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Beelitzer Nachrichten - März 2017

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BEELITZ - „Was ist nur mit Mutter los?“<br />

- Wenn bei älteren Menschen das Vergessen<br />

einsetzt und sie immer öfter Hilfe<br />

brauchen, macht sich bei den Angehörigen<br />

meist Ratlosigkeit breit. Vor allem,<br />

wenn irgendwann die Diagnose feststeht:<br />

Demenz. „Für die Familie steht<br />

vor allem die Frage im Raum: Warum<br />

bei uns?“, sagt Jacqueline Borrmann.<br />

Und dann fügen sich Kinder, Neffen<br />

oder Nichten in ihr Schicksal, pflegen,<br />

so lange es nur irgend geht - oft allein<br />

und ohne Hilfe, stillschweigend und fast<br />

immer neben dem Job und privaten Verpflichtungen.<br />

Dabei gibt es durchaus Hilfe - zum Beispiel<br />

beim Evangelischen Diakonissenhaus<br />

Berlin-Teltow-Lehnin, das auch in<br />

Beelitz Angehörige von Demenzkranken<br />

und freiwillige Pflegehelfer berät.<br />

Jacqueline Borrmann sucht betroffene<br />

Familien zu Hause auf und gibt Tipps,<br />

wie man die Wohnung umgestalten<br />

kann, um den Alltag zu erleichtern. Sie<br />

vermittelt Unterstützungsangebote, hilft<br />

AUS STADT UND ORTSTEILEN<br />

Damit die Pflege<br />

nicht zur Belastung wird<br />

Für Menschen, die Angehörige mit Demenz zu Hause pflegen,<br />

gibt es in Beelitz seit diesem Jahr ein neues Hilfsangebot<br />

Wer Angehörige zu Hause pflegt, sollte sich nicht isolieren, sondern den Austausch suchen und Hilfe<br />

annehmen. Foto: Alzheimer Forschung Initiative e.V. / Joanna Nottebrock<br />

Jacqueline Borrmann berät Angehörige, die Demenzkranke<br />

zu Hause pflegen. Foto: Lähns<br />

bei Anträgen zur Pflegestufe und anderen<br />

Leistungen und bringt Betroffene<br />

zusammen. „Man darf sich nicht isolieren.<br />

Und man darf kein schlechtes Gewissen<br />

haben, wenn man irgendwann<br />

selbst nicht mehr kann - weil die eigenen<br />

Grenzen erreicht sind oder die Krankheit<br />

keine Pflege zu Hause mehr zulässt“,<br />

sagt sie.<br />

Darüber hinaus betreut Jacqueline Borrmann<br />

auch eine Angehörigen-Gruppe,<br />

die sich einmal im Monat trifft - im Moment<br />

noch in Caputh, je nach Nachfrage<br />

ließe sich so etwas auch in Beelitz etablieren.<br />

Der Erfahrungsaustausch steht<br />

dabei im Vordergrund: Wie geht man<br />

mit der Krankheit allgemein um und wie<br />

meistert man die Herausforderungen im<br />

Einzelnen - vermeidet zum Beispiel<br />

Konflikte mit den Erkrankten?<br />

Auch die Fortbildung zum ehrenamtlichen<br />

Pflegehelfer gehört zum Programm,<br />

das vom Landkreis gefördert<br />

wird und für Interessierte kostenlos ist.<br />

In einem Kurs mit einem Umfang von<br />

30 Stunden lernen sie, wie man mit Demenzkranken<br />

umgehen kann. Dabei geht<br />

es dann vor allem darum, Zeit mit Erkrankten<br />

zu verbringen - ihnen vorzulesen<br />

oder mit ihnen spazieren zu gehen -<br />

und damit die Angehörigen für einige<br />

Momente zu entlasten.<br />

Red.<br />

Frau Borrmann ist im Beratungszentrum<br />

in der Clara-Zetkin-Straße 196 mittwochs<br />

von 10 bis 12 Uhr sowie telefonisch<br />

unter 0178 / 211 83 40 erreichbar.<br />

Seite 13<br />

Brandenburger<br />

Tourismus-Preis<br />

für Baum & Zeit<br />

Baumkronenpfad wurde auf<br />

ITB in Berlin ausgezeichnet<br />

Der Baumkronenpfad „Baum & Zeit“ in<br />

Beelitz Heilstätten hat den Tourismus-<br />

Preis des Landes Brandenburg <strong>2017</strong><br />

gewonnen. Unter 30 eingereihten Vorschlägen<br />

ist das Unternehmen auf den<br />

ersten Platz gewählt worden, auf der<br />

Internationalen Tourismusbörse (ITB) in<br />

Berlin übergab Wirtschaftsminister Albrecht<br />

Gerber (SPD) die Siegerurkunde<br />

an die beiden Geschäftsführer Beate und<br />

Georg Hoffmann.<br />

„Die Transformation der ehemals militärischen<br />

Liegenschaft in ein außergewöhnliches<br />

Tourismusziel, das in hohem<br />

Maße bewegt und begeistert, hat die<br />

Jury überzeugt“, hieß es vonseiten des<br />

Wirtschaftsministeriums, das den mit<br />

2500 Euro dotierten Preis seit 2001<br />

übergibt. .„Kultiviert, beruhigend, natürlich“<br />

– die Anlage repräsentiere alle drei<br />

Markenwerte der Tourismusmarke Brandenburg<br />

auf optimale Weise und ist dadurch<br />

ein Angebot für viele unterschiedlichen<br />

Zielgruppen.<br />

„Wir sehen durch diese Auszeichnung<br />

das Konzept und das Feedback der rund<br />

220 000 Besucher seit Eröffnung bestätigt“,<br />

freuten sich die beiden Geschäftsführer.<br />

Bislang seien 7,5 Millionen Euro<br />

privaten Kapitals in die touristische Erschließung<br />

des wohl bekanntesten Bereiches<br />

der historischen <strong>Beelitzer</strong> Heilstätten<br />

investiert worden, heißt es in einer<br />

Mitteilung des Unternehmens. Mit der<br />

ersten Ausbaustufe des Pfades rund um<br />

die Weltkriegsruine des Alpenhauses<br />

und der Rückgewinnung von sieben<br />

Hektar Wald-Parkk erleben Besucher<br />

schon heute den Charme, den das gesamte<br />

Gelände einst ausstrahlen soll.<br />

Langfristig werden weitere Wald-Areale<br />

erschlossen und Gebäudeensemble touristisch<br />

erlebbar gemacht - ohne die Spuren<br />

des Verfalls gänzlich zu tilgen.<br />

Glückwünsche kommen auch aus dem<br />

<strong>Beelitzer</strong> Rathaus: „Ich freue mich riesig,<br />

dass der Baumkronenpfad diese<br />

verdiente Auszeichnung erhalten hat“,<br />

so Bürgermeister Bernhard Knuth. Die<br />

Betreiber hätten ihre Vision von der<br />

touristischen Erschließung der Heilstätten<br />

unbeirrbar umgesetzt und an den<br />

Erfolg geglaubt - der sich nun eindrucksvoll<br />

eingestellt hat. „Und von den Besuchern<br />

hört man vor allem eines: Begeisterung.“<br />

Red.

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