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Das Waldhaus in Buch – für Eckert die beste Lösung als neuer EMA-Standort<br />

Industriepolitischer<br />

Coup erster Ordnung<br />

Berlin bewirbt sich als neuer Standort der Europäischen Medizinagentur<br />

Es gilt als wahrscheinlich, dass infolge<br />

des Brexit die European Medicines-<br />

Agency (EMA) London in Richtung<br />

Festland verlässt. Aber wohin wird es<br />

gehen? Einer der heißesten Kandidaten<br />

ist Berlin mit der europaweit größten<br />

Dichte an medizinisch-pharmazeutischen<br />

Unternehmen und Einrichtungen.<br />

Über die Chancen der Stadt<br />

sprachen wir mit Dr. Andreas Eckart,<br />

Vorstandsvorsitzender der Eckert<br />

& Ziegler Strahlen- und Medizintechnik<br />

AG und Initiator der EMA-Bewerbung.<br />

Herr Dr. Eckert, welche Folgen hätte<br />

ein Umzug der EMA für den europäischen<br />

Arzneimittelmarkt?<br />

Für den Arzneimittelmarkt wenig, für<br />

den glücklichen neuen Standort viel.<br />

Wo immer die EMA hinzieht, mit ihren<br />

gut dotierten 900 Planstellen wird ein<br />

tausendköpfiger Tross an ebenso gut<br />

bezahlten Anwälten, PR-Agenten und<br />

sonstigen Dienstleistern mitreisen.<br />

Wer immer dieses Ökosystem bei sich<br />

andocken kann, landet einen industriepolitischen<br />

Coup erster Ordnung.<br />

Wie schätzen Sie die Chancen Berlins<br />

im Wettstreit um die EMA ein?<br />

Nicht schlecht, weil es beim Kuhhandel<br />

im europäischen Rat der Staats- und<br />

Regierungschefs mehrere Sachen zu<br />

verteilen gibt, neben der Arzneimittelbehörde<br />

EMA etwa die europäische<br />

Bankenaufsicht EBA. Ich setze darauf,<br />

dass die strategisch denkenden<br />

Franzosen lieber das Finanzzentrum<br />

Frankfurt schwächer als den Pharmastandort<br />

Paris stärker sehen wollen<br />

und somit auf die EBA zielen. Dann haben<br />

Deutschland und Berlin gute Chancen.<br />

Wir müssen dann nur das Kanzleramt<br />

dafür gewinnen, einen Impuls für<br />

die industriell noch immer schwache<br />

Region Berlin-Brandenburg zu setzen,<br />

anstatt die EMA als Morgengabe für<br />

den Wahlkampf in NRW einzusetzen.<br />

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