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14-15_Stadionmagazin_Nr8_Bayern

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20<br />

Stand heute<br />

erzielte der<br />

japanische<br />

Rekordtorjäger<br />

33 Bundesliga-<br />

Treffer.<br />

Die Zeitverschiebung nervt auch Shinji, denn so kann er nur<br />

wenige Spiele der heimischen J-League schauen. Sein Herz<br />

hängt unverändert an seinem Heimatclub Shimizu S-Pulse,<br />

verrät er. Für Shimizu hatte er in sechs Jahren 42 Tore<br />

geschossen. So wie es aussieht, kann er das in der Hälfte der<br />

Zeit auch in Mainz schaffen. Apropos Rekorde: Die japanischen<br />

Bundesliga-Rekorde von Kagawa und Okudera hat er ja schon<br />

geknackt, jetzt steht die Nationalmannschaft (40 Tore)<br />

20<strong>15</strong> frage. Er muss nicht lange überlegen: Endspiel des<br />

Asien-Cups in Sydney, und die Samurai Blue wollen ihren Titel<br />

downunder verteidigen. Und nebenbei die Erinnerung an die<br />

völlig misslungene Weltmeisterschaft in Brasilien wenigstens<br />

teilweise vergessen machen. Doch Shinji bestätigt, was ich<br />

auch in Japan immer wieder höre: der Asiencup zählt wenig,<br />

ist nur ein besseres Trainingsturnier für die nächste WM. Die ist<br />

auch Shinjis großes Fernziel…<br />

Zurück im weihnachtlichen Mainz. Im Internet kursieren<br />

Fotos, die einen gut gelaunten Shinji auf dem<br />

Weihnachtsmarkt zeigen. Aber wo? In Wiesbaden! „Jaja,<br />

aber ich war auch schon in Mainz“, sagt er entschuldigend.<br />

„Heißer Glühwein, geröstete Mandeln und Bratwurst im<br />

Brötchen sind da richtig lecker“, legt er nach. Ein Volltreffer,<br />

das ist Balsam für die von Schmuddelwetter und Punkteflaute<br />

geschundene Mainzer Seele. Wir sind uns einig, Glühwein<br />

und Wurst schmecken in vorweihnachtlicher<br />

Stimmung in Deutschland noch mal so gut. Und<br />

das ist mal etwas, was die Japaner ausnahmsweise<br />

nicht ganz so gut hinbekommen. Meinen<br />

Heimaturlaub wähle ich auch deshalb immer an<br />

Weihnachten, weil Weihnachten in Japan einfach<br />

fehlt. Tannenbaum ja, Geschenke ja, aber so<br />

richtig gemütlich wird’s einem ohne Glühwein,<br />

Lebkuchen und Co. im Dezember halt doch nicht.<br />

Egal wo. Aber elf Monate im Jahr ist eben kein<br />

Weihnachten und dann kann man sich in Japan<br />

verdammt wohlfühlen. Dem stimmt auch Shinji<br />

leicht wehmütig zu. „Ich bin sehr zufrieden in Mainz“, sagt er.<br />

„Aber je länger ich weg bin aus Japan, desto stärker wächst<br />

die Sehnsucht, wieder dort zu leben. Es gibt kein Land, in<br />

dem man bequemer leben kann als in Japan.“ Familie und<br />

Freunde spielen sicher keine kleine Rolle. Mir fallen sofort die<br />

hervorragende Service-Mentalität, die Zuverlässigkeit der Züge<br />

und das leckere Essen ein. Ganz unrecht hat er nicht, denke<br />

ich, und kann es verstehen, dass Shinji eines nicht allzu fernen<br />

Heißer Glühwein, geröstete Mandeln und Bratwurst<br />

im Brötchen sind richtig lecker.<br />

Shinji Okazaki über Weihnachtsmärkte<br />

an. „Die <strong>15</strong> Tore Rückstand auf den zweitplatzierten Kazu<br />

Miura schaffe ich früher oder später“, sagt er selbstbewusst,<br />

„aber die 75 Tore des Ersten, Kunishige Kamamoto, werden<br />

schwierig“. Shinji kennt die Zahlen genau, er weiß, was er<br />

will. Auch als ich ihn nach seinen Plänen für den 31. Januar<br />

Tages deshalb zurückgehen will in seine fernöstliche Heimat.<br />

Allerdings nicht erst im Ruhestand. „Ich habe noch einen<br />

Traum“, verrät Shinji zum Schluss. „Nach meiner Karriere in<br />

Europa einmal japanischer Meister zu werden.“ Gambatte (viel<br />

Erfolg) Oka-chan!

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