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14 Köpfe|Mai 2017 Köpfe|Mai 2017 15
Romana Maria Jäger
Wie weit coacht Du dich selber?
peut. Manches Mal lasse ich meine Klienten selbst Collagen
Gebiert auch der emotionale Schmerz Kreativität?
Mit Kleister und Schere
oder Ästhetik überall!
Ja ich bin Autodidaktin, hole mir aber fachspezifische
Meinungen von Kollegen, z. B. vom jungen Schorn, er ist
Kunsthändler, etc.
machen und dadurch kommen diese in eine Interaktion mit
ihren eigenen Wünschen, Gedanken, Träumen etc.
Wenn es mir schlecht geht, schreibe ich kurze Prosa
oder Gedichte oder in mein Tagebuch. Ich war Lesende
am Tagebuchtag der LitGes 2016.
Was ist „Outside-Art“?
Über das Basteln von Köpfen. Das Interview mit der St.P.
Wie weit sind Deine Werke absichtslos entstanden?
Durch die Computerisierung ist die Kunst und die Aus-
Erlebtest Du eine grausame Enge im kindlichen All-
Künstlerin/Coacherin, die mit der Schere Versatzstücke aus
Ja sicher zu 90 %, grundsätzlich also entstehen die The-
stattung von Wohnräumen schon so weltfremd, unreal,
tag?
diversen Zeitschriften/Magazinen schneidet und sie zu neuen
Zusammenhängen fügt/aufklebt, führte Eva Riebler.
men aus dem Prozess heraus, z. B. arbeite ich jetzt im
Frühjahr über Collagen-Kunst im Garten. Die Collagen
durchdesignt geworden.
Nein, aber das kleinbürgerliche Gefängnis hat dafür gesorgt,
dass ich mich nicht als Subjekt wahrgenommen
Im Rathaus St.P. waren ihre Werke unter dem Titel: „Die Viel-
sind nicht alle auf und aus Papier, sondern werden z.T.
Du meinst die Outside Künstler sind am Weg nach
habe. Ich kam als Künstlerseele zur Welt und wurde ein-
fältigkeit der schönen Frau“ gemeinsam mit den Fotos der
gedruckt auf Aluplatten und diese werden direkt in Bäu-
etwas Neuem, wie z.B. Picasso, Magritte?-
gesperrt in diese Enge.
St.P.ner Fotografin Gerda Jaeggi-Christ bis Ende April zu se-
me gehängt oder auf Gitter montiert.
Ja das ist meine Linie! René Magrittes Ölgemälde von
hen. Jaeggi-Christ dokumentierte den Weg der Schaufenster-
1929 „das ist keine Pfeife“ war nicht mein Vorbild, son-
puppe Helena, Konfektionsgr. 42, durch die Modegeschäfte.
dern ich machte eine Serie „This is not a cow“ und fand
Danke für das Gespräch!
dann einen Artikel über Margritte.
Alles ist schon einmal da gewesen. Was macht Deine
Kunst außergewöhnlich oder einzigartig?
Vielleicht meine Intelligenz und meine rasche Umsetzung.
Mein Gehirn, mein Blick sind wie ein Computer, oben wird
die Frage eingegeben und unten kommt sie raus.
Du abstrahierst rasch?
Genau!
Warum spielt die Perspektive kaum eine Rolle in Deinen
Werken?
Die Perspektive kommt genauso ins Spiel als Gestaltungsmöglichkeit.
Ein Rahmen, ein Schatten oder Worte geben
dem Bild oft erst den Sinn. Meine Worte sind treffsicher!
Ich habe immer konkrete Botschaften!
Du hast pro Bild eine eigene Bildfindung.
Ja immer.
Romana.Maria.Jäger
Outside Art Künstlerin – geboren 1963 in Wilhelmsburg, Trainerin
Kann man die Bildfindung als Kampf bezeichnen?
in der Erwachsenenbildung, Lebens- und Sozialberaterin, Autorin,
©Fotos Eva Riebler
Nein, überhaupt nicht. Es ist eine Befreiung, eine subjektive
Hinwendung zu mir selber.
Die Künstlerin gestaltet Collagenbilder, designet Wohnräume (mit
künstlerischen Unikaten), Gärten (mit Kunst&Pflanz), arbeitet als
Hast Du Vorbilder?
Und die Objekte, z. B. Köpfe sind dreidimensional?
Gib mir eine Aufgabe – so finde ich die Lösung!
freie Beraterin für künstlerische Gestaltungen in Firmen und im
Im Prinzip hatte ich lange keine, weil sich meine Werke
Nein, nur auf Papier oder eben Platte, die auf Baustellen-
öffentlichen Raum, kuratiert Ausstellungen und Events, schreibt
aus sich selber entwickelt haben. Ich verwende haupt-
gitter montiert wird. Darunter z.B. wird Hopfen oder eine
Wie schaut es aus mit Beobachtung/Analyse/ Um-
Bilderbücher für Erwachsene.
Interview
sächlich Magazine, Werbeprospekte und reiße/schneide
Teile von Fotos/Bildern heraus. Der italienische Collagenkünstler
Mimo Cotello nennt dies Decollagen.
D. h. etwas ist bereits gestaltet (Fotos/Bilder) und wird von
mir neu thematisiert.
Hänge-, Kletterpflanzen gesetzt, die sich hochrankt.
Bezeichnest Du Dich als Gestaltungstherapeutin?
Grundsätzlich nicht! Im Prozess entsteht ja eine Reflektion
mit mir selber. Ich glaube, jeder Künstler ist ein Selbstthera-
setzung als Weg?
Die Inspiration ist meine Grundlage! Ästhetische Kunstwerke
oder die Natur, Architektur etc.. sind Quelle der
Inspiration. Ich höre gerne der Stimme André Hellers zu
oder ich lese, um inspiriert zu werden.
Ausstellungen seit 2014 Blindenmarkt (Kunst im Rohbau), Fürstenfeld
(Galerie im alten Rathaus), Traismauer (Schloss), St. Pölten
(Rathaus / NV Center) Demnächst eigene WohnArtGalerie,
Schneckgasse 24 St. P. als Galerie moderner, leistbarer Kunst und
Raum der kreativen Begegnung. Instagram_follow-denkkunst.ro
Interview