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Nachrichten aus dem Verein<br />

„Der Digitale Finanzbericht –ein großer<br />

Schritt in die Zukunft“<br />

Finanzinstituteerhalten<br />

dieJahresabschlüsseder<br />

Kunden heutemeist auf<br />

Papier.Die Weiterverarbeitung<br />

ist teuerund<br />

fehleranfällig. Das soll<br />

sich mitdem Digitalen<br />

Finanzberichtändern,<br />

einer vollautomatischen,<br />

elektronischen Bilanzübermittlung,<br />

diezu<br />

deutlichenVorteilen für<br />

die Kreditwirtschaft sowieSteuerberater<br />

und<br />

Kreditnehmer führt. Ein<br />

Interview mit Armin Gerhardtund<br />

Knut Fischer<br />

zu diesem Thema.<br />

Standard. Die XBRL-Dateien werden<br />

dann mittels Regelwerken indie institutseigenen<br />

Analysestrukturen überführt.<br />

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist<br />

die Bereitstellung von fachlichen Tests<br />

über unseren „Testsender für Banken“.<br />

Im Prinzip geht es hier um eine Supply<br />

Chain in der Finanzindustrie. Wir wissen<br />

ausdem Zahlungsverkehr,wie aufwendig<br />

dieAbstimmung zwischen zwei<br />

Organisationen beim Datenaustausch<br />

sein kann. Die Akzeptanz des Verfahrens<br />

soll durchunsereTestbank weiter<br />

gefördertwerden.<br />

Wie kann sich eine große Initiative so<br />

schnell organisieren? Üblicherweise<br />

dauert so etwas mehrere Jahre oder<br />

Jahrzehnte.<br />

Gerhardt: Organisiertwirddie Initiative<br />

vom Verein XBRL Deutschland. Dieser<br />

hat schon die elektronische Steuerbilanz<br />

(E-Bilanz) und diedigitale Offenlegungspflicht<br />

beim Bundesanzeiger mit<br />

viel Erfahrung begleitet.Bei beiden Anwendungen<br />

hat die Gesetzgebung für<br />

dienötigeAkzeptanz gesorgt. Auch die<br />

BaFin begrüßt die nunmehr 3. XBRL-<br />

Lösung „Digitaler Finanzbericht“. Darüber<br />

hinaus wird die Initiative von der<br />

digitalen Agenda der Bundesregierung<br />

unterstützt.<br />

Fischer: Als Mitglied des XBRL-Vereins<br />

sind wir in den gestaltenden Gremien<br />

aktiv. Wir bringen dieEnd-to-End-<br />

Erfahrungen aus unseren modularen<br />

XBRL-Lösungen ein sowie die Partnerschaften<br />

zu starken Marktführern wie<br />

Payment Group für die Sicherheit im<br />

Transportverfahren, SAS Institute für<br />

die Rating- und Regelwerke sowie appeleon<br />

als Applikationsplattform. Herr<br />

Ullrich Müller-Kantor (HVB –Unicredit)<br />

hat das Vorgehen bislang erfolgreich<br />

moderiert. Auch die neue Projektleitung<br />

wird die Pilotphase effizientvoranbringen.<br />

Weiterhin helfen die<br />

Erfahrung des Deutschen Sparkassenverlags<br />

bei der Marktvorbereitung sowie<br />

die Expertise von Verbänden un-<br />

In Deutschland gibt es eine offene Initiative<br />

zur Digitalisierung des §18KWG. Was<br />

bedeutet dies für die Banken?<br />

Armin Gerhardt: Die Ablösung der manuellen<br />

Prozesse und Medienbrüche<br />

durchAutomatisierung führtzuschnelleren<br />

Entscheidungen, mehr Transparenz<br />

und erheblichen Zeit- und Kostenersparnissen.<br />

Die Initiative aller<br />

Stakeholder sorgt für einen Standard<br />

in der Finanzindustrie. Dies sind die<br />

Geschäfts- und Volksbanken, Sparkassen<br />

sowie Verbände der Steuerberater<br />

und Wirtschaftsprüfer, Beratungshäuser<br />

und Softwarehersteller.<br />

Wasgehörtzudieser Automatisierung im<br />

Offenlegungsprozess?<br />

Knut Fischer: Zunächst einmal ein sicheres<br />

Übertragungsverfahren für Abschlüsse<br />

im PDF- und XBRL-Format.<br />

XBRL ist eininternationaler Reportingter<br />

anderem bei der Organisation von<br />

Koordinationsstellen.<br />

Welcher Ausblick ergibt sich für die deutsche<br />

Kreditwirtschaft nach der erfolgreichen<br />

geplanten Einführung des Digitalen<br />

Finanzberichts <strong>2017</strong>/2018?<br />

Gerhardt: Die manuellen Prozesse werden<br />

durchden Digitalen Finanzbericht<br />

erstmals beschleunigt und können zu<br />

einer schnelleren Kreditzusageführen.<br />

In Phase 2wird der Rückkanal angestrebt.<br />

Damit sollen auch dieSteuerberaterund<br />

Wirtschaftsprüfer digitale Informationen<br />

ausder Bank bekommen.<br />

Fischer: Es werden sich diverse Value<br />

Added Services um den Digitalen Finanzberichtbilden.<br />

Wir sehen hier die<br />

Vollautomatisierung z.B. unser PDF2-<br />

XBRL, um internationale Geschäftsberichte,Einnahmenüberschussrechnungenoder<br />

BWAs ins XBRL-Formatzumigrieren.<br />

Aktuell wirddieser Service von<br />

teilnehmenden Banken eingesetzt, um<br />

aus realen Bilanzen und Abschlüssen<br />

im PDF-Format die geforderten XBRL-<br />

Abschlüssen zu erzeugen. Damit können<br />

Ratingsysteme jetztschon automatisiert<br />

versorgt oder fachlich getestet<br />

werden. UnsereKunden können sich die<br />

DiFin Appbequemauf unsererzIBM buchen<br />

und all dieServices beiBedarf hinzuschalten.<br />

Das dürfte all die Kunden<br />

ansprechen, die von einer Investition<br />

bisher abgesehen haben. Ein weiteres<br />

Thema ist SmartDataServices vonder<br />

Firma GBI-Genios. Aktuelle und historische<br />

Nachrichtenund Handelsregisterinformationen<br />

über Unternehmen lassen<br />

damit Risikobetrachtungen in Erweiterung<br />

der XBRL-Zahlenwelt zu.Wir<br />

bleiben an dem Digitalen Finanzbericht<br />

dran und werden von einer erfolgreichen<br />

Umsetzung berichten.<br />

1<br />

KNUT FISCHER ist Geschäftsführer diSCIS,<br />

Member of Payment Group.<br />

ARMIN GERHARDT ist Vorstand EFiS<br />

EDI Finance Service, Member of Payment<br />

Group.<br />

46<br />

International Bankers Forum Ausgabe <strong>02</strong>.<strong>2017</strong>

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