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Benediktinerkloster in<br />
San Nicolo l’Arena.<br />
In Klostern wie diesen<br />
wurden und werden<br />
hervorragende Bitter<br />
hergestellt..<br />
Bitter sind sie, allerdings. Aber das Bittere<br />
ist immer eingebettet in eine Fülle an<br />
Geschmacksnuancen, die einen völlig vergessen<br />
lassen, dass man hier etwas zu sich<br />
nimmt, das auch noch gesund sein soll, weil<br />
es der Verdauung hilft. Wobei man streng<br />
genommen unterscheiden muss zwischen<br />
den klassischen Digestivi wie Ramazzotti<br />
und Averna und den Aperitivi wie etwa<br />
Aperol und Campari.<br />
Während Ramazzotti und seine Brüder<br />
(nein, nicht Eros) in der Gewichtsklasse<br />
antreten, die in Deutschland der gute, alte<br />
Jägermeister besetzt, haben die Aperitifs in<br />
dieser Form kein echtes deutsches Pendant.<br />
Was beide verbindet, ist die Tatsache, dass<br />
sie bitter schmecken. Bitter und maskulin<br />
die ersteren – bitter und trotzdem beschwingt<br />
und leicht die letzteren. Und noch<br />
eine bittere Köstlichkeit aus Bella Italia gibt<br />
es, die sogar ganz ohne Alkohol auskommt:<br />
Bitterini. Winzig kleine Fläschchen mit<br />
roter (mitunter auch bernsteinfarbener)<br />
Bitterlimonade. Ein leichter, unbeschwerter<br />
Genuss, der einfach so typisch italienisch ist<br />
wie Espresso: nur eine kleine Menge, aber<br />
so viel konzentrierter Geschmack, dass man<br />
noch eine Stunde später den letzten Ausläufern<br />
<strong>auf</strong> der Zunge freudig nachspürt. Kümmern<br />
wir uns einfach nicht um die Kategorien,<br />
sprechen wir über alle.<br />
Nach dem Essen sollst Du…<br />
…<strong>auf</strong> jeden Fall einen Amaro trinken –<br />
wenn es ein italienisches Essen war. Dabei<br />
geht es beileibe nicht nur darum, Alkohol<br />
zu sich zu nehmen. Der Alkohol ist gewissermaßen<br />
nur die Trägersubstanz für all<br />
die Wohltaten, welche in Kräuterform in<br />
den verschiedenen Amari zu finden sind.<br />
<strong>Italien</strong>ische Essen können sehr üppig sein.<br />
Aber nur sehr selten schwer und fett. Nach<br />
einem Eisbein oder einem Schweinebraten<br />
benötigt man zwingend einen Bitter oder<br />
einen Enzian, will man nicht eine un-<br />
Mit der Lasagne<br />
ist noch lange<br />
nicht Schluss,<br />
denn dann kommen<br />
noch Carne,<br />
Pesce, Dolce<br />
– und dann am<br />
Ende ein Amaro.<br />
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