15-16_Stadionmagazin_Nr5_Dortmund
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
58<br />
Ich finde es toll, ein Ehrenamt zu bekleiden und kann es<br />
jedem nur empfehlen, sich zu engagieren.<br />
» Peter Kirn «<br />
Seit fast einem Vierteljahrhundert<br />
teilt Peter Kirn gemeinsam mit seiner<br />
Frau Sabine die Balljungen ein.<br />
als junger Bursche Ende der Sechzigerjahre über<br />
den Zaun geklettert, um Spiele des FSV zu<br />
sehen. In den Siebzigerjahren habe ich mein<br />
Herz dann zwar an Borussia Mönchengladbach<br />
verloren, aber jetzt schlagen zwei Herzen in<br />
meiner Brust, besonders, wenn die beiden<br />
Vereine gegeneinander spielen.“<br />
Und als Betreuer?<br />
„Als unser Sohn sechs Jahre alt geworden<br />
ist und Fußball spielen wollte, haben wir ihn in<br />
der Jugendabteilung der 05er vorgestellt. Das<br />
hatte uns ein Bekannter empfohlen. Am Ende<br />
hat er da zehn Jahre lang gespielt – und auch<br />
seine Eltern sind am Bruchweg hängengeblieben<br />
(lacht).“<br />
Sie haben aber bevor Sie die Balljungen<br />
betreut haben auch andere Aufgaben<br />
bei Mainz 05 gehabt, richtig?<br />
„Ich bin seit 1992 als Betreuer und Trainer<br />
in der Jugendabteilung des 1. FSV Mainz 05<br />
aktiv. 10 Jahre hab ich zudem die Alten Herren<br />
geleitet, das Amt habe ich allerdings 2010<br />
niedergelegt. Und 1996 habe ich dann gemeinsam<br />
mit meiner Frau Sabine die Balljungen<br />
übernommen.“<br />
In so vielen Jahren erlebt man doch<br />
sicher die eine oder andere kuriose<br />
Geschichte. Gibt es da etwas, was<br />
Ihnen immer in Erinnerung bleiben<br />
wird?<br />
„Da gibt es vieles, was mir positiv in<br />
Erinnerung bleiben wird. Aber ich habe eine<br />
Anekdote von dem Tag, an dem Jürgen Klopp<br />
das erste Spiel als Trainer absolviert hat. Vor<br />
Anpfiff hab ich die Bälle aus dem Ballraum<br />
holen wollen. Da drin hab ich dann Kloppo<br />
getroffen, der da eine Zigarette geraucht hat.<br />
Ich hab dann im Spaß gesagt, ob er nicht<br />
wüsste, dass da oben an der Decke ein<br />
Rauchmelder hängt. Er schaute dann nach oben<br />
und sah, dass ich ihn verschaukelt habe. Dann<br />
lachte er sich halb tot, beschimpfte mich in<br />
seiner typisch-spaßigen Art und ging raus. Das<br />
werde ich nie vergessen.“<br />
Sind das Momente, die Ihnen an Ihrer<br />
ehrenamtlichen Arbeit so viel Spaß<br />
machen?<br />
„Ja, auch. Aber vor allem gefällt mir der gute<br />
Kontakt zur Jugend und auch beim Bundesliga-<br />
Betrieb dabei sein zu können. Ich finde es toll,<br />
ein Ehrenamt zu bekleiden und kann es jedem<br />
nur empfehlen, sich zu engagieren. Es ist einfach<br />
schön, gebraucht zu werden.“