12.12.2012 Aufrufe

Georg Wydra Gesundheitsförderung im Kinderturnen

Georg Wydra Gesundheitsförderung im Kinderturnen

Georg Wydra Gesundheitsförderung im Kinderturnen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gesundheitsförderung</strong> <strong>im</strong> <strong>Kinderturnen</strong> 28<br />

die auch heute noch oft als Synonyme verwendet werden. Daß sie sich aber in ihrer<br />

Bedeutung voneinander unterscheiden und dennoch miteinander verknüpft sind, soll<br />

Thema dieses Kapitels sein.<br />

1.2.5.1 Gesundheitserziehung<br />

Die Erziehung <strong>im</strong> allgemeinen wird definiert als planmäßige Tätigkeit zur körperlichen,<br />

geistigen und sittlichen Formung junger Menschen. Im Vordergrund steht die<br />

Vermittlung von Wissen und Fakten mit der Absicht, das Denken und somit auch das<br />

Tun eines Menschen in einer best<strong>im</strong>mten Richtung zu beeinflussen, welche den sittlichen,<br />

von der Gesellschaft vorgegebenen Normen entspricht. Dies setzt zweierlei voraus:<br />

Erstens muß es einen Unwissenden geben, der noch keine Kenntnis darüber besitzt,<br />

was „richtig“ ist und wie er sich „richtig“ verhält. Und zweitens muß es einen<br />

Wissenden geben, der weiß, was „richtig“ ist und warum. Seine Aufgabe ist es, dies<br />

dem Unwissenden zu vermitteln. Demnach existieren <strong>im</strong>mer mindestens ein Lehrender<br />

und ein Lernender. Ein solches Verständnis hat zwangsläufig auch Konsequenzen für<br />

die Gesundheitserziehung.<br />

Nach BECKERS (1986, 68) ist Gesundheitserziehung eine „kognitiv ausgerichtete<br />

Anleitung zum gesunden Verhalten, in der Wissen über gesundheitsschädliche Faktoren<br />

vermittelt wird. Sie bezieht sich auf objektive Maßstäbe, mit denen die Funktionsfähigkeit<br />

des Organismus gesichert werden soll. Sie dient der Anpassung an geforderte<br />

Werte und Normen.“<br />

Dem liegt das medizinische, risikofaktorenorientierte Verständnis von Krankheit<br />

zugrunde:<br />

• Krankheit als meßbare Fehlfunktion des menschlichen Körpers<br />

• Krankheit als Defekt, der nur von einem Experten behoben werden kann<br />

• Krankheitsvermeidung durch Vermeidung von Risikofaktoren.<br />

In der Gesundheitserziehung geht man davon aus, „daß unter den jeweils gegebenen<br />

gesellschaftlichen Verhältnissen und Entwicklungen sich vor allem <strong>im</strong> individuellen<br />

Erleben, Verarbeiten und Handeln vielfältige Risikokonstellationen bilden, die zu einer<br />

unnötigen gesundheitlichen Gefährdung der Menschen führen können“ (BARK-<br />

HOLZ/HOMFELD 1994, 25). Um solche Gefährdungen und Risiken zu min<strong>im</strong>ieren oder<br />

gar gänzlich auszuschließen, bedarf es geeigneter Informationen. Diese müssen dem<br />

Einzelnen zur Verfügung gestellt werden, damit sie ihre Fehler erkennen und ihr eigenes<br />

Leben möglichst ohne gesundheitsgefährdende Faktoren gestalten lernen.<br />

Ansatzpunkt ist also der Mensch als Individuum, wobei das Alter keine Rolle<br />

spielt. Die Vermittlung der Informationen übern<strong>im</strong>mt ein Experte. Realisiert wird sie<br />

hauptsächlich durch kognitive und rationale Aufklärung über Risikofaktoren, durch<br />

Aufzählung gesundheitsdienlicher Verhaltensweisen, Verantwortungs- oder Angstappelle.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!