14-15_Stadionzeitung_Nr4_Augsburg
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20<br />
Abgekommen von<br />
den normalen<br />
Routen: In den<br />
Strafräumen dieser<br />
Fußballwelt taucht<br />
Christoph Moritz<br />
eher selten auf –<br />
hier schon gegen<br />
Gladbachs Keeper<br />
Yann Sommer.<br />
Z<br />
Zwei Ziffern können die Beliebtheit<br />
eines Namens enorm steigern. Wer<br />
„FIFA“ hört, denkt zuerst an Sepp<br />
Blatter und seinen Fußball-Weltverband.<br />
Wenn man dessen Namen aber auf<br />
„FIFA <strong>15</strong>“ erweitert, leuchten bei<br />
Millionen Menschen die Augen. Nicht<br />
aus Ärger, sondern aus Freude. Denn es<br />
ist eines der erfolgreichsten Videospiele<br />
weltweit. Lionel Messi bekennt sich als<br />
Fan, Mezut Özil wurde einst wegen des<br />
Spiels von seiner Freundin verlassen<br />
und in Englands zweiter Liga verbot ein Trainer seiner<br />
Mannschaft vergangene Saison das virtuelle Spielen, weil<br />
sie sich seiner Meinung nach nicht mehr aufs echte Spiel<br />
konzentrieren konnten.<br />
Seine Frisur findet er gelungen. Der Rest geht so. „Zu<br />
langsam und kopfballschwach“, sagt Christoph Moritz<br />
Bundesadler auf der Brust:<br />
Christoph Moritz absolvierte<br />
drei U20-Länderspiele, ehe er<br />
am 3. September 2010 gegen<br />
Tschechien erstmals für die deutsche<br />
U21-Nationalmannschaft<br />
auflief. Insgesamt kam er sieben<br />
Mal zum Einsatz, stand auch<br />
im Kader bei der U21-EM 2013<br />
in Israel.<br />
für seine Spielweise. Schnell und offensiv<br />
spielt Moritz am liebsten, schnörkellos<br />
und effektiv. Den rechten Stick<br />
benutzt er kaum. „Ich bin keiner, der<br />
mit fünf Pirouetten und Übersteigern<br />
vom Anstoss losrennt, um Tore zu<br />
schießen“, sagt er. Wenn Moritz seinen<br />
Messi tricksen lässt, dann nur, wenn es<br />
gar nicht anders geht. Oder wenn der<br />
Spielverlauf es hergibt, weil er deutlich<br />
führt.<br />
Mit 19 wäre er fast deutscher<br />
Meister geworden. Beim Turnier in Köln scheiterte Moritz<br />
im Halbfinale am späteren Sieger. Gespielt wurde mit<br />
Nationalmannschaften, der Gegner wählte Brasilien.<br />
„Gegen Adriano, Ronaldinho und Kaka hatte ich keine<br />
Chance“, sagt Moritz. Er spielte mit Argentinien, natürlich<br />
wegen Messi. Heute zockt Moritz im Keller, mit<br />
Tricks überlege ich mir nur, wenn’s der Spielverlauf her gibt.<br />
Am Ende muss ja was sinnvolles dabei rauskommen.<br />
Christoph Moritz<br />
über Christoph Moritz. Sagt der reale Spieler von Mainz<br />
05 über sein virtuelles Ebenbild im Videospiel. Sich selbst<br />
oder seinen Verein wählt er selten, dabei spielt er oft.<br />
Wenn Moritz FIFA spielt, spielt er mit dem FC Barcelona.<br />
„Immer“, sagt er. Er braucht den virtuellen Lionel Messi<br />
geschlossener Tür. „Sonst bekomme ich Ärger mit meiner<br />
Freundin“, sagt er. Özils Schicksal will Moritz nicht teilen.<br />
Dessen Leidenschaft fürs Videospiel schon.<br />
„Seit ich angefangen habe, regelmäßig mit Freunden<br />
zu spielen.“ Die, mit denen er sich daheim in Düren jeden