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Georg Wydra Gesundheitsförderung im Kinderturnen

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<strong>Gesundheitsförderung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kinderturnen</strong> 22<br />

• daß <strong>im</strong> Verlaufe des Lebens auftretende Belastungen strukturiert, vorhersagbar<br />

und erklärbar sind (comprehensibility),<br />

• daß man über die Möglichkeiten verfügt, den Anforderungen, die durch die<br />

Belastungen ausgelöst werden, gerecht zu werden (manageability),<br />

• daß diese Belastungen Herausforderungen darstellten, die es wert sind, etwas<br />

zu investieren und sich zu engagieren (meaningfulness).<br />

Das salutogenetische Gesundheitsmodell von Antonovsky ist derzeit eine der am<br />

weitesten entwickelten Modellvorstellungen. Dieses Modell besitzt einen hohen Integrationswert,<br />

da sowohl körperliche als auch psychische Aspekte von Gesundheit bzw.<br />

Krankheit durch die Modellgrößen erklärbar sind. Das salutogenetische Gesundheitsmodell<br />

beinhaltet <strong>im</strong> Gegensatz zum Risikofaktorenmodell auch die Möglichkeit, die<br />

für Gesundheit notwendigen Voraussetzungen zu analysieren und <strong>im</strong> Rahmen von Gesundheitsprogrammen<br />

einzusetzen. In dieser Modellvorstellung lassen sich die gesundheitlichen<br />

Auswirkungen des Sporttreibens ohne Schwierigkeiten integrieren.<br />

Der Salutogenesetradition ANTONOVSKY´s folgend, legt BECKER (1992) ein interaktionistisches<br />

Anforderungs-Ressourcen-Modell der Gesundheit vor. Im Mittelpunkt<br />

steht die Erklärung des aktuellen körperlichen und seelischen Gesundheitszustandes<br />

einer Person. Die Bezeichnung interaktionistisches Modell soll zum Ausdruck bringen,<br />

daß der aktuelle Gesundheitszustand einer Person vom Zusammenwirken vieler<br />

Persönlichkeits- und Umweltvariablen, die sich gegenseitig beeinflussen, abhängig ist.<br />

Relevante Einflußgrößen auf die Gesundheit stellen interne und externe Anforderungen<br />

sowie interne und externe Ressourcen dar. Als wesentliche Einflußgrößen werden<br />

das aktuelle und habituelle Gesundheitsverhalten sowie die seelische Gesundheit angesehen.<br />

Eine Person ist „dann als seelisch gesund zu bezeichnen, wenn sich auf der Ebene<br />

des Verhaltens und Erlebens best<strong>im</strong>mte, näher zu beschreibende, positive Funktionsmerkmale<br />

nachweisen lassen“ (BECKER 1982, 5). Kriterien einer so verstandenen seelischen<br />

Gesundheit sind nach BECKER/MINSEL (1986) u.a. positive emotionale Befindlichkeit,<br />

hohes Energieniveau und Aktiviertheit, Expansivität, Leistungsfähigkeit,<br />

Selbsttranszendenz, Autonomie und hohes Selbstwertgefühl. Als guter Indikator für<br />

seelische Gesundheit kann das über einen längeren Zeitraum gemittelte psychische<br />

Wohlbefinden angesehen werden.<br />

Im Rahmen der vorliegenden Darstellung ist es nicht möglich, eine umfassende<br />

Darstellung einer Theorie der seelischen Gesundheit zu liefern. Stellvertretend für<br />

eine Vielzahl von Ansätzen soll <strong>im</strong> folgenden eine Systemtheorie der seelischen Gesundheit,<br />

wie sie von BECKER/MINSEL (1986) nach umfangreichen theoretischen und<br />

empirischen Studien zur seelischen Gesundheit (vgl. BECKER 1982) vorgestellt wurde,<br />

zur Erläuterung herangezogen werden.

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