60 Jahre Steirische Volkspartei
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8 Zu den Zahlen betreffend Wahlberechtigte, Registrierte, Entregistrierte, „Minderbelastete“ vgl. ABLEITINGER: Politik<br />
(Anm. 2), S. 61 und Astrid JURI: Die Novemberwahlen 1945 in der Steiermark. In: Siegfried BEER (Hrsg.): Die „briti-<br />
sche“ Steiermark (Anm. 3), S. 35–55, besonders S. 40–44.<br />
9 In der Folge stammen die meisten Detailinformationen im Text aus den Protokollen (samt deren Beilagen, z. B. Anwe-<br />
senheitslisten) über Sitzungen von Vorstand, Präsidium oder Leitung der steirischen ÖVP, wobei die Bezeichnung der<br />
Gremien wechselt. Diese Protokolle befinden sich im Archiv der <strong>Steirische</strong>n <strong>Volkspartei</strong>. Sie sind von 1945 an in „Jah-<br />
resmappen“ eingelegt worden, in jeder Mappe in chronologischer Ordnung. Jedes einzelne Dokument kann somit<br />
leicht identifiziert und gefunden werden. Der Text ist zumeist so formuliert, dass aus ihm hervorgeht, auf welche Sit-<br />
zung bzw. auf welches Protokoll er sich bezieht. Einzelnachweise sind demnach weitestgehend entbehrlich. Ergänzend<br />
stützt sich der Text auf andere Dokumente aus dem Archiv der <strong>Steirische</strong>n <strong>Volkspartei</strong>, Detailinformationen aus ihnen<br />
werden im Einzelnen nachgewiesen. Das Archiv besitzt auch eine Kopie der Transkription eines Interviews, das Stefan<br />
Karner im Jahr 1985 mit Karl Kober geführt und aufgezeichnet hat. Nicht zum Bestand des Archivs gehört das Tage-<br />
buch von Leopold Babitsch, dem steirischen Bauernbunddirektor ab 1945. Sein Original ist Eigentum von Frau<br />
Annemarie Maitz, Graz. Einmal mehr darf ich hier Frau Maitz für die Benützungserlaubnis sehr herzlich danken. Mit<br />
Ausnahme des Großteils der erwähnten Protokolle und des Interviews sind die genannten und andere Quellen,<br />
z. B. zeitgenössische Zeitungen, ausgewertet worden in den in Anm. 2 und 3 nachgewiesenen Studien des Verfassers.<br />
Einige Aussagen bzw. Einschätzungen in ihnen bedürfen als Folge von Informationen aus den neu erschlossenen<br />
Quellen nunmehr der Revision bzw. Modifikation; aus Platzgründen werden diese nicht besonders ausgewiesen. Zu<br />
einigen der anschließend im Text mehrfach genannten Personen, nämlich zu Dienstleder, Gorbach, Illig, Krainer,<br />
Pirchegger, Thoma, Wallner und Wegart finden sich Kurzporträts in diesem Band im Kapitel „Prägende Persönlich-<br />
keiten“.<br />
10 Vgl. Matthias OPIS: Karl Maria Stepan. Porträt eines Unbequemen. In: Fritz CSOKLICH/Matthias OPIS (Hrsg.): Karl<br />
Maria STEPAN. Briefe des steirischen Landeshauptmannes aus Gefängnis und KZ. Mit einem Essay von Kurt Wimmer.<br />
Graz/Wien/Köln 2001. S. 69–145, hier S. 98 f.<br />
11 Helmut EBERHART: Wiederaufbau und Nachkriegsalltag. Das Tagebuch Anton Pircheggers. In: Siegfried Beer (Hrsg.):<br />
Die „britische Steiermark (Anm. 3), S. 100–102.<br />
12 Die <strong>Steirische</strong> <strong>Volkspartei</strong> nützte anfangs das gesamte Haus der Kreuzschwestern, am 23. Juni 1945 zog die Partei<br />
aus dem 1. Stock aus, am 16. Juli übersiedelte der Parteiapparat dann endgültig in die neue Parteizentrale am Kar-<br />
meliterplatz. Vgl. dazu die Provinzchronik der Kreuzschwestern.<br />
13 Vgl. ABLEITINGER: „bad start“ (Anm. 3), S. 99 f., mit Nachweis der britischen Quellen. Dienstleder wurde auch zum<br />
Vorwurf gemacht, dass die <strong>Volkspartei</strong> bei der Ressortverteilung innerhalb der provisorischen Landesregierung extrem<br />
schlecht abgeschnitten hatte. Vgl. auch ABLEITINGER: Politik (Anm. 2), S. 26–28. Vgl. auch unten, Anm. 18.<br />
14 Durchschriften dieses Briefes an Kober sowie der Briefe Dienstleders an Notar (irrtümlich:„Notta“) und Quanditsch,<br />
alle vom 11. Juni datiert, in der Mappe „1945“; im Brief an Quanditsch ist die Sitzung vom 9. Juni erwähnt.<br />
15 Eine unvollständige, dennoch instruktive Zusammenstellung aufgrund der Zeitungsmeldungen bei ABLEITINGER:<br />
Anfänge (Anm. 3), S. 104 f.<br />
16 Ebenda, S. 107.<br />
17 Es handelt sich um die Niederschrift von einer „Tagung am 17. Juli 1945 anlässlich der Anwesenheit des Herrn Minis-<br />
ter Dr. Hans Pernter im Rahmen der ÖVP“, die sich in der Mappe „1945“ befindet; auf ihrer letzten Seite wird eine<br />
Diskussion protokolliert, in der als letzter Redner Pirchegger das Wort ergriff.<br />
18 Vgl. HAAS: Landbund (Anm. 5), S. 221–227 und S. 299–308.<br />
19 „Aktennotiz“ über Regierungsverhandlungen mit Reinhard Machold am 3. August 1945 und Durchschrift eines Brie-<br />
fes von Krainer (!) an Oberst Wilkinson, den Chef der britischen Militärregierung, über personelle Vorstellungen der<br />
ÖVP vom 8. August – beide in der Mappe „1945“. Im Zug der Verhandlung mit Machold sagte Krainer, „während der<br />
russischen Besatzung“ habe „nicht die ÖVP, sondern der Stadtkommandant die Vertreter der ÖVP gerufen“ (…),<br />
„wogegen heute die Parteileitung alle diese Fragen behandle“; gemeint war selbstverständlich, dass Machold dem<br />
Stadtkommandanten empfohlen hatte, wen dieser rufen solle. Mit klarer Spitze gegen den anwesenden Dienstleder,<br />
der vollkommen schwieg und dem es vielleicht die Rede verschlagen hatte, setzte Krainer fort, die ÖVP habe „hinsicht-<br />
lich der Personen noch keinen Beschluss gefasst“. Krainer behauptete sogar, gerade „daher“ wären „versteckte Vor-<br />
würfe, dass die ÖVP sich nicht einig sei, unberechtigt“. In Wahrheit liefen die Äußerungen darauf hinaus, dass kein<br />
bisheriges ÖVP-Regierungsmitglied sicher sein durfte, es zu bleiben, de facto mit Ausnahme Pircheggers, der spätes-<br />
tens seit Juni 1945 bereits im Bauernbund als Obmann fungierte. Demgemäß fanden sich in dem Brief an Wilkinson<br />
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