Nr. 17 (I-2017) - Osnabrücker Wissen
Nr. 17 (I-2017) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
Nr. 17 (I-2017) - Osnabrücker Wissen
Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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<strong>Nr</strong>. <strong>17</strong> · kostenlos · Ausgabe I / 20<strong>17</strong><br />
März · April · Mai<br />
AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />
KOSTENLOS!<br />
12<br />
WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />
Wie funktioniert die Erdgasumstellung?<br />
Wie erfinderisch<br />
sind <strong>Osnabrücker</strong>?<br />
Seite 4<br />
26<br />
STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />
Wer konnte den <strong>Osnabrücker</strong>n (fast) alles verkaufen?<br />
33<br />
ESSEN & TRINKEN<br />
Wer backt mit gutem Gewissen?<br />
40<br />
SPORT & GESUNDHEIT<br />
Wer fährt nach dem Basketball die Krallen aus?
IMPRESSUM<br />
<strong>17</strong><br />
<strong>Nr</strong>.<br />
INHALT<br />
Welche Fragen zur <strong>Osnabrücker</strong> Region<br />
beantworten wir in dieser Ausgabe?<br />
EDITORIAL<br />
AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />
Ein Medienprojekt der<br />
Medienagentur KreativKompass GmbH<br />
Geschäftsführer: Stephan Buchholz<br />
Im Hamme 7<br />
49205 Hasbergen<br />
Telefon: +49 5405 / 80 83 216<br />
E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />
Internet: www.kreativkompass.de<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteur:<br />
Dr. Thorsten Stegemann<br />
Weitere Redaktionsmitglieder<br />
dieser Ausgabe:<br />
Ebba Ehrnsberger<br />
Julia Eismann<br />
Nina Herrmann<br />
Tom Herter<br />
Yörn Kreib<br />
Carsten Neyer / Werner Beermann<br />
Heiko Schulze<br />
Dr. Jessica Stegemann<br />
Sina-Christin Wilk<br />
Gastbeiträge in dieser Ausgabe:<br />
TOPTHEMA<br />
Wie erfinderisch sind <strong>Osnabrücker</strong>? 4<br />
WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />
Wie wurde Eisenerz, Kalkstein und Kohle<br />
nach Georgsmarienhütte transportiert? 8<br />
Woher stammen die Seifenformen? 10<br />
Wo laufen die Klassiker? 11<br />
22 Schaltbezirke und 49 neue Schieber -<br />
Wie funktioniert die Erdgasumstellung? 12<br />
Was passiert beim Hackathon?<br />
14<br />
AUSBILDUNG & KARRIERE<br />
Wo werden Schüler zu Fahrzeugkonstrukteuren? 15<br />
LEBEN & GESELLSCHAFT<br />
Wie kam die Reformation nach Osnabrück? 16<br />
Wie wird man vom Stressjunkie zum Superhelden? 18<br />
Totentanz am Fußballhimmel -<br />
Wie erschließt ein Museum kirchliche Kultur?? 20<br />
Foto © Paul Stegemann<br />
„Das Geheimnis aller Erfinder ist,<br />
nichts für unmöglich anzusehen.“<br />
Justus Liebig, Chemiker (1803-1873)<br />
Barbara Kahlert<br />
Museum Industriekultur Osnabrück<br />
Dr. Hermann Queckenstedt<br />
Diözesanmuseum Osnabrück<br />
Marie Meierhofer<br />
Zoo Osnabrück<br />
Beatrice le Coutre-Bic<br />
Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />
Carina Sander<br />
Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück<br />
Dr. Stefan Burmeister<br />
Museum und Park Kalkriese<br />
Lisa Mammitzsch<br />
Museum am Schölerberg<br />
Leitung Vermarktung & Mediengestaltung<br />
Stephan Buchholz<br />
Mediengestaltung<br />
Laura Fromm<br />
Projektmanagement & Vermarktung<br />
Igor Hafner<br />
Projektmanagement & Distribution<br />
Sebastian Buchholz<br />
BILDMATERIAL<br />
Jana Lange · www.jana-fotografiert.de<br />
Oliver Schratz · www.blendeneffekte.de<br />
sowie siehe Bildnachweise.<br />
Grundmotiv: Glühlampe © nnerto // Schultafel Hintergrund<br />
© sabdesign85 // Stein Hintergrund © Juhku;<br />
fotolia.de - Collage Medienagentur KreativKompass<br />
DRUCK & PRODUKTION<br />
Levien-Druck GmbH<br />
Eduard-Pestel-Straße 16<br />
49080 Osnabrueck<br />
Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />
Internet: www.levien.de<br />
REDAKTIONSSCHLUSS:<br />
März 20<strong>17</strong><br />
COPYRIGHT<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im<br />
Internet oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach<br />
vorheriger schriftlicher Genehmigung der Medienagentur<br />
KreativKompass GmbH. Trotz sorgfältiger Prüfung keine<br />
Gewähr für eventuelle Druckfehler. Unsere Redaktion ist<br />
selbstverständlich bemüht, alle Ansprüche im Bereich der<br />
Urheberrechte (insbesondere der Bildrechte) vor Drucklegung<br />
zu klären und zu berücksichtigen. Sollte uns trotzdem einmal ein<br />
unbeabsichtigter Fehler unterlaufen, wenden Sie sich bitte direkt<br />
an: redaktion@osnabruecker-wissen.de, damit wir schnell eine<br />
einvernehmliche Lösung finden.<br />
STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />
Wer führt Königinnen durch die <strong>Osnabrücker</strong> Geschichte? 22<br />
Ist der Piesberg Pyes Berg? 24<br />
Was verbindet Kalkriese mit Pompeji und der Titanic? 25<br />
Wer konnte den <strong>Osnabrücker</strong>n (fast) alles verkaufen? 26<br />
Wieso gibt es bald einen „Gesellenweg“? 28<br />
Wer präsentiert <strong>Osnabrücker</strong><br />
Industriegeschichte von oben? 30<br />
FAMILIE & SOZIALES<br />
Wie überwinden Kinder ihre Ängste? 32<br />
ESSEN & TRINKEN<br />
Die besten Lebensmittel der Region:<br />
Wer backt mit gutem Gewissen? 33<br />
Wie kam Leopold nach Hellern? 34<br />
NATUR & UMWELT<br />
Brillenkaimane - Frühstarter mit kurzer Zündschnur? 36<br />
Was macht Karl Kochs Herbarium so wertvoll? 37<br />
SPORT & GESUNDHEIT<br />
Wem hilft DaVinci? 38<br />
Wer fährt nach dem Basketball die Krallen aus? 40<br />
Wann bot TuS Haste dem VfL Paroli? 42<br />
Wer trinkt im Weltkulturerbe Kaffee? 43<br />
KUNST & KULTUR<br />
„Wer wird denn da herumlaufen mit schiefen<br />
Absätzen und zerbrochener Seele?“ 44<br />
Wie klingt das Lied der Nacht? 46<br />
SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />
Hallo, wie geht‘s? 48<br />
Wer trug sich ins Goldene Buch ein? 48<br />
HANDGEZEICHNET<br />
Was wird aus der deutsch-französischen Freundschaft? 49<br />
RÄTSELN & GEWINNEN<br />
Wie viel <strong>Wissen</strong> steckt in Ihnen? Kreuzworträtsel 50<br />
Was gibt es zu gewinnen? Preisübersicht 51<br />
in der Geschichte unserer Stadt gab es Erfinder, die im wahrsten Sinne des<br />
Wortes Bahnbrechendes auf den Weg gebracht haben. Doch auch heute<br />
vergibt das Deutsche Patentamt noch Jahr für Jahr zahlreiche seiner begehrten<br />
Zertifikate nach Osnabrück. Wie erfinderisch sind wir? Lesen Sie die Antworten<br />
im ersten Topthema des Jahres 20<strong>17</strong>!<br />
Natürlich beschäftigen uns auch diesmal wieder viele weitere Themen aus der<br />
Region. In dieser Ausgabe gehen wir unter anderem den Fragen nach, was<br />
Kalkriese mit Pompeji und der Titanic verbindet, wie die Gasumstellung in<br />
Osnabrück organisiert wird und warum das Theater eine Oper einstudiert, die<br />
seit 87 Jahren auf keiner Bühne mehr zu sehen war.<br />
Das Diözesanmuseum verstärkt ab dieser Ausgabe die namhafte Reihe unserer<br />
Kooperationspartner. Zum Auftakt klärt Direktor Dr. Hermann Queckenstedt<br />
die Frage, wie man – im Spannungsfeld von „Totentanz“ und „Fußballhimmel“ –<br />
kirchliche Kultur erschließen kann.<br />
Wir wünschen Ihnen nun erneut viel Freude beim Lesen und laden sie zur<br />
Teilnahme an unserem Gewinnspiel (Seite 50/51) ein. Auch diesmal haben wir<br />
mit unseren Partnern viele attraktive Preise für Sie zusammengestellt.<br />
Dr. Thorsten Stegemann<br />
Chefredakteur<br />
Stephan Buchholz<br />
Herausgeber<br />
Jetzt auch online noch mehr Fragen zur Region entdecken!<br />
Einfach „liken“ und regelmäßig weitere spannende Antworten finden:<br />
www.osnabruecker-wissen.de/facebook
Christian Newton, Patent- und<br />
Schutzrechtsbeauftragter der<br />
Uni und Hochschule Osnabrück<br />
TOPTHEMA<br />
TOPTHEMA<br />
Das InnovationsCentrum Osnabrück sitzt<br />
bezeichnenderweise an der Albert-Einstein-Straße<br />
Der Bremsprellbock ist eine Erfindung des<br />
<strong>Osnabrücker</strong>s Franz Rawie (Anfang des 20. Jhd.)<br />
Nicht nur praktisch für Küchen oder Kliniken: Die<br />
berührungssensitive Holzwerkstoffplatte von Schöller<br />
Technocell aus Osnabrück-Lüstringen<br />
Labor in den „Räumen für Erfindergeist“ an der Hochschule Osnabrück<br />
Wie erfinderisch<br />
sind <strong>Osnabrücker</strong>?<br />
Genie oder Wahnsinn, die Grenzen sind oft nicht eindeutig<br />
zu ziehen. Fiktive Erfinder wie Viktor Frankenstein oder<br />
Daniel Düsentrieb sind zu internationalen Stars geworden.<br />
Erfindungen können Türen öffnen in eine bisher<br />
unbekannte Welt. Sie können dem Erfinder sowohl den<br />
wirtschaftlichen Erfolg als auch den Ruin bescheren.<br />
„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ spürte dem Erfindungsreichtum<br />
der Friedensstadt nach.<br />
Wer arbeitet bei Albert Einstein?<br />
Seine „Allgemeine Relativitätstheorie“ revolutionierte 1915 die Grundlagen<br />
der Physik. Und auch wenn es um Erfindungen aus Osnabrück geht, kommt<br />
man an Albert Einstein nicht vorbei. Denn in der nach ihm benannten<br />
Straße eröffnete 2015 das InnovationsCentrum Osnabrück und residiert<br />
seitdem der <strong>Wissen</strong>s- und Technologie-Transfer der Universität und<br />
Hochschule Osnabrück (WTT). Er existiert seit nunmehr 30 Jahren und<br />
ist als gemeinsame Einrichtung zweier Hochschulen bundesweit einzigartig.<br />
Labor © Hochschule Osnabrück, O. Pracht //ICO/WTT – Straßenschild Albert-Einstein-Straße © Yörn Kreib // Holzwerkstoffplatte © Schoeller<br />
Technocell GmbH & Co. KG // Schultafel Hintergrund © sabdesign85, fotolia.de // Stein Hintergrund © Juhku, fotolia.de<br />
Patentberatung Meiners © IHK // Christian Newton © <strong>Wissen</strong>s- und Technologie-Transfer (WTT) der Uni und Hochschule Osnabrück // Materialschichten © Schoeller Technocell GmbH & Co. KG //<br />
Hochschule Osnabrück Räume © Hochschule Osnabrück, O. Pracht // Portait Dr. Wolfgang Schmidt © Schoeller Technocell GmbH & Co. KG<br />
Hauptaufgabe des WTT ist die Zusammenführung<br />
der <strong>Wissen</strong>schaft mit der Wirtschaft<br />
und Gesellschaft (d.h. in aller Regel<br />
mit mittelständischen Unternehmen). Dafür<br />
arbeiten Experten aus allen Fachrichtungen<br />
zusammen. „Wir führen Menschen<br />
zusammen und erzielen einen Mehrwert<br />
für die Region“, sagt der Geograf Christian<br />
Newton, zentrale Anlaufstation für alle<br />
Patent- und Schutzrechtsfragen der Uni<br />
und Hochschule Osnabrück. Und dafür<br />
benötigen die insgesamt sieben Mitarbeiter<br />
viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen.<br />
„Hochschule und Wirtschaft<br />
ticken einfach anders“, betont der Physiker<br />
Dr. Gerold Holtkamp, Leiter des WTT.<br />
Was ist eine Erfindung?<br />
Etwa 10 bis 15 Erfindungen aus den <strong>Osnabrücker</strong><br />
Hochschulen landen jährlich auf<br />
Newtons Schreibtisch. Er prüft sie auf formale<br />
Richtigkeit und inhaltliche Kriterien.<br />
Die Erfindungen kommen zum größten<br />
Teil aus der Hochschule (Ingenieurwissenschaften,<br />
z.B. Informatik, Elektrotechnik/<br />
Agrarwissenschaften), aber auch aus der<br />
Universität (Chemie, Physik, Biologie).<br />
Christian Newton arbeitet intensiv mit einer<br />
Patentverwertungsagentur in Hannover,<br />
dem Erfinderzentrum Norddeutschland<br />
(EZN GmbH), zusammen. Dort wird<br />
recherchiert, ob die Idee auch wirklich innovativ<br />
und vermarktungsfähig<br />
ist. Ein Patent<br />
kann gemäß dem<br />
deutschen Patentgesetz<br />
(PatG) „für Erfindungen auf allen Gebieten<br />
der Technik“ nämlich nur erteilt werden,<br />
„sofern sie neu sind, auf einer erfinderischen<br />
Tätigkeit beruhen und gewerblich<br />
anwendbar sind.“<br />
Doch auch nicht-technische Ideen bergen<br />
ein großes Innovationspotenzial. 2014<br />
wurde deshalb aus der Technologie-Kontaktstelle<br />
der <strong>Wissen</strong>s- und Technologietransfer.<br />
Ideen werden nun mit gleicher<br />
Wertigkeit betrachtet wie technische<br />
Erfindungen. Ein Beispiel sind die Kooperationspartner<br />
für die Theaterpädagogen,<br />
die an der Entwicklung von Methoden<br />
zur Konfliktlösung mit Hilfe<br />
theatralischer Darstellungsformen<br />
arbeiten.<br />
Wer patentiert eigentlich?<br />
Für die Erteilung eines Patentes sind entweder<br />
das Deutsche Patentamt (nationales<br />
Patent) oder das Europäische Patentamt<br />
(europäisches Patent), beide mit Sitz in<br />
München, zuständig. Nach Einreichen der<br />
Anmeldung folgt eine zwölfmonatige Frist,<br />
in der die Sinnhaftigkeit und die Erfolgschancen<br />
der Erfindung sorgfältig geprüft<br />
werden. „Die Kosten des Verfahrens zur<br />
Patenterlangung belaufen sich auf ca. 5.000 €,<br />
von denen die Hochschulen aber bis zu 60 %<br />
über Fördermittel gegenfinanzieren können“,<br />
erläutert Newton.<br />
Welchen Sinn hat<br />
das Patenrecht?<br />
„Eigentlich ist das Patentrecht ein Verbietungsrecht.<br />
Es untersagt die Nachahmung<br />
bestimmter Verfahren für einen Zeitraum<br />
von 20 Jahren“, sagt Dr. Wilhelm Schmidt,<br />
Leiter der Patentabteilung des <strong>Osnabrücker</strong><br />
Unternehmens Schoeller Technocell<br />
GmbH & Co. KG. Für Unternehmen sei<br />
dies ein wichtiges Instrument, um selbst in<br />
den Genuss der Früchte einer langjährigen<br />
kostspieligen Forschung zu kommen. Zwei<br />
bis sieben Erfindungen von Schoeller-Mitarbeitern,<br />
häufig in Kooperation mit Forschungsinstituten<br />
und Hochschulen, meldet<br />
das Unternehmen jährlich zum Patent<br />
an. Zu den erfinderischen Mitarbeitern<br />
zählt auch Schmidt<br />
selbst.<br />
So präsentierte Schoeller 2014 die von ihm<br />
mit entwickelte berührungssensitive, funktionale,<br />
hochglatte Holzwerkstoffplatte, die<br />
sich in Möbeloberflächen zum Beispiel für<br />
Küchen oder im Klinikbereich einsetzen<br />
lässt. Sie verfügt über einen Schalter, der<br />
völlig unsichtbar in die Möbeloberfläche<br />
integriert ist und zum Beispiel Licht oder<br />
Radio an- und ausschaltet.<br />
Wer weist den<br />
Weg zum Patent?<br />
Erster Ansprechpartner für <strong>Osnabrücker</strong><br />
Erfinder (Unternehmer und Privatpersonen)<br />
ist Andreas Meiners, Innovationsberater<br />
bei der Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK). Um die Entdecker zu informieren<br />
und vor unnötigen Kosten zu bewahren,<br />
bietet die IHK in Zusammenarbeit mit<br />
Patentanwälten aus aktuell drei verschiedenen<br />
Kanzleien regelmäßig gemeinsame<br />
Sprechtage an. Pro Jahr nehmen rund 40<br />
bis 50 Erfinder an der IHK-Erfinder- und<br />
5
TOPTHEMA<br />
Patentberatung teil. Rund 20 weitere nutzen<br />
ausschließlich die telefonische Beratung.<br />
„Dadurch, dass die Patentanwälte<br />
die Beratungen ehrenamtlich durchführen,<br />
können wir diese kostenfrei anbieten.<br />
Die Teilnahme ist grundsätzlich auf ein<br />
Gespräch pro Person begrenzt. Gleichzeitig<br />
können sich die Teilnehmer hier über<br />
die Möglichkeiten finanzieller Förderung<br />
informieren, das gilt aktuell allerdings nur<br />
für Unternehmer“, erklärt Meiners.<br />
Was ist top secret?<br />
Wesentlicher Bestandteil der Gespräche<br />
sei die Einschätzung, ob eine Idee bzw.<br />
Erfindung grundsätzlich schutzfähig<br />
ist, d.h. ob sie erstens neu und zweitens<br />
erfinderisch ist. Dazu wird in der Regel<br />
mit dem Erfinder auch ein gemeinsamer<br />
Blick in das Elektronische Patentdokumentenarchiv<br />
geworfen. Ein großer<br />
Teil der vorgestellten Erfindungen wird hier<br />
bereits gefunden, denn nur weil ein Produkt<br />
am Markt nicht verfügbar ist, heißt dies<br />
nicht, dass es nicht schon vorher einmal<br />
erfunden wurde.<br />
In diesem Fall ist die Erfindung nicht neu,<br />
sondern gehört zum „Stand der Technik“,<br />
d.h., ein Versuch diese beim Patentamt anzumelden,<br />
wäre nicht erfolgreich und nur<br />
mit unnötigen Kosten verbunden. Solange<br />
die Erfindung noch nicht angemeldet<br />
ist, muss<br />
sehr sorgfältig auf die Geheimhaltung geachtet<br />
werden. Kann ein Dritter eine Vorveröffentlichung<br />
der Erfindung vor dem<br />
Anmeldetag nachweisen, fehlt ebenfalls<br />
die Neuheit als Schutzvoraussetzung.<br />
Wer ist erfinderischer -<br />
Männer oder Frauen?<br />
Ein Blick in die Datenbank des Deutschen<br />
Patentamtes weist für unsere Region<br />
fast ausschließlich männliche Erfinder<br />
aus. Die Beobachtungen von Andreas<br />
Meiners bestätigen dies: „In die Patentberatung<br />
kommen vornehmlich Männer<br />
(rund 80%).“ Das Altersspektrum der Erfinder<br />
reiche dabei vom Schüler („Jugend<br />
forscht“) bis zum Rentner, der die Idee<br />
manchmal schon mehrere Jahrzehnte<br />
mit sich herumgetragen habe. Auch an<br />
den <strong>Osnabrücker</strong> Hochschulen scheinen<br />
Erfindungen (noch?) Männersache zu<br />
sein. Sie zeichnen für über 90 Prozent der<br />
Erfindungen verantwortlich. Die Ursache<br />
sei strukturell bedingt, betont Christian<br />
Newton. Die technischen Studiengänge<br />
sind eben immer noch eine Männerdomäne.<br />
Wer beschleunigte<br />
das Brotbacken?<br />
1912 revolutionierte der <strong>Osnabrücker</strong><br />
Bäcker Wilhelm Schröer das traditionelle<br />
Handwerk des Bäckers. Für seine „Teigformpresse“,<br />
mit deren Einsatz er bei der<br />
Herstellung von Brot Arbeitszeit sparen<br />
wollte, erhielt er das preußische Patent.<br />
„Das Objekt symbolisiert sehr schön den<br />
Übergang vom Handwerk zur Industrieproduktion“,<br />
ordnet Dr. Thorsten Heese<br />
dieses Ausstellungsstück aus der Sammlung<br />
des Kulturhistorischen Museums<br />
Osnabrück ein.<br />
Was erfanden<br />
<strong>Osnabrücker</strong> noch alles?<br />
Doch die Menschen aus unserer Region<br />
entdeckten noch viel mehr. 1882 gründete<br />
Franz Rawie die „Fabrik für Eisenbahnbedarf<br />
A. Rawie“.<br />
Großer Schwebeprüfstand © Archiv H. Kemper GmbH & Co. KG // Bremsprellbock von Rawie © Archiv A.<br />
Rawie GmbH & Co. KG // Brotpresse; Backstube; Patenturkunde © Felix-Nussbaum-Haus /<br />
Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück // Stempel © ©, fotolia.de<br />
Fledermaus © chamnan phanthong, fotolia.de // Schiefer Teller © Crimex GmbH // Das kleine Gespenst © Kosmos Verlag //<br />
Kicker © Live-Kicker // Reinhold Tiling © Sammlung Martin Frauenheim<br />
Mit seinen Erfindungen (Bremsprellböcke<br />
und Signalanlagen) legte er den Grundstock<br />
für einen Global Player. Prägend für<br />
den Schienenverkehr waren auch die Erfindungen<br />
und Patente im Bereich des Eisenbahnoberbaus<br />
(z.B. Eisenbahnschienen)<br />
von August Haarmann.<br />
Auf Schloss Ahrenhorst bei Bohmte<br />
experimentierte der Kunstflieger und<br />
Raketentechniker Reinhold Tiling mit<br />
Raketen- und Flugzeugtypen. Er starb<br />
im Oktober 1933 bei einer Explosion in<br />
seinem Labor.<br />
Ebenfalls ein tragisches Ende nahm die<br />
Erfindung des Nortruper Ingenieurs<br />
Hermann Kemper. Ohne seine Erfindung<br />
der Magnetschwebebahn (1934) wäre<br />
der Transrapid im Emsland undenkbar<br />
gewesen. Doch am 22. September 2006<br />
besiegelte ein Unfall mit 23 Toten auf der<br />
Versuchsstrecke bei Lathen das Ende des<br />
Transrapid in Deutschland.<br />
Jährlich werden vom Deutschen Patentamt<br />
etwa 10 bis 30 Patente nach Osnabrück<br />
vergeben. | Yörn Kreib<br />
INFOS ZU PATENTEN IM INTERNET:<br />
Deutsches Patent- & Markenamt:<br />
www.dpma.de<br />
IHK-Erfinder- & Patentberatung:<br />
www.osnabrueck.ihk24.de<br />
<strong>Wissen</strong>s- & Technologie-Transfer<br />
(WTT), gemeinsame Einrichtung<br />
der Hochschule & Uni Osnabrück:<br />
www.wtt-os.de<br />
Patentgesetz (PatG):<br />
www.gesetze-im-internet.de/<br />
bundesrecht/patg/gesamt.pdf<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
CLEVERE ERFINDUNGEN<br />
„MADE IN OSNABRÜCK“<br />
SIND AKTUELLER DENN JE:<br />
Schiefe Teller (Gewinner reddot<br />
award 2016), Fledermausschutzgeräte,<br />
Live-Kicker (Tischkicker<br />
mit patentiertem Klicksystem),<br />
Wursthüllen mit Aufreißhilfe, über<br />
150 Spiele des Rechtsanwalts<br />
und Spieleautors Kai Haferkamp,<br />
Verfahren und Vorrichtungen<br />
zur zerstörungsfreien Ermittlung<br />
der Innenmaße von Schuhen –<br />
oder auch für Laien so unverständlich<br />
scheinende Erfindungen wie<br />
das „Kapillar-Nanodruck-Verfahren“<br />
zum Auftragen kleinster Flüssigkeitsvolumina<br />
auf Oberflächen<br />
(z.B. in der Medizintechnik) haben<br />
ihren Ursprung in der innovativen<br />
Heimatstadt Osnabrück ...<br />
6<br />
7
WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />
Das 1856 in der ursprünglichen Gemeinde<br />
Malbergen gegründete Eisenhüttenwerk<br />
des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hütten-Vereins<br />
kurz GMBHV benötigte für<br />
die Produktion von Roheisen große Mengen<br />
an Eisenerz, Kalkstein und Kohle.<br />
Die Lagerstätten von Eisenerz und Kalkstein<br />
befanden sich vier bis fünf Kilometer<br />
westlich des Hüttenwerks am Höhenzug<br />
Hüggel in den damals noch eigenständigen<br />
Gemeinden Hasbergen und Ohrbeck.<br />
Die benötigten Mengen an Kohle lieferten<br />
der vom Werk neu angelegte Glückaufschacht<br />
in Oesede und die sechs bis sieben<br />
Kilometer östlich gelegenen Kohlegruben<br />
in Borgloh-Wellendorf.<br />
Zusätzlich benötigte Kohle wurde von<br />
Kohlenzechen aus dem Ruhrgebiet<br />
gekauft, die mit der 1855 gerade bis Osnabrück<br />
fertiggestellten Hannoverschen<br />
Westbahn angeliefert wurde. Der Transport<br />
der Kohle vom <strong>Osnabrücker</strong> Bahnhof<br />
zum Hüttenwerk erfolgte mit Pferdefuhrwerken.<br />
Auch das produzierte<br />
Roheisen wurde so nach Osnabrück<br />
Wie wurde Eisenerz,<br />
Kalkstein und Kohle<br />
nach Georgsmarienhutte transportiert?<br />
Der Hüggel spielte eine zentrale Rolle in der Bergbaugeschichte des <strong>Osnabrücker</strong> Landes.<br />
Carsten Neyer und Werner Beermann, die Autoren des Bildbandes „Vom Hüggelerz zum Hüttenstahl“,<br />
lassen für „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ drei ereignisreiche Kapitel lebendig werden. Im zweiten<br />
Teil geht es um herausfordernde Transportfragen.<br />
transportiert. Für das junge Unternehmen<br />
ergaben sich aufgrund der damals<br />
schlechten Straßenverhältnisse ungeahnte<br />
Schwierigkeiten. Ebenfalls waren ca. 200<br />
Pferdegespanne unterwegs, um Eisenerz<br />
und Kalkstein auf teilweise großen<br />
Umwegen vom Hüggel zum Hüttenwerk<br />
zu befördern. Die Fuhrleute mit ihren<br />
Gespannen wurden größtenteils aus dem<br />
Harz angeworben, wo sich der Erzbergbau<br />
damals im Niedergang befand.<br />
Warum fuhr die<br />
Eisenbahn zum Huggel?<br />
Zwar hatte die Werksleitung schon bei<br />
der Gründung eine Eisenbahnverbindung<br />
zum Hüggel geplant, jedoch blockierten<br />
Grundstückseigentümer und Behörden<br />
zehn Jahre lang den Bau der Werkseisenbahn.<br />
Als dann endlich 1865/66 nach<br />
etlichen Kompromissen die normalspurige<br />
Hüggeleisenbahn bis zum Luisenschacht<br />
in Hasbergen in Betrieb ging, verringerten<br />
sich die Transportkosten erheblich.<br />
Die Hüggelbahn wurde nur als öffentliche<br />
Eisenbahn zugelassen, d.h. neben<br />
den Transporten für den GMBHV<br />
mussten auch<br />
Güter Anderer sowie die Personenbeförderung<br />
angeboten werden.<br />
Man hatte jetzt auch im Winter eine<br />
sichere Transportverbindung, um Rohstoffe<br />
nach Georgsmarienhütte zu liefern.<br />
Große Probleme bereitete der Hütte aber<br />
noch die Versorgung mit Kohle, nachdem<br />
der Glückaufschacht in Oesede 1866<br />
wegen nicht zu bewältigender Grubenwasserzuflüsse<br />
geschlossen werden musste.<br />
Das Werk war nun fast ganz auf den Bezug<br />
von Kohle aus dem Ruhrgebiet angewiesen.<br />
Eine für das Hüttenwerk entscheidende<br />
Verbesserung der Verkehrsverhältnisse<br />
brachte die Eisenbahnverbindung<br />
Venlo-Hamburg, die sich 1869 im Raum<br />
Münster-Osnabrück im Bau befand. Dank<br />
eines Vertrags mit der Köln-Mindener<br />
Eisenbahn-Gesellschaft wurde die Herstellung<br />
des Streckenabschnittes Hasbergen-Osnabrück<br />
beschleunigt in Angriff<br />
Güterzug nahe Augustaschacht © Hugo Mittelberg // Drahtseilbahn Holpedorp & Hüggel, Güterzug in Hasbergen © Archiv Carsten Neyer; Werner Beermann // Portrait © Petra Pieper<br />
genommen und auch die 4,5 Kilometer lange Verbindungsbahn<br />
„Hütteneisenbahn“ von Hasbergen bis zum<br />
Augustaschacht mit Anschluss an die Hüggelbahn nach<br />
Georgsmarienhütte fertiggestellt. Ab August 1870 konnte die<br />
dringend benötigte Kohle aus den westfälischen Kohlefeldern<br />
ab Bahnhof Osnabrück mit werkseigenen Lokomotiven über<br />
Hasbergen zur Georgsmarienhütte transportiert werden.<br />
Nach Inbetriebnahme der Strecke Münster-Osnabrück lieferte<br />
die Köln-Mindener Bahn die Kohlenzüge aus dem Ruhrgebiet<br />
direkt am Bahnhof Hasbergen an. Der GMBHV hatte somit<br />
Anschluss an das deutsche und internationale Verkehrsnetz.<br />
Um die Versorgung mit Eisenerzen auf eine breitere Basis<br />
zu stellen, erwarb der Georgs-Marien-Bergwerks- und<br />
Hütten-Verein um 1880 zwei am südlichen Schafberg bei<br />
Ibbenbüren gelegene Eisenerzgruben, die schon früher von<br />
anderen Unternehmen betrieben worden waren. Für den<br />
Abtransport der gewonnenen Erze musste von der Hüttenbahn<br />
vom Hasberger Bahnhof Wulfskotten ausgehend eine<br />
etwa 11 Kilometer lange Verbindungsbahn gebaut werden, die<br />
1886 in Betrieb ging und als „Permer Bahn“ bezeichnet wurde,<br />
benannt nach der Eisenerzzeche Perm. Die Bahn war bis zur<br />
Schließung der Zeche 1921 in Betrieb. Der Großteil der Trasse<br />
wurde im Zweiten Weltkrieg ab 1944 in eine Umgehungsbahn<br />
der Reichsbahn integriert, die den Zügen auf der Nord-Süd-<br />
Strecke die Umfahrung des kriegswichtigen Eisenbahnkreuzes<br />
im <strong>Osnabrücker</strong> Hauptbahnhof bei Beschädigung durch<br />
Bombenangriffe ermöglichte. Ab 1949 erfolgte der Rückbau<br />
der Umgehungsbahn.<br />
Wie entstand der Silbersee?<br />
Eine neue technische Einrichtung für den Transport von<br />
Kalkstein für den Hochofenbetrieb und das Zementwerk war<br />
1927/28 der Bau einer etwa 875 Meter langen Drahtseilbahn,<br />
die im Auftrag des Hüttenwerks von der Firma Pohlig, Köln,<br />
über den rund 228 Meter hohen Hüggel errichtet wurde. Sie<br />
beförderte das Gestein von einem Kalksteinbruch am Südhüggel<br />
über den Berg zur Nordseite, wo sich eine Entladeanlage<br />
befand. Von hier wurde der Kalkstein auf die Hüggelbahn verladen<br />
und zum Werk transportiert.<br />
Nach knapp zehnjähriger Betriebszeit wurde der Kalksteinabbau<br />
am Südhüggel eingestellt. Die etwa 20 Meter tiefe Ta-<br />
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Osnabrück<br />
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Tel.: 0541 2002 2211 und bei der Neuen<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Zeitung oder unter<br />
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gebaugrube füllte sich nach und nach mit Wasser und bildete<br />
den sogenannten Silbersee. Derzeit ist in der Grube, an der<br />
sich ein verschlossener Stollen befindet, nur selten Wasser zu<br />
finden. Seit 2014 kann der Stollen im Rahmen angemeldeter<br />
Führungen bei TERRA.vita besichtigt werden.<br />
Kalksteinabbau in Holperdorp - ein Drahtseilakt?<br />
Inzwischen hatte das Hüttenwerk einen neuen Kalksteinbruch<br />
in Holperdorp bei Lienen erschlossen. Für den<br />
Abtransport der Kalksteine errichtete die Firma Bleichert, Leipzig,<br />
in nur neun Monaten Bauzeit von Sommer 1936 bis März 1937<br />
eine 6,3 Kilometer lange Drahtseilbahn bis zur Hüggelbahn beim<br />
Augustaschacht in Ohrbeck. An der dortigen Verladeanlage übernahm<br />
dann die Hütteneisenbahn den weiteren Transport zum<br />
etwa 3,5 Kilometer entfernten Hüttenwerk. Mit dieser wirtschaftlich<br />
sehr günstigen Massengut-Transporteinrichtung wurden in<br />
den 30 Jahren Betriebszeit bis zur Schießung des Steinbruches in<br />
Holperdorp im Jahre 1967 rund 5 Millionen Tonnen Kalkstein<br />
transportiert. | Carsten Neyer und Werner Beermann<br />
Ab Juni 20<strong>17</strong> -<br />
In der nächsten Ausgabe!<br />
Lesen Sie im dritten Teil unserer Serie, wie Roheisen im<br />
Hüttenwerk erzeugt wurde.<br />
8<br />
Güterzug in Hasbergen<br />
9
WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />
WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />
Woher stammen<br />
die Seifenformen?<br />
Seifenfabrik Frömbling in der Rehmstraße 5 in Osnabrück<br />
Wo laufen<br />
die Klassiker?<br />
Beim nächsten Besuch im Depot des Museums Industriekultur entdecken wir aus Messing gegossene<br />
Seifenformen, die für die Ewigkeit gemacht sind. Noch heute könnten hiermit wohlduftende und schön geformte<br />
Seifenstücke hergestellt werden. Allein beim der Klang der Namen wie „Schwarzwald-Fichtenbalsam“, „Blumen-<br />
Seife“, „Lavendel-doppelt parfümiert“ oder der extra feinen Seife “Oma“, bekommt man Lust, sich die Hände zu<br />
waschen. Bevor das allerdings möglich ist, müssen die Seifen erst einmal produziert werden. Das geschieht in der<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Seifenfabrik Frömbling mithilfe der massiven „Werkzeuge“ aus Messing.<br />
Die Seifenfabrik wird 1895 von Fritz Frömbling<br />
sen. an der Rehmstraße 5 in Betrieb<br />
genommen. Hier werden Kern- und Toilettenseifen<br />
sowie Seifenflocken produziert.<br />
Betrachtet man das rasch wachsende<br />
Hygienebewusstsein in der zweiten Hälfte<br />
des 19. Jahrhunderts, scheint die<br />
Unternehmensgründung zum<br />
rechten Zeitpunkt erfolgt zu<br />
sein. Die seinerzeit typischen<br />
Ausgangstoffe,<br />
die bei der Herstellung<br />
benötigt<br />
werden, sind<br />
pflanzliche und tierische<br />
Fette, Pottasche,<br />
Soda, Lanolin und Parfüme.<br />
Zum 25-jährigen Jubiläum 1920<br />
beschäftigt die Seifenfabrik rund<br />
67 Mitarbeiter und hat sich beachtlich<br />
erweitert. Neben dem ersten Produktionsgebäude<br />
gibt es eine große Seifensiederei<br />
und einen Raum mit Seifenpressen. Dort<br />
erhalten die einzelnen<br />
Seifenstücke<br />
ihren Aufdruck, wozu die Formen dienten.<br />
Und wenn auf einer der besonders alten<br />
Formen der Schriftzug „Bleichseife“ zu<br />
entdecken ist, verweist das darauf, dass der<br />
Betrieb Produkte nicht nur zum Händewaschen<br />
hergestellt hat, sondern auch dafür,<br />
um vergilbte Stoffe aufzuhellen.<br />
1911 legt sich Fritz Frömbling<br />
ein weiteres Standbein<br />
zu. Er gründet<br />
mit seinem Partner<br />
Rode die<br />
Rode & Frömbling<br />
Reis-Stärkefabrik<br />
mbH in Osnabrück<br />
an der Atterstraße<br />
in Eversburg. 1924<br />
verschmelzen die Seifenund<br />
die Reisstärkefabrik<br />
zu einer Gesellschaft, deren<br />
Geschäfte mittlerweile von Fritz Frömbling<br />
jr. gelenkt werden. Nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg stehen weitere Veränderungen<br />
an. In erster Linie gehört dazu, dass<br />
ab 1952 keine Seife und keine Stärke mehr<br />
hergestellt wird.<br />
Frömbling wechselt von der Produktion<br />
zum Handel und nimmt sich der<br />
Geschäftsführung des “Seifen-Spezialgeschäftes<br />
Wilhelm Puls“ aus Rastede<br />
an. Dieses führt bereits 37 Geschäftsfilialen<br />
und bis zur Jahrhundertwende, als<br />
der Name längst von „Seifen-Puls“ über<br />
„Seifen-Platz“ schließlich in „Ihr Platz“<br />
geändert wird, werden es 700 sein. Das<br />
Sortiment ist unüberschaubar groß, aber<br />
immer noch zählen Seifen dazu. Das<br />
Ende der Firmengeschichte Frömbling<br />
wird 2007 eingeläutet. „Ihr Platz“ geht<br />
an Schlecker und das Lager in Eversburg<br />
wird geschlossen und weiterhin von der<br />
Firma Hellmann genutzt. Das Gebäude<br />
der Seifenfabrik an der Rehmstraße/Ecke<br />
Parkstraße ist bis heute teilweise erhalten.<br />
| Barbara Kahlert<br />
Die Seifenformen und die Fotografie des<br />
ersten Firmengebäudes der Seifenfabrik<br />
Frömbling von 1936 sind parallel zum<br />
Erscheinen dieser Ausgabe im Museum<br />
Industriekultur zu sehen.<br />
Seifenfabrik © R. Lichtenberg, 1936 // Seifenform © Museum Industriekultur Osnabrück; Dauerleihgabe der Familie Frömbling, Osnabrück; M. Kiupel, 20<strong>17</strong><br />
-Anzeigensonderseite-<br />
Plakate © Filmpassage Osnabrück // Kamera © fergregory // Kinosessel © peych_p; fotolia.de<br />
An jedem letzten Donnerstag im Monat lässt die Filmpassage die großen Regisseure der<br />
Filmgeschichte und ihre Meisterwerke wieder lebendig werden. So auch im März, April und Mai,<br />
wenn ein Leinwandepos der Brüder Coen und zwei Klassiker von Francis Ford Coppola auf dem<br />
Programm stehen. Wir steuern drei Antworten auf spannende Fragen zu einem gelungenen<br />
Kinoabend bei!<br />
30.03.<br />
Wo spielt Stille die Musik?<br />
Obwohl Joel und Ethan Coen für ihren<br />
oscarprämierten Film „No Country<br />
for Old Men“ ein ganzes Sound-Team<br />
beschäftigten, verzichtet der Film beinahe<br />
vollständig auf musikalische Effekte.<br />
Stattdessen sorgt demonstrative Stille für<br />
zusätzliche Gänsehaut. Umso deutlicher<br />
hallen dann Radiogeräusche, das Pfeifen<br />
des Windes und natürlich Pistolenschüsse<br />
im Ohr des Betrachters.<br />
Filmpassage<br />
Osnabrück<br />
Malte Gertje<br />
(Betriebsleitungsassistent)<br />
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27.04.<br />
Warum musste der<br />
Pate geschient werden?<br />
Francis Ford Coppola und sein Kameramann<br />
Gordon Willis verzichteten in der<br />
„Godfather“-Trilogie bewusst auf viele schon<br />
Anfang der 70er bekannte „Special-Effects“.<br />
Raffinierte Ausleuchtung, überraschende<br />
Kamerafahrten und scharfe Bildgegensätze<br />
sorgten mit einfachen Mitteln für<br />
verblüffende Ergebnisse. So auch bei Marlon<br />
Brandos Darstellung des Mafiabosses Vito<br />
Corleone in „Der Pate I“: Schon während des<br />
Vorsprechens stopfte sich Brando Watte in die<br />
Backentaschen und erzeugte so die legendäre<br />
Mimik, die ihn außerdem noch zu einer<br />
flüsternden, undeutlichen Aussprache<br />
zwang. Bei den Filmaufnahmen wurde dann<br />
allerdings auf technisch ausgefeilteres Equipment<br />
gesetzt: Die von einem Zahntechniker<br />
angefertigte Schiene, die sich Brando<br />
zwischen die Zähne klemmen konnte, ist<br />
heute im „American Museum of the Moving<br />
Image“ in New York zu bestaunen.<br />
25.05.<br />
Welche Fortsetzung stahl<br />
dem Original die Show?<br />
Mit „Der Pate II“ gelang Regisseur Francis<br />
Ford Coppola, was noch kein ‚Zweiter Teil‘<br />
geschafft hatte: Wie der Vorgänger im Jahr<br />
1973 erhielt auch der zweite Teil 1975 einen<br />
Oscar als „Bester Film“. Mit fünf weiteren<br />
Auszeichnungen gingen insgesamt aber<br />
doppelt so viele Trophäen an die Fortsetzung.<br />
Mit einem Budget von rund 13<br />
Millionen US-Dollar war er übrigens auch<br />
doppelt so teuer. Er dauert aber nur vier<br />
Minuten länger ... | Jessica Stegemann<br />
Jeden letzten<br />
Donnerstag im<br />
Monat | 20.30 Uhr<br />
Eintritt:<br />
6 €<br />
*(0,14€/Min. aus dem deutschen Festnetz,<br />
Mobilfunk max. 0,42€/Min.)<br />
11
WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />
22 Schaltbezirke und 49 neue Schieber -<br />
Wie funktioniert die Erdgasumstellung?<br />
Am 1. April 2019 wird erstmals H-Gas durch die <strong>Osnabrücker</strong> Leitungen strömen. Das größte<br />
Infrastrukturprojekt seit dem Zweiten Weltkrieg stellt die Stadtwerke und ihre Tochtergesellschaft,<br />
die SWO Netz GmbH, vor besondere Herausforderungen. Denn mit der Umrüstung von rund<br />
65.000 Geräten ist es nicht getan – das gesamte Gasnetz wird neu organisiert.<br />
Dieser Umstand ermöglicht es nämlich,<br />
vorübergehend beide Gassorten einzuspeisen,<br />
ohne dass es zu Überschneidungen<br />
oder Ausfällen in der Versorgung kommt.<br />
Die Fachleute bilden 22 Schaltbezirke, die<br />
sich nicht an den Stadtteilen, sondern am<br />
Aufbau des Gasnetzes orientieren. Um die<br />
einzelnen Bezirke voneinander zu trennen,<br />
bauen sie 49 neue „Schieber“ zusammen<br />
mit Straßenkappen in das Netz ein. Mit<br />
Hilfe dieser Absperrarmaturen kann<br />
während der Erdgasumstellung exakt<br />
gesteuert werden in welche Schaltbezirke<br />
das H-Gas fließen soll - und durch welche<br />
nicht. „Insgesamt müssen über 100<br />
vorhandene und neue Schieber betätigt<br />
werden um die einzelnen Bereiche im Gasnetz<br />
manuell abgrenzen zu können“, so<br />
Wichmann.<br />
Beauftragte Monteure sind bis 2019 unterwegs,<br />
um sämtliche Gasgeräte in Haushalten<br />
und Unternehmen zu prüfen. So<br />
wird vor Ort festgestellt, ob Geräte vor<br />
der Einleitung des H-Gases oder erst<br />
danach umgerüstet werden müssen. Einige<br />
werden sich selbst umstellen, sodass keine<br />
weiteren Arbeiten nötig sind. Auch die<br />
Monteure arbeiten auf der Basis des neuen<br />
Gasnetzes, gehen also von Schaltbezirk zu<br />
Schaltbezirk.<br />
Was passiert 2019?<br />
Über Strang 1 strömt H-Gas zunächst<br />
in die Schaltbezirke, die dann in Teilen<br />
bereits auf das neue Gas eingestellt wurden.<br />
Dann folgen Bezirke mit Geräten, die<br />
erst nach der Einleitung angepasst werden<br />
müssen.<br />
Mitte des Jahres werden die ersten Schaltbezirke<br />
umgerüstet sein. Die Hälfte<br />
der Stadt verbrennt nun bereits H-Gas,<br />
während die restlichen Schaltbezirke<br />
– über den zweiten Strang – weiterhin mit<br />
L-Gas beliefert werden können. Bis Ende<br />
2019 sind dann alle 22 Schaltbezirke umgestellt.<br />
| Redaktion<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
L-GAS UND H-GAS<br />
Da die L-Gasvorkommen in den<br />
Niederlanden und in Deutschland<br />
zur Neige gehen, muss der<br />
bislang mit L-Gas versorgte Nordwesten<br />
Deutschlands auf H-Gas<br />
umgestellt werden. Osnabrück ist<br />
2019 als eine der ersten größeren<br />
Städte an der Reihe. Verantwortlich<br />
für den gesamten Umstellungsprozess<br />
ist der jeweilige Verteilnetzbetreiber<br />
– für Osnabrück<br />
ist das die SWO Netz GmbH.<br />
Weitere Infos zur Erdgasumstellung: www.swo-netz.de/gasumstellung<br />
Der "Gaskugelhahn DN100". Abhängig von der Dimension<br />
der Leitung werden als Absperrarmaturen Kugelhähne<br />
oder Schieber eingebaut.<br />
Armatur, die von 15bar Hochdruck<br />
auf 8bar Hochdruck runterregelt<br />
Bis das H-Gas alle Haushalte in Osnabrück<br />
und Teile von Lotte erreicht, müssen im<br />
wahrsten Sinne des Wortes viele Schalter<br />
umgelegt werden. Denn die Umbauarbeiten<br />
an den einzelnen Geräten laufen im Jahr<br />
2019 noch auf Hochtouren, während das<br />
neue Gas an anderen Stellen bereits ins<br />
Netz eingespeist wird.<br />
12<br />
Erdgasübergabestation Luisenstraße<br />
Wahrlich keine leichte Aufgabe für<br />
René Wichmann und seine Kolleginnen<br />
und Kollegen. Doch die Projektgruppe<br />
„Konzept und Planung“ macht sich eine<br />
Besonderheit der <strong>Osnabrücker</strong> Gasversorgung<br />
zunutze. Die Hasestadt ist durch<br />
zwei Stränge mit dem vorgelagerten Netzbetreiber<br />
„Open Grid Europe“<br />
verbunden. Der nördliche<br />
führt zu den Erdgasübergabestationen<br />
Eversburg,<br />
Kiefernweg und Luisenstraße.<br />
Der südliche wird von der<br />
Erdgasübernahmestation an<br />
der Schellenbergbrücke abgezweigt.<br />
„Dass wir über zwei<br />
Stränge mit den Transportleitungen<br />
verbunden sind,<br />
ist ein Glücksfall für die<br />
Erdgasumstellung“, erklärt<br />
Wichmann.<br />
Bilder © Stadtwerke Osnabrück<br />
2015-09-21_Stadtblatt-Campus.indd 1 21.09.15 15:45<br />
13
WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />
AUSBILDUNG & KARRIERE<br />
Wo werden Schuler<br />
zu Fahrzeugkonstrukteuren?<br />
Was passiert bei einem Hackathon?<br />
DIESE FRAGE WURDE DEN 80 TEILNEHMERN DER VERANSTALTUNG „HACKOS“ IM INNOVATIONSCENTRUM OSNABRÜCK<br />
ANFANG DES JAHRES BEANTWORTET. DIE OSNABRÜCKER STARTUPS BITNAMIC, ADAPTVIS, FORESTAGE TECHNOLOGIES<br />
UND VIRTUAL SPICE LUDEN EIN, UM GEMEINSAM IN GRUPPEN SPANNENDE THEMEN RUND UM DIE AUGMENTED UND<br />
VIRTUAL REALITY ZU ERARBEITEN.<br />
„Leider wird der Begriff Hack durch<br />
Medien und Cyberkriminalität negativ<br />
besetzt“, erklärt Krzysztof Izdebski<br />
von Virtual Spice. „Der Begriff ist jedoch<br />
keineswegs negativ zu bewerten“, sagen<br />
Fabian Schlarmann (Forestage) und Erik<br />
Wittkorn (Adaptvis). “Vielmehr bedeutet<br />
es Probleme auf eine besondere Art und<br />
Weise zu lösen.“ Tatsächlich treffen sich<br />
auf Hackathons Spezialisten<br />
aus der Software- oder<br />
Hardwareentwicklung<br />
ebenso wie Begeisterte, um<br />
gemeinsam an Projekten zu arbeiten.<br />
Genau darum ging es auch auf dem<br />
„HackOS“. Die Teilnehmer konnten sich<br />
zunächst einen Eindruck von aktuellen<br />
Technologien verschaffen. Das Teilnehmerfeld<br />
bestand aus interessierten Besuchern,<br />
Studierenden und Spezialisten der<br />
Hard-und Softwareentwicklung, die später<br />
gemeinsam an neuen, spannenden Projekten<br />
arbeiteten. Im Fokus stand das Thema<br />
Virtual und Augmented Reality (VR/AR).<br />
Durch spezielle „Brillen“ kann durch VR<br />
ein Umfeld vollständig simuliert werden,<br />
wohingegen mit AR die tatsächliche Umgebung<br />
durch 3D-Modelle erweitert wird.<br />
nehmen!“, führt Alexei Kolesnikow von<br />
Bitnamic aus. Aus diesem Grund wurde die<br />
Veranstaltung auch von Unternehmen aus<br />
der Wirtschaft (FRIMO, Testia, Salt&Pepper<br />
und Anlagenbau Habeck) unterstützt.<br />
An den jeweiligen Ständen der Veranstalter<br />
und Partner wurden die zahlreichen<br />
Möglichkeiten demonstriert. An der Veranstaltung<br />
beteiligten sich zudem das InnovationsCentrum<br />
Osnabrück und das<br />
iuk Unternehmensnetzwerk Osnabrück.<br />
Kontakt<br />
Die kostenlose Veranstaltung fand bei den<br />
Besuchern großen Zuspruch. Nach spannenden<br />
Workshops zur Themenfindung<br />
wurden gemeinsam kleine Projekte (bis<br />
spät in den Abend) entwickelt, um zum<br />
Beispiel virtuell durch ein Flugzeug zu gehen,<br />
Schuhe anzuprobieren oder die Montage<br />
einer Maschine durchzuführen.<br />
Der Erfolg der Veranstaltung lässt nur<br />
einen Schluss zu: Die „HackOS#2“ wird<br />
folgen! Ein genauer Termin steht derzeit<br />
noch nicht fest, der (späte) Sommer wird<br />
angestrebt. | Redaktion<br />
Weitere Infos:<br />
www.hackos.de<br />
ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH<br />
Albert-Einstein-Straße 1<br />
49076 Osnabrück<br />
fon +49 541 202 80 - 0<br />
info@innovationscentrum-osnabrueck.de<br />
www.innovationscentrum-osnabrueck.de<br />
Bilder © InnovationsCentrum Osnabrück<br />
Modell zusammen bauen Header-Bild © stockphoto-graf, fotolia.de // andere Bilder © Carina Sander, SFZ Osnabrück<br />
Beim Angebot „Mobilität“ des Schüler-Forschungs-Zentrums (SFZ) Osnabrück beschäftigen sich<br />
Schülerinnen und Schüler zwischen 11 und 16 Jahren in der Schulzeit jeden Montagnachmittag an<br />
der BBS Brinkstraße mit der Fahrzeugkonstruktion. Unter der Verwendung von Modell-Baukästen<br />
lernen sie die mechanischen Grundlagen der Fahrzeugtechnik kennen.<br />
Wer Großes erreichen will, muss klein<br />
anfangen. Gestartet wird im Kurs<br />
„Mobilität“ in der Regel zunächst in klein<br />
mit dem Bau selbst entwickelter, ferngesteuerter<br />
LEGO® Technic-Modelle. Je nach<br />
festgelegter Anforderung müssen diese<br />
Fahrzeuge entweder einen schwierigen<br />
Hindernis-Parcours mit schiefen Ebenen,<br />
Steigungen und Bodenwellen oder eine<br />
Strecke besonders schnell befahren können.<br />
Auch für ein kleines Turnier, bei dem am<br />
gegnerischen Fahrzeug befestigte Luftballons<br />
mit einer Nadel zerstochen werden<br />
mussten, haben die Jungforscherinnen<br />
und Jungforscher des SFZ Osnabrück<br />
bereits Fahrzeuge gebaut. Erst durch diese<br />
speziellen Situationen zeigt sich, ob das<br />
konstruierte Fahrzeug den Anforderungen<br />
genügt und stabil ist.<br />
Was ist bei der Konstruktion<br />
von Fahrzeugen zu beachten?<br />
Durch das Experimentieren und Ausprobieren<br />
lernen die Schülerinnen und Schüler<br />
spielerisch, was bei der Fahrzeugkonstruktion<br />
wichtig ist. Sind Verstrebungen<br />
oder Federungen nötig, damit das<br />
Fahrzeug bei Bodenwellen stabil weiterfahren<br />
kann? Sollte die Reibung reduziert<br />
werden, damit das Fahrzeug den<br />
Parcours schnell bewältigt? Dies lösen<br />
die Schülerinnen und Schüler entweder<br />
durch die Wahl der passenden Reifen oder<br />
durch eine Achsschenkellenkung und das<br />
sogenannte „Ackermann-Prinzip“. Diese<br />
ist schwieriger umzusetzen als die<br />
Schwenkachslenkung mit starrer Achse,<br />
die als einfache Lenkung beispielsweise<br />
in Seifenkisten oder alten Pferdewagen<br />
verwendet wird.<br />
Wie mussen Fahrzeuge aussehen,<br />
die auf dem Mond fahren?<br />
Das große Ziel ist es, ein Fahrzeug zu bauen,<br />
das auf dem Mond fahren kann – einen<br />
Moonbuggy also. Dabei orientieren sich<br />
die Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb<br />
„Human Exploration Rover Challenge“.<br />
Die Herausforderungen für den<br />
NASA-Wettbewerb haben es in sich. Das<br />
Fahrzeug muss von zwei Personen mit<br />
Muskelkraft betrieben werden, von ihnen<br />
über eine kurze Strecke getragen werden<br />
können und zusammengefaltet in einen<br />
Würfel von 1,2 Metern Kantenlänge passen.<br />
Der Parcours mit mondoberflächenähnlichen<br />
Hindernissen muss schließlich<br />
so schnell wie möglich befahren werden.<br />
Dafür werden mithilfe von Infento, einem<br />
größeren Baukasten-System, die vorher<br />
erstellten LEGO®-Modelle lebensgroß<br />
nachgebaut.<br />
Die bereits gesammelten Erfahrungen<br />
werden dann genutzt, um im fortgeschrittenen<br />
Bereich ein CAD-Modell am<br />
Computer zu entwickeln. Die besten<br />
Entwürfe sollen in einer Werkstatt verwirklicht<br />
werden. Unterstützt werden die<br />
Jungforscherinnen und Jungforscher dabei<br />
von Andreas Kahmann, einem Lehrer der<br />
BBS Brinkstraße, und Studierenden, die<br />
an der Hochschule Osnabrück Ingenieurwissenschaften<br />
studieren. | Carina Sander<br />
„Es ergeben sich völlig neue Einsatzszenarien<br />
für Konsumenten und Unter-<br />
Ein zusammengebautes<br />
Modell der Schüler<br />
14<br />
15
LEBEN & GESELLSCHAFT<br />
VERANSTALTUNGEN 20<strong>17</strong><br />
Wer wagt Glauben und lebt Vielfalt?<br />
Das Motto „Glauben wagen – Vielfalt leben“, unter dem das Reformationsjahr<br />
20<strong>17</strong> in der Region steht, soll ein weiterer Mosaikstein<br />
dieser Geschichte sein. Unter Federführung des Evangelischen<br />
Kirchenkreises Osnabrück hat sich eine Trägergemeinschaft aus<br />
Evangelischer Kirche in Stadt und Land, Bistum, Stadt und Landkreis,<br />
Universität sowie dem Landschaftsverband <strong>Osnabrücker</strong><br />
Land e.V. gebildet, die gemeinsam das Projekt „500 Jahre Reformation<br />
– Region Osnabrück“ verantwortet und durchführt.<br />
SO. 19.03.20<strong>17</strong><br />
Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte<br />
Bestseller aller Zeiten - Vortrag und Lesung mit Petra Gerster<br />
und Christian Nürnberger. Kirche St. Petri, Melle, <strong>17</strong>.00 Uhr.<br />
Kontakt und Karten: Buchhandlung Sutmöller - Tel.<br />
05422/930333 oder Kirchengemeinde Petri, Melle, Tel.<br />
05422/5659.<br />
SA. 25.03.20<strong>17</strong><br />
„Gesucht – Hermann Bonnus“ - Ein Großvater und seine<br />
Enkel auf der Suche nach Information zu Hermann Bonnus,<br />
dem "<strong>Osnabrücker</strong> Reformator". Szenische und musikalische<br />
Darstellung ausgewählter Lebensstationen. Chor, Band,<br />
Cembalo und Gemshorn. Bonnuskirche, Osnabrück, <strong>17</strong>.00<br />
Uhr.<br />
Wie kam die Reformation nach Osnabrück?<br />
15<strong>17</strong> sorgte der Mönch Martin Luther mit seinen Thesen erst deutschland-, dann europa- und<br />
schließlich weltweit für Aufsehen. Was machte die Reformation in Osnabrück besonders und wie<br />
wird das Jubiläum heute, 500 Jahre später, gefeiert?<br />
Erste Anläufe nahm die Reformation in<br />
Osnabrück wie an anderen Orten auch:<br />
Es traten vereinzelt Mönche und Prediger<br />
auf, die vom reformatorischen Gedankengut<br />
Martin Luthers begeistert waren<br />
und davon erzählten. In Osnabrück<br />
bekam die neue Lehre darüber hinaus<br />
Unterstützung von höchster Stelle. Fürstbischof<br />
Franz von Waldeck<br />
sympathisierte<br />
als Oberhaupt des katholischen Fürstbistums<br />
ebenfalls mit dem, was durch<br />
Martin Luther angestoßen wurde. 1543<br />
rief er gemeinsam mit dem Rat den<br />
Reformator Hermann Bonnus in die Stadt.<br />
Bonnus – gebürtig aus Quakenbrück und<br />
Student Luthers – hatte zuvor schon in<br />
Lübeck erfolgreich für die Reformation<br />
geworben und war nun damit beauftragt,<br />
eine lutherische Kirchenordnung zu erstellen.<br />
Nachdem sie eingeführt wurde,<br />
hörte man wenig später in den Kirchen<br />
überwiegend evangelische Predigten.<br />
Vollständig setzte sich die Reformation<br />
an der Hase allerdings nicht durch, da<br />
Franz von Waldeck schon fünf Jahre später<br />
alle reformatorischen Veränderungen<br />
widerrief, nachdem die Protestanten<br />
im „Schmalkaldischen Krieg“ eine<br />
Niederlage hinnehmen mussten. Der<br />
Widerruf verhinderte zwar die Durchsetzung<br />
der Reformation durch die<br />
Obrigkeit, konnte jedoch die Ausbreitung<br />
des evangelischen Glaubens in Osnabrück<br />
Stadt und Land nicht stoppen. Bis heute<br />
sind die <strong>Osnabrücker</strong> Christen etwa je zur<br />
Hälfte katholisch und evangelisch.<br />
Ein Jahrhundert später war – neben<br />
Münster – das <strong>Osnabrücker</strong> Rathaus Austragungsort<br />
der Friedensverhandlungen,<br />
die den „Dreißigjährigen Krieg“ beendeten.<br />
Der Frieden sollte nicht nur auf dem<br />
Papier stehen, er wurde durch die sog.<br />
„alternierende Sukzession“ (Wechsel<br />
katholischer und evangelischer Bischöfe)<br />
in die Tat umgesetzt. Zwischen 1648 und<br />
1802 regierte also immer abwechselnd<br />
ein katholischer und evangelischer Fürstbischof.<br />
Prof. Dr. Martin Jung, Professor<br />
für Historische Theologie an der Universität<br />
Osnabrück, sieht in der <strong>Osnabrücker</strong><br />
Reformationsgeschichte und ihren Auswirkungen<br />
einen „wichtigen Mosaikstein<br />
frühneuzeitlicher Toleranzgeschichte.“<br />
Bilder © Dr. Martin Jungs<br />
Diese Kooperation trage den besonderen historischen Auswirkungen<br />
der Reformation auf unsere Region Rechnung und sei<br />
in der Hannoverschen Landeskirche einzigartig, so Dr. Birgit<br />
Klostermeier, Landessuperintendentin für den Sprengel Osnabrück<br />
der ev.-luth. Landeskirche Hannover. Mit den zahlreichen<br />
Veranstaltungen rund um das Reformationsgedenken wolle man<br />
erreichen, dass von der Friedensstadt Osnabrück ein Signal in<br />
Richtung eines Miteinanders der großen, im Einwanderungsland<br />
Deutschland präsenten Religionen ausgeht, betont Klostermeier.<br />
So bleibt zu hoffen, dass das Reformationsjubiläum nicht nur ein<br />
nostalgischer Blick in die Vergangenheit wird, sondern wichtige<br />
Impulse für Frieden, Gerechtigkeit, Toleranz und Verantwortung<br />
setzt. Impulse, die heute so aktuell sind wie vor 500 Jahren.<br />
| Tom Herter<br />
Franz von Waldeck<br />
SO. 23. APRIL /MI., 03. MAI 20<strong>17</strong><br />
„Der beste Gott“ – Musiktheater. Kooperationsprojekt des<br />
Musiktheater Lupe und des Büros für Friedenskultur mit<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterschiedlicher<br />
Religionen und Weltanschauungen über „den besten Gott".<br />
Aufführungen: Haus der Jugend, Osnabrück, 19.00 Uhr.<br />
02. - 23. MAI 20<strong>17</strong><br />
„Religramme - Gesichter der Religionen“<br />
Die Wanderausstellung spiegelt anhand von 20 persönlichen<br />
Portraits die multireligiöse Realität, die die bi-konfessionelle<br />
Religiosität abgelöst hat. St. Katharinen, Osnabrück.<br />
SO. 21.05. BIS ENDE OKTOBER 20<strong>17</strong><br />
„Osnabrück im Zeitalter der Reformation“ - Die Ausstellung<br />
wurde gemeinsam mit Jugendlichen konzipiert. Sie zeigt die<br />
Anfänge und regionalen Besonderheiten der Reformation<br />
in Osnabrück und ordnet sie in den historischen Kontext<br />
des Zeitalters der Konfessionalisierung ein. Felix-Nussbaum-Haus<br />
/ Kulturgeschichtliches Museum, Osnabrück.<br />
SA/SO. <strong>17</strong>./18. JUNI 20<strong>17</strong><br />
„Jeanne d‘ Àrc au bûcher“ - Das szenische Oratorium von<br />
Arthur Honegger wird als ökumenisches Chorprojekt aller<br />
Innenstadtchöre gemeinsam mit dem <strong>Osnabrücker</strong> Sinfonieorchester<br />
als 8. Sinfoniekonzert Open Air vor dem Dom<br />
aufgeführt. Domplatz, Osnabrück, jeweils 20:30 Uhr.<br />
ALLE VERANSTALTUNGEN ONLINE:<br />
www.20<strong>17</strong>osnabrueck.de<br />
<strong>17</strong>
LEBEN & GESELLSCHAFT<br />
Persönlichkeits-Ratgeber | Teil 2<br />
Wie wird man vom<br />
Stressjunkie zum Superhelden?<br />
Wer bringt Licht ins Dunkel?<br />
Informieren Sie unterhaltsam & lehrreich über Ihre<br />
Produkte & Dienstleistungen im smarten<br />
Redaktionsumfeld von „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“!<br />
Mögliche Werbeformen & -kanäle:<br />
Klassiche<br />
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Content-Marketing<br />
(print / online)<br />
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(print / online)<br />
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beim kostenlosen Zustellservice<br />
Exklusive Beilagen<br />
(Gesamtauflage oder Postzustellung)<br />
[...]<br />
<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> ist ein Magazin der<br />
Medienagentur KreativKompass GmbH<br />
Im Hamme 7 · 49205 Hasbergen<br />
Ansprechpartner: Stephan Buchholz<br />
Telefon: +49 5405 / 80 83 216<br />
E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />
Quid agis* Akademie<br />
Der Beitrag von Nina Herrmann setzte unsere<br />
Kooperation mit der Quid agis-Akademie fort.<br />
Herrmann wurde 1978 in Osnabrück geboren.<br />
Die Expertin für Stressmanagement arbeitet<br />
vorwiegend direkt in Unternehmen und bringt<br />
den Mitarbeitern auf humorvolle und motivierende<br />
Art und Weise Strategien für mehr<br />
Erfolg und Gelassenheit näher. Ihre unterhaltsamen<br />
Vorträge hält sie auch auf Tagungen<br />
und Kongressen und sorgt immer wieder für<br />
heldenhafte AHA-Momente.<br />
www.nina-herrmann.de<br />
Bilder Nina Herrmann © Nina Hermann // Superhelden © Bluehousestudio // Stadt © Krolone // WOW © Ron Dale; fotolia.de<br />
Weniger Stress, mehr Gelassenheit – diesen Wunsch haben Viele. Lernen wir doch einfach mal<br />
von den Superhelden, wie es geht!<br />
Gibt es Helden im<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Land?<br />
Aber klar. Auch Sie haben sicher Bilder<br />
oder Namen im Kopf. Arminius zum<br />
Beispiel, der Held der Varusschlacht oder<br />
die Rettungskräfte, die für uns im Einsatz<br />
sind. Die Freiwilligendienste des Bistums<br />
Osnabrück suchen aktiv nach Alltagshelden<br />
und meinen damit ehrenamtliche<br />
Helfer.<br />
Was können wir<br />
von Helden lernen?<br />
Alle Helden haben drei Dinge gemeinsam:<br />
1. Helden sind sich ihrer<br />
Superkräfte bewusst<br />
Oft beneiden wir die Helden um ihre<br />
Talente. Dabei vergessen wir aber, dass wir<br />
alle Superkräfte haben. Ja, auch Sie! Schreiben<br />
Sie sich darum alle Ihre Talente und<br />
Stärken auf. Machen Sie sich ein Heldenprofil.<br />
Fragen Sie dazu Familie und<br />
Freunde. Genießen Sie<br />
das wunderbare Gefühl<br />
beim Hören<br />
oder Lesen der<br />
Antworten und<br />
seien Sie sich<br />
bewusst, wie<br />
stark Sie sind.<br />
2. Helden<br />
kämpfen nie<br />
alleine<br />
Batman hat Robin, Asterix<br />
hat Obelix und selbst Derrick<br />
hatte seinen Harry. Fällt Ihnen was auf?<br />
Jeder echte Held hat jemanden an seiner<br />
Seite. Die Natur hat uns nicht als Einzelkämpfer<br />
vorgesehen. Darum wird im<br />
Stress, neben den typischen Stresshormonen<br />
wie Adrenalin und Cortisol, auch das<br />
Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet.<br />
Das sorgt dafür, dass Sie die Nähe zu anderen<br />
suchen – hören Sie auf Ihre Hormone.<br />
3. Helden bleiben immer gelassen<br />
Selbst wenn die Welt bedroht wird, Helden<br />
bleiben cool. Und das macht auch Sinn,<br />
denn nur dann fällt uns eine Lösung ein.<br />
Sobald wir in Stress geraten, geht unser<br />
Gehirn in den Neandertalermodus und<br />
wir suchen nur noch den einfachsten Ausweg<br />
– nicht aber die beste Lösung. Für<br />
kreatives Denken brauchen wir Entspannung,<br />
Ruhe und Gelassenheit.<br />
Warum sollte ich für<br />
Stress sogar dankbar sein?<br />
Ihr Herz schlägt schneller, Sie schwitzen,<br />
das Atmen fällt schwer ... Herzlichen<br />
Glückwunsch! Ihr Stress will dafür sorgen,<br />
dass Sie überleben und die nächste Herausforderung<br />
meistern. Ohne Stress jedoch<br />
hätten wir einen Zustand der ewigen<br />
Ruhe, und den möchte niemand schon<br />
zu Lebzeiten, oder? Erst durch<br />
Stress können wir Erfolgserlebnisse<br />
haben.<br />
Dieses gute Gefühl,<br />
eine Herausforderung<br />
gemeistert zu<br />
haben. Stress macht<br />
das Leben bunt, abwechslungsreich<br />
und<br />
lebendig. Danke!<br />
Wie kann ich mich im Alltag<br />
heldenhaft entspannen?<br />
1. Konzentrieren Sie sich<br />
auf Ihre Atmung.<br />
Einfach ein bis zwei Minuten nur auf<br />
die Atmung konzentrieren. Das gibt ein<br />
Signal an Ihr Gehirn, dass aktuell keine<br />
Lebensgefahr, also kein Stress, besteht und<br />
der Körper sich entspannen kann.<br />
2. Achten Sie auf Ihre Zunge<br />
Klebt Ihre Zunge manchmal oben am<br />
Gaumen? Das ist ein Zeichen für Anspannung.<br />
Lassen Sie Ihre Zunge bewusst<br />
locker im Mund liegen. Auch dies sorgt für<br />
Entspannung.<br />
3. Nutzen Sie die Superheldenpose<br />
Nehmen Sie für zwei Minuten eine „starke“<br />
Haltung ein. Strecken Sie zum Beispiel die<br />
Arme wie ein Sieger nach oben. So eine<br />
Körperhaltung verändert die Hormone.<br />
Stresshormone sinken und Testosteron<br />
steigt an. Damit fühlen Sie sich nicht nur<br />
stärker, sondern strahlen auch mehr Stärke<br />
und Gelassenheit aus. Besonders vor<br />
wichtigen Terminen eine tolle Übung.<br />
Herzlichst, Ihre<br />
Nina Hermann<br />
Quid agis* GmbH<br />
Scharfe Hegge 35 · 49086 Osnabrück<br />
E-Mail: info@quid-agis.de<br />
Telefon: 05 41 / 58 05 78-10<br />
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<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> verlost 1x 1Ticket<br />
für das Superheldinnen-Seminar (nur für<br />
Frauen) von Nina Herrmann sowie<br />
3 handsignierte Bücher.<br />
Mehr zum Gewinnspiel auf Seite 51.<br />
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19
LEBEN & GESELLSCHAFT<br />
Blick in die neue Domschatzkammer<br />
mit Reliquienschreinen und dem<br />
kostbaren Kapitelkreuz aus dem<br />
11. Jahrhundert ...<br />
Einblick in die vielfältige Museumspädagogik:<br />
Ein Kindergeburtstag mit<br />
Zeitreisegefühl nach dem Motto<br />
„Kleider machen Leute“.<br />
Totentanz im Fußballhimmel –<br />
Wie erschließt ein Museum kirchliche Kultur?<br />
„Totentanz“ heißt es derzeit im Diözesanmuseum Osnabrück: Das bezieht sich jedoch keinesfalls<br />
auf schlechte Besucherzahlen, sondern mit der Sonderausstellung „Im Angesicht des Todes“<br />
spürt das Museum bis Ende Juni Vorstellungen vergangener Generationen über einen guten Tod<br />
und eine nachhaltige Erinnerung nach. Das Diözesanmuseum ist neuer Kooperationspartner in<br />
Sachen „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ und nicht nur für seine erlesene Sammlung, sondern auch für<br />
seine nachhaltige Museumspädagogik bekannt.<br />
Als Bischof Dr. Franz-Josef Bode das<br />
Diözesanmuseum nach dem jüngsten<br />
Umbau am 19. April 2008 mit einer Segnungsprozession<br />
wiedereröffnete, durchschritt<br />
er in insgesamt sieben Schauräumen<br />
zwölf Jahrhunderte <strong>Osnabrücker</strong> Bistums-<br />
und Domgeschichte. Der Besucher<br />
betritt das Museum von Westen<br />
durch das Forum am Dom und wird im<br />
ersten Raum mit dem Bistumsgründer<br />
Karl dem Großen und der spannenden<br />
Domarchäologie konfrontiert. Am Eingang<br />
steht er der kunstvoll gearbeiteten<br />
Taubenfibel gegenüber, die um 800 einer<br />
der ersten Christinnen unserer Region<br />
gehörte und damit eines der ältesten<br />
ausgestellten Stücke ist. Bemerkenswert<br />
sind zudem ein Reliquiar mit der rechten<br />
Elle Karls des Großen, sein angebliches<br />
Schachspiel, die in den Boden eingelassene<br />
Rekonstruktion eines Bischofsgrabes<br />
mit originalen Grabbeigaben sowie<br />
ein Dommodell, das die Baugeschichte<br />
der Kathedrale nachvollziehbar macht.<br />
Vorbei am kostbaren Priestergewand<br />
Bischof Bennos II. aus dem 11. Jahrhundert<br />
durchschreitet der Besucher<br />
die Heiligenfiguren des Meisters<br />
von Osnabrück sowie die Fragmente des<br />
Chorgestühls der <strong>Osnabrücker</strong> Dominikanerkirche,<br />
bis ihn im Obergeschoss die<br />
Touch-Screen-Bildschirme, Bücher und<br />
eine gemütliche Sitzecke zum Verweilen<br />
und Vertiefen einladen. Den Höhepunkt<br />
des Museumsrundgangs markiert die<br />
Domschatzkammer, die der Architekt<br />
Christian Bauer aus Luxemburg inmitten<br />
der ehemaligen Margaretenkapelle<br />
aufgeständert hat. Erlesene Kostbarkeiten<br />
wie das Kapitelkreuz aus dem frühen<br />
11. Jahrhundert, die vier Schreine mit<br />
den Reliquien der Heiligen Crispin und<br />
Crispinian, Cordula und Permerius oder<br />
der Kelemann-Kelch gehören einerseits<br />
zum europäischen Kulturerbe. Zugleich<br />
Domschatzkammer © Hermann Pentermann // Kindergeburtstag © Hermann Pentermann // Stühle © Hartwig Wachsmann<br />
sind sie - wie weitere Stücke aus dem<br />
Domschatz - nach wie vor in maßvollem<br />
gottesdienstlichen Gebrauch.<br />
Im letzten Raum geht es um Wiederherstellung<br />
des Bistums Osnabrück Mitte<br />
des 19. und den Schrecken des 20. Jahrhunderts<br />
sowie die Bischöfe dieser Zeit,<br />
während eine Bildschirmpräsentation am<br />
Schluss zum elektronischen Blick in das<br />
geistliche, caritative, erzieherische und<br />
gesellige Leben der Diözese einlädt. Fast<br />
genau über der Taubenfibel im Erdgeschoss<br />
verweist eine Video-Stele hoch<br />
symbolisch auf die Bandbreite des kirchlichen<br />
Lebens im Bistum Osnabrück und<br />
vermittelt so eine deutliche Botschaft:<br />
Auf dem Fundament seiner über 1.200-<br />
jährigen Geschichte gestaltet das Bistum<br />
aktiv und kreativ seine Gegenwart, um in<br />
einer Zeit des beschleunigten Wandels wie<br />
des rapiden Verfalls traditioneller Werte<br />
und Lebensformen den Schatz des christlichen<br />
Glaubens an künftige Generationen<br />
im dritten Jahrtausends weiterzugeben.<br />
Neu ist an dieser zum 97. Deutschen<br />
Katholikentag fertiggestellten Dauerausstellung,<br />
dass die Objekte nicht mehr nach<br />
den kunsthistorischen Sparten Gemälde,<br />
Skulpturen, Goldschmiedearbeiten oder<br />
geistliche Gewänder ausgestellt werden,<br />
sondern durch deren zeitliche Zusammenschau<br />
und inhaltliche Schwerpunktsetzung<br />
kultur- und kirchengeschichtliche<br />
Zusammenhänge geschaffen werden. Der<br />
fast 90 Quadratmeter große Raum für<br />
Sonderausstellungen ermöglicht kleine<br />
pointierte Projekte, die den Horizont eines<br />
Diözesanmuseums erweitern.<br />
Den Anfang machte 2008 das Projekt<br />
„Um Himmels willen, was ist los da unten?<br />
- Der Karikaturist Fritz Wolf und die<br />
Kirche“. Und 2010 stellte die Sonderausstellung<br />
„Im Fußballhimmel und<br />
auf Erden“ dar, was Fußball und Kirche<br />
verbindet. Nicht nur damals strömten<br />
viele (Fußball-)Fans in einem Alter in das<br />
Museum, in dem man gewöhnlich solche<br />
Kulturorte meidet. | Hermann Queckenstedt<br />
Zur Vergegenwärtigung klösterlichen Lebens in<br />
Osnabrück werden Äbtissinnenstuhl aus St. Vincentius<br />
in Bersenbrück und Chorgestühl aus der<br />
Dominikanerkirche in Osnabrück präsentiert.<br />
schnapp<br />
schuss<br />
4.3. – 5.11.20<strong>17</strong><br />
Zoom dich in die Römerzeit!<br />
Venner Straße 69 | 49565 Bramsche-Kalkriese | www.kalkriese-varusschlacht.de<br />
20 21<br />
Anz_schnappschuss_Os_<strong>Wissen</strong>_85x118.indd 1 13.03.<strong>17</strong> 15:30
STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />
Wer führt Königinnen durch die<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Geschichte?<br />
Obwohl wesentlich jünger als die Reformation, feiert 20<strong>17</strong> auch das Unternehmen Zeitseeing<br />
Jubiläum. Bereits seit 20 Jahren begleiten die Stadtführer Interessierte von außerhalb sowie<br />
Einheimische durch die <strong>Osnabrücker</strong> Stadtgeschichte und spüren auf unkonventionelle Art ihren<br />
Besonderheiten nach.<br />
Eher beschaulich hat alles seinen Anfang<br />
genommen. Im Januar 1997 wurde die<br />
Firma von den beiden Gründern Renate<br />
Frankenberg und Carsten Lehmann als<br />
Gewerbe angemeldet. Zunächst gab es ein<br />
Handy, das wöchentlich zwischen den beiden<br />
Gründern hin- und hergereicht wurde,<br />
denn ein Büro existierte noch nicht. Erste<br />
Konzepte wurden ausgearbeitet, Plakate<br />
in Eigenregie gestaltet und Schulen angeschrieben.<br />
Inzwischen hat sich einiges getan. Lehmann<br />
zog sich 2011 wegen beruflicher Veränderungen<br />
aus dem Unternehmen zurück,<br />
seither hat Frankenberg die alleinige<br />
Leitung inne und Zeitseeing zu<br />
einem etablierten Teil des <strong>Osnabrücker</strong><br />
Kulturprogramms weiterentwickelt. Heute<br />
arbeiten 53 Honorarkräfte mit unterschiedlichsten<br />
Hintergründen und fünf<br />
Angestellte für das Unternehmen.<br />
Was muss ein guter<br />
Stadtführer mitbringen?<br />
Wenngleich sich einiges während der<br />
letzten Jahre verändert hat, eins ist dennoch<br />
gleichgeblieben: Der enorm hohe<br />
Anspruch an die Inhalte der Führungen.<br />
Die Mitarbeiter werden von Frankenberg,<br />
der studierten Theologin und Historikerin,<br />
in Eigenregie ausgebildet und tragen<br />
ihren individuellen Teil zur Gestaltung<br />
der Führungen bei. Die grundlegende<br />
Ausbildung mit dem Schwerpunkt Altstadt<br />
erhalten die Mitarbeiter in einem<br />
sechstägigen Blockseminar, welches durch<br />
mehrere einzelne Veranstaltungen ergänzt<br />
wird. Jeder Stadtführer begleitet Veranstaltungen<br />
von Kollegen, um sich das<br />
nötige Handwerkszeug anzueignen, bevor<br />
er oder sie selbst in Aktion tritt.<br />
Bei Zeitseeing wird größter Wert auf<br />
Details gelegt, daher erhält jeder Mitarbeiter<br />
Zugang zu einer hauseigenen<br />
Bibliothek, um historische<br />
Fakten<br />
gründlich recherchieren<br />
und inhaltlich aufbereiten<br />
zu können.<br />
Gemeinsam werden<br />
»<br />
Renate Frankenberg<br />
präsentiert ein Porträt<br />
Bilder © Zeitseeing Stadtführungen<br />
Konzepte mit Mehrwert entwickelt, denn<br />
es geht auch darum, mit historischen<br />
Irrtümern, Mythen und Vorurteilen aufzuräumen.<br />
Gleichwohl steht bei den Führungen der<br />
Unterhaltungsfaktor im Vordergrund.<br />
„Ein guter Stadtführer ist ein Geschichtenerzähler“,<br />
sagt Frankenberg. „Schwierige<br />
Aspekte müssen gut und verständlich aufs<br />
Wesentliche runtergebrochen werden.“<br />
Eine besondere Herausforderung stellen<br />
hierbei die Umweltbedingungen dar,<br />
denn auch während der Maiwoche oder<br />
bei schlechtem Wetter muss es gelingen,<br />
die Teilnehmer in vergangene Zeiten zu<br />
entführen.<br />
Die Führungen werden in bis zu elf Sprachen<br />
angeboten und individuell auf die<br />
Bedürfnisse kleiner und großer Besucher,<br />
Firmen und Privatpersonen abgestimmt.<br />
Es gibt nicht nur Führungen mit solch<br />
sprechenden Titeln wie „Vom Pesthaus<br />
zum OP“ oder „Mord und Totschlag“,<br />
bei denen entsprechende Örtlichkeiten<br />
besucht werden. Die Veranstaltungen<br />
Nachtwächter mit Gruppe im Bucksturm<br />
werden zudem mit Utensilien und Verkleidungen<br />
gespickt und so zu einem Rundum-Erlebnis<br />
aufgewertet: Kinder vermessen<br />
mit Alltagsgegenständen die Dicke<br />
der Dommauern, gemeinsam mit dem<br />
Nachtwächter werden mittels historischer<br />
Laternen verborgene Gänge in Brücken<br />
und Teilen der Stadtmauer erkundet.<br />
Welche besonderen<br />
Erlebnisse gab es?<br />
Mehrere tausend Führungen mit<br />
verschiedenen Schwerpunkten haben<br />
in den letzten beiden Jahrzehnten Menschen<br />
die Stadtgeschichte nahegebracht.<br />
Interessante Begegnungen waren dabei,<br />
an die sich Frankenberg noch gerne erinnert.<br />
Ein älteres, jüdisches Ehepaar sei zu<br />
einer Chagall-Ausstellung angereist, das<br />
den Künstler persönlich kannte. Auch<br />
einige Moderatoren und Politiker hat<br />
Frankenberg schon persönlich durch die<br />
kleinen Gassen der Altstadt und durch die<br />
Kirchen geführt: Den bereits verstorbenen<br />
Alt-Bundespräsidenten Johannes Rau zum<br />
Beispiel oder auch die Moderatoren Ina<br />
Müller und Carlo von Tiedemann.<br />
DAS IDEALE EQUIPMENT FÜR TEILNEHMER<br />
Wer festes und bequemes Schuhwerk sowie dem<br />
Wetter entsprechende Kleidung trägt, ist bestens<br />
vorbereitet, um an einer Zeitseeing-Stadtführung<br />
teilzunehmen. Empfehlenswert sind zudem ein<br />
paar Taschentücher und eine kleine Flasche Wasser,<br />
wenngleich es sicherlich keine Durststrecken gibt ...<br />
Die wohl beeindruckendste Begegnung<br />
fand 1998 im Rahmen einer Gedenkfeier<br />
zum 350jährigen Jubiläum des Westfälischen<br />
Friedens statt. Der damalige Oberbürgermeister<br />
Hans-Jürgen Fip empfing<br />
im Rathaus eine illustre Gesellschaft des<br />
europäischen Hochadels. Frankenberg<br />
berichtete der schwedischen Königin Silvia<br />
gerade von der Hexenverfolgung in<br />
Osnabrück, als Königin Beatrix der<br />
Niederlande, die mit einem Ohr zugehört<br />
hatte, sich zu den beiden gesellte und man<br />
entspannt ins Plaudern geriet. „Das war<br />
mein absolutes Highlight in 20 Jahren<br />
Zeitseeing“, schmunzelt Renate Frankenberg.<br />
| Sina-Christin Wilk<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
20JÄHRIGES JUBILÄUM<br />
Um das Jubiläum gebührend zu<br />
begehen, ist das Repertoire um<br />
einige Veranstaltungen erweitert<br />
worden: Erstmalig werden Radtouren<br />
und eine Neustadt-Führung<br />
angeboten, Ausflüge und<br />
Abendveranstaltungen würdigen<br />
die Nachbarschaftspflege der<br />
Kulturschaffenden („Zeitseeing<br />
on Tour“) und eine Themenführung<br />
berichtet, wie <strong>Osnabrücker</strong><br />
die Zeit der Reformation erlebt<br />
haben.<br />
Zeitseeing<br />
Stadtführungen<br />
Renate Frankenberg<br />
Bierstr. <strong>17</strong> | 18 49074 Osnabrück<br />
zeitseeing@osnanet.de<br />
www.osnabrueckstadtfuehrungen.de<br />
23
STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />
Fundstück: Litui<br />
STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />
Was verbindet<br />
Kalkriese mit Pompeji<br />
und der Titanic?<br />
Orte in Stadt und Land (10)<br />
Ist der Piesberg Pyes Berg?<br />
Pye ist der nördlichste und zugleich höchstgelegene Stadtteil von Osnabrück. Bei gutem Wetter<br />
ist es möglich, bis nach Lingen zu sehen. Lange Zeit war Pye ein eigenständiges Dorf im<br />
Landkreis Osnabrück, 1972 wurde es eingemeindet.<br />
Mit 2.991 Einwohnern ist Pye zu klein für<br />
einen Supermarkt, und es gibt nur noch<br />
eine Kneipe. Aber der Piesberg, auf dessen<br />
Gipfel sich vier Windräder drehen, sorgt an<br />
Wochenenden dafür, dass viele Menschen<br />
diesen Ort besuchen. Schon immer<br />
bildeten Pye und der Piesberg eine Einheit.<br />
Mit einer Höhe von 188 m überragt er die<br />
Landschaft, aber bei näherem Hinsehen<br />
erinnert der Berg an einen hohlen Zahn.<br />
Hier wurde bis ins 20. Jahrhundert Kohle<br />
unter Tage abgebaut, und die älteren<br />
<strong>Osnabrücker</strong> erinnern sich noch an die<br />
große Mülldeponie von Stadt und Landkreis,<br />
die bis 2006 betrieben wurde.<br />
Wie kam das Dorf Pye<br />
zu seinem Namen?<br />
Die Vermutung, dass der Piesberg von<br />
„Pyes Berg“ abzuleiten ist, liegt auf der<br />
Hand. Der Historiker Herrmann Jellinghaus<br />
verweist auf eine Quelle von 1160,<br />
in der Pye erstmals beschrieben wurde,<br />
allerdings in der ursprünglichen Form<br />
von „pythe“. Im Laufe der Jahrhunderte<br />
unterlag dieser Name weiteren Veränderungen,<br />
nämlich von „pithe“ (1209)<br />
zu „pede“ (13. Jahrhundert) über „piehe“<br />
(1650), bis endlich der jetzige Name „pye“<br />
(<strong>17</strong>72) auftaucht. Der Gleichklang von<br />
„pythe“ und Pütt verlockt dazu, einen Zusammenhang<br />
herzustellen. Der erscheint<br />
auch nicht ganz abwegig, da der Kohleabbau<br />
in offenen Gruben, also Pütten,<br />
in Pye schon sehr früh nachgewiesen ist.<br />
Urkundliche Zeugnisse finden sich zwar<br />
erst 1461, eine frühere Nutzung der<br />
Piesberger Anthrazitkohle ist jedoch nicht<br />
unwahrscheinlich.<br />
Auch Günther Wrede, der die überlieferten<br />
Zeugnisse kritisch untersucht hat, ist auf<br />
die Ortsnamen „pithe“ (1160) und „pede“<br />
(13. Jahrhundert) gestoßen. Er deutet<br />
diesen Begriff im Sinne von zähem Tonlehm.<br />
Demnach könnte der Name des<br />
Piesberges aus dem Namen Pedeske-Berg<br />
hervorgegangen sein.<br />
Einen anderen Ursprung vermutet<br />
die Sprachwissenschaftlerin<br />
Kirstin Casemir. Sie weist auf<br />
ein Schriftstück aus dem Kloster<br />
Corvey (15. Jahrhundert) hin,<br />
wo der Name „pathi“ auftaucht.<br />
Dieser Beleg wird dort zu Pye<br />
gestellt. Pathi wiederum ist mit<br />
dem Wort Pfad verwandt, was<br />
auf einen begehbaren Weg deutet. Im<br />
weitesten Sinn wäre dann Pfad auch für<br />
ein schwieriges Gelände oder hügeliges<br />
Gebiet anzuwenden. Und da könnte sich<br />
der Kreis zum Piesberg schließen, der aller<br />
Wahrscheinlichkeit nach Pyes Berg war<br />
und ist. | Ebba Ehrnsberger<br />
Bilder © Ebba Ehrnsberger<br />
Litui © VARUSSCHLACHT im <strong>Osnabrücker</strong> Land gGmbH, Dave Ziegenhagen // Greifenkopf © VARUSSCHLACHT im <strong>Osnabrücker</strong> Land gGmbH, Christiane Matz // Ausgrabung © mrks_v, fotolia.de<br />
20<strong>17</strong> blickt das Museum Kalkriese auf eine dreißigjährige Forschungsgeschichte zurück. Damals<br />
wurden die ersten Funde in einer archäologischen Ausgrabung geborgen – der Startschuss für<br />
eine Erfolgsgeschichte. Heute steht in Kalkriese ein gut besuchtes und renommiertes Museum,<br />
finden regelmäßig Ausgrabungen statt und die seit Jahrhunderten gesuchte Örtlichkeit der<br />
Varusschlacht scheint gefunden. In 20<strong>17</strong> startet ein neues Forschungsprojekt, das einige der<br />
vielen noch offenen Fragen klären soll.<br />
„Forschung im Museum“ heißt ein<br />
Förderprogramm der Volkswagenstiftung.<br />
Zu den glücklichen Antragstellern<br />
gehörte in der vorerst letzten Ausschreibungsrunde<br />
auch die »Varusschlacht<br />
gGmbH – Museum und Park Kalkriese«,<br />
die mit ihrem Projekt »Kalkriese als Ort der<br />
Varusschlacht? – eine anhaltende Kontroverse«<br />
Gutachter und Jury überzeugte und<br />
nun für ihr Forschungsvorhaben gemeinsam<br />
mit der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München und dem Deutschen<br />
Bergbau-Museum Bochum in den kommenden<br />
drei Jahren rund 430.000 Euro<br />
Forschungsmittel erhält. Bisher standen<br />
insbesondere die antiken Texte zur<br />
Schlacht, die Topographie der Landschaft,<br />
die lokale Befundlage sowie der numismatische<br />
Bestand bzw. die sich hieraus<br />
ergebende Datierung des Fundortes im<br />
Fokus der Forschung. Erstmals sollen nun<br />
die Funde von dem historischen Schlachtfeld<br />
eingehend untersucht und in ihren<br />
kulturhistorischen Kontext eingefügt werden.<br />
Der archäologische Fundbestand ist<br />
aufgrund seiner spezifischen Entstehungsgeschichte<br />
einzigartig. Im Gegensatz zu den<br />
Funden langjähriger Lagerstandorte entstand<br />
das Kalkrieser Fundensemble in sehr<br />
kurzer Zeit, wie man dies ansonsten nur<br />
von Katastrophen aus Pompeji und Herkulaneum<br />
oder jüngeren spektakulären<br />
Ereignissen wie dem Untergang der<br />
Titanic kennt. Alle in Kalkriese bisher gefundenen<br />
Objekte gelangten annähernd<br />
gleichzeitig in den Boden. Damit gibt<br />
der Fundbestand wie kaum eine andere<br />
Sammlung Aufschluss darüber, was alles<br />
gleichzeitig in Gebrauch war und was die<br />
römische Armee tatsächlich so mit sich<br />
führte. Natürlich ist auch dies nur ein<br />
kleiner Ausschnitt. Nicht nur germanische<br />
Plünderer, sondern auch der Zahn der Zeit<br />
forderten ihren Tribut und dürften das<br />
ursprüngliche Fundaufkommen drastisch<br />
reduziert haben. Noch ist längst nicht<br />
alles ausgegraben, wie die neusten Funde<br />
in Kalkriese - etwa die im Juni 2016<br />
entdeckten Goldmünzen - eindrücklich<br />
zeigen. | Stefan Burmeister<br />
<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> verlost 5x eine<br />
Familienkarte für die Römer- und<br />
Germanentage am 04. & 05.Juni 20<strong>17</strong><br />
Mehr zum Gewinnspiel auf Seite 51.<br />
24<br />
25
STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />
Schlagzeilen<br />
des Jahres 1955<br />
Außenansicht des Kaufhauses Merkur gegenüber des Neubaues der<br />
Stadtsparkasse Osnabrück an der Wittekindstraße.<br />
präsentiert: Osnabrück in den 50er und 60er Jahren<br />
Wer konnte den <strong>Osnabrücker</strong>n (fast) alles verkaufen?<br />
Sommer 1955: „Ganz Paris träumt von der Liebe“, behauptet Caterina Valente, die sich seit<br />
Monaten an der Spitze der deutschen Charts tummelt. Derweil gießt man fernab der französischen<br />
Hauptstadt einen eher prosaischen Traum in Beton. Nach 99 Tagen Bauzeit steht das<br />
„modernste Kaufhaus Europas“ mitten in Osnabrück.<br />
Als das Kaufhaus „Merkur“ am 7. Juli 1955<br />
seine Pforten öffnete, schienen die entbehrungsreichen<br />
Nachkriegsjahre endgültig<br />
vorüber zu sein. Zehntausende <strong>Osnabrücker</strong><br />
machten sich auf den Weg in die<br />
Wittekindstraße und standen plötzlich in<br />
einem Einkaufsparadies, das alle bekannten<br />
Dimensionen sprengte.<br />
Auf einer Verkaufsfläche von 6.800 Quadratmetern<br />
wurden rund 60.000 Artikel<br />
angeboten. Das Spektrum reichte von<br />
„Waren des täglichen Bedarfs“ über Kleidung,<br />
Radio- und Elektrogeräte bis hin<br />
zu Teppichen und Möbeln. Das Kaufhaus<br />
„Merkur“ verfügte außerdem über ein<br />
hauseigenes Restaurant, eine Milchbar<br />
und eine Phonobar, in der mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit auch von Caterina<br />
Valente und der Liebe in Paris geträumt<br />
wurde. Eine der größten Attraktionen,<br />
die der vom „<strong>Osnabrücker</strong> Tageblatt“ zum<br />
„Magnet der Großstadt“ gekürte Einkaufstempel<br />
zu bieten hatte, war die nagelneue<br />
Rolltreppe. Sie konnte zwar vorerst<br />
nur nach oben fahren, fand aber sofort<br />
begeisterte Anhänger. Für die Verkäuferinnen<br />
und Kassiererinnen gab es reichlich zu<br />
tun, doch auch die Personalstärke war seinerzeit<br />
rekordverdächtig: 600 Mitarbeiter<br />
kümmerten sich um Kunden, Artikel und<br />
den ordnungsgemäßen Zustand der Registrierkassen.<br />
Viele mittelständische Unternehmen sahen<br />
die Konkurrenz „mit einer gewissen<br />
Beklemmung“, wie Günther Stucke,<br />
Kaufhaus Merkur (unten rechts) © Sammlung Rudolf Lichtenberg; Museum Industriekultur Osnabrück // Schaufenstergestaltung © Sammlung Foto Strenger/Grovermann;<br />
Museum Industriekultur Osnabrück // Kaufhaus Merkur (oben) © Sammlung Georg Bosselmann; Museum Industriekultur Osnabrück // Wohnzimmer © arcona LIVING<br />
Hauptgeschäftsführer der Industrie- und<br />
Handelskammer in seiner Eröffnungsansprache<br />
zugab. Er sei allerdings optimistisch,<br />
dass der Wohlstand in Deutschland<br />
weiter wachse und damit auch der<br />
Gesamtumsatz des Handels steige.<br />
Stucke behielt Recht, zumindest in den<br />
folgenden Jahren. 1964 bekam das Kaufhaus<br />
dann einen neuen Namen, ein<br />
modernisiertes Sortiment und einen Fassadenaufsatz<br />
aus 9.000 Keramikteilen, die als<br />
„Hortenkacheln“ in die Geschichte eingingen.<br />
Die Wabenfassade überlebte nicht<br />
nur ihren Erfinder, den 1970 verstorbenen<br />
Architekten und Designer Egon Eiermann,<br />
sondern auch den Warenhauskonzern,<br />
für den sie ihr stilisiertes „H“ zeigte.<br />
1995 übernahm Kaufhof das Gebäude in<br />
der Wittekindstraße. | Thorsten Stegemann<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
Schaufenstergestaltung des Kaufhauses Merkur um 1960.<br />
WER WAR MERKUR?<br />
Die von den jüdischen Brüdern<br />
Salman und Simon Schocken geleitete<br />
Schocken AG wurde 1938<br />
„arisiert“ und in „Merkur Aktiengesellschaft“<br />
umbenannt. Merkur<br />
war in der römischen Mythologie<br />
nicht nur Götterbote und Schutzpatron<br />
der Händler, sondern auch<br />
der Gott der Diebe.<br />
AUF DEM WEG ZUR<br />
VOLLBESCHÄFTIGUNG<br />
Das Wirtschaftswunder macht´s möglich:<br />
Innerhalb von fünf Jahren kann<br />
die Zahl der Arbeitslosen in Westdeutschland<br />
nahezu halbiert werden.<br />
1955 sind noch etwa eine Million<br />
Menschen ohne Job, die Arbeitslosenquote<br />
liegt bei 5,6 Prozent. In den<br />
60er Jahren wird sie bis auf 0,7 Prozent<br />
sinken.<br />
Kaufhaus Merkur Teilansicht der Fassade,<br />
Rückseite, um 1955.<br />
2. Januar<br />
Im Fernsehen läuft zum ersten Mal<br />
„Was bin ich?“ Bis 1989 geht Robert<br />
Lemke mit seinem Rateteam 337 Mal<br />
auf Sendung.<br />
3. Januar<br />
Als „Vorkämpfer der modernen Malerei“<br />
erhält der in Osnabrück geborene<br />
Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart<br />
die höchste Auszeichnung der<br />
Stadt. Mit ihm bekommt der Numismatiker<br />
Karl Kennepohl, Verfasser des<br />
Buches „Die Münzen von Osnabrück“,<br />
die Justus-Möser-Medaille.<br />
13. Februar<br />
Heinrich Böll besucht Osnabrück. Der<br />
große Schriftsteller und spätere Literatur-Nobelpreisträger<br />
liest im Ratsgymnasium<br />
aus seinem gerade erschienenen<br />
Roman „Haus ohne Hüter“.<br />
1. April<br />
Zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
nimmt die Lufthansa ihren<br />
Betrieb wieder auf.<br />
5. Mai<br />
Mit dem Inkrafttreten der „Pariser<br />
Verträge“ wird die Bundesrepublik<br />
Deutschland ein souveräner Staat.<br />
15. Juli<br />
In Lindau geben 18 Nobelpreisträger,<br />
unter ihnen die deutschen Physiker<br />
Max Born, Werner Heisenberg und der<br />
Chemiker Otto Hahn, die „Mainauer<br />
Erklärung“ ab. Darin heißt es: „Alle Nationen<br />
müssen zu der Entscheidung<br />
kommen, freiwillig auf die Gewalt als<br />
letztes Mittel der Politik zu verzichten.<br />
Sind sie dazu nicht bereit, so werden<br />
sie aufhören, zu existieren.“<br />
8. September<br />
Bundeskanzler Konrad Adenauer verhandelt<br />
in Moskau über die Rückkehr<br />
der letzten etwa 10.000 Kriegsgefangenen.<br />
Im Oktober treffen die ersten<br />
600 Spätheimkehrer in Friedland ein.<br />
26<br />
Das "Wohnzimmer" im <strong>Osnabrücker</strong> acrona LIVING,<br />
eingerichtet im original Stil der Wirtschaftswunderzeit.<br />
27
STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />
Gibt es einen Anlass?<br />
Ja. Am 30. August letzten Jahres hat<br />
der <strong>Osnabrücker</strong> Stadtrat auf Initiative<br />
der beiden Schinkeler Bürgervereine<br />
(Schinkel und Schinkel-Ost) einstimmig<br />
beschlossen, angesichts der blutigen<br />
Ereignisse des Jahres 1801 einen Waldweg<br />
inmitten der Gartlage „Gesellenweg“<br />
zu nennen und eine Erklärungstafel aufzustellen.<br />
Erinnert werden soll dabei an<br />
einen blutig niedergeschlagenen Arbeitskampf<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Handwerksgesellen,<br />
dem sich seinerzeit große Teile der <strong>Osnabrücker</strong><br />
Bevölkerung anschlossen. Die Informationstafel<br />
soll in naher Zukunft am<br />
Haster Weg in Höhe des alten Forsthauses<br />
beheimatet werden. Das vielgelesene Buch<br />
„Geplatzte Kragen“ dürfte in den letzten<br />
Jahren dazu beigetragen haben, dass die<br />
Erinnerung an die damaligen Ereignisse<br />
wieder wach wurde.<br />
Hier, am Standort Haster Weg in Richtung Dodesheide,<br />
Höhe ehemaliges Forsthaus, soll die Tafel stehen.<br />
Wieso gibt es bald<br />
einen „Gesellenweg“?<br />
Voraussichtlich noch in diesem Frühjahr wird inmitten der Gartlage, jenem<br />
Waldabschnitt zwischen Schinkel und Dodesheide, eine Informationstafel<br />
eingeweiht. Sie erinnert an den sogenannten <strong>Osnabrücker</strong> „Gesellenaufstand“<br />
von 1801. Heiko Schulze, Autor des - jene Ereignisse beschreibenden - Romans<br />
„Geplatzte Kragen“, geht in zwei Nummern von „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ der Frage nach, was es<br />
mit diesem „Aufstand“ auf sich hatte und warum er bis heute eine große Bedeutung besitzt.<br />
Was trieb die alten Gesellen an?<br />
Wandernde Handwerksgesellen, für<br />
Außenstehende heute eine eher trachtenhaft<br />
anmutende Berufsgruppe, besitzen in<br />
Europa eine jahrhundertealte Tradition.<br />
Wer seinerzeit Meister werden wollte, um<br />
einen Handwerksbetrieb zu führen, musste<br />
Wanderjahre und Arbeitsnachweise<br />
vorweisen. Attestiert wurden diese von<br />
Meistern, in deren Betrieben der Geselle<br />
sein handwerkliches Können erweiterte.<br />
Zugleich gelang es den unbehausten<br />
Wanderern, auf ihrer „Walz“ einen großen<br />
Zusammenhalt zu pflegen, der viele erkämpfte<br />
Rechte, eigene Begriffe und ein<br />
eigenes Liedgut umfasste. All dies führte<br />
zu einem großen Selbstbewusstsein der sogenannten<br />
„Bruderschaften“, die sich stets<br />
mit einem gewissen Stolz präsentierten.<br />
Feierabend, Schmacht, Polyp:<br />
Wie beeinflussten die Gesellen<br />
unsere Sprache?<br />
Jede Menge! Allein schon der vieldiskutierte<br />
Begriff „Gesellschaft“ führt sich auf<br />
die alten Gesellen zurück. Zahllose Volksund<br />
Wanderlieder, viele davon immer<br />
wieder von der Obrigkeit verboten, sind<br />
bis heute elementarer Bestandteil des deutschen<br />
Liedgutes und werden an Schulen<br />
und in Chören reichhaltig gepflegt. Hinzu<br />
kommen die Spuren aus der alten „Szenesprache“<br />
der jungen Handwerker. Kostproben<br />
des reichhaltigen Vokabelheftes<br />
sind der „Krauter“ (Chef und Meister), der<br />
„Feierabend“ als Arbeitsende, „Beuteln“<br />
und „Hänseln“ beschrieb eine unfeine Behandlung<br />
zum Bestehen von Mutproben.,<br />
„In Schale werfen“ umschrieb das Anlegen<br />
feiner Kleidung, „Kaff“ den anzusteuernden<br />
Ort, „Mampfen“ oder „Schmausen“<br />
das genüssliche Essen, „Schmacht“ das<br />
genaue Gegenteil. „Penne“ hieß die Übernachtungsmöglichkeit,<br />
„toff“ war prima,<br />
„Knast“ oder „Kittchen“ das Gefängnis<br />
und „Polyp“ der Polizist oder Gendarm.<br />
Und „Tapern“ beschrieb letztendlich das<br />
regelmäßige Wandern.<br />
Gemäldei © Künstler Henning Heigl // restliche Bilder © Heiko Schulze<br />
Wer erkämpfte sich<br />
„Blaue Montage“?<br />
Die Gewerkschaften sollten später etliche<br />
Jahrzehnte benötigen, um solche Rechte<br />
für Arbeitnehmer zu erkämpfen, welche<br />
sich die Handwerksgesellen bereits<br />
Jahrhunderte zuvor mühsam gegen ihre<br />
Meister erstritten hatten: Wandergesellen<br />
besaßen ihre eigene „Gerechtsame“, innerhalb<br />
derer sie interne Streitigkeiten ohne<br />
Einfluss von außen lösen konnten. „Altgesellen“<br />
waren Sprecher ihrer jeweiligen<br />
Bruderschaften und so etwas wie frühe Betriebsräte.<br />
Als „Blaue Montage“ galten über<br />
viele Jahre hart erkämpfte freie Arbeitstage.<br />
Kontrakte über Arbeitszeiten, Kündigungsfristen<br />
und Entlohnungen waren<br />
die Vorläufer späterer Tarifverträge. Die<br />
eigenen Herbergen, in denen übernachtet,<br />
gegessen und gezecht werden konnte, unterstanden<br />
der Selbstverwaltung der Gesellen.<br />
Selbstverwaltete Kassen schützten<br />
Gesellenbrüder gegen Arbeitslosigkeit und<br />
sorgten für Arztkosten bei Erkrankungen.<br />
In „Aufständen“, zuletzt immer häufiger<br />
auch „Streiks“ genannt, gab es die ersten<br />
Streikerfahrungen.<br />
Warum galten Gesellen<br />
als die „<strong>Wissen</strong>den“?<br />
Da die Wandergesellen im Zuge ihrer Märsche<br />
viel herumkamen und sich mit ihren<br />
„Brüdern“ auf der „Walz“ austauschten,<br />
wussten sie weit mehr vom überregionalen<br />
Geschehen als die alteingesessene Bevölkerung.<br />
Erzählungen wandernder Zeitgenossen<br />
produzierten auf Märkten oder in<br />
Wirtshäusern so manchen Pulk neugierig<br />
lauschender Dorf- oder Stadtbewohner.<br />
Besondere Beachtung fanden dabei auch<br />
solche Berichte, die sich auf Aufstände gegen<br />
Obrigkeiten oder gar revolutionäres<br />
Geschehen (wie<br />
das in Frankreich<br />
anno <strong>17</strong>89) bezogen.<br />
Was führte<br />
zum<br />
<strong>Osnabrücker</strong><br />
Aufstand?<br />
Als sich im Juli<br />
© TRÄGERGEMEINSCHAFT „500 JAHRE REFORMATION – OSNABRÜCK“<br />
1801 Gesellen<br />
aller <strong>Osnabrücker</strong><br />
Handwerke<br />
anlässlich ihres<br />
Streiks im Gasthaus<br />
Gartlage einfanden,<br />
ging dem<br />
ein heftiger Streit<br />
um die versuchte<br />
Beschneidung eigener<br />
Rechte voraus.<br />
Eine Rangelei<br />
unter Schuhmachergesellen<br />
um<br />
Vorschriften einer<br />
alten Kleiderordnung<br />
(es ging um<br />
das Schließen des Rocks während einer<br />
Feierstunde, weshalb der spätere Roman<br />
auch „Geplatzte Kragen“ heißen sollte)<br />
bildete den Ausgangspunkt: Meister<br />
schritten ein und verhängten Entlassungen<br />
sowie hohe Strafgelder.<br />
Da der interne Streit die Meister aber gar<br />
nichts anging, begann ein Streik, dem sich<br />
im Nu alle anderen Gesellenbruderschaften<br />
der Stadt anschlossen. Auch große Teile<br />
der <strong>Osnabrücker</strong><br />
Bevölkerung revoltierten<br />
dagegen, dass<br />
sich die Stadtspitze<br />
um Bürgermeister<br />
Heinrich David Stüve<br />
gegen die Streikenden<br />
gestellt hatte.<br />
Eine tiefe Kluft zwischen<br />
Armen und<br />
Reichen, zwischen<br />
Rechtlosen und Privilegierten<br />
verschärfte<br />
die Spannung. Stüves<br />
20<strong>17</strong><br />
?<br />
WAS IST<br />
500 JAHRE REFORMATION | REGION OSNABRÜCK<br />
www.20<strong>17</strong>osnabrueck.de<br />
Bündnis mit den ortsansässigen, schwer<br />
bewaffneten Hannoverschen Soldaten war<br />
geschuldet, dass es schließlich zu einem<br />
blutigen Kampfgeschehen in der Gartlage<br />
kam, das bis heute ein trauriges Ereignis in<br />
der Stadtgeschichte darstellt. | Heiko Schulze<br />
In der nächsten Ausgabe beleuchtet<br />
„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ ausführlicher das<br />
örtliche Geschehen.<br />
Protestzug der Gesellen mit Opfern vor dem Rathaus.<br />
In den 1980er Jahren gemalt vom <strong>Osnabrücker</strong> Künstler<br />
Henning Heigl.<br />
Der lange Weg zu Meisterehren<br />
28 29
Wer präsentiert <strong>Osnabrücker</strong><br />
Industriegeschichte von oben?<br />
Er ist aus dem <strong>Osnabrücker</strong> Stadtbild nicht mehr wegzudenken: Der leuchtend gelbe MAN Doppeldeckerbus<br />
aus dem Jahr 1980. Bis zu 80 Personen finden darin einen Sitzplatz. Im vergangenen<br />
Jahr stiegen über 4.500 Gäste ein, um an einer der vier Stadtrundfahrten teilzunehmen. In diesem<br />
Jahr können sich Interessierte bei drei der vier angebotenen Touren auf ein neues Highlight freuen.<br />
Seit Mitte Februar hat jeder die Möglichkeit, Tickets für eine der vier Stadtrundfahrten zu kaufen und<br />
damit Osnabrück mal ganz anders, nämlich von oben zu entdecken.<br />
Hintergrund © Yörn Kreib // Bus © Stadtwerke Osnabrück AG / Dr. B. Schneider // Hellmann Bilder Hellmann © Worldwide Logistics<br />
Egal ob man sich für die City-, die Osnabrück-<br />
oder die Industrie-Tour entscheidet,<br />
in allen Fällen führt die Fahrt durch<br />
den <strong>Osnabrücker</strong> Hafen, der 2016 seinen<br />
100. Geburtstag feiern konnte (vgl.<br />
<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>Nr</strong>. 13). Fachkundige<br />
Stadtführer der Firma Zeitseeing sorgen<br />
für spannende Informationen rund um die<br />
Entstehungsgeschichte der Friedensstadt.<br />
Welcher weiße Fleck wird<br />
erstmals angesteuert?<br />
Jeder kennt das Logo samt Schriftzug<br />
der von Carl Heinrich Hellmann 1871 in<br />
Osnabrück gegründeten gleichnamigen<br />
Firma. Das Ein-Mann-Unternehmen<br />
spezialisierte sich auf die Beförderung von<br />
Gütern mit Pferdefuhrwerken. Diese wurden<br />
1925 erfolgreich durch Güterwagen<br />
ersetzt. Heute arbeitet das Unternehmen<br />
Hellmann Worldwide Logistics an seinem<br />
Sitz im <strong>Osnabrücker</strong> Hafen mit einem Verkehrsmix<br />
aus LKW und Bahn. Das etwa<br />
119.000 qm große Firmengelände auf dem<br />
sich diese Verkehrswege kreuzen und auf<br />
dem täglich ca. 500 LKWs abgefertigt werden,<br />
war bisher für normale <strong>Osnabrücker</strong><br />
„Terra incognita“. Ab Ende März heißt es<br />
auf den Stadtrundfahrten jetzt regelmäßig<br />
„Nächster Halt Firma Hellmann / Wendebecken<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Hafen“.<br />
Schrott oder Gold?<br />
Für den Doppeldeckerbus öffnen sich die<br />
Schranken in der Elbestraße. Nach einer<br />
kurzen Fahrt über das Firmengelände<br />
legt der Bus einen etwa 10-15-minütigen<br />
Stopp am Wendebecken des <strong>Osnabrücker</strong><br />
Hafens ein. Der Blick fällt auf die gegenüber<br />
aufgetürmten Schrottberge, das<br />
„<strong>Osnabrücker</strong> Gold“. Hier stellt die Rohstoff<br />
Recycling Osnabrück GmbH (RRO), eine<br />
100%ige Tochter der Georgsmarienhütte<br />
Holding, den gewünschten Schrottcocktail<br />
zusammen, der dann per Bahn<br />
ins Werk nach GM-Hütte transportiert<br />
und direkt in den Elektroofen geschüttet<br />
wird. Eine beeindruckende Architektur<br />
bietet der ehemalige Getreidespeicher III,<br />
der heute von Hellmann als Bürogebäude<br />
genutzt wird. Kirsten Willenborg, Leitung<br />
PR & Marketing, sieht die neuen Stadttouren<br />
„auch als Angebot für die eigenen<br />
1.280 Mitarbeiter, die auf diese Art mit<br />
der ganzen Familie den Arbeitsplatz in<br />
Augenschein nehmen können“.<br />
Welche Global-Player<br />
stehen auf dem Programm?<br />
Dabei reiht sich die Firma Hellmann in<br />
eine illustre Reihe weltweit agierender<br />
Unternehmen ein, die bei der Industrie-<br />
Tour nicht nur angefahren, sondern auch<br />
durchfahren werden: Die KME AG (ehemals<br />
Kabelmetall), mit ihrer historischen<br />
Industriearchitektur, die Papierfabrik<br />
Felix Schoeller, die weit mehr als Fotopapiere<br />
im Programm hat, die Stadtwerke<br />
Osnabrück AG mit ihrer Busflotte, sowie<br />
der Hafen mit seinen unterschiedlichen<br />
STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />
Gewerbezweigen. Die Fahrt führt weiter<br />
über das Gelände der "Spedition Koch<br />
International" und bietet somit einen Blick<br />
auf ein weiteres Unternehmen der <strong>Osnabrücker</strong><br />
Industriegeschichte.<br />
| Yörn Kreib<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
WANN GEHT’S LOS?<br />
Offizieller Saisonstart der Stadtrundfahrten,<br />
die auch in diesem<br />
Jahr vier unterschiedliche Touren<br />
anbieten, ist der 25. März.<br />
Die Stadtrundfahrten sind eine<br />
Kooperation der Stadtwerke<br />
Osnabrück, des Vereins Traditionsbus<br />
Osnabrück e.V., der<br />
Tourist-Information Osnabrück /<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Land und der Zeitseeing<br />
Stadtführungen. Neben den<br />
drei bereits erwähnten Touren<br />
führt eine vierte direkt auf den<br />
Piesberg.<br />
Start ist jeweils Samstag (City-,<br />
Osnabrück-, Industrietour) bzw.<br />
Sonntag (Piesbergtour) an der<br />
Haltestelle Lortzingstraße, Ecke<br />
Dielingerstraße und Große Straße.<br />
Dauer: 2 – 3 Stunden<br />
Preis: Erwachsene ab 13 €<br />
Kinder: ab 6 €<br />
Familienkarten erhältlich.<br />
Info & Anmeldung:<br />
www.swo.de/stadtrundfahrten<br />
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31
FAMILIE & SOZIALES<br />
Wie uberwinden Kinder ihre Ängste?<br />
Der Kinder- und<br />
Jugendbuchtipp wird<br />
präsentiert vom<br />
Die besten<br />
lebensmittel<br />
der<br />
region<br />
ESSEN & TRINKEN<br />
Angst haben – das kennen wir alle. Doch manchmal werden die Ängste überwältigend groß. So<br />
leidet Cordula seit einiger Zeit verstärkt an Panikausbrüchen - vor allem größere Höhen machen<br />
ihr zu schaffen. Lars-Olaf leidet unter einer Spinnen-Phobie und Katla aus Island hat nachts oft<br />
schlimme Albträume.<br />
Auf dem Jansenhof im emsländischen<br />
Werpeloh sollen die Kinder in den Ferien<br />
lernen, sich ihren Ängsten zu stellen.<br />
Dabei soll ihnen das ebenso kluge und einfühlsame<br />
wie gutmütige Islandpferd Talisman<br />
helfen.<br />
Zunächst geht es auf dem Hof ganz friedlich<br />
zu: Mit Talisman erleben die Kinder<br />
schöne Stunden und blühen regelrecht<br />
auf. Aber bald merken sie, dass hier etwas<br />
nicht ganz geheuer ist. Werden die Kinder<br />
mit ihren Phobien etwa gezielt zu etwas<br />
benutzt? Weshalb werden sie in einen einsamen<br />
Wachholderhain gebracht? Dinge<br />
verschwinden plötzlich, außerdem dringen<br />
aus dem Keller Musik und merkwürdige<br />
Geräusche. Ist dort vielleicht jemand<br />
Das Buch: Talisman<br />
und die blauen Rätsel<br />
gefangen? Cordula, Katla und Lars-Olaf<br />
müssen ihre Ängste überwinden, damit sie<br />
den Geheimnissen mit der Hilfe von Talisman<br />
auf die Spur kommen.<br />
Der <strong>Osnabrücker</strong> Autorin Miriam Rademacher<br />
ist es gelungen, mit ihrer Mutmach-Geschichte<br />
ein ernstes und aktuelles<br />
Thema nachdenklich und humorvoll zugleich<br />
anzupacken. Die jungen Leserinnen<br />
und Leser lernen beim Schmökern ganz<br />
nebenbei, wie wichtig es ist, sich seinen<br />
Ängsten zu stellen und damit umgehen zu<br />
lernen. | Beatrice le Coutre-Bic<br />
Miriam Rademacher: Talisman und die<br />
blauen Rätsel. Hildesheim: Verlag Monika<br />
Fuchs, 2016. 136 S., Euro 12,90.<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
DIE AUTORIN<br />
Miriam Rademacher, geboren 1973,<br />
verbrachte ihre Kindheit auf einem<br />
kleinen Barockschloss im Emsland.<br />
Schon früh interessierte sie sich für<br />
das Schreiben. Heute lebt sie mit<br />
ihrer Familie in Osnabrück, wo sie an<br />
ihren Büchern arbeitet und zudem<br />
Tanz unterrichtet. Kein Wunder, dass<br />
die Hauptfigur ihrer in Mittelengland<br />
spielenden, spannend-skurrilen<br />
Krimi-Reihe, Colin Duffot, Tanzlehrer<br />
ist.<br />
In den letzten Jahren hat Miriam<br />
Rademacher zahlreiche Kurzgeschichten,<br />
Fantasy-Romane, Krimis<br />
und ein Kinderbilderbuch, „Krebs<br />
in Knoblauch“, veröffentlicht, das<br />
2012 in Österreich mit dem Goldenen<br />
Kleeblatt gegen Gewalt ausgezeichnet<br />
wurde.<br />
<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> verlost zusammen mit<br />
dem Literaturbüro Westniedersachsen 2x<br />
das Buch „Talisman & die blauen Rätsel“ -<br />
mehr beim Gewinnspiel auf Seite 50/51.<br />
Porträt © Miriam Rademacher<br />
Bilder © "Die Gemüsegärtner"<br />
präsentiert von<br />
www.dransmann.com<br />
Wer backt mit gutem Gewissen?<br />
Es ist Frühjahr, das Fest aller Eier wird gefeiert. Grund genug, dem Ei mal etwas auf die Schale zu<br />
rücken. 233 Eier essen die Deutschen im Jahr. Ja, auch die <strong>Osnabrücker</strong>, spezielle regionale Zahlen<br />
sind dabei jedoch nicht bekannt. Deutschlandweit teilt sich der Markt wie folgt auf: 11,7% der Eier<br />
sind Bio-Ware. 26,1% stammen aus Freilandhaltung, 60,7 aus Bodenhaltung und die restlichen<br />
1,5% aus Kleingruppenhaltung. Der Trend zum Bio-Ei ist dabei ständig steigend.<br />
Udo Engelke von den Gemüsegärtnern aus<br />
Kalkriese versorgt die <strong>Osnabrücker</strong> auf<br />
Wochenmärkten und mit seinem Biokisten-<br />
Lieferservice. Bio-Eier aus regionaler<br />
Produktion setzen sich durch, so der Trend,<br />
den auch er beobachtet. Dabei sind die Eier<br />
der artgerecht lebenden Legehennen, die mit<br />
Getreide, Ackerbohnen oder Erbsen gefüttert<br />
werden, deutlich teurer als die Konkurrenz<br />
aus dem konventionellen Supermarkt.<br />
10 Bio-Eier können schon mal 4,50 € kosten.<br />
Bei der Nachzucht von Hennen geht’s den<br />
Hähnchenküken an den Kragen. Da sie<br />
natürlich keine Eier legen können, landen sie<br />
oft im Schredder. Der ernährungsbewusste<br />
<strong>Osnabrücker</strong> hilft mit seinem Eier-Kauf<br />
dabei, die sogenannte Bruderhahninitative<br />
(www.bruderhahn.de) zu unterstützen:<br />
Jedes gekaufte Bio-Ei bringt einen Cent<br />
dafür, dass männliche Küken nicht mehr<br />
geschreddert werden, sondern als Nutztiere<br />
aufwachsen dürfen. Gleiches bietet<br />
auch der Superbiomarkt in allen drei Filialen<br />
an. Hier ist der Mehrpreis 4 Cent pro<br />
Ei, die direkt in ein eigenes Projekt mit<br />
gleicher Zielsetzung fließen. Eier von<br />
glücklichen Hühnern – gehören dazu<br />
nicht auch glückliche Hähne?<br />
Mit so gestärktem Gewissen geht es erstmal<br />
auf den Markt: Eier kaufen für den<br />
leckeren Mandelkuchen. | Julia Eismann<br />
Udo Engelke versorgt die<br />
<strong>Osnabrücker</strong> auf<br />
den Wochenmärkten<br />
Einkaufsliste<br />
150 g Butter<br />
200 g Zucker<br />
2 EL Milch<br />
200 g gem. Mandeln<br />
50 g helles Mehl (getestet mit Dinkel)<br />
1 Ei<br />
2 Eiweiß, sehr steif geschlagen<br />
1 P Backpulver<br />
Zubereitung<br />
„Mandelkuchen“<br />
Zuerst die Eiweiße zu sehr steifem Eischnee<br />
schlagen und zur Seite stellen. Butter und<br />
Zucker cremig rühren, Milch und Ei untermengen,<br />
dann Mandeln, Mehl und Backpulver<br />
hinzugeben und unterrühren. Nun den<br />
Eischnee mit einem Teigschaber unterheben.<br />
Für eine kleine Springform (18cm) ergibt<br />
dieser Teig einen sehr hohen Kuchen. Dafür<br />
bei 160°C ca. 30 Minuten backen. Es empfiehlt<br />
sich eine Stäbchenprobe in der Mitte<br />
des Kuchens. Bei einer großen Springform<br />
muss die Backzeit entsprechend angepasst<br />
werden.<br />
Die Autorin:<br />
Miriam Rademacher<br />
Wir wünschen Guten Appetit!<br />
32<br />
33
ESSEN & TRINKEN<br />
Herausgeber von<br />
Lieber Rainer!<br />
Das Café Poldi in München war ein absolutes Muss auf den zahlreichen Reisen, die Rainer Schaper<br />
bis in den Iran führten. Hier machte er Station und traf sich mit guten Freunden. Vor 27 Jahren wurde<br />
der Voxtruper Weltenbummler in Hellern sesshaft. Mit seinem 1990 eröffneten Restaurant „Pizza Poldi“<br />
knüpft er zumindest vom Namen her an sein ehemaliges Münchner Stammcafé an.<br />
Was ist das besondere<br />
an Pizza Poldi?<br />
Carlotta, die quirlige Servicekraft, geschickt<br />
zwei Vorspeisenteller balancierend, überlegt<br />
nicht lange und antwortet lachend:<br />
„Der verrückte Chef!“ Dieser nimmt die<br />
Antwort seiner Angestellten grinsend<br />
zur Kenntnis. Mit Kopfschütteln quittierten<br />
sicher bereits 1990 viele <strong>Osnabrücker</strong> seine<br />
Entscheidung, die alte stillgelegte Gärtnerei<br />
an der Lengericher Landstraße zu einem<br />
italienischen Restaurant umzubauen. Doch<br />
der Gartenhauscharakter sorgt auch heute<br />
noch für den unverwechselbaren Charme<br />
des Hauses. Wer hier einmal im Frühjahr<br />
unter der dann mit blauen Blüten übersäten<br />
Glyzinie seine Pizza gegessen hat, wird<br />
die geradezu verzauberte Stimmung kaum<br />
wieder vergessen.<br />
Was sorgt fur schwarze<br />
Rander an der Pizza?<br />
Kenner sehen es sofort. Die Pizza kommt<br />
hier aus dem Holzofen. Zu diesem hat Rainer<br />
eine ganz besondere Beziehung. Nicht nur,<br />
dass er den Ofen selbst gebaut hat, er ist auch<br />
überzeugt, dass die Zubereitung, trotz aller<br />
Widrigkeiten, für ein ganz besonderes<br />
Aroma sorgt. „Offenes Feuer ist für mich<br />
Urenergie“, sagt er, während sich die<br />
Flammen beim Öffnen der Ofenklappe<br />
in seinen Augen spiegeln. Pizza aus dem<br />
Elektroherd kann er sich nicht vorstellen.<br />
Das Backen und Kochen mit Holzofen<br />
erfordert sehr viel mehr Arbeit und Fingerspitzengefühl<br />
bei der Zubereitung der<br />
Speisen. Es dauert etwas länger und hinterlässt<br />
an den Pizzarändern schwarze Spuren.<br />
Wo kommt das Holz her?<br />
„Wenn es Nacht wird und dunkel, dann<br />
streife ich durch die Wälder Westfalens,<br />
um Holz zu sammeln“, erzählt<br />
Schaper augenzwinkernd. Der Holznachschub<br />
darf nicht versiegen, denn<br />
ohne ihn bliebe der Ofen aus. Bereits<br />
drei Stunden vor Öffnung des Restaurants<br />
wird angeheizt. Alle zwei Monate<br />
stehe der Schornsteinfeger vor der Tür,<br />
um die Anlage und die Holzfeuchte<br />
zu überprüfen. Holz<br />
begeistert Schaper. Wenn<br />
er nicht am Pizzaofen steht,<br />
arbeitet er in seiner Tischlerei<br />
in Westerkappeln und tüftelt an<br />
trendigen Küchen- und Tisch-<br />
Pizza im Ofen; Rennrad © Yörn Kreib // Außenansicht; Theke; Porträt Rainer Schaper, Nachtisch, Innenansicht © Stefanie Ludwig // Hintergrund © vadim_fl, fotolia.de<br />
Pizza aus einem holzbefeuerten<br />
Steinofen - Rainer Schaper lädt<br />
eine/n Leser/in von <strong>Osnabrücker</strong><br />
<strong>Wissen</strong> mit Begleitung ein!<br />
Mehr beim Gewinnspiel am<br />
Magazinende auf Seite 50/51!<br />
accessoires wie Kochbuchhaltern,<br />
Salzstreuern und Brotschneidebrettern.<br />
Einige dieser Kreationen hat er sich inzwischen<br />
als Geschmacksmuster schützen<br />
lassen.<br />
Was macht ein Rennrad<br />
vor der Theke?<br />
Blickfang beim Eintreten ist die Theke.<br />
Dahinter agiert der Chef, leicht zu erkennen<br />
an seinem Markenzeichen, der Wollmütze.<br />
Davor fällt der Blick auf ein Fahrrad der<br />
Marke Porsche. Das sei ein klares Signal<br />
an die Gäste, erklärt Schaper. „Es soll deutlich<br />
machen, dass auch eine gute Pizza<br />
nicht für 2,50 € zu haben ist.“ Ihm gehe es<br />
um Lebensmittel, deren sorgfältige Zubereitung<br />
in Handarbeit sowohl seinen Preis<br />
habe als auch seine Zeit brauche. Gäste, die<br />
bereits zehn Minuten nach Aufgabe ihrer<br />
Bestellung an der Theke stehen und<br />
ungeduldig quengeln, sind bei Pizza Poldi<br />
sicher an der falschen Adresse.<br />
Wo bleibt der Mainstream<br />
vor der Tur?<br />
Schaper hat seine eigene Vorstellung<br />
von Gastfreundschaft. Er nimmt<br />
sich Zeit für jeden Gast. Begrüßung<br />
durch den Chef ist selbstverständlich.<br />
Für einen neu eintreffenden<br />
Gast im Rollstuhl werden bereits sitzende<br />
Gäste gebeten,<br />
doch bitte<br />
an einen anderen<br />
Tisch zu wechseln.<br />
Einer Damengruppe, die verzweifelt<br />
nach einem scheinbar unter die Bank<br />
gerutschten Briefumschlag sucht, hilft<br />
Schaper mit einer Taschenlampe aus.<br />
Kommentare zur allgemeinen politischen<br />
und wirtschaftlichen Lage gibt es ebenfalls<br />
häufig gratis dazu. Das muss man<br />
mögen – und eben auch die nötige Zeit<br />
und Geduld mitbringen. Wer beides hat,<br />
darf sich auf einen Abend fernab jeglichen<br />
Mainstreams freuen. | Yörn Kreib<br />
Pizza Poldi, Inh. Rainer Schaper<br />
Lengericher Landstraße <strong>17</strong><br />
49078 Osnabrück<br />
Telefon: 0541-443964<br />
info@pizza-poldi.de<br />
www.pizza-poldi.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mittwoch bis Sonntag<br />
jeweils ab 18 Uhr<br />
Danke für Deine stetige<br />
Gastfreundschaft<br />
und die bisherigen<br />
schönen Augenblicke<br />
bei Pizza Poldi.<br />
Das gesamte Team<br />
der Medienagentur<br />
KreativKompass und<br />
die Redaktion von<br />
<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong><br />
freuen sich auf viele<br />
weitere kreative<br />
Meetings & Redaktions-<br />
Sitzungen in gemütlicher<br />
Atmosphäre mit<br />
exzellenten Speisen bei<br />
Dir & Deiner Crew.<br />
Auf ganz bald!<br />
Originelle Ideen,<br />
klassische Werbung,<br />
Magazine und Spezialist für<br />
(regionale) <strong>Wissen</strong>smedien.<br />
Interesse geweckt?<br />
Medienagentur<br />
KreativKompass GmbH<br />
Im Hamme 7<br />
49205 Hasbergen<br />
Telefon: 05405 / 80 83 216<br />
kontakt@kreativkompass.de<br />
www.kreativkompass.de<br />
www.osnabruecker-wissen.de<br />
35
NATUR & UMWELT<br />
Geschichte(n) aus dem<br />
NATUR & UMWELT<br />
Brillenkaimane<br />
FrUhstarter mit kurzer ZUndschnur?<br />
Nördliche Brillenkaimane, wie sie im <strong>Osnabrücker</strong> Zoo im Tetra-Aquarium leben, werden aufgrund<br />
ihrer Körperform auch Krokodilkaimane genannt. Beheimatet sind sie in Mittelamerika und<br />
im nördlichen Südamerika.<br />
Die im Durchschnitt 2 Meter langen und<br />
rund 60 Kilogramm schweren Reptilien<br />
bevorzugen schlammigen Boden und<br />
sumpfige Bereiche wie Teiche und Kanäle.<br />
Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen<br />
sie regungslos im Wasser, wo sie ihrer<br />
Beute auflauern. Je nachdem was ihnen<br />
ihr Lebensraum bietet, ernähren sie sich<br />
von Fischen, Amphibien, Muscheln und<br />
Weichtieren. Auch im Zoo fressen die<br />
Brillenkaimane Fisch und Fleisch. Kaimane<br />
können mit bis zu über 60 Jahren ein hohes<br />
Alter erreichen. Ausgewachsen sind sie mit<br />
circa 5 Jahren – doppelt so schnell wie alle<br />
anderen Krokodilarten.<br />
Tragt dieser Zoobewohner<br />
wirklich eine Brille??<br />
Die Nördlichen Brillenkaimane gehören<br />
zur Gattung der Echten Kaimane. Im<br />
Tetra-Aquarium des Zoos leben ein Weibchen<br />
und ein Männchen. Wer die beiden<br />
besucht, stellt jedoch fest, dass sie nicht<br />
wirklich eine Brille tragen. Ihren Namen<br />
verdanken sie vielmehr einer verknöcherten<br />
Erhebung vor den Augen, die wie ein<br />
Brillensteg aussieht. Liegen Kaimane – wie<br />
die meiste Zeit – im Wasser, sind sie farblich<br />
kaum davon zu unterscheiden. Auch im<br />
Zoo sind die dunkelgrünen Raubtiere in<br />
ihrem Becken gut getarnt und manchmal<br />
erst auf den zweiten Blick zu entdecken.<br />
Die Bauchseite ist mit hellen Grün- oder<br />
Gelbtönen deutlich heller als der Rest<br />
ihres Körpers. Kaimane sind für ihr<br />
aggressives Verhalten bekannt. Sind sie<br />
gereizt, kann sich ihre Schuppenfarbe<br />
aufhellen. Für Menschen sind sie in der<br />
Regel ungefährlich, da sie eher scheu<br />
sind. Männchen und Weibchen sind<br />
anhand äußerlicher Merkmale sehr gut<br />
zu unterscheiden: Männchen werden<br />
größer als Weibchen und besitzen einen<br />
breiteren Kopf und Schwanz.<br />
Wie funktioniert die<br />
naturliche „Brutmaschine“<br />
der Kaimane?<br />
Kaimane legen im Schnitt 10 bis 40<br />
Eier. Die Weibchen legen ihre Eier in<br />
Nester, die sie zuvor mit abgestorbenem<br />
Pflanzenmaterial auspolstern. Dieses<br />
erhitzt sich durch den Verrottungsprozess<br />
so stark, dass die Eier ohne weiteres<br />
Zutun der Eltern ausgebrütet werden.<br />
Dabei kommt es durchaus vor, dass<br />
sich zwei Weibchen ein Nest teilen. Da<br />
Kaimane erst im ausgewachsenen Zustand<br />
keinen natürlichen Feind haben, beschützen<br />
die Muttertiere die Nester vor Angreifern.<br />
Fressfeinde für Eier und Jungtiere<br />
sind andere Reptilien, Raubfische oder<br />
große Vögel.<br />
Die einzige Bedrohung für ausgewachsene<br />
Kaimane besteht durch den Menschen.<br />
Kaimane werden aufgrund ihrer Haut<br />
gejagt, die im Lederhandel hohe Preise erzielt.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass sie<br />
wie viele andere Tiere auch stetig an Lebensraum<br />
verlieren, sodass mittlerweile einige<br />
Arten vom Aussterben bedroht sind –<br />
der Brillenkaiman zählt erfreulicherweise<br />
noch nicht dazu. | Marie Meierhofer<br />
Brillenkaimane © Zoo Osnabrück // Kaimane in Landschaft © aussieanouk, fotolia.de<br />
Bilder © Museum am Schölerberg<br />
Was macht Karl Kochs<br />
Herbarium so wertvoll?<br />
Das Museum beherbergt neben seinen zoologischen und geologischen Sammlungen auch<br />
eine beachtliche Zahl an konservierten Pflanzen. Eine spezielle Form der Haltbarmachung von<br />
Pflanzen stellt das sogenannte Herbarium dar.<br />
Darunter versteht man eine Sammlung<br />
von getrockneten und gepressten Pflanzen<br />
bzw. Pflanzenteilen. Diese werden auf<br />
speziellen Papierbögen („Herbarbögen“)<br />
fixiert und in Schachteln gesammelt oder<br />
zu einem Buch gebunden. Wie alle anderen<br />
Objekte in einem Museum werden<br />
sie mit einer Inventarnummer und den<br />
entsprechenden Informationen, wie<br />
Fundort und Funddatum, versehen. Auf<br />
diese Weise kann das zusammengetragene<br />
<strong>Wissen</strong> erhalten und weitergegeben<br />
sowie für wissenschaftliche Zwecke verwendet<br />
werden. Eines der wertvollsten<br />
Herbarien des<br />
Museums erstellte<br />
der <strong>Osnabrücker</strong><br />
Karl Koch<br />
(1875 – 1964).<br />
Koch war Lehrer,<br />
Botaniker,<br />
Naturschützer<br />
und Vorsitzender<br />
des Naturwissenschaftlichen<br />
Vereins Osnabrück<br />
(1947 - 1958). Mit großer Leidenschaft<br />
und Sorgfalt widmete er sich der Erforschung<br />
und Dokumentation der heimatlichen<br />
Pflanzenwelt, indem er Pflanzen aus<br />
dem <strong>Osnabrücker</strong> Raum sammelte und<br />
bestimmte. So umfasst seine Sammlung<br />
eine beachtliche Anzahl von 15.000<br />
Belegen.<br />
Mithilfe des Koch´schen Herbariums lassen<br />
sich die Veränderungen der Flora von<br />
Osnabrück und Umgebung der letzten<br />
Jahrzehnte wissenschaftlich belegen. Aus<br />
diesem Grund ist es sehr wertvoll für das<br />
Museum und seine Arbeit im Bereich der<br />
Umweltbildung. Während seiner Amtszeit<br />
als Bezirksbeauftragter und mithilfe<br />
seiner gesammelten Daten konnten etliche<br />
Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler<br />
gesichert werden. Zudem war er verantwortlich<br />
für die Errichtung und Betreuung<br />
des ersten Botanischen Gartens in<br />
Osnabrück, der im Zweiten Weltkrieg<br />
allerdings zerstört wurde. Sein Engagement<br />
in der Botanik und dem Natur- und<br />
Landschaftsschutz wurde mit verschiedenen<br />
Auszeichnungen honoriert. Dazu<br />
gehörten unter anderem die Justus-Möser-<br />
Medaille der Stadt Osnabrück und<br />
das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.<br />
| Lisa Mammitzsch<br />
Museum am Schölerberg<br />
Natur & Umwelt -<br />
Planetarium -<br />
Umweltbildungszentrum<br />
Klaus-Strick-Weg 10<br />
49082 Osnabrück<br />
Telefon: 0541 56003-0<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag: geschlossen · Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />
Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />
Samstag: 14 bis 18 Uhr · Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />
www.museum-am-schoelerberg.de<br />
36<br />
37
SPORT & GESUNDHEIT<br />
- Anzeigensonderseite -<br />
Wem hilft DaVinci?<br />
Jahr für Jahr erkranken in Deutschland mehr als 60.000 Patienten an<br />
Prostatakrebs. Das Karzinom ist damit der häufigste bösartige Tumor bei<br />
Männern. Im Rahmen eines traditionellen chirurgischen Eingriffs muss<br />
die Bauchdecke auf einer Länge von 10-15 Zentimeter geöffnet<br />
werden, um die erkrankte Prostata zu entfernen. Dem Roboter<br />
DaVinci reichen dagegen fünf kleine Einschnitte.<br />
Das System, das im Klinikum<br />
Osnabrück erstmals im November<br />
2011 zum Einsatz kam, besteht aus<br />
vier Armen mit schmalen, um 720<br />
Grad frei beweglichen Instrumenten,<br />
die von einer Bedienungskonsole aus<br />
gesteuert werden. Sie können dabei deutlich<br />
präziser arbeiten als es mit jeder anderen<br />
Form der minimalinvasiven Operation innerhalb<br />
der Bauchhöhle möglich wäre. Eine hochauflösende<br />
Kamera gewährt dem Arzt während des<br />
Eingriffs einen vollständigen, stark vergrößerten<br />
und dreidimensionalen Blick auf das Operationsfeld.<br />
Für die Patienten, die nach offenen Operationen<br />
oft unter erheblichem Blutverlust,<br />
starken Schmerzen oder Einschränkungen der<br />
Biler © Klinikum Osnabrück<br />
Blasen- und Sexualfunktion leiden,<br />
bringt die neue Methode zahlreiche<br />
Vorteile. „Der medizinische Nutzen<br />
für den Patienten ist beträchtlich“, sagt<br />
Prof. Dr. Hermann van Ahlen, Chefarzt<br />
der Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />
am Klinikum Osnabrück. „Neben<br />
der erheblichen Reduktion des Blutverlustes<br />
führen Operationen mit DaVinci zu<br />
weniger postoperativen Schmerzen, einer<br />
schnelleren Mobilisierung und Entlassung<br />
aus der stationären Behandlung und damit<br />
zu einer rascheren Wiedereingliederung in<br />
den Alltag.“<br />
Der minimal-invasiven Medizin gehört<br />
die Zukunft, auch wenn über den Preis<br />
für hochtechnisierte OP-Verfahren weiter<br />
gestritten werden dürfte. Pro Behandlung<br />
kostet der ohnehin schon zwei Millionen<br />
Euro teure OP-Roboter zwischen 1.000<br />
und 2.000 Euro, die durch das Krankenhausfinanzierungssystem<br />
nicht zusätzlich<br />
vergütet werden. Auch<br />
am Klinikum musste<br />
eine Zeit lang auf<br />
DaVinci verzichtet werden<br />
– im Juni 2015<br />
nahm der Roboter seinen<br />
Betrieb wieder auf.<br />
Sehr zur Freude von<br />
Prof. van Ahlen: „Die<br />
wirtschaftlichen Probleme<br />
des Gesundheitssystems<br />
schränken<br />
die Möglichkeiten<br />
aller Akteure und<br />
damit auch die eines Krankenhausträgers<br />
maßgeblich ein. Trotzdem macht der<br />
Einsatz von DaVinci absolut Sinn“, sagt<br />
der Chef-arzt und erklärt: „In erster Linie<br />
profitieren die Patienten, aber auch für die<br />
Ärzte macht sich die geringere körperliche<br />
und feinmotorische Belastung positiv<br />
bemerkbar. Über ein hochmodernes<br />
System zu verfügen, ist aber auch von<br />
strategischer Bedeutung. Kliniken, die mit<br />
Klinikum Osnabrück GmbH<br />
Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />
Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />
E-Mail: info@klinikum-os.de<br />
www.klinikum-os.de<br />
dieser Technologie arbeiten, können ihre<br />
Zahlen halten oder ausbauen und gleichzeitig<br />
die Technologie für viele andere<br />
Indikationsgebiete und zum Wohle des<br />
Patienten nutzen.“ Tatsächlich wird<br />
DaVinci am Klinikum Osnabrück nicht<br />
nur bei Prostata-Operationen eingesetzt.<br />
Der Roboter hat sich auf dem Gebiet der<br />
Urologie auch im Rahmen der Nierentumorchirurgie<br />
und bei unterschiedlichen<br />
plastisch-rekonstruktiven Eingriffen<br />
bewährt. Seit der Wiederinbetriebnahme<br />
im Sommer 2015 wird das System auch in<br />
zunehmendem Umfang in der Allgemeinund<br />
Viszeralchirurgie und der Gynäkologie<br />
eingesetzt. | Redaktion<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
MENSCH ODER MASCHINE?<br />
Auch wenn DaVinci mit mehr als<br />
650.000 Operationen im Jahr der<br />
erfolgsreichste Chirurgie-Roboter<br />
der Welt ist, müssen Patienten nicht<br />
befürchten, von den „Entscheidungen“<br />
einer Maschine abhängig zu<br />
sein. Im Operationssaal bestimmen<br />
allein die Ärzte, für die der Roboter<br />
letztlich nur ein Werkzeug ist -<br />
wenn auch ein höchst komplexes.<br />
„DaVinci handelt nicht autonom.<br />
Das ist ein rein assistierendes<br />
System, eine artifizielle Verlängerung<br />
des Armes des Operateurs“,<br />
erklärte Janina Loh, Technikphilosophin<br />
an der Universität Wien,<br />
jüngst in der Wochenzeitung „Die<br />
Zeit“.<br />
38 39
SPORT & GESUNDHEIT<br />
Joe und Emily Enochs präsentieren<br />
die Giro-Live Karte<br />
Der Sportclub OSC vereint eine große Bandbreite an unterschiedlichsten Sportarten unter<br />
seinem Dach. Besonders viel Kampfgeist zeigt die Abteilung Damenbasketball: Die Mannschaft<br />
mit dem klingenden Namen „Girolive Panthers“ spielt seit geraumer Zeit konstant auf den vorderen<br />
Tabellenplätzen der 2. Damenbasketball-Bundesliga Nord. Als Drittplatzierte starten sie mit<br />
einem Auswärtsspiel in die Playoffs um den Meistertitel der Saison 2016/<strong>17</strong>.<br />
Die Förderung des (hauseigenen) Nachwuchses für eine der begehrten<br />
Positionen in der Mannschaft wird beim Verein genauso<br />
großgeschrieben, wie die internationale Talentsichtung.<br />
Bunt zusammengewürfelt bilden die 14 Spielerinnen<br />
ein buchstäblich eingespieltes Team mit unterschiedlichsten<br />
Hintergründen. Etwa die Hälfte<br />
wird als Profis beschäftigt, die Amateurspielerinnen<br />
besuchen größtenteils noch die Schule<br />
oder studieren nebenbei. „Unser Ziel ist es, die<br />
Panthers soweit als Verein zu etablieren, dass wir<br />
für den Profisektor ein attraktiver Standort mit<br />
speziellen Entwicklungsmöglichkeiten werden“, berichtet<br />
Marketingleiter Hendrik Witte.<br />
40<br />
Mikaela Gustafsson und Milica Milošev<br />
beim Training<br />
Spieleinlauf: Melli Knopp<br />
Korbleger von Tonia Dölle<br />
Der Alltag der Spielerinnen gestaltet sich je nach beruflichen oder<br />
ausbildungsbedingten Verpflichtungen recht unterschiedlich,<br />
spielt sich aber im Wesentlichen als Gemeinschaft auf dem Gelände<br />
des OSC ab. Hier treffen sich alle zum Austausch, gemeinsamen<br />
Mahlzeiten und natürlich zu intensiven Trainingseinheiten.<br />
Der Besuch eines Heimspiels macht schnell klar, wie fit die Spielerinnen<br />
sein müssen. Schnelle Sprints und Ballwechsel, taktisches<br />
Agieren, das bei der Geschwindigkeit kaum mit bloßem Auge<br />
nachzuverfolgen ist, und ambitionierte Angriffe auf den gegnerischen<br />
Korb stellen einen enormen Anspruch an die körperliche<br />
Leistungsfähigkeit.<br />
Spielszenen ; Einlauf Melli Knopp © Guido Wietheuper // Schiff © Jana Lange // VFL-Tribüne: Girolive EC-Karten, Joe Enochs und Emily Enochs © Sparkasse Osnabrück // Training © OSC //Basketball © BillionPhotos.com<br />
Auf dem Trainingsplan stehen neben<br />
abendlichen Trainingseinheiten mit der<br />
gesamten Mannschaft ganzheitliche<br />
Programme, welche von den Trainern<br />
und Physiotherapeuten individuell auf die<br />
Bedürfnisse der jungen Frauen zwischen<br />
16 und 29 abgestimmt werden. Unter<br />
Berücksichtigung von professionell<br />
gestützten Reha-Maßnahmen und gründlicher<br />
Anamnese trainieren alle Spielerinnen<br />
täglich Kondition, Kraft und<br />
Koordination im hauseigenen Fitnessstudio<br />
„Aktivital“. Zudem werden Technik<br />
und taktische Spielzüge mit dem gesamten<br />
Team (weiter)entwickelt. Zahlreiche Lehrgänge<br />
und Trainingscamps bieten den<br />
Spielerinnen Möglichkeiten zur Entfaltung<br />
ihres Könnens und bereiten sie gezielt<br />
auf ihre Positionen vor.<br />
Bereits jetzt setzt sich das Team aus<br />
namhaften Ausnahmetalenten der Liga<br />
zusammen, von denen viele in den Nationalmannschaften<br />
ihrer Heimatländer<br />
aktiv sind. So ist die 16-jährige Jenny<br />
Strozyk aus Herne - ein Neuzugang der laufenden<br />
Saison - auf der Position des „Point<br />
© 20<strong>17</strong> www.kreativkompass.de<br />
Kurz<br />
... und Schmerz los!<br />
Dr.<br />
Wir haben etwas<br />
gegen Schmerzen!<br />
... und Schmerz los!<br />
Guard“ („Spielmacherin“oder auch<br />
„verlängerter Arm“ des Trainers)<br />
in der deutschen U16-Nationalmannschaft<br />
verpflichtet und hat<br />
bereits EM-Silber geholt. Die<br />
Forward-Spielerin („Flügel-/Angriffsspielerin“)<br />
Milica Milošev<br />
aus Montenegro wurde ebenfalls erst vor<br />
kurzem in den Kader nach Osnabrück geholt,<br />
wie auch die beiden US-Amerikanerinnen<br />
N‘dea Bryant (Position: Forward)<br />
und Promise Amukamara (Position: Point<br />
Guard). Promise, übrigens die Schwester<br />
des berühmten Superbowl-Spielers Prince<br />
Amukamara, bereichert das Team nicht<br />
nur durch ihr strategisches Können und<br />
hohe Trefferquoten. Sie stelle den Verein<br />
auch vor eine Herausforderung, erzählt<br />
Witte augenzwinkernd. Eher untypisch<br />
für diesen Sport haben ihre beiden Vorgängerinnen<br />
die Spielernummer „0“ auf dem<br />
Trikot getragen. Promise hat diese Tradition<br />
beibehalten und sich somit gleich in<br />
mehrfacher Hinsicht einen Sonderstatus<br />
gesichert. Denn aus technischen Gründen<br />
kann diese Nummer von der Anzeigetafel<br />
in der OSC Halle A nicht angezeigt werden<br />
und wird durch die Ziffer 1 ersetzt.<br />
Doch dieser Umstand trübt die ausgelassene<br />
Stimmung während der elf Heimspiele<br />
keineswegs. Die Partien sind in der<br />
Regel gut besucht und die Mannschaft wird<br />
lautstark angefeuert, wenn die Panthers<br />
zum Angriff brüllen: „Let´s rooaah!“<br />
| Sina-Christin Wilk<br />
PRIVATPRAXIS<br />
Dr. med. Wilhelm Kurz<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
DAMEN BASKETBALL<br />
Die Damen-Basketball-Bundesligen<br />
GmbH (DBBL) besteht aus<br />
drei Spielgruppen zu jeweils zwölf<br />
Teams: 1. DBBL, 2. DBBL Nord und<br />
2. DBBL Süd. Die Ligaspiele werden<br />
an 22 Spieltagen ausgetragen.<br />
Die 1. Liga ermittelt einen<br />
Meister und zwei Absteiger, während<br />
sich die beiden Meister der<br />
2. DBBL ein Aufstiegsrecht für die<br />
kommende Saison erspielen. Für<br />
das Regelwerk zeichnet sich der<br />
Schweizer Weltbasketballverband<br />
„Fédération Internationale de<br />
Basketball (FIBA)“ verantwortlich.<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Sportclub/<br />
MTV 1849<br />
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41
SPORT & GESUNDHEIT<br />
Helmut Spielmeyer © Thorsten Stegemann // Spielszene © Privatarchiv<br />
Wann bot TuS Haste<br />
dem VfL Paroli?<br />
Mitte der 1960er Jahre lief ein Stadtteilverein zu großer Form auf. Die<br />
Fußballer des TuS Haste feierten den Aufstieg in die höchste Amateurklasse,<br />
ein Jahr später stieß man in die 1. Runde des DFB-Pokals<br />
vor. 1967 gelang dem Klub der Sprung in die seinerzeit zweitklassige<br />
Regionalliga Nord – hier traf Haste auf den großen Stadtrivalen.<br />
Helmut Spielmeyer, hier noch im Dress<br />
des VfL, im Spiel gegen den Hamburger SV<br />
Der Aufstieg des Vereins, der 1945/46 schon<br />
einmal die Stadtmeisterschaft gewonnen und<br />
den VfL-Vorgänger 1. FSV Osnabrück hinter<br />
sich gelassen hatte, ist eng mit dem Namen<br />
Helmut Spielmeyer verbunden. Der zweikampfstarke<br />
Außenläufer kam 1951 von TuS<br />
Haste zum VfL Osnabrück und bestritt <strong>17</strong>9<br />
Spiele für die Lila-Weißen, ehe er 1963 an seine<br />
alte Wirkungsstätte zurückkehrte.<br />
Spielmeyer nahm auf der Trainerbank Platz,<br />
baute seinen Verein zum ernstzunehmenden<br />
Stadtrivalen des VfL auf und feierte mit dem<br />
Team um die drei Fieselmann-Brüder Erhard,<br />
Herbert und Reinhold 1967 den sensationellen<br />
Aufstieg in die Regionalliga Nord.<br />
Am 27. August des Jahres kam es dann zum<br />
Aufeinandertreffen mit dem haushohen Favoriten<br />
von der Bremer Brücke. „Der VfL<br />
musste eine Zeitlang um seine Vorherrschaft<br />
fürchten“, erinnert sich der heute 82-jährige<br />
42<br />
Helmut Spielmeyer (82),<br />
VfL-Legende und<br />
Haster Aufstiegstrainer<br />
Helmut Spielmeyer,<br />
und einem Teil der<br />
12.000 Zuschauer<br />
ging es damals ähnlich.<br />
Sie fieberten<br />
dem Stadtderby entgegen,<br />
das ganz anders<br />
verlief als es sich<br />
die meisten <strong>Osnabrücker</strong> vorgestellt hatten.<br />
Zwar gingen die Lila-Weißen schnell mit 2:0<br />
in Führung, doch Theo Menkhaus, der später<br />
beim Karlsruher SC unter Vertrag stand,<br />
erzielte erst den Anschlusstreffer und nach<br />
dem Ausgleich durch „Jonny“ Leiber sogar<br />
die Führung für den Underdog.<br />
Herbert Schröder konnte fünf Minuten vor<br />
dem Abpfiff die Blamage abfedern, aber<br />
Haste blieb auch im Rückspiel ein unbequemer<br />
Gegner für den VfL. Trainer Spielmeyer<br />
gab seinen einsatzfreudigen Mannen<br />
erneut die richtige Marschroute mit auf den<br />
Weg, und so kam der VfL auch in der Osterhaus-Kampfbahn<br />
nicht über ein 1:1-Unentschieden<br />
hinaus.<br />
Haste bezwang in dieser Saison sogar die<br />
Aufstiegsanwärter Arminia Hannover<br />
und Göttingen 05, doch zum Klassenerhalt<br />
reichten die Achtungserfolge nicht.<br />
Trotzdem blieb Spielmeyer noch bis 1971<br />
beim Verein seiner Jugend und kümmerte<br />
sich unter anderem um zwei hoffnungsvolle<br />
Nachwuchskicker, die an der „Bremer<br />
Brücke“ noch von sich reden machen sollten:<br />
Detlev Hegekötter und Lothar Gans. |<br />
Thorsten Stegemann<br />
06<br />
Deutschland verändert sich:<br />
Was für Folgen hat der<br />
demografische Wandel?<br />
10<br />
Steuerberater Marc Gösling ve rät:<br />
Welche Steuervorteile können<br />
Immobilien bringen?<br />
19<br />
Förderungen und Qualitätssiegel:<br />
Was bedeutet der Begriff<br />
„KfW-Standard“?<br />
21<br />
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Bilder Horses an Dreams © Thomas Hellmann und Stefan Lafrentz // Kaffeetasse © grafikplusfoto //<br />
Flagge auf Tasse © uniyok // Flagge oben © erllre; fotolia.de<br />
Vom 26. April bis zum 1. Mai laden Paul Schockemöhle und Ullrich Kasselmann zum Reitsport-Event<br />
„Horses & Dreams“. Das diesjährige Gastland Österreich sorgt für ordentlich Lokalkolorit. Was hat die<br />
Alpenrepublik neben beliebten Skipisten und idyllischen Bergseen alles so zu bieten?<br />
Österreich ist nur 84.000 km² groß, weist<br />
aber eine Bevölkerungsdichte von 104<br />
Einwohnern pro km² auf. Zum Vergleich:<br />
Im ländlichen Niedersachsen sind es<br />
durchschnittlich 42 Einwohner mehr - auf<br />
den Quadratkilometer hochgerechnet.<br />
Die österreichische Gebirgslandschaft<br />
eignet sich bestens für ausgiebige<br />
Outdoor-Aktivitäten. Skisportanlagen,<br />
Wanderwege durch Weinbaugebiete und<br />
Europas größtes Reitwegenetz sind hier<br />
zu finden und lassen die Herzen aller<br />
Natur- und Sportbegeisterten höherschlagen.<br />
Aber auch in den Städten präsentiert<br />
sich Österreich als traditionsverbunden<br />
und weltoffen<br />
zugleich. Obwohl nur noch<br />
wenige Österreicher stilecht<br />
Walzer tanzen,<br />
gibt man sich jedes<br />
Jahr die Ehre und lädt<br />
seit 1814/15 rund 5.000<br />
Gäste zum international<br />
renommierten Wiener<br />
Opernball. Die kulturprägende Affinität<br />
zu Literatur, Theater und klassischer Musik<br />
sorgt mit zahlreichen bekannten Festspielen<br />
regelmäßig für internationales<br />
Wer trinkt im<br />
Weltkulturerbe Kaffee?<br />
Aufsehen. Wenngleich gerade die jüngeren<br />
Leute bevorzugt Schlager, Rockmusik oder<br />
aber Austropop mit volkmusikalischem<br />
Einschlag hören.<br />
Wo trafen sich Berühmtheiten<br />
zum Diskutieren?<br />
Eine besondere Errungenschaft ist die<br />
Wiener Kaffeehauskultur. Eines der ersten<br />
Lokale wurde bereits 1685 von dem<br />
Armenier Johannes Theodat gegründet.<br />
Um 1900 gab es allein in Wien rund 600<br />
Kaffeehäuser, doch hier ging es nicht nur<br />
um für die koffeinhaltigen Getränke,<br />
einen kleinen Plausch oder nette<br />
Gesellschaftsspiele. In den<br />
stilvoll und gemütlich eingerichteten<br />
Lokalen<br />
trafen sich Künstler<br />
und Intellektuelle.<br />
Man studierte das<br />
Tagesgeschehen in Zeitungen<br />
und diskutierte,<br />
fertigte Skizzen für das nächste<br />
Bild an, komponierte Operetten oder<br />
schrieb an einem neuen Bestseller. Große<br />
Künstler wie Arthur Schnitzler, Gustav<br />
Klimt und Stefan Zweig waren hier<br />
Stammgäste.<br />
Die Lokale wurden auch in anderen<br />
Städten populär und luden Menschen zum<br />
Verweilen und Genießen ein – traditionell<br />
bei Wiener Melange, Palatschinken und<br />
Apfelstrudel. Seit 2011 zählt die Wiener<br />
Kaffeehauskultur nicht zuletzt durch ihre<br />
Funktion als intellektueller und künstlerischer<br />
Schmelztiegel zum immateriellen<br />
Kulturerbe der UNESCO.<br />
| Sina-Christin Wilk<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
DIE VERANSTALTUNG<br />
„Horses & Dreams“ ist längst zu<br />
einem der populärsten und<br />
außergewöhnlichsten Reitsportturniere<br />
im deutschsprachigen<br />
Raum geworden. Doch das Event<br />
bietet noch viel mehr. Neben<br />
internationalem Spitzensport<br />
lockt Hagen unter anderem mit<br />
Kultur und Entertainment durch<br />
den Einbezug des Gastlandes,<br />
einer Lifestyle-Ausstellung und<br />
diversen Charity-Veranstaltungen.<br />
Familiäres Ambiente mit<br />
internationalem Flair ist das<br />
Ergebnis, das jährlich 70.000<br />
Besucher lockt.<br />
www.horses-and-dreams.de<br />
43
KUNST & KULTUR<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
Szenen aus dem „Cyankali-Film“ von 1930<br />
WOLF LESEN<br />
Neuere Ausgaben von „Cyankali“<br />
sucht man vergebens, ein 2004 im<br />
Aufbau-Verlag erschienenes Buch,<br />
das auch „Professor Mamlock“<br />
enthält, ist aber noch lieferbar.<br />
Außerdem gibt es Ausgaben des<br />
Stückes in der <strong>Osnabrücker</strong> Unibibliothek.<br />
Vergessene Bücher (5): Friedrich Wolfs Drama „Cyankali“<br />
„Wer wird denn da herumlaufen mit<br />
schiefen Absätzen und zerbrochener Seele?“<br />
Als Friedrichs Wolfs „Cyankali“ 1929 in Berlin uraufgeführt wurde, nahm einer der größten Theaterskandale<br />
des 20. Jahrhunderts seinen Lauf. Hitzige Debatten, Massendemonstrationen und handfeste<br />
Auseinandersetzungen begleiteten den Weg eines Stückes, dessen Autor gegen den „Abtreibungsparagraphen“<br />
218, vor allem aber gegen die Notsituation einer ganzen Bevölkerungsschicht protestierte.<br />
Das Arbeiterpaar Hete und Paul lebt in<br />
ärmlichen Verhältnissen. Aber wenigstens<br />
haben beide eine Anstellung, sodass<br />
Hetes Schwangerschaft allenfalls ein Problem<br />
für die moralisierende Nachbarschaft<br />
wäre. Doch als Paul ausgesperrt wird, nach<br />
und nach auf die schiefe Bahn gerät und<br />
schließlich auch Hete ihre Stellung verliert,<br />
ändert sich die Situation dramatisch.<br />
Die junge Frau sucht Hilfe – bei der Familie,<br />
Freunden, dem schmierigen Hausverwalter<br />
Prosnik und dem Arzt Dr. Möller,<br />
der Gesellschaftsdamen durchaus zu einer<br />
Abtreibung verhilft, wenn die Schwangerschaft<br />
ihre Teilnahme an einem Hockeyturnier<br />
in Davos gefährdet. Doch für<br />
Hete hat Möller nur Worthülsen auf Lager.<br />
So landet sie schließlich bei Madame<br />
Heye, die Verständnis für junge Mädchen<br />
„mit schiefen Absätzen und zerbrochener<br />
Seele“ heuchelt. Sie gibt Hete ein<br />
Fläschchen: „Das ist Gift, eigentlich<br />
… aber nur ´ne ganz schwache<br />
Lösung, und in kleinen Mengen<br />
da hilft´s … das Cyankali.“<br />
Für Friedrich Wolf - den Sohn<br />
eines jüdischen Kaufmanns, promovierten<br />
Mediziner und überzeugten<br />
Kommunisten - war die Kunst<br />
„kein Erbauungsmittel in der Hand von<br />
Pädagogen, Studienräten und Rauschebärten“,<br />
sondern „Scheinwerfer und Waffe“<br />
im Kampf um eine bessere Gesellschaft.<br />
Auch „Cyankali“, dieses brodelnde Stück<br />
Zeitgeschichte, wurde von der bitteren<br />
Realität inspiriert. Der Deutsche Ärztetag<br />
schätzte die Zahl der Abtreibungen in<br />
Deutschland 1926 auf 500.000 bis 800.000<br />
pro Jahr. Rund 10.000 Frauen überlebten<br />
den - damals illegalen und bis heute<br />
nur unter bestimmten Voraussetzungen<br />
straffreien – Eingriff nicht.<br />
Wolfs Plädoyer für eine neue, humane<br />
Gesetzgebung rief alsbald die Staatsmacht<br />
auf den Plan: 1931 wurde er selbst wegen<br />
des Vorwurfs illegaler und gewerbsmäßiger<br />
Abtreibungen verhaftet und erst nach<br />
massiven öffentlichen Protesten wieder<br />
freigelassen.<br />
Bilder Film / Filmplakat © www.absolutmedien.de<br />
Was kann das Theater?<br />
Erich Kästner kommentierte die Berliner Aufführung im<br />
September 1929 für die „Neue Leipziger Zeitung“ und berichtete<br />
seinen Lesern von ungeahnten Wirkungsmöglichkeiten<br />
des Theaters. Vielleicht sei es der Literatur ja doch möglich,<br />
das Leben zu verändern.<br />
Wolfs außergewöhnlicher Erfolg war nicht nur seinem politischen<br />
Engagement, sondern vor allem seinem theatralischen<br />
Talent geschuldet. Überzeugende Geschichten, starke, lebensechte<br />
Figuren und pointierte Dialoge verhinderten, dass<br />
er im Ideologischen und Agitatorischen steckenblieb. Stücke<br />
wie „Cyankali“, das in der Saison 1930/31 auch am Theater<br />
Osnabrück aufgeführt wurde, „Die Matrosen von Cattaro“<br />
(1930) oder „Professor Mamlock“ (1933), eine bis heute aufrüttelnde<br />
Analyse des deutschen Antisemitismus, fanden<br />
weltweit ihr Publikum und eroberten schließlich sogar die<br />
Leinwände.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Wolf vor allem im Ostblock<br />
und in seiner „Wahlheimat“ DDR erfolgreich, doch auch in<br />
Westdeutschland hatte seine Stimme Gewicht - insbesondere<br />
während der Massenproteste gegen den Paragraphen 218 in<br />
den 70er Jahren. Das öffentliche Interesse an Friedrich Wolf<br />
hat seitdem gelitten, doch vergessen wurde der umstrittene<br />
Kämpfer für Frieden und Menschenrechte (noch) nicht. Die<br />
vor 25 Jahren gegründete Friedrich-Wolf-Gesellschaft ist bemüht,<br />
die Erinnerung an Leben und Werk lebendig zu halten.<br />
Unterstützt wird sie dabei unter anderem vom Filmmuseum<br />
Potsdam, dass beim Label „absolut MEDIEN“ jüngst eine<br />
umfangreiche Dokumentation zur Geschichte des Theaterstücks<br />
„Cyankali“ veröffentlicht hat. Auf 2 DVDs sind auch<br />
die beiden Verfilmungen aus den Jahren 1930 und 1977 zu<br />
sehen.<br />
Wie machten Wolfs Söhne Karriere?<br />
Aus Wolfs zweiter Ehe mit Else Dreibholz gingen zwei Söhne<br />
hervor, die auf sehr unterschiedliche Weise von sich reden<br />
machten. Konrad (1925-82) wurde einer der profiliertesten<br />
Filmregisseure der DDR und setzte neben „Professor Mamlock“,<br />
einem der meistgespielten Theaterstücke seines Vaters,<br />
auch Christa Wolfs Roman „Der geteilte Himmel“ in Szene.<br />
Markus (1923-2006) leitete 34 Jahre lang die Hauptverwaltung<br />
Aufklärung im Ministerium für Staatssicherheit und ging als<br />
Spionagechef der DDR in die Geschichte ein.<br />
| Thorsten Stegemann<br />
Postadresse: Bierstraße <strong>17</strong>/18 49074 Osnabrück<br />
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0541-750 23 40 Fax 0541-20 20 622<br />
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Inh. Renate Frankenberg<br />
Cover der Buchausgabe (1929)<br />
44<br />
45
KUNST & KULTUR<br />
Oper<br />
„Das Lied der Nacht“<br />
AUFFÜHRUNGSTERMINE<br />
29. April 20<strong>17</strong> (Premiere) &<br />
5./ 10./ 12./ 14./ 23. & 25. Mai<br />
Großes Haus am Domhof<br />
Die Vorstellung am 14. Mai<br />
beginnt um 15.00 Uhr,<br />
alle anderen um 19.30 Uhr.<br />
<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> verlost gemeinsam mit dem<br />
Theater Osnabrück 2x zwei Tickets für die<br />
Vorführung am 23. Mai 20<strong>17</strong> - mehr auf Seite 50/51.<br />
Wie klingt das Lied der Nacht?<br />
Er galt als eine der großen musikalischen Begabungen des frühen 20. Jahrhunderts, doch heute<br />
sind die Werke des österreichischen Komponisten, Dirigenten und Schriftstellers Hans Gál<br />
nahezu vergessen. Das gilt auch für seine Oper „Das Lied der Nacht“, die am 29. April im Theater<br />
Osnabrück Premiere feiert. Es ist die erste Aufführung seit 87 Jahren.<br />
Hans Gál © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hans_Gal.jpg // Andreas Hotz © Kruszewski // Mascha Pörzgen © Johannes Gramm //<br />
theater-bei-nacht © Uwe Lewandowski // Mauer © vulcanus, fotolia.de<br />
Der Komponist Hans Gál<br />
wollen sich deshalb von der Traumwelt<br />
der Hauptfigur inspirieren lassen und den<br />
Bühnen- in einen facettenreichen Seelenraum<br />
verwandeln.<br />
Dass die Oper überhaupt auf dem Spielplan<br />
des Theaters steht, ist Generalmusikdirektor<br />
Andreas Hotz zu verdanken.<br />
Intensive Recherchen und die Analyse des<br />
Aufführungsmaterials gingen der Entscheidung<br />
voraus. „Ich habe sicher eine<br />
archäologische Ader in mir und glaube<br />
auch, dass ein öffentliches Theater dem<br />
Publikum unbekannte oder vergessene<br />
Stücke wieder nahebringen muss“, sagt<br />
Hotz im Gespräch mit „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“.<br />
„Ausschlaggebend ist aber in jedem<br />
Fall die musikalische Qualität.“ „Das Lied<br />
der Nacht“ überzeugte den Dirigenten auf<br />
Anhieb und auch wenn Andreas Hotz<br />
wenig davon hält, Musik mit nüchternen<br />
Generalmusikdirektor Andreas Hotz<br />
Worten zu beschreiben oder gar zu vergleichen,<br />
gerät er ins Schwärmen, sobald<br />
er auf die Partitur zu sprechen kommt.<br />
„Die Instrumentierung ist unglaublich<br />
raffiniert – so gelingt es Gál immer wieder,<br />
außergewöhnliche Stimmungen zu erzeugen.<br />
Das gilt vor allem für die Auftritte der<br />
´steinernen Äbtissin´, die zu den Höhepunkten<br />
der Oper zählen.“ Hotz sieht den<br />
Komponisten als Erben der Romantik, der<br />
den tonalen Rahmen nie verlassen, aber<br />
trotzdem zu einem völlig eigenständigen,<br />
wunderbar lyrischen<br />
und sehr<br />
strukturierten Stil<br />
gefunden hat.<br />
Keine leichte,<br />
aber eine überaus reizvolle Aufgabe für<br />
das <strong>Osnabrücker</strong> Symphonieorchester,<br />
dem sein Dirigent eine große Offenheit<br />
für ungewöhnliche Herausforderungen<br />
attestiert. „Unbekannten Werken, aber<br />
auch Uraufführungen begegnen wir mit<br />
der größtmöglichen Unvoreingenommenheit.“<br />
Bisher traf Hotz damit den Nerv des<br />
Regisseurin Mascha Pörzgen<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Publikums, das Paul Hindemiths<br />
Triptychon ebenso feierte wie Walter<br />
Braunfels´ „Die Vögel“ oder Manfred Gurlitts<br />
„Die Soldaten“.<br />
Ob Hans Gáls Oper nach dieser Aufführungsserie<br />
einen Platz im Repertoire finden<br />
kann, lässt sich derzeit freilich noch<br />
nicht abschätzen. „Die Musikgeschichte ist<br />
leider nicht gerecht“, sagt Hotz nachdenklich.<br />
„Aber diese Produktion wird viele<br />
Menschen neugierig machen – auch Journalisten,<br />
Intendanten, Dramaturgen oder<br />
Regisseure. Insofern hoffen wir schon, dass<br />
wir der Verbreitung der Werke Hans Gáls<br />
einen kleinen Schub geben können.“ Mascha<br />
Pörzgen sieht das ähnlich: „Die Werke<br />
der vertriebenen Komponisten müssen<br />
erst wieder ans Licht geholt werden, ehe<br />
wir wissen, ob sie künstlerisch bestehen<br />
können.“<br />
Genau diese Chance wird das Theater<br />
dem „Lied der Nacht“ wieder eröffnen …<br />
| Thorsten Stegemann<br />
Hans Gál wurde 1890 in der Nähe von<br />
Wien geboren und schon im Alter von 25<br />
Jahren mit dem österreichischen Staatspreis<br />
für Komposition ausgezeichnet. Seine<br />
Werke fanden zunehmend Beachtung<br />
- allen voran die Oper „Die heilige Ente“,<br />
die 1923 in Düsseldorf uraufgeführt und<br />
umgehend von sechs weiteren Theatern<br />
auf den Spielplan gesetzt wurde. 1929<br />
übernahm Gál die Direktion des Mainzer<br />
Konservatoriums, doch nur vier Jahre<br />
später musste er sein Amt wieder aufgeben.<br />
Die Nationalsozialisten verboten die<br />
Werke des jüdischen Komponisten, der<br />
1938 nach England emigrierte. Als Dozent<br />
der Universität Edinburgh, Komponist<br />
von Symphonien, Konzerten, Vokal- und<br />
Kammermusik sowie Autor geistreicher<br />
Bücher über Franz Schubert, Johannes<br />
Brahms, Richard Wagner oder Giuseppe<br />
Verdi blieb Hans Gál der Musik bis ins<br />
hohe Alter verbunden. Er starb 1987 in<br />
Edinburgh.<br />
Das Theater Osnabrück sorgte in den<br />
letzten Jahren mehrfach für Aufsehen erregende<br />
Wiederentdeckungen. Doch hat<br />
auch die symbolträchtige Geschichte der<br />
Prinzessin Lianora, die ihren unbekannten<br />
Verehrer in den Selbstmord treibt,<br />
nachdem er sich als unstandesgemäßer<br />
Bootsmann entpuppt hat, eine Chance<br />
beim heutigen Publikum? „Ganz bestimmt“,<br />
meint Mascha Pörzgen, die das<br />
rund zweistündige Werk in Osnabrück inszeniert.<br />
„Die Personen und Konflikte sind<br />
überhaupt nicht zeitgebunden, sie liegen<br />
vielmehr in der Natur des Menschen.“<br />
Die Regisseurin sieht in der Oper trotz<br />
ihres märchenhaften Anstrichs ein „faszinierendes<br />
tiefenpsychologisches Drama,<br />
das die Sehnsucht nach Liebe und persönlicher<br />
Erfüllung, aber auch die Angst vor<br />
der Verantwortung und dem Leben thematisiert.“<br />
Mascha Pörzgen und ihr Bühnen-<br />
und Kostümbildner Frank Fellmann<br />
Essen ist fertig!<br />
Das Team begrüßt Sie täglich ab<br />
18.00 Uhr in Petticoat & Blue<br />
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Hallo, wie geht‘s?“<br />
"<br />
GRÜSSE AUS DER REGION!<br />
Was wird aus der deutschfranzösischen<br />
Freundschaft?<br />
HANDGEZEICHNET<br />
Zwei „Fräuleins“ aus Hannover<br />
bekamen im April 1911 diese<br />
Postkarte von „Fritzchen“, der<br />
seine Grüße aus dem „heißen“<br />
Osnabrück auch auf der Vorderseite<br />
notierte und eine baldige<br />
Kleider-Lieferung in Aussicht<br />
stellte. Im Gegenzug freue er<br />
sich über einen Brief, schrieb<br />
der Absender.<br />
Als Motiv wählte er eine der<br />
imposantesten Wehranlagen<br />
Osnabrücks, die im Laufe ihrer<br />
langen Geschichte nicht nur<br />
militärischen Zwecken diente.<br />
Der 1471 errichtete Barenturm<br />
und die im <strong>17</strong>. Jahrhundert ausgebaute Vitischanze fungierten als Restaurant, Bunker, Flüchtlingsunterkunft, Spielbank,<br />
Heimat des Schachvereins „SV Osnabrück von 1919 e.V.“ und des Studiengangs „Industrial Design“. Die Hochschule zog allerdings<br />
im März 20<strong>17</strong> aus – ein neuer Mieter stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. | Thorsten Stegemann<br />
Bild Heuss © Stadt Osnabrück // Unterschrift © Thorsten Stegemann | Postkarte: Privatarchiv<br />
Karikatur © Marcus Wolf, www.Fritz-Wolf.de<br />
Jahrzehntelang beobachtete Fritz Wolf die Entwicklung der deutsch-französischen<br />
Beziehungen. Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, welche die historische Allianz<br />
1962 durch ihren gemeinsamen Auftritt in der Kathedrale von Reims begründeten,<br />
kamen dabei zumeist besser weg als ihre Nachfolger. Gerhard Schröder und Jacques<br />
Chirac interessieren sich auf dieser Karikatur aus dem Jahr 2000 jedenfalls mehr für<br />
kalorienhaltige Traditionsgerichte als für die Verwicklungen der Weltpolitik. Adenauer<br />
und de Gaulle, die das Geschehen von einer Wolke aus beobachten, denken derweil an die<br />
guten alten Zeiten. Am 23. April findet die nächste Präsidentschaftswahl in Frankreich<br />
statt. Auch dazu wäre dem legendären Zeichner sicher einiges eingefallen. | Thorsten Stegemann<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
KARIKATURIST FRITZ WOLF<br />
Fritz Wolf wurde 1918 in Mülheim<br />
an der Ruhr geboren.<br />
Er starb am 23. Dezember 2001<br />
in Bad Rothenfelde. Im Vorfeld<br />
seines 100. Geburtstages erinnert<br />
„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ in<br />
jeder Ausgabe an den großen<br />
Karikaturisten.<br />
Wer trug sich ins<br />
Goldene Buch ein?<br />
Teil <strong>17</strong>: Theodor Heuss<br />
Unsere Stadt verleiht ihre höchste Auszeichnung an Personen, „die sich<br />
um Osnabrück oder die Region verdient gemacht haben“. Für den ersten<br />
deutschen Bundespräsidenten, der entscheidend dazu beitrug, sein<br />
Land in den Kreis der zivilisierten Völker zurückzuführen, dürfte diese<br />
Voraussetzung in jedem Fall erfüllt sein.<br />
Der Stadtrat hatte aber auch einen besonderen Grund, sich im November<br />
1955 einstimmig für die Verleihung der Justus-Möser-Medaille an<br />
Theodor Heuss zu entscheiden. Schließlich hatte der liberale Politiker<br />
und Journalist auch besagtem Justus Möser in seinem 1947 erschienenen<br />
Buch „Deutsche Gestalten. Studien zum 19. Jahrhundert“ ein<br />
Denkmal gesetzt. Theodor Heuss nahm die Ehrung am 26. Juni 1956<br />
entgegen und trug sich bei dieser Gelegenheit in das Goldene Buch ein.<br />
| Thorsten Stegemann<br />
Theodor Heuss bei seinem Besuch in Osnabrück<br />
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»Wenn die Sonne lacht,<br />
lachen wir mit.<br />
Dank unserer Stadtwerke.«<br />
Jochen (44) und Tim (10) aus Osnabrück<br />
48
Wie viel <strong>Wissen</strong><br />
steckt in Ihnen?<br />
Flüssigkeit, die<br />
mit Duftstoffen<br />
versehen<br />
ist und angenehm<br />
riecht.<br />
Gegenteil<br />
von schwer<br />
Künstlerisches<br />
Werk das lange<br />
als Vorbild<br />
wirkt<br />
Englisches<br />
wort für<br />
Geheimniss<br />
etwas<br />
verbotenes<br />
Größeres<br />
Gewässer, das<br />
auf allen Seiten<br />
von Land<br />
umgeben ist<br />
7<br />
Die<br />
erstmalige<br />
Schaffung<br />
von etwas<br />
Personalpronom<br />
Theoritischer<br />
Physiker<br />
Lösungswort:<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
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Deutsches<br />
Wort für<br />
Silhouetten<br />
Was wurde<br />
nach Georgsmarienhütte<br />
transportiert<br />
10<br />
3<br />
Vorname<br />
von Herrn<br />
Heus<br />
Dialekt<br />
13<br />
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6<br />
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etwas nicht<br />
mehr<br />
weitermachen<br />
Anderes Wort<br />
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Einsendeschluss: 31. Mai 20<strong>17</strong><br />
Die Gewinner werden benachrichtigt. Sollten<br />
mehr richtige Antworten eingehen als Preise<br />
zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.<br />
Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Auszahlung der Preise in bar.<br />
Mitarbeiter und Angehörige der teilnehmenden Unternehmen sind<br />
von der Verlosung ausgeschlossen.<br />
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menschlichen<br />
Verdauungssystems<br />
Lebensphase<br />
zwischen<br />
Kindheit und<br />
Erwachsen<br />
sein<br />
Computerprogramm<br />
für Tabellen<br />
Ein Gebiet<br />
über das<br />
man noch<br />
nichts weiß<br />
Wo findet man<br />
in Osnabrück<br />
"Nördliche<br />
Brillenkaimane"?<br />
Abkürzung<br />
für<br />
Turn- und<br />
Sportverein<br />
Bedruckte<br />
Papierbögen<br />
in<br />
eimem<br />
Umschlag<br />
Tier das sich<br />
kriechend<br />
fortbewegt<br />
Betrag mit<br />
MwSt.<br />
Anderes<br />
Wort für<br />
Großvater<br />
Inliegender<br />
Bereich<br />
Figuren die<br />
außergewöhnliche<br />
Taten<br />
vollbringen<br />
Deutschsprachige<br />
Ein weitestgehend<br />
vom Meer<br />
Musik zum<br />
getrenntes<br />
mitsingen Gewässer<br />
1<br />
5<br />
9<br />
11<br />
12 13<br />
2<br />
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gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />
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