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KÖLN 5<br />
Pride Salon zum CSD<br />
Zaghafte Annäherung in der Kölner Community<br />
Passend zur Jahreszeit herrschte<br />
am 13. April verhaltene Frühlingsstimmung<br />
im Pride Salon. Die impulsgebende<br />
Gesprächsreihe wurde von<br />
Aktivisten, Kreativen und Interessierten<br />
der Kölner LGBT-Szene ins Leben gerufen.<br />
Diesmal besuchten ca. 35 Frauen und<br />
Männer die von Jonathan Briefs und Marcel<br />
Dams souverän moderierte Veranstaltung<br />
im Kölner Barcelon.<br />
Ihnen gegenüber standen die KLuST-<br />
Vorstände Guido Richter und Joerg<br />
Altenrath sowie der Paradeleiter Jörg<br />
Kalitowitsch. Außerdem anwesend war<br />
KLuST-Beirat Frank Schmidt. Lediglich<br />
Beirat Dennis Hermanns fehlte nach<br />
Aussage der Gastgeber ohne Angabe<br />
von Gründen und entzog sich damit der<br />
direkten Auseinandersetzung mit den<br />
Aktivisten.<br />
Zunächst wurde Jörg Kalitowitsch zu<br />
den Hintergründen der Anmeldung und<br />
Abrechnung der Parade durch ihn als<br />
Einzelperson befragt. Erneut gelang es<br />
ihm in der halbstündigen Befragung<br />
nicht, dieses Konstrukt transparent<br />
darzustellen. Hier besteht in Zukunft<br />
dringend Handlungsbedarf.<br />
Die beiden KLuST-Vorstände hatten zunächst<br />
sichtlich Mühe, die Geschehnisse<br />
rund um das Thema „Insolvenz“ zu erklären.<br />
Klar geworden ist, dass nie Insolvenz<br />
beantragt wurde, sondern die Eröffnung<br />
eines Verfahrens. Dieses wurde nach<br />
Sichtung durch den Insolvenzrichter und<br />
einen sachverständigen Fachanwalt nicht<br />
eröffnet. Vielmehr wurde der Verein angewiesen,<br />
Konzepte und Lösungen mit den<br />
Gläubigern zu suchen. Nachdem diese<br />
geprüft wurden, erfolgte die Aufforderung<br />
den Antrag umgehend zurückzunehmen,<br />
was am 28. März geschah.<br />
Guido Richter betonte, dass sofort als<br />
oberstes Gremium des Vereins die<br />
Mitglieder informiert wurden. Schon<br />
einen Tag später – gleichzeitig<br />
mit der Einladung zu einer<br />
ordentlichen Mitgliederversammlung<br />
samt Ankündigung<br />
einer Vorstandswahl<br />
– war es soweit.<br />
Vorwürfen der Geheimniskrämerei<br />
begegnete<br />
der Vorstand mit Zeitgründen<br />
und Verweisen<br />
auf die turbulente Zeit.<br />
Die Frage, ob nicht doch<br />
ein Anruf oder eine E-<br />
<strong>Mai</strong>l an das sogenannte<br />
„Lenkungsteam“ möglich<br />
gewesen wäre, muss<br />
sich der KLuST-Vorstand<br />
trotzdem gefallen lassen. Während der<br />
Phase der Verunsicherung hatte sich ein<br />
Bündnis aus Vereinen formiert, um im<br />
schlimmsten Fall den CSD <strong>2017</strong> durchführen<br />
zu können. Als eine Art Sprecherin<br />
dieses „Bündnisses“ war Ex-KLuST-<br />
Vorstandsfrau Sabine Arnolds anwesend.<br />
Sie berichtete von den fortgeschrittenen<br />
Planungen und Ergebnissen – unterstützt<br />
von Vertretern des Rubicon und der<br />
Initiative „Stonewall – remember and act“<br />
(ehemals „Alternativer CSD Köln“).<br />
Weitere Vertreter des Bündnisses<br />
waren entweder nicht anwesend oder<br />
blieben stumm. Ebenso übrigens wie<br />
das „Lenkungsteam“, von dem lediglich<br />
ein Mitglied vor Ort war.<br />
Wie beinahe alle anderen Mitwirkenden<br />
des Bündnisses, dessen Gründung einer<br />
gGmbH an Formfehlern und den nur<br />
angekündigten öffentlichen Geldern<br />
scheiterte, signalisierte Arnolds vorsichtig<br />
Bereitschaft, den KLuST zu unterstützen.<br />
Die anwesenden Vorstände bedankten<br />
sich bei der Community für den Beistand<br />
und den Notfallplan in der unsicheren Zeit.<br />
Der im Pride Salon entwickelte Slogan<br />
könne allerdings leider nicht das bereits<br />
im Herbst mit breiter Unterstützung<br />
beschlossene Motto ersetzen. Es als<br />
Ergänzung zu verwenden, sei aber gern<br />
gesehen und gewünscht.<br />
Der CSD in Köln findet vom 7. - 9. 7.<strong>2017</strong><br />
statt.<br />
Der Dyke March Cologne am 8.7. <strong>2017</strong>.<br />
Die Stonewall Themenwoche vom<br />
1. - 7. 7. <strong>2017</strong>.