12.12.2012 Aufrufe

körpergerechtes arbeiten für erzieherinnen und erzieher

körpergerechtes arbeiten für erzieherinnen und erzieher

körpergerechtes arbeiten für erzieherinnen und erzieher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

14<br />

porose (senile Knochenentkalkung). Mit<br />

zunehmendem Alter ist praktisch jeder<br />

Erwachsene mehr oder weniger stark betroffen.<br />

So geben 60% – 80% aller befragten<br />

30–60-jährigen an, mindestens einmal<br />

im Leben erhebliche Rückenbeschwerden<br />

gehabt zu haben. Bis zu 20%<br />

aller Krankschreibungen <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 50%<br />

aller vorzeitigen Rentenanträge werden<br />

mit Rückenleiden begründet. Angesichts<br />

solcher Zahlen spricht man gern von einer<br />

so genannten „Volkskrankheit“.<br />

Dornfortsatz<br />

Abb. 4: Die Wirbelsäule bei Belastung 4)<br />

Muskulatur, Bänder <strong>und</strong> Sehnen<br />

Muskeln können sich unter Anspannung<br />

verkürzen (Kontraktion), üben Zugkraft<br />

aus <strong>und</strong> erschlaffen anschließend wieder.<br />

Die Zugkraft der Muskelverkürzung wirkt,<br />

vergleichbar mit einem Gummiband zwischen<br />

zwei Hölzchen, über die Sehnen<br />

auf die Knochen. Bänder aus Faserknorpel<br />

4) aus: Huth 1997, S. 24<br />

Wirbelkörper<br />

Bandscheibe<br />

Bandscheibenvorfall<br />

Kern<br />

Bandscheibe<br />

Wirbelkörper<br />

Rückenmark<br />

Nerv<br />

Kapitel II<br />

halten die verschiedenen Sehnen mehrerer<br />

Muskeln am Knochen zusammen <strong>und</strong><br />

„schnüren“ die Gelenke. Jede der mehr<br />

als 1.000 möglichen Bewegungen der<br />

Körperteile ist ein Ergebnis aus dem Zusammenwirken<br />

unterschiedlich stark Zug<br />

ausübender Muskeln.<br />

Durch elektrische Nervenimpulse des<br />

Gehirnes kann der Mensch die jeweiligen<br />

Bewegungen willkürlich steuern. Damit<br />

sich ein Muskel infolge eines nervalen<br />

Impulses verkürzen kann, braucht er<br />

Energie in Form von Zucker (Glucose).<br />

Komplizierte Stoffwechselvorgänge wandeln<br />

die über die Nahrung aufgenommenen<br />

Nährstoffe da<strong>für</strong> in Zucker um. In der<br />

Muskelzelle wird der Zucker mit Hilfe des<br />

Blutsauerstoffes verbrannt. Die so frei<br />

werdende Energie bewirkt die Muskelverkürzung,<br />

die wiederum Wärme freisetzt.<br />

Als Verbrennungsprodukte entstehen<br />

Kohlendioxid, Wasser <strong>und</strong> bei Überlastung<br />

auch Milchsäure. Damit die Muskelaktivität<br />

sich wiederholen kann, müssen<br />

erneut Sauerstoff <strong>und</strong> Zucker über den<br />

Blutkreislauf zur Verfügung gestellt <strong>und</strong><br />

die Verbrennungsprodukte abtransportiert<br />

werden. Infolgedessen erhöhen sich<br />

über eine vermehrte Herzaktion sowohl<br />

der Blutdruck als auch die Pulsfrequenz.<br />

Der Körper beginnt aufgr<strong>und</strong> der überschüssigen<br />

Wärme zu schwitzen.<br />

Eine Daueranspannung des Muskels (statische<br />

Arbeit mit isometrischer Kontraktion),<br />

etwa das Halten eines Gegenstandes<br />

am ausgestreckten Arm, führt zu<br />

einer schnellen Ermüdung. Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die<br />

schnelle Ermüdung ist die schlechte<br />

Durchblutung des Muskels während der<br />

Daueranspannung, denn erst in der Erschlaffungsphase<br />

setzt die Durchblutung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!