139-173_Orpund - DigiBern
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152 ORPUND/GOTTSTATT<br />
Art Korridor 80 unklarer Bestimmung; die Vermutung<br />
eines Konversengangs wie gelegentlich im prämonstratensischen<br />
Westen und häufig bei Zisterzen ist lokalhistorisch<br />
kaum zu stützen – in Anbetracht der<br />
Entfernung der Pfarrkirche Büttenberg könnte man<br />
sonst an einen Laiengang denken, der von unbekanntem<br />
Zeitpunkt an nicht mehr benutzt wurde.<br />
Der eigenartige Bauteil, den man «Hof-Nordflügel»<br />
nennen kann (EGGENBERGER verwendet aus typologischen<br />
Herleitungserwägungen den Ausdruck<br />
«Korridor»), wurde dann für allerlei Nebenräume unterteilt,<br />
vielleicht auch solche gewerblicher Art. Zwei<br />
wichtige Feststellungen: Spuren von Arkaturen fehlen;<br />
es bestanden Tuff-Strebepfeiler 81 wie an der<br />
Nordflanke.<br />
191–192<br />
<strong>Orpund</strong>. Gottstatt. Klosterhof und<br />
Kirche. Foto 2004. – Klosterhof:<br />
Landvogtei-Südflügel, Mitteleingangsachse,<br />
1769/70. Foto 2003.<br />
Die Kirche besass bis ins 15./16. Jh. über dem Eingang<br />
ein stattliches Westfenster.<br />
Erwähnte archivalische Bauhinweise, Anomalien,<br />
ungeklärte Punkte (Unregelmässigkeiten im Nordosten<br />
und beim erhaltenen Querhausbogen, Sakristeierschliessung,<br />
kein südliches Hochfenster im<br />
Emporenbereich) deuten auf langen Bauvorgang,<br />
Absichtsänderungen, vielleicht auch auf Wiederaufbauverzichte<br />
nach dem Guglerkrieg. So kann<br />
die Uneinheitlichkeit des Westflügels (Abb. 183)<br />
auf mehrere, auch landvögtliche Bauphasen zurückgehen.<br />
AESCHBACHERS Vermutung einer (zwar<br />
üblichen) Westpforte in der Flucht des Kreuzgangs<br />
scheint unnötig, die Lage des (erneuerten) Eingangs<br />
in der Flügelmitte ist dieselbe wie beispiels-