OW-2017_Sommer_ePaper
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NATUR VERSTEHEN<br />
der Totengebeinflechte. Das klingt sehr akademisch, aber<br />
in der freien Natur wird es zu einer spannenden Exkursion.<br />
Auch wenn allein im hinteren Umbaltal fast 100 Stück<br />
Steinwild stehen, zu sehen bekommen wir sie nicht. »Sie<br />
»LANGZEITSTUDIEN GEBEN BLOSSEN ZAHLEN<br />
MEHR AUSSAGEKRAFT«, Florian Jurgeit<br />
wandern in entlegene Winkel, kleinste Seitentäler, leider<br />
auch die Schafe, die hier oben den <strong>Sommer</strong> verbringen.<br />
Morgen beginnt der Almabtrieb und da werden einige<br />
Hirten ins Schwitzen kommen, wenn sie die verstiegenen<br />
Viecher vom Berg holen müssen.«<br />
Faszination Gletscher: 2003 ging das Umbalkees<br />
83 Meter zurück. Langzeitstudien und Massenbilanzen<br />
lassen uns Vorgänge verstehen<br />
Wir stehen inzwischen an der Gletscherzunge des Umbalkees,<br />
wo die Isel, einer der letzten unverbauten Wildflüsse<br />
der Alpen, ihren Ursprung hat. Das Wasser ist weiter talwärts<br />
etwas milchig vom Geschiebetransport, doch als Ranger<br />
Mathias die Zahlen nennt bin ich beeindruckt: Es sind<br />
Tonnen an Sand und Geröll, die ins Tal befördert werden<br />
und letztlich auch die Landmassen um Lienz eingetragen<br />
haben. »Genau betrachtet ist die wilde Isel nichts anderes<br />
als die Herzschlagader Osttirols«. Wir steigen über Blockwerk<br />
wieder zur Clarahütte ab, die seit 2016 neue Päch-<br />
38 OutdoorWelten | <strong>Sommer</strong> <strong>2017</strong>