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Beelitzer Nachrichten - März 2017

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Seite 30<br />

Liebe Leserinnen und Leser, meine Artikel<br />

werden seit langem unter der Rubrik<br />

„Ratgeber“ veröffentlicht. Ich will Ihnen<br />

eigentlich nie einen Rat geben. Ich<br />

will Sie aufmuntern, für die Umwelt, für<br />

eine gesunde Ernährung, für die alternative<br />

Energiewende selbst aktiv zu werden.<br />

Ich hoffe, dass meine Artikel Ihnen<br />

ausreichend Hinweise auf neue Entwicklungen<br />

geben, dass sie Sie ermuntern,<br />

auch mal was anders zu machen<br />

als bisher. So will ich Sie auch heute<br />

auffordern, sich mit dem Thema Fleisch<br />

und Fleischkonsum auseinanderzusetzen.<br />

Im Spiegel ist am 18.02. <strong>2017</strong> unter<br />

der Überschrift „Gewissensbissen –<br />

Welches Fleisch? Wie viel Fleisch?<br />

Künstliches Fleisch?“ sehr gut und ausführlich<br />

recherchiert worden und Sie<br />

werden über den Fleischverzehr und<br />

seine Folgen sehr gut informiert.<br />

Der Verzehr von Fleisch ist ja das Ende<br />

einer sehr langen Kette – sie beginnt<br />

mit der Aufzucht der Tiere (mehr oder<br />

weniger artgerecht), der Produktion von<br />

IMPRESSUM<br />

Fleisch, Fleisch alle Tage<br />

Welche Folgen hat der Fleischverzehr für uns und die Umwelt?<br />

Der Burger der Zukunft wird nicht aus Fleisch<br />

sein - die kalifornische Firma Impossible Foods<br />

produziert ihn schon heute.<br />

Futter (mehr oder weniger naturnah und<br />

mit mehr oder weniger Pestiziden) und<br />

geht über das Schlachthaus (mehr oder<br />

weniger tiergerechte Transporte und<br />

Schlachtung) über die Fleischtheke im<br />

Supermarkt dann in Ihre Küche.<br />

Wir nehmen dabei billigend in Kauf,<br />

dass jeder Lebenszyklus der Pflanzen<br />

und der Tiere mit vielen, vielen Chemikalien<br />

und Giftmischungen in Berührung<br />

kommt. Giftmischungen wie u.a.<br />

Roundup oder Glyphosat – die alle<br />

nachgewiesenermaßen schädigend nicht<br />

nur für wachsende Zellen sind. Wir<br />

nehmen in Kauf, dass das Grundwasser<br />

nun langsam den Giftcocktail der intensiven<br />

Landwirtschaft in sich aufnimmt.<br />

Wir nehmen billigend in Kauf, dass<br />

durch die allgegenwärtigen Gifte die<br />

Tierwelt dezimiert wird. Ihnen ist sicher<br />

schon lange aufgefallen, dass Sie beim<br />

Autofahren kaum noch Insekten an Ihrer<br />

Windschutzscheibe finden.<br />

Und wir nehmen in Kauf, dass Tiere<br />

sehr viel, zu viele Antibiotika erhalten,<br />

die wir dann mit dem Fleisch konsumieren.<br />

Wir sollten uns weg vom zu vielen<br />

Fleischkonsum entwickeln! Winston<br />

Churchill sagte schon 1931: „Es ist absurd,<br />

ein ganzes Huhn aufzuziehen, nur<br />

um seine Brust oder seine Flügel zu essen;<br />

lasst uns diese Teile einzeln züchten,<br />

in einem geeignetem Medium.“<br />

Sind wir jetzt soweit? Denn Forscher<br />

entwickeln Fleisch, das nicht mehr von<br />

Tieren stammt. Die Steaks und Würste<br />

der Zukunft bestehen aus Pflanzen oder<br />

reifen in Bioreaktoren. Dieser Wandel<br />

ist überfällig: Denn die Viehindustrie<br />

macht die Tiere und die Menschen<br />

krank und schadet der Umwelt. So kann<br />

zum Beispiel McDonalds seine Hamburger<br />

nur deshalb für 1 Euro verkaufen,<br />

weil die externen Kosten der Fleischproduktion<br />

gar nicht bezahlt werden und<br />

sich nicht auf den Preis niederschlagen.<br />

Denn die Kosten für den Wasserverbrauch,<br />

für den Landverbrauch, für<br />

die Schäden an Umwelt und Klima -<br />

bezahlt nicht der Produzent. Diese Kosten<br />

werden der Allgemeinheit aufgebürdet,<br />

die Gewinne aber privatisiert. So<br />

kennen wir es ja auch von allen anderen<br />

industriellen Produktionen, dem Bergbau<br />

oder der chemischen Industrie, die<br />

keine Naturchemie ist.<br />

Ein Veganer spart verglichen mit einem<br />

Fleischesser 380 Liter Wasser, 20 Kilogramm<br />

Getreide und über 2000 Liter<br />

CO2 ein. TÄGLICH!<br />

Sie müssen nicht strenger Veganer werden.<br />

Es reicht, wenn Sie sich abwechselnd<br />

vegetarisch ernähren. Zu viel<br />

Fleischverzehr ist ja bekanntlich ungesund.<br />

Die Gesellschaft für Ernährung<br />

schlägt als Obergrenze für Verbraucher,<br />

die nicht auf Fleisch meinen, verzichten<br />

zu können, maximal 600 Gramm pro<br />

Woche vor –derzeit liegt der Durchschnittsverzehr<br />

doppelt so hoch. 600<br />

Gramm bedeuten immer noch 200<br />

Gramm Wurst und 2 Schnitzel pro Woche.<br />

Versuchen Sie doch einfach mal: ein,<br />

zwei oder drei Tage in der Woche auf<br />

Fleisch zu verzichten. Für Ihren Körper<br />

sind fleischlose Tage eine Erholung, und<br />

ein Umstellen der Ernährung ist nicht<br />

schwer. Genießen Sie fleischfrei! Und<br />

wenn es Fleisch sein muss, dann wenig<br />

und qualitativ hochwertiges! Es gibt so<br />

viele Alternativen für ein schmackhaftes<br />

und abwechslungsreiches Essen.<br />

Und satt wird man allemal.<br />

Und wie wäre es denn mal mit einer<br />

Veranstaltung – ohne Fleisch und ohne<br />

Alkohol? Und damit sind wir schon wieder<br />

bei einem anderen Thema.<br />

Dr. Elke Seidel,<br />

Umweltmedizinerin<br />

Herausgeber ist die Stadt Beelitz, vertreten<br />

durch den Bürgermeister, 14547<br />

Beelitz, Berliner Str. 202, (033204)<br />

39 10, (033204) 39 135 sowie <br />

stadtverwaltung@beelitz.de, Internet:<br />

www.beelitz.de<br />

Das Amtsblatt (Auflage: 6.300 Expl.)<br />

erscheint in der Regel monatlich, kostenlos<br />

für die Haushalte der Stadt Beelitz,<br />

die über einen von außen erreichbaren<br />

Briefkasten verfügen. Abgabe von<br />

IMPRESSUM<br />

Mitteilungsblatt der Stadt Beelitz - „<strong>Beelitzer</strong> <strong>Nachrichten</strong>“<br />

Beiträgen und Anzeigen für die nächste<br />

Ausgabe bis zum 1. April <strong>2017</strong> in der<br />

Pressestelle der Stadtverwaltung Beelitz<br />

oder an RedaktionBN@beelitz.de.<br />

Kostenlose Exemplare für die Haushalte<br />

der Stadt, Einsicht in alte Ausgaben,<br />

Kopien, Kaufexemplare (1,00 Euro/<br />

Stück) und Abonnements in der Pressestelle,<br />

Poststr. 15. Für nicht gelieferte<br />

Zeitungen nur Ersatz eines Einzelexemplares<br />

im Rahmen der Auflagenhöhe.<br />

Weitergehende Ansprüche, insbesondere<br />

auf Schadenersatz, sind ausdrücklich<br />

ausgeschlossen. Druckfehler<br />

und Irrtümer nicht ausgeschlossen.<br />

Eingereichte Beiträge von Dritten spiegeln<br />

nicht zwangsläufig die Meinung<br />

der Redaktion wieder!<br />

Redaktion: Claudia Uschner, Thomas<br />

Lähns, Jacqueline Schumach | Satz:<br />

Uschner / Lähns - Druck: TASTOMAT<br />

GmbH

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