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Georg Wydra Gesundheitsförderung im Kinderturnen

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<strong>Gesundheitsförderung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kinderturnen</strong> 32<br />

Diese offene Auffassung von <strong>Gesundheitsförderung</strong> beinhaltet zusätzliche Ansatzpunkte,<br />

die von der WHO nicht berücksichtigt werden. Sie bietet jedoch kein einheitliches<br />

Konzept und führte dadurch zur Entstehung mehrerer Konzeptionen, die sich z.<br />

B. in Bezug auf den Träger, den Adressaten oder den zu betrachtenden Gesundheitsaspekt<br />

unterscheiden. Sie beschränkt sich nicht auf best<strong>im</strong>mte Aufgabenfelder und fordert<br />

auch nicht die gleichzeitige Umsetzung aller Möglichkeiten.<br />

Somit dient diese Auffassung der Anregung neuer gesundheitsförderlicher Maßnahmen<br />

und Aktivitäten, um ein möglichst breites Angebot bereitzustellen, aus dem<br />

individuell ausgewählt werden kann.<br />

1.2.6 Zusammenfassung<br />

Im zweiten Unterkapitel wurde versucht, die grundlegenden Gedanken der Gesundheitspädagogik<br />

darzustellen. Es wurde gezeigt, daß Gesundheit ein mehrd<strong>im</strong>ensionales<br />

Konstrukt darstellt, das körperliche, psychische und soziale Komponenten beinhaltet.<br />

Auch die Erklärung von Gesundheit und Krankheit zeigt sich vor dem Hintergrund<br />

insbesondere neuerer sozialwissenschaftlicher Modelle als ein multifaktorielles Problem.<br />

Risikofaktoren reichen alleine nicht aus, um das Krankheitspanorama der heutigen<br />

Zeit zu erklären. Eine sinnvolle Ergänzung stellen, insbesondere vor dem Hintergrund<br />

der zahlreichen psychosomatischen Erkrankungen der heutigen Zeit die neueren<br />

Schutzfaktorenmodelle dar. Die veränderte Betrachtungsweise gesundheitlicher Zusammenhänge<br />

führte auch zu einer Veränderung bei der Erklärung gesundheitlichen<br />

Verhaltens. Standen am Anfang Modelle, die über die Strategie der Abschreckung arbeiteten,<br />

formulieren neuere Modelle mehr die sozialen Bezüge des Menschen, in die<br />

best<strong>im</strong>mte Verhaltensweisen eingebettet sind. Es ist nicht nur wichtig, daß ein Mensch<br />

ein best<strong>im</strong>mtes Verhalten an den Tag legen will, sondern daß er auch über die Möglichkeiten<br />

und Kompetenzen hierzu verfügt. Dieser veränderten Betrachtungsweise<br />

wird auch der Panoramawechsel von der Gesundheitserziehung hin zur <strong>Gesundheitsförderung</strong><br />

gerecht. Im Mittelpunkt steht die Emanzipation des Menschen in Sachen<br />

Gesundheit.<br />

Zwischen den Begrifflichkeiten Gesundheitserziehung, -bildung und<br />

-förderung bestehen Unterschiede, die nicht nur von theoretischem Interesse sind,<br />

sondern auch Auswirkungen auf das konkrete Vorgehen in der Praxis haben. Die Gesundheitserziehung<br />

ist medizinisch-normativ orientiert und versucht, die Gesundheitseinstellungen<br />

des Einzelnen hauptsächlich durch Wissensvermittlung und Vernunftappelle<br />

in einer best<strong>im</strong>mten, normierten Richtung zu beeinflussen. Nicht die Gesundheit,<br />

sondern die Krankheit steht <strong>im</strong> Vordergrund.<br />

Gesundheitsbildung und -förderung st<strong>im</strong>men in ihren Zielen, Inhalten und Ansatzpunkten<br />

weitgehend überein. Der positive Gesundheitsbegriff, der alle Lebensbereiche<br />

mit einschließt, der Blick auf die menschlichen Potentiale und Kompetenzen, die Be-

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