Georg Wydra Gesundheitsförderung im Kinderturnen
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<strong>Gesundheitsförderung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kinderturnen</strong> 50<br />
ist auch deutlich geworden, daß Trainingsbelastungen mit nur 50 % der max<strong>im</strong>alen<br />
Leistungsfähigkeit - auch bei ausreichendem Umfang - bei 8- bis 12-jährigen Kindern<br />
keine meßbare Verbesserung der max<strong>im</strong>alen Sauerstoffaufnahme erzielen, sondern nur<br />
Leistungssteigerungen über eine opt<strong>im</strong>ierte Koordination mit sich bringen (KEUL et al.<br />
1982, 264). Dieser Intensitätsbereich ist selbst für ein gesundheitssportlich orientiertes<br />
Training zu niedrig. Im folgenden soll nun die motorische Beanspruchungsform<br />
Ausdauer definiert, ihre gesundheitliche Bedeutung erörtert und Ziele und Inhalte eines<br />
kindgemäßen Ausdauertrainings aufgeführt werden.<br />
2.2.3.2 Grundlagen<br />
Unter Ausdauer wird allgemein die psycho-physische Ermüdungswiderstandsfähigkeit<br />
des Sportlers verstanden (WEINECK 1988). Die Ausdauer läßt sich in ihren Erscheinungsformen,<br />
je nach Betrachtungsweise, in verschiedene Arten unterteilen. Unter<br />
dem Aspekt des Anteils der beteiligten Muskulatur unterscheidet man eine allgemeine<br />
und lokale Ausdauer, unter dem Aspekt der Sportartspezifität eine allgemeine<br />
und spezielle Ausdauer, unter dem Aspekt der muskulären Energiebereitstellung die<br />
aerobe und anaerobe Ausdauer, unter dem Aspekt der Zeitdauer die Kurz-, Mittel- und<br />
Langzeitausdauer und unter dem Aspekt der beteiligten motorischen Beanspruchungsform<br />
die Kraft-, Schnellkraft- und Schnelligkeitsausdauer (Abbildung 10).<br />
Ausdauer<br />
Lokale Muskelausdauer Allgemeine Muskelausdauer<br />
aerob anaerob aerob anaerob<br />
dynamisch statisch dynamisch statisch dynamisch statisch dynamisch statisch<br />
Abbildung 10: Schema der verschiedenen Formen von Ausdauerleistungsfähigkeit (nach<br />
HOLLMANN/ HETTINGER 1990, 304)<br />
Die allgemeine Ausdauer umfaßt mehr als 1/7 bis 1/6 der gesamten Skelettmuskulatur.<br />
Die Muskulatur eines Beines stellt beispielsweise 1/6 der Gesamtmuskelmasse<br />
dar. Sie wird vor allem durch das Herz-Kreislauf-Atmungssystem und die periphere<br />
Sauerstoffausnutzung l<strong>im</strong>itiert (HOLLMANN/HETTINGER 1990). Unter dem Gesichts-