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nachbereitung extrem belastender einsätze bei der feuerwehr

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Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)<br />

Intrusiv erlebtes Wie<strong>der</strong>erinnern von <strong>extrem</strong> belastenden Ereignissen ist eines <strong>der</strong><br />

typischsten Symptome, die <strong>bei</strong> <strong>der</strong> PTBS auftauchen. Das Ereignis verbleibt da<strong>bei</strong> zum<br />

Teil über Jahrzehnte o<strong>der</strong> auch das ganze Leben lang eine dominierende psychische<br />

Erfahrung und verliert nichts von seiner Stärke und traumatischen Qualität. Je<strong>der</strong>zeit<br />

können Gefühle von Panik, Terror, Furcht o<strong>der</strong> Verzweiflung auftreten. Diese können<br />

sich in Tagesphantasien, traumatischen Alpträumen o<strong>der</strong> unkontrollierbarem Wie<strong>der</strong>erinnern<br />

– bekannt als PTBS-Flash-backs – äußern. Darüber hinaus gibt es sogenannte<br />

„traumamimetische“ Stimuli, für Außenstehende oft banale Situationen, die das Wie<strong>der</strong>erinnern<br />

des ursprünglichen Ereignisses hervorrufen können, also die Kraft haben,<br />

das ursprüngliche Erlebnis wie<strong>der</strong> hervorzurufen und mentale Imaginationen, emotionale<br />

und kognitive Reaktionen, die im Zusammenhang mit dem Trauma stehen, zu provozieren.<br />

Auf diese Weise ist es z.B. möglich, auch im Labor eine künstliche PTBS-<br />

Symptomatik durch das Vorspielen von traumamimetischen Stimuli hervorzurufen.<br />

Erinnerungen an das Trauma sind mit intensiven Gefühlen von Angst, Schuld, Wut o<strong>der</strong><br />

Ekel verbunden. Die Gefühle sind so intensiv wie <strong>bei</strong>m Erleben des ursprünglichen<br />

Traumas, und diese Zustände können über Jahre bzw. Jahrzehnte andauern, wo<strong>bei</strong> sie<br />

entwe<strong>der</strong> unverän<strong>der</strong>t bleiben o<strong>der</strong> anstelle einer Verbesserung, eine Verschlechterung<br />

eintritt. Als typisch erweisen sich hier vorübergehende Schockreaktionen o<strong>der</strong><br />

Angstgefühle, die in <strong>der</strong> Regel für die Zeitdauer von einigen Tagen bis zu einigen<br />

Wochen anhalten. Gefühle von Gram, Ärger, Zorn, Schuld, Scham, Hoffnungslosigkeit,<br />

Hilflosigkeit o<strong>der</strong> emotionaler Erstarrung können sich einstellen.<br />

3.3 Symptomgruppe 2: Vermeidung / Emotionale Taubheit<br />

Anhaltende Vermeidung von Reizen, die mit dem Trauma verbunden sind o<strong>der</strong> eine<br />

Abflachung <strong>der</strong> allgemeinen Reagibilität (vor dem Trauma nicht vorhanden).<br />

Mindestens drei <strong>der</strong> folgenden Symptome liegen vor:<br />

• Bewusstes Vermeiden von Gedanken, Gefühlen o<strong>der</strong> Gesprächen, die mit dem<br />

Trauma in Verbindung stehen.<br />

• Bewusstes Vermeiden von Aktivitäten, Orten o<strong>der</strong> Menschen, die Erinnerungen an<br />

das Trauma wachrufen.<br />

• Unfähigkeit, einen wichtigen Aspekt des Traumas zu erinnern.<br />

• Deutlich vermin<strong>der</strong>tes Interesse o<strong>der</strong> vermin<strong>der</strong>te Teilnahme an wichtigen Aktivitäten.<br />

• Gefühl <strong>der</strong> Losgelöstheit o<strong>der</strong> Entfremdung von An<strong>der</strong>en.<br />

• Eingeschränkte Bandbreite des Affekts (z.B. Unfähigkeit, zärtliche Gefühle zu<br />

empfinden).<br />

• Gefühle einer eingeschränkten Zukunft (z.B. erwartet nicht, Karriere, Ehe, Kin<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> normal langes Leben zu haben).<br />

Das „Vermeidungs- o<strong>der</strong> Erstarrungskriterium“ betrifft einige Verhaltensweisen wie<br />

kognitive o<strong>der</strong> emotionale Strategien, durch die es den PTBS-Patienten möglich wird,<br />

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