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Bad Driburger Kurier 317

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<strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>317</strong> 10. Mai 2017 Seite 4<br />

Mittelalter-Festival auf der Iburg begeistert große und kleine Besucher<br />

Geschichte zum Anfassen und Miterleben<br />

Eine spannende Zeitreise in eine<br />

längst vergangene Epoche erlebten<br />

die Besucher der Iburg-Ruinen<br />

am Wochenende vor dem 1. Mai.<br />

Spannender kann Geschichtsunterricht<br />

kaum sein, denn die großen<br />

und kleinen Gäste des historischen<br />

Festivals auf dem Eggekamm waren<br />

mittendrin in der faszinierenden Welt<br />

des Mittelalters. Gaukler, Spielleute,<br />

fahrende Händler, Wikinger,<br />

Handwerksleute, der Leibkneterei<br />

kundige Wanderheilerinnen und<br />

zänkische Weiber hatten das Areal<br />

über der <strong>Bad</strong>estadt drei Tage lang<br />

in einen mittelalterlichen Marktplatz<br />

verwandelt.<br />

Katja Scherwitzki, die das mittelalterliche<br />

Treiben auf der Iburg zusammen<br />

mit ihrem Mann Stephan in<br />

diesem Jahr nach 2015 zum zweiten<br />

Mal organisiert hatte, schenkte hinter<br />

dem Tresen der fahrenden Taverne<br />

„Zum fröhlichen Normannen“ neben<br />

„nassem Wasser“ auch Honigwein,<br />

fruchtige Biere und andere geistige<br />

Getränke aus. „Wir sind eine bunt<br />

gemischte Truppe“, sagt sie.<br />

Und so traf man in den Iburg-Ruinen<br />

an diesem langen Wochenende<br />

Kurzzeitig unterstützt von einer charmanten Assistentin unterhielt Gaukler Tamino das Publikum in den<br />

Iburg-Ruinen mit allerlei skurrilen Einlagen.<br />

an jeder Ecke auf historische und<br />

manchmal auch ganz schön skurrile<br />

Gestalten, Sitten und Gebräuche<br />

aus unterschiedlichen Jahrhunderten.<br />

Wie Gaukler Tamino, der<br />

unter anderem Blockflöte mit seinen<br />

Nasenlöchern spielte und damit<br />

für Belustigung und begeistertes<br />

„Handgeklapper“ beim Publikum<br />

sorgte. Oder Lydia und Wilfried<br />

Bartsch, die den Besuchern des<br />

Geschichtsfestivals aus dem Leben<br />

des wohlhabenden Kaufmannes Tyro<br />

vom Walde berichteten, der im 14.<br />

Jahrhundert mit Wolle und Tuch<br />

handelte und mit seinem Reichtum<br />

viel Gutes tat.<br />

So wie das Ehepaar Bartsch aus<br />

Wipperfürth hatten viele der Darsteller<br />

ihr Nachtlager direkt neben<br />

den Mauerresten der ehemaligen<br />

Sachsenburg aufgeschlagen. Sie<br />

schliefen in Zelten auf dem Gelände<br />

und verzichten dabei gerne auf den<br />

Luxus der modernen Zeit. Strom aus<br />

der Steckdose oder fließend warmes<br />

Wasser gibt es hier nicht.<br />

Eben diese Einfachheit ist es, die<br />

Katja Schwerwitzki am mittelalterlichen<br />

Leben ganz besonders fasziniert<br />

und auch schätzt. „Die Menschen<br />

damals mussten mit wenig zurechtkommen<br />

und waren dennoch dankbar<br />

für das, was sie hatten“, betont sie.<br />

Daher sammelten die Veranstalter<br />

des Festivals auch an diesem meist<br />

sonnigen Wochenende auf der Iburg<br />

wieder Spenden, mit denen sie schon<br />

seit einigen Jahren ein Kinderhospiz<br />

in Osnabrück unterstützen.<br />

Wilfried und Lydia Bartsch aus Wipperfürth stellten das Leben und<br />

Arbeiten des Kaufmannes Tyro vom Walde nach und verbrachten auch<br />

die Nächte auf der Iburg im Zelt.<br />

VHS-Kursus am 15. Mai<br />

Erste Hilfe am Kind<br />

Wir bieten allen interessierten Eltern, Erzieherinnen und Tagesmüttern<br />

einen Informationsabend zum Thema „Erste Hilfe am Kind“ an.<br />

Es werden allgemeines Verhalten bei Kindernotfällen sowie richtiges<br />

Verhalten bei Unfällen mit Kindern angesprochen. Des Weiteren wird<br />

auf die Erstversorgungsmaßnahmen bei Wunden und Verletzungen,<br />

Schock, Verbrennungen und Knochenbrüche eingegangen. Dieser Kurs<br />

findet in Kooperation zwischen der VHS, dem evangelischen und dem<br />

städtischen Familienzentrum statt.<br />

Der Vortrag unter der Leitung von Martin Hoppe ist am Montag, 15.<br />

Mai von 19:00 bis 21:15 Uhr im Familienzentrum Ev. Kindertageseinrichtung<br />

„Jesus und Zachäus“, Gräfin-Margarete-Allee 12 in <strong>Bad</strong><br />

Driburg. Die Gebühr beträgt: 4,00 Euro (Vortragsgebühr Eltern- und<br />

Familienbildung). Eine rechtzeitige und verbindliche Anmeldung<br />

nimmt die Hauptgeschäftsstelle der Volkshochschule in <strong>Bad</strong> Driburg<br />

unter der Telefonnummer 05253-881700 gern entgegen. Anmeldungen<br />

sind auch möglich unter: www.vhs-driburg.de.<br />

Wohin sind die <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> Eisenbahnfreunde unterwegs?<br />

Exkursion nach Nordhausen<br />

Die <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> Eisenbahnfreunde<br />

pflegen ihr Stellwerk (Donnerstag)<br />

und treffen sich dort regelmäßig zu<br />

Meinungsaustausch Themen der<br />

Bahn betreffend. Damit ihr Fachwissen<br />

aber immer aufgefrischt wird,<br />

unternehmen sie auch Exkursionen<br />

zu Zielen, die mit Themen rund um<br />

die Eisenbahn zu tun haben. Ihre<br />

traditionelle Winterfahrt war diesmal<br />

eine „Fahrt ins Blaue“. Schnee lag<br />

Ende Februar nicht und das Wetter<br />

war auch eher „grau“. Eine „Fahrt<br />

ins Blaue“ war es, weil außer dem<br />

Vorsitzenden Wolfgang Ewers kein<br />

Teilnehmer wusste, wohin es gehen<br />

würde. Einzig und allein Abfahrtsund<br />

Ankunftszeit am <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong><br />

Bahnhof stand fest.<br />

Ein gutes Dutzend Vereinsmitglieder<br />

ließ sich gespannt auf dieses<br />

Abenteuer ein. Die Abfahrtszeit<br />

morgens 07.43 Uhr in <strong>Bad</strong> Driburg<br />

verriet nur so viel, dass es zunächst<br />

einmal Richtung Altenbeken gehen<br />

würde. In Altenbeken hieß es aber<br />

bereits wieder den Zug zu verlassen<br />

und in Richtung Kassel umzusteigen.<br />

Die Ratlosigkeit der Teilnehmer<br />

wegen des Zieles wurde hiermit<br />

nicht kleiner, es wurde weiter eifrig<br />

spekuliert, wohin die Reise gehen<br />

würde. Nach einem kurzen Aufenthalt<br />

in Kassel-Wilhelmshöhe ging<br />

es dann mit einem Regional-Express<br />

nach Leinefelde. Dort stiegen die<br />

Teilnehmer in einen Zug der Abello-<br />

Rail Mitteldeutschland. Erst hier<br />

wurde das Geheimnis des Ziels<br />

gelüftet. Jeder Teilnehmer erhielt<br />

die notwendigen Informationen zur<br />

Fahrt nach Nordhausen am Harz.<br />

Am Nordhäuser Bahnhofvorplatz<br />

wartete eine Sonderfahrt mit der<br />

Straßenbahn auf die Eisenbahnfreunde.<br />

Nordhausen gehört zu den<br />

Städten, die ihre alte Straßenbahn-<br />

Infrastruktur behalten haben. Mit<br />

dem historischen Triebwagen Tw40<br />

wurde das innerstädtische Streckennetz<br />

mit einer Gesamtlänge von rund<br />

10 Km abgefahren. Eine mobile<br />

Stadtführung machte der freundliche<br />

Straßenbahnfahrer dabei nebenbei.<br />

Dass auch für die Nordhäuser dieser<br />

Triebwagen aus den 50er Jahren nicht<br />

Alltägliches mehr ist, merkten die<br />

Eisenbahnfreunde daran, dass sie mit<br />

ihrer Sonderfahrt zum Fotoobjekt so<br />

manchen Passanten geworden waren.<br />

Nach der obligatorischen Mittagspause<br />

ging es zum IFA-Museum. Ein<br />

Museum, welches die 100-jährige<br />

Geschichte der IFA (Industrievereinigung<br />

Fahrzeugbau) in Nordhausen<br />

in am Originalstandort hergestellten<br />

Exponaten vorstellt. So wurden<br />

in der Frühzeit des Unternehmens<br />

Gruben- und Feldbahnlokomotiven<br />

Die Eisenbahnfreunde bei ihrem Einstieg zur Sonderfahrt mit der Straßenbahn in Nordhausen<br />

hergestellt, zur Zeit des 2. Weltkriegs<br />

aber auch Panzermotoren für die<br />

Rüstungsindustrie und Raketentriebwerke.<br />

In der Kombinatszeit nach<br />

dem 2. Weltkrieg spezialisierten<br />

sich die VEB IFA Motorenwerke<br />

Nordhausen auf Fertigung und<br />

Neuentwicklung von Dieselmotoren<br />

für LKWs und Traktoren der DDR.<br />

Im Jahr 1997 kam die endgültige<br />

Schließung des traditionsreichen<br />

Motorenwerkes. Ein Vereinsmitglied<br />

des Museums führte die Eisenbahnfreunde<br />

sehr kundig durch die Ausstellung.<br />

So erfuhren die Teilnehmer<br />

überraschend, dass das weltweit erste<br />

Fahrzeug mit einem Common-Rail-<br />

Das Modell der IFA-Nordhausen zeigt deutlich: Hier haben einmal<br />

tausende Menschen gearbeitet.<br />

Dieselmotor mit einem Motor aus<br />

Nordhausen zu seiner Jungfernfahrt<br />

antrat. Es zeichnete sich aber bereits<br />

das Ende der DDR-Wirtschaft ab<br />

und so konnte dieses Projekt wegen<br />

Devisenmangels nicht weiter verfolgt<br />

werden.<br />

Mit neuen Eindrücken und vielen<br />

technischen Informationen traten<br />

die Eisenbahnfreunde um 15:39 Uhr<br />

ab Nordhausen ihre Rückfahrt an.<br />

Das Ziel, <strong>Bad</strong> Driburg, war ja nun<br />

kein Geheimnis mehr. Für das Jahr<br />

2018 ist nun ein weiterer Besuch<br />

in Nordhausen geplant, weil dort<br />

schon wieder weitere Ideen für eine<br />

Exkursion entstanden sind. Wer Interesse<br />

am Eisenbahngeschehen hat,<br />

kann Kontakt mit den <strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong><br />

Eisenbahnfreunden aufnehmen unter<br />

Tel. 05253-931115.

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