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Nr. 17 (I-2017) - Osnabrücker Wissen

Nr. 17 (I-2017) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 17 (I-2017) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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<strong>Nr</strong>. <strong>17</strong> · kostenlos · Ausgabe I / 20<strong>17</strong><br />

März · April · Mai<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

KOSTENLOS!<br />

12<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie funktioniert die Erdgasumstellung?<br />

Wie erfinderisch<br />

sind <strong>Osnabrücker</strong>?<br />

Seite 4<br />

26<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer konnte den <strong>Osnabrücker</strong>n (fast) alles verkaufen?<br />

33<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Wer backt mit gutem Gewissen?<br />

40<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wer fährt nach dem Basketball die Krallen aus?


IMPRESSUM<br />

<strong>17</strong><br />

<strong>Nr</strong>.<br />

INHALT<br />

Welche Fragen zur <strong>Osnabrücker</strong> Region<br />

beantworten wir in dieser Ausgabe?<br />

EDITORIAL<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Ein Medienprojekt der<br />

Medienagentur KreativKompass GmbH<br />

Geschäftsführer: Stephan Buchholz<br />

Im Hamme 7<br />

49205 Hasbergen<br />

Telefon: +49 5405 / 80 83 216<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

Internet: www.kreativkompass.de<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Weitere Redaktionsmitglieder<br />

dieser Ausgabe:<br />

Ebba Ehrnsberger<br />

Julia Eismann<br />

Nina Herrmann<br />

Tom Herter<br />

Yörn Kreib<br />

Carsten Neyer / Werner Beermann<br />

Heiko Schulze<br />

Dr. Jessica Stegemann<br />

Sina-Christin Wilk<br />

Gastbeiträge in dieser Ausgabe:<br />

TOPTHEMA<br />

Wie erfinderisch sind <strong>Osnabrücker</strong>? 4<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wie wurde Eisenerz, Kalkstein und Kohle<br />

nach Georgsmarienhütte transportiert? 8<br />

Woher stammen die Seifenformen? 10<br />

Wo laufen die Klassiker? 11<br />

22 Schaltbezirke und 49 neue Schieber -<br />

Wie funktioniert die Erdgasumstellung? 12<br />

Was passiert beim Hackathon?<br />

14<br />

AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

Wo werden Schüler zu Fahrzeugkonstrukteuren? 15<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wie kam die Reformation nach Osnabrück? 16<br />

Wie wird man vom Stressjunkie zum Superhelden? 18<br />

Totentanz am Fußballhimmel -<br />

Wie erschließt ein Museum kirchliche Kultur?? 20<br />

Foto © Paul Stegemann<br />

„Das Geheimnis aller Erfinder ist,<br />

nichts für unmöglich anzusehen.“<br />

Justus Liebig, Chemiker (1803-1873)<br />

Barbara Kahlert<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Dr. Hermann Queckenstedt<br />

Diözesanmuseum Osnabrück<br />

Marie Meierhofer<br />

Zoo Osnabrück<br />

Beatrice le Coutre-Bic<br />

Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />

Carina Sander<br />

Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück<br />

Dr. Stefan Burmeister<br />

Museum und Park Kalkriese<br />

Lisa Mammitzsch<br />

Museum am Schölerberg<br />

Leitung Vermarktung & Mediengestaltung<br />

Stephan Buchholz<br />

Mediengestaltung<br />

Laura Fromm<br />

Projektmanagement & Vermarktung<br />

Igor Hafner<br />

Projektmanagement & Distribution<br />

Sebastian Buchholz<br />

BILDMATERIAL<br />

Jana Lange · www.jana-fotografiert.de<br />

Oliver Schratz · www.blendeneffekte.de<br />

sowie siehe Bildnachweise.<br />

Grundmotiv: Glühlampe © nnerto // Schultafel Hintergrund<br />

© sabdesign85 // Stein Hintergrund © Juhku;<br />

fotolia.de - Collage Medienagentur KreativKompass<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16<br />

49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS:<br />

März 20<strong>17</strong><br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im<br />

Internet oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach<br />

vorheriger schriftlicher Genehmigung der Medienagentur<br />

KreativKompass GmbH. Trotz sorgfältiger Prüfung keine<br />

Gewähr für eventuelle Druckfehler. Unsere Redaktion ist<br />

selbstverständlich bemüht, alle Ansprüche im Bereich der<br />

Urheberrechte (insbesondere der Bildrechte) vor Drucklegung<br />

zu klären und zu berücksichtigen. Sollte uns trotzdem einmal ein<br />

unbeabsichtigter Fehler unterlaufen, wenden Sie sich bitte direkt<br />

an: redaktion@osnabruecker-wissen.de, damit wir schnell eine<br />

einvernehmliche Lösung finden.<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer führt Königinnen durch die <strong>Osnabrücker</strong> Geschichte? 22<br />

Ist der Piesberg Pyes Berg? 24<br />

Was verbindet Kalkriese mit Pompeji und der Titanic? 25<br />

Wer konnte den <strong>Osnabrücker</strong>n (fast) alles verkaufen? 26<br />

Wieso gibt es bald einen „Gesellenweg“? 28<br />

Wer präsentiert <strong>Osnabrücker</strong><br />

Industriegeschichte von oben? 30<br />

FAMILIE & SOZIALES<br />

Wie überwinden Kinder ihre Ängste? 32<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Die besten Lebensmittel der Region:<br />

Wer backt mit gutem Gewissen? 33<br />

Wie kam Leopold nach Hellern? 34<br />

NATUR & UMWELT<br />

Brillenkaimane - Frühstarter mit kurzer Zündschnur? 36<br />

Was macht Karl Kochs Herbarium so wertvoll? 37<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wem hilft DaVinci? 38<br />

Wer fährt nach dem Basketball die Krallen aus? 40<br />

Wann bot TuS Haste dem VfL Paroli? 42<br />

Wer trinkt im Weltkulturerbe Kaffee? 43<br />

KUNST & KULTUR<br />

„Wer wird denn da herumlaufen mit schiefen<br />

Absätzen und zerbrochener Seele?“ 44<br />

Wie klingt das Lied der Nacht? 46<br />

SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />

Hallo, wie geht‘s? 48<br />

Wer trug sich ins Goldene Buch ein? 48<br />

HANDGEZEICHNET<br />

Was wird aus der deutsch-französischen Freundschaft? 49<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

Wie viel <strong>Wissen</strong> steckt in Ihnen? Kreuzworträtsel 50<br />

Was gibt es zu gewinnen? Preisübersicht 51<br />

in der Geschichte unserer Stadt gab es Erfinder, die im wahrsten Sinne des<br />

Wortes Bahnbrechendes auf den Weg gebracht haben. Doch auch heute<br />

vergibt das Deutsche Patentamt noch Jahr für Jahr zahlreiche seiner begehrten<br />

Zertifikate nach Osnabrück. Wie erfinderisch sind wir? Lesen Sie die Antworten<br />

im ersten Topthema des Jahres 20<strong>17</strong>!<br />

Natürlich beschäftigen uns auch diesmal wieder viele weitere Themen aus der<br />

Region. In dieser Ausgabe gehen wir unter anderem den Fragen nach, was<br />

Kalkriese mit Pompeji und der Titanic verbindet, wie die Gasumstellung in<br />

Osnabrück organisiert wird und warum das Theater eine Oper einstudiert, die<br />

seit 87 Jahren auf keiner Bühne mehr zu sehen war.<br />

Das Diözesanmuseum verstärkt ab dieser Ausgabe die namhafte Reihe unserer<br />

Kooperationspartner. Zum Auftakt klärt Direktor Dr. Hermann Queckenstedt<br />

die Frage, wie man – im Spannungsfeld von „Totentanz“ und „Fußballhimmel“ –<br />

kirchliche Kultur erschließen kann.<br />

Wir wünschen Ihnen nun erneut viel Freude beim Lesen und laden sie zur<br />

Teilnahme an unserem Gewinnspiel (Seite 50/51) ein. Auch diesmal haben wir<br />

mit unseren Partnern viele attraktive Preise für Sie zusammengestellt.<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

Jetzt auch online noch mehr Fragen zur Region entdecken!<br />

Einfach „liken“ und regelmäßig weitere spannende Antworten finden:<br />

www.osnabruecker-wissen.de/facebook


Christian Newton, Patent- und<br />

Schutzrechtsbeauftragter der<br />

Uni und Hochschule Osnabrück<br />

TOPTHEMA<br />

TOPTHEMA<br />

Das InnovationsCentrum Osnabrück sitzt<br />

bezeichnenderweise an der Albert-Einstein-Straße<br />

Der Bremsprellbock ist eine Erfindung des<br />

<strong>Osnabrücker</strong>s Franz Rawie (Anfang des 20. Jhd.)<br />

Nicht nur praktisch für Küchen oder Kliniken: Die<br />

berührungssensitive Holzwerkstoffplatte von Schöller<br />

Technocell aus Osnabrück-Lüstringen<br />

Labor in den „Räumen für Erfindergeist“ an der Hochschule Osnabrück<br />

Wie erfinderisch<br />

sind <strong>Osnabrücker</strong>?<br />

Genie oder Wahnsinn, die Grenzen sind oft nicht eindeutig<br />

zu ziehen. Fiktive Erfinder wie Viktor Frankenstein oder<br />

Daniel Düsentrieb sind zu internationalen Stars geworden.<br />

Erfindungen können Türen öffnen in eine bisher<br />

unbekannte Welt. Sie können dem Erfinder sowohl den<br />

wirtschaftlichen Erfolg als auch den Ruin bescheren.<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ spürte dem Erfindungsreichtum<br />

der Friedensstadt nach.<br />

Wer arbeitet bei Albert Einstein?<br />

Seine „Allgemeine Relativitätstheorie“ revolutionierte 1915 die Grundlagen<br />

der Physik. Und auch wenn es um Erfindungen aus Osnabrück geht, kommt<br />

man an Albert Einstein nicht vorbei. Denn in der nach ihm benannten<br />

Straße eröffnete 2015 das InnovationsCentrum Osnabrück und residiert<br />

seitdem der <strong>Wissen</strong>s- und Technologie-Transfer der Universität und<br />

Hochschule Osnabrück (WTT). Er existiert seit nunmehr 30 Jahren und<br />

ist als gemeinsame Einrichtung zweier Hochschulen bundesweit einzigartig.<br />

Labor © Hochschule Osnabrück, O. Pracht //ICO/WTT – Straßenschild Albert-Einstein-Straße © Yörn Kreib // Holzwerkstoffplatte © Schoeller<br />

Technocell GmbH & Co. KG // Schultafel Hintergrund © sabdesign85, fotolia.de // Stein Hintergrund © Juhku, fotolia.de<br />

Patentberatung Meiners © IHK // Christian Newton © <strong>Wissen</strong>s- und Technologie-Transfer (WTT) der Uni und Hochschule Osnabrück // Materialschichten © Schoeller Technocell GmbH & Co. KG //<br />

Hochschule Osnabrück Räume © Hochschule Osnabrück, O. Pracht // Portait Dr. Wolfgang Schmidt © Schoeller Technocell GmbH & Co. KG<br />

Hauptaufgabe des WTT ist die Zusammenführung<br />

der <strong>Wissen</strong>schaft mit der Wirtschaft<br />

und Gesellschaft (d.h. in aller Regel<br />

mit mittelständischen Unternehmen). Dafür<br />

arbeiten Experten aus allen Fachrichtungen<br />

zusammen. „Wir führen Menschen<br />

zusammen und erzielen einen Mehrwert<br />

für die Region“, sagt der Geograf Christian<br />

Newton, zentrale Anlaufstation für alle<br />

Patent- und Schutzrechtsfragen der Uni<br />

und Hochschule Osnabrück. Und dafür<br />

benötigen die insgesamt sieben Mitarbeiter<br />

viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen.<br />

„Hochschule und Wirtschaft<br />

ticken einfach anders“, betont der Physiker<br />

Dr. Gerold Holtkamp, Leiter des WTT.<br />

Was ist eine Erfindung?<br />

Etwa 10 bis 15 Erfindungen aus den <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hochschulen landen jährlich auf<br />

Newtons Schreibtisch. Er prüft sie auf formale<br />

Richtigkeit und inhaltliche Kriterien.<br />

Die Erfindungen kommen zum größten<br />

Teil aus der Hochschule (Ingenieurwissenschaften,<br />

z.B. Informatik, Elektrotechnik/<br />

Agrarwissenschaften), aber auch aus der<br />

Universität (Chemie, Physik, Biologie).<br />

Christian Newton arbeitet intensiv mit einer<br />

Patentverwertungsagentur in Hannover,<br />

dem Erfinderzentrum Norddeutschland<br />

(EZN GmbH), zusammen. Dort wird<br />

recherchiert, ob die Idee auch wirklich innovativ<br />

und vermarktungsfähig<br />

ist. Ein Patent<br />

kann gemäß dem<br />

deutschen Patentgesetz<br />

(PatG) „für Erfindungen auf allen Gebieten<br />

der Technik“ nämlich nur erteilt werden,<br />

„sofern sie neu sind, auf einer erfinderischen<br />

Tätigkeit beruhen und gewerblich<br />

anwendbar sind.“<br />

Doch auch nicht-technische Ideen bergen<br />

ein großes Innovationspotenzial. 2014<br />

wurde deshalb aus der Technologie-Kontaktstelle<br />

der <strong>Wissen</strong>s- und Technologietransfer.<br />

Ideen werden nun mit gleicher<br />

Wertigkeit betrachtet wie technische<br />

Erfindungen. Ein Beispiel sind die Kooperationspartner<br />

für die Theaterpädagogen,<br />

die an der Entwicklung von Methoden<br />

zur Konfliktlösung mit Hilfe<br />

theatralischer Darstellungsformen<br />

arbeiten.<br />

Wer patentiert eigentlich?<br />

Für die Erteilung eines Patentes sind entweder<br />

das Deutsche Patentamt (nationales<br />

Patent) oder das Europäische Patentamt<br />

(europäisches Patent), beide mit Sitz in<br />

München, zuständig. Nach Einreichen der<br />

Anmeldung folgt eine zwölfmonatige Frist,<br />

in der die Sinnhaftigkeit und die Erfolgschancen<br />

der Erfindung sorgfältig geprüft<br />

werden. „Die Kosten des Verfahrens zur<br />

Patenterlangung belaufen sich auf ca. 5.000 €,<br />

von denen die Hochschulen aber bis zu 60 %<br />

über Fördermittel gegenfinanzieren können“,<br />

erläutert Newton.<br />

Welchen Sinn hat<br />

das Patenrecht?<br />

„Eigentlich ist das Patentrecht ein Verbietungsrecht.<br />

Es untersagt die Nachahmung<br />

bestimmter Verfahren für einen Zeitraum<br />

von 20 Jahren“, sagt Dr. Wilhelm Schmidt,<br />

Leiter der Patentabteilung des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Unternehmens Schoeller Technocell<br />

GmbH & Co. KG. Für Unternehmen sei<br />

dies ein wichtiges Instrument, um selbst in<br />

den Genuss der Früchte einer langjährigen<br />

kostspieligen Forschung zu kommen. Zwei<br />

bis sieben Erfindungen von Schoeller-Mitarbeitern,<br />

häufig in Kooperation mit Forschungsinstituten<br />

und Hochschulen, meldet<br />

das Unternehmen jährlich zum Patent<br />

an. Zu den erfinderischen Mitarbeitern<br />

zählt auch Schmidt<br />

selbst.<br />

So präsentierte Schoeller 2014 die von ihm<br />

mit entwickelte berührungssensitive, funktionale,<br />

hochglatte Holzwerkstoffplatte, die<br />

sich in Möbeloberflächen zum Beispiel für<br />

Küchen oder im Klinikbereich einsetzen<br />

lässt. Sie verfügt über einen Schalter, der<br />

völlig unsichtbar in die Möbeloberfläche<br />

integriert ist und zum Beispiel Licht oder<br />

Radio an- und ausschaltet.<br />

Wer weist den<br />

Weg zum Patent?<br />

Erster Ansprechpartner für <strong>Osnabrücker</strong><br />

Erfinder (Unternehmer und Privatpersonen)<br />

ist Andreas Meiners, Innovationsberater<br />

bei der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK). Um die Entdecker zu informieren<br />

und vor unnötigen Kosten zu bewahren,<br />

bietet die IHK in Zusammenarbeit mit<br />

Patentanwälten aus aktuell drei verschiedenen<br />

Kanzleien regelmäßig gemeinsame<br />

Sprechtage an. Pro Jahr nehmen rund 40<br />

bis 50 Erfinder an der IHK-Erfinder- und<br />

5


TOPTHEMA<br />

Patentberatung teil. Rund 20 weitere nutzen<br />

ausschließlich die telefonische Beratung.<br />

„Dadurch, dass die Patentanwälte<br />

die Beratungen ehrenamtlich durchführen,<br />

können wir diese kostenfrei anbieten.<br />

Die Teilnahme ist grundsätzlich auf ein<br />

Gespräch pro Person begrenzt. Gleichzeitig<br />

können sich die Teilnehmer hier über<br />

die Möglichkeiten finanzieller Förderung<br />

informieren, das gilt aktuell allerdings nur<br />

für Unternehmer“, erklärt Meiners.<br />

Was ist top secret?<br />

Wesentlicher Bestandteil der Gespräche<br />

sei die Einschätzung, ob eine Idee bzw.<br />

Erfindung grundsätzlich schutzfähig<br />

ist, d.h. ob sie erstens neu und zweitens<br />

erfinderisch ist. Dazu wird in der Regel<br />

mit dem Erfinder auch ein gemeinsamer<br />

Blick in das Elektronische Patentdokumentenarchiv<br />

geworfen. Ein großer<br />

Teil der vorgestellten Erfindungen wird hier<br />

bereits gefunden, denn nur weil ein Produkt<br />

am Markt nicht verfügbar ist, heißt dies<br />

nicht, dass es nicht schon vorher einmal<br />

erfunden wurde.<br />

In diesem Fall ist die Erfindung nicht neu,<br />

sondern gehört zum „Stand der Technik“,<br />

d.h., ein Versuch diese beim Patentamt anzumelden,<br />

wäre nicht erfolgreich und nur<br />

mit unnötigen Kosten verbunden. Solange<br />

die Erfindung noch nicht angemeldet<br />

ist, muss<br />

sehr sorgfältig auf die Geheimhaltung geachtet<br />

werden. Kann ein Dritter eine Vorveröffentlichung<br />

der Erfindung vor dem<br />

Anmeldetag nachweisen, fehlt ebenfalls<br />

die Neuheit als Schutzvoraussetzung.<br />

Wer ist erfinderischer -<br />

Männer oder Frauen?<br />

Ein Blick in die Datenbank des Deutschen<br />

Patentamtes weist für unsere Region<br />

fast ausschließlich männliche Erfinder<br />

aus. Die Beobachtungen von Andreas<br />

Meiners bestätigen dies: „In die Patentberatung<br />

kommen vornehmlich Männer<br />

(rund 80%).“ Das Altersspektrum der Erfinder<br />

reiche dabei vom Schüler („Jugend<br />

forscht“) bis zum Rentner, der die Idee<br />

manchmal schon mehrere Jahrzehnte<br />

mit sich herumgetragen habe. Auch an<br />

den <strong>Osnabrücker</strong> Hochschulen scheinen<br />

Erfindungen (noch?) Männersache zu<br />

sein. Sie zeichnen für über 90 Prozent der<br />

Erfindungen verantwortlich. Die Ursache<br />

sei strukturell bedingt, betont Christian<br />

Newton. Die technischen Studiengänge<br />

sind eben immer noch eine Männerdomäne.<br />

Wer beschleunigte<br />

das Brotbacken?<br />

1912 revolutionierte der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Bäcker Wilhelm Schröer das traditionelle<br />

Handwerk des Bäckers. Für seine „Teigformpresse“,<br />

mit deren Einsatz er bei der<br />

Herstellung von Brot Arbeitszeit sparen<br />

wollte, erhielt er das preußische Patent.<br />

„Das Objekt symbolisiert sehr schön den<br />

Übergang vom Handwerk zur Industrieproduktion“,<br />

ordnet Dr. Thorsten Heese<br />

dieses Ausstellungsstück aus der Sammlung<br />

des Kulturhistorischen Museums<br />

Osnabrück ein.<br />

Was erfanden<br />

<strong>Osnabrücker</strong> noch alles?<br />

Doch die Menschen aus unserer Region<br />

entdeckten noch viel mehr. 1882 gründete<br />

Franz Rawie die „Fabrik für Eisenbahnbedarf<br />

A. Rawie“.<br />

Großer Schwebeprüfstand © Archiv H. Kemper GmbH & Co. KG // Bremsprellbock von Rawie © Archiv A.<br />

Rawie GmbH & Co. KG // Brotpresse; Backstube; Patenturkunde © Felix-Nussbaum-Haus /<br />

Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück // Stempel © ©, fotolia.de<br />

Fledermaus © chamnan phanthong, fotolia.de // Schiefer Teller © Crimex GmbH // Das kleine Gespenst © Kosmos Verlag //<br />

Kicker © Live-Kicker // Reinhold Tiling © Sammlung Martin Frauenheim<br />

Mit seinen Erfindungen (Bremsprellböcke<br />

und Signalanlagen) legte er den Grundstock<br />

für einen Global Player. Prägend für<br />

den Schienenverkehr waren auch die Erfindungen<br />

und Patente im Bereich des Eisenbahnoberbaus<br />

(z.B. Eisenbahnschienen)<br />

von August Haarmann.<br />

Auf Schloss Ahrenhorst bei Bohmte<br />

experimentierte der Kunstflieger und<br />

Raketentechniker Reinhold Tiling mit<br />

Raketen- und Flugzeugtypen. Er starb<br />

im Oktober 1933 bei einer Explosion in<br />

seinem Labor.<br />

Ebenfalls ein tragisches Ende nahm die<br />

Erfindung des Nortruper Ingenieurs<br />

Hermann Kemper. Ohne seine Erfindung<br />

der Magnetschwebebahn (1934) wäre<br />

der Transrapid im Emsland undenkbar<br />

gewesen. Doch am 22. September 2006<br />

besiegelte ein Unfall mit 23 Toten auf der<br />

Versuchsstrecke bei Lathen das Ende des<br />

Transrapid in Deutschland.<br />

Jährlich werden vom Deutschen Patentamt<br />

etwa 10 bis 30 Patente nach Osnabrück<br />

vergeben. | Yörn Kreib<br />

INFOS ZU PATENTEN IM INTERNET:<br />

Deutsches Patent- & Markenamt:<br />

www.dpma.de<br />

IHK-Erfinder- & Patentberatung:<br />

www.osnabrueck.ihk24.de<br />

<strong>Wissen</strong>s- & Technologie-Transfer<br />

(WTT), gemeinsame Einrichtung<br />

der Hochschule & Uni Osnabrück:<br />

www.wtt-os.de<br />

Patentgesetz (PatG):<br />

www.gesetze-im-internet.de/<br />

bundesrecht/patg/gesamt.pdf<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

CLEVERE ERFINDUNGEN<br />

„MADE IN OSNABRÜCK“<br />

SIND AKTUELLER DENN JE:<br />

Schiefe Teller (Gewinner reddot<br />

award 2016), Fledermausschutzgeräte,<br />

Live-Kicker (Tischkicker<br />

mit patentiertem Klicksystem),<br />

Wursthüllen mit Aufreißhilfe, über<br />

150 Spiele des Rechtsanwalts<br />

und Spieleautors Kai Haferkamp,<br />

Verfahren und Vorrichtungen<br />

zur zerstörungsfreien Ermittlung<br />

der Innenmaße von Schuhen –<br />

oder auch für Laien so unverständlich<br />

scheinende Erfindungen wie<br />

das „Kapillar-Nanodruck-Verfahren“<br />

zum Auftragen kleinster Flüssigkeitsvolumina<br />

auf Oberflächen<br />

(z.B. in der Medizintechnik) haben<br />

ihren Ursprung in der innovativen<br />

Heimatstadt Osnabrück ...<br />

6<br />

7


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Das 1856 in der ursprünglichen Gemeinde<br />

Malbergen gegründete Eisenhüttenwerk<br />

des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hütten-Vereins<br />

kurz GMBHV benötigte für<br />

die Produktion von Roheisen große Mengen<br />

an Eisenerz, Kalkstein und Kohle.<br />

Die Lagerstätten von Eisenerz und Kalkstein<br />

befanden sich vier bis fünf Kilometer<br />

westlich des Hüttenwerks am Höhenzug<br />

Hüggel in den damals noch eigenständigen<br />

Gemeinden Hasbergen und Ohrbeck.<br />

Die benötigten Mengen an Kohle lieferten<br />

der vom Werk neu angelegte Glückaufschacht<br />

in Oesede und die sechs bis sieben<br />

Kilometer östlich gelegenen Kohlegruben<br />

in Borgloh-Wellendorf.<br />

Zusätzlich benötigte Kohle wurde von<br />

Kohlenzechen aus dem Ruhrgebiet<br />

gekauft, die mit der 1855 gerade bis Osnabrück<br />

fertiggestellten Hannoverschen<br />

Westbahn angeliefert wurde. Der Transport<br />

der Kohle vom <strong>Osnabrücker</strong> Bahnhof<br />

zum Hüttenwerk erfolgte mit Pferdefuhrwerken.<br />

Auch das produzierte<br />

Roheisen wurde so nach Osnabrück<br />

Wie wurde Eisenerz,<br />

Kalkstein und Kohle<br />

nach Georgsmarienhutte transportiert?<br />

Der Hüggel spielte eine zentrale Rolle in der Bergbaugeschichte des <strong>Osnabrücker</strong> Landes.<br />

Carsten Neyer und Werner Beermann, die Autoren des Bildbandes „Vom Hüggelerz zum Hüttenstahl“,<br />

lassen für „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ drei ereignisreiche Kapitel lebendig werden. Im zweiten<br />

Teil geht es um herausfordernde Transportfragen.<br />

transportiert. Für das junge Unternehmen<br />

ergaben sich aufgrund der damals<br />

schlechten Straßenverhältnisse ungeahnte<br />

Schwierigkeiten. Ebenfalls waren ca. 200<br />

Pferdegespanne unterwegs, um Eisenerz<br />

und Kalkstein auf teilweise großen<br />

Umwegen vom Hüggel zum Hüttenwerk<br />

zu befördern. Die Fuhrleute mit ihren<br />

Gespannen wurden größtenteils aus dem<br />

Harz angeworben, wo sich der Erzbergbau<br />

damals im Niedergang befand.<br />

Warum fuhr die<br />

Eisenbahn zum Huggel?<br />

Zwar hatte die Werksleitung schon bei<br />

der Gründung eine Eisenbahnverbindung<br />

zum Hüggel geplant, jedoch blockierten<br />

Grundstückseigentümer und Behörden<br />

zehn Jahre lang den Bau der Werkseisenbahn.<br />

Als dann endlich 1865/66 nach<br />

etlichen Kompromissen die normalspurige<br />

Hüggeleisenbahn bis zum Luisenschacht<br />

in Hasbergen in Betrieb ging, verringerten<br />

sich die Transportkosten erheblich.<br />

Die Hüggelbahn wurde nur als öffentliche<br />

Eisenbahn zugelassen, d.h. neben<br />

den Transporten für den GMBHV<br />

mussten auch<br />

Güter Anderer sowie die Personenbeförderung<br />

angeboten werden.<br />

Man hatte jetzt auch im Winter eine<br />

sichere Transportverbindung, um Rohstoffe<br />

nach Georgsmarienhütte zu liefern.<br />

Große Probleme bereitete der Hütte aber<br />

noch die Versorgung mit Kohle, nachdem<br />

der Glückaufschacht in Oesede 1866<br />

wegen nicht zu bewältigender Grubenwasserzuflüsse<br />

geschlossen werden musste.<br />

Das Werk war nun fast ganz auf den Bezug<br />

von Kohle aus dem Ruhrgebiet angewiesen.<br />

Eine für das Hüttenwerk entscheidende<br />

Verbesserung der Verkehrsverhältnisse<br />

brachte die Eisenbahnverbindung<br />

Venlo-Hamburg, die sich 1869 im Raum<br />

Münster-Osnabrück im Bau befand. Dank<br />

eines Vertrags mit der Köln-Mindener<br />

Eisenbahn-Gesellschaft wurde die Herstellung<br />

des Streckenabschnittes Hasbergen-Osnabrück<br />

beschleunigt in Angriff<br />

Güterzug nahe Augustaschacht © Hugo Mittelberg // Drahtseilbahn Holpedorp & Hüggel, Güterzug in Hasbergen © Archiv Carsten Neyer; Werner Beermann // Portrait © Petra Pieper<br />

genommen und auch die 4,5 Kilometer lange Verbindungsbahn<br />

„Hütteneisenbahn“ von Hasbergen bis zum<br />

Augustaschacht mit Anschluss an die Hüggelbahn nach<br />

Georgsmarienhütte fertiggestellt. Ab August 1870 konnte die<br />

dringend benötigte Kohle aus den westfälischen Kohlefeldern<br />

ab Bahnhof Osnabrück mit werkseigenen Lokomotiven über<br />

Hasbergen zur Georgsmarienhütte transportiert werden.<br />

Nach Inbetriebnahme der Strecke Münster-Osnabrück lieferte<br />

die Köln-Mindener Bahn die Kohlenzüge aus dem Ruhrgebiet<br />

direkt am Bahnhof Hasbergen an. Der GMBHV hatte somit<br />

Anschluss an das deutsche und internationale Verkehrsnetz.<br />

Um die Versorgung mit Eisenerzen auf eine breitere Basis<br />

zu stellen, erwarb der Georgs-Marien-Bergwerks- und<br />

Hütten-Verein um 1880 zwei am südlichen Schafberg bei<br />

Ibbenbüren gelegene Eisenerzgruben, die schon früher von<br />

anderen Unternehmen betrieben worden waren. Für den<br />

Abtransport der gewonnenen Erze musste von der Hüttenbahn<br />

vom Hasberger Bahnhof Wulfskotten ausgehend eine<br />

etwa 11 Kilometer lange Verbindungsbahn gebaut werden, die<br />

1886 in Betrieb ging und als „Permer Bahn“ bezeichnet wurde,<br />

benannt nach der Eisenerzzeche Perm. Die Bahn war bis zur<br />

Schließung der Zeche 1921 in Betrieb. Der Großteil der Trasse<br />

wurde im Zweiten Weltkrieg ab 1944 in eine Umgehungsbahn<br />

der Reichsbahn integriert, die den Zügen auf der Nord-Süd-<br />

Strecke die Umfahrung des kriegswichtigen Eisenbahnkreuzes<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> Hauptbahnhof bei Beschädigung durch<br />

Bombenangriffe ermöglichte. Ab 1949 erfolgte der Rückbau<br />

der Umgehungsbahn.<br />

Wie entstand der Silbersee?<br />

Eine neue technische Einrichtung für den Transport von<br />

Kalkstein für den Hochofenbetrieb und das Zementwerk war<br />

1927/28 der Bau einer etwa 875 Meter langen Drahtseilbahn,<br />

die im Auftrag des Hüttenwerks von der Firma Pohlig, Köln,<br />

über den rund 228 Meter hohen Hüggel errichtet wurde. Sie<br />

beförderte das Gestein von einem Kalksteinbruch am Südhüggel<br />

über den Berg zur Nordseite, wo sich eine Entladeanlage<br />

befand. Von hier wurde der Kalkstein auf die Hüggelbahn verladen<br />

und zum Werk transportiert.<br />

Nach knapp zehnjähriger Betriebszeit wurde der Kalksteinabbau<br />

am Südhüggel eingestellt. Die etwa 20 Meter tiefe Ta-<br />

Direkt online buchen!<br />

schnell & einfach<br />

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Osnabrück<br />

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Tel.: 0541 2002 2211 und bei der Neuen<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Zeitung oder unter<br />

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www.facebook.com/Stadtwerke.Osnabrueck<br />

gebaugrube füllte sich nach und nach mit Wasser und bildete<br />

den sogenannten Silbersee. Derzeit ist in der Grube, an der<br />

sich ein verschlossener Stollen befindet, nur selten Wasser zu<br />

finden. Seit 2014 kann der Stollen im Rahmen angemeldeter<br />

Führungen bei TERRA.vita besichtigt werden.<br />

Kalksteinabbau in Holperdorp - ein Drahtseilakt?<br />

Inzwischen hatte das Hüttenwerk einen neuen Kalksteinbruch<br />

in Holperdorp bei Lienen erschlossen. Für den<br />

Abtransport der Kalksteine errichtete die Firma Bleichert, Leipzig,<br />

in nur neun Monaten Bauzeit von Sommer 1936 bis März 1937<br />

eine 6,3 Kilometer lange Drahtseilbahn bis zur Hüggelbahn beim<br />

Augustaschacht in Ohrbeck. An der dortigen Verladeanlage übernahm<br />

dann die Hütteneisenbahn den weiteren Transport zum<br />

etwa 3,5 Kilometer entfernten Hüttenwerk. Mit dieser wirtschaftlich<br />

sehr günstigen Massengut-Transporteinrichtung wurden in<br />

den 30 Jahren Betriebszeit bis zur Schießung des Steinbruches in<br />

Holperdorp im Jahre 1967 rund 5 Millionen Tonnen Kalkstein<br />

transportiert. | Carsten Neyer und Werner Beermann<br />

Ab Juni 20<strong>17</strong> -<br />

In der nächsten Ausgabe!<br />

Lesen Sie im dritten Teil unserer Serie, wie Roheisen im<br />

Hüttenwerk erzeugt wurde.<br />

8<br />

Güterzug in Hasbergen<br />

9


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Woher stammen<br />

die Seifenformen?<br />

Seifenfabrik Frömbling in der Rehmstraße 5 in Osnabrück<br />

Wo laufen<br />

die Klassiker?<br />

Beim nächsten Besuch im Depot des Museums Industriekultur entdecken wir aus Messing gegossene<br />

Seifenformen, die für die Ewigkeit gemacht sind. Noch heute könnten hiermit wohlduftende und schön geformte<br />

Seifenstücke hergestellt werden. Allein beim der Klang der Namen wie „Schwarzwald-Fichtenbalsam“, „Blumen-<br />

Seife“, „Lavendel-doppelt parfümiert“ oder der extra feinen Seife “Oma“, bekommt man Lust, sich die Hände zu<br />

waschen. Bevor das allerdings möglich ist, müssen die Seifen erst einmal produziert werden. Das geschieht in der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Seifenfabrik Frömbling mithilfe der massiven „Werkzeuge“ aus Messing.<br />

Die Seifenfabrik wird 1895 von Fritz Frömbling<br />

sen. an der Rehmstraße 5 in Betrieb<br />

genommen. Hier werden Kern- und Toilettenseifen<br />

sowie Seifenflocken produziert.<br />

Betrachtet man das rasch wachsende<br />

Hygienebewusstsein in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts, scheint die<br />

Unternehmensgründung zum<br />

rechten Zeitpunkt erfolgt zu<br />

sein. Die seinerzeit typischen<br />

Ausgangstoffe,<br />

die bei der Herstellung<br />

benötigt<br />

werden, sind<br />

pflanzliche und tierische<br />

Fette, Pottasche,<br />

Soda, Lanolin und Parfüme.<br />

Zum 25-jährigen Jubiläum 1920<br />

beschäftigt die Seifenfabrik rund<br />

67 Mitarbeiter und hat sich beachtlich<br />

erweitert. Neben dem ersten Produktionsgebäude<br />

gibt es eine große Seifensiederei<br />

und einen Raum mit Seifenpressen. Dort<br />

erhalten die einzelnen<br />

Seifenstücke<br />

ihren Aufdruck, wozu die Formen dienten.<br />

Und wenn auf einer der besonders alten<br />

Formen der Schriftzug „Bleichseife“ zu<br />

entdecken ist, verweist das darauf, dass der<br />

Betrieb Produkte nicht nur zum Händewaschen<br />

hergestellt hat, sondern auch dafür,<br />

um vergilbte Stoffe aufzuhellen.<br />

1911 legt sich Fritz Frömbling<br />

ein weiteres Standbein<br />

zu. Er gründet<br />

mit seinem Partner<br />

Rode die<br />

Rode & Frömbling<br />

Reis-Stärkefabrik<br />

mbH in Osnabrück<br />

an der Atterstraße<br />

in Eversburg. 1924<br />

verschmelzen die Seifenund<br />

die Reisstärkefabrik<br />

zu einer Gesellschaft, deren<br />

Geschäfte mittlerweile von Fritz Frömbling<br />

jr. gelenkt werden. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg stehen weitere Veränderungen<br />

an. In erster Linie gehört dazu, dass<br />

ab 1952 keine Seife und keine Stärke mehr<br />

hergestellt wird.<br />

Frömbling wechselt von der Produktion<br />

zum Handel und nimmt sich der<br />

Geschäftsführung des “Seifen-Spezialgeschäftes<br />

Wilhelm Puls“ aus Rastede<br />

an. Dieses führt bereits 37 Geschäftsfilialen<br />

und bis zur Jahrhundertwende, als<br />

der Name längst von „Seifen-Puls“ über<br />

„Seifen-Platz“ schließlich in „Ihr Platz“<br />

geändert wird, werden es 700 sein. Das<br />

Sortiment ist unüberschaubar groß, aber<br />

immer noch zählen Seifen dazu. Das<br />

Ende der Firmengeschichte Frömbling<br />

wird 2007 eingeläutet. „Ihr Platz“ geht<br />

an Schlecker und das Lager in Eversburg<br />

wird geschlossen und weiterhin von der<br />

Firma Hellmann genutzt. Das Gebäude<br />

der Seifenfabrik an der Rehmstraße/Ecke<br />

Parkstraße ist bis heute teilweise erhalten.<br />

| Barbara Kahlert<br />

Die Seifenformen und die Fotografie des<br />

ersten Firmengebäudes der Seifenfabrik<br />

Frömbling von 1936 sind parallel zum<br />

Erscheinen dieser Ausgabe im Museum<br />

Industriekultur zu sehen.<br />

Seifenfabrik © R. Lichtenberg, 1936 // Seifenform © Museum Industriekultur Osnabrück; Dauerleihgabe der Familie Frömbling, Osnabrück; M. Kiupel, 20<strong>17</strong><br />

-Anzeigensonderseite-<br />

Plakate © Filmpassage Osnabrück // Kamera © fergregory // Kinosessel © peych_p; fotolia.de<br />

An jedem letzten Donnerstag im Monat lässt die Filmpassage die großen Regisseure der<br />

Filmgeschichte und ihre Meisterwerke wieder lebendig werden. So auch im März, April und Mai,<br />

wenn ein Leinwandepos der Brüder Coen und zwei Klassiker von Francis Ford Coppola auf dem<br />

Programm stehen. Wir steuern drei Antworten auf spannende Fragen zu einem gelungenen<br />

Kinoabend bei!<br />

30.03.<br />

Wo spielt Stille die Musik?<br />

Obwohl Joel und Ethan Coen für ihren<br />

oscarprämierten Film „No Country<br />

for Old Men“ ein ganzes Sound-Team<br />

beschäftigten, verzichtet der Film beinahe<br />

vollständig auf musikalische Effekte.<br />

Stattdessen sorgt demonstrative Stille für<br />

zusätzliche Gänsehaut. Umso deutlicher<br />

hallen dann Radiogeräusche, das Pfeifen<br />

des Windes und natürlich Pistolenschüsse<br />

im Ohr des Betrachters.<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

Malte Gertje<br />

(Betriebsleitungsassistent)<br />

Johannisstraße 112-113<br />

49074 Osnabrück<br />

Ticket-Hotline: 0 18 05 / 67 62 27 *<br />

www.filmpassage.de<br />

27.04.<br />

Warum musste der<br />

Pate geschient werden?<br />

Francis Ford Coppola und sein Kameramann<br />

Gordon Willis verzichteten in der<br />

„Godfather“-Trilogie bewusst auf viele schon<br />

Anfang der 70er bekannte „Special-Effects“.<br />

Raffinierte Ausleuchtung, überraschende<br />

Kamerafahrten und scharfe Bildgegensätze<br />

sorgten mit einfachen Mitteln für<br />

verblüffende Ergebnisse. So auch bei Marlon<br />

Brandos Darstellung des Mafiabosses Vito<br />

Corleone in „Der Pate I“: Schon während des<br />

Vorsprechens stopfte sich Brando Watte in die<br />

Backentaschen und erzeugte so die legendäre<br />

Mimik, die ihn außerdem noch zu einer<br />

flüsternden, undeutlichen Aussprache<br />

zwang. Bei den Filmaufnahmen wurde dann<br />

allerdings auf technisch ausgefeilteres Equipment<br />

gesetzt: Die von einem Zahntechniker<br />

angefertigte Schiene, die sich Brando<br />

zwischen die Zähne klemmen konnte, ist<br />

heute im „American Museum of the Moving<br />

Image“ in New York zu bestaunen.<br />

25.05.<br />

Welche Fortsetzung stahl<br />

dem Original die Show?<br />

Mit „Der Pate II“ gelang Regisseur Francis<br />

Ford Coppola, was noch kein ‚Zweiter Teil‘<br />

geschafft hatte: Wie der Vorgänger im Jahr<br />

1973 erhielt auch der zweite Teil 1975 einen<br />

Oscar als „Bester Film“. Mit fünf weiteren<br />

Auszeichnungen gingen insgesamt aber<br />

doppelt so viele Trophäen an die Fortsetzung.<br />

Mit einem Budget von rund 13<br />

Millionen US-Dollar war er übrigens auch<br />

doppelt so teuer. Er dauert aber nur vier<br />

Minuten länger ... | Jessica Stegemann<br />

Jeden letzten<br />

Donnerstag im<br />

Monat | 20.30 Uhr<br />

Eintritt:<br />

6 €<br />

*(0,14€/Min. aus dem deutschen Festnetz,<br />

Mobilfunk max. 0,42€/Min.)<br />

11


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

22 Schaltbezirke und 49 neue Schieber -<br />

Wie funktioniert die Erdgasumstellung?<br />

Am 1. April 2019 wird erstmals H-Gas durch die <strong>Osnabrücker</strong> Leitungen strömen. Das größte<br />

Infrastrukturprojekt seit dem Zweiten Weltkrieg stellt die Stadtwerke und ihre Tochtergesellschaft,<br />

die SWO Netz GmbH, vor besondere Herausforderungen. Denn mit der Umrüstung von rund<br />

65.000 Geräten ist es nicht getan – das gesamte Gasnetz wird neu organisiert.<br />

Dieser Umstand ermöglicht es nämlich,<br />

vorübergehend beide Gassorten einzuspeisen,<br />

ohne dass es zu Überschneidungen<br />

oder Ausfällen in der Versorgung kommt.<br />

Die Fachleute bilden 22 Schaltbezirke, die<br />

sich nicht an den Stadtteilen, sondern am<br />

Aufbau des Gasnetzes orientieren. Um die<br />

einzelnen Bezirke voneinander zu trennen,<br />

bauen sie 49 neue „Schieber“ zusammen<br />

mit Straßenkappen in das Netz ein. Mit<br />

Hilfe dieser Absperrarmaturen kann<br />

während der Erdgasumstellung exakt<br />

gesteuert werden in welche Schaltbezirke<br />

das H-Gas fließen soll - und durch welche<br />

nicht. „Insgesamt müssen über 100<br />

vorhandene und neue Schieber betätigt<br />

werden um die einzelnen Bereiche im Gasnetz<br />

manuell abgrenzen zu können“, so<br />

Wichmann.<br />

Beauftragte Monteure sind bis 2019 unterwegs,<br />

um sämtliche Gasgeräte in Haushalten<br />

und Unternehmen zu prüfen. So<br />

wird vor Ort festgestellt, ob Geräte vor<br />

der Einleitung des H-Gases oder erst<br />

danach umgerüstet werden müssen. Einige<br />

werden sich selbst umstellen, sodass keine<br />

weiteren Arbeiten nötig sind. Auch die<br />

Monteure arbeiten auf der Basis des neuen<br />

Gasnetzes, gehen also von Schaltbezirk zu<br />

Schaltbezirk.<br />

Was passiert 2019?<br />

Über Strang 1 strömt H-Gas zunächst<br />

in die Schaltbezirke, die dann in Teilen<br />

bereits auf das neue Gas eingestellt wurden.<br />

Dann folgen Bezirke mit Geräten, die<br />

erst nach der Einleitung angepasst werden<br />

müssen.<br />

Mitte des Jahres werden die ersten Schaltbezirke<br />

umgerüstet sein. Die Hälfte<br />

der Stadt verbrennt nun bereits H-Gas,<br />

während die restlichen Schaltbezirke<br />

– über den zweiten Strang – weiterhin mit<br />

L-Gas beliefert werden können. Bis Ende<br />

2019 sind dann alle 22 Schaltbezirke umgestellt.<br />

| Redaktion<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

L-GAS UND H-GAS<br />

Da die L-Gasvorkommen in den<br />

Niederlanden und in Deutschland<br />

zur Neige gehen, muss der<br />

bislang mit L-Gas versorgte Nordwesten<br />

Deutschlands auf H-Gas<br />

umgestellt werden. Osnabrück ist<br />

2019 als eine der ersten größeren<br />

Städte an der Reihe. Verantwortlich<br />

für den gesamten Umstellungsprozess<br />

ist der jeweilige Verteilnetzbetreiber<br />

– für Osnabrück<br />

ist das die SWO Netz GmbH.<br />

Weitere Infos zur Erdgasumstellung: www.swo-netz.de/gasumstellung<br />

Der "Gaskugelhahn DN100". Abhängig von der Dimension<br />

der Leitung werden als Absperrarmaturen Kugelhähne<br />

oder Schieber eingebaut.<br />

Armatur, die von 15bar Hochdruck<br />

auf 8bar Hochdruck runterregelt<br />

Bis das H-Gas alle Haushalte in Osnabrück<br />

und Teile von Lotte erreicht, müssen im<br />

wahrsten Sinne des Wortes viele Schalter<br />

umgelegt werden. Denn die Umbauarbeiten<br />

an den einzelnen Geräten laufen im Jahr<br />

2019 noch auf Hochtouren, während das<br />

neue Gas an anderen Stellen bereits ins<br />

Netz eingespeist wird.<br />

12<br />

Erdgasübergabestation Luisenstraße<br />

Wahrlich keine leichte Aufgabe für<br />

René Wichmann und seine Kolleginnen<br />

und Kollegen. Doch die Projektgruppe<br />

„Konzept und Planung“ macht sich eine<br />

Besonderheit der <strong>Osnabrücker</strong> Gasversorgung<br />

zunutze. Die Hasestadt ist durch<br />

zwei Stränge mit dem vorgelagerten Netzbetreiber<br />

„Open Grid Europe“<br />

verbunden. Der nördliche<br />

führt zu den Erdgasübergabestationen<br />

Eversburg,<br />

Kiefernweg und Luisenstraße.<br />

Der südliche wird von der<br />

Erdgasübernahmestation an<br />

der Schellenbergbrücke abgezweigt.<br />

„Dass wir über zwei<br />

Stränge mit den Transportleitungen<br />

verbunden sind,<br />

ist ein Glücksfall für die<br />

Erdgasumstellung“, erklärt<br />

Wichmann.<br />

Bilder © Stadtwerke Osnabrück<br />

2015-09-21_Stadtblatt-Campus.indd 1 21.09.15 15:45<br />

13


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

Wo werden Schuler<br />

zu Fahrzeugkonstrukteuren?<br />

Was passiert bei einem Hackathon?<br />

DIESE FRAGE WURDE DEN 80 TEILNEHMERN DER VERANSTALTUNG „HACKOS“ IM INNOVATIONSCENTRUM OSNABRÜCK<br />

ANFANG DES JAHRES BEANTWORTET. DIE OSNABRÜCKER STARTUPS BITNAMIC, ADAPTVIS, FORESTAGE TECHNOLOGIES<br />

UND VIRTUAL SPICE LUDEN EIN, UM GEMEINSAM IN GRUPPEN SPANNENDE THEMEN RUND UM DIE AUGMENTED UND<br />

VIRTUAL REALITY ZU ERARBEITEN.<br />

„Leider wird der Begriff Hack durch<br />

Medien und Cyberkriminalität negativ<br />

besetzt“, erklärt Krzysztof Izdebski<br />

von Virtual Spice. „Der Begriff ist jedoch<br />

keineswegs negativ zu bewerten“, sagen<br />

Fabian Schlarmann (Forestage) und Erik<br />

Wittkorn (Adaptvis). “Vielmehr bedeutet<br />

es Probleme auf eine besondere Art und<br />

Weise zu lösen.“ Tatsächlich treffen sich<br />

auf Hackathons Spezialisten<br />

aus der Software- oder<br />

Hardwareentwicklung<br />

ebenso wie Begeisterte, um<br />

gemeinsam an Projekten zu arbeiten.<br />

Genau darum ging es auch auf dem<br />

„HackOS“. Die Teilnehmer konnten sich<br />

zunächst einen Eindruck von aktuellen<br />

Technologien verschaffen. Das Teilnehmerfeld<br />

bestand aus interessierten Besuchern,<br />

Studierenden und Spezialisten der<br />

Hard-und Softwareentwicklung, die später<br />

gemeinsam an neuen, spannenden Projekten<br />

arbeiteten. Im Fokus stand das Thema<br />

Virtual und Augmented Reality (VR/AR).<br />

Durch spezielle „Brillen“ kann durch VR<br />

ein Umfeld vollständig simuliert werden,<br />

wohingegen mit AR die tatsächliche Umgebung<br />

durch 3D-Modelle erweitert wird.<br />

nehmen!“, führt Alexei Kolesnikow von<br />

Bitnamic aus. Aus diesem Grund wurde die<br />

Veranstaltung auch von Unternehmen aus<br />

der Wirtschaft (FRIMO, Testia, Salt&Pepper<br />

und Anlagenbau Habeck) unterstützt.<br />

An den jeweiligen Ständen der Veranstalter<br />

und Partner wurden die zahlreichen<br />

Möglichkeiten demonstriert. An der Veranstaltung<br />

beteiligten sich zudem das InnovationsCentrum<br />

Osnabrück und das<br />

iuk Unternehmensnetzwerk Osnabrück.<br />

Kontakt<br />

Die kostenlose Veranstaltung fand bei den<br />

Besuchern großen Zuspruch. Nach spannenden<br />

Workshops zur Themenfindung<br />

wurden gemeinsam kleine Projekte (bis<br />

spät in den Abend) entwickelt, um zum<br />

Beispiel virtuell durch ein Flugzeug zu gehen,<br />

Schuhe anzuprobieren oder die Montage<br />

einer Maschine durchzuführen.<br />

Der Erfolg der Veranstaltung lässt nur<br />

einen Schluss zu: Die „HackOS#2“ wird<br />

folgen! Ein genauer Termin steht derzeit<br />

noch nicht fest, der (späte) Sommer wird<br />

angestrebt. | Redaktion<br />

Weitere Infos:<br />

www.hackos.de<br />

ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 1<br />

49076 Osnabrück<br />

fon +49 541 202 80 - 0<br />

info@innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

www.innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

Bilder © InnovationsCentrum Osnabrück<br />

Modell zusammen bauen Header-Bild © stockphoto-graf, fotolia.de // andere Bilder © Carina Sander, SFZ Osnabrück<br />

Beim Angebot „Mobilität“ des Schüler-Forschungs-Zentrums (SFZ) Osnabrück beschäftigen sich<br />

Schülerinnen und Schüler zwischen 11 und 16 Jahren in der Schulzeit jeden Montagnachmittag an<br />

der BBS Brinkstraße mit der Fahrzeugkonstruktion. Unter der Verwendung von Modell-Baukästen<br />

lernen sie die mechanischen Grundlagen der Fahrzeugtechnik kennen.<br />

Wer Großes erreichen will, muss klein<br />

anfangen. Gestartet wird im Kurs<br />

„Mobilität“ in der Regel zunächst in klein<br />

mit dem Bau selbst entwickelter, ferngesteuerter<br />

LEGO® Technic-Modelle. Je nach<br />

festgelegter Anforderung müssen diese<br />

Fahrzeuge entweder einen schwierigen<br />

Hindernis-Parcours mit schiefen Ebenen,<br />

Steigungen und Bodenwellen oder eine<br />

Strecke besonders schnell befahren können.<br />

Auch für ein kleines Turnier, bei dem am<br />

gegnerischen Fahrzeug befestigte Luftballons<br />

mit einer Nadel zerstochen werden<br />

mussten, haben die Jungforscherinnen<br />

und Jungforscher des SFZ Osnabrück<br />

bereits Fahrzeuge gebaut. Erst durch diese<br />

speziellen Situationen zeigt sich, ob das<br />

konstruierte Fahrzeug den Anforderungen<br />

genügt und stabil ist.<br />

Was ist bei der Konstruktion<br />

von Fahrzeugen zu beachten?<br />

Durch das Experimentieren und Ausprobieren<br />

lernen die Schülerinnen und Schüler<br />

spielerisch, was bei der Fahrzeugkonstruktion<br />

wichtig ist. Sind Verstrebungen<br />

oder Federungen nötig, damit das<br />

Fahrzeug bei Bodenwellen stabil weiterfahren<br />

kann? Sollte die Reibung reduziert<br />

werden, damit das Fahrzeug den<br />

Parcours schnell bewältigt? Dies lösen<br />

die Schülerinnen und Schüler entweder<br />

durch die Wahl der passenden Reifen oder<br />

durch eine Achsschenkellenkung und das<br />

sogenannte „Ackermann-Prinzip“. Diese<br />

ist schwieriger umzusetzen als die<br />

Schwenkachslenkung mit starrer Achse,<br />

die als einfache Lenkung beispielsweise<br />

in Seifenkisten oder alten Pferdewagen<br />

verwendet wird.<br />

Wie mussen Fahrzeuge aussehen,<br />

die auf dem Mond fahren?<br />

Das große Ziel ist es, ein Fahrzeug zu bauen,<br />

das auf dem Mond fahren kann – einen<br />

Moonbuggy also. Dabei orientieren sich<br />

die Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb<br />

„Human Exploration Rover Challenge“.<br />

Die Herausforderungen für den<br />

NASA-Wettbewerb haben es in sich. Das<br />

Fahrzeug muss von zwei Personen mit<br />

Muskelkraft betrieben werden, von ihnen<br />

über eine kurze Strecke getragen werden<br />

können und zusammengefaltet in einen<br />

Würfel von 1,2 Metern Kantenlänge passen.<br />

Der Parcours mit mondoberflächenähnlichen<br />

Hindernissen muss schließlich<br />

so schnell wie möglich befahren werden.<br />

Dafür werden mithilfe von Infento, einem<br />

größeren Baukasten-System, die vorher<br />

erstellten LEGO®-Modelle lebensgroß<br />

nachgebaut.<br />

Die bereits gesammelten Erfahrungen<br />

werden dann genutzt, um im fortgeschrittenen<br />

Bereich ein CAD-Modell am<br />

Computer zu entwickeln. Die besten<br />

Entwürfe sollen in einer Werkstatt verwirklicht<br />

werden. Unterstützt werden die<br />

Jungforscherinnen und Jungforscher dabei<br />

von Andreas Kahmann, einem Lehrer der<br />

BBS Brinkstraße, und Studierenden, die<br />

an der Hochschule Osnabrück Ingenieurwissenschaften<br />

studieren. | Carina Sander<br />

„Es ergeben sich völlig neue Einsatzszenarien<br />

für Konsumenten und Unter-<br />

Ein zusammengebautes<br />

Modell der Schüler<br />

14<br />

15


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

VERANSTALTUNGEN 20<strong>17</strong><br />

Wer wagt Glauben und lebt Vielfalt?<br />

Das Motto „Glauben wagen – Vielfalt leben“, unter dem das Reformationsjahr<br />

20<strong>17</strong> in der Region steht, soll ein weiterer Mosaikstein<br />

dieser Geschichte sein. Unter Federführung des Evangelischen<br />

Kirchenkreises Osnabrück hat sich eine Trägergemeinschaft aus<br />

Evangelischer Kirche in Stadt und Land, Bistum, Stadt und Landkreis,<br />

Universität sowie dem Landschaftsverband <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land e.V. gebildet, die gemeinsam das Projekt „500 Jahre Reformation<br />

– Region Osnabrück“ verantwortet und durchführt.<br />

SO. 19.03.20<strong>17</strong><br />

Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte<br />

Bestseller aller Zeiten - Vortrag und Lesung mit Petra Gerster<br />

und Christian Nürnberger. Kirche St. Petri, Melle, <strong>17</strong>.00 Uhr.<br />

Kontakt und Karten: Buchhandlung Sutmöller - Tel.<br />

05422/930333 oder Kirchengemeinde Petri, Melle, Tel.<br />

05422/5659.<br />

SA. 25.03.20<strong>17</strong><br />

„Gesucht – Hermann Bonnus“ - Ein Großvater und seine<br />

Enkel auf der Suche nach Information zu Hermann Bonnus,<br />

dem "<strong>Osnabrücker</strong> Reformator". Szenische und musikalische<br />

Darstellung ausgewählter Lebensstationen. Chor, Band,<br />

Cembalo und Gemshorn. Bonnuskirche, Osnabrück, <strong>17</strong>.00<br />

Uhr.<br />

Wie kam die Reformation nach Osnabrück?<br />

15<strong>17</strong> sorgte der Mönch Martin Luther mit seinen Thesen erst deutschland-, dann europa- und<br />

schließlich weltweit für Aufsehen. Was machte die Reformation in Osnabrück besonders und wie<br />

wird das Jubiläum heute, 500 Jahre später, gefeiert?<br />

Erste Anläufe nahm die Reformation in<br />

Osnabrück wie an anderen Orten auch:<br />

Es traten vereinzelt Mönche und Prediger<br />

auf, die vom reformatorischen Gedankengut<br />

Martin Luthers begeistert waren<br />

und davon erzählten. In Osnabrück<br />

bekam die neue Lehre darüber hinaus<br />

Unterstützung von höchster Stelle. Fürstbischof<br />

Franz von Waldeck<br />

sympathisierte<br />

als Oberhaupt des katholischen Fürstbistums<br />

ebenfalls mit dem, was durch<br />

Martin Luther angestoßen wurde. 1543<br />

rief er gemeinsam mit dem Rat den<br />

Reformator Hermann Bonnus in die Stadt.<br />

Bonnus – gebürtig aus Quakenbrück und<br />

Student Luthers – hatte zuvor schon in<br />

Lübeck erfolgreich für die Reformation<br />

geworben und war nun damit beauftragt,<br />

eine lutherische Kirchenordnung zu erstellen.<br />

Nachdem sie eingeführt wurde,<br />

hörte man wenig später in den Kirchen<br />

überwiegend evangelische Predigten.<br />

Vollständig setzte sich die Reformation<br />

an der Hase allerdings nicht durch, da<br />

Franz von Waldeck schon fünf Jahre später<br />

alle reformatorischen Veränderungen<br />

widerrief, nachdem die Protestanten<br />

im „Schmalkaldischen Krieg“ eine<br />

Niederlage hinnehmen mussten. Der<br />

Widerruf verhinderte zwar die Durchsetzung<br />

der Reformation durch die<br />

Obrigkeit, konnte jedoch die Ausbreitung<br />

des evangelischen Glaubens in Osnabrück<br />

Stadt und Land nicht stoppen. Bis heute<br />

sind die <strong>Osnabrücker</strong> Christen etwa je zur<br />

Hälfte katholisch und evangelisch.<br />

Ein Jahrhundert später war – neben<br />

Münster – das <strong>Osnabrücker</strong> Rathaus Austragungsort<br />

der Friedensverhandlungen,<br />

die den „Dreißigjährigen Krieg“ beendeten.<br />

Der Frieden sollte nicht nur auf dem<br />

Papier stehen, er wurde durch die sog.<br />

„alternierende Sukzession“ (Wechsel<br />

katholischer und evangelischer Bischöfe)<br />

in die Tat umgesetzt. Zwischen 1648 und<br />

1802 regierte also immer abwechselnd<br />

ein katholischer und evangelischer Fürstbischof.<br />

Prof. Dr. Martin Jung, Professor<br />

für Historische Theologie an der Universität<br />

Osnabrück, sieht in der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Reformationsgeschichte und ihren Auswirkungen<br />

einen „wichtigen Mosaikstein<br />

frühneuzeitlicher Toleranzgeschichte.“<br />

Bilder © Dr. Martin Jungs<br />

Diese Kooperation trage den besonderen historischen Auswirkungen<br />

der Reformation auf unsere Region Rechnung und sei<br />

in der Hannoverschen Landeskirche einzigartig, so Dr. Birgit<br />

Klostermeier, Landessuperintendentin für den Sprengel Osnabrück<br />

der ev.-luth. Landeskirche Hannover. Mit den zahlreichen<br />

Veranstaltungen rund um das Reformationsgedenken wolle man<br />

erreichen, dass von der Friedensstadt Osnabrück ein Signal in<br />

Richtung eines Miteinanders der großen, im Einwanderungsland<br />

Deutschland präsenten Religionen ausgeht, betont Klostermeier.<br />

So bleibt zu hoffen, dass das Reformationsjubiläum nicht nur ein<br />

nostalgischer Blick in die Vergangenheit wird, sondern wichtige<br />

Impulse für Frieden, Gerechtigkeit, Toleranz und Verantwortung<br />

setzt. Impulse, die heute so aktuell sind wie vor 500 Jahren.<br />

| Tom Herter<br />

Franz von Waldeck<br />

SO. 23. APRIL /MI., 03. MAI 20<strong>17</strong><br />

„Der beste Gott“ – Musiktheater. Kooperationsprojekt des<br />

Musiktheater Lupe und des Büros für Friedenskultur mit<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterschiedlicher<br />

Religionen und Weltanschauungen über „den besten Gott".<br />

Aufführungen: Haus der Jugend, Osnabrück, 19.00 Uhr.<br />

02. - 23. MAI 20<strong>17</strong><br />

„Religramme - Gesichter der Religionen“<br />

Die Wanderausstellung spiegelt anhand von 20 persönlichen<br />

Portraits die multireligiöse Realität, die die bi-konfessionelle<br />

Religiosität abgelöst hat. St. Katharinen, Osnabrück.<br />

SO. 21.05. BIS ENDE OKTOBER 20<strong>17</strong><br />

„Osnabrück im Zeitalter der Reformation“ - Die Ausstellung<br />

wurde gemeinsam mit Jugendlichen konzipiert. Sie zeigt die<br />

Anfänge und regionalen Besonderheiten der Reformation<br />

in Osnabrück und ordnet sie in den historischen Kontext<br />

des Zeitalters der Konfessionalisierung ein. Felix-Nussbaum-Haus<br />

/ Kulturgeschichtliches Museum, Osnabrück.<br />

SA/SO. <strong>17</strong>./18. JUNI 20<strong>17</strong><br />

„Jeanne d‘ Àrc au bûcher“ - Das szenische Oratorium von<br />

Arthur Honegger wird als ökumenisches Chorprojekt aller<br />

Innenstadtchöre gemeinsam mit dem <strong>Osnabrücker</strong> Sinfonieorchester<br />

als 8. Sinfoniekonzert Open Air vor dem Dom<br />

aufgeführt. Domplatz, Osnabrück, jeweils 20:30 Uhr.<br />

ALLE VERANSTALTUNGEN ONLINE:<br />

www.20<strong>17</strong>osnabrueck.de<br />

<strong>17</strong>


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Persönlichkeits-Ratgeber | Teil 2<br />

Wie wird man vom<br />

Stressjunkie zum Superhelden?<br />

Wer bringt Licht ins Dunkel?<br />

Informieren Sie unterhaltsam & lehrreich über Ihre<br />

Produkte & Dienstleistungen im smarten<br />

Redaktionsumfeld von „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“!<br />

Mögliche Werbeformen & -kanäle:<br />

Klassiche<br />

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(print / online)<br />

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beim kostenlosen Zustellservice<br />

Exklusive Beilagen<br />

(Gesamtauflage oder Postzustellung)<br />

[...]<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> ist ein Magazin der<br />

Medienagentur KreativKompass GmbH<br />

Im Hamme 7 · 49205 Hasbergen<br />

Ansprechpartner: Stephan Buchholz<br />

Telefon: +49 5405 / 80 83 216<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

Quid agis* Akademie<br />

Der Beitrag von Nina Herrmann setzte unsere<br />

Kooperation mit der Quid agis-Akademie fort.<br />

Herrmann wurde 1978 in Osnabrück geboren.<br />

Die Expertin für Stressmanagement arbeitet<br />

vorwiegend direkt in Unternehmen und bringt<br />

den Mitarbeitern auf humorvolle und motivierende<br />

Art und Weise Strategien für mehr<br />

Erfolg und Gelassenheit näher. Ihre unterhaltsamen<br />

Vorträge hält sie auch auf Tagungen<br />

und Kongressen und sorgt immer wieder für<br />

heldenhafte AHA-Momente.<br />

www.nina-herrmann.de<br />

Bilder Nina Herrmann © Nina Hermann // Superhelden © Bluehousestudio // Stadt © Krolone // WOW © Ron Dale; fotolia.de<br />

Weniger Stress, mehr Gelassenheit – diesen Wunsch haben Viele. Lernen wir doch einfach mal<br />

von den Superhelden, wie es geht!<br />

Gibt es Helden im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land?<br />

Aber klar. Auch Sie haben sicher Bilder<br />

oder Namen im Kopf. Arminius zum<br />

Beispiel, der Held der Varusschlacht oder<br />

die Rettungskräfte, die für uns im Einsatz<br />

sind. Die Freiwilligendienste des Bistums<br />

Osnabrück suchen aktiv nach Alltagshelden<br />

und meinen damit ehrenamtliche<br />

Helfer.<br />

Was können wir<br />

von Helden lernen?<br />

Alle Helden haben drei Dinge gemeinsam:<br />

1. Helden sind sich ihrer<br />

Superkräfte bewusst<br />

Oft beneiden wir die Helden um ihre<br />

Talente. Dabei vergessen wir aber, dass wir<br />

alle Superkräfte haben. Ja, auch Sie! Schreiben<br />

Sie sich darum alle Ihre Talente und<br />

Stärken auf. Machen Sie sich ein Heldenprofil.<br />

Fragen Sie dazu Familie und<br />

Freunde. Genießen Sie<br />

das wunderbare Gefühl<br />

beim Hören<br />

oder Lesen der<br />

Antworten und<br />

seien Sie sich<br />

bewusst, wie<br />

stark Sie sind.<br />

2. Helden<br />

kämpfen nie<br />

alleine<br />

Batman hat Robin, Asterix<br />

hat Obelix und selbst Derrick<br />

hatte seinen Harry. Fällt Ihnen was auf?<br />

Jeder echte Held hat jemanden an seiner<br />

Seite. Die Natur hat uns nicht als Einzelkämpfer<br />

vorgesehen. Darum wird im<br />

Stress, neben den typischen Stresshormonen<br />

wie Adrenalin und Cortisol, auch das<br />

Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet.<br />

Das sorgt dafür, dass Sie die Nähe zu anderen<br />

suchen – hören Sie auf Ihre Hormone.<br />

3. Helden bleiben immer gelassen<br />

Selbst wenn die Welt bedroht wird, Helden<br />

bleiben cool. Und das macht auch Sinn,<br />

denn nur dann fällt uns eine Lösung ein.<br />

Sobald wir in Stress geraten, geht unser<br />

Gehirn in den Neandertalermodus und<br />

wir suchen nur noch den einfachsten Ausweg<br />

– nicht aber die beste Lösung. Für<br />

kreatives Denken brauchen wir Entspannung,<br />

Ruhe und Gelassenheit.<br />

Warum sollte ich für<br />

Stress sogar dankbar sein?<br />

Ihr Herz schlägt schneller, Sie schwitzen,<br />

das Atmen fällt schwer ... Herzlichen<br />

Glückwunsch! Ihr Stress will dafür sorgen,<br />

dass Sie überleben und die nächste Herausforderung<br />

meistern. Ohne Stress jedoch<br />

hätten wir einen Zustand der ewigen<br />

Ruhe, und den möchte niemand schon<br />

zu Lebzeiten, oder? Erst durch<br />

Stress können wir Erfolgserlebnisse<br />

haben.<br />

Dieses gute Gefühl,<br />

eine Herausforderung<br />

gemeistert zu<br />

haben. Stress macht<br />

das Leben bunt, abwechslungsreich<br />

und<br />

lebendig. Danke!<br />

Wie kann ich mich im Alltag<br />

heldenhaft entspannen?<br />

1. Konzentrieren Sie sich<br />

auf Ihre Atmung.<br />

Einfach ein bis zwei Minuten nur auf<br />

die Atmung konzentrieren. Das gibt ein<br />

Signal an Ihr Gehirn, dass aktuell keine<br />

Lebensgefahr, also kein Stress, besteht und<br />

der Körper sich entspannen kann.<br />

2. Achten Sie auf Ihre Zunge<br />

Klebt Ihre Zunge manchmal oben am<br />

Gaumen? Das ist ein Zeichen für Anspannung.<br />

Lassen Sie Ihre Zunge bewusst<br />

locker im Mund liegen. Auch dies sorgt für<br />

Entspannung.<br />

3. Nutzen Sie die Superheldenpose<br />

Nehmen Sie für zwei Minuten eine „starke“<br />

Haltung ein. Strecken Sie zum Beispiel die<br />

Arme wie ein Sieger nach oben. So eine<br />

Körperhaltung verändert die Hormone.<br />

Stresshormone sinken und Testosteron<br />

steigt an. Damit fühlen Sie sich nicht nur<br />

stärker, sondern strahlen auch mehr Stärke<br />

und Gelassenheit aus. Besonders vor<br />

wichtigen Terminen eine tolle Übung.<br />

Herzlichst, Ihre<br />

Nina Hermann<br />

Quid agis* GmbH<br />

Scharfe Hegge 35 · 49086 Osnabrück<br />

E-Mail: info@quid-agis.de<br />

Telefon: 05 41 / 58 05 78-10<br />

www.danielabensaid.com<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> verlost 1x 1Ticket<br />

für das Superheldinnen-Seminar (nur für<br />

Frauen) von Nina Herrmann sowie<br />

3 handsignierte Bücher.<br />

Mehr zum Gewinnspiel auf Seite 51.<br />

www.osnabruecker-wissen.de<br />

19


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Blick in die neue Domschatzkammer<br />

mit Reliquienschreinen und dem<br />

kostbaren Kapitelkreuz aus dem<br />

11. Jahrhundert ...<br />

Einblick in die vielfältige Museumspädagogik:<br />

Ein Kindergeburtstag mit<br />

Zeitreisegefühl nach dem Motto<br />

„Kleider machen Leute“.<br />

Totentanz im Fußballhimmel –<br />

Wie erschließt ein Museum kirchliche Kultur?<br />

„Totentanz“ heißt es derzeit im Diözesanmuseum Osnabrück: Das bezieht sich jedoch keinesfalls<br />

auf schlechte Besucherzahlen, sondern mit der Sonderausstellung „Im Angesicht des Todes“<br />

spürt das Museum bis Ende Juni Vorstellungen vergangener Generationen über einen guten Tod<br />

und eine nachhaltige Erinnerung nach. Das Diözesanmuseum ist neuer Kooperationspartner in<br />

Sachen „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ und nicht nur für seine erlesene Sammlung, sondern auch für<br />

seine nachhaltige Museumspädagogik bekannt.<br />

Als Bischof Dr. Franz-Josef Bode das<br />

Diözesanmuseum nach dem jüngsten<br />

Umbau am 19. April 2008 mit einer Segnungsprozession<br />

wiedereröffnete, durchschritt<br />

er in insgesamt sieben Schauräumen<br />

zwölf Jahrhunderte <strong>Osnabrücker</strong> Bistums-<br />

und Domgeschichte. Der Besucher<br />

betritt das Museum von Westen<br />

durch das Forum am Dom und wird im<br />

ersten Raum mit dem Bistumsgründer<br />

Karl dem Großen und der spannenden<br />

Domarchäologie konfrontiert. Am Eingang<br />

steht er der kunstvoll gearbeiteten<br />

Taubenfibel gegenüber, die um 800 einer<br />

der ersten Christinnen unserer Region<br />

gehörte und damit eines der ältesten<br />

ausgestellten Stücke ist. Bemerkenswert<br />

sind zudem ein Reliquiar mit der rechten<br />

Elle Karls des Großen, sein angebliches<br />

Schachspiel, die in den Boden eingelassene<br />

Rekonstruktion eines Bischofsgrabes<br />

mit originalen Grabbeigaben sowie<br />

ein Dommodell, das die Baugeschichte<br />

der Kathedrale nachvollziehbar macht.<br />

Vorbei am kostbaren Priestergewand<br />

Bischof Bennos II. aus dem 11. Jahrhundert<br />

durchschreitet der Besucher<br />

die Heiligenfiguren des Meisters<br />

von Osnabrück sowie die Fragmente des<br />

Chorgestühls der <strong>Osnabrücker</strong> Dominikanerkirche,<br />

bis ihn im Obergeschoss die<br />

Touch-Screen-Bildschirme, Bücher und<br />

eine gemütliche Sitzecke zum Verweilen<br />

und Vertiefen einladen. Den Höhepunkt<br />

des Museumsrundgangs markiert die<br />

Domschatzkammer, die der Architekt<br />

Christian Bauer aus Luxemburg inmitten<br />

der ehemaligen Margaretenkapelle<br />

aufgeständert hat. Erlesene Kostbarkeiten<br />

wie das Kapitelkreuz aus dem frühen<br />

11. Jahrhundert, die vier Schreine mit<br />

den Reliquien der Heiligen Crispin und<br />

Crispinian, Cordula und Permerius oder<br />

der Kelemann-Kelch gehören einerseits<br />

zum europäischen Kulturerbe. Zugleich<br />

Domschatzkammer © Hermann Pentermann // Kindergeburtstag © Hermann Pentermann // Stühle © Hartwig Wachsmann<br />

sind sie - wie weitere Stücke aus dem<br />

Domschatz - nach wie vor in maßvollem<br />

gottesdienstlichen Gebrauch.<br />

Im letzten Raum geht es um Wiederherstellung<br />

des Bistums Osnabrück Mitte<br />

des 19. und den Schrecken des 20. Jahrhunderts<br />

sowie die Bischöfe dieser Zeit,<br />

während eine Bildschirmpräsentation am<br />

Schluss zum elektronischen Blick in das<br />

geistliche, caritative, erzieherische und<br />

gesellige Leben der Diözese einlädt. Fast<br />

genau über der Taubenfibel im Erdgeschoss<br />

verweist eine Video-Stele hoch<br />

symbolisch auf die Bandbreite des kirchlichen<br />

Lebens im Bistum Osnabrück und<br />

vermittelt so eine deutliche Botschaft:<br />

Auf dem Fundament seiner über 1.200-<br />

jährigen Geschichte gestaltet das Bistum<br />

aktiv und kreativ seine Gegenwart, um in<br />

einer Zeit des beschleunigten Wandels wie<br />

des rapiden Verfalls traditioneller Werte<br />

und Lebensformen den Schatz des christlichen<br />

Glaubens an künftige Generationen<br />

im dritten Jahrtausends weiterzugeben.<br />

Neu ist an dieser zum 97. Deutschen<br />

Katholikentag fertiggestellten Dauerausstellung,<br />

dass die Objekte nicht mehr nach<br />

den kunsthistorischen Sparten Gemälde,<br />

Skulpturen, Goldschmiedearbeiten oder<br />

geistliche Gewänder ausgestellt werden,<br />

sondern durch deren zeitliche Zusammenschau<br />

und inhaltliche Schwerpunktsetzung<br />

kultur- und kirchengeschichtliche<br />

Zusammenhänge geschaffen werden. Der<br />

fast 90 Quadratmeter große Raum für<br />

Sonderausstellungen ermöglicht kleine<br />

pointierte Projekte, die den Horizont eines<br />

Diözesanmuseums erweitern.<br />

Den Anfang machte 2008 das Projekt<br />

„Um Himmels willen, was ist los da unten?<br />

- Der Karikaturist Fritz Wolf und die<br />

Kirche“. Und 2010 stellte die Sonderausstellung<br />

„Im Fußballhimmel und<br />

auf Erden“ dar, was Fußball und Kirche<br />

verbindet. Nicht nur damals strömten<br />

viele (Fußball-)Fans in einem Alter in das<br />

Museum, in dem man gewöhnlich solche<br />

Kulturorte meidet. | Hermann Queckenstedt<br />

Zur Vergegenwärtigung klösterlichen Lebens in<br />

Osnabrück werden Äbtissinnenstuhl aus St. Vincentius<br />

in Bersenbrück und Chorgestühl aus der<br />

Dominikanerkirche in Osnabrück präsentiert.<br />

schnapp<br />

schuss<br />

4.3. – 5.11.20<strong>17</strong><br />

Zoom dich in die Römerzeit!<br />

Venner Straße 69 | 49565 Bramsche-Kalkriese | www.kalkriese-varusschlacht.de<br />

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STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer führt Königinnen durch die<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Geschichte?<br />

Obwohl wesentlich jünger als die Reformation, feiert 20<strong>17</strong> auch das Unternehmen Zeitseeing<br />

Jubiläum. Bereits seit 20 Jahren begleiten die Stadtführer Interessierte von außerhalb sowie<br />

Einheimische durch die <strong>Osnabrücker</strong> Stadtgeschichte und spüren auf unkonventionelle Art ihren<br />

Besonderheiten nach.<br />

Eher beschaulich hat alles seinen Anfang<br />

genommen. Im Januar 1997 wurde die<br />

Firma von den beiden Gründern Renate<br />

Frankenberg und Carsten Lehmann als<br />

Gewerbe angemeldet. Zunächst gab es ein<br />

Handy, das wöchentlich zwischen den beiden<br />

Gründern hin- und hergereicht wurde,<br />

denn ein Büro existierte noch nicht. Erste<br />

Konzepte wurden ausgearbeitet, Plakate<br />

in Eigenregie gestaltet und Schulen angeschrieben.<br />

Inzwischen hat sich einiges getan. Lehmann<br />

zog sich 2011 wegen beruflicher Veränderungen<br />

aus dem Unternehmen zurück,<br />

seither hat Frankenberg die alleinige<br />

Leitung inne und Zeitseeing zu<br />

einem etablierten Teil des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Kulturprogramms weiterentwickelt. Heute<br />

arbeiten 53 Honorarkräfte mit unterschiedlichsten<br />

Hintergründen und fünf<br />

Angestellte für das Unternehmen.<br />

Was muss ein guter<br />

Stadtführer mitbringen?<br />

Wenngleich sich einiges während der<br />

letzten Jahre verändert hat, eins ist dennoch<br />

gleichgeblieben: Der enorm hohe<br />

Anspruch an die Inhalte der Führungen.<br />

Die Mitarbeiter werden von Frankenberg,<br />

der studierten Theologin und Historikerin,<br />

in Eigenregie ausgebildet und tragen<br />

ihren individuellen Teil zur Gestaltung<br />

der Führungen bei. Die grundlegende<br />

Ausbildung mit dem Schwerpunkt Altstadt<br />

erhalten die Mitarbeiter in einem<br />

sechstägigen Blockseminar, welches durch<br />

mehrere einzelne Veranstaltungen ergänzt<br />

wird. Jeder Stadtführer begleitet Veranstaltungen<br />

von Kollegen, um sich das<br />

nötige Handwerkszeug anzueignen, bevor<br />

er oder sie selbst in Aktion tritt.<br />

Bei Zeitseeing wird größter Wert auf<br />

Details gelegt, daher erhält jeder Mitarbeiter<br />

Zugang zu einer hauseigenen<br />

Bibliothek, um historische<br />

Fakten<br />

gründlich recherchieren<br />

und inhaltlich aufbereiten<br />

zu können.<br />

Gemeinsam werden<br />

»<br />

Renate Frankenberg<br />

präsentiert ein Porträt<br />

Bilder © Zeitseeing Stadtführungen<br />

Konzepte mit Mehrwert entwickelt, denn<br />

es geht auch darum, mit historischen<br />

Irrtümern, Mythen und Vorurteilen aufzuräumen.<br />

Gleichwohl steht bei den Führungen der<br />

Unterhaltungsfaktor im Vordergrund.<br />

„Ein guter Stadtführer ist ein Geschichtenerzähler“,<br />

sagt Frankenberg. „Schwierige<br />

Aspekte müssen gut und verständlich aufs<br />

Wesentliche runtergebrochen werden.“<br />

Eine besondere Herausforderung stellen<br />

hierbei die Umweltbedingungen dar,<br />

denn auch während der Maiwoche oder<br />

bei schlechtem Wetter muss es gelingen,<br />

die Teilnehmer in vergangene Zeiten zu<br />

entführen.<br />

Die Führungen werden in bis zu elf Sprachen<br />

angeboten und individuell auf die<br />

Bedürfnisse kleiner und großer Besucher,<br />

Firmen und Privatpersonen abgestimmt.<br />

Es gibt nicht nur Führungen mit solch<br />

sprechenden Titeln wie „Vom Pesthaus<br />

zum OP“ oder „Mord und Totschlag“,<br />

bei denen entsprechende Örtlichkeiten<br />

besucht werden. Die Veranstaltungen<br />

Nachtwächter mit Gruppe im Bucksturm<br />

werden zudem mit Utensilien und Verkleidungen<br />

gespickt und so zu einem Rundum-Erlebnis<br />

aufgewertet: Kinder vermessen<br />

mit Alltagsgegenständen die Dicke<br />

der Dommauern, gemeinsam mit dem<br />

Nachtwächter werden mittels historischer<br />

Laternen verborgene Gänge in Brücken<br />

und Teilen der Stadtmauer erkundet.<br />

Welche besonderen<br />

Erlebnisse gab es?<br />

Mehrere tausend Führungen mit<br />

verschiedenen Schwerpunkten haben<br />

in den letzten beiden Jahrzehnten Menschen<br />

die Stadtgeschichte nahegebracht.<br />

Interessante Begegnungen waren dabei,<br />

an die sich Frankenberg noch gerne erinnert.<br />

Ein älteres, jüdisches Ehepaar sei zu<br />

einer Chagall-Ausstellung angereist, das<br />

den Künstler persönlich kannte. Auch<br />

einige Moderatoren und Politiker hat<br />

Frankenberg schon persönlich durch die<br />

kleinen Gassen der Altstadt und durch die<br />

Kirchen geführt: Den bereits verstorbenen<br />

Alt-Bundespräsidenten Johannes Rau zum<br />

Beispiel oder auch die Moderatoren Ina<br />

Müller und Carlo von Tiedemann.<br />

DAS IDEALE EQUIPMENT FÜR TEILNEHMER<br />

Wer festes und bequemes Schuhwerk sowie dem<br />

Wetter entsprechende Kleidung trägt, ist bestens<br />

vorbereitet, um an einer Zeitseeing-Stadtführung<br />

teilzunehmen. Empfehlenswert sind zudem ein<br />

paar Taschentücher und eine kleine Flasche Wasser,<br />

wenngleich es sicherlich keine Durststrecken gibt ...<br />

Die wohl beeindruckendste Begegnung<br />

fand 1998 im Rahmen einer Gedenkfeier<br />

zum 350jährigen Jubiläum des Westfälischen<br />

Friedens statt. Der damalige Oberbürgermeister<br />

Hans-Jürgen Fip empfing<br />

im Rathaus eine illustre Gesellschaft des<br />

europäischen Hochadels. Frankenberg<br />

berichtete der schwedischen Königin Silvia<br />

gerade von der Hexenverfolgung in<br />

Osnabrück, als Königin Beatrix der<br />

Niederlande, die mit einem Ohr zugehört<br />

hatte, sich zu den beiden gesellte und man<br />

entspannt ins Plaudern geriet. „Das war<br />

mein absolutes Highlight in 20 Jahren<br />

Zeitseeing“, schmunzelt Renate Frankenberg.<br />

| Sina-Christin Wilk<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

20JÄHRIGES JUBILÄUM<br />

Um das Jubiläum gebührend zu<br />

begehen, ist das Repertoire um<br />

einige Veranstaltungen erweitert<br />

worden: Erstmalig werden Radtouren<br />

und eine Neustadt-Führung<br />

angeboten, Ausflüge und<br />

Abendveranstaltungen würdigen<br />

die Nachbarschaftspflege der<br />

Kulturschaffenden („Zeitseeing<br />

on Tour“) und eine Themenführung<br />

berichtet, wie <strong>Osnabrücker</strong><br />

die Zeit der Reformation erlebt<br />

haben.<br />

Zeitseeing<br />

Stadtführungen<br />

Renate Frankenberg<br />

Bierstr. <strong>17</strong> | 18 49074 Osnabrück<br />

zeitseeing@osnanet.de<br />

www.osnabrueckstadtfuehrungen.de<br />

23


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Fundstück: Litui<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Was verbindet<br />

Kalkriese mit Pompeji<br />

und der Titanic?<br />

Orte in Stadt und Land (10)<br />

Ist der Piesberg Pyes Berg?<br />

Pye ist der nördlichste und zugleich höchstgelegene Stadtteil von Osnabrück. Bei gutem Wetter<br />

ist es möglich, bis nach Lingen zu sehen. Lange Zeit war Pye ein eigenständiges Dorf im<br />

Landkreis Osnabrück, 1972 wurde es eingemeindet.<br />

Mit 2.991 Einwohnern ist Pye zu klein für<br />

einen Supermarkt, und es gibt nur noch<br />

eine Kneipe. Aber der Piesberg, auf dessen<br />

Gipfel sich vier Windräder drehen, sorgt an<br />

Wochenenden dafür, dass viele Menschen<br />

diesen Ort besuchen. Schon immer<br />

bildeten Pye und der Piesberg eine Einheit.<br />

Mit einer Höhe von 188 m überragt er die<br />

Landschaft, aber bei näherem Hinsehen<br />

erinnert der Berg an einen hohlen Zahn.<br />

Hier wurde bis ins 20. Jahrhundert Kohle<br />

unter Tage abgebaut, und die älteren<br />

<strong>Osnabrücker</strong> erinnern sich noch an die<br />

große Mülldeponie von Stadt und Landkreis,<br />

die bis 2006 betrieben wurde.<br />

Wie kam das Dorf Pye<br />

zu seinem Namen?<br />

Die Vermutung, dass der Piesberg von<br />

„Pyes Berg“ abzuleiten ist, liegt auf der<br />

Hand. Der Historiker Herrmann Jellinghaus<br />

verweist auf eine Quelle von 1160,<br />

in der Pye erstmals beschrieben wurde,<br />

allerdings in der ursprünglichen Form<br />

von „pythe“. Im Laufe der Jahrhunderte<br />

unterlag dieser Name weiteren Veränderungen,<br />

nämlich von „pithe“ (1209)<br />

zu „pede“ (13. Jahrhundert) über „piehe“<br />

(1650), bis endlich der jetzige Name „pye“<br />

(<strong>17</strong>72) auftaucht. Der Gleichklang von<br />

„pythe“ und Pütt verlockt dazu, einen Zusammenhang<br />

herzustellen. Der erscheint<br />

auch nicht ganz abwegig, da der Kohleabbau<br />

in offenen Gruben, also Pütten,<br />

in Pye schon sehr früh nachgewiesen ist.<br />

Urkundliche Zeugnisse finden sich zwar<br />

erst 1461, eine frühere Nutzung der<br />

Piesberger Anthrazitkohle ist jedoch nicht<br />

unwahrscheinlich.<br />

Auch Günther Wrede, der die überlieferten<br />

Zeugnisse kritisch untersucht hat, ist auf<br />

die Ortsnamen „pithe“ (1160) und „pede“<br />

(13. Jahrhundert) gestoßen. Er deutet<br />

diesen Begriff im Sinne von zähem Tonlehm.<br />

Demnach könnte der Name des<br />

Piesberges aus dem Namen Pedeske-Berg<br />

hervorgegangen sein.<br />

Einen anderen Ursprung vermutet<br />

die Sprachwissenschaftlerin<br />

Kirstin Casemir. Sie weist auf<br />

ein Schriftstück aus dem Kloster<br />

Corvey (15. Jahrhundert) hin,<br />

wo der Name „pathi“ auftaucht.<br />

Dieser Beleg wird dort zu Pye<br />

gestellt. Pathi wiederum ist mit<br />

dem Wort Pfad verwandt, was<br />

auf einen begehbaren Weg deutet. Im<br />

weitesten Sinn wäre dann Pfad auch für<br />

ein schwieriges Gelände oder hügeliges<br />

Gebiet anzuwenden. Und da könnte sich<br />

der Kreis zum Piesberg schließen, der aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach Pyes Berg war<br />

und ist. | Ebba Ehrnsberger<br />

Bilder © Ebba Ehrnsberger<br />

Litui © VARUSSCHLACHT im <strong>Osnabrücker</strong> Land gGmbH, Dave Ziegenhagen // Greifenkopf © VARUSSCHLACHT im <strong>Osnabrücker</strong> Land gGmbH, Christiane Matz // Ausgrabung © mrks_v, fotolia.de<br />

20<strong>17</strong> blickt das Museum Kalkriese auf eine dreißigjährige Forschungsgeschichte zurück. Damals<br />

wurden die ersten Funde in einer archäologischen Ausgrabung geborgen – der Startschuss für<br />

eine Erfolgsgeschichte. Heute steht in Kalkriese ein gut besuchtes und renommiertes Museum,<br />

finden regelmäßig Ausgrabungen statt und die seit Jahrhunderten gesuchte Örtlichkeit der<br />

Varusschlacht scheint gefunden. In 20<strong>17</strong> startet ein neues Forschungsprojekt, das einige der<br />

vielen noch offenen Fragen klären soll.<br />

„Forschung im Museum“ heißt ein<br />

Förderprogramm der Volkswagenstiftung.<br />

Zu den glücklichen Antragstellern<br />

gehörte in der vorerst letzten Ausschreibungsrunde<br />

auch die »Varusschlacht<br />

gGmbH – Museum und Park Kalkriese«,<br />

die mit ihrem Projekt »Kalkriese als Ort der<br />

Varusschlacht? – eine anhaltende Kontroverse«<br />

Gutachter und Jury überzeugte und<br />

nun für ihr Forschungsvorhaben gemeinsam<br />

mit der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München und dem Deutschen<br />

Bergbau-Museum Bochum in den kommenden<br />

drei Jahren rund 430.000 Euro<br />

Forschungsmittel erhält. Bisher standen<br />

insbesondere die antiken Texte zur<br />

Schlacht, die Topographie der Landschaft,<br />

die lokale Befundlage sowie der numismatische<br />

Bestand bzw. die sich hieraus<br />

ergebende Datierung des Fundortes im<br />

Fokus der Forschung. Erstmals sollen nun<br />

die Funde von dem historischen Schlachtfeld<br />

eingehend untersucht und in ihren<br />

kulturhistorischen Kontext eingefügt werden.<br />

Der archäologische Fundbestand ist<br />

aufgrund seiner spezifischen Entstehungsgeschichte<br />

einzigartig. Im Gegensatz zu den<br />

Funden langjähriger Lagerstandorte entstand<br />

das Kalkrieser Fundensemble in sehr<br />

kurzer Zeit, wie man dies ansonsten nur<br />

von Katastrophen aus Pompeji und Herkulaneum<br />

oder jüngeren spektakulären<br />

Ereignissen wie dem Untergang der<br />

Titanic kennt. Alle in Kalkriese bisher gefundenen<br />

Objekte gelangten annähernd<br />

gleichzeitig in den Boden. Damit gibt<br />

der Fundbestand wie kaum eine andere<br />

Sammlung Aufschluss darüber, was alles<br />

gleichzeitig in Gebrauch war und was die<br />

römische Armee tatsächlich so mit sich<br />

führte. Natürlich ist auch dies nur ein<br />

kleiner Ausschnitt. Nicht nur germanische<br />

Plünderer, sondern auch der Zahn der Zeit<br />

forderten ihren Tribut und dürften das<br />

ursprüngliche Fundaufkommen drastisch<br />

reduziert haben. Noch ist längst nicht<br />

alles ausgegraben, wie die neusten Funde<br />

in Kalkriese - etwa die im Juni 2016<br />

entdeckten Goldmünzen - eindrücklich<br />

zeigen. | Stefan Burmeister<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> verlost 5x eine<br />

Familienkarte für die Römer- und<br />

Germanentage am 04. & 05.Juni 20<strong>17</strong><br />

Mehr zum Gewinnspiel auf Seite 51.<br />

24<br />

25


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Schlagzeilen<br />

des Jahres 1955<br />

Außenansicht des Kaufhauses Merkur gegenüber des Neubaues der<br />

Stadtsparkasse Osnabrück an der Wittekindstraße.<br />

präsentiert: Osnabrück in den 50er und 60er Jahren<br />

Wer konnte den <strong>Osnabrücker</strong>n (fast) alles verkaufen?<br />

Sommer 1955: „Ganz Paris träumt von der Liebe“, behauptet Caterina Valente, die sich seit<br />

Monaten an der Spitze der deutschen Charts tummelt. Derweil gießt man fernab der französischen<br />

Hauptstadt einen eher prosaischen Traum in Beton. Nach 99 Tagen Bauzeit steht das<br />

„modernste Kaufhaus Europas“ mitten in Osnabrück.<br />

Als das Kaufhaus „Merkur“ am 7. Juli 1955<br />

seine Pforten öffnete, schienen die entbehrungsreichen<br />

Nachkriegsjahre endgültig<br />

vorüber zu sein. Zehntausende <strong>Osnabrücker</strong><br />

machten sich auf den Weg in die<br />

Wittekindstraße und standen plötzlich in<br />

einem Einkaufsparadies, das alle bekannten<br />

Dimensionen sprengte.<br />

Auf einer Verkaufsfläche von 6.800 Quadratmetern<br />

wurden rund 60.000 Artikel<br />

angeboten. Das Spektrum reichte von<br />

„Waren des täglichen Bedarfs“ über Kleidung,<br />

Radio- und Elektrogeräte bis hin<br />

zu Teppichen und Möbeln. Das Kaufhaus<br />

„Merkur“ verfügte außerdem über ein<br />

hauseigenes Restaurant, eine Milchbar<br />

und eine Phonobar, in der mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit auch von Caterina<br />

Valente und der Liebe in Paris geträumt<br />

wurde. Eine der größten Attraktionen,<br />

die der vom „<strong>Osnabrücker</strong> Tageblatt“ zum<br />

„Magnet der Großstadt“ gekürte Einkaufstempel<br />

zu bieten hatte, war die nagelneue<br />

Rolltreppe. Sie konnte zwar vorerst<br />

nur nach oben fahren, fand aber sofort<br />

begeisterte Anhänger. Für die Verkäuferinnen<br />

und Kassiererinnen gab es reichlich zu<br />

tun, doch auch die Personalstärke war seinerzeit<br />

rekordverdächtig: 600 Mitarbeiter<br />

kümmerten sich um Kunden, Artikel und<br />

den ordnungsgemäßen Zustand der Registrierkassen.<br />

Viele mittelständische Unternehmen sahen<br />

die Konkurrenz „mit einer gewissen<br />

Beklemmung“, wie Günther Stucke,<br />

Kaufhaus Merkur (unten rechts) © Sammlung Rudolf Lichtenberg; Museum Industriekultur Osnabrück // Schaufenstergestaltung © Sammlung Foto Strenger/Grovermann;<br />

Museum Industriekultur Osnabrück // Kaufhaus Merkur (oben) © Sammlung Georg Bosselmann; Museum Industriekultur Osnabrück // Wohnzimmer © arcona LIVING<br />

Hauptgeschäftsführer der Industrie- und<br />

Handelskammer in seiner Eröffnungsansprache<br />

zugab. Er sei allerdings optimistisch,<br />

dass der Wohlstand in Deutschland<br />

weiter wachse und damit auch der<br />

Gesamtumsatz des Handels steige.<br />

Stucke behielt Recht, zumindest in den<br />

folgenden Jahren. 1964 bekam das Kaufhaus<br />

dann einen neuen Namen, ein<br />

modernisiertes Sortiment und einen Fassadenaufsatz<br />

aus 9.000 Keramikteilen, die als<br />

„Hortenkacheln“ in die Geschichte eingingen.<br />

Die Wabenfassade überlebte nicht<br />

nur ihren Erfinder, den 1970 verstorbenen<br />

Architekten und Designer Egon Eiermann,<br />

sondern auch den Warenhauskonzern,<br />

für den sie ihr stilisiertes „H“ zeigte.<br />

1995 übernahm Kaufhof das Gebäude in<br />

der Wittekindstraße. | Thorsten Stegemann<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Schaufenstergestaltung des Kaufhauses Merkur um 1960.<br />

WER WAR MERKUR?<br />

Die von den jüdischen Brüdern<br />

Salman und Simon Schocken geleitete<br />

Schocken AG wurde 1938<br />

„arisiert“ und in „Merkur Aktiengesellschaft“<br />

umbenannt. Merkur<br />

war in der römischen Mythologie<br />

nicht nur Götterbote und Schutzpatron<br />

der Händler, sondern auch<br />

der Gott der Diebe.<br />

AUF DEM WEG ZUR<br />

VOLLBESCHÄFTIGUNG<br />

Das Wirtschaftswunder macht´s möglich:<br />

Innerhalb von fünf Jahren kann<br />

die Zahl der Arbeitslosen in Westdeutschland<br />

nahezu halbiert werden.<br />

1955 sind noch etwa eine Million<br />

Menschen ohne Job, die Arbeitslosenquote<br />

liegt bei 5,6 Prozent. In den<br />

60er Jahren wird sie bis auf 0,7 Prozent<br />

sinken.<br />

Kaufhaus Merkur Teilansicht der Fassade,<br />

Rückseite, um 1955.<br />

2. Januar<br />

Im Fernsehen läuft zum ersten Mal<br />

„Was bin ich?“ Bis 1989 geht Robert<br />

Lemke mit seinem Rateteam 337 Mal<br />

auf Sendung.<br />

3. Januar<br />

Als „Vorkämpfer der modernen Malerei“<br />

erhält der in Osnabrück geborene<br />

Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart<br />

die höchste Auszeichnung der<br />

Stadt. Mit ihm bekommt der Numismatiker<br />

Karl Kennepohl, Verfasser des<br />

Buches „Die Münzen von Osnabrück“,<br />

die Justus-Möser-Medaille.<br />

13. Februar<br />

Heinrich Böll besucht Osnabrück. Der<br />

große Schriftsteller und spätere Literatur-Nobelpreisträger<br />

liest im Ratsgymnasium<br />

aus seinem gerade erschienenen<br />

Roman „Haus ohne Hüter“.<br />

1. April<br />

Zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

nimmt die Lufthansa ihren<br />

Betrieb wieder auf.<br />

5. Mai<br />

Mit dem Inkrafttreten der „Pariser<br />

Verträge“ wird die Bundesrepublik<br />

Deutschland ein souveräner Staat.<br />

15. Juli<br />

In Lindau geben 18 Nobelpreisträger,<br />

unter ihnen die deutschen Physiker<br />

Max Born, Werner Heisenberg und der<br />

Chemiker Otto Hahn, die „Mainauer<br />

Erklärung“ ab. Darin heißt es: „Alle Nationen<br />

müssen zu der Entscheidung<br />

kommen, freiwillig auf die Gewalt als<br />

letztes Mittel der Politik zu verzichten.<br />

Sind sie dazu nicht bereit, so werden<br />

sie aufhören, zu existieren.“<br />

8. September<br />

Bundeskanzler Konrad Adenauer verhandelt<br />

in Moskau über die Rückkehr<br />

der letzten etwa 10.000 Kriegsgefangenen.<br />

Im Oktober treffen die ersten<br />

600 Spätheimkehrer in Friedland ein.<br />

26<br />

Das "Wohnzimmer" im <strong>Osnabrücker</strong> acrona LIVING,<br />

eingerichtet im original Stil der Wirtschaftswunderzeit.<br />

27


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Gibt es einen Anlass?<br />

Ja. Am 30. August letzten Jahres hat<br />

der <strong>Osnabrücker</strong> Stadtrat auf Initiative<br />

der beiden Schinkeler Bürgervereine<br />

(Schinkel und Schinkel-Ost) einstimmig<br />

beschlossen, angesichts der blutigen<br />

Ereignisse des Jahres 1801 einen Waldweg<br />

inmitten der Gartlage „Gesellenweg“<br />

zu nennen und eine Erklärungstafel aufzustellen.<br />

Erinnert werden soll dabei an<br />

einen blutig niedergeschlagenen Arbeitskampf<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Handwerksgesellen,<br />

dem sich seinerzeit große Teile der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Bevölkerung anschlossen. Die Informationstafel<br />

soll in naher Zukunft am<br />

Haster Weg in Höhe des alten Forsthauses<br />

beheimatet werden. Das vielgelesene Buch<br />

„Geplatzte Kragen“ dürfte in den letzten<br />

Jahren dazu beigetragen haben, dass die<br />

Erinnerung an die damaligen Ereignisse<br />

wieder wach wurde.<br />

Hier, am Standort Haster Weg in Richtung Dodesheide,<br />

Höhe ehemaliges Forsthaus, soll die Tafel stehen.<br />

Wieso gibt es bald<br />

einen „Gesellenweg“?<br />

Voraussichtlich noch in diesem Frühjahr wird inmitten der Gartlage, jenem<br />

Waldabschnitt zwischen Schinkel und Dodesheide, eine Informationstafel<br />

eingeweiht. Sie erinnert an den sogenannten <strong>Osnabrücker</strong> „Gesellenaufstand“<br />

von 1801. Heiko Schulze, Autor des - jene Ereignisse beschreibenden - Romans<br />

„Geplatzte Kragen“, geht in zwei Nummern von „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ der Frage nach, was es<br />

mit diesem „Aufstand“ auf sich hatte und warum er bis heute eine große Bedeutung besitzt.<br />

Was trieb die alten Gesellen an?<br />

Wandernde Handwerksgesellen, für<br />

Außenstehende heute eine eher trachtenhaft<br />

anmutende Berufsgruppe, besitzen in<br />

Europa eine jahrhundertealte Tradition.<br />

Wer seinerzeit Meister werden wollte, um<br />

einen Handwerksbetrieb zu führen, musste<br />

Wanderjahre und Arbeitsnachweise<br />

vorweisen. Attestiert wurden diese von<br />

Meistern, in deren Betrieben der Geselle<br />

sein handwerkliches Können erweiterte.<br />

Zugleich gelang es den unbehausten<br />

Wanderern, auf ihrer „Walz“ einen großen<br />

Zusammenhalt zu pflegen, der viele erkämpfte<br />

Rechte, eigene Begriffe und ein<br />

eigenes Liedgut umfasste. All dies führte<br />

zu einem großen Selbstbewusstsein der sogenannten<br />

„Bruderschaften“, die sich stets<br />

mit einem gewissen Stolz präsentierten.<br />

Feierabend, Schmacht, Polyp:<br />

Wie beeinflussten die Gesellen<br />

unsere Sprache?<br />

Jede Menge! Allein schon der vieldiskutierte<br />

Begriff „Gesellschaft“ führt sich auf<br />

die alten Gesellen zurück. Zahllose Volksund<br />

Wanderlieder, viele davon immer<br />

wieder von der Obrigkeit verboten, sind<br />

bis heute elementarer Bestandteil des deutschen<br />

Liedgutes und werden an Schulen<br />

und in Chören reichhaltig gepflegt. Hinzu<br />

kommen die Spuren aus der alten „Szenesprache“<br />

der jungen Handwerker. Kostproben<br />

des reichhaltigen Vokabelheftes<br />

sind der „Krauter“ (Chef und Meister), der<br />

„Feierabend“ als Arbeitsende, „Beuteln“<br />

und „Hänseln“ beschrieb eine unfeine Behandlung<br />

zum Bestehen von Mutproben.,<br />

„In Schale werfen“ umschrieb das Anlegen<br />

feiner Kleidung, „Kaff“ den anzusteuernden<br />

Ort, „Mampfen“ oder „Schmausen“<br />

das genüssliche Essen, „Schmacht“ das<br />

genaue Gegenteil. „Penne“ hieß die Übernachtungsmöglichkeit,<br />

„toff“ war prima,<br />

„Knast“ oder „Kittchen“ das Gefängnis<br />

und „Polyp“ der Polizist oder Gendarm.<br />

Und „Tapern“ beschrieb letztendlich das<br />

regelmäßige Wandern.<br />

Gemäldei © Künstler Henning Heigl // restliche Bilder © Heiko Schulze<br />

Wer erkämpfte sich<br />

„Blaue Montage“?<br />

Die Gewerkschaften sollten später etliche<br />

Jahrzehnte benötigen, um solche Rechte<br />

für Arbeitnehmer zu erkämpfen, welche<br />

sich die Handwerksgesellen bereits<br />

Jahrhunderte zuvor mühsam gegen ihre<br />

Meister erstritten hatten: Wandergesellen<br />

besaßen ihre eigene „Gerechtsame“, innerhalb<br />

derer sie interne Streitigkeiten ohne<br />

Einfluss von außen lösen konnten. „Altgesellen“<br />

waren Sprecher ihrer jeweiligen<br />

Bruderschaften und so etwas wie frühe Betriebsräte.<br />

Als „Blaue Montage“ galten über<br />

viele Jahre hart erkämpfte freie Arbeitstage.<br />

Kontrakte über Arbeitszeiten, Kündigungsfristen<br />

und Entlohnungen waren<br />

die Vorläufer späterer Tarifverträge. Die<br />

eigenen Herbergen, in denen übernachtet,<br />

gegessen und gezecht werden konnte, unterstanden<br />

der Selbstverwaltung der Gesellen.<br />

Selbstverwaltete Kassen schützten<br />

Gesellenbrüder gegen Arbeitslosigkeit und<br />

sorgten für Arztkosten bei Erkrankungen.<br />

In „Aufständen“, zuletzt immer häufiger<br />

auch „Streiks“ genannt, gab es die ersten<br />

Streikerfahrungen.<br />

Warum galten Gesellen<br />

als die „<strong>Wissen</strong>den“?<br />

Da die Wandergesellen im Zuge ihrer Märsche<br />

viel herumkamen und sich mit ihren<br />

„Brüdern“ auf der „Walz“ austauschten,<br />

wussten sie weit mehr vom überregionalen<br />

Geschehen als die alteingesessene Bevölkerung.<br />

Erzählungen wandernder Zeitgenossen<br />

produzierten auf Märkten oder in<br />

Wirtshäusern so manchen Pulk neugierig<br />

lauschender Dorf- oder Stadtbewohner.<br />

Besondere Beachtung fanden dabei auch<br />

solche Berichte, die sich auf Aufstände gegen<br />

Obrigkeiten oder gar revolutionäres<br />

Geschehen (wie<br />

das in Frankreich<br />

anno <strong>17</strong>89) bezogen.<br />

Was führte<br />

zum<br />

<strong>Osnabrücker</strong><br />

Aufstand?<br />

Als sich im Juli<br />

© TRÄGERGEMEINSCHAFT „500 JAHRE REFORMATION – OSNABRÜCK“<br />

1801 Gesellen<br />

aller <strong>Osnabrücker</strong><br />

Handwerke<br />

anlässlich ihres<br />

Streiks im Gasthaus<br />

Gartlage einfanden,<br />

ging dem<br />

ein heftiger Streit<br />

um die versuchte<br />

Beschneidung eigener<br />

Rechte voraus.<br />

Eine Rangelei<br />

unter Schuhmachergesellen<br />

um<br />

Vorschriften einer<br />

alten Kleiderordnung<br />

(es ging um<br />

das Schließen des Rocks während einer<br />

Feierstunde, weshalb der spätere Roman<br />

auch „Geplatzte Kragen“ heißen sollte)<br />

bildete den Ausgangspunkt: Meister<br />

schritten ein und verhängten Entlassungen<br />

sowie hohe Strafgelder.<br />

Da der interne Streit die Meister aber gar<br />

nichts anging, begann ein Streik, dem sich<br />

im Nu alle anderen Gesellenbruderschaften<br />

der Stadt anschlossen. Auch große Teile<br />

der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Bevölkerung revoltierten<br />

dagegen, dass<br />

sich die Stadtspitze<br />

um Bürgermeister<br />

Heinrich David Stüve<br />

gegen die Streikenden<br />

gestellt hatte.<br />

Eine tiefe Kluft zwischen<br />

Armen und<br />

Reichen, zwischen<br />

Rechtlosen und Privilegierten<br />

verschärfte<br />

die Spannung. Stüves<br />

20<strong>17</strong><br />

?<br />

WAS IST<br />

500 JAHRE REFORMATION | REGION OSNABRÜCK<br />

www.20<strong>17</strong>osnabrueck.de<br />

Bündnis mit den ortsansässigen, schwer<br />

bewaffneten Hannoverschen Soldaten war<br />

geschuldet, dass es schließlich zu einem<br />

blutigen Kampfgeschehen in der Gartlage<br />

kam, das bis heute ein trauriges Ereignis in<br />

der Stadtgeschichte darstellt. | Heiko Schulze<br />

In der nächsten Ausgabe beleuchtet<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ ausführlicher das<br />

örtliche Geschehen.<br />

Protestzug der Gesellen mit Opfern vor dem Rathaus.<br />

In den 1980er Jahren gemalt vom <strong>Osnabrücker</strong> Künstler<br />

Henning Heigl.<br />

Der lange Weg zu Meisterehren<br />

28 29


Wer präsentiert <strong>Osnabrücker</strong><br />

Industriegeschichte von oben?<br />

Er ist aus dem <strong>Osnabrücker</strong> Stadtbild nicht mehr wegzudenken: Der leuchtend gelbe MAN Doppeldeckerbus<br />

aus dem Jahr 1980. Bis zu 80 Personen finden darin einen Sitzplatz. Im vergangenen<br />

Jahr stiegen über 4.500 Gäste ein, um an einer der vier Stadtrundfahrten teilzunehmen. In diesem<br />

Jahr können sich Interessierte bei drei der vier angebotenen Touren auf ein neues Highlight freuen.<br />

Seit Mitte Februar hat jeder die Möglichkeit, Tickets für eine der vier Stadtrundfahrten zu kaufen und<br />

damit Osnabrück mal ganz anders, nämlich von oben zu entdecken.<br />

Hintergrund © Yörn Kreib // Bus © Stadtwerke Osnabrück AG / Dr. B. Schneider // Hellmann Bilder Hellmann © Worldwide Logistics<br />

Egal ob man sich für die City-, die Osnabrück-<br />

oder die Industrie-Tour entscheidet,<br />

in allen Fällen führt die Fahrt durch<br />

den <strong>Osnabrücker</strong> Hafen, der 2016 seinen<br />

100. Geburtstag feiern konnte (vgl.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>Nr</strong>. 13). Fachkundige<br />

Stadtführer der Firma Zeitseeing sorgen<br />

für spannende Informationen rund um die<br />

Entstehungsgeschichte der Friedensstadt.<br />

Welcher weiße Fleck wird<br />

erstmals angesteuert?<br />

Jeder kennt das Logo samt Schriftzug<br />

der von Carl Heinrich Hellmann 1871 in<br />

Osnabrück gegründeten gleichnamigen<br />

Firma. Das Ein-Mann-Unternehmen<br />

spezialisierte sich auf die Beförderung von<br />

Gütern mit Pferdefuhrwerken. Diese wurden<br />

1925 erfolgreich durch Güterwagen<br />

ersetzt. Heute arbeitet das Unternehmen<br />

Hellmann Worldwide Logistics an seinem<br />

Sitz im <strong>Osnabrücker</strong> Hafen mit einem Verkehrsmix<br />

aus LKW und Bahn. Das etwa<br />

119.000 qm große Firmengelände auf dem<br />

sich diese Verkehrswege kreuzen und auf<br />

dem täglich ca. 500 LKWs abgefertigt werden,<br />

war bisher für normale <strong>Osnabrücker</strong><br />

„Terra incognita“. Ab Ende März heißt es<br />

auf den Stadtrundfahrten jetzt regelmäßig<br />

„Nächster Halt Firma Hellmann / Wendebecken<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Hafen“.<br />

Schrott oder Gold?<br />

Für den Doppeldeckerbus öffnen sich die<br />

Schranken in der Elbestraße. Nach einer<br />

kurzen Fahrt über das Firmengelände<br />

legt der Bus einen etwa 10-15-minütigen<br />

Stopp am Wendebecken des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hafens ein. Der Blick fällt auf die gegenüber<br />

aufgetürmten Schrottberge, das<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> Gold“. Hier stellt die Rohstoff<br />

Recycling Osnabrück GmbH (RRO), eine<br />

100%ige Tochter der Georgsmarienhütte<br />

Holding, den gewünschten Schrottcocktail<br />

zusammen, der dann per Bahn<br />

ins Werk nach GM-Hütte transportiert<br />

und direkt in den Elektroofen geschüttet<br />

wird. Eine beeindruckende Architektur<br />

bietet der ehemalige Getreidespeicher III,<br />

der heute von Hellmann als Bürogebäude<br />

genutzt wird. Kirsten Willenborg, Leitung<br />

PR & Marketing, sieht die neuen Stadttouren<br />

„auch als Angebot für die eigenen<br />

1.280 Mitarbeiter, die auf diese Art mit<br />

der ganzen Familie den Arbeitsplatz in<br />

Augenschein nehmen können“.<br />

Welche Global-Player<br />

stehen auf dem Programm?<br />

Dabei reiht sich die Firma Hellmann in<br />

eine illustre Reihe weltweit agierender<br />

Unternehmen ein, die bei der Industrie-<br />

Tour nicht nur angefahren, sondern auch<br />

durchfahren werden: Die KME AG (ehemals<br />

Kabelmetall), mit ihrer historischen<br />

Industriearchitektur, die Papierfabrik<br />

Felix Schoeller, die weit mehr als Fotopapiere<br />

im Programm hat, die Stadtwerke<br />

Osnabrück AG mit ihrer Busflotte, sowie<br />

der Hafen mit seinen unterschiedlichen<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Gewerbezweigen. Die Fahrt führt weiter<br />

über das Gelände der "Spedition Koch<br />

International" und bietet somit einen Blick<br />

auf ein weiteres Unternehmen der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Industriegeschichte.<br />

| Yörn Kreib<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

WANN GEHT’S LOS?<br />

Offizieller Saisonstart der Stadtrundfahrten,<br />

die auch in diesem<br />

Jahr vier unterschiedliche Touren<br />

anbieten, ist der 25. März.<br />

Die Stadtrundfahrten sind eine<br />

Kooperation der Stadtwerke<br />

Osnabrück, des Vereins Traditionsbus<br />

Osnabrück e.V., der<br />

Tourist-Information Osnabrück /<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land und der Zeitseeing<br />

Stadtführungen. Neben den<br />

drei bereits erwähnten Touren<br />

führt eine vierte direkt auf den<br />

Piesberg.<br />

Start ist jeweils Samstag (City-,<br />

Osnabrück-, Industrietour) bzw.<br />

Sonntag (Piesbergtour) an der<br />

Haltestelle Lortzingstraße, Ecke<br />

Dielingerstraße und Große Straße.<br />

Dauer: 2 – 3 Stunden<br />

Preis: Erwachsene ab 13 €<br />

Kinder: ab 6 €<br />

Familienkarten erhältlich.<br />

Info & Anmeldung:<br />

www.swo.de/stadtrundfahrten<br />

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31


FAMILIE & SOZIALES<br />

Wie uberwinden Kinder ihre Ängste?<br />

Der Kinder- und<br />

Jugendbuchtipp wird<br />

präsentiert vom<br />

Die besten<br />

lebensmittel<br />

der<br />

region<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Angst haben – das kennen wir alle. Doch manchmal werden die Ängste überwältigend groß. So<br />

leidet Cordula seit einiger Zeit verstärkt an Panikausbrüchen - vor allem größere Höhen machen<br />

ihr zu schaffen. Lars-Olaf leidet unter einer Spinnen-Phobie und Katla aus Island hat nachts oft<br />

schlimme Albträume.<br />

Auf dem Jansenhof im emsländischen<br />

Werpeloh sollen die Kinder in den Ferien<br />

lernen, sich ihren Ängsten zu stellen.<br />

Dabei soll ihnen das ebenso kluge und einfühlsame<br />

wie gutmütige Islandpferd Talisman<br />

helfen.<br />

Zunächst geht es auf dem Hof ganz friedlich<br />

zu: Mit Talisman erleben die Kinder<br />

schöne Stunden und blühen regelrecht<br />

auf. Aber bald merken sie, dass hier etwas<br />

nicht ganz geheuer ist. Werden die Kinder<br />

mit ihren Phobien etwa gezielt zu etwas<br />

benutzt? Weshalb werden sie in einen einsamen<br />

Wachholderhain gebracht? Dinge<br />

verschwinden plötzlich, außerdem dringen<br />

aus dem Keller Musik und merkwürdige<br />

Geräusche. Ist dort vielleicht jemand<br />

Das Buch: Talisman<br />

und die blauen Rätsel<br />

gefangen? Cordula, Katla und Lars-Olaf<br />

müssen ihre Ängste überwinden, damit sie<br />

den Geheimnissen mit der Hilfe von Talisman<br />

auf die Spur kommen.<br />

Der <strong>Osnabrücker</strong> Autorin Miriam Rademacher<br />

ist es gelungen, mit ihrer Mutmach-Geschichte<br />

ein ernstes und aktuelles<br />

Thema nachdenklich und humorvoll zugleich<br />

anzupacken. Die jungen Leserinnen<br />

und Leser lernen beim Schmökern ganz<br />

nebenbei, wie wichtig es ist, sich seinen<br />

Ängsten zu stellen und damit umgehen zu<br />

lernen. | Beatrice le Coutre-Bic<br />

Miriam Rademacher: Talisman und die<br />

blauen Rätsel. Hildesheim: Verlag Monika<br />

Fuchs, 2016. 136 S., Euro 12,90.<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DIE AUTORIN<br />

Miriam Rademacher, geboren 1973,<br />

verbrachte ihre Kindheit auf einem<br />

kleinen Barockschloss im Emsland.<br />

Schon früh interessierte sie sich für<br />

das Schreiben. Heute lebt sie mit<br />

ihrer Familie in Osnabrück, wo sie an<br />

ihren Büchern arbeitet und zudem<br />

Tanz unterrichtet. Kein Wunder, dass<br />

die Hauptfigur ihrer in Mittelengland<br />

spielenden, spannend-skurrilen<br />

Krimi-Reihe, Colin Duffot, Tanzlehrer<br />

ist.<br />

In den letzten Jahren hat Miriam<br />

Rademacher zahlreiche Kurzgeschichten,<br />

Fantasy-Romane, Krimis<br />

und ein Kinderbilderbuch, „Krebs<br />

in Knoblauch“, veröffentlicht, das<br />

2012 in Österreich mit dem Goldenen<br />

Kleeblatt gegen Gewalt ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> verlost zusammen mit<br />

dem Literaturbüro Westniedersachsen 2x<br />

das Buch „Talisman & die blauen Rätsel“ -<br />

mehr beim Gewinnspiel auf Seite 50/51.<br />

Porträt © Miriam Rademacher<br />

Bilder © "Die Gemüsegärtner"<br />

präsentiert von<br />

www.dransmann.com<br />

Wer backt mit gutem Gewissen?<br />

Es ist Frühjahr, das Fest aller Eier wird gefeiert. Grund genug, dem Ei mal etwas auf die Schale zu<br />

rücken. 233 Eier essen die Deutschen im Jahr. Ja, auch die <strong>Osnabrücker</strong>, spezielle regionale Zahlen<br />

sind dabei jedoch nicht bekannt. Deutschlandweit teilt sich der Markt wie folgt auf: 11,7% der Eier<br />

sind Bio-Ware. 26,1% stammen aus Freilandhaltung, 60,7 aus Bodenhaltung und die restlichen<br />

1,5% aus Kleingruppenhaltung. Der Trend zum Bio-Ei ist dabei ständig steigend.<br />

Udo Engelke von den Gemüsegärtnern aus<br />

Kalkriese versorgt die <strong>Osnabrücker</strong> auf<br />

Wochenmärkten und mit seinem Biokisten-<br />

Lieferservice. Bio-Eier aus regionaler<br />

Produktion setzen sich durch, so der Trend,<br />

den auch er beobachtet. Dabei sind die Eier<br />

der artgerecht lebenden Legehennen, die mit<br />

Getreide, Ackerbohnen oder Erbsen gefüttert<br />

werden, deutlich teurer als die Konkurrenz<br />

aus dem konventionellen Supermarkt.<br />

10 Bio-Eier können schon mal 4,50 € kosten.<br />

Bei der Nachzucht von Hennen geht’s den<br />

Hähnchenküken an den Kragen. Da sie<br />

natürlich keine Eier legen können, landen sie<br />

oft im Schredder. Der ernährungsbewusste<br />

<strong>Osnabrücker</strong> hilft mit seinem Eier-Kauf<br />

dabei, die sogenannte Bruderhahninitative<br />

(www.bruderhahn.de) zu unterstützen:<br />

Jedes gekaufte Bio-Ei bringt einen Cent<br />

dafür, dass männliche Küken nicht mehr<br />

geschreddert werden, sondern als Nutztiere<br />

aufwachsen dürfen. Gleiches bietet<br />

auch der Superbiomarkt in allen drei Filialen<br />

an. Hier ist der Mehrpreis 4 Cent pro<br />

Ei, die direkt in ein eigenes Projekt mit<br />

gleicher Zielsetzung fließen. Eier von<br />

glücklichen Hühnern – gehören dazu<br />

nicht auch glückliche Hähne?<br />

Mit so gestärktem Gewissen geht es erstmal<br />

auf den Markt: Eier kaufen für den<br />

leckeren Mandelkuchen. | Julia Eismann<br />

Udo Engelke versorgt die<br />

<strong>Osnabrücker</strong> auf<br />

den Wochenmärkten<br />

Einkaufsliste<br />

150 g Butter<br />

200 g Zucker<br />

2 EL Milch<br />

200 g gem. Mandeln<br />

50 g helles Mehl (getestet mit Dinkel)<br />

1 Ei<br />

2 Eiweiß, sehr steif geschlagen<br />

1 P Backpulver<br />

Zubereitung<br />

„Mandelkuchen“<br />

Zuerst die Eiweiße zu sehr steifem Eischnee<br />

schlagen und zur Seite stellen. Butter und<br />

Zucker cremig rühren, Milch und Ei untermengen,<br />

dann Mandeln, Mehl und Backpulver<br />

hinzugeben und unterrühren. Nun den<br />

Eischnee mit einem Teigschaber unterheben.<br />

Für eine kleine Springform (18cm) ergibt<br />

dieser Teig einen sehr hohen Kuchen. Dafür<br />

bei 160°C ca. 30 Minuten backen. Es empfiehlt<br />

sich eine Stäbchenprobe in der Mitte<br />

des Kuchens. Bei einer großen Springform<br />

muss die Backzeit entsprechend angepasst<br />

werden.<br />

Die Autorin:<br />

Miriam Rademacher<br />

Wir wünschen Guten Appetit!<br />

32<br />

33


ESSEN & TRINKEN<br />

Herausgeber von<br />

Lieber Rainer!<br />

Das Café Poldi in München war ein absolutes Muss auf den zahlreichen Reisen, die Rainer Schaper<br />

bis in den Iran führten. Hier machte er Station und traf sich mit guten Freunden. Vor 27 Jahren wurde<br />

der Voxtruper Weltenbummler in Hellern sesshaft. Mit seinem 1990 eröffneten Restaurant „Pizza Poldi“<br />

knüpft er zumindest vom Namen her an sein ehemaliges Münchner Stammcafé an.<br />

Was ist das besondere<br />

an Pizza Poldi?<br />

Carlotta, die quirlige Servicekraft, geschickt<br />

zwei Vorspeisenteller balancierend, überlegt<br />

nicht lange und antwortet lachend:<br />

„Der verrückte Chef!“ Dieser nimmt die<br />

Antwort seiner Angestellten grinsend<br />

zur Kenntnis. Mit Kopfschütteln quittierten<br />

sicher bereits 1990 viele <strong>Osnabrücker</strong> seine<br />

Entscheidung, die alte stillgelegte Gärtnerei<br />

an der Lengericher Landstraße zu einem<br />

italienischen Restaurant umzubauen. Doch<br />

der Gartenhauscharakter sorgt auch heute<br />

noch für den unverwechselbaren Charme<br />

des Hauses. Wer hier einmal im Frühjahr<br />

unter der dann mit blauen Blüten übersäten<br />

Glyzinie seine Pizza gegessen hat, wird<br />

die geradezu verzauberte Stimmung kaum<br />

wieder vergessen.<br />

Was sorgt fur schwarze<br />

Rander an der Pizza?<br />

Kenner sehen es sofort. Die Pizza kommt<br />

hier aus dem Holzofen. Zu diesem hat Rainer<br />

eine ganz besondere Beziehung. Nicht nur,<br />

dass er den Ofen selbst gebaut hat, er ist auch<br />

überzeugt, dass die Zubereitung, trotz aller<br />

Widrigkeiten, für ein ganz besonderes<br />

Aroma sorgt. „Offenes Feuer ist für mich<br />

Urenergie“, sagt er, während sich die<br />

Flammen beim Öffnen der Ofenklappe<br />

in seinen Augen spiegeln. Pizza aus dem<br />

Elektroherd kann er sich nicht vorstellen.<br />

Das Backen und Kochen mit Holzofen<br />

erfordert sehr viel mehr Arbeit und Fingerspitzengefühl<br />

bei der Zubereitung der<br />

Speisen. Es dauert etwas länger und hinterlässt<br />

an den Pizzarändern schwarze Spuren.<br />

Wo kommt das Holz her?<br />

„Wenn es Nacht wird und dunkel, dann<br />

streife ich durch die Wälder Westfalens,<br />

um Holz zu sammeln“, erzählt<br />

Schaper augenzwinkernd. Der Holznachschub<br />

darf nicht versiegen, denn<br />

ohne ihn bliebe der Ofen aus. Bereits<br />

drei Stunden vor Öffnung des Restaurants<br />

wird angeheizt. Alle zwei Monate<br />

stehe der Schornsteinfeger vor der Tür,<br />

um die Anlage und die Holzfeuchte<br />

zu überprüfen. Holz<br />

begeistert Schaper. Wenn<br />

er nicht am Pizzaofen steht,<br />

arbeitet er in seiner Tischlerei<br />

in Westerkappeln und tüftelt an<br />

trendigen Küchen- und Tisch-<br />

Pizza im Ofen; Rennrad © Yörn Kreib // Außenansicht; Theke; Porträt Rainer Schaper, Nachtisch, Innenansicht © Stefanie Ludwig // Hintergrund © vadim_fl, fotolia.de<br />

Pizza aus einem holzbefeuerten<br />

Steinofen - Rainer Schaper lädt<br />

eine/n Leser/in von <strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong> mit Begleitung ein!<br />

Mehr beim Gewinnspiel am<br />

Magazinende auf Seite 50/51!<br />

accessoires wie Kochbuchhaltern,<br />

Salzstreuern und Brotschneidebrettern.<br />

Einige dieser Kreationen hat er sich inzwischen<br />

als Geschmacksmuster schützen<br />

lassen.<br />

Was macht ein Rennrad<br />

vor der Theke?<br />

Blickfang beim Eintreten ist die Theke.<br />

Dahinter agiert der Chef, leicht zu erkennen<br />

an seinem Markenzeichen, der Wollmütze.<br />

Davor fällt der Blick auf ein Fahrrad der<br />

Marke Porsche. Das sei ein klares Signal<br />

an die Gäste, erklärt Schaper. „Es soll deutlich<br />

machen, dass auch eine gute Pizza<br />

nicht für 2,50 € zu haben ist.“ Ihm gehe es<br />

um Lebensmittel, deren sorgfältige Zubereitung<br />

in Handarbeit sowohl seinen Preis<br />

habe als auch seine Zeit brauche. Gäste, die<br />

bereits zehn Minuten nach Aufgabe ihrer<br />

Bestellung an der Theke stehen und<br />

ungeduldig quengeln, sind bei Pizza Poldi<br />

sicher an der falschen Adresse.<br />

Wo bleibt der Mainstream<br />

vor der Tur?<br />

Schaper hat seine eigene Vorstellung<br />

von Gastfreundschaft. Er nimmt<br />

sich Zeit für jeden Gast. Begrüßung<br />

durch den Chef ist selbstverständlich.<br />

Für einen neu eintreffenden<br />

Gast im Rollstuhl werden bereits sitzende<br />

Gäste gebeten,<br />

doch bitte<br />

an einen anderen<br />

Tisch zu wechseln.<br />

Einer Damengruppe, die verzweifelt<br />

nach einem scheinbar unter die Bank<br />

gerutschten Briefumschlag sucht, hilft<br />

Schaper mit einer Taschenlampe aus.<br />

Kommentare zur allgemeinen politischen<br />

und wirtschaftlichen Lage gibt es ebenfalls<br />

häufig gratis dazu. Das muss man<br />

mögen – und eben auch die nötige Zeit<br />

und Geduld mitbringen. Wer beides hat,<br />

darf sich auf einen Abend fernab jeglichen<br />

Mainstreams freuen. | Yörn Kreib<br />

Pizza Poldi, Inh. Rainer Schaper<br />

Lengericher Landstraße <strong>17</strong><br />

49078 Osnabrück<br />

Telefon: 0541-443964<br />

info@pizza-poldi.de<br />

www.pizza-poldi.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mittwoch bis Sonntag<br />

jeweils ab 18 Uhr<br />

Danke für Deine stetige<br />

Gastfreundschaft<br />

und die bisherigen<br />

schönen Augenblicke<br />

bei Pizza Poldi.<br />

Das gesamte Team<br />

der Medienagentur<br />

KreativKompass und<br />

die Redaktion von<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong><br />

freuen sich auf viele<br />

weitere kreative<br />

Meetings & Redaktions-<br />

Sitzungen in gemütlicher<br />

Atmosphäre mit<br />

exzellenten Speisen bei<br />

Dir & Deiner Crew.<br />

Auf ganz bald!<br />

Originelle Ideen,<br />

klassische Werbung,<br />

Magazine und Spezialist für<br />

(regionale) <strong>Wissen</strong>smedien.<br />

Interesse geweckt?<br />

Medienagentur<br />

KreativKompass GmbH<br />

Im Hamme 7<br />

49205 Hasbergen<br />

Telefon: 05405 / 80 83 216<br />

kontakt@kreativkompass.de<br />

www.kreativkompass.de<br />

www.osnabruecker-wissen.de<br />

35


NATUR & UMWELT<br />

Geschichte(n) aus dem<br />

NATUR & UMWELT<br />

Brillenkaimane<br />

FrUhstarter mit kurzer ZUndschnur?<br />

Nördliche Brillenkaimane, wie sie im <strong>Osnabrücker</strong> Zoo im Tetra-Aquarium leben, werden aufgrund<br />

ihrer Körperform auch Krokodilkaimane genannt. Beheimatet sind sie in Mittelamerika und<br />

im nördlichen Südamerika.<br />

Die im Durchschnitt 2 Meter langen und<br />

rund 60 Kilogramm schweren Reptilien<br />

bevorzugen schlammigen Boden und<br />

sumpfige Bereiche wie Teiche und Kanäle.<br />

Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen<br />

sie regungslos im Wasser, wo sie ihrer<br />

Beute auflauern. Je nachdem was ihnen<br />

ihr Lebensraum bietet, ernähren sie sich<br />

von Fischen, Amphibien, Muscheln und<br />

Weichtieren. Auch im Zoo fressen die<br />

Brillenkaimane Fisch und Fleisch. Kaimane<br />

können mit bis zu über 60 Jahren ein hohes<br />

Alter erreichen. Ausgewachsen sind sie mit<br />

circa 5 Jahren – doppelt so schnell wie alle<br />

anderen Krokodilarten.<br />

Tragt dieser Zoobewohner<br />

wirklich eine Brille??<br />

Die Nördlichen Brillenkaimane gehören<br />

zur Gattung der Echten Kaimane. Im<br />

Tetra-Aquarium des Zoos leben ein Weibchen<br />

und ein Männchen. Wer die beiden<br />

besucht, stellt jedoch fest, dass sie nicht<br />

wirklich eine Brille tragen. Ihren Namen<br />

verdanken sie vielmehr einer verknöcherten<br />

Erhebung vor den Augen, die wie ein<br />

Brillensteg aussieht. Liegen Kaimane – wie<br />

die meiste Zeit – im Wasser, sind sie farblich<br />

kaum davon zu unterscheiden. Auch im<br />

Zoo sind die dunkelgrünen Raubtiere in<br />

ihrem Becken gut getarnt und manchmal<br />

erst auf den zweiten Blick zu entdecken.<br />

Die Bauchseite ist mit hellen Grün- oder<br />

Gelbtönen deutlich heller als der Rest<br />

ihres Körpers. Kaimane sind für ihr<br />

aggressives Verhalten bekannt. Sind sie<br />

gereizt, kann sich ihre Schuppenfarbe<br />

aufhellen. Für Menschen sind sie in der<br />

Regel ungefährlich, da sie eher scheu<br />

sind. Männchen und Weibchen sind<br />

anhand äußerlicher Merkmale sehr gut<br />

zu unterscheiden: Männchen werden<br />

größer als Weibchen und besitzen einen<br />

breiteren Kopf und Schwanz.<br />

Wie funktioniert die<br />

naturliche „Brutmaschine“<br />

der Kaimane?<br />

Kaimane legen im Schnitt 10 bis 40<br />

Eier. Die Weibchen legen ihre Eier in<br />

Nester, die sie zuvor mit abgestorbenem<br />

Pflanzenmaterial auspolstern. Dieses<br />

erhitzt sich durch den Verrottungsprozess<br />

so stark, dass die Eier ohne weiteres<br />

Zutun der Eltern ausgebrütet werden.<br />

Dabei kommt es durchaus vor, dass<br />

sich zwei Weibchen ein Nest teilen. Da<br />

Kaimane erst im ausgewachsenen Zustand<br />

keinen natürlichen Feind haben, beschützen<br />

die Muttertiere die Nester vor Angreifern.<br />

Fressfeinde für Eier und Jungtiere<br />

sind andere Reptilien, Raubfische oder<br />

große Vögel.<br />

Die einzige Bedrohung für ausgewachsene<br />

Kaimane besteht durch den Menschen.<br />

Kaimane werden aufgrund ihrer Haut<br />

gejagt, die im Lederhandel hohe Preise erzielt.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass sie<br />

wie viele andere Tiere auch stetig an Lebensraum<br />

verlieren, sodass mittlerweile einige<br />

Arten vom Aussterben bedroht sind –<br />

der Brillenkaiman zählt erfreulicherweise<br />

noch nicht dazu. | Marie Meierhofer<br />

Brillenkaimane © Zoo Osnabrück // Kaimane in Landschaft © aussieanouk, fotolia.de<br />

Bilder © Museum am Schölerberg<br />

Was macht Karl Kochs<br />

Herbarium so wertvoll?<br />

Das Museum beherbergt neben seinen zoologischen und geologischen Sammlungen auch<br />

eine beachtliche Zahl an konservierten Pflanzen. Eine spezielle Form der Haltbarmachung von<br />

Pflanzen stellt das sogenannte Herbarium dar.<br />

Darunter versteht man eine Sammlung<br />

von getrockneten und gepressten Pflanzen<br />

bzw. Pflanzenteilen. Diese werden auf<br />

speziellen Papierbögen („Herbarbögen“)<br />

fixiert und in Schachteln gesammelt oder<br />

zu einem Buch gebunden. Wie alle anderen<br />

Objekte in einem Museum werden<br />

sie mit einer Inventarnummer und den<br />

entsprechenden Informationen, wie<br />

Fundort und Funddatum, versehen. Auf<br />

diese Weise kann das zusammengetragene<br />

<strong>Wissen</strong> erhalten und weitergegeben<br />

sowie für wissenschaftliche Zwecke verwendet<br />

werden. Eines der wertvollsten<br />

Herbarien des<br />

Museums erstellte<br />

der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Karl Koch<br />

(1875 – 1964).<br />

Koch war Lehrer,<br />

Botaniker,<br />

Naturschützer<br />

und Vorsitzender<br />

des Naturwissenschaftlichen<br />

Vereins Osnabrück<br />

(1947 - 1958). Mit großer Leidenschaft<br />

und Sorgfalt widmete er sich der Erforschung<br />

und Dokumentation der heimatlichen<br />

Pflanzenwelt, indem er Pflanzen aus<br />

dem <strong>Osnabrücker</strong> Raum sammelte und<br />

bestimmte. So umfasst seine Sammlung<br />

eine beachtliche Anzahl von 15.000<br />

Belegen.<br />

Mithilfe des Koch´schen Herbariums lassen<br />

sich die Veränderungen der Flora von<br />

Osnabrück und Umgebung der letzten<br />

Jahrzehnte wissenschaftlich belegen. Aus<br />

diesem Grund ist es sehr wertvoll für das<br />

Museum und seine Arbeit im Bereich der<br />

Umweltbildung. Während seiner Amtszeit<br />

als Bezirksbeauftragter und mithilfe<br />

seiner gesammelten Daten konnten etliche<br />

Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler<br />

gesichert werden. Zudem war er verantwortlich<br />

für die Errichtung und Betreuung<br />

des ersten Botanischen Gartens in<br />

Osnabrück, der im Zweiten Weltkrieg<br />

allerdings zerstört wurde. Sein Engagement<br />

in der Botanik und dem Natur- und<br />

Landschaftsschutz wurde mit verschiedenen<br />

Auszeichnungen honoriert. Dazu<br />

gehörten unter anderem die Justus-Möser-<br />

Medaille der Stadt Osnabrück und<br />

das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.<br />

| Lisa Mammitzsch<br />

Museum am Schölerberg<br />

Natur & Umwelt -<br />

Planetarium -<br />

Umweltbildungszentrum<br />

Klaus-Strick-Weg 10<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 56003-0<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag: geschlossen · Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />

Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 14 bis 18 Uhr · Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />

www.museum-am-schoelerberg.de<br />

36<br />

37


SPORT & GESUNDHEIT<br />

- Anzeigensonderseite -<br />

Wem hilft DaVinci?<br />

Jahr für Jahr erkranken in Deutschland mehr als 60.000 Patienten an<br />

Prostatakrebs. Das Karzinom ist damit der häufigste bösartige Tumor bei<br />

Männern. Im Rahmen eines traditionellen chirurgischen Eingriffs muss<br />

die Bauchdecke auf einer Länge von 10-15 Zentimeter geöffnet<br />

werden, um die erkrankte Prostata zu entfernen. Dem Roboter<br />

DaVinci reichen dagegen fünf kleine Einschnitte.<br />

Das System, das im Klinikum<br />

Osnabrück erstmals im November<br />

2011 zum Einsatz kam, besteht aus<br />

vier Armen mit schmalen, um 720<br />

Grad frei beweglichen Instrumenten,<br />

die von einer Bedienungskonsole aus<br />

gesteuert werden. Sie können dabei deutlich<br />

präziser arbeiten als es mit jeder anderen<br />

Form der minimalinvasiven Operation innerhalb<br />

der Bauchhöhle möglich wäre. Eine hochauflösende<br />

Kamera gewährt dem Arzt während des<br />

Eingriffs einen vollständigen, stark vergrößerten<br />

und dreidimensionalen Blick auf das Operationsfeld.<br />

Für die Patienten, die nach offenen Operationen<br />

oft unter erheblichem Blutverlust,<br />

starken Schmerzen oder Einschränkungen der<br />

Biler © Klinikum Osnabrück<br />

Blasen- und Sexualfunktion leiden,<br />

bringt die neue Methode zahlreiche<br />

Vorteile. „Der medizinische Nutzen<br />

für den Patienten ist beträchtlich“, sagt<br />

Prof. Dr. Hermann van Ahlen, Chefarzt<br />

der Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />

am Klinikum Osnabrück. „Neben<br />

der erheblichen Reduktion des Blutverlustes<br />

führen Operationen mit DaVinci zu<br />

weniger postoperativen Schmerzen, einer<br />

schnelleren Mobilisierung und Entlassung<br />

aus der stationären Behandlung und damit<br />

zu einer rascheren Wiedereingliederung in<br />

den Alltag.“<br />

Der minimal-invasiven Medizin gehört<br />

die Zukunft, auch wenn über den Preis<br />

für hochtechnisierte OP-Verfahren weiter<br />

gestritten werden dürfte. Pro Behandlung<br />

kostet der ohnehin schon zwei Millionen<br />

Euro teure OP-Roboter zwischen 1.000<br />

und 2.000 Euro, die durch das Krankenhausfinanzierungssystem<br />

nicht zusätzlich<br />

vergütet werden. Auch<br />

am Klinikum musste<br />

eine Zeit lang auf<br />

DaVinci verzichtet werden<br />

– im Juni 2015<br />

nahm der Roboter seinen<br />

Betrieb wieder auf.<br />

Sehr zur Freude von<br />

Prof. van Ahlen: „Die<br />

wirtschaftlichen Probleme<br />

des Gesundheitssystems<br />

schränken<br />

die Möglichkeiten<br />

aller Akteure und<br />

damit auch die eines Krankenhausträgers<br />

maßgeblich ein. Trotzdem macht der<br />

Einsatz von DaVinci absolut Sinn“, sagt<br />

der Chef-arzt und erklärt: „In erster Linie<br />

profitieren die Patienten, aber auch für die<br />

Ärzte macht sich die geringere körperliche<br />

und feinmotorische Belastung positiv<br />

bemerkbar. Über ein hochmodernes<br />

System zu verfügen, ist aber auch von<br />

strategischer Bedeutung. Kliniken, die mit<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

www.klinikum-os.de<br />

dieser Technologie arbeiten, können ihre<br />

Zahlen halten oder ausbauen und gleichzeitig<br />

die Technologie für viele andere<br />

Indikationsgebiete und zum Wohle des<br />

Patienten nutzen.“ Tatsächlich wird<br />

DaVinci am Klinikum Osnabrück nicht<br />

nur bei Prostata-Operationen eingesetzt.<br />

Der Roboter hat sich auf dem Gebiet der<br />

Urologie auch im Rahmen der Nierentumorchirurgie<br />

und bei unterschiedlichen<br />

plastisch-rekonstruktiven Eingriffen<br />

bewährt. Seit der Wiederinbetriebnahme<br />

im Sommer 2015 wird das System auch in<br />

zunehmendem Umfang in der Allgemeinund<br />

Viszeralchirurgie und der Gynäkologie<br />

eingesetzt. | Redaktion<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

MENSCH ODER MASCHINE?<br />

Auch wenn DaVinci mit mehr als<br />

650.000 Operationen im Jahr der<br />

erfolgsreichste Chirurgie-Roboter<br />

der Welt ist, müssen Patienten nicht<br />

befürchten, von den „Entscheidungen“<br />

einer Maschine abhängig zu<br />

sein. Im Operationssaal bestimmen<br />

allein die Ärzte, für die der Roboter<br />

letztlich nur ein Werkzeug ist -<br />

wenn auch ein höchst komplexes.<br />

„DaVinci handelt nicht autonom.<br />

Das ist ein rein assistierendes<br />

System, eine artifizielle Verlängerung<br />

des Armes des Operateurs“,<br />

erklärte Janina Loh, Technikphilosophin<br />

an der Universität Wien,<br />

jüngst in der Wochenzeitung „Die<br />

Zeit“.<br />

38 39


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Joe und Emily Enochs präsentieren<br />

die Giro-Live Karte<br />

Der Sportclub OSC vereint eine große Bandbreite an unterschiedlichsten Sportarten unter<br />

seinem Dach. Besonders viel Kampfgeist zeigt die Abteilung Damenbasketball: Die Mannschaft<br />

mit dem klingenden Namen „Girolive Panthers“ spielt seit geraumer Zeit konstant auf den vorderen<br />

Tabellenplätzen der 2. Damenbasketball-Bundesliga Nord. Als Drittplatzierte starten sie mit<br />

einem Auswärtsspiel in die Playoffs um den Meistertitel der Saison 2016/<strong>17</strong>.<br />

Die Förderung des (hauseigenen) Nachwuchses für eine der begehrten<br />

Positionen in der Mannschaft wird beim Verein genauso<br />

großgeschrieben, wie die internationale Talentsichtung.<br />

Bunt zusammengewürfelt bilden die 14 Spielerinnen<br />

ein buchstäblich eingespieltes Team mit unterschiedlichsten<br />

Hintergründen. Etwa die Hälfte<br />

wird als Profis beschäftigt, die Amateurspielerinnen<br />

besuchen größtenteils noch die Schule<br />

oder studieren nebenbei. „Unser Ziel ist es, die<br />

Panthers soweit als Verein zu etablieren, dass wir<br />

für den Profisektor ein attraktiver Standort mit<br />

speziellen Entwicklungsmöglichkeiten werden“, berichtet<br />

Marketingleiter Hendrik Witte.<br />

40<br />

Mikaela Gustafsson und Milica Milošev<br />

beim Training<br />

Spieleinlauf: Melli Knopp<br />

Korbleger von Tonia Dölle<br />

Der Alltag der Spielerinnen gestaltet sich je nach beruflichen oder<br />

ausbildungsbedingten Verpflichtungen recht unterschiedlich,<br />

spielt sich aber im Wesentlichen als Gemeinschaft auf dem Gelände<br />

des OSC ab. Hier treffen sich alle zum Austausch, gemeinsamen<br />

Mahlzeiten und natürlich zu intensiven Trainingseinheiten.<br />

Der Besuch eines Heimspiels macht schnell klar, wie fit die Spielerinnen<br />

sein müssen. Schnelle Sprints und Ballwechsel, taktisches<br />

Agieren, das bei der Geschwindigkeit kaum mit bloßem Auge<br />

nachzuverfolgen ist, und ambitionierte Angriffe auf den gegnerischen<br />

Korb stellen einen enormen Anspruch an die körperliche<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

Spielszenen ; Einlauf Melli Knopp © Guido Wietheuper // Schiff © Jana Lange // VFL-Tribüne: Girolive EC-Karten, Joe Enochs und Emily Enochs © Sparkasse Osnabrück // Training © OSC //Basketball © BillionPhotos.com<br />

Auf dem Trainingsplan stehen neben<br />

abendlichen Trainingseinheiten mit der<br />

gesamten Mannschaft ganzheitliche<br />

Programme, welche von den Trainern<br />

und Physiotherapeuten individuell auf die<br />

Bedürfnisse der jungen Frauen zwischen<br />

16 und 29 abgestimmt werden. Unter<br />

Berücksichtigung von professionell<br />

gestützten Reha-Maßnahmen und gründlicher<br />

Anamnese trainieren alle Spielerinnen<br />

täglich Kondition, Kraft und<br />

Koordination im hauseigenen Fitnessstudio<br />

„Aktivital“. Zudem werden Technik<br />

und taktische Spielzüge mit dem gesamten<br />

Team (weiter)entwickelt. Zahlreiche Lehrgänge<br />

und Trainingscamps bieten den<br />

Spielerinnen Möglichkeiten zur Entfaltung<br />

ihres Könnens und bereiten sie gezielt<br />

auf ihre Positionen vor.<br />

Bereits jetzt setzt sich das Team aus<br />

namhaften Ausnahmetalenten der Liga<br />

zusammen, von denen viele in den Nationalmannschaften<br />

ihrer Heimatländer<br />

aktiv sind. So ist die 16-jährige Jenny<br />

Strozyk aus Herne - ein Neuzugang der laufenden<br />

Saison - auf der Position des „Point<br />

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Kurz<br />

... und Schmerz los!<br />

Dr.<br />

Wir haben etwas<br />

gegen Schmerzen!<br />

... und Schmerz los!<br />

Guard“ („Spielmacherin“oder auch<br />

„verlängerter Arm“ des Trainers)<br />

in der deutschen U16-Nationalmannschaft<br />

verpflichtet und hat<br />

bereits EM-Silber geholt. Die<br />

Forward-Spielerin („Flügel-/Angriffsspielerin“)<br />

Milica Milošev<br />

aus Montenegro wurde ebenfalls erst vor<br />

kurzem in den Kader nach Osnabrück geholt,<br />

wie auch die beiden US-Amerikanerinnen<br />

N‘dea Bryant (Position: Forward)<br />

und Promise Amukamara (Position: Point<br />

Guard). Promise, übrigens die Schwester<br />

des berühmten Superbowl-Spielers Prince<br />

Amukamara, bereichert das Team nicht<br />

nur durch ihr strategisches Können und<br />

hohe Trefferquoten. Sie stelle den Verein<br />

auch vor eine Herausforderung, erzählt<br />

Witte augenzwinkernd. Eher untypisch<br />

für diesen Sport haben ihre beiden Vorgängerinnen<br />

die Spielernummer „0“ auf dem<br />

Trikot getragen. Promise hat diese Tradition<br />

beibehalten und sich somit gleich in<br />

mehrfacher Hinsicht einen Sonderstatus<br />

gesichert. Denn aus technischen Gründen<br />

kann diese Nummer von der Anzeigetafel<br />

in der OSC Halle A nicht angezeigt werden<br />

und wird durch die Ziffer 1 ersetzt.<br />

Doch dieser Umstand trübt die ausgelassene<br />

Stimmung während der elf Heimspiele<br />

keineswegs. Die Partien sind in der<br />

Regel gut besucht und die Mannschaft wird<br />

lautstark angefeuert, wenn die Panthers<br />

zum Angriff brüllen: „Let´s rooaah!“<br />

| Sina-Christin Wilk<br />

PRIVATPRAXIS<br />

Dr. med. Wilhelm Kurz<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DAMEN BASKETBALL<br />

Die Damen-Basketball-Bundesligen<br />

GmbH (DBBL) besteht aus<br />

drei Spielgruppen zu jeweils zwölf<br />

Teams: 1. DBBL, 2. DBBL Nord und<br />

2. DBBL Süd. Die Ligaspiele werden<br />

an 22 Spieltagen ausgetragen.<br />

Die 1. Liga ermittelt einen<br />

Meister und zwei Absteiger, während<br />

sich die beiden Meister der<br />

2. DBBL ein Aufstiegsrecht für die<br />

kommende Saison erspielen. Für<br />

das Regelwerk zeichnet sich der<br />

Schweizer Weltbasketballverband<br />

„Fédération Internationale de<br />

Basketball (FIBA)“ verantwortlich.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Sportclub/<br />

MTV 1849<br />

OTV 1861 - OSC 1849 e.V.<br />

Halle A<br />

Hiärm-Grupe-Straße 8<br />

49080 Osnabrück<br />

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41


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Helmut Spielmeyer © Thorsten Stegemann // Spielszene © Privatarchiv<br />

Wann bot TuS Haste<br />

dem VfL Paroli?<br />

Mitte der 1960er Jahre lief ein Stadtteilverein zu großer Form auf. Die<br />

Fußballer des TuS Haste feierten den Aufstieg in die höchste Amateurklasse,<br />

ein Jahr später stieß man in die 1. Runde des DFB-Pokals<br />

vor. 1967 gelang dem Klub der Sprung in die seinerzeit zweitklassige<br />

Regionalliga Nord – hier traf Haste auf den großen Stadtrivalen.<br />

Helmut Spielmeyer, hier noch im Dress<br />

des VfL, im Spiel gegen den Hamburger SV<br />

Der Aufstieg des Vereins, der 1945/46 schon<br />

einmal die Stadtmeisterschaft gewonnen und<br />

den VfL-Vorgänger 1. FSV Osnabrück hinter<br />

sich gelassen hatte, ist eng mit dem Namen<br />

Helmut Spielmeyer verbunden. Der zweikampfstarke<br />

Außenläufer kam 1951 von TuS<br />

Haste zum VfL Osnabrück und bestritt <strong>17</strong>9<br />

Spiele für die Lila-Weißen, ehe er 1963 an seine<br />

alte Wirkungsstätte zurückkehrte.<br />

Spielmeyer nahm auf der Trainerbank Platz,<br />

baute seinen Verein zum ernstzunehmenden<br />

Stadtrivalen des VfL auf und feierte mit dem<br />

Team um die drei Fieselmann-Brüder Erhard,<br />

Herbert und Reinhold 1967 den sensationellen<br />

Aufstieg in die Regionalliga Nord.<br />

Am 27. August des Jahres kam es dann zum<br />

Aufeinandertreffen mit dem haushohen Favoriten<br />

von der Bremer Brücke. „Der VfL<br />

musste eine Zeitlang um seine Vorherrschaft<br />

fürchten“, erinnert sich der heute 82-jährige<br />

42<br />

Helmut Spielmeyer (82),<br />

VfL-Legende und<br />

Haster Aufstiegstrainer<br />

Helmut Spielmeyer,<br />

und einem Teil der<br />

12.000 Zuschauer<br />

ging es damals ähnlich.<br />

Sie fieberten<br />

dem Stadtderby entgegen,<br />

das ganz anders<br />

verlief als es sich<br />

die meisten <strong>Osnabrücker</strong> vorgestellt hatten.<br />

Zwar gingen die Lila-Weißen schnell mit 2:0<br />

in Führung, doch Theo Menkhaus, der später<br />

beim Karlsruher SC unter Vertrag stand,<br />

erzielte erst den Anschlusstreffer und nach<br />

dem Ausgleich durch „Jonny“ Leiber sogar<br />

die Führung für den Underdog.<br />

Herbert Schröder konnte fünf Minuten vor<br />

dem Abpfiff die Blamage abfedern, aber<br />

Haste blieb auch im Rückspiel ein unbequemer<br />

Gegner für den VfL. Trainer Spielmeyer<br />

gab seinen einsatzfreudigen Mannen<br />

erneut die richtige Marschroute mit auf den<br />

Weg, und so kam der VfL auch in der Osterhaus-Kampfbahn<br />

nicht über ein 1:1-Unentschieden<br />

hinaus.<br />

Haste bezwang in dieser Saison sogar die<br />

Aufstiegsanwärter Arminia Hannover<br />

und Göttingen 05, doch zum Klassenerhalt<br />

reichten die Achtungserfolge nicht.<br />

Trotzdem blieb Spielmeyer noch bis 1971<br />

beim Verein seiner Jugend und kümmerte<br />

sich unter anderem um zwei hoffnungsvolle<br />

Nachwuchskicker, die an der „Bremer<br />

Brücke“ noch von sich reden machen sollten:<br />

Detlev Hegekötter und Lothar Gans. |<br />

Thorsten Stegemann<br />

06<br />

Deutschland verändert sich:<br />

Was für Folgen hat der<br />

demografische Wandel?<br />

10<br />

Steuerberater Marc Gösling ve rät:<br />

Welche Steuervorteile können<br />

Immobilien bringen?<br />

19<br />

Förderungen und Qualitätssiegel:<br />

Was bedeutet der Begriff<br />

„KfW-Standard“?<br />

21<br />

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Bilder Horses an Dreams © Thomas Hellmann und Stefan Lafrentz // Kaffeetasse © grafikplusfoto //<br />

Flagge auf Tasse © uniyok // Flagge oben © erllre; fotolia.de<br />

Vom 26. April bis zum 1. Mai laden Paul Schockemöhle und Ullrich Kasselmann zum Reitsport-Event<br />

„Horses & Dreams“. Das diesjährige Gastland Österreich sorgt für ordentlich Lokalkolorit. Was hat die<br />

Alpenrepublik neben beliebten Skipisten und idyllischen Bergseen alles so zu bieten?<br />

Österreich ist nur 84.000 km² groß, weist<br />

aber eine Bevölkerungsdichte von 104<br />

Einwohnern pro km² auf. Zum Vergleich:<br />

Im ländlichen Niedersachsen sind es<br />

durchschnittlich 42 Einwohner mehr - auf<br />

den Quadratkilometer hochgerechnet.<br />

Die österreichische Gebirgslandschaft<br />

eignet sich bestens für ausgiebige<br />

Outdoor-Aktivitäten. Skisportanlagen,<br />

Wanderwege durch Weinbaugebiete und<br />

Europas größtes Reitwegenetz sind hier<br />

zu finden und lassen die Herzen aller<br />

Natur- und Sportbegeisterten höherschlagen.<br />

Aber auch in den Städten präsentiert<br />

sich Österreich als traditionsverbunden<br />

und weltoffen<br />

zugleich. Obwohl nur noch<br />

wenige Österreicher stilecht<br />

Walzer tanzen,<br />

gibt man sich jedes<br />

Jahr die Ehre und lädt<br />

seit 1814/15 rund 5.000<br />

Gäste zum international<br />

renommierten Wiener<br />

Opernball. Die kulturprägende Affinität<br />

zu Literatur, Theater und klassischer Musik<br />

sorgt mit zahlreichen bekannten Festspielen<br />

regelmäßig für internationales<br />

Wer trinkt im<br />

Weltkulturerbe Kaffee?<br />

Aufsehen. Wenngleich gerade die jüngeren<br />

Leute bevorzugt Schlager, Rockmusik oder<br />

aber Austropop mit volkmusikalischem<br />

Einschlag hören.<br />

Wo trafen sich Berühmtheiten<br />

zum Diskutieren?<br />

Eine besondere Errungenschaft ist die<br />

Wiener Kaffeehauskultur. Eines der ersten<br />

Lokale wurde bereits 1685 von dem<br />

Armenier Johannes Theodat gegründet.<br />

Um 1900 gab es allein in Wien rund 600<br />

Kaffeehäuser, doch hier ging es nicht nur<br />

um für die koffeinhaltigen Getränke,<br />

einen kleinen Plausch oder nette<br />

Gesellschaftsspiele. In den<br />

stilvoll und gemütlich eingerichteten<br />

Lokalen<br />

trafen sich Künstler<br />

und Intellektuelle.<br />

Man studierte das<br />

Tagesgeschehen in Zeitungen<br />

und diskutierte,<br />

fertigte Skizzen für das nächste<br />

Bild an, komponierte Operetten oder<br />

schrieb an einem neuen Bestseller. Große<br />

Künstler wie Arthur Schnitzler, Gustav<br />

Klimt und Stefan Zweig waren hier<br />

Stammgäste.<br />

Die Lokale wurden auch in anderen<br />

Städten populär und luden Menschen zum<br />

Verweilen und Genießen ein – traditionell<br />

bei Wiener Melange, Palatschinken und<br />

Apfelstrudel. Seit 2011 zählt die Wiener<br />

Kaffeehauskultur nicht zuletzt durch ihre<br />

Funktion als intellektueller und künstlerischer<br />

Schmelztiegel zum immateriellen<br />

Kulturerbe der UNESCO.<br />

| Sina-Christin Wilk<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DIE VERANSTALTUNG<br />

„Horses & Dreams“ ist längst zu<br />

einem der populärsten und<br />

außergewöhnlichsten Reitsportturniere<br />

im deutschsprachigen<br />

Raum geworden. Doch das Event<br />

bietet noch viel mehr. Neben<br />

internationalem Spitzensport<br />

lockt Hagen unter anderem mit<br />

Kultur und Entertainment durch<br />

den Einbezug des Gastlandes,<br />

einer Lifestyle-Ausstellung und<br />

diversen Charity-Veranstaltungen.<br />

Familiäres Ambiente mit<br />

internationalem Flair ist das<br />

Ergebnis, das jährlich 70.000<br />

Besucher lockt.<br />

www.horses-and-dreams.de<br />

43


KUNST & KULTUR<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Szenen aus dem „Cyankali-Film“ von 1930<br />

WOLF LESEN<br />

Neuere Ausgaben von „Cyankali“<br />

sucht man vergebens, ein 2004 im<br />

Aufbau-Verlag erschienenes Buch,<br />

das auch „Professor Mamlock“<br />

enthält, ist aber noch lieferbar.<br />

Außerdem gibt es Ausgaben des<br />

Stückes in der <strong>Osnabrücker</strong> Unibibliothek.<br />

Vergessene Bücher (5): Friedrich Wolfs Drama „Cyankali“<br />

„Wer wird denn da herumlaufen mit<br />

schiefen Absätzen und zerbrochener Seele?“<br />

Als Friedrichs Wolfs „Cyankali“ 1929 in Berlin uraufgeführt wurde, nahm einer der größten Theaterskandale<br />

des 20. Jahrhunderts seinen Lauf. Hitzige Debatten, Massendemonstrationen und handfeste<br />

Auseinandersetzungen begleiteten den Weg eines Stückes, dessen Autor gegen den „Abtreibungsparagraphen“<br />

218, vor allem aber gegen die Notsituation einer ganzen Bevölkerungsschicht protestierte.<br />

Das Arbeiterpaar Hete und Paul lebt in<br />

ärmlichen Verhältnissen. Aber wenigstens<br />

haben beide eine Anstellung, sodass<br />

Hetes Schwangerschaft allenfalls ein Problem<br />

für die moralisierende Nachbarschaft<br />

wäre. Doch als Paul ausgesperrt wird, nach<br />

und nach auf die schiefe Bahn gerät und<br />

schließlich auch Hete ihre Stellung verliert,<br />

ändert sich die Situation dramatisch.<br />

Die junge Frau sucht Hilfe – bei der Familie,<br />

Freunden, dem schmierigen Hausverwalter<br />

Prosnik und dem Arzt Dr. Möller,<br />

der Gesellschaftsdamen durchaus zu einer<br />

Abtreibung verhilft, wenn die Schwangerschaft<br />

ihre Teilnahme an einem Hockeyturnier<br />

in Davos gefährdet. Doch für<br />

Hete hat Möller nur Worthülsen auf Lager.<br />

So landet sie schließlich bei Madame<br />

Heye, die Verständnis für junge Mädchen<br />

„mit schiefen Absätzen und zerbrochener<br />

Seele“ heuchelt. Sie gibt Hete ein<br />

Fläschchen: „Das ist Gift, eigentlich<br />

… aber nur ´ne ganz schwache<br />

Lösung, und in kleinen Mengen<br />

da hilft´s … das Cyankali.“<br />

Für Friedrich Wolf - den Sohn<br />

eines jüdischen Kaufmanns, promovierten<br />

Mediziner und überzeugten<br />

Kommunisten - war die Kunst<br />

„kein Erbauungsmittel in der Hand von<br />

Pädagogen, Studienräten und Rauschebärten“,<br />

sondern „Scheinwerfer und Waffe“<br />

im Kampf um eine bessere Gesellschaft.<br />

Auch „Cyankali“, dieses brodelnde Stück<br />

Zeitgeschichte, wurde von der bitteren<br />

Realität inspiriert. Der Deutsche Ärztetag<br />

schätzte die Zahl der Abtreibungen in<br />

Deutschland 1926 auf 500.000 bis 800.000<br />

pro Jahr. Rund 10.000 Frauen überlebten<br />

den - damals illegalen und bis heute<br />

nur unter bestimmten Voraussetzungen<br />

straffreien – Eingriff nicht.<br />

Wolfs Plädoyer für eine neue, humane<br />

Gesetzgebung rief alsbald die Staatsmacht<br />

auf den Plan: 1931 wurde er selbst wegen<br />

des Vorwurfs illegaler und gewerbsmäßiger<br />

Abtreibungen verhaftet und erst nach<br />

massiven öffentlichen Protesten wieder<br />

freigelassen.<br />

Bilder Film / Filmplakat © www.absolutmedien.de<br />

Was kann das Theater?<br />

Erich Kästner kommentierte die Berliner Aufführung im<br />

September 1929 für die „Neue Leipziger Zeitung“ und berichtete<br />

seinen Lesern von ungeahnten Wirkungsmöglichkeiten<br />

des Theaters. Vielleicht sei es der Literatur ja doch möglich,<br />

das Leben zu verändern.<br />

Wolfs außergewöhnlicher Erfolg war nicht nur seinem politischen<br />

Engagement, sondern vor allem seinem theatralischen<br />

Talent geschuldet. Überzeugende Geschichten, starke, lebensechte<br />

Figuren und pointierte Dialoge verhinderten, dass<br />

er im Ideologischen und Agitatorischen steckenblieb. Stücke<br />

wie „Cyankali“, das in der Saison 1930/31 auch am Theater<br />

Osnabrück aufgeführt wurde, „Die Matrosen von Cattaro“<br />

(1930) oder „Professor Mamlock“ (1933), eine bis heute aufrüttelnde<br />

Analyse des deutschen Antisemitismus, fanden<br />

weltweit ihr Publikum und eroberten schließlich sogar die<br />

Leinwände.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Wolf vor allem im Ostblock<br />

und in seiner „Wahlheimat“ DDR erfolgreich, doch auch in<br />

Westdeutschland hatte seine Stimme Gewicht - insbesondere<br />

während der Massenproteste gegen den Paragraphen 218 in<br />

den 70er Jahren. Das öffentliche Interesse an Friedrich Wolf<br />

hat seitdem gelitten, doch vergessen wurde der umstrittene<br />

Kämpfer für Frieden und Menschenrechte (noch) nicht. Die<br />

vor 25 Jahren gegründete Friedrich-Wolf-Gesellschaft ist bemüht,<br />

die Erinnerung an Leben und Werk lebendig zu halten.<br />

Unterstützt wird sie dabei unter anderem vom Filmmuseum<br />

Potsdam, dass beim Label „absolut MEDIEN“ jüngst eine<br />

umfangreiche Dokumentation zur Geschichte des Theaterstücks<br />

„Cyankali“ veröffentlicht hat. Auf 2 DVDs sind auch<br />

die beiden Verfilmungen aus den Jahren 1930 und 1977 zu<br />

sehen.<br />

Wie machten Wolfs Söhne Karriere?<br />

Aus Wolfs zweiter Ehe mit Else Dreibholz gingen zwei Söhne<br />

hervor, die auf sehr unterschiedliche Weise von sich reden<br />

machten. Konrad (1925-82) wurde einer der profiliertesten<br />

Filmregisseure der DDR und setzte neben „Professor Mamlock“,<br />

einem der meistgespielten Theaterstücke seines Vaters,<br />

auch Christa Wolfs Roman „Der geteilte Himmel“ in Szene.<br />

Markus (1923-2006) leitete 34 Jahre lang die Hauptverwaltung<br />

Aufklärung im Ministerium für Staatssicherheit und ging als<br />

Spionagechef der DDR in die Geschichte ein.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

Postadresse: Bierstraße <strong>17</strong>/18 49074 Osnabrück<br />

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Inh. Renate Frankenberg<br />

Cover der Buchausgabe (1929)<br />

44<br />

45


KUNST & KULTUR<br />

Oper<br />

„Das Lied der Nacht“<br />

AUFFÜHRUNGSTERMINE<br />

29. April 20<strong>17</strong> (Premiere) &<br />

5./ 10./ 12./ 14./ 23. & 25. Mai<br />

Großes Haus am Domhof<br />

Die Vorstellung am 14. Mai<br />

beginnt um 15.00 Uhr,<br />

alle anderen um 19.30 Uhr.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> verlost gemeinsam mit dem<br />

Theater Osnabrück 2x zwei Tickets für die<br />

Vorführung am 23. Mai 20<strong>17</strong> - mehr auf Seite 50/51.<br />

Wie klingt das Lied der Nacht?<br />

Er galt als eine der großen musikalischen Begabungen des frühen 20. Jahrhunderts, doch heute<br />

sind die Werke des österreichischen Komponisten, Dirigenten und Schriftstellers Hans Gál<br />

nahezu vergessen. Das gilt auch für seine Oper „Das Lied der Nacht“, die am 29. April im Theater<br />

Osnabrück Premiere feiert. Es ist die erste Aufführung seit 87 Jahren.<br />

Hans Gál © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hans_Gal.jpg // Andreas Hotz © Kruszewski // Mascha Pörzgen © Johannes Gramm //<br />

theater-bei-nacht © Uwe Lewandowski // Mauer © vulcanus, fotolia.de<br />

Der Komponist Hans Gál<br />

wollen sich deshalb von der Traumwelt<br />

der Hauptfigur inspirieren lassen und den<br />

Bühnen- in einen facettenreichen Seelenraum<br />

verwandeln.<br />

Dass die Oper überhaupt auf dem Spielplan<br />

des Theaters steht, ist Generalmusikdirektor<br />

Andreas Hotz zu verdanken.<br />

Intensive Recherchen und die Analyse des<br />

Aufführungsmaterials gingen der Entscheidung<br />

voraus. „Ich habe sicher eine<br />

archäologische Ader in mir und glaube<br />

auch, dass ein öffentliches Theater dem<br />

Publikum unbekannte oder vergessene<br />

Stücke wieder nahebringen muss“, sagt<br />

Hotz im Gespräch mit „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“.<br />

„Ausschlaggebend ist aber in jedem<br />

Fall die musikalische Qualität.“ „Das Lied<br />

der Nacht“ überzeugte den Dirigenten auf<br />

Anhieb und auch wenn Andreas Hotz<br />

wenig davon hält, Musik mit nüchternen<br />

Generalmusikdirektor Andreas Hotz<br />

Worten zu beschreiben oder gar zu vergleichen,<br />

gerät er ins Schwärmen, sobald<br />

er auf die Partitur zu sprechen kommt.<br />

„Die Instrumentierung ist unglaublich<br />

raffiniert – so gelingt es Gál immer wieder,<br />

außergewöhnliche Stimmungen zu erzeugen.<br />

Das gilt vor allem für die Auftritte der<br />

´steinernen Äbtissin´, die zu den Höhepunkten<br />

der Oper zählen.“ Hotz sieht den<br />

Komponisten als Erben der Romantik, der<br />

den tonalen Rahmen nie verlassen, aber<br />

trotzdem zu einem völlig eigenständigen,<br />

wunderbar lyrischen<br />

und sehr<br />

strukturierten Stil<br />

gefunden hat.<br />

Keine leichte,<br />

aber eine überaus reizvolle Aufgabe für<br />

das <strong>Osnabrücker</strong> Symphonieorchester,<br />

dem sein Dirigent eine große Offenheit<br />

für ungewöhnliche Herausforderungen<br />

attestiert. „Unbekannten Werken, aber<br />

auch Uraufführungen begegnen wir mit<br />

der größtmöglichen Unvoreingenommenheit.“<br />

Bisher traf Hotz damit den Nerv des<br />

Regisseurin Mascha Pörzgen<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Publikums, das Paul Hindemiths<br />

Triptychon ebenso feierte wie Walter<br />

Braunfels´ „Die Vögel“ oder Manfred Gurlitts<br />

„Die Soldaten“.<br />

Ob Hans Gáls Oper nach dieser Aufführungsserie<br />

einen Platz im Repertoire finden<br />

kann, lässt sich derzeit freilich noch<br />

nicht abschätzen. „Die Musikgeschichte ist<br />

leider nicht gerecht“, sagt Hotz nachdenklich.<br />

„Aber diese Produktion wird viele<br />

Menschen neugierig machen – auch Journalisten,<br />

Intendanten, Dramaturgen oder<br />

Regisseure. Insofern hoffen wir schon, dass<br />

wir der Verbreitung der Werke Hans Gáls<br />

einen kleinen Schub geben können.“ Mascha<br />

Pörzgen sieht das ähnlich: „Die Werke<br />

der vertriebenen Komponisten müssen<br />

erst wieder ans Licht geholt werden, ehe<br />

wir wissen, ob sie künstlerisch bestehen<br />

können.“<br />

Genau diese Chance wird das Theater<br />

dem „Lied der Nacht“ wieder eröffnen …<br />

| Thorsten Stegemann<br />

Hans Gál wurde 1890 in der Nähe von<br />

Wien geboren und schon im Alter von 25<br />

Jahren mit dem österreichischen Staatspreis<br />

für Komposition ausgezeichnet. Seine<br />

Werke fanden zunehmend Beachtung<br />

- allen voran die Oper „Die heilige Ente“,<br />

die 1923 in Düsseldorf uraufgeführt und<br />

umgehend von sechs weiteren Theatern<br />

auf den Spielplan gesetzt wurde. 1929<br />

übernahm Gál die Direktion des Mainzer<br />

Konservatoriums, doch nur vier Jahre<br />

später musste er sein Amt wieder aufgeben.<br />

Die Nationalsozialisten verboten die<br />

Werke des jüdischen Komponisten, der<br />

1938 nach England emigrierte. Als Dozent<br />

der Universität Edinburgh, Komponist<br />

von Symphonien, Konzerten, Vokal- und<br />

Kammermusik sowie Autor geistreicher<br />

Bücher über Franz Schubert, Johannes<br />

Brahms, Richard Wagner oder Giuseppe<br />

Verdi blieb Hans Gál der Musik bis ins<br />

hohe Alter verbunden. Er starb 1987 in<br />

Edinburgh.<br />

Das Theater Osnabrück sorgte in den<br />

letzten Jahren mehrfach für Aufsehen erregende<br />

Wiederentdeckungen. Doch hat<br />

auch die symbolträchtige Geschichte der<br />

Prinzessin Lianora, die ihren unbekannten<br />

Verehrer in den Selbstmord treibt,<br />

nachdem er sich als unstandesgemäßer<br />

Bootsmann entpuppt hat, eine Chance<br />

beim heutigen Publikum? „Ganz bestimmt“,<br />

meint Mascha Pörzgen, die das<br />

rund zweistündige Werk in Osnabrück inszeniert.<br />

„Die Personen und Konflikte sind<br />

überhaupt nicht zeitgebunden, sie liegen<br />

vielmehr in der Natur des Menschen.“<br />

Die Regisseurin sieht in der Oper trotz<br />

ihres märchenhaften Anstrichs ein „faszinierendes<br />

tiefenpsychologisches Drama,<br />

das die Sehnsucht nach Liebe und persönlicher<br />

Erfüllung, aber auch die Angst vor<br />

der Verantwortung und dem Leben thematisiert.“<br />

Mascha Pörzgen und ihr Bühnen-<br />

und Kostümbildner Frank Fellmann<br />

Essen ist fertig!<br />

Das Team begrüßt Sie täglich ab<br />

18.00 Uhr in Petticoat & Blue<br />

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SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />

Hallo, wie geht‘s?“<br />

"<br />

GRÜSSE AUS DER REGION!<br />

Was wird aus der deutschfranzösischen<br />

Freundschaft?<br />

HANDGEZEICHNET<br />

Zwei „Fräuleins“ aus Hannover<br />

bekamen im April 1911 diese<br />

Postkarte von „Fritzchen“, der<br />

seine Grüße aus dem „heißen“<br />

Osnabrück auch auf der Vorderseite<br />

notierte und eine baldige<br />

Kleider-Lieferung in Aussicht<br />

stellte. Im Gegenzug freue er<br />

sich über einen Brief, schrieb<br />

der Absender.<br />

Als Motiv wählte er eine der<br />

imposantesten Wehranlagen<br />

Osnabrücks, die im Laufe ihrer<br />

langen Geschichte nicht nur<br />

militärischen Zwecken diente.<br />

Der 1471 errichtete Barenturm<br />

und die im <strong>17</strong>. Jahrhundert ausgebaute Vitischanze fungierten als Restaurant, Bunker, Flüchtlingsunterkunft, Spielbank,<br />

Heimat des Schachvereins „SV Osnabrück von 1919 e.V.“ und des Studiengangs „Industrial Design“. Die Hochschule zog allerdings<br />

im März 20<strong>17</strong> aus – ein neuer Mieter stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. | Thorsten Stegemann<br />

Bild Heuss © Stadt Osnabrück // Unterschrift © Thorsten Stegemann | Postkarte: Privatarchiv<br />

Karikatur © Marcus Wolf, www.Fritz-Wolf.de<br />

Jahrzehntelang beobachtete Fritz Wolf die Entwicklung der deutsch-französischen<br />

Beziehungen. Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, welche die historische Allianz<br />

1962 durch ihren gemeinsamen Auftritt in der Kathedrale von Reims begründeten,<br />

kamen dabei zumeist besser weg als ihre Nachfolger. Gerhard Schröder und Jacques<br />

Chirac interessieren sich auf dieser Karikatur aus dem Jahr 2000 jedenfalls mehr für<br />

kalorienhaltige Traditionsgerichte als für die Verwicklungen der Weltpolitik. Adenauer<br />

und de Gaulle, die das Geschehen von einer Wolke aus beobachten, denken derweil an die<br />

guten alten Zeiten. Am 23. April findet die nächste Präsidentschaftswahl in Frankreich<br />

statt. Auch dazu wäre dem legendären Zeichner sicher einiges eingefallen. | Thorsten Stegemann<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

KARIKATURIST FRITZ WOLF<br />

Fritz Wolf wurde 1918 in Mülheim<br />

an der Ruhr geboren.<br />

Er starb am 23. Dezember 2001<br />

in Bad Rothenfelde. Im Vorfeld<br />

seines 100. Geburtstages erinnert<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ in<br />

jeder Ausgabe an den großen<br />

Karikaturisten.<br />

Wer trug sich ins<br />

Goldene Buch ein?<br />

Teil <strong>17</strong>: Theodor Heuss<br />

Unsere Stadt verleiht ihre höchste Auszeichnung an Personen, „die sich<br />

um Osnabrück oder die Region verdient gemacht haben“. Für den ersten<br />

deutschen Bundespräsidenten, der entscheidend dazu beitrug, sein<br />

Land in den Kreis der zivilisierten Völker zurückzuführen, dürfte diese<br />

Voraussetzung in jedem Fall erfüllt sein.<br />

Der Stadtrat hatte aber auch einen besonderen Grund, sich im November<br />

1955 einstimmig für die Verleihung der Justus-Möser-Medaille an<br />

Theodor Heuss zu entscheiden. Schließlich hatte der liberale Politiker<br />

und Journalist auch besagtem Justus Möser in seinem 1947 erschienenen<br />

Buch „Deutsche Gestalten. Studien zum 19. Jahrhundert“ ein<br />

Denkmal gesetzt. Theodor Heuss nahm die Ehrung am 26. Juni 1956<br />

entgegen und trug sich bei dieser Gelegenheit in das Goldene Buch ein.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

Theodor Heuss bei seinem Besuch in Osnabrück<br />

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»Wenn die Sonne lacht,<br />

lachen wir mit.<br />

Dank unserer Stadtwerke.«<br />

Jochen (44) und Tim (10) aus Osnabrück<br />

48


Wie viel <strong>Wissen</strong><br />

steckt in Ihnen?<br />

Flüssigkeit, die<br />

mit Duftstoffen<br />

versehen<br />

ist und angenehm<br />

riecht.<br />

Gegenteil<br />

von schwer<br />

Künstlerisches<br />

Werk das lange<br />

als Vorbild<br />

wirkt<br />

Englisches<br />

wort für<br />

Geheimniss<br />

etwas<br />

verbotenes<br />

Größeres<br />

Gewässer, das<br />

auf allen Seiten<br />

von Land<br />

umgeben ist<br />

7<br />

Die<br />

erstmalige<br />

Schaffung<br />

von etwas<br />

Personalpronom<br />

Theoritischer<br />

Physiker<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten nicht vergessen ...<br />

Auch dieses Mal können Sie mit dem<br />

regionalen Kreuzworträtsel Ihr (vielleicht<br />

gerade erst neu gelerntes?) <strong>Wissen</strong> testen und<br />

unter Beweis stellen. Mit etwas Glück gewinnen<br />

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Womit wurde<br />

z.B. Eisenerz<br />

und Kohle<br />

transportiert<br />

Deutsches<br />

Wort für<br />

Silhouetten<br />

Was wurde<br />

nach Georgsmarienhütte<br />

transportiert<br />

10<br />

3<br />

Vorname<br />

von Herrn<br />

Heus<br />

Dialekt<br />

13<br />

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Der Preis<br />

für eine<br />

Lieferung<br />

oder Dienstleistung<br />

Gewerbliches<br />

Schutzrecht<br />

für eine<br />

Erfindung<br />

12<br />

6<br />

4<br />

etwas nicht<br />

mehr<br />

weitermachen<br />

Anderes Wort<br />

füt Noten<br />

Einsendeschluss: 31. Mai 20<strong>17</strong><br />

Die Gewinner werden benachrichtigt. Sollten<br />

mehr richtige Antworten eingehen als Preise<br />

zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.<br />

Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Auszahlung der Preise in bar.<br />

Mitarbeiter und Angehörige der teilnehmenden Unternehmen sind<br />

von der Verlosung ausgeschlossen.<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

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menschlichen<br />

Verdauungssystems<br />

Lebensphase<br />

zwischen<br />

Kindheit und<br />

Erwachsen<br />

sein<br />

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für Tabellen<br />

Ein Gebiet<br />

über das<br />

man noch<br />

nichts weiß<br />

Wo findet man<br />

in Osnabrück<br />

"Nördliche<br />

Brillenkaimane"?<br />

Abkürzung<br />

für<br />

Turn- und<br />

Sportverein<br />

Bedruckte<br />

Papierbögen<br />

in<br />

eimem<br />

Umschlag<br />

Tier das sich<br />

kriechend<br />

fortbewegt<br />

Betrag mit<br />

MwSt.<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

Großvater<br />

Inliegender<br />

Bereich<br />

Figuren die<br />

außergewöhnliche<br />

Taten<br />

vollbringen<br />

Deutschsprachige<br />

Ein weitestgehend<br />

vom Meer<br />

Musik zum<br />

getrenntes<br />

mitsingen Gewässer<br />

1<br />

5<br />

9<br />

11<br />

12 13<br />

2<br />

Schicken Sie uns ganz einfach das<br />

Lösungswort per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

Medienagentur KreativKompass GmbH<br />

Stichwort OsWi-Gewinnspiel<br />

Im Hamme 7, 49205 Hasbergen<br />

8<br />

Ausbildung<br />

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Beruf zu<br />

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Buches<br />

"Talisman und<br />

die blauen Rätsel"<br />

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Miriam<br />

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1x ein Gutschein<br />

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RÄTSELN & GEWINNEN<br />

2x 2 Tickets<br />

für die Vorstellung<br />

„Das Lied der<br />

Nacht“<br />

am 23.05. im<br />

Theater Osnabrück<br />

Tipp zur Gewinnspiel-Teilnahme: Geben Sie beim Lösungswort auch gerne mit an,<br />

welche(n) der Preis(e) Sie am liebsten gewinnen möchten. Bei der Auslosung versuchen<br />

wir daraufhin, die Preise den Gewinnern möglichst passend zuzuordnen.<br />

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2x 5 Tickets<br />

für den Zeitraum<br />

vom 26. 04. -<br />

01.05.20<strong>17</strong>.<br />

Siehe auch<br />

Seite 43.<br />

2x ein<br />

Tagesticket<br />

für das<br />

Nettebad<br />

inklusive einem<br />

Paar Badeschuhe &<br />

einem Handtuch!<br />

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am 05. Mai 20<strong>17</strong>!<br />

3x 1 Ticket<br />

für eine<br />

spannende<br />

Stadtrundfahrt!<br />

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Wein, Wasser und<br />

Espresso)<br />

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Gratis-<br />

Zustellservice!<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ erscheint<br />

im Juni 20<strong>17</strong>.<br />

Um zukünftig keine Ausgabe mehr zu verpassen,<br />

einfach für unseren kostenlosen Zustellservice<br />

unverbindlich online anmelden unter:<br />

www.os-wissen.de<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

12. Mai 20<strong>17</strong><br />

redaktion@osnabruecker-wissen.de<br />

Telefon: 0 54 05 / 80 83 216


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