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ausschöpfen. Bei den Wohnungen der<br />

städtischen Wohnungsbaugesellschaften<br />

– immerhin über 300.000 Wohnungen<br />

mit wachsender Tendenz – werden<br />

die bisherigen besonderen Vermietungsvorgaben<br />

weiter ausgebaut: bestehende<br />

Mietverträge sollen maximal<br />

zwei Prozent jährlich erhöht werden<br />

können und bei Neuvermietungen wird<br />

die Quote der Vergabe an Haushalte mit<br />

Wohnberechtigungsschein auf 60 Prozent<br />

erhöht. Beim Sozialen Wohnungsbau<br />

wird zum 1. April 2017 die jährliche<br />

fördertechnische Mieterhöhung<br />

ausgesetzt und meine Verwaltung prüft<br />

aktuell Möglichkeiten der nachhaltigen<br />

Reform der Mieten für alle 106.000 Berliner<br />

Sozialmietwohnungen. Weiterhin<br />

werde ich mich für Verbesserungen des<br />

Bundesrechtsrahmens einsetzen, wobei<br />

Nachbesserungen bei der Mietpreisbremse<br />

und eine realistische Begrenzung<br />

der Modernisierungsumlage vielleicht<br />

die dringendsten, aber nicht die<br />

einzigen Aufgaben sein werden.<br />

Was können die Bezirke tun?<br />

Die Bezirke möchte ich ermutigen, die<br />

Ausweisung von weiteren sogenannten<br />

Milieuschutzgebieten zu prüfen, um<br />

dann durch Genehmigungsvorbehalte<br />

für kostenträchtige Modernisierungen<br />

oder Umwandlungen in Eigentumswohnungen<br />

den Preisdruck zu senken.<br />

Welche Akzente wollen Sie in Ihrer<br />

Amtszeit setzen?<br />

Berlin gilt heute international als lebendige<br />

und anziehende Stadt, weil<br />

sich vieles neu entwickelt, ohne dass<br />

immer der Kommerz dominiert und<br />

weil trotz vieler städtebaulicher Brüche<br />

die Quartiere der Gründerzeit,<br />

aber auch die der Nachkriegsmoderne<br />

sehr unterschiedliche Nutzungen erlauben.<br />

Der neue ökonomische Boom<br />

erfordert, dass diese Qualitäten aktiv<br />

geschützt werden, er erlaubt aber auch,<br />

starke neue Akzente zu setzen: Sehr<br />

viele Wohnungsbauprojekte führen zu<br />

einer Verdichtung der Stadt; aber auch<br />

Hochhausprojekte werden markante<br />

Akzente setzen. Die Neubauten dürfen<br />

nicht nur auf die Bedürfnisse ihrer Nutzer<br />

ausgerichtet sein, sie müssen auch<br />

die Ansprüche der Menschen in ihrer<br />

Umgebung respektieren und sollen die<br />

öffentlichen Räume im Umfeld beleben.<br />

Dazu braucht es Regeln, Qualifizierungs-<br />

und Beteiligungsverfahren und<br />

nicht nur auffällig gestaltete Gebäude.<br />

Wie viele Hochhäuser verträgt Berlin?<br />

Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen<br />

und demografischen Wachstums<br />

wird von Grundstückseigentümern und<br />

Investoren, aber auch seitens der Politik<br />

wieder vermehrt über die Entwicklung<br />

und Realisierung von Hochhausprojekten<br />

in Berlin nachgedacht. Aber nicht<br />

alle in Aussicht genommenen Standorte<br />

erscheinen für Hochhausansiedlungen<br />

geeignet, und nicht alle vorgestellten<br />

Projekte scheinen den qualitativen und<br />

Nutzungsansprüchen zu genügen.<br />

Im Einklang mit der Koalitionsvereinbarung<br />

bin ich daher der Auffassung,<br />

dass es notwendig ist, für Berlin einen<br />

Hochhaus-Entwicklungsplan zu erarbeiten.<br />

Hierbei sind städtebauliche<br />

Qualitätskriterien sowie die stadträumliche<br />

Verteilung von Hochhausstandorten<br />

zu berücksichtigen. Dieser<br />

Plan, zu dessen Beauftragung bereits<br />

erste Schritte begonnen wurden, kann<br />

als Leitlinie eine Orientierungs- und<br />

Beurteilungsgrundlage für Politik,<br />

Verwaltung und Bauherren sein, welche<br />

die Planungssicherheit erhöht und<br />

den Ermessensspielraum qualitativ begrenzt.<br />

(in)<br />

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