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15-16_Stadionzeitung_Nr9_Eintracht

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Ausm Pott 27<br />

Duell mit Weltstar:<br />

Niko Bungert versucht,<br />

Robert Lewandowski<br />

den Ball abzuluchsen.<br />

„Dieses frühe Dasein als ewiger Underdog<br />

hat mich geprägt“, sagt der 29-Jährige heute.<br />

„Das hat mich jede Woche aufs Neue motiviert.“<br />

Die Zeit in Wattenscheid war die wichtigste<br />

seiner jungen Karriere. „Da habe ich den<br />

Kampfgeist entwickelt gegen große Namen<br />

besonders Gas zu geben.“<br />

Mit Wattenscheid kickte er stets in der<br />

höchsten Spielklasse, kämpfte Jahr für Jahr<br />

aber eher um den Abstieg als nach oben<br />

zu schielen. Im ersten A-Jugend-Jahr wurde<br />

das Team überraschend Sechster. Für Bungert<br />

persönlich lief es noch besser. Wieder bedeutete<br />

ein Turnier den nächsten Schritt: Mit der<br />

Westfalen-Auswahl spielte Bungert in Duisburg<br />

so auffällig, dass sich zwei, drei größere<br />

Vereine bei ihm meldeten. „Für mich war aber<br />

klar, dass, wenn ich aus Wattenscheid weggehe,<br />

ich nur nach Schalke wechsle“, sagt er.<br />

Ein Trainer der Königsblauen besuchte die<br />

Bungerts zu Hause, legte ihnen die Perspektiven<br />

im Schalker Nachwuchs dar. Profi-Perspektiven<br />

Rat und Tat:<br />

Der Co-Kapitän im Gespräch mit<br />

Cheftrainer Martin Schmidt.<br />

sah er zu dem Zeitpunkt immer noch nicht, sagt<br />

Bungert. Er ging in die Schalker A-Jugend und<br />

fiel auch dort auf. Irgendwann hatte die zweite<br />

Mannschaft Personalmangel, brauchte einen<br />

Innenverteidiger. Bungert stand an seinem<br />

18. Geburtstag erstmals im Regionalliga-Kader.<br />

Im Auswärtsspiel bei der SG Wattenscheid.<br />

Ausgerechnet.<br />

Zur Halbzeit wurde er eingewechselt,<br />

Schalkes U23 holte in Unterzahl ein<br />

Unentschieden. „Das war für mich ein sehr bleibendes<br />

Erlebnis“, sagt Bungert. „Durch dieses<br />

Spiel habe ich gesehen: Ich kann es schaffen,<br />

Profi zu werden.“<br />

Von diesem Zeitpunkt an läuft dann fast<br />

alles wie am Schnürchen. Er wird in Jugend-<br />

Nationalmannschaften berufen, trainiert mit<br />

den Profis, grinst von Mannschaftsfotos mit<br />

seinen einstigen Idolen. Nur vorbei kommt<br />

er nicht an ihnen. Mladen Krstajic, Marcelo<br />

Bordon und Dario Rodriguez sind die etablierten<br />

Schalker Verteidiger. Nach einem Jahr ohne<br />

Profi-Einsatz fasst Bungert einen Entschluss:<br />

„Ein weiteres Jahr in der vierten Liga hätte<br />

mich nicht weiter gebracht. Ich wollte aber<br />

weiter.“ Also verließ Bungert zum ersten Mal<br />

so richtig das heimische Ruhrgebiet und ging zu<br />

den Offenbacher Kickers in die Zweite Liga. Wo<br />

er es dann tatsächlich schaffte, Profi zu werden.<br />

Aus dem kleinen Kicker mit einer Ballphase<br />

wurde ein gestandener Bundesliga-Spieler. Ein<br />

ganzes Stück entfernt von Wattenscheid und<br />

Gelsenkirchen. Den Willen, als Underdog gegen<br />

die großen Namen anzukämpfen, hat Bungert<br />

sich aber bewahrt.

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