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Test Drägerheft ePaper

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FOKUS<br />

ASSISTENZSYSTEME<br />

Assistenzsysteme: SmartPilot View von Dräger (oben) lotst den<br />

Anästhesisten wie ein Navigationssystem durch die Narkose.<br />

Es registriert und verrechnet laufend, welche Medikamente gegeben<br />

wurden, kalkuliert die Entwicklung und stellt alles übersichtlich wie auf<br />

einer Landkarte dar. Links: SmartCare – ein automatisiertes System,<br />

das Intensivpatienten, die über Tage maschinell beatmet wurden,<br />

allmählich davon entwöhnt und wieder eigenständig atmen lässt<br />

untereinander. Ein selbstfahrendes Auto<br />

hält am Zebrastreifen und fährt dann<br />

nicht mehr weiter. Der Vorfall mit dem<br />

Google self-driving car zeigt auch, dass die<br />

Technik noch nicht ausgereift ist. Weniger<br />

kurios wird es, sobald es Verletzte oder<br />

gar Tote gibt – wie die Serie von Unfällen<br />

mit Fahrzeugen, die mit Auto pilot<br />

fuhren. Allerdings ist dieses System ausdrücklich<br />

nicht für den unbeaufsichtigten<br />

Gelehrige Maschinen<br />

Gebrauch konzipiert. Im Internet finden<br />

sich Videos von Fahrern, die während der<br />

Fahrt auf den Rücksitz klettern oder sich<br />

Filme ansehen. In der Medizin technik<br />

kommen ebenfalls teil automatisierte Systeme<br />

zum Einsatz, die in eng gesteckten<br />

Grenzen und bei bestimmungsgemäßem<br />

Gebrauch vorgegebene Therapieziele<br />

selbstständig erreichen können. Dräger<br />

bietet beispielsweise SmartCare an, ein<br />

Eine Maschine, die autonom agiert, muss nicht unbedingt lernfähig sein,<br />

aber oft gehen Autonomie und Lernfähigkeit Hand in Hand. Hoch im Kurs stehen<br />

derzeit Deep-Learning-Systeme, die ihre Verhaltensregeln und Erfahrungsdaten<br />

in abstrakte Darstellungen übersetzen – und sich gewissermaßen selbst<br />

umprogrammieren, um immer bessere Ergebnisse zu erzielen. Ein spektakuläres<br />

Beispiel ist das Programm AlphaGo, das sich selbst das asiatische Brettspiel<br />

Go beigebracht hat und dabei so gut geworden ist, dass es einen koreanischen<br />

Profispieler in einem Match schlagen konnte. Allerdings warnen manche Experten<br />

auch vor den Risiken der Kombination Lernfähigkeit und Autonomie. Bei einem<br />

lernfähigen System kann es passieren, dass irgendwann niemand mehr weiß, nach<br />

welchen Regeln es funktioniert und wie es sich in kritischen Situationen verhält.<br />

System, das Intensiv patienten, die über<br />

mehrere Tage maschinell beatmet wurden,<br />

allmählich davon entwöhnt und wieder<br />

eigenständig atmen lässt. Oder Smart<br />

Ventilation Control, das den Patienten<br />

während des chirurgischen Eingriffs mit<br />

einer optimierten Beatmung versorgt.<br />

Beide Systeme bilden Behandlungsstrategien<br />

ab, die von Fachleuten entwickelt<br />

und geprüft wurden. „SmartCare kann<br />

sozusagen einen Beatmungsexperten aus<br />

Paris in jedes Kreiskrankenhaus der Welt<br />

holen“, sagt Manigel.<br />

Strenge Regeln<br />

für die Zulassung<br />

Teilautonome Systeme nehmen Menschen<br />

zwar Entscheidungen ab, doch „der Arzt<br />

steht immer daneben und behält die Kontrolle“,<br />

sagt Manigel. So wie der Fahrer<br />

stets die Hände am Lenkrad haben sollte.<br />

In Situationen, in denen das System überfordert<br />

ist, zieht es die Notbremse und<br />

schaltet in einen Rückfallmodus, der den<br />

Patienten am Leben hält. Teilautonomie<br />

10 DRÄGERHEFT 400 | 2 / 2016

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