdem<br />
intensive Kundenworkshops. Denn »was<br />
der Kunde online erreichen kann, muss<br />
koordiniert sein, mit dem, was er sonst offline<br />
erhält«, hieß es. Alle Mitarbeiter, ob<br />
Online-, Innen- oder Außendienst müssen<br />
gemeinsam und untereinander abgestimmt<br />
für den Kunden da sein und über alle drei<br />
Kanäle parallel und synchronisiert die entsprechenden<br />
Informationen liefern können.<br />
Über thyssenkrupp Materials Services<br />
Mitarbeiter Ca. 20.000<br />
Mitarbeiter Vertrieb 5.000<br />
Umsatz<br />
rd. 14 Mrd. €/a<br />
Präsenz<br />
in 44 Ländern<br />
Niederlassungen 480<br />
Absatz<br />
13,9 Mill. t<br />
Lkws pro Tag 2.000<br />
Durchschnittl. Auftragswert 2.350 €<br />
Produkte 150.000<br />
Kunden 250.000<br />
Aufträge/a<br />
5 Mill.<br />
Auftragspositionen/a 14 Mrd.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
54 K IT im Stahlmarkt<br />
Letztlich gehe es darum, schnell ins Geschäft<br />
zu kommen und da zähle, wann es am Ende<br />
für den Kunden bemerkbar sei. »Wir glauben,<br />
dass wir mit unserem von innen heraus<br />
geleisteten, integrierten An satz richtig liegen«,<br />
betont Hoß.<br />
Drei-Stufen-Umsetzung der<br />
digitalen Transformation<br />
Der Wandlungsprozess wird über drei sich<br />
überschneidende Stufen beschritten. So<br />
müssen zunächst Marktanteile gesichert und<br />
ausgebaut werden. Dazu gehört der Aufbau<br />
kundenspezifischer Multi-Channel-Lösungen,<br />
die Entwicklung neuer Ge schäftsmodelle<br />
und Gewinnung von Neukunden, aber<br />
auch die digitale Einbindung<br />
von Lieferanten.<br />
Im zweiten Schritt<br />
geht es um die Veränderung<br />
der Organisation<br />
durch Digitalisierung<br />
der Geschäftsund<br />
Industrieprozesse,<br />
z. B. Erhöhung der Automatisierungsgrade<br />
und die Einführung von Best- Practice-<br />
Referenzen. Schlanke und IT-unterstützte<br />
Automa tion, bessere Auslastung der Anlagen<br />
und passgenaue Arbeitsabläufe gehören<br />
zu den Zielen. Der Wandel endet indes nie,<br />
sondern bedeutet im dritten Schritt fortwährende<br />
Optimierung. Hinzu kommen der<br />
Change-Management- Prozess für die Mitarbeiter,<br />
die Organisa tionsentwicklung und<br />
-anpassung sowie die Harmonisierung der<br />
Daten- und ERP-Landschaft.<br />
Der Kunde bleibt im Mittelpunkt<br />
und gibt den Takt vor<br />
Das Bestreben, den Kunden stets effiziente,<br />
verlässliche und kundenorientierte Angebote<br />
zur Verfügung zu stellen, bleibt nach wie<br />
vor an erster Stelle. Lösungen werden mit<br />
ihm gemeinsam entwickelt. »Unser Ziel,<br />
stärker als der Markt zu wachsen, funktioniert<br />
nur, wenn man konsequent auf kundenorientierte,<br />
effiziente und kosteneffektive<br />
Digitallösungen setzt.« Die Bestätigung<br />
liefern Zahlen: Schon jetzt nutzen mehr als<br />
90.000 Kunden die Online-Lösungen und<br />
buchen über 150.000 Aufträge pro Jahr.<br />
»Wir rechnen mit starkem Wachstum in den<br />
nächsten Jahren«, hieß es.<br />
Bei der Frage, wie hoch der Anteil des<br />
Umsatzes beim Online-Geschäft in den<br />
»<br />
2016 wird unser Online-Portal<br />
zum kompletten Shopping-Erlebnis<br />
ausgebaut.<br />
nächsten Jahren liegen könne, legt sich Hoß<br />
indes nicht fest. »Wenn 50 % unserer Kunden<br />
in drei Jahren online Aufträge platzieren<br />
wollen, dann herzlich gern«, erläutert er.<br />
Eine »Lernreise« mit mehreren Executives<br />
des Geschäftsbereichs in den USA im vergangenen<br />
Jahr habe allerdings gezeigt: Der<br />
Wandlungsprozess braucht Zeit – und: Es sei<br />
ex trem wichtig, den Kunden auf diese »digitale<br />
Reise« mitzunehmen. Letztlich muss es<br />
für ihn schnell und bequem sein.<br />
Die Vertriebsaktivitäten werden deshalb<br />
auch nach wie vor gezielt parallel im Multi-<br />
Channel-Vertrieb angeboten. »Je einfacher<br />
wir es dem Kunden machen, mit uns Ge -<br />
schäfte zu tätigen, umso eher können wir<br />
Erfolg und Wachstumsmöglichkei-<br />
ten verzeichnen.«<br />
Hoß weiß aus<br />
Erfahrung: Der<br />
Markt in Europa<br />
hat einen anderen<br />
Reifegrad als in<br />
den USA. Dort sei man offener, was das<br />
Internet angehe, sagt er. Jetzt aber sei die<br />
Zeit auch hierzulande reif. Und man werde<br />
die unterschied lichen Märkte in Europa nutzen.<br />
Im Retailbereich erwartet Hoß zweistellige<br />
Wachstumsraten pro Jahr. Perspektiven,<br />
die übrigens auch den Mitarbeitern Sicherheit<br />
geben dürften.<br />
Chancen für die komplette Branche<br />
Auch aus einem anderen Grund ist die Zeit<br />
reif: Die zunehmende Digitalisierung erreicht<br />
die Menschen immer stärker im Privatleben:<br />
»Viele Arbeitnehmer haben heute zuhause<br />
eine IT-Umgebung, die dort teilweise moderner<br />
ist als an ihrem Arbeitsplatz, das war<br />
früher umgekehrt«, sagt Hoß. Viele verfügen<br />
bereits über ein Smartphone und sind<br />
mobil. Heute lasse sich der digitale Wandlungsprozess<br />
im privaten Bereich deshalb<br />
viel schneller realisieren als in Unternehmen,<br />
die sich mit komplexen Themen wie IT-Security,<br />
Verknüpfung unterschiedlicher Systeme<br />
etc. sehr viel intensiver beschäftigen müssen<br />
als eine Privatperson. »Wir haben deshalb<br />
viele Mitarbeiter, die unsere Strategie sehr<br />
begrüßen und sich aktiv an unserem Transformationsprozess<br />
beteiligen«, sagt er und<br />
unterstreicht, wie wertvoll leidenschaftlich<br />
engagierte Mitarbeiter für ein Unternehmen<br />
sind. Das gilt indes nicht nur für die Mitarbeiter<br />
bei thyssenkrupp, sondern auch für<br />
die der Kundenunternehmen.<br />
Schließlich steht die Branche gerade erst<br />
am Anfang eines Digitalisierungsprozesses.<br />
»Ich glaube, dass es langfristig unterschiedliche<br />
Lösungen am Markt geben wird«,<br />
beantwortet er die Frage nach dem Wettbewerb.<br />
»Unternehmen, die aktiv ihre Kunden<br />
über alle Kanäle gleichzeitig betreuen wollen,<br />
werden auch Shop-Lösungen bzw. Portale<br />
einrichten.« Dass es gewisse Segmente<br />
geben könnte, in denen Branchenportale<br />
funktionieren, will er gar nicht ausschließen.<br />
In manch anderen Branchen wie dem Einzelhandel<br />
sei man schon viel weiter. Dort<br />
existieren bereits zahlreiche Unternehmen<br />
im Internet, sie haben Milliardenbeträge in<br />
die Logistik investiert. Trotzdem gibt es auch<br />
Unternehmen, die seit Jahren erfolgreich<br />
ihre Digitalstrategie verfolgen, gleichzeitig<br />
aber nach wie vor einen großen Teil ihres<br />
Umsatzes über das Kataloggeschäft abwickeln.<br />
Das Fazit heißt: Es bleibt also spannend,<br />
sowohl im Hinblick auf die Wahl der Vertriebskanäle,<br />
als auch den möglichen Wettbewerb<br />
der Portale – sicher auch abhängig<br />
vom Segment und von den landesspezifischen<br />
Eigenschaften des Marktes. Für Hoß<br />
ist das alles aber keine Frage des Entweder-oder,<br />
sondern des Sowohl-als-auch. »Es<br />
werden noch viele Zusatzmöglichkeiten<br />
über die Jahre entstehen«, schätzt er. Letztlich<br />
zählt für ihn vor allem, was thyssenkrupp<br />
Mate rials Services erreicht: »Auf<br />
Grundlage um fangreicher Erfahrung wurde<br />
unser Konzept konsequent optimiert und<br />
konnte so organisch wachsen. Wir sind<br />
überzeugt davon, dass unsere Online-Shops<br />
für die Zukunft Standards setzen«, lautet<br />
seine Zusammenfassung.<br />
K<br />
Über die Portale im Internet<br />
/<br />
(sm 160203068)<br />
Weitere Details über die<br />
Portale finden Sie auch<br />
online, z. B. per QR-Code<br />
mit Ihrem Smartphone<br />
oder Tablet bzw. über die<br />
unten angegebenen URLs<br />
www.materialsgoesdigital.com<br />
www.materials4me.co.uk<br />
www.onlinemetals.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
IT im Stahlmarkt K 55<br />
Industrie 4.0 ist jetzt<br />
Um Digitalisierungsprojekte zu identifizieren setzt<br />
MEVACO auf Neugier, Zuhören und Experimentieren<br />
Göppingen. Industrie 4.0, Internet der Dinge, digitale Revolution: Dies sind<br />
nicht die Schlagworte einer fernen Zukunft, sondern reale Herausforderungen,<br />
denen sich Unternehmen jetzt stellen müssen. Auch der Lochblech- und<br />
Streckmetallspezialist MEVACO stellt sich dieser Aufgabe. Dabei setzt das<br />
Unternehmen aufs Zuhören, auf Neugier und Experimentierfreude.<br />
MEVACO gehört zu den führenden Herstellern<br />
und Lieferanten von Streckmetallen<br />
und Lochblechen in Europa. Unternehmensziel<br />
ist es, individuelle Kundenwünsche<br />
schnell und in kleinsten Losgrößen zu erfüllen.<br />
Industrie 4.0. – die vierte industrielle<br />
Revolution – die Digitalisierung und Vernetzung<br />
von Produktionsabläufen bietet dem<br />
Unternehmen die Chance, diesem Anspruch<br />
künftig noch umfassender gerecht zu werden.<br />
»Unsere Aufgabe wird es sein, unseren<br />
Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten zuzuhören<br />
und aus dem Gehörten zu destillieren,<br />
was eine Erfolgschance haben kann, um in<br />
kurzer Zeit das Gehörte in ein lieferbares<br />
Produkt umzusetzen«, so Stephan Geiger,<br />
Geschäftsführer der MEVACO GmbH.<br />
Der erste Schritt in Richtung Industrie 4.0<br />
sei gewesen, den Mut zu haben, über den<br />
eigenen Tellerrand zu blicken und zu be -<br />
obachten, wie sich andere Branchen der<br />
Thematik nähern. In der Folge wird bei<br />
MEVACO nun geprüft, inwieweit sich vorhandene<br />
Lösungsansätze adaptieren lassen.<br />
Der Hauptfokus bei diesem Prozess der<br />
Marktforschung liege immer auf dem Kundenbedürfnis.<br />
Nur die Entwicklungen, die<br />
erkennbar dem Metall verarbeitenden<br />
Handwerk einen Mehrwert bringen, würden<br />
weiter verfolgt.<br />
« KONTAKT<br />
MEVACO GmbH<br />
Vordere Karlstraße 12<br />
73033 Göppingen<br />
Tel. +49 7161 5020-0<br />
www.mevaco.de<br />
Flexibilisierung der Produktion<br />
Industrie 4.0 sei letztlich eine permanente Entwicklung<br />
von Prozessen, die sich die Möglichkeiten<br />
von Vernetzung nicht<br />
nur lokal, sondern weltweit<br />
zunutze macht. »Wichtig ist es,<br />
dass wir mit neuen Möglichkeiten<br />
spielen und auch Experimente<br />
in der laufenden Produktion<br />
zulassen, um den Vorteil<br />
von Innovationen frühzeitig<br />
erkennen zu können«, so<br />
Jochen Schott, technischer Leiter<br />
bei MEVACO.<br />
Dass in der zunehmenden<br />
Vernetzung der Informationssysteme<br />
von Kunden und Produktion<br />
ebenso wie in der zu -<br />
nehmenden Digitalisierung<br />
der Produktion auch ein Risiko<br />
be steht, hier an erster Stelle<br />
das Einschleusen von Schadsoftware,<br />
ist Schott bewusst.<br />
Ein Augenmerk liegt daher auf<br />
der IT-Security. Entsprechende<br />
Sicherungsmaßnahmen sind<br />
bereits eingeleitet und werden<br />
fortlaufend aktualisiert.<br />
Vernetzung beginne allerdings<br />
bereits in der Zusammenarbeit<br />
und der Kommunikation<br />
mit dem Kunden.<br />
Schon heute kann der Kunde<br />
im Frontend des MEVACO-<br />
Onlineshops indivi duelle Produkte<br />
definieren und erhält<br />
eine sofortige Beschreibung,<br />
die genauen Kosten sowie die<br />
Angabe der exakten Lieferzeit. Bereits in der<br />
Konstruk tions phase werden dem Kunden<br />
alle Informationen zur Verfügung gestellt.<br />
Künftig sollen weit mehr grafische Mittel,<br />
z. B. Visualisierungstools, zum Einsatz kommen,<br />
damit der Kunde sich die optische<br />
Wirkung der von ihm gewählten Varianten<br />
noch besser vorstellen könne.<br />
Wer als Unternehmer auch in der Industrie<br />
4.0 Erfolg haben möchte, muss erkennen,<br />
dass ein grundlegender Wandel auch<br />
in der Mitarbeiterführung nötig ist und den<br />
Einbezug der Mitarbeiter erfordert, betont<br />
Stephan Geiger. Eine Kernkompetenz werde<br />
sein, zuzuhören, aus dem Gehörten Ziele zu<br />
formulieren und diese in wettbewerbsfähige<br />
Produkte und Leistungen umzusetzen.<br />
Bei MEVACO steht nun außerdem für<br />
2016 der Relaunch des Onlineauftritts an<br />
oberster Stelle.<br />
(sm 160303083) K<br />
<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
WIR verkaufen Stahl<br />
online, damit Sie offline<br />
effizienter sind.<br />
Sebastian Francz, Kundenberater<br />
„Ein Service, der im Alltag und in den meisten anderen Branchen bereits seit<br />
Jahren selbstverständlich ist, findet endlich auch den Weg in den Stahlhandel,<br />
und damit zu Ihnen.“<br />
Unser Webshop bietet Ihnen:<br />
> tageszeitenunabhängigen Zugriff auf unsere Produkte und Dienstleistungen<br />
> eine leistungsstarke Suchfunktion<br />
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58 K IT im Stahlmarkt<br />
Industrie 4.0: Den einen Weg<br />
gibt es nicht<br />
Bei rff wird das digitale Zeitalter zunehmend<br />
präsenter<br />
Stuhr / Bremen. Wenn es um das Thema »Industrie 4.0« geht, denken<br />
viele an eine menschenleere Produktionshalle. Roboter arbeiten nahezu<br />
selbstständig und die Maschinen werden mit »intelligenten Produkten«<br />
bestückt – über eine Drohne versteht sich. Dass das heute noch<br />
Zukunftsmusik ist, leuchtet ein. Dennoch stellt sich die rff Rohr Flansch<br />
Fitting Handels GmbH bereits jetzt die Frage, wohin der Weg des<br />
klassischen Stahlhandels im digitalen Zeitalter führen wird.<br />
(Bild rff Rohr Flansch Fitting)<br />
Im Privatleben beeinflusst die Digitalisierung<br />
schon jetzt im hohen Maße unser Konsumverhalten.<br />
Dinge wie E-Commerce, mobiles<br />
Internet und Social Media sind permanent<br />
verfügbar – hier ist die »Generation Smartphone«<br />
bereits angekommen. Dennoch läuft<br />
die Arbeitswelt heute in vielen Bereichen im<br />
analogen Modus – da macht auch der Stahlhandel<br />
(noch) keine Ausnahme.<br />
Dabei ist heute bereits abzusehen, dass<br />
die Unternehmen ihre Prozesse entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette anpassen<br />
und noch stärker digitalisieren müssen. Als<br />
Ansporn dient in diesem Zusammenhang<br />
die Verteidigung einer eventuell vorhandenen<br />
Pole-Position oder die Chance sich<br />
gegenüber dem Wettbewerb entscheidende<br />
Vorteile zu verschaffen.<br />
Auch bei der rff Rohr Flansch Fitting Handels<br />
GmbH aus Stuhr bei Bremen, einem der<br />
marktführenden Komplettanbieter für Rohre<br />
und Rohrverbindungen, wird das digitale<br />
Michael Allexi, Vertriebsleiter und Mitglied<br />
der Geschäftsleitung bei der rff Rohr Flansch<br />
Fitting Handels GmbH.<br />
Zeitalter zunehmend präsenter. Hier hat<br />
man die zukünftigen Arbeitsfelder in den<br />
Bereichen Verfügbarkeit, Informationsfluss,<br />
IT-Lösungen und Logistik bereits fest im<br />
Blick. Für das Unternehmen geht es schon<br />
seit Langem nicht mehr nur darum, dem<br />
Kunden die bestellten Artikel termingerecht<br />
»just in time« zu liefern.<br />
Der Fokus liegt vielmehr auf der permanenten<br />
Verfügbarkeit von Artikeln, auch<br />
wenn sie speziell für den Kunden bearbeitet<br />
oder gekennzeichnet werden müssen. Auch<br />
eine noch tiefer gehende Vernetzung der<br />
IT-Systeme ist in Zukunft unverzichtbar.<br />
Schließlich werden sich die Prozesse zunehmend<br />
digitalisieren, um den permanenten<br />
Austausch großer Datenmengen mit den<br />
Geschäftspartnern sicher zu stellen.<br />
Die Digitalisierung birgt für die rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH jede Menge Potenzial,<br />
die gesamte Wertschöpfungskette Stahl im Wettbewerb zu stärken.<br />
(Foto: istockphoto.com/Mikko Lemola)<br />
Digitalisierung mit Augenmaß<br />
Schnelles Handeln beim Thema »Digitalisierung«<br />
spielt für das Unternehmen jedoch<br />
eine untergeordnete Rolle. Von größerer<br />
Bedeutung ist vielmehr Weitsichtigkeit und<br />
Nachhaltigkeit bei der Wahl der richtigen<br />
Strategie. »Solch grundlegende Entscheidungen<br />
wollen durch gut durchdacht und<br />
mit dem nötigen Weitblick getroffen wer-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
NUR FÜR DEN FACHHANDEL<br />
den«, sagt Michael Allexi, Vertriebsleiter und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung bei rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH –<br />
und weist in diesem Zusammenhang auch auf die damit verbundenen<br />
Herausforderungen in Sachen Datensicherheit hin.<br />
Für den Vertriebsleiter im Hause rff sind die Dynamik der Entwicklungen<br />
und die da raus resultierenden Wechselwirkungen<br />
noch gar nicht in Gänze abzuschätzen. Dennoch setzt sich das<br />
Unternehmen schon heute mit dem Thema »Industrie 4.0«<br />
intensiv aus einander, um die Entwicklungen in diesem Bereich<br />
aktiv mit zu gestalten. Dabei geht es zunächst darum, Ideen und<br />
Lösungsansätze zu entwickeln, die dem Kunden einen echten<br />
Mehrwert bieten. Denn letztendlich, so das Unternehmen, müsse<br />
das Ziel aller Anstrengungen sein, dass sich die Geschäftspartner<br />
in ihrem Marktumfeld langfristig Wettbewerbsvorteile verschaffen,<br />
um so konkurrenzfähig zu bleiben.<br />
Der Stahlhandel als Dienstleister der In dustrie steht also in den<br />
kommenden Jahren vor neuen Herausforderungen. Die enormen<br />
Potenziale, die sich durch die zunehmende Digitalisierung der<br />
Absatzmärkte bieten, gilt es auszuschöpfen. Dennoch sei eins<br />
bereits heute abzusehen, so das Unternehmen: Den einen Weg<br />
hin zu Industrie 4.0 werde es nicht geben. Vielmehr komme es<br />
auf intelligente Lösungen an, die individuell auf die Anforderungen<br />
der einzelnen Kunden zugeschnitten werden können. K<br />
« KONTAKT<br />
rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH<br />
Carl-Zeiss-Straße 21<br />
28816 Stuhr / Bremen<br />
Tel. +49 421 8771-1900<br />
www.rff.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong><br />
wire & Tube: Halle 1, Stand C29<br />
(sm 160303162)<br />
KOMPETENZZENTRUM UNTERSTÜTZT<br />
BEI DER DIGITALISIERUNG<br />
Aachen. Die digitale Transformation fordert auch den Mittelstand. In<br />
NRW unterstützt das vom BMWi initiierte Kompetenzzentrum Mittelstand<br />
4.0 Rhein-Ruhr-OWL (Ostwestfalen-Lippe) seit Januar 2016 speziell<br />
kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung von<br />
Produkten, Produktion und Prozessen. Am 19. Januar 2016 stellten die<br />
Technologieexperten der beteiligten Einrichtungen ihr Angebot gemeinsam<br />
mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin vor. Die Angebote sind<br />
greifbar und praxisorientiert: Unternehmen können sich etwa die »Roadshow<br />
Industrie 4.0« mit einem mobilen Messestand direkt in die<br />
Betriebskantine holen. Demo- Zentren wie die SmartFactory-OWL in Lemgo,<br />
die Demofabrik in Aachen oder das LivingLab Zellulare Transportsysteme<br />
in Dortmund machen Industrie 4.0 lebendig. Das Kompetenzzentrum<br />
Mittelstand 4.0 Rhein-Ruhr-OWL informiert KMU bedarfsgerecht<br />
und schafft konkrete Lösungen. Alle Angebote des Kompetenzzentrums<br />
sind praxisnah und stehen Unternehmen kostenlos zur Verfügung. Sie<br />
werden künftig auf einer zentralen Webseite zur Verfügung gestellt. K<br />
WS(ch)/SE/ mh (sm 160303141)<br />
2016<br />
BDS Gemeinschaftsstand,<br />
Halle 7,<br />
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60 K IT im Stahlmarkt<br />
Stahlhandelssoftware<br />
stark erweitert<br />
eNVenta ERP: neue Funktionalitäten für den Stahlhandel<br />
Stockach. Der Funktionsumfang der bewährten Branchenlösung<br />
eNVenta Stahl von Nissen & Velten ist jetzt für den fertigenden Stahlhandel<br />
stark erweitert worden. ERP und E-Commerce aus einer Hand ermöglicht<br />
die Umsetzung der Stahllogistik im eigenen Webshop von eNVenta.<br />
Mit der aktuellen Version von eNVenta<br />
ERP hat Nissen & Velten die Branchenlösung<br />
für den Stahlhandel mit dem Produktionsmodul<br />
(PPS) von eNVenta verknüpft, sodass<br />
sich stahlspezifische Produktionsprozesse<br />
präzise steuern lassen. Aus einem Kundenauftrag<br />
heraus kann beispielsweise direkt<br />
ein Produktionsauftrag generiert werden.<br />
Produktionsaufträge lassen sich unter Be -<br />
rücksichtigung der Maschinenauslastung<br />
terminieren und überwachen. Der grafische<br />
Leitstand von eNVenta ERP bietet dabei<br />
einen schnellen Überblick. Möglich ist auch<br />
eine Betriebsdatenerfassung (BDE) unter<br />
eNVenta ERP. Konstruktionen und Produktionsstücklisten<br />
werden ebenfalls unterstützt.<br />
Reibungslose Schnittstellen-<br />
Kommunikation<br />
Zu den bewährten Highlights von eNVenta<br />
Stahl zählt die Stückverwaltung, die für<br />
Transparenz im Lager sorgt. Jeder einzelne<br />
Träger und jedes einzelne Blech wird mit<br />
seinen Maßen erfasst. Die präzise Erfassung<br />
von Restlängen unterstützt den Handel da -<br />
bei, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen<br />
und Schrottausbuchungen zu minimieren.<br />
Die LVS-Schnittstelle (LVS – Lagerverwaltungssystem)<br />
des ERP-Systems sorgt<br />
für eine reibungslose Kommu nikation mit<br />
der Software der in der Stahlbranche weit<br />
verbreiteten automatischen Hochregalsysteme<br />
(Kassettenlager). Mit der Tourendisposition<br />
von eNVenta ERP können<br />
Stahlhändler die Lieferung von<br />
Bestellungen mit ihrem eigenen<br />
Fuhrpark oder dem eines<br />
Logistikpartners planen. Be -<br />
rücksichtigt werden dabei auch<br />
Ladegewichte und Längen der<br />
Fahrzeuge.<br />
Ob Sägen, Bohren, Klinken,<br />
Grundieren oder Verzinken:<br />
Der Konfigurator von eNVenta<br />
Stahl unterstützt die Kalkulation<br />
von Services für den Kunden.<br />
In der Praxis kann die Veredelung von<br />
Stahl viele Facetten haben, die Anarbeitung<br />
kann in Eigen- oder in Lohn fertigung ausgeführt<br />
werden. Das dazugehörige Material<br />
kann vom Lager des Stahlhändlers kommen<br />
oder direkt von einem Lieferanten an ein<br />
Service-Center ge liefert werden, um dann<br />
von dort unmittelbar an den Kunden oder<br />
zurück an das Lager des Stahlhändlers<br />
geliefert zu werden. Durch die Rechnungsprüfung<br />
des bearbeiteten Artikels werden<br />
die Fremdleistungen automatisch auf den<br />
Produktwert aufgeschlagen. Der Konfigurator<br />
von eNVenta Stahl übernimmt dabei<br />
Aufgaben wie die Schnellerfassung von Produkten<br />
mit Anarbeitung, die Vorkalkulation<br />
von Angebot und Auftrag sowie die Bereitstellung<br />
der Daten für die Folgeprozesse.<br />
Erweiterung des E-Commerce-<br />
Moduls in Planung<br />
Das Thema E-Commerce im Stahlhandel<br />
stößt auf zunehmendes Interesse. Da insbesondere<br />
bei den Handwerkskunden des<br />
Stahlhandels die Arbeitsvorbereitung oft<br />
abends stattfindet, ist die Bestellung von<br />
Material im Webshop, außerhalb der Ge -<br />
schäftszeiten, attraktiv. Nissen & Velten entwickelt<br />
aktuell eine Erweiterung des<br />
eNVenta- Moduls E-Commerce zur Abbildung<br />
der Stahlspezifika, die noch in diesem<br />
Jahr zur Verfügung stehen wird. Die tiefe<br />
Integration von ERP-System und dazugehörigem<br />
Webshop erlauben die effektive<br />
Produktdatenpflege in einem System. Ein<br />
Vorteil, der dann auch dem Stahlhandel zu<br />
Gute kommen wird.<br />
(sm 160303134) K<br />
(Bild: Möllers Stahlhandel)<br />
Steuerung von<br />
Produktionsprozessen<br />
mit eNVenta Stahl<br />
« KONTAKT<br />
Nissen & Velten Software GmbH<br />
Goethestraße 33<br />
78333 Stockach<br />
Tel. +49 7771 879-0<br />
www.nissen-velten.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
IT im Stahlmarkt K 61<br />
Zwei IT-Spezialisten vertiefen ihre Zusammenarbeit<br />
Münster. Die Münsteraner GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH, einer der führenden<br />
IT-Dienstleister für den Handel in Deutschland, und die Bochumer Remira GmbH, einer der führenden Anbieter<br />
von IT-Lösungen für Absatzprognose, Bestandsoptimierung und Bedarfsplanung in Deutschland, arbeiten<br />
ab sofort noch enger zusammen.<br />
Eine jetzt geschlossene Kooperationsvereinbarung<br />
sieht die Schaffung einer<br />
Standardschnittstelle zwischen dem GWS<br />
ERP-System gevis und der Remira-Software<br />
LogoMate ® vor. Im Fokus der Kooperation<br />
steht aber nicht nur die technische, sondern<br />
auch die vertriebliche Zusammenarbeit.<br />
Während die GWS über die Zusammenarbeit<br />
ihre jetzt schon vorhandene Expertise<br />
im Bereich Bestandsmanagement noch einmal<br />
erhöht, gewinnt die Remira GmbH<br />
einen wichtigen Vertriebspartner, besonders<br />
in den Bereichen Technischer Großhandel,<br />
Lebensmittel- und Baustoffhandel.<br />
Die von der Remira GmbH angebotene<br />
Dispositionssoftware LogoMate ® unterstützt<br />
umfassend den optimalen Bestellprozess.<br />
Durch die blitzschnelle Verknüpfung von<br />
Abverkaufszahlen der Vergangenheit, Prognosen<br />
für die Zukunft sowie von aktuellen<br />
Bestandszahlen erhalten Handelsunternehmen<br />
ideale Kennzahlen für die Bevorratung<br />
und Planung. Das Ergebnis sind optimal auf<br />
den individuellen Bedarf ausgerichtete<br />
Bestände. Thomas Sindermann, Geschäftsführer<br />
bei der Remira GmbH: »Mit Logo-<br />
Mate ® wird die Beschaffung nachhaltig verbessert.<br />
Wir sorgen für eine Reduzierung<br />
der Bestände bei gleichzeitiger Steigerung<br />
der Verfügbarkeit bzw. der Lieferfähigkeit.<br />
Außerdem steigert die Automatisierung<br />
wichtiger Prozesse die Produktivität in Handels-<br />
und Industrieunternehmen.« Zu den<br />
Kunden des Bochumer Unternehmens zählen<br />
namhafte Firmen aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen der Wirtschaft.<br />
Erweiterung der Expertise<br />
Für die GWS bedeutet die Zusammenarbeit<br />
mit dem Bochumer IT-Dienstleister eine nochmalige<br />
Steigerung der eigenen Expertise und<br />
Angebotsbreite. »Zwar enthält«, so Georg<br />
Mersmann, Geschäftsführer der GWS, »un ser<br />
ERP-System gevis auch heute schon wichtige<br />
Funktionen im Bereich der Bestandsplanung<br />
und der Absatzprognose, mit Logo Mate ®<br />
wird jedoch die Maximalstufe er reicht. Dies<br />
geht so weit, dass in die Bestands prognose<br />
sogar Wetterdaten einfließen.« Anwender,<br />
die gevis gemeinsam mit LogoMate ® nutzen<br />
möchten, profitieren von einer Standardschnittstelle<br />
zwischen beiden Systemen. Der<br />
Datenaustausch und die daraus abgeleiteten<br />
Empfehlungen sind auf Knopfdruck verfügbar.<br />
Das gilt sogar auch dann, wenn über<br />
50 Mill. Artikel-Standortkombinationen täglich<br />
verarbeitet werden müssen. Remira setzt<br />
hierbei seit über 20 Jahren auf die sogenannte<br />
In-Memory-Technologie und das eigens<br />
hierfür entwickelte Penta-Speed-Verfahren.<br />
Sowohl die GWS als auch Remira sehen<br />
in der Zusammenarbeit große Chancen im<br />
Markt, zumal schon einige gemeinsame<br />
Kunden vorhanden sind. Zu diesen gehören<br />
z.B. die Soennecken eG oder Borussia Dortmund.<br />
Udo Lorenz, Geschäftsführer der<br />
GWS: »Wir können im Markt einmal mehr<br />
unsere außergewöhnliche Kompetenz zeigen.<br />
Um die Kooperation bei den Kunden<br />
vorzustellen, sind Präsentationen auf Kundenveranstaltungen<br />
sowie gemeinsame Auftritte<br />
auf Messen und Kongresse geplant.«<br />
/<br />
GWS Gesellschaft für<br />
Warenwirtschafts-Systeme mbH<br />
Willy-Brandt-Weg 1<br />
48155 Münster<br />
Tel. +49 251 7000-02<br />
www.gws.ms<br />
K<br />
(sm 160303154)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
62 K IT im Stahlmarkt<br />
Industrie 4.0 in der Kran- und Hebetechnik<br />
Mehr Effizienz für die Stahldistribution<br />
Wetter. Das Innovationstempo durch Industrie 4.0 zu erhöhen ist für die<br />
europäische Stahlbranche ein entscheidender Faktor, um konkurrenzfähig<br />
zu bleiben. Intelligente Krane und Hebezeuge helfen dabei, Abläufe<br />
effizienter zu gestalten.<br />
Die Digitalisierung fördert Arbeitsabläufe<br />
in Logistik und Produktion und verkürzt<br />
beispielsweise Durchlaufzeiten und<br />
macht Losgrößen flexibler. Hersteller von<br />
Krananlagen wollen diesen Prozess unterstützen.<br />
Je komplexer Distributions- und<br />
Verarbeitungsprozesse sind, umso wichtiger<br />
werden intelligente und zuverlässige Lösungen<br />
der Kranproduzenten für einen effizienten<br />
und störungsfreien Ablauf.<br />
Im Zusammenspiel zwischen Mensch und<br />
Maschine sind Kran-Assistenzsysteme<br />
besonders wichtig. Mit der intelligenten<br />
Steuerung Demag SafeControl und dem<br />
Überwachungssystem Demag StatusControl<br />
macht Kran- und Hebezeugspezialist Terex<br />
Material Handling Krane und Hebezeuge im<br />
täglichen Betrieb effizienter und sicherer.<br />
Intelligente Steuerung, vorausschauendes<br />
Wartungssystem<br />
SafeControl bietet alle Voraussetzungen für<br />
einen effizienten Materialfluss. Die integrierte<br />
Sensortechnik erfasst u.a. alle Betriebsparameter<br />
des Seilzugs – von der Drehzahl<br />
bis zum Bremsverschleiß. Zahlreiche Sicherheits-<br />
und Bedienfunktionen wie Schlaffseilüberwachung<br />
oder lastabhängige Hubgeschwindigkeit<br />
lassen sich damit je nach<br />
Bedarf einzeln aktivieren. Außerdem genügt<br />
ein Tastendruck, um zwei Seilzüge zum Tandembetrieb<br />
z. B. für den Langguttransport<br />
zu koppeln.<br />
Beim Überwachungssystem Demag StatusControl<br />
liefert ein in die Krananlage integriertes<br />
Interface Informationen über den<br />
Zustand des Krans und einzelner Komponenten.<br />
Auch von unterwegs können An wender<br />
mit mobilen Endgeräten wie Notebook oder<br />
Tablet-PC jederzeit auf alle be triebsrelevanten<br />
Daten zugreifen. »Mit StatusControl behalten<br />
Unternehmen jederzeit den vollen Überblick<br />
über den Betriebs zustand ihrer gesamten<br />
Krananlagen«, sagt Carolin Paulus, Vice<br />
President Demag Service bei Terex Material<br />
Handling. »Durch diese vorausschauende<br />
Art der Wartung sparen unsere Kunden teure<br />
Ausgaben für Reparaturen oder unvorhergesehene<br />
Ar beitsunterbrechungen.« Das<br />
System lässt sich unabhängig von Hersteller<br />
oder Marke in jede Krananlage integrieren.<br />
Mit der Kombination aus intelligenter Steuerung<br />
und vorausschauendem Überwachungssystem<br />
sind Krane und Hebezeuge<br />
künftig in eine komplett vernetzte und automatisierte<br />
Stahldistribution und -produktion<br />
und integrierbar.<br />
/<br />
Terex MHPS GmbH<br />
Standort Wetter<br />
Ruhrstraße 28<br />
58300 Wetter<br />
Tel. +49 2335 92-0<br />
ww.demagcranes.de<br />
K<br />
(sm 160303072)<br />
(Foto: Demagcranes/Terex)<br />
Das Ferndiagnosesystem<br />
Demag StatusControl<br />
liefert alle aktuellen<br />
Betriebsdaten der<br />
angeschlossenen<br />
Krananlagen, auch an<br />
mobile Endgeräte.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
IT im Stahlmarkt K 63<br />
ESTLAND ALS VORREITER<br />
IM E-GOVERNMENT<br />
Köln. Der kleine baltische Staat ist auf dem Feld<br />
des E-Governments – des digitalen Rathauses<br />
– ein Vorreiter, wie das Institut der deutschen<br />
Wirtschaft (IW) Köln kürzlich festhielt. Dort gibt<br />
es ein dezentrales System, die »X- Road«, die den<br />
Datenaustausch zwischen rd. 600 Organisationen,<br />
Datenbanken und nationalen Registern<br />
ermöglicht. Einwohnerdaten wie den aktuellen<br />
Wohnsitz oder die Einkommenssituation können<br />
die Behörden über ein zentrales Internetportal<br />
abrufen.<br />
Dem Bürger ist es seinerseits mit dem E-Ausweis<br />
möglich, mittels Kartenlesegerät von zu<br />
Hause vielerlei Onlinedienste zu nutzen, Verträge<br />
zu unterschreiben oder – seit 2007 – sogar<br />
zu wählen. Über 90 % der Esten nutzen die<br />
Online- Steuererklärung. In Deutschland verfügt<br />
zwar jeder Dritte bereits über einen E-Ausweis,<br />
doch nur 5 % ließen bisher die Online-Funktion<br />
freischalten.<br />
K<br />
eb(Jp)/SE/mh/WS (sm 160102904)<br />
NEUER PVH-VERTRIEBSKANAL<br />
TOOLINEO IST ONLINE<br />
Wuppertal. Der neue Online-Marktplatz für<br />
Handwerksbedarf Toolineo ist seit Mitte<br />
Dezember live geschaltet. Das Tochterunternehmen<br />
von E/D/E, nach eigenen Angaben<br />
Europas größtem Einkaufs- und Marketingverbund<br />
im Bereich des Produktionsverbindungshandels,<br />
bietet Handwerkern, ambitionierten<br />
Heimanwendern und Einkäufern aus Handwerk,<br />
Kommune und Industrie eine neue professionelle<br />
Einkaufsplattform inklusive fachhandelstypischer<br />
Beratungsdienstleistung. Das<br />
breite Sortiment aus den Bereichen Präzisions-,<br />
Hand- und Elektrowerkzeuge, Befestigungstechnik,<br />
Betriebseinrichtungen sowie Schweißtechnik,<br />
Arbeitsschutz und Industrietechnik<br />
wird von angeschlossenen Fachhändlern der<br />
Verbundgruppe auf dem Marktplatz angeboten.<br />
E/D/E erschließt damit für seine PVH-<br />
Mitglieder einen zusätzlichen Vertriebskanal im<br />
dynamisch wachsenden PVH-Online-Handel.<br />
»Der online ge handelte Umsatzanteil wird im<br />
Produktionsverbindungshandel weiter steigen.<br />
Mit Toolineo ermöglicht das E/D/E seinen<br />
PVH-Unternehmen, an diesem schnell wachsenden<br />
Marktsegment nachhaltig und erfolgreich<br />
zu partizipieren«, erklärt Jochen Hiemeyer,<br />
der in der Geschäftsführung der Wuppertaler<br />
Verbundgruppe für die Steuerung<br />
dieses zentralen Strategieprojekts verantwortlich<br />
ist. Toolineo versteht sich als Marktplatz<br />
aus der Branche für die Branche. Handwerker<br />
sowie Einkäufer von Kommunen und Industrie,<br />
die es gewohnt sind, im beratenden Fachhandel<br />
einzukaufen, finden ein breites Sortiment<br />
starker Marken und eine ebenso kompetente<br />
Beratung durch Fachspezialisten der auf dem<br />
Marktplatz anbietenden Fachhändler.<br />
Mit dem Go-Live hat für Toolineo zunächst<br />
die Pilotphase mit einer begrenzten Anzahl an<br />
Händlern begonnen. Das Sortiment beläuft sich<br />
auf mehr als 50.000 Produkte. »Wir starten<br />
bewusst mit einer beherrschbaren Größe, um<br />
dann schnell zu skalieren und den Marktplatz<br />
weiterzuent wickeln«, schildert Toolineo Ge -<br />
schäftsführer Hendrik Sassmann. Schon im<br />
laufenden Jahr soll die Anzahl der Fachhändler<br />
signifikant gesteigert werden. Des Weiteren<br />
wird auch die Logistik der Händler mit eingebunden,<br />
auch das Sortiment wird gezielt ausgeweitet.<br />
www.toolineo.de<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/WS (sm 160303056)<br />
NEUE WEBPLATTFORM<br />
INFORMIERT ÜBER<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
Bremen. Mit der neu geschaffenen Webseite<br />
»Industrie 4.0 Bremen« schafft das Bundesland<br />
Bremen eine zentrale Plattform zur vierten<br />
Industriellen Revolution. Die Seite stellt Erfolgsstorys<br />
der Digitalisierung von Unternehmen<br />
und wissenschaftlichen Instituten vor und<br />
ermöglicht einfachen Zugang zu Kompetenzträgern<br />
aus Wissenschaft und Wirtschaft. Sie<br />
richtet sich an Unternehmen aus dem norddeutschen<br />
und bundes weiten Raum. Bremen<br />
ist Partner des kürzlich neu geschaffenen Kompetenzzentrums<br />
Industrie 4.0 Niedersachsen.<br />
www.industrie4punkt0-<br />
bremen.de<br />
K<br />
/<br />
CAD-VIEWER MIT<br />
VERBESSERTER LEISTUNG<br />
Leonberg. Die neue Version 13.6 des CAD<br />
Viewers KeyView der K2D-KeyToData GmbH ist<br />
ab sofort verfügbar. Highlight der neuen Version<br />
ist die überarbeitete Funktionsleiste mit<br />
2-D- und 3-D-Modus – d. h., es werden ausschließlich<br />
passende Funktionen für 3-D und<br />
2-D, je nach geladenem Dateityp, angeboten.<br />
Mit der Funktion »Schnelles Öffnen« können<br />
mit KeyView-CAD- Daten in kürzester Zeit geladen<br />
und B-Rep-Daten (Volumendaten) bei<br />
Bedarf nachgeladen werden. Weiterhin enthält<br />
KeyView 13.6 neue Mark-Up- Geometrien<br />
(Punkt, Linien, Bögen,…), mit denen sogenannte<br />
Hilfsgeometrien in CAD-Dateien erstellt<br />
werden können.<br />
Mit KeyView können 2-D- und 3-D-CAD-Modelle<br />
zahlreicher Datenformate geöffnet und<br />
ausgegeben werden. Vielfältige Funktionen wie<br />
das Bemaßen, Analysieren, Einfügen von<br />
www.pures-tubes.de<br />
Ihr Stahlrohr - Experte<br />
PURES-tubes<br />
PURchasing and salES<br />
Anmerkungen (Markups), Ausdrucken und Exportieren<br />
stehen zur Verfügung. Als Entwicklungspartner von<br />
Kubotek, einem US-amerikanischen Hersteller von<br />
CAD-Software, ist die K2D-KeyToData GmbH maßgeblich<br />
an der stetigen Weiterentwicklung des CAD-Viewers<br />
beteiligt.<br />
Durch einen modularen Aufbau ist eine flexible<br />
Auswahl der Import- und Export-Datenformate je<br />
nach individuellen Anforderungen möglich.<br />
www.keytodata.de/cad-viewer<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/ (sm 160303073)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
64 K Edelstahl<br />
Edelstahl Rostfrei in der<br />
Umwelttechnik<br />
von Ulrich Heubner* und Hans-Peter Wilbert**<br />
Düsseldorf. Bei Edelstahl Rostfrei verfügt man über eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Sorten für mannigfache Anwendungen. Dabei ist<br />
besonders hervorzuheben, dass nichtrostende korrosionsbeständige Stähle<br />
bei anwendungsgerechter Auswahl und Verarbeitung sich inert verhalten,<br />
in der Regel wartungsarm und langlebig sind und in der Umwelttechnik<br />
eine sehr breite Verwendung finden.<br />
Unter den Begriffen Umwelttechnik<br />
oder Umweltschutztechnik versteht man die<br />
technischen und technologischen Verfahren<br />
zum Schutz der Umwelt sowie zur Wiederherstellung<br />
bereits geschädigter Ökosysteme.<br />
Gegenstand der Umwelttechnik sind<br />
insbesondere die Entsorgung, technische<br />
Maßnahmen zum Gewässer-, Boden-, Lärmund<br />
Strahlenschutz, Verfahren zur Verminderung<br />
der Luftverschmutzung sowie Techniken<br />
für die effektive Nutzung erneuerbarer<br />
Energien. Daneben gibt es auch umwelttechnische<br />
Konzepte und Maßnahmen zur<br />
umweltschonenden Produktion, zum Energiesparen<br />
und zur Vermeidung und Verringerung<br />
von Emissionen und Abfällen.<br />
Edelstahl Rostfrei in der<br />
Hochtemperatur-Brennstoffzelle<br />
Brennstoffzellen wandeln chemische Energie<br />
direkt in elektrische Energie um und liefern<br />
bei Betrieb mit Wasserstoff emissionsfrei<br />
Strom für stationäre und mobile Anwendungen.<br />
Unter den verschiedenen Brennstoffzellentypen<br />
hat die Festoxid-Brennstoffzelle<br />
– eine Variante der Hochtemperatur-Brennstoffzellen<br />
– große Bedeutung. Sie besitzt<br />
einen hohen elektrischen Wirkungsgrad und<br />
ist aufgrund der einfachen<br />
Brennstoffaufbereitung nicht<br />
nur für den Betrieb mit Wasserstoff,<br />
sondern auch mit<br />
Erdgas, Synthesegas oder<br />
Dieselkraftstoff geeignet.<br />
In einer solchen Zelle<br />
reagiert der Brennstoff ohne<br />
Verbrennungsprozess mit<br />
dem Sauerstoff, indem Sauerstoffionen<br />
durch eine ke -<br />
ramische Elektrolytmembran<br />
hindurchwandern. Über<br />
einen elektrischen Leiter<br />
kommt es zum Austausch<br />
von Elektronen, die Brennstoffzelle<br />
wird zur Stromquelle. Für die erforderliche<br />
Spannung werden mehrere Zellen<br />
in Reihe geschaltet und mit dünnwandigen<br />
elektrisch leitfähigen Zwischenplatten aus<br />
Edelstahl, den Interkonnektoren, zu sogenannten<br />
Stacks verbunden.<br />
Arbeitstemperaturen zwischen 700 und<br />
900 °C stellen hohe Anforderungen an den<br />
eingesetzten Edelstahl. Dazu zählen hohe<br />
elektrische Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit<br />
sowie gute Hochtemperaturfestigkeit,<br />
um die Dicke der Interkonnektoren<br />
möglichst gering zu halten. Vor diesem Hintergrund<br />
wurde der neue ferritische Edelstahl<br />
Crofer ® 22 H entwickelt, der neben dem<br />
Hauptlegierungselement Chrom und geringen<br />
Anteilen an Titan und Lanthan ein exakt<br />
abgestimmtes Verhältnis von Niob, Wolfram<br />
und Silizium enthält. Diese drei Elemente bilden<br />
eine spezielle intermetallische Phase, die<br />
sogenannte Lavesphase, die durch ihre sehr<br />
feine Verteilung eine deut liche Steigerung<br />
der Hochtemperaturfestigkeit bewirkt. Die<br />
Entwicklung von Crofer 22 H schafft damit<br />
eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche<br />
Einführung der klimaschonenden<br />
Festoxid-Brennstoffzellentechnologie.<br />
Edelstahl Rostfrei in der Gewinnung<br />
von elektrischer Solarenergie<br />
Zur Umwandlung der Sonnenenergie in<br />
elektrische Energie ist nicht nur der direkte<br />
Weg der Photovoltaik denkbar, sondern<br />
auch der indirekte Weg über die Gewinnung<br />
von Wärme und deren anschließende<br />
Umwandlung in elektrische Energie. Das<br />
gemeinsame Grundprinzip solarthermischer<br />
Kraftwerke ist die Nutzung konzentrierender<br />
parabolischer Spiegelsysteme. In diesen<br />
wird die Sonnenstrahlung auf einen Em p-<br />
fänger gebündelt. Die Wärmeenergie kann<br />
dann wie in einem konventionellen Kraftwerk<br />
über Dampf- oder Gasturbinen zu<br />
Strom umgewandelt werden.<br />
Für bestehende Parabolrinnenkraftwerke<br />
wird als Wärmeträger zirkulierendes Thermoöl<br />
eingesetzt, das die Wärme abführt und<br />
in einem Wärmetauscher Wasserdampf mit<br />
einer Temperatur von etwa 390 °C erzeugt,<br />
(Foto: Forschungszentrum Jülich)<br />
Interkonnektorplatten aus dem<br />
nichtrostenden, ferritischen,<br />
hitzebeständigen Edelstahl Crofer ® 22 H<br />
für Hochtemperatur-Brennstoffzellen<br />
* Nickel Institute, Werdohl<br />
** Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />
Düsseldorf<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
(Foto: Erich Stallkamp ESTA GmbH)<br />
Ansicht von Vorrats- und Fermenter-Tanks einer Biogasanlage aus nichtrostendem Stahl<br />
Doppelwandiger waffelartig geformter Solarkollektor als<br />
Paneele an einer Gebäude-Außenwand, hergestellt aus<br />
schwarz verchromtem Edelstahl Rostfrei<br />
(Foto: International Stainless Steel Forum)<br />
der damit eine Dampfturbine und einen<br />
Generator zur Stromerzeugung an treibt. Als<br />
Wärmeträger, die höhere Temperaturen<br />
erlauben als Thermoöl, sind Salzschmelzen<br />
denkbar. Eine hierfür errichtete Demonstrationsanlage<br />
sieht vor, die einstrahlende<br />
Sonnenergie mittels Parabol spiegeln auf ein<br />
Empfängerrohr aus dem nichtrostenden<br />
Stahl 1.4541 zu konzentrieren und auf diese<br />
Weise eine dieses Empfängerrohr durchströmende<br />
Natriumnitrat / Ka liumnitrat-Salzschmelze<br />
von 290 auf 550 °C zu erhitzen.<br />
Auch notwendige Zwischenspeicher sind<br />
unter Verwendung des nichtrostenden<br />
Stahls 1.4541 erstellt. Die in der Salzschmelze<br />
gespeicherte Energie wird sodann über<br />
Dampferzeuger, Turbine und Generator in<br />
elektrische Energie umgewandelt.<br />
Edelstahl Rostfrei in der Wärmegewinnung<br />
aus der Sonne<br />
Thermosolare Systeme erzeugen Warmwasser.<br />
Ihr Anwendungsbereich reicht von der<br />
einfachen Trinkwassererwärmung in Einund<br />
Zweifamilienhäusern, über Kombianlagen,<br />
die auch zur Gebäudeheizung eingesetzt<br />
werden, bis hin zu solarthermischen<br />
Kühlanlagen und Prozesswärmeanlagen.<br />
Selbst in den gemäßigten Klimazonen oder<br />
in kühleren Jahreszeiten sind sie in der Lage,<br />
den größten Teil des Warmwasserbedarfs<br />
eines Gebäudes zu decken. Bei einem Thermosiphonsystem<br />
wird das Wasser durch die<br />
Sonneneinstrahlung auf geschwärzte Kollektorplatten,<br />
auf die ein Wasserleitungssystem<br />
in engem Kontakt aufgebracht ist,<br />
erwärmt und steigt aufgrund der sich bei<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong><br />
der Erwärmung verringernden Dichte nach<br />
oben in einen darüber befindlichen Sammelbehälter<br />
auf. Der Sammelbehälter besteht<br />
aus der sichtbaren äußeren Umhüllung, dem<br />
innen liegenden eigentlichen Sammelgefäß<br />
und einer dazwischen eingebrachten thermischen<br />
Isolierung. Das innen liegende<br />
Sammelgefäß ist in dauerhafter Verbindung<br />
mit der Warmwasserversorgung des Gebäudes,<br />
die Trinkwasserqualität haben muss.<br />
Edelstahl Rostfrei in den für die Trinkwasserinstallation<br />
bewährten Sorten bietet sich<br />
deshalb als optimale Werkstoffwahl an. Für<br />
die Wahl der für die äußere Umhüllung in<br />
Frage kommenden Edelstahl-Rostfrei-Sorte<br />
ist hingegen die Qualität der umgebenden<br />
Atmosphäre zu berücksichtigen.<br />
Anstelle der geschwärzten Kollektorplatten<br />
mit einem in gut wärmeleitendem Kontakt<br />
stehenden Wasserleitungssystem findet<br />
auch ein geschwärzter kissenartig profilierter<br />
doppelwandiger Kollektor aus Edelstahl<br />
Rostfrei Anwendung, der unmittelbar von<br />
dem zu erwärmenden Wasser durchflossen<br />
wird.<br />
Edelstahl Rostfrei in der<br />
Gewinnung von Biogas<br />
Bei der Erzeugung von Biogas sind korrosive<br />
Verbindungen wie Schwefelwasserstoff und<br />
Ammoniak unvermeidbare Nebenprodukte.<br />
Alle in einem Fermenter vorhandenen Komponenten<br />
kommen damit in Berührung, so<br />
dass für diese entsprechend korrosionsbeständige<br />
Werkstoffe gewählt werden müssen.<br />
Obwohl Beton zurzeit der am meisten<br />
verwendete Werkstoff für die Herstellung<br />
der Fermenter ist, kann nichtrostender Stahl<br />
hier eine interessante Alternative sein.<br />
Die großvolumigen Behälter von beispielsweise<br />
25 m Durchmesser und 6,3 m Höhe<br />
lassen sich mit nichtrostendem Stahl leicht<br />
und schnell vor Ort montieren. Dafür werden<br />
die Blechsegmente in der Werkstatt auf Maß<br />
geschnitten und mit Bohrungen ver sehen,<br />
sodass sie vor Ort direkt und unter Verwendung<br />
einer geeigneten Dichtmasse miteinander<br />
verschraubt werden können. Als Werkstoffe<br />
für die Behälterwandungen kommen<br />
die austenitischen nichtrostenden Stähle<br />
1.4301 und 1.4571 zur Anwendung. Beide<br />
werden auch in Kombination verwendet:<br />
1.4301 für den Kontakt mit der Flüssigphase<br />
im unteren Bereich des Fermenters und<br />
1.4571 für den Kontakt mit den sich akkumulierenden<br />
Gasen im oberen Teil. Auch der<br />
nichtrostende austenitisch-ferritische Stahl<br />
1.4662 wurde für derartige Behälterwandungen<br />
schon erfolgreich eingesetzt. Dieser<br />
erlaubt aufgrund seiner hohen 0,2-%-Dehngrenze<br />
eine im Vergleich zu einem austenitischen<br />
Stahl wie 1.4571 deutlich reduzierte<br />
Wanddicke mit einer Gewichtseinsparung<br />
von etwa 25 %, was ihn als eine kostengünstigen<br />
Alternative erscheinen lässt. Für die in<br />
Biogasanlagen verwendeten Rohre und Flansche<br />
ist der nichtrostende Stahl 1.4404 der<br />
bevorzugte Werkstoff.<br />
Die Ausführungen basieren auf der ISER-<br />
Dokumentation 892, die kostenfrei bei der<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, E-Mail:<br />
info@edelstahl-rostfrei.de, angefordert werden<br />
kann.<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 160303136)
66 K Edelstahl<br />
Richtfest im Kaltwalzwerk<br />
Outokumpu feiert Fertigstellung der neuen Haubenglühhalle in Krefeld<br />
Krefeld. Im Januar hat Outokumpu zu einem seltenen Ereignis eingeladen:<br />
Anlässlich des Neubaus einer Halle für die Haubenglüherei in Krefeld<br />
feierte der finnische Stahlkonzern das offizielle Richtfest. Outokumpu<br />
investiert derzeit rd. 108 Mill. € an dem Standort, um seine Produktion von<br />
hochwertigen Edelstählen zukunftsfähig auszurichten. Nach dem Richtfest<br />
befindet sich der Ausbau der Produktion in seiner finalen Phase.<br />
Welche Bedeutung die größte derzeit<br />
laufende Einzel investition des finnischen<br />
Edelstahlkonzerns auch außerhalb des Unternehmens<br />
hat, war an der Gästeliste des<br />
Richtfests abzulesen: Nachdem Dr. Oliver<br />
Picht, Vorstandsvorsitzender der Outokumpu<br />
Nirosta GmbH, den strategischen Wert der<br />
Investitionen hervorgehoben und den zügigen<br />
und reibungs losen Ablauf der bisherigen<br />
Arbeiten gelobt hatte, folgte NRW-Wirtschaftsminister<br />
Garrelt Duin ans Rednerpult.<br />
Der Minister unterstrich den Stellenwert der<br />
Stahlindustrie als »wichtiges Fundament der<br />
industriellen Wertschöpfungskette in<br />
Nordrhein- Westfalen« – und freute sich<br />
ȟber diese bedeutende Investition in Krefeld,<br />
an deren Umsetzung fast ausschließlich<br />
heimische Unternehmen beteiligt sind.«<br />
Für die finnische Outokumpu-Gruppe ist das<br />
Investitionsprojekt »NiFO« (NIROSTA Ferrit-Optimierung)<br />
zum Ausbau der Fertigungskapazitäten<br />
für Ferrite in Krefeld ein<br />
entscheidender Schritt, um das Unternehmen<br />
auf einem seiner wichtigsten Märkte<br />
langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen.<br />
Nach der Schließung des Bochumer Standorts<br />
Mitte vergangenen Jahres blickt der<br />
Konzern weiter nach vorn: »Bis Ende 2016<br />
wollen wir unsere bisherige Produktion von<br />
Düsseldorf-Benrath nach Krefeld verlagern<br />
und auf die Fertigung mit modernsten Prozesstechnologien<br />
vorbereiten. Mit der ge -<br />
zielten Modernisierung unseres Anlagenparks<br />
gelingt es uns, auch in Zukunft den<br />
höchsten Ansprüchen unserer Kunden an<br />
hochwertige Edelstahlgüten gerecht zu werden«,<br />
sagte Oliver Picht.<br />
Outokumpu baut in Krefeld die Fertigung<br />
von ferritischen, rost-, säure- und hitzebeständigen<br />
Güten mit den Arbeitsschritten<br />
Haubenglühen, Beizen, Kaltwalzen, Blank-<br />
Die neue Haubenglühhalle im Krefelder Kaltwalzwerk<br />
von Outokumpu<br />
(Bilder: Outokumpu)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Edelstahl K 67<br />
Beim Richtfest (v. l. n. r.) Garrelt Duin,<br />
Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie,<br />
Mittelstand und Handwerk NRW,<br />
Ralf Heppenstiel, Betriebsrat, Frank Meyer,<br />
Oberbürgermeister von Krefeld,<br />
Dr. Oliver Picht, Vorstandsvorsitzender der<br />
Outokumpu Nirosta GmbH<br />
« KONTAKT<br />
Outokumpu Nirosta GmbH<br />
Oberschlesienstraße 16<br />
47807 Krefeld<br />
Tel. +49 2151 832125<br />
www.outokumpu.com<br />
wire: Halle 11, Stand B17<br />
Tube: Halle 7, Stand C27-01<br />
glühen und Dressieren aus. Die neue, über<br />
26 m hohe Halle der Haubenglüherei ist die<br />
wohl sichtbarste Veränderung auf dem<br />
Werksgelände. »Zusätzlich bauen wir unsere<br />
Anlagen in zwei bestehenden Hallen zu<br />
einer sogenannten Beizlinie 1600 und einer<br />
Blankglühlinie 1600 um«, sagte Picht. »Beide<br />
sind rd. 250 m lang und ermöglichen es<br />
uns, hochwertigste, hochglänzende Oberflächen<br />
zu produzieren.« So werden mit<br />
modernster Prozess- und Anlagentechnik<br />
Effizienz und Synergieeffekte in der Herstellung<br />
der Edelstahlprodukte deutlich gesteigert<br />
– und gleichzeitig sowohl Energieverbrauch<br />
als auch Emissionen gesenkt. In den<br />
kommenden Monaten werden nun die<br />
Anlagen der Haubenglüherei montiert. Die<br />
endgültige Inbetriebnahme der Produktion<br />
ist bereits für Mitte 2016 geplant.<br />
Die deutschen Standorte sind für Outokumpu<br />
»wesentlicher Bestandteil einer globalen<br />
Lieferstrategie gegenüber internationalen<br />
Kunden« – und die aktuellen Investitionen<br />
ein klares Bekenntnis zum Standort:<br />
»Aufgrund der hohen Nachfrage ist<br />
Deutschland der bedeutendste europäische<br />
Markt für Edelstahl. Höchste Produktqualität<br />
und individuelle technische Beratung sind<br />
Grundlagen für unsere jahrzehntelange Führungsrolle<br />
im Markt«, so Picht.<br />
K<br />
(sm 160303016)<br />
SCHULER ERÖFFNET HOT<br />
STAMPING TECHCENTER<br />
Göppingen. Schuler hat am Standort Göppingen<br />
das neue Forschungs- und Vorführzentrum<br />
zum Thema Formhärten eröffnet. Im sogenannten<br />
Hot Stamping TechCenter zeigt das Unternehmen<br />
seinen Kunden innovative Anwendungen für den<br />
automobilen Leichtbau der Zukunft. Schuler<br />
investierte rd. 6,5 Mill. € in die Anlage, die mit<br />
hydraulischer Presse, Rollenherd ofen und Automation<br />
ausgerüstet ist und am Standort Waghäusel<br />
entwickelt wurde. Beim Formhärten wird<br />
Stahlblech auf 930 °C erhitzt und im anschließenden<br />
Umformprozess gekühlt und damit gehärtet.<br />
Dadurch lassen sich besonders leichte Autoteile<br />
mit hohen Festigkeiten produzieren. Schuler ist<br />
der weltweite Marktführer für Formhärteanlagen.<br />
Der Bedarf wird in den nächsten Jahren durch die<br />
steigenden Anforderungen an Insassenschutz und<br />
CO 2<br />
-Reduktion wachsen. »Formhärten ist ein<br />
wichtiges Verfahren zum Leichtbau von Fahrzeugkarosserien<br />
und hat für Schuler einen hohen Stellenwert<br />
innerhalb des Produktspektrums«, sagte<br />
Vorstandsvorsitzender Stefan Klebert. »Unser<br />
neues Hot Stamping TechCenter ist beides: Beleg<br />
für unsere Innovations fähigkeit bei vollautomatischen,<br />
vernetzten Produktionsanlagen und<br />
Bekenntnis zum Technologiestandort Deutschland.«<br />
Das Hot Stamping TechCenter dient in<br />
Zukunft vorrangig der Weiterentwicklung der<br />
Anlagentechnologie und Prozesse im automobilen<br />
Leichtbau. Weiterhin verwendet Schuler das<br />
Zentrum auch für Kundenpräsentationen und<br />
Schulungen.<br />
K<br />
WS(ch)/SE/ mh (sm 160303128)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
68 K Edelstahl<br />
Neues Kompetenzzentrum für Advanced Metals gestartet<br />
Göttelborn / Neunkirchen. Der Oberflächenspezialist Nanogate hat Standort mit Projekten für<br />
Edelstahloberflächen eröffnet. In dem neuen Kompetenzzentrum wird auch die »Technologieplattform«<br />
zur multifunktionellen Metallisierung von Oberflächen angesiedelt.<br />
Der Betrieb im neuen Kompetenzzentrum<br />
für Advanced Metals der Nanogate<br />
AG, integriertes Systemhaus für Hochleistungsoberflächen,<br />
ist angelaufen. Die ersten<br />
Projekte umfassen hochwertige Edelstahlbeschichtungen.<br />
Damit hat Nanogate zugleich<br />
seinen neuen Standort in Neunkirchen er -<br />
öffnet. Im neuen Kompetenzzentrum wird<br />
auch die neue Technologieplattform zur<br />
multifunktionalen Metallisierung von Oberflächen<br />
angesiedelt.<br />
Die neue Anwendungsklasse wird unter<br />
dem Namen N-Metals Chrome vermarktet,<br />
die Produktion soll im Jahresverlauf 2016<br />
starten. Michael Jung, COO der Nanogate<br />
AG: »Oberflächen mit hochwertigem metallischem<br />
Design und in Verbindung mit multifunktionalen<br />
Eigenschaften gewinnen an<br />
Bedeutung. Mit unserer neuen Technologieplattform<br />
N-Metals Chrome tragen wir zum<br />
Wandel im Markt für Oberflächenveredelungen<br />
bei und bieten eine sowohl umweltfreundliche<br />
wie wirtschaftlich attraktive<br />
Alternative.«<br />
In das Kompetenzzentrum für Advanced<br />
Metals und den Aufbau der neuen Technologieplattform<br />
für hochwertige Metallisierungen<br />
investiert Nanogate einen höheren<br />
einstelligen Mill.-€-Betrag. Mittelfristig<br />
könnten im Zuge der Wachstumsoffensive<br />
an dem neuen Standort bis zu 100 Arbeitsplätze<br />
entstehen, hieß es.<br />
Die nun gestarteten Projekte umfassen<br />
Anwendungen für Edelstahloberflächen<br />
mit multifunktionalen Beschichtungen, die<br />
höchsten Designansprüchen genügen. Die<br />
Anlage sei darüber hinaus so flexibel, dass<br />
sie auch für eine wirtschaftlich attraktive<br />
Fertigung kleiner Serien im Rahmen der<br />
Markteinführung neuer Anwendungen ge -<br />
eignet sei.<br />
Mit der neuen Technologieplattform<br />
N-Metals Chrome schaffe Nanogate eine<br />
Alternative zu umweltbelastenden sowie<br />
anwendungsseitig eingeschränkten Galvanikprozessen<br />
und bietet neue Design- und<br />
Funktionsoptionen. Das neue Beschichtungsverfahren<br />
verzichtet auf umweltbelastende<br />
Stoffe wie Chrom VI oder Nickel. Das<br />
ermöglicht es, die veredelten Bauteile komplett<br />
zu recyceln. Überdies resultieren im<br />
Schadensfall Sicherheitsvorteile, da die Be -<br />
schichtung nicht splittert. Die Oberflächen<br />
in höchster optischer Qualität sind zudem<br />
korrosionsbeständig und erfüllen anspruchsvolle<br />
Richtlinien. Zudem können weitere<br />
Funktionen integriert werden.<br />
Der Konzern erwartet für neuartige multifunktionale<br />
Metallisierungen von Oberflächen<br />
ein für Nanogate zugängliches Marktpotenzial<br />
im mittleren dreistelligen Millionenbereich.<br />
»Wir stehen mit zahlreichen<br />
Kunden aus unterschiedlichen Branchen in<br />
aussichtsreichen Gesprächen über mögliche<br />
Aufträge. Daher bereiten wir uns auch auf<br />
eine mittelfristig höhere Nachfrage vor, als<br />
wir zunächst erwartet hatten«, erläutert<br />
COO Jung.<br />
www.nanogate.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 160202955)<br />
PRODEC-EDELSTAHLSTÄBE MIT<br />
BESTER ZERSPANBARKEIT<br />
Maastricht / Espoo. Auf der Fachmesse Stainless<br />
Steel World hat Outokumpu im vergangenen<br />
November optimierte Edelstahlstäbe der Produktkategorie<br />
Prodec ® präsentiert. Die verbesserten<br />
Stäbe zeichnen sich durch eine hervorragende<br />
Zerspanbarkeit und branchenweit beste Bearbeitungsgeschwindigkeiten<br />
aus. In Tests (V-15-Test)<br />
konnte Outokumpu Bearbeitungsgeschwindigkeiten<br />
von bis zu 300 m/min erreichen. Im Vergleich<br />
zu Materialien von Mitbewerbern verdoppele sich<br />
dadurch die Lebensdauer der Bearbeitungswerkzeuge,<br />
so der finnische Stahlhersteller. Der V15-<br />
Test ist ein standardmäßiger Bearbeitungstest,<br />
der einen Vergleich verschiedener Werkstoffe<br />
ermöglicht. Der Test stellt fest, welche Schneidgeschwindigkeit<br />
beim Drehen mit Hartmetallwerkzeugen<br />
zu einer 15-minütigen Lebensdauer der<br />
Bearbeitungswerkzeuge führt. Bei den von der<br />
Outokumpu durchgeführten Tests wurden Stäbe<br />
von sieben europäischen Edelstahlherstellern in<br />
den zerspanbaren Güten 304L/1.4307 und<br />
316L/1.4404 verwendet.<br />
Die Produktgruppe Prodec umfasst Sechskant-,<br />
Vierkant-, Flach- und Rundstäbe sowie gewalztes<br />
Halbzeug und -bleche in den Prodec-Güten<br />
304L/4307, 316L/4404, 303/4305 und 17-4PH.<br />
Diese eignen sich für Pumpen, Befestigungsteile,<br />
Flansche und Sicherheitsventile, Muttern, Bolzen<br />
und Schrauben, Getriebeteile, Antriebswellen,<br />
Absperrklappen, Durchflussmessgeräte sowie in<br />
der Temperatur- und Druckmesstechnik und auch<br />
für Vergaserdüsen.<br />
www.outokumpu.com/prodec K<br />
/<br />
SE/ mh/WS (sm 160102924)<br />
MARKENZEICHEN MACHT MOBIL<br />
Düsseldorf. Als Lkw-Werbung rollt das bis zu<br />
40 m² große, international geschützte Markenzeichen<br />
Edelstahl Rostfrei, die Pyramide vor strahlend<br />
blauem Himmel, durch die Republik. Der<br />
Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei e.V.<br />
(WZV) stellt Mitgliedsunternehmen und deren<br />
Speditionen die Lkw-Planen kostenlos zur Verfügung.<br />
Anders als TV-, Online- oder Zeitungswerbung,<br />
die die meisten Menschen nervt, genießt Lkw-<br />
Werbung hohe Sympathie. Ihr Hingucker-Effekt<br />
wird im Autobahnverkehr als unterhaltsam empfunden<br />
und trägt so zum Imageausbau des Siegels<br />
bei. Unternehmen, die das Markenzeichen in<br />
ihrem Unternehmensauftritt oder auf ihren Produkten<br />
tragen dürfen, haben sich zu anwendungsbezogen<br />
richtiger Werkstoffwahl und sachgerechter<br />
Verarbeitung verpflichtet. Vergeben<br />
wird das Zeichen vom Warenzeichenverband<br />
Edelstahl Rostfrei e.V.<br />
»Fast jeder kennt das Qualitätssiegel für Edelstahl<br />
Rostfrei«, so Dr. Hans-Peter Wilbert, Ge -<br />
schäftsführer des Verbands. »Die über 2,5 Mill. in<br />
Deutschland gemeldeten Lkw sind deshalb als<br />
mobile Großplakate prädestiniert, um das Image<br />
dieses Markenzeichens weiter auszubauen.«<br />
www.wzv-rostfrei.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(ch)/SE/ (sm 160303138)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Edelstahl K 69<br />
RFF ERWEITERT DAS<br />
EDELSTAHLPROGRAMM<br />
Stuhr/Bremen. Die rff Rohr Flansch Fitting<br />
Handels GmbH hat sein umfassendes Lagerprogramm<br />
im Bereich der nichtrostenden Edelstählen<br />
weiter ausgebaut. Ab sofort liefert das Handelshaus<br />
für Rohre und Rohrverbindungen auch Produkte<br />
aus dem Werkstoff 1.4404/316L aus Vorrat.<br />
Diese Erweiterung des Produktportfolios trägt<br />
dazu bei, dass das Unternehmen seinen Lieferservice<br />
im Bereich der nichtrostenden Edelstähle<br />
weiter verbessert. Das neue Sortiment umfasst<br />
geschweißte Rohre (DIN EN 10217-7) und Rohrformteile<br />
(DIN EN 10253-4) sowie Vorschweißund<br />
Blindflansche (DIN EN 1092-1). Das bewährte<br />
Lagerprogramm »Flansche für maschinelle<br />
Schweißverfahren nach PAS 1057-6« wurde in<br />
diesem Zusammenhang weiter ergänzt und optimiert.<br />
Ab sofort liefert die rff<br />
Rohr Flansch Fitting<br />
GmbH auch den<br />
Werkstoff 1.4404/316L<br />
aus Vorrat.<br />
»Mit besseren Eigenschaften<br />
bei der Verarbeitung<br />
und einer höheren<br />
Korrosionsbeständigkeit<br />
bietet der Werkstoff<br />
1.4404 eine Vielzahl an<br />
Vorteilen gegenüber dem<br />
(Foto: rff)<br />
Werkstoff 1.4571. Die<br />
Entscheidung, Produkte<br />
aus diesem Werkstoff in unser Lagerprogramm<br />
aufzunehmen, ist unter Berücksichtigung der PAS<br />
1057-11 nur konsequent. Schließlich erwarten die<br />
Kunden von einem starken Partner den bestmöglichen<br />
Lieferservice«, sagt Vertriebsleiter Michael<br />
Allexi.<br />
www.rff.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 160303162)<br />
VERBESSERTE ZIEHTECHNOLOGIE<br />
FÜR HÖHERE STAHLFESTIGKEIT<br />
Emmenbrücke (Schweiz). Kunden der Steeltec-Gruppe<br />
erhalten die hoch- und höherfesten<br />
Blankstahlprodukte HSX ® jetzt optional auch in<br />
höheren Festigkeiten von mehr als 1.400 MPa.<br />
Dies führt zu einer gezielten Verbesserung der<br />
Reibungsverhältnisse beim Ziehen des Stahls.<br />
Denn diese nehmen unmittelbar Einfluss auf die<br />
mechanischen Stahleigenschaften. Zudem steige<br />
die Produktivität: So zieht Steeltec den Blankstahl<br />
heute mit 25 % höheren Ge schwindigkeiten bei<br />
10 % weniger Reibung. Hintergrund der technologischen<br />
Weiterentwicklung ist die steigende<br />
Nachfrage innovationsgetrie bener Industrien<br />
nach Stahlsorten in höchsten Festigkeitsklassen.<br />
Diese sind u. a. in der Auto mobilindustrie die Voraussetzung,<br />
um Hochleistungsbauteile wie<br />
Antriebswellen mit geringerem Gewicht zu konstruieren<br />
und noch höhere Wirkungsgrade zu erzielen.<br />
»Um unsere Position als Qualitätsführer im<br />
Bereich Blankstahl zu stärken, arbeiten wir kontinuierlich<br />
an unserer technologischen Effizienz<br />
und der Qualität unserer Stahlprodukte«, betonte<br />
Guido Olschewski, Leiter Managementsysteme<br />
und Produktentwicklung bei Steeltec. »Aus diesem<br />
Grund haben wir die tribologischen Verhältnisse<br />
– also Reibung, Schmierung und Verschleiß<br />
– beim Ziehen untersucht.«<br />
Um Verbesserungen des Ziehprozesses quantitativ<br />
messbar zu machen, ermittelte das Tochterunternehmen<br />
des Stahlkonzerns SCHMOLZ +<br />
BICKENBACH sämtliche Einflussparameter. Mithilfe<br />
von Sensoren an den Umformwerkzeugen<br />
wurde die Ziehkraft erfasst. Mittels technischer<br />
Feinjustierung senkte der Blankstahlhersteller die<br />
Reibungskräfte erfolgreich um rd. 10 %. Das be -<br />
deutet im Umkehrschluss, dass Steeltec heute<br />
bereits mit der vorher angewendeten Ziehkraft<br />
höherfeste Werkstoffe herstellen kann. Dadurch<br />
erweitern sich die technischen Kapazitäten der<br />
bestehenden Ziehanlagen. Weitere Vorteile sind<br />
ein reduzierter Verschleiß der Ziehmatrizen und<br />
kürzere Durchlaufzeiten. Unterm Strich steigen<br />
die Flexibilität und die Produktivität in der Fertigung.<br />
www.steeltec.ch<br />
K<br />
/<br />
mh/SE/WS (sm 160102843)<br />
NEUER EDELSTAHL STEIGERT<br />
PRODUKTIVITÄT UND QUALITÄT<br />
Emmenbrücke. UGIMA ® 4598 ist die optimale<br />
Stahllösung, wenn Bauteilqualität auf kleinstem<br />
Raum gefragt ist. Im Vergleich zum konventionell<br />
eingesetzten Edelstahl können Hersteller von Präzisionsteilen<br />
mit dem neuen Edelstahl von Ugitech,<br />
einem Unternehmen von Schmolz + Bickenbach,<br />
eine um bis zu 40 % höhere Produktivität<br />
beim Schruppen erzielen. Beim Bohren wird – verglichen<br />
mit dem Standardstahl 1.4404 – sogar<br />
eine Produktivitätssteigerung von bis zu 80 %<br />
ermöglicht. Außerdem verfügt der neue Spezialstahl<br />
über eine anforderungsgerechte Korrosionsbeständigkeit.<br />
Der neue Ugima 4598 basiert auf der chemischen<br />
Analyse des Edelstahls Ugima 4404. Die<br />
Zerspanbarkeit wurde mittels Zugabe von Kupfer<br />
und Schwefel sowie spezifischer Ausscheidungen,<br />
die zu kurzbrüchigen Spänen führen, verbessert.<br />
Grundsätzlich werden die Bearbeitungswerkzeuge<br />
weniger beansprucht. Mit dieser Werkstoffentwicklung<br />
reagiert der Spezialstahlhersteller<br />
auf den steigenden Bedarf u. a. der Elektronikund<br />
Uhrenindustrie und der Dentaltechnik an<br />
kosten- und zeiteffizienten Edelstahllösungen.<br />
»In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach dem<br />
Edelstahl 1.4598 insbesondere aus dem Be reich<br />
Mobilfunk gestiegen«, betont Marc Marticou,<br />
Business Development Manager bei Ugitech. Der<br />
zerspanungsoptimierte Ugima 4598 ist optimal<br />
geeignet für die Verarbeitung auf modernen CNC-<br />
Maschinen, die Zerspanungsgeschwindigkeiten<br />
von 14.000 rpm und mehr erreichen. Belastungstests<br />
bei der Fertigung von Schrauben an kaltgezogenen<br />
Stäben mit einem Durchmesser von<br />
15 mm belegen: Im Vergleich zum Standardstahl<br />
1.4404 wird mit dem Ugima 4598 unter Einsatz<br />
von Hartmetallwerkzeugen sogar eine Produktivitätssteigerung<br />
um bis zu 100 % beim Abstechen<br />
des Stahls erzielt. Eine 80 % höhere Produktivität<br />
erreichen Anwender beim Bohren des Stabstahls<br />
mit einem Durchmesser von 6 mm.<br />
www.ugitech.com<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/mh/WS (sm 160102797)<br />
PRODUKTION NICHTROSTENDER<br />
STÄHLE 2015 LEICHT IM MINUS<br />
Brüssel. Das International Stainless Steel Forum<br />
(ISSF) hat für die ersten neun Monate des vergangenen<br />
Jahres 2015 einen leichten Rückgang der<br />
Produktion nichtrostender Stähle gemeldet. Demnach<br />
ist die Produktion von Januar bis September<br />
2015 um 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.<br />
Insgesamt wurden in den ersten neuen<br />
Monaten 2015 weltweit rd. 31,3 Mill. t nichtrostenden<br />
Stähle produziert. Während die Produktion<br />
sowohl auf dem gesamtamerikanischen Kontinent<br />
(+2,3 %) als auch in China (+0,7 %) zugelegt<br />
hat, hatten die Regionen Westeuropa/Afrika<br />
(– 3,8 %) und Zentral- und Osteuropa (– 7,1 %)<br />
deutliche Rückgänge zu verzeichnen.<br />
www.issf.org<br />
K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
70 K Edelstahl<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
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Prof. Dr.-Ing. Paul Gümpel und 7 Mitautoren:<br />
Rostfreie Stähle<br />
Grundwissen, Konstruktions- und<br />
Verarbeitungshinweise<br />
Kontakt & Studium, Band 493, expert Verlag, Renningen,<br />
5. durchgesehene Auflage 2016, 248 S., 224 Abb., 34 Tab., A5,<br />
brosch., 56,00 €, ISBN 978-3-8169-3148-5<br />
Burkert, Andreas et al.:<br />
Korrosionsbeständigkeit nichtrostender<br />
Stähle an der Atmosphäre<br />
(Merkblatt 828)<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER), Düsseldorf 2016<br />
(3. überarb. Aufl.), 12 S., mit 9 Abbildungen<br />
Dr. Ing. Heubner, Ulrich:<br />
Dokumen tation 892. Edelstahl Rostfrei<br />
in der Umwelttechnik<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (Hrsg.), Düsseldorf 2015<br />
(4. überarb. Auflage), 24 S.<br />
Das Buch gibt einen Überblick über die<br />
metallkundlichen Grundlage auf dem Ge -<br />
biet der nichtrostenden Stähle und über das<br />
Einsatzverhalten dieser Werkstoffe. Es werden<br />
die notwendigen Hinweise für den Konstrukteur<br />
und den Verarbeiter von nichtrostenden<br />
Stählen gegeben. Einen Schwerpunkt<br />
stellt hierbei das Korrosionsverhalten<br />
dieser Werkstoffe dar. Das Buch enthält eine<br />
Einführung in die Werkstoffkunde der<br />
nichtrostenden Stähle, außerdem geht es<br />
um Themen wie die Korrosion von nichtrostenden<br />
Stählen in wässrigen Medien, das<br />
Umformen von nichtrostendem Kaltband<br />
durch Tiefziehen und Streckziehen, die<br />
Oberflächenbehandlung von Feinblechen<br />
aus nichtrostendem Stahl, um schweißtechnische<br />
Verarbeitung nichtrostender Stähle,<br />
um das Verarbeitungsverhalten von<br />
nichtrostenden Stählen und neuere Entwicklungen<br />
bei nichtrostenden Stählen. Das<br />
Buch richtet sich an Ingenieure, Techniker<br />
und Fachkräfte, die mit der Auswahl, dem<br />
Einsatz sowie der Ver- und Bearbeitung von<br />
nichtrostenden Stählen zu tun haben. K<br />
(sm 160303085)<br />
Atmosphärische Korrosion ist nach Definition<br />
der DIN EN ISO 8044 [3] eine Korrosionsart,<br />
deren Spezifik darin besteht, dass die<br />
Erdatmosphäre bei Umgebungstemperatur<br />
das Korrosionsmedium bildet. Die Korrosion<br />
metallischer Werkstoffe an der freien Atmosphäre<br />
wird im Wesentlichen von der Luftfeuchtigkeit,<br />
der Temperatur sowie gasförmiger<br />
oder fester Verunreinigungen der Luft<br />
beeinflusst. Der Temperatur-Feuchte-Komplex<br />
ist dabei der wichtigste Einflussfaktor.<br />
Selbst für unlegierten bzw. niedriglegierten<br />
Baustahl ist die Korrosionsgeschwindigkeit<br />
im Allgemeinen unbedeutend, wenn die<br />
relative Luftfeuchte an der Stahloberfläche<br />
etwa 60 % nicht überschreitet. In den aktuell<br />
gültigen Regelwerken DIN EN ISO 9223<br />
bis DIN EN ISO 9226 [4-7] und DIN EN ISO<br />
12944-2 [8] werden grobe Abschätzungen<br />
des Korrosionsverhaltens von metallischen<br />
Werkstoffen vorgenommen und Korrosivitätskategorien<br />
für atmosphärische Umgebungsbedingungen<br />
mit Beispielen für typische<br />
Umgebungen definiert.<br />
Das vorliegende Merkblatt gibt einen<br />
Überblick über die Korrosionsbeständigkeit<br />
nichtrostender Stähle an der Atmosphäre. K<br />
(sm 160303155)<br />
Umwelttechnik befasst sich mit technischen<br />
und technologischen Verfahren zum Schutz<br />
der Umwelt oder zur Wiederherstellung<br />
bereits geschädigter Ökosysteme. Dazu zählen<br />
Entsorgung, technische Maßnahmen<br />
zum Boden-, Gewässer- oder Strahlenschutz,<br />
Techniken für die Nutzung erneuerbarer<br />
Energien, Verfahren zur Verminderung<br />
der Luftverschmutzung, z. B. Abgasreinigung,<br />
sowie technische Konzepte zur um -<br />
weltschonenden Produktion oder Energieeinsparung.<br />
Edelstahl Rostfrei findet An -<br />
wendung in diesen Bereichen, z. B. in der<br />
Rauchgasreinigung mittels Rauchgaswäsche<br />
zur Vermeidung des »sauren Regens«. Dazu<br />
wird mit höher legierten nichtrostenden<br />
Stählen und Nickellegierungen gearbeitet.<br />
Zudem kommt Edelstahl Rostfrei in der<br />
Hochtemperatur-Brennstoffzelle zum Einsatz,<br />
in der Photovoltaik und Solartechnik,<br />
in der Wärmegewinnung aus Abwasser, der<br />
Unterstützung der Wärmedämmung und im<br />
Biogas-Sektor.<br />
(sm 151102680) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Fachmedien K 71<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
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Geschäftspotenziale erkennen und heben<br />
Die Märkte für niedrig- und hochlegierte Stähle, heute und morgen<br />
Wertschöpfungspotenziale erkennen -<br />
Die Märkte für niedrig- und hochlegierte Stähle, heute und morgen<br />
Meerbusch. Dies ist der vielversprechende Titel einer rd. 200 Seiten<br />
umfassenden neuen Branchenstudie des Stahlhandels-Instituts, die<br />
demnächst veröffentlicht werden soll. Sie befasst sich besonders mit den<br />
Marktchancen im Bereich niedrig- und hochlegierter Stähle.<br />
Prof.Dr.Lothar Grebe<br />
Stahlhandels-Institut<br />
1. Auflage, 2016<br />
»Hintergrund ist, dass sich die wirtschaftliche<br />
Situation im europäischen Stahlmarkt<br />
in den letzten Monaten dramatisch<br />
verändert hat«, erläutert der Herausgeber<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe. Dies sei vor allem<br />
bedingt durch das nach wie vor bestehende<br />
Ungleichgewicht zwischen Angebot und<br />
Nachfrage in Europa, besonders aber durch<br />
das Marktverhalten Chinas, dessen massive<br />
und weiter zunehmende Überkapazitäten<br />
der Stahlindustrie in der Phase eines verlangsamten<br />
Wirtschaftswachstums den globalen<br />
Stahlmarkt, verstärkt durch eine deutliche<br />
Zunahme der Stahllieferungen in die<br />
EU, quasi destabilisiert haben.<br />
Dieser Tatbestand, die zurückhaltenden<br />
Geschäftsaussichten in den wichtigsten Stahl<br />
verarbeitenden Sektoren und noch dazu die<br />
in Deutschland im internationalen Vergleich<br />
:<br />
hohen Energie- und Umweltkosten bedingen<br />
strukturell niedrige Renditen der deutschen<br />
Stahlindustrie, heißt es weiter.<br />
Im Markt der Stahldistribution (Stahl- und<br />
Werkstoffhandel, Stahl-Service-Center)<br />
herrsche somit alles andere als Aufbruchstimmung.<br />
Die Branchenstudie hat sich deshalb<br />
das Ziel gesetzt, die Märkte für niedrigund<br />
hochlegierte Stähle, die besondere<br />
Wachstumsmöglichkeiten bieten, zu durchleuchten<br />
und die im Stahlgeschäft daraus<br />
resultierenden Wertschöpfungspotenziale<br />
erkennbar zu machen. Der Inhalt ist in drei<br />
Teile gegliedert:<br />
Teil 1. Stahl: Stähle nach dem Verwendungszweck,<br />
nach dem Reinheitsgrad,<br />
Preistrends (Legierungselemente, Stahl,<br />
nichtrostender Stahl), Stahl in Zahlen (Welt,<br />
EU-28, Deutschland) mit Schwerpunkt im<br />
Bereich niedrig- und hochlegierter Stähle,<br />
Prognosen über die Marktentwicklungen<br />
2016 und Weiteres (z. B. Baugewerbe,<br />
Maschinenbau, Automobilindustrie, Öl-,<br />
Gasförderung, Energie 2040)<br />
Teil 2. Sonderteile: niedrig- und hochlegierte<br />
Stähle, Qualitäts- und Edelbaustahl,<br />
Werkzeugstahl, nichtrostender Stahl, Aluminium,<br />
Stahlmarkt in Deutschland<br />
Teil 3. Specials: Stahlmarkt China, industrieller<br />
Einsatz von Edelbaustahl in der Automobilindustrie,<br />
Wälzlagerstahl, Leichtbau-<br />
Werkstoffe in industrieller Anwendung,<br />
Kaltband, Marktfunktion des Stahl- und<br />
Werkstoffhandels und der Stahl-Service-<br />
Center, Wertorientierung im Stahlgeschäft,<br />
Stahleinsatz in der Öl- und Gasförderung.<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe (Hrsg.), Stahlhandels-<br />
Institut, Meerbusch, 1. Auflage 2016,<br />
Preis: 390,– € zzgl.MwSt und Versandkosten.<br />
Die Branchenstudie wird über den Verlag Stahleisen<br />
vertrieben.<br />
K<br />
(sm 160303218)<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
Stahlhändler<br />
mit langjähriger Erfahrung in Walzstahl u. Anarbeitung sowie<br />
gutem Netzwerk zu Kunden im Bereich Stahlbau und<br />
Bauunternehmen sucht neue Herausforderung in leitender<br />
Position im Raum Niederbayern, Oberpfalz, Oberbayern.<br />
6614<br />
<br />
Wir sind ein mittelständischer Stahlgroßhandel mit<br />
dem Schwerpunkt Warmbreitband und an einer der<br />
modernsten Querteilanlagen Europas beteiligt.<br />
Für den Vertrieb von warmgewalzten Blechen suchen<br />
wir<br />
eine/n Außendienstmitarbeiter/in<br />
für den Raum Baden-Württemberg.<br />
Info über unser Unternehmen finden Sie auf unserer<br />
Website www.jepsen-stahl.de<br />
Bewerbung bitte per Post oder vorzugsweise e-mail<br />
an jjepsen@jepsen-stahl.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
72 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
DIGITALISIERUNG KOMPAKT<br />
Hannover. Unter dem Motto »Salesforce World<br />
Tour @ CeBIT 2016« wird die Salesforce World<br />
Tour vom 14. bis 18. <strong>März</strong> 2016 erstmalig im<br />
Verbund mit der CeBIT gehalten, der Messe für<br />
Digitalisierung. Hier steht eine schnellere Umsetzung<br />
des digitalen Wandels in den Unternehmen<br />
im Mittelpunkt – Branchenlösungen, effizienteres<br />
und produktiveres Arbeiten sowie das Bestreben<br />
den jeweiligen Kunden über den passenden Kanal<br />
zu erreichen und immer wieder zu überzeugen.<br />
Dazu werden ein Vortragsprogramm, eine Keynote<br />
und entsprechende Workshops angeboten.<br />
www.cebit.de/de/konferenzenevents/event-highlights/salesforceworld-tour/<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/WS/SE (sm 16030360)<br />
25. DEUTSCHER MATERIALFLUSS-<br />
KONGRESS 2016<br />
Düsseldorf. Zum mittlerweile 25. Mal treffen<br />
am 17. und 18. <strong>März</strong> 2016 an der Fakultät für<br />
Maschinenwesen der Technischen Universität<br />
München rd. 400 Experten der Intralogistik zu -<br />
sammen, um zukunftsweisende Technologien,<br />
Lösungswege und Trends zu diskutieren. Organisiert<br />
vom VDI Wissensforum, stehen hier die weltweite<br />
Vernetzung und Kommunikation im Fokus,<br />
die die Intralogistik vor immer neue Herausforderungen<br />
stellen. Über 40 Fachvorträge und eine<br />
Fachausstellung zählen zum Programm des Materialfluss-Kongresses..<br />
www.materialflusskongress.de K<br />
/<br />
eb(Jp)/WS/SE (sm 160303180)<br />
WEB-SEMINARE ÜBER WERK-<br />
STOFFTECHNIK UND METALLE<br />
Cambridge. Granta Design hat eine umfassende<br />
kostenfreie Web-Seminarreihe zu Themen aus<br />
dem Bereich Materialinformationen und Werkstofftechnik<br />
für Fertigungsunternehmen und<br />
Hochschuldozenten angekündigt. Die Web-Seminare<br />
der kommenden Monate werden den Teilnehmern<br />
wichtige Einblicke verschaffen, wie<br />
führende Unternehmen heute wichtige Werkstoffinformationen<br />
besser verwalten und anwenden<br />
können. Darüber hinaus bieten die Seminare<br />
neue Ideen zur Verbesserung von Lehrmaterialien<br />
für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge.<br />
Dazu gehören u. a. die Themen:<br />
Werkstoffinformation, CAE-Anwendungen und<br />
Prozesse unterstützen (Deutsch, 9. <strong>März</strong> und Verbesserung<br />
der Produkt-Profitabilität durch Werkstoffsubstitution<br />
(Deutsch, 11. Mai).<br />
www.grantadesign.com<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/WS/SE (sm 160303189)<br />
MECSPE ERWEITERT<br />
IHR SPEKTRUM<br />
Mailand. Die MECSPE ist eine der führenden<br />
Fachmessen für Spezialmechanik der Fertigungsindustrie<br />
und versteht sich als Treffpunkt der Produktionstechnologien<br />
und industriellen Versorgungsketten.<br />
Sie wird vom 17. bis 19. <strong>März</strong> 2016<br />
auf dem Messegelände in Parma (Fiere di Parma)<br />
gehalten und umfasst insgesamt neun Messen:<br />
die Macchine & Utensili (Werkzeugmaschinen<br />
und Zubehör), Motek Italy (Automation), Logistica<br />
(Logistiksysteme und -anlagen), Control Italy<br />
(Messung und Qualitätskontrolle), Subfornitura<br />
(Zulieferer und Subunternehmen), Eurostampi<br />
(Gießen und Formen) und Additive Manufacturing<br />
(Additive Technologien). Neu dabei sind 2016 die<br />
Fabbrica Digitale (IT für moderne Fertigung) sowie<br />
Power Drive, die das Messespektrum um Systeme<br />
und Komponenten der mechanischen Kraftübertragung<br />
und Fluiddynamik erweitert.<br />
www.mecspe.com<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/mh/WS (sm 151202587)<br />
KOSTENOPTIMIERUNG<br />
SCHMIEDETEILE<br />
Frankfurt/M. Optimierung der Kosten für<br />
Schmiedeteile ist oft schwierig, da die Kostenstruktur<br />
durch Zuschläge oder intransparente<br />
Fertigungsprozesse verschleiert wird. Dieses von<br />
der BME-Akademie am 4. April 2016 im arcona<br />
Mo.Hotel Stuttgart gehaltene Seminar will dazu<br />
beitragen, Kostenstrukturen sowie Lieferantenleistungen<br />
richtig einzuschätzen und Potenziale<br />
zu bestimmen.<br />
www.bme-akademie.de<br />
K<br />
/<br />
eb(ch)/SE/ mh/Ws (sm 160102614)<br />
STEEL MAKING RAW MATERIALS<br />
MASTERCLASS<br />
London/Zürich. Kallanish bietet am 11. und<br />
12. April 2016 eine Masterclass im Park Hyatt<br />
Zürich an, die sich an Stahlerzeuger, -händler und<br />
-nutzer sowie Zulieferer und auch Finanzinstitutionen<br />
richtet. Metallurgische Kohle, Eisenerz,<br />
Koks, Schrott stehen im Fokus, behandelt werden<br />
Produktionsprozesse, auf dem Programm stehen<br />
aber auch Ausblicke auf Rohmaterialien, Stahlpreise<br />
und die Risiken sowie Handel und Finanzen.<br />
www.kallanish.com/de/training/<br />
upcoming-courses/<br />
K<br />
/<br />
eb(mh)/SE (sm 160303100)<br />
36. EFB-KOLLOQUIUM<br />
BLECHVERARBEITUNG<br />
Hannover. Fragen nach dem aktuellen Stand<br />
der Prozesskommunikation zwischen Maschine<br />
und Werkzeug sowie nach einer für Unternehmen<br />
optimalen Nutzung der Entwicklungszeit zukünftiger<br />
digitaler Entwürfe hat das 36. EFB-Kolloquium<br />
vom 12. bis 13. April 2016 in Hannover<br />
im Blick. Ausgangspunkt ist, dass Großunternehmen<br />
längst an einer vollautomatischen Bauteilfertigung<br />
arbeiten, während »Industrie 4.0« für<br />
KMU in weiter Ferne scheint. Diese noch verworrene<br />
Situation möchte das Kolloquium bearbeiten<br />
und auflösen.<br />
www.efb.de<br />
K<br />
/<br />
6. PAINTEXPO 2016<br />
eb(Jp)/SE/WS (sm 151202736)<br />
Oberboihingen. Die Ansprüche an lackierte<br />
Oberflächen steigen kontinuierlich: wesentliche<br />
Aspekte dabei sind die Erhöhung von Qualität,<br />
Individualität und Nachhaltigkeit. Um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben, müssen lackierende Unternehmen<br />
bei wachsendem Kostendruck effektiv<br />
auf diese Anforderungen reagieren. Erforderlich<br />
dafür sind Informationen über Neu- und Weiterentwicklungen<br />
sowie Trends in der industriellen<br />
Lackiertechnik. Vorgestellt werden diese auf der<br />
PaintExpo vom 19. bis 22. April 2016 auf dem<br />
Messegelände Karlsruhe.<br />
www.paintexpo.de<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/WS (sm 151202716)<br />
2. EURO HYBRID MATERIALS<br />
AND STRUCTURES<br />
Frankfurt/Main. Die komplette Bandbreite der<br />
Hybridkonzepte – von Materialien über Bau und<br />
Produktion bis hin zum Gebrauch – fokussiert die<br />
zweite internationale Fachkonferenz Euro Hybrid<br />
am 20. und 21. April 2016 im Institut für Verbundwerkstoffe<br />
GmbH in Kaiserslautern. Zu den<br />
Themenkomplexen zählen die Grundlagen hybrider<br />
Werkstoffe und Strukturen, Charakterisierung,<br />
Werkstoffverhalten bei der Verarbeitung, Konstruktion<br />
und Auslegung von hybriden Strukturen<br />
und auch Recycling, Reparatur und Wartung.<br />
www.dgm.de/hybrid<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/WS/mh (sm 151102536)<br />
EUROPEAN STEEL DAY 2016<br />
Brüssel. Der europäische Verband der Stahlhersteller,<br />
Eurofer, lädt am 21. April 2016 zum European<br />
Steel Day 2016 ein. Der European Steel Day<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Veranstaltungen / Inserentenverzeichnis K 73<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
gibt als jährliche Veranstaltung Teilnehmern aus<br />
Industrie, Politik und Medien Gelegenheit zur Diskussion<br />
aktueller Themen der Stahlindustrie. Die<br />
diesjährige Veranstaltung findet unter dem Motto<br />
»Building a future as strong as steel« statt.<br />
www.eurofer.be<br />
K<br />
/<br />
HANNOVER MESSE 2016<br />
mh/SE (sm 160403124)<br />
Hannover. »Integrated Industry – Discover<br />
Solutions« lautet das Leitthema der Hannover<br />
Messe 2016, die vom 25. bis 29. April 2016 in<br />
Hannover ausgerichtet wird. Sie vereint fünf Leitmessen:<br />
Industrial Automation, Energy, Digital<br />
Factory, Industrial Supply und Research & Technology.<br />
Die vier zentralen Themen sind Industrieautomation<br />
und IT, Energie- und Umwelttechnologien,<br />
innovative Zulieferlösungen, Produktionstechnologien<br />
und Dienstleistungen sowie Forschung<br />
und Entwicklung. Die USA sind das Partnerland<br />
der Hannover Messe 2016.<br />
www.hannovermesse.de<br />
K<br />
/<br />
eb(ch)/SE/ mh/WS (sm 160102799)<br />
INDUSTRIAL SUPPLY 2016 IM<br />
RAHMEN DER HANNOVER MESSE<br />
Hannover. Mit dem Fokus auf Material- und<br />
Ressourceneffizienz wird sich die Industrial Supply<br />
als internationale Plattform für innovative<br />
Zulieferlösungen im Rahmen der Hannover Messe<br />
vom 25. bis 29. April 2016 präsentieren. Sie<br />
bildet die Vielfalt konkurrierender und einander<br />
ergänzender Verfahren und Werkstoffe ab. Um<br />
neue Fachbesucher aus Nordeuropa zu gewinnen,<br />
kooperiert die Industrial Supply neuerdings mit<br />
der schwedischen Zuliefermesse ELMIA Subcontractor.<br />
www.hannovermesse.de<br />
K<br />
/<br />
eb(ch)/SE/ mh/WS (sm 160102829)<br />
30. CONTROL – TRENDS IN DER<br />
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Frickenhausen. Die mittlerweile 30. Control,<br />
Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung,<br />
wird vom 26. bis 29. April 2016 in Stuttgart<br />
wieder internationale Marktführer für die Qualitätssicherung<br />
(QS) relevanten Technologien, Subsysteme<br />
und Komplettlösungen in Hard- und<br />
Software mit den Anwendern zusammenführen.<br />
Zur No menklatur gehören Messtechnik, Werkstoffprüfung,<br />
Analysegeräte, Optoelektronik und<br />
QS-Systeme und -Service. Wegweisende Institutionen<br />
wie Fraunhofer-Allianz-Vision und Fraunhofer<br />
IPA sind mit an Bord.<br />
www.control-messe.de<br />
K<br />
/<br />
eb(ch)/SE/mh/WS (sm 160102891)<br />
AKL – INTERNATIONAL LASER<br />
TECHNOLOGY CONGRES<br />
Aachen. Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik<br />
ILT lädt vom 27. bis 29. April 2016 zum in -<br />
zwischen elften Mal Laserhersteller und -anwender<br />
verschiedener Branchen zu diesem zweijährlich<br />
stattfindenden Kongress nach Aachen ein.<br />
Aktuelle und zukünftige Lasertechnik wird hier<br />
ausführlich beleuchtet. Im Besonderen sind Strategen<br />
und Praktiker aus Flugzeug- und Maschinenbau,<br />
der Automobilindustrie und der Medizinund<br />
Elektrotechnik angesprochen, die hier neue<br />
Ideen für vielfältige Anwendungen erhalten.<br />
www.lasercongress.org<br />
K<br />
/<br />
eb(Jp)/SE/WS (sm 151202609)<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
Acciaitubi spa 49<br />
B<br />
BGH Edelstahlwerke GmbH 46<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 67<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 19<br />
Combilift Ltd. Co. 19<br />
F<br />
Dr. Fister GmbH 55<br />
G<br />
GVI GmbH 77<br />
GWS Gesellschaft für Waren wirtschafts-<br />
Systeme mbH 61<br />
H<br />
Erich Hagelauer GmbH<br />
Stahlgroßhandel 11<br />
Hauhinco Maschinenfabrik<br />
GmbH & Co. KG 45<br />
Heitmann Stahlhandel<br />
GmbH & Co. KG Titel, UII, UIII, UIV<br />
I<br />
IMS Messsysteme GmbH 21<br />
K<br />
KA.BO.FER S.r.l. 19<br />
Klöckner & Co. Deutschland GmbH 56, 57<br />
L<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 19<br />
M<br />
Marcegaglia spa Ufficio Marketing 13<br />
Messe Düsseldorf GmbH 9<br />
N<br />
Nissen & Velten Software GmbH 29<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 43<br />
ProPipe GmbH 31<br />
PURES-tubes 63<br />
R<br />
rff Rohr Flansch Fitting<br />
Handels GmbH 39<br />
S<br />
Saarstahl AG 23<br />
Salzgitter Mannesmann Handel GmbH 35<br />
Sandvik Materials Technology UK Ltd. 47<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
Edelstahl GmbH 41<br />
SHComputersysteme GmbH 17<br />
SMS group GmbH 7<br />
stahlrohr gmbh 15<br />
V<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 59<br />
W<br />
Wespa Metallsägenfabrik<br />
Simonds Industries GmbH 63<br />
Beilage<br />
StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
74 K StahlTermine<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
7.-8.<strong>3.2016</strong><br />
Frankfurt/Main<br />
Strategische Stahl- und<br />
Rohstoffbeschaffung<br />
BME-Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
8.-10.<strong>3.2016</strong><br />
Stuttgart<br />
LogiMAT 2016<br />
EUROEXPO<br />
Messe- und Kongress-GmbH<br />
+49 89 32391-259<br />
www.logimat-messe.de<br />
9.-11.<strong>3.2016</strong><br />
Kielce<br />
STOM 2016 – der industrielle<br />
Frühling in Targi Kielce<br />
Targi Kielce S.A. +48 41 365 12 22<br />
www.stom.targikielce.pl<br />
10.-11.<strong>3.2016</strong><br />
Aachen<br />
14.-18.<strong>3.2016</strong><br />
Hannover<br />
16.-18.<strong>3.2016</strong><br />
Düsseldorf<br />
31. ASK Umformtechnik Institut für Bildsame Formgebung +49 241 80-95913<br />
www.ask.ibf.rwth-aachen.de<br />
CeBIT 2016 Deutsche Messe AG www.cebit.de<br />
22. World Steel Conference CRU +44 20 7903 2444<br />
www.crugroup.com<br />
17.-18.<strong>3.2016</strong><br />
München<br />
25. Deutscher Materialfluss-<br />
Kongress<br />
VDI Wissensforum GmbH +49 211 62 14-201<br />
www.materialflusskongress.de<br />
17.-19.<strong>3.2016</strong><br />
Parma<br />
4.4.2016<br />
Stuttgart<br />
MECSPE Senaf Mestiere Fiere +39 2 3320391<br />
www.mecspe.com<br />
Kostenoptimierung Schmiedeteile BME-Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
4.4.2016<br />
Düsseldorf<br />
<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
Branchentreff<br />
4.-8.4.2016<br />
Düsseldorf<br />
11.-12.4.2016<br />
Zürich<br />
19.-22.4.2016<br />
Karlsruhe<br />
wire & Tube Messe Düsseldorf www.tube.de<br />
www.wire.de<br />
Steel Making Raw Materials<br />
Masterclass<br />
Kallanish +44 208 735 6520<br />
www.kallanish.com/de/training/<br />
upcoming-courses<br />
PaintExpo FairFair GmbH +49 7022 60255 0<br />
www.paintexpo.de<br />
20.-21.4.2016<br />
Kaiserslautern<br />
2. Euro Hybrid Materials<br />
and Structures<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde (DGM) e.V.<br />
Inventum GmbH<br />
+49 69 75306-750<br />
www.dgm.de/hybrid<br />
21.4.2016<br />
Brüssel<br />
European Steel Day 2016<br />
Eurofer – The European Steel<br />
Association<br />
www.eurofer.be<br />
25.-29.4.2016<br />
Hannover<br />
Hannover Messe 2016 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.hannovermesse.de<br />
25.-29.4.2015<br />
Hannover<br />
26.-29.4.2016<br />
Stuttgart<br />
Industrial Supply 2016<br />
im Rahmen der Hannover Messe<br />
30. Control – Internationale<br />
Fachmesse für Qualitätssicherung<br />
Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.hannovermesse.de<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 92060<br />
www.control-messe.de<br />
27.-29.4.2016<br />
Aachen<br />
AKL – International Laser<br />
Technology Congress<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Lasertechnik ILT<br />
+49 241 8906-505<br />
www.lasercongress.org<br />
10.-12.5.2016<br />
Nürnberg<br />
SENSOR + TEST 2016 AMA Service GmbH +49 5033 9639-0<br />
www.sensor-test.com<br />
11.-14.5.2016<br />
Bologna<br />
Lamiera 2016<br />
CEU-CENTRO ESPOSIZIONI<br />
UCIMU SPA<br />
+39 226 255-230<br />
www.lamiera.net<br />
17.-19.5.2016<br />
Paderborn<br />
Fortbildungspraktikum<br />
Zerstörende Werkstoffprüfung<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde (DGM) e.V.<br />
+49 69 75306-757<br />
www.dgm.de/fortbildung<br />
30.5.-2.6.2016<br />
Stuttgart<br />
30.5.-3.6.2016<br />
München<br />
31.5.-1.6.2016<br />
Stuttgart<br />
31.5.-2.6.2016<br />
Stuttgart<br />
31.5.-2.6.2016<br />
Stuttgart<br />
Moulding Expo Landesmesse Stuttgart GmbH +49 711 18560-0<br />
www.moulding-expo.de<br />
IFAT, Weltleitmesse für Wasser-,<br />
Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />
Massiver Leichtbau<br />
in Fahrzeugen 2016<br />
14. parts2clean – internationale<br />
Leitmesse für industrielle Teileund<br />
Oberflächenreinigung<br />
Messe München GmbH +49 89 949-11358<br />
www.ifat.de<br />
Industrieverband Massivumformung<br />
e.V.<br />
www.massiverLEICHTBAU.de<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.parts2clean.de<br />
O & S 2016 Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.ounds-messe.de<br />
31.5.-4.6.2016<br />
Moskau<br />
CTT 2016 – Fachmesse für Bau<br />
und Baumaschinen<br />
IMAG GmbH +49 89 552912-126<br />
www.ctt-moscow.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
Personalien K 75<br />
VIP-Seite<br />
Bepro-Chef Peter Schorr verstorben<br />
Peter Schorr, Gründer, Gesellschafter und Mitglied der Geschäftsleitung der<br />
BEPRO Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG, Gelsenkirchen, ist am 26. Januar<br />
plötzlich und völlig unerwartet im Alter von 73 Jahren verstorben.<br />
Peter Schorr war Unternehmer und<br />
Stahlhändler durch und durch und hat seit<br />
rund fünf Jahrzehnten den Stahlmarkt in seinen<br />
volatilen Zyklen und in durchaus ambitionierten<br />
Zeiten erlebt. Die Sporen verdiente<br />
er sich zunächst bei der Mülheimer Niederlassung<br />
von Coutinho, Caro & Co, bevor er<br />
exakt am 24. Dezember 1969 im Alter von<br />
26 Jahren einen eigenen Stahlhandel gründete.<br />
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.<br />
Mit der Zeit wuchs die heutige BEPRO<br />
Blech und Profilstahl GmbH, verlagerte ihren<br />
Standort von Essen nach Gelsenkirchen und<br />
übernahm Halle und Lager des damaligen<br />
Gelsenkirchener Traditions unternehmens<br />
EISEN und METALL. Längst hatte sich das<br />
Unternehmen einen Namen als Vollsortimenter<br />
und »Spezialist für Spezia litäten« ge -<br />
macht. Schließlich konnte Peter Schorr auf<br />
dem Gelände der ehemaligen Zeche Consol<br />
die Erweiterung seines Betriebs fortsetzen.<br />
Noch im vergangen Jahr hatte er gemeinsam<br />
mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern die<br />
neue Lagerhalle samt Verwaltungsgebäude<br />
offiziell eingeweiht. Er war ein verantwortungsvoller,<br />
kompetenter Unternehmenslenker,<br />
der stets den Blick auf die Zukunft<br />
gerichtet hatte und dennoch mit Bedacht<br />
Entscheidungen traf. Mit seiner angenehmen,<br />
freundlichen Art war er in der Branche<br />
ein interessanter und stets gern gesehener<br />
Gesprächspartner.<br />
Peter Schorr hat sich bis zuletzt mit der<br />
Lage auf den Stahlmärkten beschäftigt. So<br />
war in unserem Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« gerade<br />
noch ein Artikel erschienen, in dem er<br />
sich zur derzeitigen Lage geäußert hatte<br />
(siehe »<strong>stahlmarkt</strong>« 01.2016, S. 25). Stahl<br />
sei ein außergewöhnlich zyklisches Geschäft<br />
und mageren Jahren folgten immer wieder<br />
Peter Schorr.<br />
auch bessere, so lautete sein Resumée – ein<br />
Standpunkt, der seine langjährige Erfahrung<br />
und die damit verbundene stets zuversichtliche<br />
Haltung widerspiegelte.<br />
Nach Auskunft von Geschäftsführer Sören<br />
Filipczak, der seit 2006 gemeinsam mit Peter<br />
Schorr das Unternehmen gelenkt hat, wird<br />
in Absprache mit den neuen Familiengesellschaftern<br />
das Geschäft in vollem Umfang<br />
und gewohnter Qualität fortgesetzt.<br />
(sm 160303217)<br />
Dr. Hans Fischer, bisher<br />
Chief Technical Officer<br />
von Tata Steel Europe, hat<br />
mit Wirkung zum 1. <strong>März</strong><br />
2016 die Position des<br />
Chief Executive Officer<br />
übernommen und gehört<br />
fortan dem Vorstand von Tata Steel Europe<br />
an. Fischer wird in Zukunft den operativen<br />
Betrieb sowie die Geschäftsaktivitäten von<br />
Tata Steel Europe verantworten. Er wird<br />
dabei an den Vorstand von Tata Steel Europe<br />
berichten und in geschäftlichen Belangen<br />
von Koushik Chatterjee beraten und unterstützt,<br />
der als Executive Director der Tata<br />
Steel Group sowie Mitglied des Vorstands<br />
von Tata Steel und Tata Steel Europe, zusätzlich<br />
zu seinem derzeitigen Verantwortungsbereich<br />
die Funktion als Tata Steels Executive<br />
Director in Europa übernimmt.<br />
Fischer ist seit dem 01. Juli 2012 Chief<br />
Technical Officer von Tata Steel Europe.<br />
Zuvor arbeitete er in diverseren Funktionen<br />
für Hoogovens – heute Tata Steel Netherlands<br />
–, bevor er 2001 als Technischer<br />
Geschäftsführer zu Salzgitter wechselte und<br />
2004 zum Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />
von Salzgitter Flachstahl ernannt sowie<br />
später Mitglied des Vorstands von Salzgitter<br />
wurde. 2010 wechselte Hans Fischer zu<br />
ThyssenKrupp, wo er als Chief Executive<br />
Officer von Steel Americas tätig war. 2012<br />
kehrte er zu Tata Steel zurück.<br />
Laut Mitteilung von Tata Steel in Europa<br />
hat sich Dr. Karl-Ulrich Köhler dazu entschieden,<br />
von seinem Amt als Vorstand der<br />
Tata Steel Limited sowie als Chief Executive<br />
Officer und Managing Director von Tata<br />
Steel Europe zurückzutreten. Er werde künftig<br />
eine Führungsposition in einem großen<br />
mittelständischen Industrieunternehmen in<br />
Deutschland wahrnehmen, hieß es. Dr. Köhler<br />
werde Tata Steel noch für einen kurzen<br />
Zeitraum in beratender Funktion zur Verfügung<br />
stehen.<br />
(sm 160303280) K<br />
Tanja Jursa hat zum<br />
1. Januar 2016 die Ge -<br />
schäftsführung des in<br />
Hammerau, Kreis Berchtesgaden,<br />
ansässigen<br />
Stahlwerk Annahütte<br />
übernommen. Damit folgt<br />
sie dem langjährigen Geschäftsführer Peter<br />
Meyer, der nach 23 Jahren in den Ruhestand<br />
tritt. Peter Meyer wird als Beiratsmitglied<br />
dem Eigentümer der Annahütte, Max Aicher,<br />
beratend zur Verfügung stehen. Tanja Jursa<br />
ist bereits seit mehr als 16 Jahren im Stahlwerk<br />
Annahütte tätig und seit 2005 mit der<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
76 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Leitung des Bereiches Stabstahl betraut. Als<br />
Geschäftsführerin zeichnet sie nun für den<br />
Bereich Vertrieb verantwortlich und ergänzt<br />
die bestehende Geschäftsführung mit Katharina<br />
Eisl und Dr. Zoltán Taszner.<br />
K<br />
(sm 160303186)<br />
Ingo Bender, Ge -<br />
schäftsinhaber der Hagener<br />
Feinstahl GmbH, Heinrich<br />
Stamm GmbH sowie<br />
Feindrahtwerk Sassenscheidt<br />
& Co. GmbH, wurde<br />
in der Vorstandssitzung<br />
der Edelstahl-Vereinigung e.V. zum neuen<br />
Vorsitzenden des Verbandes gewählt. Er löst<br />
Dr.-Ing. Heiner Schunk, Vorsitzender des<br />
Vorstandes der Zapp AG und Geschäftsführer<br />
der Zapp Precision Metals GmbH, ab, der<br />
sein Vorstandsmandat niedergelegt hat, da<br />
er aus dem Vorstand der Zapp AG sowie<br />
Zapp Precision Metals GmbH ausgeschieden<br />
ist. Ingo Bender gehört dem Vorstand der<br />
Edelstahl-Vereinigung e.V. bereits seit April<br />
2012 an. K<br />
(sm 160303221)<br />
Rainer Schmitt wurde<br />
per 1. Januar 2016 zum<br />
weiteren Geschäftsführer<br />
der Peter Holzrichter<br />
GmbH in Wuppertal berufen.<br />
Der 55-jährige sei ein<br />
echtes Holzrichter-»Eigengewächs«,<br />
so lautete eine Mitteilung des<br />
Unternehmens. Von der Ausbildung 1982<br />
über die Abteilungsleitung des Bereiches<br />
Walzstahl kann er bereits auf über 30 Jahre<br />
Betriebszugehörigkeit zurückblicken. Bis<br />
Mitte des Jahres wird er noch gemeinsam<br />
mit dem bisherigen Geschäftsführer, Joachim<br />
Röttger, die Geschicke des Unternehmens<br />
leiten, der dann in den Ruhestand<br />
tritt.<br />
K<br />
(sm 160303222)<br />
Dr. Herbert Gienow, ehemals Vorsitzender<br />
des Vorstands der Klöckner-Werke<br />
AG, feiert am 13. <strong>März</strong> seinen 90. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 160303107)<br />
Am 14. <strong>März</strong> wird Gerald Vogel, Ge -<br />
schäftsführer der VOGEL-BAUER Edelstahl<br />
GmbH, 50 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 160303108)<br />
Seinen 85. Geburtstag begeht am 20.<br />
<strong>März</strong> Dr.-Ing. Walter Engelmann, früher<br />
Geschäftsführer der Lech-Stahlwerke<br />
GmbH.<br />
K<br />
(sm 160303109)<br />
Am 21. <strong>März</strong> feiert Josef von Riederer,<br />
Ehrenvorsitzender des BDS, seinen 80. Ge -<br />
burtstag.<br />
K<br />
(sm 160303110)<br />
Sein 90. Lebensjahr vollendet am 23.<br />
<strong>März</strong> Helmut Uebbing, früher Leiter der<br />
FAZ-Redaktion und u. a. Autor von »Stahl<br />
schreibt Geschichte, 125 Jahre Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl«, erschienen 1999 im<br />
Verlag Stahleisen.<br />
K<br />
(sm 160303111)<br />
RA Wolfang Mielke, ehemals Ge -<br />
schäftsführer, Delkrederestelle Stahl, feiert<br />
am 25. <strong>März</strong> seinen 75. Geburtstag. K<br />
(sm 160303112)<br />
Am 26. <strong>März</strong> wird Paul Opel, früher Vorstandsmitglied<br />
der Kronprinz AG, 90 Jahre<br />
alt.<br />
K<br />
(sm 160303113)<br />
Wilhelm Dening, ehemals Geschäftsführer<br />
Bereich Technik, Hamburger Stahlwerke<br />
GmbH, wird am 28. <strong>März</strong> 85 Jahre<br />
alt.<br />
K<br />
(sm 160303115)<br />
Ebenfalls am 28. <strong>März</strong> Geburtstag hat<br />
Hans Kohlhage, früher Direktor, Geschäftsführer,<br />
Mannesmann-Forschungsinstitut<br />
GmbH.<br />
K<br />
(sm 160303116)<br />
Am 1. April wird Helmut Galla, ehemals<br />
Geschäftsführer der Langenberg Kupfer- &<br />
Messingwerke GmbH & Co. KG, 75 Jahre<br />
alt.<br />
K<br />
(sm 160303223)<br />
Ebenfalls am 1. April Geburtstag hat<br />
Prof. Dr. Karl-Ulrich Köhler, zuletzt Chief<br />
Execu tive Officer und Managing Director,<br />
Tata Steel Europe Ltd. (s. S. 75). Er wird 60<br />
Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 160303224)<br />
BÖLLINGHAUS STEEL BAUT<br />
WELTWEITE PRÄSENZ AUS<br />
Hilden/Chicago. Mit Wirkung vom 1. Januar<br />
2016 hat die Böllinghaus Steel GmbH mit Hauptsitz<br />
in Hilden eine eigene Repräsentanz in den<br />
USA etabliert und in Chicago die Böllinghaus<br />
Steel Americas Corp. gegründet. Nachdem die<br />
Auftragslage schon seit vielen Jahren kontinuierlich<br />
gewachsen war, hatte sich die Geschäftsführung<br />
im letzten Jahr entschlossen, ein Verkaufsbüro<br />
in den USA zu eröffnen. Das neu gegründete<br />
Unternehmen wird zunächst für die Verkaufsaktivitäten<br />
in Nordamerika zuständig sein. Böllinghaus<br />
Steel Americas Corp. wird das schon jetzt<br />
florierende Geschäft weiter ausbauen und ausgehend<br />
von den USA neue Märkte erschließen. Die<br />
Produkte, die in den USA angeboten werden, soll<br />
en auch in Zukunft in Portugal gefertigt werden,<br />
wobei die Verschiffung von Lissabon speziell an<br />
die Ostküste der USA problemlos zu bewältigen<br />
ist und kaum länger dauert als eine innereuropäische<br />
Lieferung, meldet das Unternehmen. K<br />
WS(ch)/SE/ mh (sm 160303102)<br />
STRANDHÜTTEN FÜR DIE<br />
SOMMERENTSPANNUNG<br />
Siegen. The Coatinc Company hat Stahl für<br />
Strandhütten in den Niederlanden verzinkt. Die<br />
Niederlande sind für Touristen, speziell aus Westeuropa,<br />
ein beliebtes Ziel. Das für die Region<br />
typische Naturbild direkt am Meer, gepaart mit<br />
gastfreundlichen, weltoffenen Menschen, können<br />
den Urlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis<br />
werden lassen. Es muss nur die Unterkunft stimmen!<br />
Das niederländische Unternehmen Projectontwikkelaar<br />
KSR hat aus Träumen Möglichkeiten<br />
geschaffen. Diese heißen »Landal Beach Villas«<br />
und stehen an den Nordseestränden von<br />
Hoek van Holland, einem kleinen Stadtteil Rotterdams,<br />
direkt an der Hauptmündungsstelle des<br />
Rheins.<br />
Die Bauunternehmen Boksman aus Naaldwijk<br />
und Gijs Knoll aus Gravenzande wurden mit dem<br />
Bau der Hütten beauftragt. Insgesamt 74 Exemplare<br />
stehen nun zwischen Promenade und Sandstrand.<br />
Das sorgt nicht nur für wenige Schritte<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
K 77<br />
zwischen Unterkunft und Sonnenbad, sondern<br />
auch für perfekte Voraussetzungen im Urlaub.<br />
Seeluft ist für den Menschen sehr angenehm<br />
und gesund, für einige Materialien, wie Stahl,<br />
bietet sie jedoch viele Risiken, vor allem Korrosion.<br />
Damit das Vergnügen in und um die Hütten<br />
nicht nur optisch, sondern auch durch Langlebigkeit<br />
unterstrichen wird, hat Coatinc Alblasserdam<br />
ca. 260 t des verbauten Stahls verzinkt und damit<br />
für die Langlebigkeit der Unterbringungen ge -<br />
sorgt. Die ersten 20 Wohnungen wurden im Frühjahr<br />
bezugsfertig, weitere 54 Wohnungen werden<br />
bis Ende 2016 fertiggestellt.<br />
www.coatinc.com<br />
/<br />
WS(ch)/SE/mh (sm 160303086)<br />
HOESCH HOHENLIMBURG ALS<br />
LIEFERANT AUSGEZEICHNET<br />
Duisburg. Der Mittelbandspezialist von thyssenkrupp,<br />
die Hoesch Hohenlimburg GmbH, ist von<br />
Johnson Controls (JCI) mit dem »Gold Performance<br />
Award« ausgezeichnet worden. »Das ehrt<br />
uns sehr«, erklärte Dr. Jens Overrath, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung von Hoesch Hohenlimburg,<br />
bei der Preisverleihung in Plymouth (Michigan).<br />
Geehrt wurden Lieferanten, die in den Kategorien<br />
»Qualität und Service«, »Initiativen zur Kosteneinsparung«<br />
sowie »soziale Nachhaltigkeit und Um -<br />
weltverträglichkeit« Leistungen erbracht haben,<br />
die mit den hohen Erwartungen der Automobilindustrie<br />
im Einklang stehen.<br />
Markus Cramer, Einkaufsleiter von JCI Europa,<br />
hob die engen Dickentoleranzen und die gute<br />
Oberflächenbeschaffenheit des Mittelbands hervor,<br />
das auch für anspruchsvolle Umformprozesse<br />
eingesetzt werden kann. Auch die Lieferperformance<br />
hat den Automobilzulieferer überzeugt. So<br />
ist es den Hohenlimburger Spezialisten gelungen,<br />
die Durchlaufzeiten für Mittelband von durchschnittlich<br />
zehn auf sechs Tage Durchlaufzeit zu<br />
verkürzen, »was technisch sehr anspruchsvoll<br />
ist«, wie Dr. Overrath betonte.<br />
K<br />
WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303174)<br />
INFRAROT-ONLINE-<br />
ÖLAUFLAGENMESSUNG<br />
Der EMG-SOLID-Sensorkopf<br />
Wenden. Mit Beginn des Jahres 2016 bietet die<br />
EMG Automation GmbH die Online-Ölauflagenmessung<br />
EMG SOLID (Surface Oil Layer Inline<br />
Determination) als drittes System zur Online-<br />
Messung von wichtigen Produktparametern für<br />
die Weiterverarbeitung von Stahl- und Aluminiumbändern<br />
an.<br />
Im Verbund mit der laseroptischen Online-<br />
Rauheitsmessung SORM 3plus und der indukti -<br />
ven Onlinemessung von Materialeigenschaften<br />
IMPOC liefert das infrarotspektroskopische Messsystem<br />
SOLID verlässliche Online-Resultate für die<br />
aufgebrachte Ölauflage in g/m 2 über Bandbreite<br />
und -länge. Das eigentliche Messprinzip von EMG<br />
SOLID beruht auf dem Lambert-Beerschen-Gesetz.<br />
Grundprinzip ist somit die »Beleuchtung«<br />
einer Oberfläche mit Wärmestrahlung und die<br />
Analyse des reflektierten Infrarotlichts. Die<br />
Anwendung ist auf Kaltband und verzinkten<br />
Oberflächen sowie auf unbeschichtetem Aluminium<br />
oder Aluminium mit Silikatbeschichtung<br />
möglich und deckt alle gängigen<br />
Oberflächentexturen ab. Die messfähigen<br />
Schmierstoffe umfassen thixotrope<br />
und nicht- thixotrope Mineralöle sowie<br />
»Drylube«-Schmierstoffe.<br />
Die genaue Kenntnis der über SOLID<br />
und die ergänzenden qualitätssichernden<br />
Systeme SORM 3plus und IMPOC gewonnenen<br />
Produktparameter liefert notwendige Daten zur<br />
tribologischen Bewertung des Materials für den<br />
Pressprozess und birgt immenses Potenzial in<br />
Bezug auf die Reduktion des Ausschusses und die<br />
Erhöhung der Prozesssicherheit in sich.<br />
www.emg-automation.com<br />
K<br />
/<br />
(Foto: EMG)<br />
WS(Jp)/SE/ mh (sm 160303103)<br />
IHR STANDORT IM HERZEN DES RUHRGEBIETS<br />
Wir verkaufen/vermieten provisionsfrei zu sehr<br />
günstigen Konditionen Büro-, Hallen- Park- und<br />
Verkehrsflächen.<br />
Hallenflächen: ca. 22.000 m² (evtl. auch teilbar) mit<br />
Gleisanschluss und flurgesteuerten Kränen bis 10 to,<br />
zwei moderne Büro-/Sozialgebäude mit je 750 m².<br />
Das Objekt befindet sich in sehr verkehrsgünstiger<br />
Lage. Es ist besonders geeignet für den Stahlbereich<br />
od. Logistikunternehmen.<br />
Auf Wunsch weitere Informationen/Ortsbesichtigung<br />
während der wire/TUBE 2016.<br />
Weitere Infos unter www.gvi-gelsenkirchen.com • Telefon 0209 9882838 • Fax 0209 9882836<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>
78 K Vorschau / Impressum<br />
VORSCHAU 04.2016<br />
Steel International<br />
• Stahlmarkt Iran<br />
• Wann erholt sich Europas Stahlmarkt?<br />
• Handelsblatt-Jahrestagung<br />
• Brasilianisch-japanisches Joint Venture Stahl im Windkraftsektor<br />
• Edelstahl Convent – ein Nachbericht<br />
Branchenbericht<br />
• Werkzeugmaschinenbau<br />
Rohre, Profile, Flansche / wire & Tube 2016<br />
• Zur Lage auf dem Stahlrohr- und Flanschenmarkt<br />
• Edelstahl Rostfrei in der Exploration<br />
• Italienischer Rohranbieter investiert in Qualität<br />
Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
• Wie man sich selbst und andere zum Innovator macht<br />
• Neues Service- und Schulungszentrum<br />
• Intelligente Sägekonzepte<br />
• Schärfquartett vom Schleiftechnikspezialist<br />
Veranstaltungen<br />
Hannover Messe, 30 Jahre Control, Sensor + Test 2016, Lamiera<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Jürgen Beckers, Arnt Hannewald, Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />
Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />
E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
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Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />
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Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
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Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
(Fotos: Acciaitubi, WZV/Sandvik )<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2016</strong>