Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unser heutiger Gast 39<br />
Die <strong>Eintracht</strong>-Profis<br />
schwören sich auf die<br />
nächste Aufgabe ein.<br />
zuvor beim 4:1 in Stuttgart<br />
fielen. Und der Trend ist<br />
kein Freund der <strong>Eintracht</strong>.<br />
Hatten Vehs Schützlinge<br />
mit dem 2:1 bei Hannover<br />
96 eine Negativserie von<br />
fünf Pflichtspielen ohne Sieg<br />
gestoppt, sind sie abermals<br />
seit drei Bundesligapartien<br />
ohne Erfolgserlebnis. Hinzu<br />
kam der haarsträubende Auftritt im DFB-Pokal,<br />
als Drittligist Erzgebirge Aue mit 1:0 triumphierte.<br />
Veh ärgerte sich „maßlos“, die Frankfurter<br />
Rundschau schrieb von einer „Schande“ und<br />
attestierte eine „Bankrotterklärung“. Mit Blick<br />
auf das 1:3 gegen Bayer Leverkusen am vorigen<br />
Spieltag wäre dieses Urteil zu hart. Gleichwohl<br />
spielte die unter Erfolgsdruck stehende Werkself<br />
mit ihrem Gastgeber Katz und Maus. Dem<br />
Tempo des Champions-League-Aspiranten war die<br />
<strong>Eintracht</strong> nicht gewachsen. Abgesehen von zwei<br />
Großchancen, die Stefan Aigner auf dem Fuß<br />
hatte, erspielte sie sich keine Torgelegenheit.<br />
Das 1:2 kurz vor dem Pausenpfiff durch einen<br />
Kopfball von Slobodan Medojevic spottete dem<br />
Spielverlauf; wie sie zu diesem Treffer gekommen<br />
waren, wussten die Frankfurter Spieler selbst<br />
Nach der Bundesliga-Rückkehr<br />
2012 führte Cheftrainer Armin<br />
Veh die SG <strong>Eintracht</strong> auf den<br />
sechsten Platz und in der anschließenden<br />
Europa-League-Saison<br />
auf den 13. Platz sowie ins<br />
Sechzehntelfinale gegen den FC<br />
Porto (2:2, 3:3). Unter Thomas<br />
Schaaf schlossen die Hessen die<br />
Saison als Neunter ab.<br />
kaum. Vor Wochen schon<br />
hatte Armin Veh den Mangel<br />
an Torgefahr mit Sorge registriert.<br />
Außerdem verschärfte<br />
sich die eh angespannte<br />
Personallage. Der vom<br />
FC Twente Enschede<br />
nach Frankfurt gewechselte<br />
22-jährige Stürmer<br />
Luc Castaignos erlitt eine Verletzung am<br />
Syndesmoseband des linken Sprunggelenkes<br />
und fällt bis zur Winterpause aus. Gegen<br />
Leverkusen hatten Marco Russ, Johannes Flum,<br />
Stefan Reinartz und der gesperrte Haris Seferovic<br />
gefehlt. Vorkämpfer wie Makoto Hasebe oder<br />
Torschützenkönig Alexander Meier suchen verzweifelt<br />
nach einer besseren Form, die blutjung<br />
besetzte Bank gibt keine Impulse. Auf der linken<br />
Offensivseite klafft eine Lücke: Aleksandar<br />
Ignjovski ist dort eine Behelfslösung. Im Winter<br />
dürften Veh und Manager Bruno Hübner die<br />
Vakanz zu beheben versuchen. Finanzmittel sind<br />
frei geworden, der Verkauf von Vaclav Kadlec im<br />
Januar zum dänischen FC Midtjylland spült zwei<br />
Millionen Euro in die Kasse; zudem spart sich die<br />
<strong>Eintracht</strong> Kadlecs Gehalt.<br />
Aus gutem Grund mahnte Armin Veh schon<br />
vor Monaten, das einzige Ziel in dieser Saison<br />
könne der Klassenverbleib sein; Relegationsplatz<br />
<strong>16</strong>, auf dem der VfB Stuttgart rangiert, droht<br />
vier Zähler entfernt. Dass er (wie in der Vorsaison<br />
im Ländle) vorzeitig das Handtuch wirft, schließt<br />
Veh aus. Der Flurfunk stellt dem 54-jährigen<br />
Augsburger bei <strong>Eintracht</strong> Frankfurt eine Zukunft in<br />
anderer Funktion in Aussicht, als Nachfolger des<br />
Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen, der<br />
20<strong>16</strong> aus dem Amt scheidet. Als Veh nach der<br />
Saison 2013/14 in Frankfurt Adieu sagte, weil<br />
er glaubte, das Bestmögliche erreicht zu haben,<br />
betonte er, wie wohl er sich gefühlt habe. Selten<br />
habe er sich mit Manager und Vorstand derart gut<br />
verstanden, sagte Veh. Warum also sollte er dem<br />
Verein nicht treu bleiben?<br />
Gegenwärtig steht ein anderes Thema im<br />
Vordergrund. Die <strong>Eintracht</strong> muss bei den anstehenden<br />
Nachbarschaftsduellen in der Coface-Arena<br />
und gegen Darmstadt 98 punkten, mag sie nicht<br />
mit einer Bürde in die Winterpause gehen. Nach<br />
Darmstadt steht die Partie in Dortmund an, gefolgt<br />
vom Hinrundenfinale gegen den um jeden Zähler<br />
ringenden SV Werder Bremen. Rosarote Wolken<br />
über Frankfurt? Vorweihnachtliche Einkehr? Im<br />
Augenblick nicht.