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körpergerechtes arbeiten für erzieherinnen und erzieher

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wieder ein. Wie hart <strong>und</strong> blut<strong>und</strong>urchlässig<br />

ein Muskel bei Anspannung wird, ist<br />

sehr gut am Bizeps des Armes zu fühlen.<br />

Ist der Muskel durch fortdauernde Anspannung<br />

oder zu starke Belastung überansprucht,<br />

entzündet sich die Muskelzelle<br />

<strong>und</strong> beginnt zu schmerzen (so genannter<br />

„Muskelkater“).<br />

Die Arbeitsleistung des Muskels kann<br />

erheblich gesteigert werden, wenn er sich<br />

nur kurz anspannen muss wobei er<br />

zwangsläufig verhärtet, um danach wieder<br />

zu erschlaffen (dynamische Arbeit mit<br />

isotoner Kontraktion). Diese Art der dynamischen<br />

Arbeit liegt bei allen, mit Bewegungen<br />

einhergehenden Muskelaktivitäten<br />

(z.B. Beugen oder Strecken des<br />

Armes) vor. Ausgeglichene ruhige Bewegungen<br />

mit submaximaler Kraft werden<br />

aufgr<strong>und</strong> der dann optimalen Durchblutung<br />

am längsten durchgehalten. Wird<br />

dieses bei der Muskelarbeit nicht berücksichtigt,<br />

z.B. infolge andauernder Haltearbeit,<br />

kommt es zu Verspannungen <strong>und</strong><br />

schließlich schmerzhaften Verhärtungen<br />

der Muskeln (Myogelosen). Besonders<br />

häufig kommt die Verspannung der Schulter-<br />

<strong>und</strong> Nackenmuskulatur vor. In Büroarbeitsbereichen<br />

sind derartige Verspannungen<br />

durch das ständige Halten der<br />

Arme bei einseitiger Schreibmaschinenarbeit<br />

typisch. Aber auch bei Reinigungstätigkeiten<br />

infolge eines zu langen Stielgerätes<br />

mit überhöhter Griffposition sind<br />

diese Verspannungen beobachtbar. Auch<br />

durch entsprechendes Training können<br />

einseitige Überlastungen nicht kompensiert<br />

werden. Wenn einsetzende Muskelverspannungen<br />

nicht beachtet werden,<br />

kann sich z.B. ein chronisches Schulter-<br />

5) aus: Huth 1997, S. 26<br />

Körpergerechtes Arbeiten<br />

Arm-Syndrom mit durchblutungsbedingter<br />

Migräne einstellen, das dann sogar<br />

den Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> eine Frühberentung darstellen<br />

kann.<br />

A<br />

B<br />

Abb. 5: Isotonische (A) <strong>und</strong> isometrische (B)<br />

Muskelkontraktion 5)<br />

Die Muskelarbeit ist bei asymmetrischer<br />

bzw. ungünstiger Körperbelastung oder<br />

so genannten „ungelenken Bewegungen“<br />

übermäßig intensiv. Training <strong>und</strong> Schulung<br />

wirken sich kräfteschonend aus, da<br />

dadurch die Bewegungsmuster optimiert<br />

werden können. Besonders deutlich wird<br />

dies, wenn die Körperbelastung anhand<br />

der Hebelgesetze beurteilt wird. So muss<br />

z.B. die Rückenmuskulatur beim Tragen<br />

eines Gegenstandes am ausgestreckten<br />

Arm mehr als das zehnfache der eigentlichen<br />

Tragelast an Haltekraft aufbringen.<br />

Symmetrisches <strong>und</strong> körpernahes Tragen<br />

ist aufgr<strong>und</strong> der Hebelgesetze erheblich<br />

günstiger <strong>und</strong> weniger ermüdend.<br />

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