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60 Jahre Steirische Volkspartei

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Gründung und Etablierung<br />

als erste Kraft Alfred Ableitinger<br />

Prolog: Parteigeschichtsschreibung als Gratwanderung zwischen Akribie und<br />

seriöser Reduktion der historischen Komplexität<br />

Die Geschichte österreichischer Parteien zu schreiben, ist immer noch nur auf unbe-<br />

friedigende Weise möglich. Das gilt für alle Parteien und für alle Perioden ihrer Geschich-<br />

ten von den Frühphasen bis an die Grenzen der Gegenwart. Das gilt gleichermaßen, ob<br />

man sich mit ihren bundes-, landes- oder regionalpolitischen Ebenen befasst, ob man sich<br />

auf Sachprobleme konzentriert, mit denen sie sich im Alltag politischen Handelns, d. h.<br />

nicht bloß in programmatischen Texten, auseinander setzen, oder ob man das Augenmerk<br />

auf wichtige ihrer Personen richtet. Denn oft sind die Informationen, die aus der Vergan-<br />

genheit überliefert sind, nicht immer zuverlässig, oft sind sie bruchstückhaft. Fast nie<br />

erlauben die noch vorhandenen Unterlagen Antworten auf alle Fragen, die im Zuge der<br />

Recherchen akut werden. Allerdings fällt das Niveau an Kenntnis und Erkenntnis, das<br />

erzielt werden kann, unterschiedlich aus – unterschiedlich je nach Partei und Periode,<br />

Problem und Person.<br />

Selbst für die Geschichte der <strong>Volkspartei</strong> in der Steiermark verhält es sich so. Dank<br />

der intensiven Arbeiten und Anstrengungen der letzten <strong>Jahre</strong> um Sammlung und Erschlie-<br />

ßung von Schriftstücken und Akten aller Art, von Druckwerken, Photographien, Filmen und<br />

Tonträgern in einem Archiv ist der potenzielle Kenntnisstand über sie bedeutend gehoben<br />

worden. Manches, was vor zehn und weniger <strong>Jahre</strong>n ausgeblendet oder offen gelassen<br />

werden musste, wenn etwa über die frühe Nachkriegszeit berichtet wurde, kann jetzt auf-<br />

geklärt werden, manches, was vermutet wurde, lässt sich jetzt bestätigen bzw. erweist sich<br />

nunmehr als irrig. Besonders für die Zeit bis in die 1970er <strong>Jahre</strong> sind wir heute relativ gut<br />

im Bilde – wenngleich nach wie vor nur relativ gut, nicht annähernd perfekt. Von da an<br />

aber fehlt es zwar keineswegs an Dokumenten, im Gegenteil, ihr Umfang nimmt insgesamt<br />

noch zu. Doch es ändert sich die Art ihrer Aussagekraft: Über interne Entscheidungsvor-<br />

gänge findet sich weniger, über die landespolitisch relevante Programmarbeit und über<br />

die Selbstdarstellung der Partei nach außen hin dagegen mehr. In einem Satz: Auf nun-<br />

mehr signifikant gesteigertem Informationsniveau bleibt es zunächst noch dabei, dass<br />

auch über die Geschichte der <strong>Steirische</strong>n <strong>Volkspartei</strong> seit 1945 nur ungleichmäßig berich-<br />

tet werden kann – eingehender über die Anfänge und früheren Phasen, pauschaler über<br />

die jüngsten 25 <strong>Jahre</strong>.<br />

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