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nullfuenfer_Bayern_Ansicht

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Unser Gast 35<br />

Er weiß, wie es geht:<br />

Carlo Ancelotti gewann<br />

mit dem AC Milan<br />

2002/03 sowie<br />

2006/07 und mit Real<br />

Madrid 2013/14 die<br />

Champions League.<br />

chen, dass es eine wahre Freude ist. Nach dem<br />

elften Spieltag trennten den Branchenprimus vom<br />

Rangsechsten gerade sechs Punkte. Doch woran<br />

liegt es, dass der FCB derart viele Zuckerl verteilt?<br />

Hat die Mannschaft im Sommer zu wenig Reize<br />

von außen bekommen, sprich: Zugänge?; nur Mats<br />

Hummels und Renato Sanches heuerten schließlich<br />

an. Sind die <strong>Bayern</strong> nach vier Meisterschaften<br />

und drei Jahren unter der Taktiknervensäge Pep<br />

Guardiola froh, dass sie mal durchatmen können?<br />

Erklärt sich die Misere dadurch, dass Thomas<br />

Müller, die wandelnde Treffergarantie auf dürren<br />

Haxen, in der Bundesliga noch gar kein Tor erzielt<br />

hat. Lässt sich die Leistungsdelle mit verletzten<br />

Profis begründen?; zum Champions-League-Spiel<br />

in Rostov etwa reisten die <strong>Bayern</strong> ohne die wichtigen<br />

Feldspieler Robben, Vidal und Martinez an;<br />

Coman fehlt bis Jahresende; Ribéry musste lange<br />

pausieren, Douglas Costa ebenso – beiden fehlt<br />

der Rhythmus. Ein Faktor allein dürfte nicht der<br />

maßgebende sein, eines fügt sich zum anderen.<br />

„Es ist nicht gut, aber auch kein Weltuntergang<br />

und keine Katastrophe“, sagte Innenverteidiger<br />

Mats Hummels nach dem 0:1 in Dortmund. Das ist<br />

zutreffend. Allerdings ist das Offensichtliche nicht<br />

zu übertünchen. Das Spiel der <strong>Bayern</strong> hat vieles<br />

von seiner Selbstverständlichkeit verloren. Die Zahl<br />

››ES GIBT KEINEN GRUND ZU LAMENTIEREN,<br />

JAMMERN NÜTZT NICHTS.‹‹<br />

der Fehlpässe und Lücken im taktischen Konstrukt<br />

ist ungewöhnlich hoch. Plötzlich stehen sich Spieler<br />

an der Außenlinie auf den Füßen wie Rafinha und<br />

Costa in Dortmund. Es mangelt an Ideen. Die letzten<br />

Pässe sind häufig ungenau, Torgelegenheiten<br />

für <strong>Bayern</strong>-Verhältnisse rar. Dafür kommen die<br />

Widersacher zu Chancen, die sie selbst nicht für<br />

möglich gehalten hatten. Und das wirkt wie ein<br />

Katalysator: Die Liga wird aufmüpfig und traut<br />

sich gegen den FC <strong>Bayern</strong> etwas zu, sogar in der<br />

Allianz-Arena. Das Kaninchen kuscht nicht mehr vor<br />

der Schlange – es macht mobil.<br />

Gilt für die <strong>Bayern</strong> etwa nicht mehr<br />

„Mia san mia“, sondern „Mia san mäßig“?<br />

Gemach, gemach. Karl-Heinz Rummenigge, der<br />

Vorstandsvorsitzende der FC <strong>Bayern</strong> AG seit dem<br />

Jahr 2002, kündigte wenige Tage nach dem<br />

Fehlschlag in Dortmund und dem Verlust des ersten<br />

Platzes an, es könne nun sehr wohl „ein Halali“<br />

erfolgen. „Es gibt keinen Grund zu lamentieren,<br />

Karl-Heinz Rummenigge<br />

jammern nützt nichts“, sagte Rummenigge, „da<br />

muss man eben den Druck erhöhen.“ Rummenigge<br />

meinte den Druck auf die Rivalen.<br />

Gleichwohl, für das Innenleben des FC <strong>Bayern</strong><br />

dürften die Worte ebenso gelten, da, obendrein,<br />

die „Abteilung Attacke“ ihren Hauptmann wiederhat.<br />

Mit überwältigender Mehrheit kürten<br />

die Mitglieder des FC <strong>Bayern</strong> Uli Hoeneß vor<br />

einer Woche zu ihrem alten, neuen Präsidenten.<br />

In einem Kicker-Interview hatte der 64-Jährige<br />

vorab bereits angekündigt, Botschaften so klar<br />

zu formulieren wie eh und je, er werde „sicher<br />

nicht herumeiern, das deutliche Wort wird weiter<br />

mein Markenzeichen sein“. Die einzige große<br />

Veränderung werde darin liegen, dass er sich<br />

noch mehr „für die Kleinen einsetzen“ werde. RB<br />

Leipzig, 1899 Hoffenheim oder Borussia Dortmund<br />

gehören sicher nicht dazu. Bayer Leverkusen<br />

ebenso wenig. <strong>Bayern</strong> schlug Bayer 2:1. Die Jagd<br />

hat begonnen.

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