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Stadionzeitung_14-15-Nr1-Hannover

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Nachwuchsleistungszentrum 61<br />

FC Barcelona, Manchester United und Paris St.-Germain,<br />

bleibt der junge, kommunikative Fußball-Lehrer Thomas<br />

Krücken noch immer eine überraschende Erscheinung.<br />

Seinem ersten Trainerschein als 16-Jähriger folgte neben<br />

dem Studium in Köln beim FC der erste Job im Nachwuchs<br />

eines Bundesligisten. Und seitdem eine immense Sammlung<br />

von Erfahrungen bis zu seinem Engagement in Mainz.<br />

„Inhaltlich war es vor der Saison trotzdem wieder eine<br />

ordentliche Umstellung. Das ist schon was anderes, ob du<br />

eine ‚Trainingsgruppe Zwei‘ mit Tim Wiese und Mathieu<br />

Delpierre oder eine neuformierte U17 auf dem Platz führen<br />

sollst“, lacht Krücken.<br />

Die größte Herausforderung der ersten Wochen in Mainz<br />

war aber vielmehr, „dass der Tag nur 24 Stunden hat.<br />

Parallel zum Umzug und dem Einarbeiten in neue Strukturen<br />

mit neuen Kollegen stand für uns als Team ja auch inhaltlich<br />

schon einiges auf dem Plan“. Testspiele, Turniere,<br />

Trainingslager und eine Praxisdemonstration vor mehr als<br />

1200 Fachleuten beim Internationalen Trainerkongress in<br />

Mannheim beispielsweise. Dabei hatten einige Jungs in<br />

der Vorsaison noch bis Ende Juni in der Endrunde um die<br />

Deutsche Meisterschaft der B-Junioren gespielt. Und sind in<br />

der Vorbereitung wahrscheinlich „soviel gelaufen wie noch<br />

nie in ihrem Leben“, fasst Thomas Krücken das umfangreiche<br />

Athletikprogramm nicht ohne eine Grinsen im Gesicht zusammen.<br />

„Körperliche Fitness ist die existenzielle Grundlage<br />

unseres Spiels. Wir wollen uns als eine Mannschaft mit<br />

physisch kleinen Spielern, die über eine enorme fußballerische<br />

Qualität verfügen, dadurch noch breiter aufstellen.“<br />

Eine intensive Vorbereitung - trotz 19 Neuzugängen im<br />

22 Mann starken Kader nicht für alle Jungs eine neue<br />

Situation: 17 sind aus den unteren Teams aufgerückt, wo<br />

„Sascha (Meeth/U16-Trainer, Red.) und Paul (Fass/U<strong>15</strong>-<br />

Trainer, Red.) tolle Vorarbeit geleistet haben. Man merkt,<br />

dass der Jahrgang sehr homogen zusammengestellt wurde.<br />

Demensprechend ging die Integration der beiden externen<br />

Neuen wie auch meine eigene sehr schnell.“<br />

Aber auch im mannschaftstaktischen Bereich „war unsere<br />

Arbeit sicher ein Schlüsselfaktor für den starken Saisonstart“.<br />

Der bescherte Krücken mit zwei Siegen aus den ersten beiden<br />

Spielen einen perfekten Einstand, wenngleich der Trainer<br />

da schon längst am Bruchweg angekommen war. „Vom<br />

ersten Tag an hat mir der herzliche und authentische Umgang<br />

miteinander total gefallen. Und die Arbeit mit der Mannschaft<br />

und dem Funktionsteam hat direkt Riesenspaß gemacht.<br />

Auch die Philosophie vom Mainzer Fußball passt perfekt<br />

zu meiner eigenen, da können wir in Zukunft noch einiges<br />

gemeinsam auf die Beine stellen. Ich fahre jeden Morgen<br />

zum Bruchweg und habe richtig Bock drauf.“ Der bisherige<br />

Auf der Jagd. „Die Jungs haben eine unglaubliche Lust<br />

entwickelt, ihre Gegner zu jagen, zu pressen und schnell<br />

Erfolg ist insofern auch kein<br />

in die Spitze zu spielen.“ sagt Thomas Krücken. Und<br />

Zufallsprodukt: „Wir haben den zeigt hier Ilker Yüksel beim Torjubel.<br />

hohen Aufwand der Vorbereitung<br />

als Team gemeistert und sind<br />

dadurch extrem schnell zusammengewachsen.“ Wie gut das<br />

funktioniert hat, bekam Krücken erstmals beim Testspielsieg<br />

gegen den BVB (5:1)zu spüren: „Wir lagen nach der ersten<br />

Halbzeit gegen den amtierenden Deutschen Meister mit 0:1<br />

U17<br />

hinten. Dann haben wir taktisch umgestellt, was die Jungs<br />

wirklich perfekt auf den Platz gebracht haben. Und dann<br />

haben wir in den zweiten 40 Minuten fünf Tore gemacht.<br />

Da wurde zum ersten Mal richtig greifbar, dass die Chemie<br />

zwischen uns stimmt. Das war schon ein geiler Moment.“<br />

Mit dem verdienten Selbstbewusstsein im Rücken folgte<br />

ein 3:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg und ein 1:0 auswärts<br />

in Stuttgart. Die ersten Hürden der Junioren-Bundesliga<br />

haben die Nullfünfer also mit Bravour genommen. Nach dem<br />

Auftakt gegen zwei Top-Teams steht heute das Derby bei<br />

Eintracht Frankfurt an. Im Oktober beschert der Spielplan,<br />

der den 23. Spieltag zwischen dem dritten und dem achten<br />

Spieltag ansetzt, den Mainzern dann gleich zweimal den FC<br />

Bayern München innerhalb von drei Wochen. „Sicher auch<br />

eine große Herausforderung“, nimmt Thomas Krücken das<br />

Programm gelassen: „Mit beiden Spielen gegen Hoffenheim<br />

und Bayern in diesem Kalenderjahr haben wir das große Los<br />

gezogen (lacht). Da weiß man direkt, wo man steht.“ Wo<br />

die Mannschaft stehen soll, weiß Krücken natürlich auch:<br />

„Wir haben sicher noch viel Luft nach oben und müssen uns<br />

mit Toren noch besser für unsere Chancen belohnen.“

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