nullfuenfer_Bayern_Ansicht
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››JEDER VON UNS WEISS, WIE WICHTIG EINE GESUNDHEITS-<br />
VERSORGUNG IST, GERADE WENN MAN KRANK IST.‹‹<br />
Gerhard Trabert, erster Vorsitzender von Armut und Gesundheit in Deutschland e. V.<br />
Medizinische Grundversorgung –<br />
ein wichtiges Gut für jeden<br />
Sozialdienst katholischer Frauen -<br />
Wohnprojekt für geflüchtete Frauen<br />
Armut und Gesundheit in Deutschland<br />
e.V. – Ambulanz ohne Grenzen<br />
Der Verein „Armut und Gesundheit in<br />
Deutschland e.V.“ entwickelt und unterstützt seit<br />
1997 Initiativen, Modelle und Projekte, die die<br />
Gesundheitsversorgung armer und sozial benachteiligter,<br />
insbesondere wohnungsloser Menschen<br />
verbessern. Sie leisten zum einen ganz konkrete<br />
Hilfen, zum anderen wollen sie armuts- und<br />
krankheitsfördernde Strukturen verändern. Das<br />
Projekt „Ambulanz ohne Grenzen“ steht für<br />
jedermann offen, der nicht oder nur unzureichend<br />
krankenversichert ist und medizinische<br />
Hilfe benötigt. Das Angebot umfasst kostenfreie<br />
fachärztliche Behandlung sowie kompetente<br />
Beratung durch Sozialarbeiter, um beispielsweise<br />
als nichtversicherter Mensch wieder in eine<br />
Krankenversicherung zu kommen. Wie in allen<br />
Arbeitsbereichen des Vereins ist es das erklärte<br />
Ziel, die Entstehung von Parallelsystemen zu<br />
vermeiden und stattdessen die Reintegration<br />
der Menschen in das reguläre Gesundheits- und<br />
Sozialsystem zu erreichen.<br />
In der „Ambulanz ohne Grenzen“ halten vorwiegend<br />
ehrenamtlich tätige Ärzte regelmäßige<br />
Sprechstunden ab. Das Spektrum umfasst hierbei<br />
alle wesentlichen Fachgebiete von Zahnärzten<br />
und Gynäkologen bis hin zu Kinderärzten und<br />
Psychiatern. Die „Ambulanz ohne Grenzen“ ist als<br />
niedrigschwellige Anlaufstelle bekannt und verfügt<br />
trotzdem über einen praxisartigen Status. Durch die<br />
direkte Anwendung von Arzneimitteln vor Ort wird<br />
hierbei die für den Erfolg medizinischer Behandlung<br />
notwendige Therapietreue gewährleistet. Es ist allerdings<br />
nicht möglich die verordneten Medikamente<br />
mit einer Krankenkasse abzurechnen. Die Kosten<br />
müssen durch Spenden finanziert werden.<br />
„Jeder von uns weiß, wie wichtig eine<br />
Gesundheitsversorgung ist, gerade wenn man krank<br />
ist. Leider ist unser Gesundheitsversorgungssystem<br />
nicht für jeden bedürftigen Menschen zugänglich.<br />
Dagegen wollen wir als Verein Armut und Gesundheit<br />
etwas tun. Mit der langjährigen Unterstützung<br />
durch Mainz 05 Hilft können wir einen Teil unserer<br />
Patienten versorgen - dafür sind wir sehr dankbar“,<br />
sagt Gerhard Trabert, erster Vorsitzender von Armut<br />
und Gesundheit in Deutschland e. V.<br />
Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF)<br />
ist ein Laienverband, in dem Fachkräfte und<br />
Ehrenamtliche zusammenarbeiten. Professionalität<br />
und Kompetenz stehen dabei vor dem Hintergrund<br />
einer christlichen Weltsicht. Der Sozialdienst katholischer<br />
Frauen in Mainz hilft und berät Frauen, Kinder<br />
und Familien aller Konfessionen und Nationalitäten<br />
kostenlos und anonym. Dazu bietet der SkF eine<br />
Reihe aufeinander abgestimmter praktischer Hilfen,<br />
u.a. das Frauenhaus für gewaltbedrohte Frauen und<br />
ihre Kinder, die Lern- und Spielstube für Kinder aus<br />
sozial benachteiligten Familien, die Kleiderkammer<br />
oder den „Babykorb“ für junge Mütter.<br />
Seit November 2014 ist SkF auch Träger eines<br />
Wohnprojektes für alleinstehende Flüchtlingsfrauen.<br />
Um die Chancen der dort untergebrachten Kinder<br />
zu verbessern und eine neue Lebensperspektive zu<br />
entwickeln werden die Kinder in unserer bestehende<br />
Lern-/Spielstube mitbetreut. Ziel ist die Förderung<br />
sozialer Kompetenzen wie Gruppenfähigkeit,<br />
Regelanerkennung, Konfliktfähigkeit sowie der<br />
Erwerb der deutschen Sprache.<br />
Ein besonderer Betreuungsbedarf ergibt sich<br />
daraus, dass ein Großteil der Kinder schwer traumatisiert<br />
ist. Daher ist es notwendig, dass neben<br />
üblichen sozialen Aktivitäten wie Ausflügen und<br />
Freizeiten, zusätzlich auch Sozialarbeiter um die<br />
Kinder kümmern. Jedes Kind wird dabei individuell<br />
unterstützt um die Integration zu fördern. Neben<br />
einer Familienfreizeit für die Flüchtlingskinder und<br />
ihre Mütter Ausflügen zusätzlichem Lernmaterial<br />
zum Spracherwerb wird mit einem erhöhten<br />
Betreuungsbedarf gerechnet. Diese Kosten sollen<br />
über das Spendengeld abgedeckt werden.