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akzent Magazin Mai 2017 BO

Das größte Lifestyle & Event-Magazin für die Bodenseeregion bis Oberschwaben

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SEE-LEUTE<br />

DAS MAGAZIN VOM <strong>BO</strong>DENSEE BIS OBERSCHWABEN<br />

KLAPPE!<br />

DIE NÄCHSTE!<br />

CH – Steckborn | th. Wohin Filme schauen im Kindesalter im besten<br />

Fall führen kann, beweist die junge Filmemacherin Léonie Moser.<br />

Noch keine 20 Jahre alt, hat sie bereits mehrere preisgekrönte Filme<br />

produziert. Jetzt war sie erneut bei den Schweizer Jugendfilmtagen<br />

erfolgreich.<br />

„Die alltäglichsten Tragödien ernsthaft aufzugreifen, ohne dabei in Klischees<br />

oder falsches Pathos zu verfallen: Das ist oft das Schwierigste.<br />

Diesem unsentimentalen Spielfilm über Gewalt in der Familie gelingt<br />

das überzeugend“, so die Jury über Léonies Film „Ich bin ein Unfall“. In<br />

der Kategorie C (Produktionen von Jugendlichen bis 19 Jahren) erhielt<br />

sie dafür jetzt den 2. Preis sowie den Publikumspreis. Dass sie mit ihren<br />

Produktionen offensichtlich immer den Nerv der Zuschauer trifft, hatte<br />

sie bereits 2015 bewiesen. Damals räumte sie mit „a I way“ ebenfalls<br />

den Publikumspreis bei den Schweizer Jugendfilmtagen ab sowie einen<br />

3. Preis. Bereits mit neun Jahren hatte Léonie ihren ersten Film gedreht,<br />

war immer fasziniert vom DVD-Bonusmaterial. Schnell ist für sie klar,<br />

dass das ihre Zukunft wird. Noch besucht sie die Fachmittelschule<br />

mit dem Profil Theater – und dreht ihre Filme nebenher. Nach ihrem<br />

Abschluss 2018 startet sie richtig durch. Wir sind gespannt!<br />

www.jugendfilmtage.ch<br />

UND ES<br />

GEHT DOCH!<br />

Frage: Schaffen wir das wirklich mit der Integration der Flüchtlinge?<br />

Antwort: Je mehr Menschen seitens der sogenannten Mehrheitsgesellschaft<br />

ein Interesse daran haben, desto größer die Chancen.<br />

<strong>akzent</strong> bringt Beispiele.<br />

Integration ist selten ein Spaziergang und für Abiodon Omotosho<br />

schon gar nicht. Sein Ehrgeiz, Deutsch zu lernen und es hier „zu<br />

schaffen“, bekommt immer wieder Dämpfer. Allein die Sache mit<br />

dem Lernen gestaltet sich als überaus schwierig. Mit drei Mitbewohnern<br />

teilt er sich ein Mini-Zimmer in einer Konstanzer Gemeinschaftsunterkunft.<br />

Zwei Stockbetten, ein kleiner Tisch, ein Stuhl,<br />

das war’s mit der Möblierung. Immer Betrieb um einen herum. Wie<br />

soll man da in Ruhe für das Sprachlevel B2 lernen können? 320<br />

Euro kassiert der Landkreis übrigens monatlich von einem Bettinhaber<br />

mit Vollzeitjob. Abiodon aus Nigeria, 21 Jahre alt und seit<br />

knapp zwei Jahren in Konstanz, arbeitet nicht Vollzeit. Elf Monate<br />

lang hatte er auf Vermittlung einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin<br />

bei Save Me Konstanz einen Minijob als Küchenhilfe in einem Restaurant.<br />

Aber Abiodon ist jung, er möchte sich eine Zukunft schaffen.<br />

Das sah auch seine Save Me-Betreuerin so und knüpfte den<br />

Kontakt zu einer Spenglerei in Dettingen. Abiodon hat jetzt dort<br />

ein sechsmonatiges Praktikum begonnen, danach steigt er ein in<br />

eine dreijährige Ausbildung zum Spengler. Etwas ganz anderes als<br />

sein alter Traum, einmal groß als Fußballer herauszukommen. Aber<br />

Abiodon ist froh, diese Möglichkeit zu haben. Allerdings sorgt er<br />

sich schon jetzt, wie das werden soll, wenn er für die Berufsschule<br />

lernen und Berichte schreiben muss. Sein größter Wunsch ist daher,<br />

die Gemeinschaftsunterkunft verlassen zu können.

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