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Stadionzeitung_Nr13_Bayern

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Loris Karius<br />

Im Sommer 2011 war er der Torwart aus dem Nachwuchs von Manchester City. Der Junge mit dem lustigen<br />

Namen, den niemand kannte. Im Herbst 2013 war er Regionalliga-Torwart. Jetzt ist Loris Karius 20 Jahre alt,<br />

Stammtorwart und Erfolgs-Garant. Und die besten Namen der Welt interessieren ihn nicht.<br />

Karius ist Teil der Mannschaft – als Nummer eins, obwohl im Winter<br />

mit Dario Kresic ein weiterer Torhüter verpflichtet wurde. Wegen<br />

Über den Moment, der seine Karriere veränderte, will er nicht seines Spinds, den er wieder einräumen durfte, wegen seiner Paraden<br />

– und wegen seiner Abgeklärtheit. „Ich kann mich jetzt ganz<br />

mehr reden. „Dazu habe ich genug gesagt“, findet Loris Karius. „Dazu“,<br />

zu diesem Tag Ende Oktober, als Thomas Tuchel den Torhüter seinen anders auf die Spiele vorbereiten“, sagt er. Weil er nun weiß, dass<br />

Spind räumen ließ und ihn in die zweite Mannschaft versetzte. Der Tag, sein Name aufgerufen wird, wenn der Trainer die Mannschaftsaufstellung<br />

vorliest. „So kommt ein bisschen Routine rein, auch wenn es<br />

an dem seine Zeit bei Mainz 05 begrenzt schien, weil er plötzlich nur<br />

noch Torhüter Nummer vier war. Dessen auslaufenden Vertrag wollte jedes Mal aufs Neue etwas besonderes ist, Bundesliga zu spielen.“<br />

Tuchel nicht verlängern, weil ihm die Trainingsleistungen missfielen. Denn dort trifft er auf Spieler, mit denen er in Manchester trainieren<br />

Sagte nur, der 20-Jährige habe seine Zukunft selbst in der Hand.<br />

durfte. Die <strong>Bayern</strong> zum Beispiel. Karius nennt sie „die Besten der<br />

Seine Hände sind groß. Sie hatten neben seiner Zukunft auch Platz für Welt“. Das Spiel gegen seinen alten Teamkollegen Jerome Boateng<br />

einen Laptop, auf dem er nach den Spielen Szenen analysiert. Er sucht und dessen Club ist für Karius ein großes Erlebnis. „Momentan ist<br />

nach Möglichkeiten, sich zu verbessern. „Als Torwart ist es für mich es schwer, eine Mannschaft zu finden, die <strong>Bayern</strong> München schlagen<br />

könnte“, sagt er. Ein gewisser Respekt sei normal, „denn wenn<br />

wichtig, die einfachen Dinge richtig zu machen“, sagt Karius. Stimmen<br />

die Basics, könne man glänzen. „Man muss die Bälle halten, die haltbar<br />

sind“, sagt er. „Sonst helfen auch eine oder zwei tolle Paraden aber auch: „Warum sollten wir nicht einen besseren Tag erwischen?“<br />

die einen guten Tag erwischen, wird es hart“. Gleichzeitig fragt er<br />

nicht weiter.“ Er wollte nicht aufgeben.<br />

Wichtig sei, dass man nicht schon vorher aufgibt.<br />

Basics, auf die er sich in drei Spielen in der Regionalliga-Mannschaft Er freut sich auf das Spiel. Auch wenn Mario Mandzukic, Arjen Robben<br />

oder Franck Ribéry auf ihn zukommen, die Namen des Gegners<br />

besann – an der Basis, quasi. Gegen die Eintracht-U23, Trier und Pfullendorf.<br />

Nach dem schnellen Aufstieg über den VfB Stuttgart und interessieren Karius nicht. „Egal, wer da spielt, meine Aufgabe<br />

Manchester City, nach Junioren-Länderspielen und dem Bundesliga- bleibt gleich.“ Bälle halten, Basics beherrschen.<br />

Debüt als 19-Jähriger stagnierte seine Entwicklung zum ersten Mal. „Loris hat sich gut entwickelt“ sagt Tuchel. Karius schien im Oktober<br />

abgehakt, seine Versetzung in die Regionalliga ist abgehakt. An<br />

Es blieb ein kurzer Rückschritt, nach einem Monat durfte Karius zurück<br />

zu den Profis. Einer, der die berühmten zwei Schritte vorwärts mit sich seine Zukunftsplanung kann er auch einen Haken machen. Der FSV<br />

brachte. Weil die Situation „notgedrungen“ war, wie er<br />

sagt. Und weil Tuchel ihn zum Gespräch bat. „Da hat<br />

er mir erklärt, was Sache war“, sagt Karius. „Er sagte,<br />

Klar, ist meine Bilanz ganz gut. Aber ich mache<br />

dass ich die richtige Reaktion gezeigt habe.“ Karius hat<br />

nur meinen Job, am wichtigsten ist, dass wir als Mannschaft<br />

bewiesen, dass er so schnell nicht aufgibt.<br />

Über das, was danach kam, redet Karius lieber. Über die erfolgreich sind.“<br />

14 Spiele, die er seitdem in der ersten Liga machte. „So<br />

langsam fühle ich mich in der Bundesliga angekommen“,<br />

sagt er. 14 Spiele, in denen die 05er nur zwei Mal verloren, sechs Mal zu hat die Option auf ein weiteres Vertrags-Jahr gezogen. „Darüber<br />

Null spielten und 15 Gegentreffer kassierten. Mit Karius ging es bergauf. habe ich mir sowieso nie Gedanken gemacht“, sagt Karius. „Mir war<br />

„Klar, ist meine Bilanz ganz gut“, sagt der Torwart. „Aber ich mache nur klar, dass etwas passiert, wenn ich im Tor stehe und meine Leistung<br />

meinen Job, am wichtigsten ist, dass wir als Mannschaft erfolgreich bringe.“<br />

sind.“ Nach dem Spiel in Hoffenheim stimmte Karius auf dem Zaun die Und aus drei bisherigen und einem zusätzlichen Jahr könnten mehr<br />

Humba an. Zuvor hatte er die 05er im Spiel gehalten, hatte mit mehreren<br />

Paraden die Grundlage dafür gelegt, dass sie einen 0:2-Rückstand sammensetzen“, sagt Christian Heidel. Trainer und Manager haben<br />

werden. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir uns demnächst zu-<br />

noch zum 4:2 umbogen. „Aber wenn nicht alle daran glauben, dreht man erkannt, dass Karius auch Erfolg in seinen Händen halten kann. Weil<br />

so ein Spiel nicht.“ Wichtig sei, dass man nie aufgibt.<br />

er nie aufgegeben hat.<br />

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