OW-2017_Sommer_ePaper
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WATTENMEER<br />
um 170 Tonnen und sparen Kosten.<br />
»Das Watt ändert ständig sein Gesicht,<br />
eine faszinierende, einzigartige Landschaft,<br />
als UNESCO-Weltnaturerbe in<br />
einer Liga mit dem Grand Canyon und<br />
durch die länderübergreifende Lage<br />
ein schönes Stück Europa«, sagt Bronk<br />
»HIER FAHREN NUR NOCH<br />
FÜNF KRABBENKUTTER.«<br />
Kapitän Martin Sievers<br />
begeistert und gibt uns einen ökologischen<br />
Rat auf den Weg. In vielen<br />
Kosmetika, Waschmitteln und bis vor<br />
kurzem auch Zahnpastas sind mikroskopisch<br />
kleine Plastikkrümel enthalten,<br />
die letztlich die Weltmeere und<br />
die Mikroorganismen schädigen. Daher<br />
immer auf den ökologisch sinnvollen<br />
Inhaltsstoff Silikat achten. Wir verabschieden<br />
uns von einem Wattführer,<br />
der den »schönsten Job der Welt« hat,<br />
wenn er nicht gerade seinem Hobby,<br />
dem Fliegenfischen, nachgeht und<br />
können inzwischen nachvollziehen,<br />
warum er Recht hat.<br />
Wenig später vertiefen wir unser Wissen<br />
im neu erbauten Weltnaturerbe<br />
Wattenmeer Besucherzentrum bei<br />
dessen Leiter Bernhard Rauhut. Sichtlich<br />
stolz erklärt er, dass der imposante<br />
moderne Holzbau für nur drei Millionen<br />
Euro schlüsselfertig übergeben<br />
wurde. Mehrere Stockwerke mit Ausstellung<br />
und Informationszentrum<br />
sind untergebracht, Büro- und Seminarräume.<br />
Rauhut erklärt die Landschaftsformen<br />
von Marsch, Geest<br />
und Moor – und dass man vor 10.000<br />
Jahren noch zu Fuß nach England und<br />
Irland laufen konnte. Um hundert<br />
Meter ist der Meeresspiegel seither<br />
angestiegen. Natürlich sieht auch er<br />
die seit langem angestrebte Elbvertiefung<br />
kritisch, freut sich aber über das<br />
durchaus harmonische Verhältnis von<br />
Nationalpark und Tourismus.<br />
Wir schlendern am Strand entlang<br />
zurück nach Duhnen, einem Ortsteil<br />
von Cuxhaven, und Rainer aus unserer<br />
Gruppe kriegt sich nicht mehr ein. Inzwischen<br />
hat er eine Woche Privaturlaub<br />
zum nächsten Hochzeitstag gebucht.<br />
Stimmt, auf so kleinem Raum<br />
eine Traumlandschaft, ein Biotop für<br />
Naturentdecker und Genießer, für kulinarische<br />
Feinspitze und wissbegierige<br />
Urlauber, für Augenmenschen mit<br />
Sinn für endlose Horizonte – und auch<br />
für gesundheitsbewusste Gäste.<br />
»Ahoi« heißt das Thalassozentrum<br />
von Cuxhaven, das mit gewaltigem<br />
Aufwand kernsaniert wurde und nun<br />
Behandlungsräume der Luxusklasse<br />
Fotos: Lutz Bormann<br />
Der Krabbenkutter senkt seine beiden<br />
Baumkurren vor Fedderwaddersiel ab<br />
OutdoorWelten | <strong>Sommer</strong> <strong>2017</strong> 27